Holzbau-Sporthallen – Wärme und Lüftung - Die neue Quadriga
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Haustechnik <strong>–</strong> 44 <strong>–</strong><br />
5/2013<br />
Statt der zunächst vorgesehenen<br />
Gitterelemente sollte<br />
der Luftein- <strong>und</strong> -austritt über<br />
eine Vielzahl von Bohrungen<br />
unter- <strong>und</strong> oberhalb der Konvektoren<br />
erfolgen. Durchmesser<br />
<strong>und</strong> Anzahl der Bohrungen<br />
wurden nach dem freien<br />
Querschnitt der ursprünglich<br />
geplanten Zu- <strong>und</strong> Abluftgitter<br />
dimensioniert. Allerdings<br />
ist der Strömungswiderstand<br />
der kleinen Bohrungen (6 mm)<br />
bei gleicher Öffnungsfläche<br />
deutlich höher. So reichte der<br />
<strong>Wärme</strong>eintrag nicht aus.<br />
Abb. 4:<br />
Teilgr<strong>und</strong>riss Halle mit Heizflächen<br />
Abb. 3:<br />
Heizelement unter<br />
Sitzbank<br />
… <strong>und</strong> Änderungen in der<br />
Praxis <strong>und</strong> der nächsten<br />
Planung<br />
Abhilfe brachte die Optimierung<br />
der hydraulischen<br />
Durchströmung <strong>und</strong> der<br />
Schachtausbildung. Wesentlich<br />
war die deutliche Vergrößerung<br />
der oberen Bohrungen<br />
auf 10 mm. Für den unteren<br />
Lufteintritt wurden Sockelgitter<br />
eingebaut. Bei den zwei so<br />
ausgeführten Hallen konnte<br />
dann eine ausreichende Heizleistung<br />
der Konvektoren erreicht<br />
werden.<br />
Bei später errichteten Hallen<br />
erfolgte eine Änderung der<br />
Position der Konvektoren:<br />
Nicht mehr in der Prallwand<br />
der Außenwand, sondern an<br />
den Innenwänden den Toren<br />
der Geräteräume (s. Abb. 4).<br />
Möglich ist dies, da die Position<br />
des <strong>Wärme</strong>eintrags in<br />
der Halle für die Behaglichkeit<br />
keine Rolle spielt.<br />
Durch die Anordnung in der<br />
Innenwand konnten Konvektoren<br />
größerer Bautiefe verwendet<br />
werden, sodass die geringere<br />
zur Verfügung stehende<br />
Wandbreite kompensiert<br />
wurde. <strong>Die</strong> leistungsstärkeren<br />
Konvektoren erreichen einen<br />
größeren Luftauftrieb, sodass<br />
nun doch die unteren <strong>und</strong><br />
oberen 6 mm-Bohrungen für<br />
den Luftein- <strong>und</strong> austritt ausreichen.<br />
<strong>Die</strong> Schachtausbildung<br />
wurde mit Leitblechen<br />
strömungsoptimiert. Somit<br />
funktioniert die Beheizung der<br />
Hallen jetzt auch wunschgemäß.<br />
<strong>Die</strong> Heizlast <strong>und</strong> das<br />
Warmwasser<br />
<strong>Die</strong> Ermittlung der Gebäude-Heizlast<br />
nach PHPP wurde<br />
in Heft 04/2013, S. 40 beschrieben.<br />
Über mehrere Heizperioden<br />
hat sich gezeigt, dass<br />
bei den verschiedenen Standorten<br />
immer eine völlig zufriedenstellende<br />
Beheizung<br />
erreicht wurde, d.h. die projektierte<br />
Heizleistung von nur<br />
ca. 8,5 kW ist tatsächlich ausreichend.<br />
<strong>Die</strong> aus den vorherigen Bestandssporthallen<br />
zur Verfügung<br />
stehende Gesamtleistung<br />
hat sich bei der gewählten<br />
Speichergröße <strong>und</strong> der Durchflussleistung<br />
der Frischwasserstation<br />
auch für die Warmwasserbereitung<br />
bewährt.<br />
WK = Wandkonvektor<br />
HK = Heizkörper<br />
Aus den Verbrauchswerten<br />
der einzelnen Hallen liegen<br />
teilweise Werte vor <strong>–</strong> demnach<br />
liegt der <strong>Wärme</strong>verbrauch für<br />
Heizung <strong>und</strong> Warmwasserbereitung<br />
bei ca. 30 kWh/m 2 *a,<br />
dies entspricht den Erwartungen.<br />
<strong>Die</strong> Nutzung der <strong>Sporthallen</strong><br />
zeigte, dass sowohl die<br />
Duschmöglichkeit im Behinderten-Sanitärraum<br />
als auch<br />
in den beiden Lehrer-Umkleiden<br />
praktisch nicht genutzt<br />
werden. Um das Potential<br />
einer Legionellen-Verkeimung<br />
zu mindern, erhielten die zuletzt<br />
realisierten <strong>Sporthallen</strong><br />
für diese Bedarfsstellen einen<br />
elektrischen Durchlauferhitzer.<br />
Das Warmwasser-Zirkulationssystem<br />
konnte somit mit<br />
deutlich kürzeren Leitungslängen<br />
realisiert werden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Lüftung</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Lüftung</strong> mit der festgelegten<br />
Nennluftmenge von<br />
ca. 1.400 m 3 /h erweist sich als<br />
unproblematisch: Es gibt bei<br />
keiner der <strong>Sporthallen</strong> Reklamationen<br />
der Nutzer über<br />
etwaige schlechte Raumluftqualität.<br />
Auf die Einstellung eines<br />
geringeren Luftaustausches<br />
am Nachmittag wurde verzichtet,<br />
die <strong>Lüftung</strong>sanlagen<br />
werden bis zum Nutzzeitende<br />
am Nachmittag mit Nennvolumenstrom<br />
betrieben. Eine<br />
einfache Möglichkeit durch<br />
Nutzereingriff über ein Bedientableau<br />
mit Bedarfstaster<br />
den Luftaustausch durch<br />
Öffnen der Oberlicht-Fenster-<br />
<strong>Lüftung</strong>sflügel zu erhöhen,<br />
hat sich bewährt. <strong>Die</strong>se Zusatz-<strong>Lüftung</strong>sfunktion<br />
schließt<br />
die Oberlichter automatisch<br />
nach 15 Minuten.<br />
Eine automatische Anpassung<br />
des Luftaustausches an<br />
die Luftqualität wird daher<br />
nach wie vor als nicht erforderlich<br />
angesehen.<br />
<strong>Die</strong> schalltechnischen Anforderungen<br />
wurden mit den<br />
Planungsvorgaben <strong>und</strong> in der<br />
Realisierung problemlos eingehalten.<br />
In den Sanitär- <strong>und</strong><br />
Nebenräumen sowie in der<br />
Halle ist die <strong>Lüftung</strong>sanlage<br />
auch bei ruhiger Nutzung so<br />
gut wie nicht wahrnehmbar.