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Luigi Pantisano - Arbeitskreis Quartiersforschung

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16<br />

Ältere Migranten_innen: Begriffe, Fakten, Stadtbezüge<br />

Phasen der Migration nach Deutschland<br />

25<br />

13 25<br />

14<br />

13 Asylantragsteller in der<br />

Bundesrepublik<br />

Deutschland nach<br />

Herkunfts ländern<br />

von 1990 bis 2006<br />

14 Asylantragsteller<br />

2.2 Migration von 1980 bis<br />

2000<br />

Asyl<br />

In den 1980er und 1990er Jahren flohen<br />

viele unter Verfolgung oder Krieg leidende<br />

Menschen nach Deutschland. Die Zahl der<br />

Flüchtlinge stieg mit Beginn des ersten<br />

Golfkrieges im Irak und dem später folgenden<br />

Jugoslawienkrieg im Jahr 1992 bis<br />

auf 450.000 Menschen an. Bis dahin kamen<br />

jährlich rund 100.000 Asylbewerber nach<br />

Deutschland (Statistisches Bundesamt<br />

2006). Das Recht auf Asyl war im Grundgesetzartikel<br />

16 garantiert: „Politisch Verfolgte<br />

genießen Asylrecht“. Aufgrund von<br />

gezielt geführten Antiasyl-Kampagnen in<br />

der Boulevardpresse und einer hitzig geführten<br />

Diskussion in der Politik kam es zu<br />

dem bekannten „Asylkompromiss“ im Jahr<br />

1992 zwischen den Fraktionen der CDU/<br />

CSU, FDP und der SPD. Das in der Verfassung<br />

festgeschriebene Asylrecht wurde<br />

begrenzt mit der Möglichkeit Asylsuchende<br />

an Drittstaaten der Europäischen Union<br />

abschieben zu können. Einen traurigen<br />

Höhepunkt und ein Ende der fremdenfeindlichen<br />

Welle wurde mit dem rechtsextremistischen<br />

Mordanschlag von Solingen<br />

erreicht. Hier starben fünf türkische Bewohner<br />

eines Mietshauses in der westdeutschen<br />

Stadt Solingen. Im Jahr 2006 betrug die<br />

Zahl der Asylanträge noch 30.100 von<br />

denen 251 (0,8 Prozent) anerkannt und<br />

bewilligt wurden. (Statistisches Bundesamt<br />

2007: 48)<br />

Spätaussiedler_innen<br />

Das Ende des Kalten Krieges zwischen den<br />

NATO Staaten und dem Ostblock und der<br />

darauf folgende Mauerfall in Berlin führte<br />

zu einer neuen Zuwanderungswelle. Nach<br />

dem zweiten Weltkrieg wurden viele<br />

deutschstämmige Bürger in den ehemaligen<br />

Ostblock-Staaten für den deutschen<br />

Krieg zur Verantwortung gezogen. Viele<br />

wurden umgesiedelt oder mussten fortan<br />

unter schwierigen Verhältnissen leben. Die<br />

Abwanderung oder Einreise nach Deutschland<br />

genehmigten ihnen die jeweiligen<br />

Staaten selten und versuchten sie eher<br />

daran zu hindern. Mit dem Beginn der poli-

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