wir - Pro Homine
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Abbildungen von links: Gisela Ködel im<br />
Nikolaus-Stift; das Portal des Marien-Hospitals<br />
um 1960; ehemalige Pflegedienstleiterin<br />
Mathilde Dahlhaus<br />
Stationen im Marien-Hospital in<br />
Wesel. Aufgrund meiner Rheuma-<br />
Erkrankung wechselte ich für meine<br />
letzten Dienstjahre vom Tagdienst in<br />
den Nachtdienst. Zunächst im Martinistift<br />
und später in dessen Außenstelle<br />
an der Voerder Straße arbeitete ich als<br />
Nachtwache. Diesen Vorschlag machte<br />
mir die damalige Pflegedienstleiterin<br />
im Marien-Hospital, Frau Dahlhaus,<br />
nachdem ich ein Jahr krank gewesen<br />
war. Der Wechsel war für mich schon<br />
eine große Entlastung.<br />
Wie lange haben Sie in der Pflege<br />
gearbeitet?<br />
Fast 30 Jahre. 1958 kam ich aus der<br />
ehemaligen DDR an den Niederrhein<br />
nach Wesel und suchte Arbeit. Eine<br />
Dame der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt<br />
gab mir damals den Tipp,<br />
dass das Marien-Hospital Pflegekräfte<br />
suchte. So kam es, dass ich 1959 sofort<br />
nach meinem Vorstellungsgespräch<br />
den Dienst als Pflegehilfe antreten<br />
konnte. Meinen Arbeitsplatz hatte ich<br />
zunächst auf der Kinderstation. Weil<br />
ich kein Examen besaß, konnte ich<br />
dort jedoch nicht bleiben und wurde<br />
anschließend unter anderem im<br />
damaligen Kurt-Kräcker-Heim, der<br />
heutigen Geriatrie, eingesetzt. 1976<br />
wechselte ich dann zum Martinistift<br />
und in die Voerder Straße.<br />
Ich wohnte übrigens 28 Jahre in dem<br />
Haus gegenüber vom Marien-Hospital,<br />
das später dem heutigen Seniorenzentrum<br />
„Im Bogen“ weichen musste.<br />
Haben Sie ehemalige Arbeitskolleginnen<br />
im Nikolaus-Stift wiedergesehen?<br />
Ja, eine Mitarbeiterin, die heute in der<br />
Senioreneinrichtung St. Lukas beschäftigt<br />
ist, begrüßte mich hier bei meinem<br />
Einzug. Sie hat im Martinistift ihre<br />
Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen,<br />
als ich 1986 in Rente ging. Und<br />
eine ehemalige Arbeitskollegin aus<br />
dem Marien-Hospital wohnt ebenfalls<br />
im Nikolaus-Stift. Mit ihr besuchte ich<br />
damals eine Qualifizierungsmaßnahme<br />
beim Malteser Hilfsdienst.<br />
Was hat sich in der Altenpflege<br />
seit Ihrer aktiven Zeit am meisten<br />
verändert?<br />
Genau wie die Mitarbeiter heute war<br />
ich sehr pflichtbewusst. Aber inzwischen<br />
hat die Schreibarbeit erheblich<br />
zugenommen. Ich musste natürlich<br />
auch Berichte schreiben, aber es muss<br />
heute viel mehr als damals notiert<br />
werden. Vor allem geht heute ohne<br />
den Computer gar nichts mehr.<br />
Was gefällt Ihnen im Nikolaus-Stift<br />
besonders gut und was überhaupt<br />
nicht?<br />
Mir gefällt alles gut hier. Ich habe<br />
einen schönen Ausblick aus meinem<br />
Zimmer in den Innenhof, das Essen<br />
stimmt (meistens), es <strong>wir</strong>d jeden Tag<br />
geputzt, und die Mitarbeiterinnen in<br />
der Seniorenbetreuung bieten viel an.<br />
Frau Ködel, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Horst Termath,<br />
Sozialarbeiter im Nikolaus-Stift<br />
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