Ausgabe - 16 - Produktion
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18. April 2013 · Nr. <strong>16</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 27<br />
Fabrikplanung<br />
‚Das Auge steuert bei B. Braun die Fabrik‘<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />
Der Medizintechnikhersteller B. Braun Melsungen AG hat eine Zukunftsfabrik<br />
errichtet. Konzipiert wurde diese Fabrik, die sich durch<br />
eine unternehmenseigene Architektur auszeichnet, von Dr. Schönheit +<br />
Partner nach dem Prinzip ‚das Auge steuert die Fabrik‘.<br />
Melsungen (gk). Grund für den<br />
Neubau von B. Braun in Melsungen<br />
waren eine steigende Nachfrage<br />
nach Dialysegeräten und Infusionspumpen<br />
und die Tatsache, dass<br />
die Größe der bisherigen <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
nicht mehr ausreichte.<br />
Wenn eine Fabrik den Belangen<br />
der in ihr arbeitenden Menschen<br />
entsprechen soll, müssen diese<br />
bereits in der Planung Gestaltungseinfluss<br />
auf ihren Arbeitsplatz haben.<br />
Dem Grundsatz folgte das Fabrikplanungsprojekt<br />
‚Avitum Village‘<br />
von Dr. Schönheit + Partner. Der<br />
Mensch soll dabei das Maß aller<br />
Dinge sein und der einzelne Arbeitsplatz<br />
gilt als wichtige Einheit<br />
im Organismus.<br />
Sämtliche Werkbänke und Bürotische<br />
sind standardisiert, höhenverstellbar<br />
und mobil verschiebbar,<br />
womit sich Arbeitsstrukturen<br />
in U-Form (‚U-Shape‘) nach gemeinsam<br />
verabschiedeten Lean-<br />
Prinzipien erstellen lassen. Dadurch<br />
ist die Fertigungsstruktur<br />
flexibel skalierbar. Die Bezeichnung<br />
‚Village‘ beziehungsweise<br />
‚Dorf‘ wurde gewählt, da die <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
sowie das Ausbildungszentrum<br />
durch zentrale<br />
Marktplätze für Menschen und<br />
Materialversorgung verbunden<br />
sind. Sie bilden das Herz der Anlage<br />
und vernetzen durch ihre mühlenartige<br />
Anordnung alle Arbeitsprozesse<br />
in der gesamten Anlage.<br />
Verwaltung, <strong>Produktion</strong> und<br />
Entwicklung unter einem Dach<br />
Der Marktplatz ‚Mensch‘ bildet den<br />
zentralen Eingangs- und Empfangsbereich,<br />
in dem sich Mitarbeiter<br />
und Besucher treffen. Im<br />
Marktplatz ‚Material‘ laufen alle<br />
Waren und <strong>Produktion</strong>slinien an<br />
einem Punkt zusammen – eine<br />
Drehscheibe, um den steten Fluss<br />
Die Arbeitsplätze im neuen Werk von B. Braun sind höhenverstellbar<br />
und verschiebbar. Bild: Foto@Markus-Steur.de<br />
von Material und <strong>Produktion</strong> zu<br />
steuern und so die logistischen<br />
Prozesse zu optimieren.<br />
Verwaltung, <strong>Produktion</strong> und<br />
Entwicklung wurden unter einem<br />
Dach vereint. So sollen neue Produkte<br />
schneller kreiert und zur<br />
Marktreife gebracht werden. Trainings<br />
von Kunden und Anwendern<br />
finden nun ebenfalls direkt im<br />
Werk statt. Im Zuge der ganzheitlichen<br />
Fabrikplanung wurden die<br />
Anforderungen der Prozesse und<br />
Logistik von innen nach außen in<br />
die Struktur und Gestalt einer wirtschaftlichen,<br />
flexiblen und wandlungsfähigen<br />
Fabrik überführt.<br />
Das kompakte Gesamtkonzept<br />
im Inneren der Fabrik setzt sich im<br />
baulich aufgelockerten Erscheinungsbild<br />
nach außen fort: Die<br />
Architektur ist ein Ausdruck der<br />
B.-Braun-Unternehmenskultur.<br />
Charakteristische Elemente sind<br />
viel Glas, viel Licht und viel Sichtbeton.<br />
Die unternehmenskonforme<br />
Fassadengestaltung stellt sicher,<br />
dass sich das ‚Avitum Village‘<br />
mit der Gesamtanlage ‚Stadt der<br />
Industrie‘ - der Unternehmenszen-<br />
Das ‚Avitum Village‘ fügt sich mit der Gesamtanlage der<br />
Zentrale von B. Braun zusammen. Bild: Foto@Markus-Steur.de<br />
trale von B. Braun - einheitlich zusammenfügt.<br />
Das neue Werk bettet<br />
sich zugleich in das landschaftlich<br />
eindrucksvolle Fulda-Tal ein.<br />
„Unsere neue Fabrik zeichnet<br />
sich durch einen ganzheitlichen<br />
Ansatz aus, indem alle Lean-Prozesse,<br />
die gemäß dem Prinzip ‚das<br />
Auge steuert die Fabrik‘ geplant<br />
und optimiert wurden, in die Gestalt<br />
einer architektonisch und<br />
qualitativ hochwertigen Fabrikanlage<br />
überführt wurden“, sagt Manfred<br />
Herres, der Werk- und Projektleiter<br />
von B. Braun.<br />
MTM-Anwenderkonferenz<br />
Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />
Arbeitszufriedenheit, Prozessorganisation,<br />
Führungsmanagement,<br />
KVP, ergonomische<br />
Arbeitsgestaltung und Gesundheitsmanagement<br />
sind Top-Themen<br />
für Werkleiter. Die MTM-<br />
Anwenderkonferenz am 26. April<br />
greift diese Themen auf.<br />
Heilbronn (gk). ‚Benchmarking<br />
für mehr Wettbewerbsfähigkeit –<br />
Vergleichende Analyse von Produkten<br />
und Prozessen‘ ist das Programm<br />
zur MTM-Anwenderkonferenz<br />
(Methods-Time Measurement)<br />
am 26. April in Heilbronn<br />
überschrieben. Im Kern geht es um<br />
die Frage, wie Produkte bereits in<br />
einem sehr frühen Entwicklungsstadium<br />
auf ihre Pro-zesstauglichkeit<br />
hin überprüft werden können,<br />
welcher Vergleichsmaßstab für<br />
Produktivität bei unterschiedlichen<br />
Prozessschwerpunkten an<br />
unterschiedlichen Standorten<br />
gleichermaßen greift und welche<br />
Erfahrungen Unternehmen beim<br />
Einbeziehen indirekter Prozesse in<br />
Benchmarks innerhalb ihres Hauses<br />
und im Vergleich zu Wettbewerbern<br />
im Markt machen.<br />
Frank Lins von der Volkswagen<br />
AG in Wolfsburg beschreibt den<br />
Einsatz von Benchmarks in der<br />
<strong>Produktion</strong>, um Produktivität, Ergonomie<br />
und Qualität weiterzuentwickeln.<br />
Professor Dr. Bernd<br />
Klein von der Universität Kassel<br />
spricht über Methoden montagefreundlicher<br />
Produktgestaltung.<br />
Zu den Erfahrungen mit Prozessanalysen<br />
in indirekten Bereichen<br />
referiert Johann Zitzelsberger von<br />
Rohde & Schwarz in Teisnach.<br />
Und Christian Hagen von Karl<br />
Dungs in Urbach gibt seine Erkenntnisse<br />
zur Implementierung<br />
eines ganzheitlichen Produktivitätsmanagements<br />
mit MTM an die<br />
Fachkollegen weiter.<br />
Über die MTM-gestützte Angebotskalkulation<br />
für logistische<br />
Dienstleistungen spricht Falk Hoffmann,<br />
BLG Automotive Logistics<br />
in Bremen. Im Mittelpunkt des<br />
Vortrages von Denes Kukawka von<br />
der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
Ergonomische Risiken<br />
sollen bewertet werden<br />
GmbH in Dessau stehen die ergonomische<br />
Bewertung von Arbeitsplätzen<br />
sowie die Optimierung und<br />
Umgestaltung der Fertigungsbereiche<br />
zur Schaffung alternsgerechter<br />
Arbeitsplätze. Den Schlusspunkt<br />
setzt Dr. Burkhard Leifhelm<br />
von Hella in Lippstadt mit der Best<br />
Practice zur Montageautomation.<br />
Am Vortag der Anwenderkonferenz,<br />
am 25. April 2013, kommen<br />
um 10 Uhr die Mitgliedsfirmen der<br />
User Group EAWS in Heilbronn<br />
Die MTM-Konferenz<br />
untersucht,<br />
wie Produkte in<br />
einem frühen<br />
Entwicklungsstadium<br />
auf ihre<br />
Prozesstauglichkeit<br />
überprüft<br />
werden können.<br />
Bild: Deutsche MTM-<br />
Vereinigung<br />
zusammen. Unternehmen, die an<br />
einer Mitarbeit interessiert sind,<br />
haben ab <strong>16</strong> Uhr Gelegenheit sich<br />
über die User-Group EAWS und die<br />
Mitgliedschaft zu informieren. Erklärtes<br />
Ziel ist die Etablierung eines<br />
gemeinsamen Standards zur Bewertung<br />
ergonomischer Risiken in<br />
der industriellen <strong>Produktion</strong>.<br />
Ebenfalls am Vortag der MTM-<br />
Anwenderkonferenz bietet das<br />
Softwarehaus Dresden Gelegenheit,<br />
die Produktpalette und das<br />
gesamte Leistungsspektrum der<br />
MTM-Softwarelösungen in kleinem<br />
Rahmen intensiver kennenzulernen.<br />
Nach kurzen Einführungsvorträgen<br />
zu<br />
▶ MTM-Anwendung unter Windows<br />
und in SAP: TiCon als<br />
Standardlösung,<br />
▶ Zusatzmodulen = Zusatznutzen<br />
sowie<br />
▶ ProKondigital, EAWSdigital und<br />
TiCon for iPad<br />
haben Interessenten Gelegenheit,<br />
an Teststationen selbst erste Erfahrungen<br />
mit der Software zu sammeln.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dmtm.com/termine<br />
Erfolgsfaktor ERP<br />
Ergebnisse eines unserer Fertigungskunden<br />
Durchlaufzeit -38 %,<br />
Umlaufbestand -70 %<br />
Liefertreue von 98 %<br />
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