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Tourismus – ganz natürlich! - Natur und Kultur im Tourismus

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4.2.2 Erlebnisinszenierung <strong>und</strong> -qualität<br />

Be<strong>im</strong> Gast Emotionen wecken<br />

Emotionen spielen <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> eine wichtige Rolle. Sei dies <strong>im</strong> Voraus (z.B. ansprechende Werbung), vor<br />

Ort (z.B. intakte <strong>Kultur</strong>landschaften) oder <strong>im</strong> Nachhinein (z.B. eine Erinnerungskarte). Emotionen machen<br />

die <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> die <strong>Kultur</strong> zum Erlebnis. Der Geruch von frischem Heu, die Farbenpracht einer blühenden<br />

Wiese, das Muhen der Kühe <strong>–</strong> all dies kann be<strong>im</strong> Gast Emotionen wecken <strong>und</strong> den Ferienaufenthalt zum unvergesslichen<br />

Erlebnis werden lassen. Attraktive <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>angebote sprechen daher vor allem die<br />

Herzen der Gäste an!<br />

Durch gezielte Inszenierung positive Erlebnisse schaffen<br />

<strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>erlebnisse benötigen eine sorgfältige Planung. Es geht darum, eine Atmosphäre zu kreieren,<br />

die dem Besucher positive Erlebnisse ermöglicht. Ob <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>im</strong> Einzelfall wirklich intensiv<br />

erlebt werden, ist eine andere Frage. Denn Erlebnisse sind individuell <strong>und</strong> subjektiv, d.h. sie können nicht<br />

von aussen produziert werden. Jedoch bietet uns die bewusste Inszenierung vor allem in der Angebotsentwicklung<br />

eine Gestaltungsmöglichkeit: Wir können Ereignisse schaffen, aus denen Erlebnisse entstehen,<br />

die wiederum über die Reflexion zu Erkenntnissen <strong>und</strong> schliesslich zu bleibenden Erfahrungen für die Gäste<br />

werden. Durch die Entwicklung von touristischen Angeboten, durch gezielte Aktionen, durch eine differenzierte<br />

Positionierung <strong>und</strong> durch die Schaffung einer aussergewöhnlichen Atmosphäre können Sie dem Besucher<br />

ein Ereignis <strong>und</strong> Erlebnis bieten. Idyllische Weihnachtsmärkte, Konzerte in Kirchen oder Schlössern,<br />

Kunstausstellungen oder Lesungen sind beliebte Angebote, die gezielt inszeniert werden. Als praxisnahes<br />

Hilfsmittel zur Inszenierung eines Angebotes eignet sich der Leitfaden «<strong>Tourismus</strong>-Destination als Erlebniswelt»<br />

von Müller & Scheurer (2007).<br />

4 Entwickeln von Angeboten <strong>–</strong> theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>Tourismus</strong> - <strong>ganz</strong> <strong>natürlich</strong>!<br />

Von der Idee über die Marktanalyse zum<br />

natur- <strong>und</strong> kulturnahen <strong>Tourismus</strong>angebot<br />

Was es zu beachten gilt<br />

Wichtig ist bei der Angebotsinszenierung, mehrere Sinne anzusprechen <strong>und</strong> sie zu schärfen, interessante<br />

Szenenwechsel einzubauen, den Blick in die umliegende Landschaft zu lenken <strong>und</strong> positive Überraschungen<br />

bereit zu halten. Bei der Inszenierung gilt es ebenfalls, sich auf das Einzigartige zu konzentrieren, also die<br />

typischen <strong>und</strong> unverwechselbaren Dinge bewusst hervorzuheben. Respekt vor der <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> der <strong>Kultur</strong> ist<br />

Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg. Allerdings ist eine «Möblierung» der Landschaft zu vermeiden;<br />

zuviel «Erlebnisinfrastruktur» verstellt oder verzerrt den Blick auf die Landschaft. Es gilt hier der Gr<strong>und</strong>satz:<br />

«Weniger ist mehr».<br />

4.2.3 Klar definierte Zielgruppe <strong>und</strong> Positionierung<br />

Zielgruppenorientiertes Angebot<br />

Bei der Angebotsentwicklung sollten Sie die anvisierte Zielgruppe klar definieren <strong>und</strong> nicht aus den Augen<br />

lassen. Denn nicht jedes Angebot passt zu jedem Gast! Daher ist es wichtig, dass Sie die Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Erwartungen der Zielgruppe an den verschiedenen Servicepunkten kennen <strong>und</strong> das Angebot darauf abst<strong>im</strong>men.<br />

Werden z.B. Familien mit Kindern als Zielgruppe für ein Angebot ins Auge gefasst, sind Erlebnisangebote<br />

wie etwa Reitlager oder Ferien auf dem Bauernhof mit Kleintieren für eine Positionierung <strong>im</strong> Bereich<br />

der kinderfre<strong>und</strong>lichen Ferien geeignet. Weniger geeignet sind in diesem Fall Angebote, bei denen sehr viel<br />

Wissen vermittelt wird.<br />

Klare Positionierung<br />

Anbieter mit einer klaren Positionierung sind erfolgreicher. Ziel ist, dass sich Ihr Angebot durch das Hervorheben<br />

seiner Stärken positiv von anderen Angeboten unterscheidet. Die Positionierung kann in ein oder<br />

mehrere Haupt-, Unter- <strong>und</strong> Wechselthemen gegliedert werden. (Z.B. Positionierung Schloss Thun <strong>–</strong> Hauptthema:<br />

Zähringerschloss; Unterthema: international bekannte Besucher; Wechselthema: Schlosskonzerte,<br />

Schlosstheater etc.) Verfolgen Sie die Positionierung konsequent <strong>und</strong> kommunizieren Sie sie nach innen <strong>und</strong><br />

aussen.<br />

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