Wenn plötzlich das Gedächtnis streikt - Pro Homine

TGA: Wenn plötzlich das
Gedächtnis streikt
Dr. Marco Michels
Sprache oder Denkvermögen, sind
während der Gedächtnisstörung normal.
Auch das Kurzzeitgedächtnis ist,
wie bei anderen Formen der Amnesie,
ungestört, die Patienten können also
bildliche und sprachliche Eindrücke
für einige Sekunden im Bewusstsein
halten.
Keine Therapie notwendig
Die Ursache der transienten globalen
Amnesie ist unbekannt. Aufgrund
des klinischen Bildes wird von einer
Funktionsstörung gewisser Hirnregionen
ausgegangen, da diese Strukturen
sowohl für das Abspeichern als auch
für den Abruf von Gedächtnisinhalten
wichtig sind.
Wegen der spontanen und vollständigen
Rückbildung der Symptomatik
besteht keine Notwendigkeit einer
Therapie. Bis zum Abklingen der
Symptomatik empfiehlt sich eine Beobachtung
des Betroffenen.
Diese Form der Amnesie ist eine
Erkrankung der zweiten Lebenshälfte.
Sie tritt bei Männern und Frauen
ungefähr gleich häufig auf, 75 Prozent
der Attacken ereignen sich zwischen
dem 50. und 70. Lebensjahr. Bis zu
18 Prozent der Betroffenen erleiden
mehr als eine Attacke, was trotz der
„Gutartigkeit“ des Krankheitsbildes
jedes Mal als dramatisch empfunden
wird. Da jedoch die Ursache dieser
Störung nicht bekannt ist, gibt es
keine Empfehlungen hinsichtlich
einer Vorbeugung.
Weder Demenz noch Schlaganfall
Die Diagnose der transienten globalen
Amnesie stützt sich auf den unauffälligen
Körperbefund und kann sowohl
im Akutstadium als auch danach
allein durch die Untersuchung und
die Befragung des Betroffenen gestellt
werden. Ansprechpartner ist in der Regel
der Hausarzt oder der Neurologe.
Beschwerden, die über eine Störung
der Gedächtnisfunktion hinausgehen,
sprechen gegen eine amnestische
Episode. Hierzu zählen insbesondere
starke Kopfschmerzen, Erbrechen,
Verwirrtheit, Fieber, Nackensteifigkeit
sowie eine inkomplette Rückbildung
bis zum folgenden Tag. Hier sollte
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