31.05.2014 Aufrufe

Ausgabe - 16 - Produktion

Ausgabe - 16 - Produktion

Ausgabe - 16 - Produktion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24 · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 18. April 2013 · Nr. <strong>16</strong><br />

Automatisierung<br />

Feinarbeit mit High-Speed kombiniert<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

Die Fertigung von rund 200 000 Parkdistanzsensoren täglich gehört<br />

zu den anspruchsvollen Automatisierungsaufgaben. Insbesondere die<br />

Montage der Kontaktpins samt integrierter Qualitätssicherung erfordert<br />

ein Höchstmaß an Präzision unter sportlichen Taktzeitvorgaben.<br />

Bayreuth (ki). Bei der Herstellung<br />

der Sensoren, die im späteren Einsatz<br />

unter allen Witterungsbedingungen<br />

zuverlässig ihren Dienst<br />

versehen müssen, dominieren hohe<br />

Qualitätsmaßstäbe und mindestens<br />

ebenso hohe Anforderungen<br />

an Output und Präzision. Kein<br />

Wunder, dass es zur Vollautomation<br />

keine wirtschaftliche Fertigungsalternative<br />

gibt.<br />

Eine besonders diffizile Aufgabenstellung<br />

im Herstellprozess ist<br />

die Montage der äußerst feinen<br />

Kontaktpins in das Spritzgussgehäuse<br />

der Sensoren. Eine Applikation,<br />

die auch die Experten für<br />

hochwertige Prüf- und Automatisierungstechnik<br />

der Kutzschbach<br />

Electronic bei der Konzeption der<br />

Montageanlagen forderte. „In unseren<br />

Anlagen, die die Konfektionierung<br />

der Sensorgehäuse mit<br />

den Kontaktpins vornehmen,<br />

steckt jede Menge Know-how“, er-<br />

klärt Walter Wüst, Leiter der Softwareentwicklung<br />

bei Kutzschbach.<br />

„Die besondere Herausforderung<br />

bestand darin, eine Präzisionsmontage<br />

der Pins im Toleranzbereich<br />

von einem Zehntelmillimeter<br />

mit einem Sechsachsroboter zu<br />

realisieren und dabei gleichzeitig<br />

den enormen Taktzeitvorgaben<br />

standzuhalten.“<br />

Roboter: Präzision und<br />

High-Speed sind gefragt<br />

Derzeit läuft ein rundes Dutzend<br />

unterschiedlicher Sensorvarianten<br />

über die knapp zwanzig<br />

Kutzschbach-Anlagen, die mit nahezu<br />

identischem Layout an <strong>Produktion</strong>sstandorten<br />

in Deutschland,<br />

Europa und in aller Welt im<br />

Einsatz sind. Die Montage erfolgt<br />

nach einem immer gleichen Ablauf.<br />

Die Sensorgehäuse erreichen<br />

die Anlage auf Werkstückträgern<br />

über ein Transfersystem. Eine Lineareinheit<br />

übernimmt die Zuführung<br />

der Piezo-Sensorgehäuse und<br />

deren Positionierung auf dem<br />

Rundteller. An der ersten Station<br />

steht eine reine Qualitätsprüfung<br />

an, bei der das Piezoelement einer<br />

Widerstands- und Kapazitätsmessung<br />

unterzogen wird.<br />

Die nächste Station bildet das<br />

eigentliche Highlight der Anlage.<br />

Hier steht die hochgenaue Positionierung<br />

der hauchdünnen Pins<br />

innerhalb des Sensorgehäuses auf<br />

dem Programm, die ein Sechsachs-<br />

Roboter im High-Speed-Modus<br />

übernimmt. Die Aufgabe des Roboters<br />

ist vergleichbar mit dem ul-<br />

Ein Stäubli<br />

TX60 übernimmt<br />

die<br />

Präzisionsmontage<br />

der Pins<br />

im Toleranzbereich<br />

von<br />

einem Zehntelmillimeter.<br />

Bild: Stäubli<br />

traschnellen Einfädeln eines Fadens<br />

in ein Nadelöhr und das über<br />

10 000 Mal am Tag mit immer der<br />

gleichen Präzision.<br />

Das Anforderungsprofil für die<br />

Wahl des Roboters ist damit klar<br />

definiert. Gesucht war ein Sechsachser<br />

mit überragender Performance<br />

hinsichtlich Geschwindigkeit<br />

und Präzision. Darüber hinaus<br />

sollte die Maschine aufgrund des<br />

platzoptimierten Anlagenlayouts<br />

kompakt bauen und zuverlässig im<br />

Drei-Schicht-Betrieb arbeiten.<br />

Der Blick auf die Station zeigt, was<br />

Sache ist. Der TX60 holt einen von<br />

insgesamt zwei Kontaktpins direkt<br />

von einer angekoppelten Stanzsta-<br />

tion ab – dabei ist die Aufnahme des<br />

Pins mit dem filigranen Miniaturgreifer<br />

bereits ein diffiziler Vorgang.<br />

Maximale Präzision ist dann beim<br />

Einsetzen des Kontaktpins in das<br />

Sensorgehäuse gefordert. In dem<br />

dünnwandigen Spritzgussteil sitzt<br />

eine mit bloßem Auge kaum wahrnehmbare<br />

Führung, in der der<br />

Sechsachser den Pin sicher, schnell<br />

und lagerichtig positioniert. Um die<br />

Montage abzuschließen, holt die<br />

Stäubli-Maschine den zweiten Pin<br />

und wiederholt den Vorgang.<br />

„Um auf einen Output von deutlich<br />

über 10 000 Einheiten am Tag<br />

zu kommen, mussten wir für diese<br />

sensible Präzisionsmontage eine<br />

Taktzeit von rund fünf Sekunden<br />

erreichen“, so Wüst. Nach erfolgreicher<br />

Robotermontage taktet<br />

der Rundteller weiter zu einer<br />

Hydraulikstation, an der die Pins<br />

in ihre Endposition gedrückt werden<br />

– ein Vorgang, den der Roboter<br />

mit seinem filigranen Miniaturgreifer<br />

aufgrund der erforderlichen<br />

Kräfte nicht ausführen kann.<br />

Der letzte Arbeitsschritt in der<br />

Rundtelleranlage besteht aus der<br />

Kontaktierung der Pins mit Hilfe<br />

des Laserlötens.<br />

www.staubli.com<br />

Schwerlastverkehr!<br />

Ersetzt sogar Duo-Achsen in Handlingsystemen<br />

und 2D/3D-Portalen: die elektrische Linearachse<br />

EGC-HD. Maximale Power bei Momenten und<br />

Lasten – aber zu erheblich reduzierten Kosten.<br />

07. – 10. Oktober 2013<br />

Neue Messe Stuttgart<br />

Halle 3, Stand 3303<br />

www.festo.de/egc-hd<br />

Messsysteme<br />

Macht Robotern<br />

das Leben leichter<br />

Kathrin irmer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

Das modulare Messsystem<br />

MoveInspect kann große Objekte<br />

in Fertigungslinien vermessen.<br />

Damit können Roboter autonom<br />

und genau Teile einbauen.<br />

Braunschweig. Roboter, die eigenständig<br />

Bauteile aufnehmen<br />

und sie beispielsweise in ein Fahrzeug<br />

einbauen, sind in modernen<br />

Fertigungsanlagen längst Realität.<br />

Die empfindlichen Bauteile müssen<br />

auf maßgefertigte Ladungsträger<br />

exakt positioniert sein, damit<br />

der Roboter sie problemlos entnehmen<br />

kann. Bei der Herstellung<br />

müssen die Ladungsträger daher<br />

millimetergenau vermessen und<br />

zusammengebaut werden, um eine<br />

störungsfreie Fertigungslinie zu<br />

garantieren.<br />

Das optische Messsystem Move-<br />

Inspect HR von Aicon vermisst die<br />

teilweise über 4 Meter großen Ladungsträger<br />

genau, sicher und<br />

schnell. Mit herkömmlichen Messarmen<br />

dagegen sind Objekte dieser<br />

Das optische Messsystem MoveInspect<br />

HR vermisst große Ladungsträger<br />

genau, sicher und schnell.<br />

Bild: Aicon 3D Systems<br />

Größe nur sehr aufwändig zu messen,<br />

da die Arme während der<br />

Prozedur mehrfach neu positioniert<br />

werden müssen. MoveInspect<br />

hat sich bereits in der <strong>Produktion</strong>sumgebung<br />

mit Staub, Vibrationen<br />

und ähnlichem praktisch<br />

bewährt, bei gleichbleibend hoher<br />

Prozesssicherheit. Die Messung<br />

nimmt nur wenig Zeit in Anspruch,<br />

und es wird weniger Ausschuss<br />

produziert. Das spart Kosten.<br />

MoveInspect HR ist flexibel einsetzbar<br />

und dabei höchst zuverlässig.<br />

Mobile und stationäre Messungen<br />

sind möglich. Beim mobilen<br />

Einsatz wird der Ladungsträger mit<br />

der MI.Probe vor Ort gemessen. Bei<br />

einer stationären Messung wird<br />

das System in einen Messplatz integriert.<br />

Bei beiden Konfigurationen<br />

werden die relevanten Punkte<br />

mit den Solldaten verglichen. Mögliche<br />

Abweichungen werden angezeigt<br />

und können direkt online<br />

korrigiert werden.<br />

www.aicon3d.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

EGC_HD_148x201_de_Motek_no_Anschnitt.indd 1 28.03.13 11:48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!