Risiko Dampfkonvektion - Quadriga
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Special: Luftdichtheit<br />
a<br />
b<br />
Abb. 3:<br />
Feuchteschäden bei einem<br />
neuen Holzrahmenbau<br />
a) Hier tropfte es aus der<br />
Kehle.<br />
b) Nebelaustritt zeigt<br />
Undichtheiten.<br />
Es tropft aus der Kehle<br />
Bei einem neu errichteten<br />
Holzrahmenbau tropfte<br />
es nach dem Ende einer<br />
längeren Frostperiode aus<br />
einer Dachkehle in das<br />
Treppenhaus (Abb. 3) Per<br />
Nebelgenerator konnte bei<br />
Überdruckprüfung mit der<br />
BlowerDoor starke Luftströmungen<br />
festgestellt werden.<br />
Ursache war eine fehlerhafte<br />
Einbindung der Treppenhaustrennwände<br />
an die<br />
Dachschräge.<br />
Diese Innenwände waren<br />
einseitig mit Gipsfaserplatte<br />
beplankt im Rohbau erstellt<br />
worden und ragten in den<br />
Sparrenzwischenraum wie<br />
Abb. 4 a zeigt. An der beplankten<br />
Seite konnte während<br />
des Rohbaus ein funktionstüchtiger<br />
luftdichter<br />
Anschluss einfach hergestellt<br />
werden. Die andere<br />
Wandseite blieb für den<br />
Elektriker offen und wurde<br />
erst im Zuge des Innenausbaus<br />
geschlossen. Hierbei<br />
kam es zum bereits vielfach<br />
erwähnten „Königskindereffekt“,<br />
d. h. die Innenwand<br />
durchstößt die Luftdichtheitsebene<br />
des Daches.<br />
Innenwände sind zum<br />
Wohnraum hin nicht dicht<br />
(Elektroinstallationen, Türeinbauten<br />
etc.). Es besteht<br />
auch keine dementsprechende<br />
Anforderung in den<br />
Normen und Fachregeln.<br />
Treppenhäuser haben auch<br />
im Einfamilienhaus i.d.R.<br />
einen Luftverbund über<br />
drei Geschosse (vom Keller<br />
bis zum Dach) und bieten<br />
von daher beste Voraussetzung<br />
für thermisch angetriebene<br />
Luftströmungen.<br />
Nachträgliche Sanierung:<br />
Eine Brücke für<br />
die Königskinder<br />
Die Schadensfolgen<br />
konnten in Grenzen gehalten<br />
werden, da sich das<br />
Feuchteproblem relativ<br />
schnell durch Risse in der<br />
Bekleidung und austropfendes<br />
Kondensat zu erkennen<br />
gab. Eine einfache Lösung<br />
zur Sanierung von außen,<br />
die mit Erfolg umgesetzt<br />
wurde, zeigt Abb. 4 b. Der<br />
diffusionsoffene Anschlussstreifen,<br />
den wir bereits von<br />
Deckenanschlüssen in<br />
Plattformbauweise kennen,<br />
wurde nachträglich von außen<br />
montiert und verbindet<br />
Dampfbremsfolie mit dem<br />
Randsparren neben der Innenwand.<br />
Einblicke in<br />
Strömungskanäle<br />
Auf der anderen Seite<br />
des Treppenhauses fand<br />
sich der gleiche fehlerhafte<br />
Anschluss. Die Öffnung der<br />
Konstruktion im angrenzenden<br />
Technikraum offenbarte<br />
interessante Einblicke in<br />
das Strömungsverhalten<br />
von konvektiv angetriebe-<br />
a<br />
Vorhandene Situation<br />
b<br />
Sanierungsvorschlag<br />
Anschließend Dämmung wieder einlegen<br />
und MDF montieren. Je nach Zustand<br />
neues Material verwenden.<br />
Anschlussstreifen aus<br />
diffusionsoffener Unterspannbahn<br />
einkleben!<br />
Abb. 4:<br />
a) Undichter Anschluss links<br />
von der Trennwand und<br />
b) der realisierte Sanierungsvorschlag<br />
(von außen ausgeführt).<br />
Aufgerissene Anschlussfuge<br />
dauerlastisch versiegeln<br />
(ggf. mit Hinterfüllprofil,<br />
wg. Zweiflankenhaftung)<br />
20<br />
3/2006