Brandschutzkonzepte für mehrgeschossige Holzbauten - Die neue ...
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Im Blickpunkt: Brandschutz – Update<br />
– 20 – 5/2013<br />
Abb. 1:<br />
Anschluss tragende Wand an Decke<br />
[M-HFHHolzR]<br />
Abb. 2:<br />
Bauteilöffnung mit Brandschutzbekleidung<br />
[M-HFHHolzR]<br />
Ansicht<br />
Schnitt 1-1<br />
umlaufendes<br />
Füllholz<br />
Bauteilöffnung<br />
Fugenversatz<br />
umlaufendes<br />
Füllholz<br />
komplette Richtlinie zu be -<br />
achten, die bei Bedarf im Internet<br />
unter www.is-argebau.de<br />
herunter geladen werden kann.<br />
Geltungsbereich<br />
und Allgemeines<br />
<strong>Die</strong> Richtlinie gilt <strong>für</strong><br />
Gebäude, deren tragende,<br />
aussteifende oder raumabschließende<br />
Teile aus Holz<br />
oder Holzwerkstoffen bestehen,<br />
die nach bauaufsichtlichen<br />
Vorschriften:<br />
• hochfeuerhemmend sein<br />
müssen,<br />
• allseitig eine brandschutztechnisch<br />
wirksame Bekleidung<br />
aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen haben müssen<br />
und<br />
• deren Dämmstoffe nur aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen<br />
bestehen dürfen.<br />
Einbau von Abschlüssen<br />
nach Abschnitt 3.5, Absatz 2<br />
<strong>Die</strong> Richtlinie gilt <strong>für</strong> Holztafel-,<br />
Holzrahmen- und<br />
Fachwerkbauweisen; sie gilt<br />
nicht <strong>für</strong> Holz-Massivbauweisen<br />
wie Brettstapel- und<br />
Blockbauweise, ausgenommen<br />
Brettstapeldecken.<br />
<strong>Die</strong> Richtlinie stellt brandschutztechnische<br />
Anforderungen,<br />
die sich insbesondere<br />
beziehen auf<br />
• die Baustoffe,<br />
• die Brandschutzbekleidung,<br />
• die konstruktive Ausbildung<br />
der Wand- und Deckenbauteile,<br />
Stützen und Träger<br />
einschließlich ihrer Anschlüsse,<br />
• die Öffnungen <strong>für</strong> Türen,<br />
Fenster und sonstige<br />
Einbauten und<br />
• die Installationsführungen.<br />
Durch diese Anforderungen<br />
sollen<br />
• ein Brennen der tragenden<br />
und aussteifenden Holzkonstruktionen,<br />
• die Einleitung von Feuer<br />
und Rauch in die Wandund<br />
Deckenbauteile über<br />
Fugen, Installationen oder<br />
Einbauten sowie eine<br />
Brandausbreitung innerhalb<br />
dieser Bauteile und<br />
• die Übertragung von Feuer<br />
und Rauch über Anschlussfugen<br />
von raumabschließenden<br />
Bauteilen in<br />
angrenzende Nutzungseinheiten<br />
oder Räume verhindert<br />
werden.<br />
Bauteilanforderungen<br />
Dämmstoffe müssen aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen<br />
mit einem Schmelzpunkt<br />
> 1000°C gemäß DIN 4102-17<br />
bestehen; die Fu gen müssen<br />
dicht gestoßen sein.<br />
<strong>Die</strong> als K 2 60 klassifizierte<br />
Brandschutzbekleidung muss<br />
allseitig und durchgängig aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen<br />
bestehen und ist mit Fugenversatz,<br />
Stufenfalz oder Nutund<br />
Federverbindungen auszubilden.<br />
Hochfeuerhemmende Stützen<br />
und Träger sind mit einer<br />
allseitigen Brandschutzbekleidung<br />
zu versehen.<br />
Normalentflammbare Folien<br />
<strong>für</strong> die Bauteilabdichtung sowie<br />
Dampfbremsen sind zulässig.<br />
Anschlüsse<br />
Im Anschlussbereich sind<br />
die Brandschutzbekleidungen<br />
der Bauteile mit Fugenversatz,<br />
Stufenfalz oder Nut- und Federverbindungen<br />
so auszubilden,<br />
dass keine durchgängigen<br />
Fugen entstehen (siehe<br />
Abb. 1).<br />
<strong>Die</strong> Brandschutzbekleidung<br />
darf bei durch Brandeinwirkung<br />
entstehende Verformungen<br />
nicht aufreißen. <strong>Die</strong> Bauteile<br />
(Wände, Decken etc.)<br />
sind im Anschlussbereich in<br />
Abständen von höchstens 500<br />
mm mit Schrauben (Mindestdurchmesser<br />
in der Regel 12<br />
mm) zu verbinden. Fugen sind<br />
mit nichtbrennbaren Baustoffen<br />
zu verschließen (z. B. Verspachtelung<br />
oder Deckleis ten).<br />
Bauteilöffnungen<br />
Werden in hochfeuerhemmenden<br />
Bauteilen Öffnungen<br />
<strong>für</strong> Einbauten wie Fenster,<br />
Türen, Verteiler und Lampenkästen<br />
hergestellt, ist die<br />
Brandschutzbekleidung in<br />
den Öffnungsleibungen mit<br />
Fugenversatz, Stufenfalz<br />
oder Nut- und Federverbindungen<br />
auszuführen (siehe<br />
Abb. 2).<br />
Installationen<br />
Installationen (Leitungsund<br />
Lüftungsanlagen) dürfen<br />
nicht in hochfeuerhemmenden<br />
Bauteilen geführt werden. Sie<br />
sind vor Wänden bzw. unterhalb<br />
von Decken oder in<br />
Schächten und Kanälen zu<br />
führen.<br />
Einzelne elektrische Leitungen<br />
dürfen dagegen innerhalb<br />
derselben Nutzungseinheit<br />
in Wänden und Decken<br />
geführt werden. Auch dürfen<br />
einzelne Hohlwanddosen zum<br />
Einbau von Steckdosen,<br />
Schaltern und Verteilern<br />
eingebaut werden, wenn der<br />
Abstand zum nächsten Holzständer<br />
bzw. zur nächs ten<br />
Holzrippe mindestens 150 mm<br />
beträgt.<br />
Abweichungen<br />
und Ausnahmen<br />
<strong>Die</strong> Landesbauordnungen<br />
und ergänzend die Sonderbauvorschriften<br />
sind <strong>für</strong> ein<br />
breites Spektrum unterschied-