Ausgabe - 16 - Produktion
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28 · Management: IT für die Industrie · <strong>Produktion</strong> · 18. April 2013 · Nr. <strong>16</strong><br />
IT-Praxis<br />
Zulieferer verschmilzt globale SAP-Systeme<br />
Oliver Stroh<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />
Ein zentrales nordamerikanisches SAP-System sorgt bei HBPO<br />
(ein Joint-Venture von Hella, Behr und Plastic Omnium) für Vergleichbarkeit<br />
und Transparenz der Geschäftsprozesse weltweit.<br />
Strategisches Blueprint<br />
innerhalb von sechs Wochen<br />
Heidelberg (ilk). Als Zulieferbetrieb<br />
für die Automobilindustrie<br />
produziert HBPO jährlich etwa 2,8<br />
Mio Frontend-Module. Hierzu unterhält<br />
das Unternehmen zahlreiche<br />
JIS-(Just-in-Sequence)-Fertigungsstätten<br />
in Deutschland,<br />
Tschechien, Slowakei, Spanien,<br />
England, Mexiko, USA, Kanada<br />
und Korea. Bei einem weltweit verteilt<br />
arbeitenden Hersteller wie<br />
HPBO haben sich über die Jahre<br />
unterschiedliche SAP-Systeme etabliert.<br />
In den USA und Mexiko gab<br />
es zwei unterschiedliche SAP-Systeme<br />
mit historisch bedingt unterschiedlichen<br />
Release-Ständen; Betrieb<br />
und Support waren teuer und<br />
aufwendig. Das mexikanische System<br />
war zudem technisch veraltet,<br />
ein Upgrade auf einen höheren<br />
Release-Stand erforderlich.<br />
Darüber hinaus wollte die Unternehmensleitung<br />
die Aktivitäten in<br />
den NAFTA-Ländern, also in Kanada,<br />
den USA und Mexiko, einheitlich<br />
steuern und Shared-Service-<br />
Funktionen etablieren. An diesen<br />
Standorten waren bislang unterschiedliche<br />
Prozesse und Strukturen<br />
im Einsatz, was eine übergreifende<br />
Steuerung des Geschäfts und<br />
die Nutzung von Shared Services<br />
sehr komplex machte.<br />
Daher hat HBPO ein Projekt aufgesetzt,<br />
um das mexikanische SAP-<br />
System mit dem zentralen nordamerikanischen<br />
SAP-System zusammenzuführen.<br />
„Wir haben uns<br />
produktion.pdf 1 04.04.13 17:18<br />
als Beratungs- und Implementierungspartner<br />
für die cbs Corporate<br />
Business Solutions Unternehmensberatung<br />
GmbH entschieden.<br />
Deren Experten haben uns<br />
mit ihrem durchgängigen methodischen<br />
Ansatz überzeugt, mit dem<br />
die komplexen Zusammenhänge<br />
auf Prozess-, System- und Datenebene<br />
schnell erfasst und sicher<br />
beherrscht werden können“, begründet<br />
Björn Bammens, CIO bei<br />
HBPO, die Entscheidung für den<br />
Heidelberger SAP-Restrukturierungsspezialisten.<br />
Im Frühsommer 2009 ging es an<br />
die Projektplanung: Cbs und HBPO<br />
erarbeiteten innerhalb von sechs<br />
Wochen gemeinsam einen strategischen<br />
Blueprint. Dazu wurden in<br />
konzentrierten Workshops alle relevanten<br />
Aspekte des anstehenden<br />
Verschmelzungsprojektes beleuchtet<br />
und eine konsistente Projektvorgehensweise<br />
erarbeitet.<br />
Dies umfasste Harmonisierungsbedarfe,<br />
Optimierungsbedarfe,<br />
Harmonisierung diverser<br />
SAP-Release-Stände<br />
Eine neue IT-Struktur sorgt bei Hella Behr Plastic Omnium für eine standortübergreifende Vergleichbarkeit und Transparenz<br />
von Geschäftsprozessen. <br />
Bild:HBPO<br />
Strukturdefinitionen, Migrationsstrategie<br />
und -objekte, zu übertragende<br />
Workbench-Objekte, Interface-Analysen,<br />
Sprachenkonzept,<br />
Testsystem- und Transportstrategie,<br />
Cutover-Ansatz, Trainingsstrategie<br />
sowie selbstverständlich einen<br />
detaillierten Projektplan für<br />
die Realisierungsphase. Zunächst<br />
hat das Projektteam die ERP-Systeme<br />
in Mexiko und den USA verschmolzen.<br />
Der Standort in Mexiko<br />
nutzte noch das R/3 Release<br />
4.6c, während in den USA bereits<br />
die ERP-Version 5.0 verwendet<br />
wurde. Das mexikanische System<br />
sollte nach dem Projekt abgeschaltet<br />
werden können. Allerdings<br />
wollte HBPO nicht den gesamten<br />
Ballast, sondern nur die relevanten<br />
Informationen übertragen.<br />
Mit all diesen Maßnahmen hat<br />
das Unternehmen seine Systemund<br />
Versionsvielfalt reduziert, seine<br />
IT-Strukturen weiter vereinheitlicht<br />
und seine Prozesse harmonisiert.<br />
Heute ist beispielsweise der<br />
JIT-Prozess länderübergreifend<br />
standardisiert. Nach einem bruchlosen<br />
funktionalen Übergang auf<br />
das neue SAP-ERP-Hauptbuch, bei<br />
dem das SHC Framework seine<br />
Vielseitigkeit unter Beweis stellen<br />
konnte, profitiert auch das Rechnungswesen<br />
von neuen, integrierten<br />
Abläufen. So ließen sich die<br />
Daten der Finanzbuchhaltung in<br />
einem Schritt mit der Systemverschmelzung<br />
direkt vom alten<br />
Hauptbuch in das neue Hauptbuch<br />
Seit Januar 2010 arbeiten die<br />
Standorte mit neuem System<br />
migrieren. Dies war notwendig geworden,<br />
da im Zielsystem bereits<br />
das neue Hauptbuch genutzt wurde,<br />
das Quellsystem aber unter<br />
dem alten Hauptbuch lief.<br />
Seit Januar 2010 arbeiten alle<br />
Standorte mit dem zentralen System.<br />
HBPO sieht seine Ziele voll<br />
erreicht. „Wir haben ausgerechnet,<br />
dass sich das Projekt für uns<br />
innerhalb von zweieinhalb Jahren<br />
amortisiert hat“, so das Resümee<br />
von CIO Bammens. Ein standardisiertes<br />
und harmoniertes ERP-<br />
System hat den Vorteil, dass die<br />
Geschäftsaktivitäten standortübergreifend<br />
vergleichbar und<br />
transparent sind.<br />
Dennoch lassen sich die Systeme<br />
an lokale Bedürfnisse anpassen<br />
und erfüllen die gesetzlichen<br />
Anforderungen. Noch ist ein<br />
Stück des Wegs zu gehen, bis das<br />
Gesamtziel erreicht ist. So will der<br />
Automobilzulieferer die europäischen<br />
SAP-Systeme ab Mitte 2010<br />
zu einem SAP-System zusammenführen.<br />
C<br />
M<br />
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CM<br />
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CY<br />
CMY<br />
K<br />
Die ERP-Komplettlösung<br />
für den Mittelstand<br />
www.proalpha.de<br />
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diese „Disziplinen“ stimmen wir erfolgreich aufeinander<br />
ab. Für unsere mittelständischen Kunden erzielen<br />
wir so optimale Ergebnisse und verschaffen ihnen den<br />
entscheidenden Vorsprung im Markt.<br />
proALPHA steht für Vorsprung. Heute und zukünftig.<br />
Digital Prototyping<br />
Ohne Wolke oder aus der Cloud<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />
Autodesk veröffentlicht jetzt neue<br />
Softwaremodule für das Digital<br />
Prototyping. Diese sollen den<br />
anwendenden Maschinenbauunternehmen<br />
sowohl auf dem<br />
Desktop als auch in der Cloud zur<br />
Verfügung stehen.<br />
München (ilk). Die Autodesk Product<br />
Design Suite sowie die Autodesk<br />
Factory Design Suite sind<br />
speziell für den Maschinenbau<br />
ausgelegt. Sie bieten Designern,<br />
Konstrukteuren und Ingenieuren<br />
ein komplettes Set an Tools und<br />
Cloud-Services, mit denen sich<br />
Konstruktions-, Visualisierungsund<br />
Simulationsworkflows von der<br />
Produktentwicklung bis hin zur<br />
Auslieferung laut Hersteller vereinfachen<br />
lassen.<br />
Zudem liefern die 2014-Versionen<br />
der Simulationslösungen von<br />
Autodesk schnellere, genauere<br />
und flexible Möglichkeiten, um die<br />
Eigenschaften von Entwürfen früher<br />
im Konstruktionsprozess vorhersagen,<br />
optimieren und validieren<br />
zu können.<br />
Die Autodesk Design Suites 2014<br />
sind in den drei kostengünstigen<br />
und aufgabengerechten Editionen<br />
Standard, Premium und Ultimate<br />
erhältlich. Zu den Highlights der<br />
Suites gehören unter anderem:<br />
▶ Die Einführung von Autodesk<br />
ReCap, einer Produktfamilie<br />
neuer Reality-Capture-Lösungen<br />
und Cloud Services, mit denen<br />
sich intelligente 3D-Modelle<br />
von Objekten und Umgebungen<br />
generieren lassen. Damit<br />
können die Anwender die reale<br />
Umgebung des aktuellen Pro-<br />
Selbst das<br />
Design komplexer<br />
<strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
soll<br />
jetzt mit Autodesk-Software<br />
möglich sein.<br />
Bild: Autodesk<br />
jekts in ihren Konstruktionsprozess<br />
integrieren, verspricht Autodesk.<br />
▶ Erweiterungen für Autodesk Inventor,<br />
die unter anderem bessere<br />
Skalierbarkeit für sehr große<br />
Produkte und für <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
ermöglichen.<br />
▶ Kompatibilität mit Autodesk Revit,<br />
wodurch Hersteller von Bauprodukten<br />
detaillierte Inventor-<br />
Baugruppen in einfache native<br />
Revit-Dateien umwandeln können,<br />
um die Inhalte im 3D-Gebäudedatenmodell<br />
(für Building<br />
Information Modeling –<br />
BIM) zu verwenden.