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Ausgabe - 16 - Produktion

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20 · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 18. April 2013 · Nr. <strong>16</strong><br />

Sicherheitstechnik<br />

Unfallfrei mit Robotern<br />

zusammenarbeiten<br />

Kathrin Irmer,<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

An Industriearbeitsplätzen entstehen<br />

immer häufiger kritische<br />

Situationen, die zu schweren<br />

Arbeitsunfällen führen können.<br />

Mit der ‚4Save‘-Toolbox kommt es<br />

zu diesen Gefahren erst gar nicht.<br />

Software verhindert<br />

unnötige <strong>Produktion</strong>sstopps<br />

Illmenau. Roboter übernehmen<br />

in der industriellen Fertigung immer<br />

mehr Aufgaben: Sie schweißen<br />

und schrauben Bauteile millimetergenau<br />

zusammen, transportieren<br />

tonnenschwere Werkstoffe<br />

oder verpacken, palettieren und<br />

stapeln die fertigen Produkte. Auch<br />

ihre Anzahl nimmt stetig zu.<br />

Deutschland gehört mittlerweile –<br />

zusammen mit Japan und Südkorea<br />

– zu den Ländern mit der weltweit<br />

höchsten Roboterdichte. In<br />

den Fabrikhallen wird der Platz<br />

immer enger: Elektronische Arbeitsmaschinen<br />

und das zuständige<br />

Fachpersonal an Montagebändern<br />

und Roboterstraßen kommen<br />

sich zunehmend in die Quere. Das<br />

führt zu einem erhöhten Unfallrisiko<br />

für die Beschäftigten. Schwer<br />

einsehbare Arbeitsbereiche oder<br />

tote Winkel bergen dabei das größte<br />

Gefahrenpotenzial. Gefragt sind<br />

deshalb Sicherheitssysteme, die<br />

auch bei zunehmender Roboteranzahl<br />

und Arbeitsgeschwindigkeit<br />

für mehr Schutz der Mitarbeiter<br />

sorgen.<br />

Forscher vom Fraunhofer-Institut<br />

für Digitale Medientechnologie<br />

IDMT in Ilmenau haben gemeinsam<br />

mit Thüringer Unternehmen<br />

im Verbundprojekt ‚BildRobo‘ des<br />

Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) die ‚4Save‘-<br />

Technologien entwickelt. Es besteht<br />

aus dem Simulations-Tool<br />

‚Sim4Save‘, der Softwareplattform<br />

‚Link4Save‘ und dem neuen Überwachungssystem<br />

‚Eye4Save‘ des<br />

Zentrums für Bild- und Signalverarbeitung<br />

e.V. Ilmenau (ZBS). „Das<br />

Zusammenspiel der einzelnen<br />

Mit Hilfe von Kamerasystemen scannt die Software ‚Link4Save‘ die <strong>Produktion</strong>shalle<br />

und kann bei kritischen Situationen Roboter sofort stoppen.<br />

<br />

Bild: Fraunhofer IDMT<br />

Komponenten erhöht nicht nur die<br />

Sicherheit, sondern gleichzeitig<br />

auch die Effizienz von robotergestützten<br />

Arbeitsplätzen. Arbeitsunfälle<br />

oder unnötige <strong>Produktion</strong>sstopps<br />

können damit auf ein<br />

Minimum reduziert werden“, fasst<br />

Peter Pharow, Leiter der Gruppe<br />

Data Representation and Interfaces<br />

am IDMT und Mitentwickler,<br />

die Vorteile zusammen.<br />

Kern des Sicherheitssystems ist<br />

die Softwareplattform ‚Link4Save‘.<br />

Sie wertet Signale von angeschlossenen<br />

visuellen, akustischen oder<br />

taktilen Überwachungssystemen<br />

in Echtzeit aus und stoppt die Maschinen<br />

bei kritischen Situationen,<br />

noch bevor es zu einer Kollision<br />

kommt. Denn oft sind es<br />

schon kleine Unachtsamkeiten,<br />

wie Stolpern, die zu schweren Unfällen<br />

mit Robotern führen können.<br />

Das System kontrolliert genau,<br />

wie sich die einzelnen Maschinen<br />

bewegen, und schreitet<br />

ein, wenn der Sicherheitsabstand<br />

zwischen Mensch und Roboter<br />

unterschritten wird. Die Reaktion<br />

reicht in Abhängigkeit von Kraft<br />

und Geschwindigkeit der arbeitenden<br />

Maschine von akustischen<br />

Warnsignalen über ein Verlangsamen<br />

der Prozesse bis hin zum sofortigen<br />

Stopp des Roboters.<br />

Es berücksichtigt unter anderem<br />

die Daten aus dem neuen visuellen<br />

Überwachungssystem ‚Eye4Save‘.<br />

Das System nutzt die Bilder von<br />

synchronisierten Stereokameras,<br />

um Objekte in Räumen dreidimensional<br />

zu erfassen. In der aktuellen<br />

Konfiguration werden vier Stereokamerapaare<br />

eingesetzt, die in den<br />

Raumecken montiert sind und den<br />

Raum aus einer schrägen Aufsicht<br />

heraus beobachten. In einem initialen<br />

Einmessvorgang werden die<br />

Stereokamerapaare sowohl geometrisch<br />

als auch bezüglich der<br />

Farbe kalibriert. Als Hilfsmittel<br />

dient dabei unter anderem ein Miniaturspektrometer<br />

des ZBS.<br />

In Analogie zum menschlichen<br />

räumlichen Sehen werden aus jedem<br />

der Stereokamerapaare für<br />

die jeweilige Perspektive Tiefeninformationen<br />

gewonnen. Die Wahrnehmung<br />

von Objekten im Raum<br />

beruht auf der Analyse dieser Tiefeninformationen<br />

in Kombination<br />

mit den aufgenommenen Farbwerten.<br />

Als Referenz dient ein im<br />

Vorfeld für jedes Stereokamerapaar<br />

angelerntes distanzbasiertes<br />

und farbadaptives Hintergrundmodell.<br />

Die aus den verschiedenen<br />

Perspektiven erkannten Vordergrund-Objekte<br />

werden zusammengeführt<br />

und in Form ihrer visuellen<br />

Hüllen dreidimensional abgebildet.<br />

Im Zweifelsfall bleibt die<br />

Hülle entsprechend groß. Das bedeutet,<br />

dass Verdeckungen immer<br />

zu Gunsten der Sicherheit behandelt<br />

werden.<br />

Automatisierung<br />

Mit der Kraft<br />

der zwei Arme<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

Der Sondermaschinenbauer Goldfuß<br />

engineering hat ein vollautomatisches<br />

Entnahmesystem für<br />

Karton-Faltschachteln entwickelt.<br />

Damit lassen sich nun auch Handlingsprozesse<br />

automatisieren,<br />

die bisher manuell ausgeführt<br />

werden mussten.<br />

balingen (ki). Das neu entwickelte<br />

Entnahmesystem ermöglicht<br />

es, durch überlagerte Bewegungen<br />

und Arbeitsschritte Verpackungsmaschinen<br />

mit bis zu 500<br />

Faltschachteln pro Minute zu bestücken.<br />

Eine weitere Besonderheit<br />

besteht darin, dass die Aufnahme<br />

der vollen Faltschachtelkartons<br />

an der Anlage direkt von<br />

der Palette erfolgen kann. Auch<br />

die Zuführung einzelner Kartons<br />

über Förderbänder ist möglich.<br />

Die Entsorgung von Zwischenlagen,<br />

das Zusammenfalten der<br />

leeren Kartonagen sowie das Ablegen<br />

in Abfallboxen durch den<br />

Roboter runden den Automatisierungsprozess<br />

ab.<br />

Intelligentes Greifersystem<br />

Der Doppelarmroboter Motoman<br />

SDA20D von Yaskawa stellt dabei<br />

die Lösung für alle Prozess-Schritte<br />

dar: das Handling von bis zu 12<br />

kg schweren Kartons, den Öffnungsvorgang,<br />

den eigentlichen<br />

Entnahmeprozess der Faltschachteln<br />

sowie die Verpackungsentsorgung.<br />

Zwei unabhängig voneinander<br />

steuerbare Greifwerkzeuge an<br />

den beiden Roboterarmen erlauben<br />

in Kombination mit einer<br />

synchronisierten Roboter-<br />

Schwenkeinheit die einfache Entnahme<br />

aus den Kartons. Die Faltschachteln<br />

können dabei auch<br />

mehrlagig gestapelt sein. Ein<br />

durch die Motoman Steuerung<br />

DX100 unterstützter Mess- und<br />

Regelkreis überwacht permanent<br />

den Greifvorgang. So ist ein schonendes<br />

und prozesssicheres<br />

Handling der Faltschachteln gewährleistet.<br />

Durch spezifische Parameter<br />

kann der Prozess dann<br />

individuell für verschiedenste<br />

Produkte angepasst werden.<br />

Der vollautomatische Entnahmeprozess<br />

zur Bestückung von<br />

Verpackungsmaschinen schließt<br />

eine wesentliche Automatisierungslücke<br />

in der Verpackungstechnik.<br />

Durch die kompakte<br />

Bauform des Doppelarmroboters<br />

SDA20D sind auch bei engeren<br />

Platzverhältnissen sowohl Nachrüstungen<br />

an bestehenden Anlagen<br />

als auch integrierte Lösungen<br />

bei Neuprojekten realisierbar.<br />

Durch diesen flexiblen Einsatz<br />

eröffnet sich ein großes Potenzial<br />

in der Pharma-, Nahrungsmittelund<br />

Kosmetikindustrie. Durch<br />

stetig steigende Stückzahlen und<br />

Verpackungsgeschwindigkeiten<br />

stellt diese Automatisierung nicht<br />

nur eine wirtschaftliche Lösung,<br />

sondern gleichzeitig auch eine<br />

Entlastung für Mensch und Logistik<br />

dar.<br />

www.entnahmesysteme.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Ein Dualarmroboter<br />

SDA20<br />

hilft beim<br />

Greifvorgang<br />

im Karton.<br />

Bild: Yaskawa/Goldfuß<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

Neuer Katalog<br />

‚Greiftechnik 2013‘<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

BUILT TO PERFORM IN YOUR INDUSTRY<br />

ZUVERLÄSSIG. FLEXIBEL. SCHNELL.<br />

Roboter, Schweißanlagen und Automatisierungskomponenten von YASKAWA sind<br />

bekannt für ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Unsere Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen schätzen diese Eigenschaften ganz besonders. Schließlich<br />

leisten unsere Produkte damit einen großen Beitrag zur Qualität einer Anlage.<br />

YASKAWA Europe GmbH · Robotics Division<br />

robotics@yaskawa.eu.com · Tel. +49-81 66-90-0<br />

Günzburg (ki). Der neu erschienene<br />

62-seitige Katalog ‚Greiftechnik<br />

2013‘ von rsp Robot System Products<br />

enthält ausführliche Beschreibungen<br />

und Maßzeichnungen<br />

für eine umfassende Palette von<br />

Robotergreifern mit vielen Optionen.<br />

Der praktische Ratgeber bietet<br />

dem Konstrukteur eine Vielfalt an<br />

Lösungen für effiziente, kostensparende<br />

Greiftechnik. Übersichtliche<br />

Tabellen, Maßzeichnungen, technische<br />

Daten und Bestellangaben ermöglichen<br />

ein schnelles und einfaches<br />

Spezifizieren von Parallel-,<br />

Zentrisch- und Großhubgreifern.<br />

www.robotsystemproducts.com<br />

Yaskawa_Anz_<strong>Produktion</strong>_198x90_030413.indd 1 03.04.13 17:40

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