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Verputzte Vormauerschalen im Holzhausbau - Quadriga

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Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

<strong>Verputzte</strong> <strong>Vormauerschalen</strong> <strong>im</strong> <strong>Holzhausbau</strong><br />

Unter der Überschrift „ Mauerwerksbau trifft Holzbau“<br />

[1] wurde über Holzhäuser mit Verblendmauerwerk<br />

berichtet. Neben dem sichtbaren Mauerwerk<br />

gibt es das verputzte Mauerwerk als Vorsatzschale<br />

<strong>im</strong> Holzbau. Über diese Konstruktion<br />

findet man in Normen und Fachliteratur noch weniger<br />

Informationen als über sichtbares Mauerwerk<br />

bei Vorsatzschalen <strong>im</strong> Holzbau. Nachfolgend<br />

sollen die Unterschiede zum sichtbaren Mauerwerk<br />

herausgestellt sowie Problempunkte aufgezeigt<br />

werden.<br />

Autoren:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jan Balkowski,<br />

TRINITY CONSULTING<br />

Dipl.-Ing. (FH) Christian Willich,<br />

Holzbau: planen+beraten<br />

Marketing<br />

Warum nicht vom konventionellen<br />

Bauwesen lernen?<br />

Hausbaufirmen <strong>im</strong><br />

konventionellen Bauwesen<br />

mit mineralischen Baustoffen<br />

haben es <strong>im</strong> Vertrieb<br />

leichter, denn Sie müssen<br />

weniger gegen Vorurteile<br />

kämpfen. Mittlerweile bestehen<br />

aber selbst die konventionellen<br />

Bauten sehr<br />

oft aus mineralischen Fertigteilen<br />

mit einem <strong>im</strong>mer<br />

größer werdenden Anteil<br />

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an Holzbau <strong>im</strong> Dachgeschoss<br />

und nicht tragenden<br />

Innenwänden aus Metallprofilkonstruktionen.<br />

Ein renommierter Haushersteller<br />

<strong>im</strong> industriellen<br />

Holzfertigbau hat mit einer<br />

Ziegelinnenschale für eine<br />

sehr emotional geführte<br />

Diskussion <strong>im</strong> Hausvertrieb<br />

gesorgt. So sehr wir uns als<br />

Fachleute auch über den<br />

Sinn und Zweck solcher<br />

Konstruktionen ereifern<br />

können, entscheiden über<br />

ihren Erfolg werden die<br />

Kunden. Im Vertrieb gilt es,<br />

Alleinstellungsmerkmale zu<br />

generieren. In der Regel<br />

führt das Aufzeigen von<br />

Schwächen des Wettbewerbes<br />

weniger zum Erfolg als<br />

das Herausstellen von<br />

Merkmalen, dessen Angebot<br />

Anderen unter konstruktiven<br />

und ökonomischen<br />

Gesichtpunkten<br />

schwerfällt. Wenn der Holzbau<br />

einen höheren Marktanteil<br />

erreichen soll, lohnt<br />

es sich darüber nachzudenken,<br />

etwas Konventionelles<br />

beizumischen, um die emotionalen<br />

Blockaden der unentschiedenen<br />

Interessenten<br />

erst gar nicht entstehen<br />

zu lassen.<br />

Vielen Kunden fällt emotional<br />

die Entscheidung für<br />

ein Holzhaus schwer, obwohl<br />

sie wissen, dass man<br />

auf der Holzbank besser<br />

sitzt!<br />

Was ist anders als bei<br />

sichtbarem Mauerwerk?<br />

<strong>Verputzte</strong> <strong>Vormauerschalen</strong><br />

werden meist aus Porenbeton,<br />

Leichtbeton oder<br />

Hochlochziegeln bzw. Wärmedämmziegeln<br />

hergestellt.<br />

Die Wärmeleitfähigkeiten<br />

sind um ca. 50-80 % geringer<br />

als bei Klinker, Ziegelsteinen<br />

oder Kalksandsteinen<br />

von sichtbarem Mauerwerk.<br />

Der wesentliche Unterschied<br />

ist aber die Schlagregendichtigkeit<br />

einer verputzen<br />

Vormauerschale. Hier<br />

muss die Ebene der Putzschicht<br />

die Schlagregendichtigkeit<br />

gewährleisten.<br />

Dies führt dazu, dass bei einem<br />

fachgerechten Anschluss<br />

zu umfassenden<br />

oder einbindenden Bauteilen<br />

die Luftschicht zwischen<br />

Vormauerschale und<br />

Holztafel geringer beansprucht<br />

wird. Eind<strong>im</strong>ensionale<br />

Berechnungen <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Nachweise für den<br />

kl<strong>im</strong>abedingten Feuchteschutz<br />

sind bei allen Konstruktionen<br />

erforderlich,<br />

deren Aufbau von den in<br />

DIN 4108-3 unter 4.3 angegebenen<br />

Kriterien abweicht.<br />

Dieser Eignungsnachweis ist<br />

dann auch für die Einstufung<br />

in die Gefährdungsklasse<br />

0 gemäß DIN 68800-<br />

2 zwingend erforderlich.<br />

Zweid<strong>im</strong>ensionale Berechnungen<br />

können hilfreich<br />

sein, wenn es darum geht,<br />

baustoff- und konstruktionsbedingte<br />

Einflüsse nachzuweisen.<br />

Dies ist oft nur<br />

für Eckausbildung, Deckeneinbindung,<br />

Fenstereinbaufuge<br />

usw. sinnvoll.<br />

Beispiel Außenwandecke:<br />

Temperaturfaktor<br />

f = 0,85, ψ = -0,074 W/<br />

(m*K) (Die mit Dämmstoff<br />

hinterlegte Dehnfugenausbildung<br />

wurde in der<br />

Berechnung nicht berücksichtigt)<br />

24<br />

1/2006


Isothermen Temperaturfelder Dampfdiffusionsfelder<br />

Aufbau von innen nach<br />

außen:<br />

1. Gipskartonplatte 9,5 mm<br />

2. Diffusionshemmende<br />

Schicht s d 2 m<br />

3. Holzwerkstoffplatte OSB<br />

12 mm<br />

4. Konstruktionsvollholz/<br />

Dämmstoff 160 mm<br />

5. INTHERMO – Holzfaserdämmplatte<br />

6. Luftschicht 40 mm<br />

7. Porenbeton 100 mm<br />

8. Caparol-Putzsystem<br />

DIN 1053-1 beschreibt unter<br />

Punkt 8.4.3.5 die Anforderungen<br />

an zweischalige<br />

Außenwände mit Putzschicht.<br />

Dieser sehr knapp<br />

gehaltene Punkt verweist in<br />

Bezug auf die Entwässerungsöffnungen<br />

auf den<br />

Punkt 8.4.3.2 b). DIN<br />

68800-2 stellt unter 8.2<br />

ebenso Anforderungen an<br />

Wandquerschnitte, um diese<br />

in die Gefährdungsklasse<br />

0 einzuordnen. <strong>Verputzte</strong><br />

<strong>Vormauerschalen</strong> besitzen<br />

einen wasserabweisenden<br />

Außenputz. Sie sind daher<br />

eher in die Kategorie des<br />

Wetterschutzes wie ein<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

bzw. eine verputzte<br />

Holzwolleleichtbauplatte,<br />

als in die einer sichtbaren<br />

Mauerwerks-Vorsatzschale<br />

mit Lüftungsöffnungen einzustufen.<br />

Eine Forderung<br />

Lüftungsöffnungen bei verputzten<br />

<strong>Vormauerschalen</strong><br />

ausführen zu müssen, kann<br />

aber baupraktisch keine allgemeine<br />

Anforderung sein.<br />

Da die meisten Materialien<br />

für <strong>Vormauerschalen</strong>, wie<br />

zum Beispiel Porenbeton, in<br />

ihrer Oberfläche wasserabweisend<br />

und in ihren Anschlüssen<br />

schlagregendicht<br />

ausgeführt werden müssen,<br />

kann eine Ausbildung von<br />

Lüftungsöffnungen in Abhängigkeit<br />

der eingesetzten<br />

Materialien sogar schadensanfälliger<br />

sein. Hier würden<br />

Lüftungs- oder Entwässerungsöffnungen<br />

zu einer<br />

Gefährdung <strong>im</strong> nicht geschützten<br />

Flankenbereich<br />

führen. Verputze <strong>Vormauerschalen</strong><br />

werden ohne Lüftungsebene<br />

von renommierten<br />

industriellen Fertighausherstellern<br />

seit mehr<br />

als 20 Jahren schadensfrei<br />

ausgeführt.<br />

Welches Putzsystem?<br />

Verklebte großformatige<br />

Vormauersteine wie Porenbetonplanblöcke<br />

weisen erheblich<br />

geringere Ebenheitstoleranzen<br />

auf, als zum<br />

Beispiel Hochlochziegel mit<br />

entsprechenden Lagerfugen<br />

aus Wärmedämmmörtel.<br />

Daher best<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

die Ebenheitsto-<br />

Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

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Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

leranz und die Oberflächengeometrie<br />

der Steine, ob<br />

hier mit einem organischen<br />

Dünnputz gearbeitet werden<br />

kann. Ansonsten muss<br />

mit mineralischen Putzen<br />

oder zumindest mit mineralischem<br />

Unterputz gearbeitet<br />

werden. Auch kommen<br />

Leichtputze aus Werkmörtel<br />

<strong>im</strong> Besonderen bei Systemaufbauten<br />

zur Anwendung.<br />

Nach DIN 18550 muss die<br />

mittlere Dicke von mineralischen<br />

Außenputzen<br />

20mm betragen. Sofern der<br />

Putz alleine keine ausreichend<br />

wasserabweisende<br />

Eigenschaft besitzt, muss<br />

diese Eigenschaft durch eine<br />

zusätzliche Beschichtung<br />

hergestellt werden. Wichtig<br />

ist es auch, entsprechende<br />

Putzbewehrungen einzubauen,<br />

um eine unzulässige<br />

Rissbildung zu vermeiden.<br />

Was ist <strong>im</strong> Besonderen<br />

zu beachten?<br />

Fußpunkt<br />

Gerade wenn Maurerund<br />

Putzarbeiten von verschiedenen<br />

Auftragnehmern<br />

ausgeführt werden, ist<br />

Hochwertiges Wohngebäude<br />

mit verputzter Vormauerschale<br />

[Quelle: GUSSEK HAUS]<br />

Mangelhaft mit Mörtel<br />

verfülltes Sturzauflager und<br />

fehlende Putzbewehrung<br />

[Quelle: E.U. Köhnke]<br />

1 2<br />

3 4<br />

eine exakte Beschreibung<br />

des jeweiligen Leistungsumfangs<br />

notwendig, um typische<br />

Fehler zu vermeiden<br />

[2]. Schon bei der Ausführung<br />

des Grobplanums <strong>im</strong><br />

Arbeitsstreifen um das Gebäude<br />

herum muss darauf<br />

geachtet werden, dass ein<br />

Abstand zur unteren Steinreihe<br />

von mindestens 15 cm<br />

vorhanden ist. Nur so ist es<br />

arbeitstechnisch möglich,<br />

die Aufstandsfuge und den<br />

Überstand des Steines mit<br />

einer Dichtschlämme vor<br />

Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Die Dichtschlämme wird<br />

auf der vertikalen Wandfläche<br />

bis zu einer Höhe von<br />

30 cm über das geplante<br />

Außenniveau aufgebracht.<br />

Mit entsprechendem Deckputz<br />

und einer darauf abgest<strong>im</strong>mten<br />

Außengestaltung<br />

ist dies eine fachgerechte<br />

Lösung.<br />

26<br />

1/2006


Der beste Weg<br />

Holzhäuser zu bauen.<br />

Balkenbearbeitungszentrum<br />

Multifunktionsbrücke<br />

Riegelwerkstation<br />

Arbeitsfolge:<br />

1. Erste Steinreihe <strong>im</strong> Mörtelbett<br />

ausrichten. Mörtelfuge<br />

ca. 1 cm tief auskratzen.<br />

2. Putzabschlussprofil und<br />

Grundputz mit Armierungsgewebe<br />

aufbringen.<br />

3. Fuge mit Dichtschlämme<br />

ausfüllen. Dichtschlämme<br />

um den Eckpunkt bis<br />

in einer Höhe von<br />

300 mm aufbringen.<br />

4. Deckputz aufbringen.<br />

Danach Außenanlagen<br />

nach Planung ausführen.<br />

Befestigung<br />

Auf entsprechende Befestigung<br />

der Vormauerschale<br />

durch Einschraub- oder<br />

Einschlaganker an der<br />

Holztafel wie unter [1] beschrieben<br />

ist zu achten. Beauftragt<br />

man Unternehmen,<br />

die zu ersten Mal eine Vormauerschale<br />

<strong>im</strong> Holztafelbau<br />

errichten, sollte man in<br />

der Ausschreibung und bei<br />

der Baustellenbetreuung besonders<br />

darauf achten, dass<br />

nur an den Holzbauteilen<br />

und nicht an den Plattenwerkstoffen,<br />

eine statisch<br />

nachweisbare Befestigung<br />

vorgenommen werden darf.<br />

Anschlussfugen<br />

Auf eine schlagregendichte<br />

und zwängungsfreie<br />

Ausbildung aller Anschlussfugen<br />

des Mauerwerks an<br />

einbindende Bauteile ist zu<br />

achten. Die DIN 1053<br />

schreibt unter Punkt 6.5<br />

eindeutig vor, dass Zwängungen<br />

infolge von Schwinden,<br />

Kriechen und Temperaturänderungen<br />

entstehen<br />

und zu Schäden <strong>im</strong> Mauerwerk<br />

führen können. Das<br />

Gleiche gilt für die unterschiedlichen<br />

Setzungen zwischen<br />

der Holztafel und<br />

dem Mauerwerk. Fugenbreiten<br />

und vorkompr<strong>im</strong>ierte<br />

Dichtbänder müssen in<br />

der Dicke so bemessen werden,<br />

dass die oben beschriebenen<br />

Verformungen aufgefangen<br />

werden können.<br />

Dehnungsfugen<br />

Dehnungsfugen in der<br />

Vormauerschale müssen<br />

nach den Vorgaben der Hersteller<br />

eingeplant und ausgebildet<br />

werden. Bewährt<br />

haben sich Dehnfugenprofile<br />

(siehe Zeichnung), die bei<br />

einer Planungsbreite der<br />

Fuge <strong>im</strong> Mauerwerk von ca.<br />

20 mm eine 10 mm breite<br />

sichtbare Fuge ausbilden.<br />

Auch sollte man die Fuge<br />

mit einem verformungsfähigen<br />

Dämmstoff hinterlegen,<br />

um damit Diskussionen<br />

über Wärmebrücken aus<br />

dem Weg zu gehen.<br />

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Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

Putzschaden durch fehlende<br />

Entkoppelung bzw. fehlende<br />

Anschlussfuge zwischen Putz<br />

und Pfette.<br />

[Quelle: E.U. Köhnke]<br />

Anschluss an das Dach<br />

Sinnvoll ist es <strong>im</strong>mer, die<br />

Vormauerschale in der Vertikalen<br />

unabhängig vom<br />

Holztafelbau gleiten zu lassen.<br />

Trifft diese Regel für<br />

alle Bauteilanschlüsse zu, ist<br />

die Vormauerschale vor<br />

nachträglichen setzungsbedingten<br />

Punkt- und Streifenlasten<br />

geschützt. Da die<br />

Summe aller Setzungs- und<br />

Schwindungsprozesse bezogen<br />

auf die Dachebene am<br />

größten ist, sollten Streichsparren<br />

und Profiltafeln<br />

<strong>im</strong>mer vor der Mauerwerksschale<br />

enden. Ein Trugschluss<br />

ist auch die oft vertretende<br />

Meinung, dass<br />

man auf Grund der Dachüberstände<br />

auf eine schlagregendichte<br />

Anbindung<br />

der Fassade an die untere<br />

Dachebene verzichten<br />

könnte. Gerade bei exponierter<br />

Lage können beachtliche<br />

Mengen Niederschläge<br />

auf der Giebelfläche<br />

hinter den Streichsparren<br />

getrieben werden. Will man<br />

auf die schlagregendichte<br />

Ausbildung der Anschlussfuge<br />

zum Streichsparren<br />

verzichten, ist darauf zu<br />

achten, die Vormauerschale<br />

ausreichend hinter dem<br />

Sparren hoch zu ziehen.<br />

Dehnfugenprofil<br />

[Quelle: Caparol Industrial Solutions<br />

GmbH]<br />

Kosten<br />

Die Mehrkosten gegenüber<br />

einem Gebäude mit<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

betragen bei einem<br />

Einfamilienhaus für den<br />

Mauerabsatz an der Fundamentplatte<br />

und die Vormauerschale<br />

ca. 25,– bis<br />

35,– ¤/m 2 Fassadenfläche<br />

<strong>im</strong> Einkauf. Die Kosten sind<br />

von der Art der Vormauersteine<br />

und des Putzsystems<br />

abhängig.<br />

Resümee<br />

Es wäre hilfreich, wenn<br />

die bewährten Konstruktionen<br />

in die Holzbaunormen<br />

einfließen und Bausystemhersteller<br />

ihre allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung<br />

um diesen Anwendungsfall<br />

erweitern würden.<br />

Brandschutz, Schallschutz,<br />

Wärmeschutz inklusive<br />

sommerlichen Wärmeschutz<br />

und Exklusivität<br />

durch die Verbindung einer<br />

hochwärmedämmenden<br />

Holztafel mit einer verputzten<br />

Vormauerschale sind<br />

nur einige Argumente, um<br />

sich <strong>im</strong> Markt abzugrenzen.<br />

Der Kunde entscheidet!<br />

■<br />

Verwendete Literatur:<br />

[1] E.U. Köhnke, Mauerwerksbau<br />

trifft Holzbau, die neue<br />

quadriga 6/2002<br />

[2] J. Balkowski, Anschluss<br />

von Gebäuden in Holztafelbauweise<br />

an Keller und Fundamentplatten,<br />

Der Z<strong>im</strong>mermann<br />

6/2004<br />

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28<br />

1/2006


Horizontalaussteifung nach der neuen DIN 1052 –<br />

Dach- und Deckentafeln<br />

Dieser Artikel schließt nahtlos an den gleichnamigen<br />

Artikel aus Ausgabe 6/2005 an, der die Wandtafeln<br />

behandelte und in dem bereits die Grundlagen<br />

der Horizontalaussteifung dargestellt wurden.<br />

Hier sollen nun die Änderungen und Besonderheiten<br />

bei der Bemessung von Dach- und Deckentafeln<br />

näher erläutert werden. Die wichtigste Neuerung:<br />

Die oft zitierte „Scheibe nach DIN 1052-1<br />

ohne rechnerischen Nachweis“, gibt es in dieser<br />

Form nicht mehr. Für Tafeln/Scheiben ist stets ein<br />

rechnerischer Nachweis zu führen.<br />

Allgemeines<br />

Die Einleitung ließ es<br />

bereits erahnen: auch hier<br />

haben sich die Begrifflichkeiten<br />

geändert. Der Begriff<br />

der Dach- und Deckenscheibe<br />

wird in der neuen<br />

Norm durch Dach- und<br />

Deckentafel ersetzt. Die<br />

„Aufgabenteilung“ ist dagegen<br />

gleich geblieben: Die<br />

Rippen übertragen die Normalkräfte,<br />

während die Beplankung<br />

zur Aufnahme der<br />

Schubkräfte dient. Wegen<br />

wechselnder Windrichtun-<br />

gen müssen stets die Lastfälle<br />

„Wind auf die Traufseite“<br />

sowie „Wind auf die<br />

Giebelseite“ getrennt untersucht<br />

werden.<br />

Dach- und Deckenscheiben<br />

nach DIN 1052-<br />

1:1988-04<br />

Nach Abschnitt 10.3<br />

vorgenannter Norm bestehen<br />

Scheiben entweder aus<br />

Holzwerkstoffplatten, die<br />

mit der Unterkonstruktion<br />

(Rippen) kraftschlüssig verbunden<br />

werden, oder,<br />

sofern die Stützweite nicht<br />

mehr als 30 m beträgt, aus<br />

Tafeln nach Abschnitt 11.3.<br />

Die Oberkanten der<br />

Unterkonstruktion sollen<br />

vorzugsweise in derselben<br />

Ebene liegen.<br />

Allgemein wird in der<br />

alten Norm zwischen Scheiben<br />

mit und ohne rechnerischem<br />

Nachweis unterschieden.<br />

Der rechnerische<br />

Nachweis darf dabei <strong>im</strong>mer<br />

entfallen, wenn eine Scheibe<br />

nach den in Abschnitt<br />

10.3.3 und in Tabelle 12<br />

sowie Bild 26 aufgeführten<br />

Regeln ausgebildet wird.<br />

Hier werden Anforderungen<br />

an die Mindestdicke<br />

sowie die Verlegung der Beplankungswerkstoffe,<br />

der<br />

Nagelabstände, der max.<br />

Scheibenstützweite etc.<br />

gestellt.<br />

Abb. 1:<br />

Ausführungsbedingungen für<br />

Scheiben ohne Nachweis; Bild<br />

26 und Tabelle 12 der DIN<br />

1052-1:1988-04<br />

Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing.<br />

Holger Schopbach<br />

1/2006 29


Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

Wie Abb. 1 zu entnehmen<br />

ist, gilt das in DIN<br />

1052-1:1988-04 aufgezeigte<br />

Bild lediglich für den Lastfall<br />

„Wind auf die Traufseite“.<br />

Für den Lastfall „Wind<br />

auf die Giebelseite“ gibt<br />

DIN 1052-1:1988-04 explizit<br />

keine Bemessungshinweise.<br />

Es handelt sich für<br />

diese Lastrichtung streng<br />

genommen nicht um eine<br />

Scheibe ohne rechnerischen<br />

Nachweis. Wir haben<br />

uns in dnq 4/2001 und<br />

2/2003 bereits mit der Thematik<br />

auseinandergesetzt<br />

und entsprechende Hinweise<br />

gegeben. Als Bemessungsmodell<br />

kann man sich<br />

vorstellen, dass die parallel<br />

zur Giebelwand verlaufenden<br />

Balken bzw. Sparren<br />

durch die Horizontallasten<br />

zusätzlich auf Biegung um<br />

die schwache Achse beansprucht<br />

werden; die Kopplung<br />

der Biegeträger erfolgt<br />

dabei über die Beplankungswerkstoffe.<br />

Die Bauteile<br />

sind entsprechend<br />

nachzuweisen.<br />

Wie man sehen kann, ist<br />

und war der lapidare Hinweis<br />

„Scheibe nach DIN<br />

Abb. 2 :<br />

Lagerung und Lasteinleitung<br />

bei Dach- und Deckentafeln<br />

1052 ohne rechnerischen<br />

Nachweis“ in der Regel<br />

nicht ausreichend.<br />

Werden die Bedingungen<br />

der Abb. 1 nicht eingehalten,<br />

so ist ein rechnerischer<br />

Nachweis erforderlich. Dieser<br />

Nachweis kann bei<br />

Scheiben mit Holzwerkstoffplatten<br />

ohne schwebende<br />

Stöße als ideelles Stabwerk<br />

oder als Biegeträger<br />

aus nachgiebig miteinander<br />

verbundenen Querschnittsteilen<br />

erfolgen. In der Praxis<br />

ist es in der Regel jedoch<br />

so, dass Dach- und<br />

Deckenscheiben aufgrund<br />

ihrer Abmessungen nur mit<br />

schwebenden Beplankungsstößen<br />

ausgebildet werden<br />

können; die Holzwerkstoffplatten<br />

liegen an mindestens<br />

einer Seite nicht auf<br />

den darunter liegenden<br />

Rippen auf.<br />

Exper<strong>im</strong>entelle und theoretische<br />

Untersuchungen<br />

an Scheiben haben gezeigt,<br />

dass die Steifigkeit einer<br />

Scheibe hauptsächlich<br />

durch die Nagelanordnung,<br />

die Anzahl der nicht unterstützten<br />

Plattenstöße sowie<br />

durch die vertikale Auflast<br />

in Verbindung mit der Dicke<br />

der Holzwerkstoffplatte<br />

beeinflusst wird; dabei mindern<br />

vor allem schwebende<br />

Beplankungsstöße die Steifigkeit<br />

einer Scheibe stark<br />

ab. Aus diesem Grund ist<br />

sowohl nach alter DIN<br />

1052-1 als auch nach neuer<br />

DIN 1052, bei mehr als<br />

zwei nicht unterstützten<br />

Stößen parallel zur Spannrichtung,<br />

die Scheibenstützweite<br />

l auf 12,50 m zu<br />

beschränken. Unter diesen<br />

Voraussetzungen dürfen<br />

dann auch diese Scheiben<br />

ohne rechnerischen Nachweis<br />

nach DIN 1052-1 gemäß<br />

Abb. 1 ausgeführt werden.<br />

Dach- und Deckentafeln<br />

nach DIN 1052:2004-08<br />

Die neue DIN 1052 definiert<br />

zunächst die Begrifflichkeiten.<br />

Danach sind<br />

Dach- und Deckentafeln<br />

rechteckige Tafeln mit einer<br />

Länge l und einer Höhe h,<br />

die in ihrer Ebene an ihrem<br />

oberen und/oder unteren<br />

Rand durch eine Gleichstreckenlast<br />

in Richtung der<br />

Tafelhöhe beansprucht werden.<br />

Mögliche Lagerbedingungen<br />

sowie Lasteinleitungen<br />

sind in Abb. 2 dargestellt.<br />

Da freie Plattenränder<br />

die Steifigkeit einer Dachoder<br />

Deckentafel maßgebend<br />

beeinflussen, sind diese<br />

nur quer zu den Innenrippen<br />

zulässig. Hierbei sind<br />

folgende Bedingungen einzuhalten:<br />

● die Platten sind um mindestens<br />

einen Rippenabstand<br />

a r versetzt angeordnet<br />

30<br />

1/2006


Anzeige<br />

● der Rippenabstand a r<br />

beträgt höchstens das<br />

0,75fache der Seitenlänge<br />

der Platten in Rippenrichtung<br />

● die Platten sind auch an<br />

die Rippen, auf denen die<br />

Platten nicht gestoßen<br />

sind, mit Verbindungsmitteln<br />

<strong>im</strong> konstanten<br />

Abstand a v ( 300 mm)<br />

angeschlossen<br />

● die Stützweite l der Tafel<br />

beträgt weniger als 12,5 m<br />

oder es sind höchstens<br />

drei Plattenreihen vorhanden<br />

(max. zwei nicht<br />

unterstützte Stöße)<br />

● die Tafelhöhe h in Lastrichtung<br />

beträgt mindestens<br />

l/4<br />

● der Bemessungswert der<br />

Einwirkungen ist nicht<br />

größer als 5,0 kN/m<br />

Einfluss der Beanspruchungsrichtung<br />

Die Beanspruchungen<br />

der Tafeln dürfen vereinfachend<br />

nach der technischen<br />

Biegelehre berechnet<br />

werden. Die obere und untere<br />

Randrippe sind als allein<br />

wirksamer Gurt für die<br />

Kraft aus dem max<strong>im</strong>alen<br />

Biegemoment zu bemessen.<br />

Die Beplankung ist für den<br />

Schubfluss aus der max<strong>im</strong>alen<br />

Querkraft zu bemessen,<br />

wobei der Schubfluss als<br />

über die Tafelhöhe konstant<br />

angenommen werden darf.<br />

Die rechnerisch wirksame<br />

Tafelhöhe zur Ermittlung<br />

der Gurtkräfte sowie<br />

des Schubflusses ist davon<br />

abhängig, in welcher Richtung<br />

die Tafel beansprucht<br />

wird. Werden Tafeln parallel<br />

zu ihren Rippen (auch<br />

Verteiler genannt) belastet<br />

(siehe Abb. 2b), so kann<br />

die Schubbeanspruchung<br />

als nahezu konstant über<br />

die volle Tafelhöhe angesehen<br />

werden. Die Rippen<br />

leiten die äußeren Einwirkungen<br />

gleichmäßig über<br />

die Tafelhöhe in die Beplankung<br />

ein; die Tafelhöhe<br />

darf rechnerisch voll angesetzt<br />

werden, jedoch rechnerisch<br />

nicht größer als die<br />

Tafelstützweite sein.<br />

Bei einer Belastung<br />

rechtwinklig zu den Rippen<br />

sind üblicherweise nur am<br />

Rand und in den Achsen<br />

aussteifender Wände<br />

durchgehende Kopfrippen<br />

(Wandrähme) als Verteiler<br />

vorhanden. Die äußeren<br />

Lasten werden bei Belastung<br />

in dieser Richtung am<br />

Tafelrand über die Gurte in<br />

die Beplankung eingeleitet.<br />

Damit sind auch die Verbindungsmittel<br />

zwischen<br />

Beplankung und Rippe beansprucht.<br />

Die Verbindungsmittel<br />

müssen daher<br />

nicht nur die Schubbeanspruchung,<br />

sondern auch<br />

die Lasteinleitung übernehmen.<br />

Die Verformungen aus<br />

der Lasteinleitung über die<br />

nachgiebigen Verbindungen<br />

führen zu einer ungünstigen<br />

Verteilung der Beanspruchungen<br />

über die Tafelhöhe.<br />

Aus diesem Grund darf<br />

die rechnerische Höhe von<br />

Tafeln, die senkrecht zu den<br />

Rippen beansprucht werden,<br />

bei auf beide Ränder<br />

verteilter Last (entspricht<br />

Winddruck und Windsog)<br />

nicht größer als l/2, bei einseitiger<br />

Last nicht größer als<br />

l/4 angesetzt werden. (siehe<br />

Abb. 3)<br />

Gurtkräfte und<br />

Schubfluss<br />

Mit der rechnerischen<br />

Tafelhöhe können die charakteristischen<br />

Werte für<br />

den Schubfluss und die<br />

Gurtkräfte der Tafel näherungsweise<br />

ermittelt werden.<br />

Die Gurtkräfte ergeben<br />

sich damit aus dem<br />

Biegemoment der Tafel dividiert<br />

durch die rechnerische<br />

Tafelhöhe (innerer<br />

Hebelarm):<br />

F t,k = F c,k = M = q k •l2<br />

h ef 8 •h ef<br />

q k charakteristischer<br />

Wert der Einwirkung<br />

h ef wirksame Tafelhöhe<br />

Die Randrippen sind als<br />

Druck- bzw. Zugstäbe nachzuweisen:<br />

F t(c),d<br />

A n<br />

1<br />

f t(c),d<br />

Der Wert f t(c),d ist dabei<br />

der Bemessungswert der<br />

Zug bzw. Druckfestigkeit<br />

der gewählten Holzart.<br />

Die Druckstäbe sind in<br />

Tafelebene durch die Beplankung<br />

gegen Ausweichen<br />

gehalten, ein Knicken<br />

ist daher ggf. nur senkrecht<br />

zur Tafelebene zu untersuchen.<br />

Die Steifigkeit und<br />

die Tragfähigkeit von Tafeln<br />

hängt wesentlich von der<br />

Ausbildung der Gurte ab.<br />

Diese sollten daher nicht<br />

gestoßen werden.<br />

Der Schubfluss ergibt<br />

sich aus der max<strong>im</strong>alen<br />

Querkraft V dividiert durch<br />

die rechnerische Tafelhöhe:<br />

S v,0,k = V = q k •l<br />

h ef 2•h ef<br />

Der Bemessungswert des<br />

rechnerisch vorhandenen<br />

Schubflusses muss gemäß<br />

Abschnitt 10.6 der DIN<br />

1052 kleiner oder gleich<br />

dem Bemessungswert der<br />

längenbezogenen Schubfestigkeit<br />

der Beplankung<br />

sein:<br />

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Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

1/2006 31


Im Blickpunkt: Gebäudehülle<br />

Abb. 3:<br />

Rechnerische Tafelhöhe h/2<br />

bei verteilter Last (links), rechnerische<br />

Tafelhöhe h/4 bei einseitiger<br />

Last (rechts)<br />

Anzeige<br />

S v,0,d<br />

1 f v,0,d<br />

Der Bemessungswert der<br />

längenbezogenen Schubfestigkeit<br />

ergibt sich gemäß<br />

nachfolgender Formel unter<br />

Berücksichtigung der Tragfähigkeit<br />

der Verbindung<br />

und der Platten sowie des<br />

Beulens:<br />

Der Rand größerer Öffnungen<br />

ist als Tafelrand zu bef<br />

v,0,d =min<br />

Der Beiwert k v1 berücksichtigt<br />

den Einfluss der<br />

Plattenränder (bei nicht allseitig<br />

schubsteif verbundenen<br />

Rändern k v1 = 0,66),<br />

der Beiwert k v2 den Einfluss<br />

der Beplankung (k v2 = 0,33<br />

bei einseitiger Beplankung).<br />

Weitere Ausführungshinweise<br />

Als Verteiler der Lasten<br />

können auch Latten wirken,<br />

die in einem regelmäßigen<br />

Abstand angeordnet<br />

sind und über die Tafelhöhe<br />

ungestoßen durchgehen.<br />

Die Weiterleitung der Kraft<br />

von den Latten zur Beplankung<br />

darf hierbei auch indirekt<br />

über eine Konterlattung<br />

erfolgen.<br />

Auch nach der neuen<br />

DIN 1052 dürfen die Stützkräfte<br />

von über mehrere<br />

Felder durchlaufenden Tafeln<br />

näherungsweise ohne<br />

Berücksichtigung einer<br />

Durchlaufwirkung best<strong>im</strong>mt<br />

werden.<br />

Für Dach- und Deckentafeln<br />

ist ein Nachweis der<br />

Tafeldurchbiegung nicht<br />

erforderlich, wenn<br />

● die Tafelhöhe mindestens<br />

l/4 beträgt<br />

● die Seitenlänge der Platten<br />

mindestens 1,0 m beträgt<br />

●<br />

k v1 • R d<br />

a v<br />

k v1 • k v2 • f v,d •t<br />

k v1 • k v2 • f v,d •35 •<br />

t 2<br />

a r<br />

ein konstanter Verbindungsmittelabstand<br />

a v an<br />

allen nicht freien Plattenrändern<br />

der Tafel eingehalten<br />

wird<br />

trachten, dessen Plattenrand<br />

mit einer Randrippe<br />

schubsteif zu verbinden ist.<br />

Bei rechteckigen Öffnungen<br />

bestehen die Zusatzbeanspruchungen<br />

<strong>im</strong> Bereich<br />

des Öffnungsrandes darin,<br />

dass in den Ecken zusätzliche<br />

Druck- und Zugspannungsspitzen<br />

in der Beplankung<br />

auftreten. Diese können<br />

vermieden werden,<br />

wenn die Randrippen der<br />

Öffnung über den Öffnungsrand<br />

verlängert werden<br />

[2]. Die Zusatzbeanspruchungen<br />

von Öffnungsrändern<br />

können [4] entnommen<br />

werden.<br />

Bei Ausbildung der<br />

Dach- oder Deckentafeln<br />

mit schwebenden Stößen<br />

gelten die Plattenränder<br />

und die Kanten der Rippen<br />

als belastet. Der Randabstand<br />

der Verbindungsmittel<br />

ist gegenüber der Ausbildung<br />

mit schubsteif verbundenen<br />

Platten wesentlich zu<br />

vergrößern (7d statt 3d bei<br />

OSB- und Spanplatten).<br />

Auch in diesem Bereich<br />

hat die neue Holzbaunorm<br />

zu erheblichen Veränderungen<br />

geführt, die jedoch, seien<br />

wir ehrlich, endlich aussagekräftige<br />

Hinweise zur<br />

Ausführung und exakte<br />

Vorgaben für eine Bemessung<br />

liefert.<br />

■<br />

Verwendete Literatur<br />

[1] DIN 1052: 2004-08 „Entwurf,<br />

Berechnung und Bemessung<br />

von Holzbauwerken - Allgemeine<br />

Bemessungsregeln und<br />

Bemessungsregeln für den Hochbau“.<br />

[2] Blaß et. al.: Erläuterungen<br />

zu DIN 1052:2004-08. 1. Auflage,<br />

DGfH Innovations- und Service<br />

GmbH, München, 2004.<br />

[3] Brüninghoff et. al.: Holzbauwerke<br />

– Eine ausführliche<br />

Erläuterung zu DIN 1052 Teil 1<br />

bis Teil 3. 2. Auflage, Beuth Verlag,<br />

Berlin, 1997.<br />

[4] M.H. Kessel, T. Schönhoff:<br />

Entwicklung eines Nachweisverfahrens<br />

für Scheiben auf<br />

der Grundlage von Eurocode 5<br />

und DIN 1052 neu. Fraunhofer<br />

IRB-Verlag, Stuttgart, 2001.<br />

32<br />

1/2006

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