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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2010<br />

Nachhaltigkeit<br />

in allen<br />

Lebenslagen<br />

Menschen Thomas Krautschneider, CEO Salesianer<br />

Ökologiegespräch Die Krise ist vorbei?<br />

Reportage Wissensmanagement


Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

inhalt<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2010<br />

Nachhaltigkeit<br />

in allen<br />

Lebenslagen<br />

Menschen Thomas Krautschneider, CEO Salesianer<br />

Ökologiegespräch Die Krise ist vorbei?<br />

Reportage Wissensmanagement<br />

editorial ANDREA WEBER 3<br />

Qualität im Mittelpunkt<br />

Beharrlichkeit und Ausdauer<br />

gehören zu den Stärken von<br />

Thomas Krautschneider, CEO<br />

der Salesianer-Gruppe.<br />

Seite 4<br />

menschen<br />

Mag. Thomas Krautschneider. 4<br />

steuer<br />

Stundung oder in Raten: Beides möglich<br />

unter bestimmten Voraussetzungen. 6<br />

recht<br />

Ein Überblick über das „baumfreundliche“<br />

zivilrechtliche Nachbarrecht. 8<br />

Nachbarrecht<br />

Das Gehölz an der Grundstücksgrenze<br />

kann einen<br />

mächtigen Schatten auf das<br />

Nebeneinander werfen.<br />

Seite 8<br />

Lifestyle<br />

Hilfe, die ankommt: In Costa<br />

Rica werden Grundstücke<br />

freigekauft, um den Esquinas-<br />

Regenwald zu retten.<br />

Seite 32<br />

aktuelles<br />

GF MAG. MICHAEL OHNER:<br />

Entwicklung des <strong>Leasing</strong>marktes 2009. 11<br />

coverstory<br />

„Grün“ ist die Zukunft:<br />

Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. 12<br />

meinung<br />

GF MAG. PETER ENGERT:<br />

Nachhaltigkeit by <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 21<br />

ökoprojekte<br />

Ökologiegespräch im Zeichen der Krise. 22<br />

Startschuss für den Praxisbetrieb. 24<br />

Elektro-mobil in Niederösterreich. 25<br />

Mission: Neue Standards schaffen. 25<br />

2 Leas•mich


editorial<br />

„Grün“ ist die Zukunft<br />

Ein Elektroauto in der Garage,<br />

„Green Fashion“ im Kleiderschrank,<br />

eine Solaranlage auf<br />

dem Dach oder Bioprodukte<br />

im Kühlschrank – das Thema<br />

Nachhaltigkeit ist längst im<br />

Alltag angekommen.<br />

Seite 12<br />

immobilien<br />

Der ganz normale Shopping-Wahnsinn. 26<br />

In Egg steht Österreichs 1. Öko-Bank. 26<br />

FH St. Pölten: „Best Practice Certificate“.<br />

27<br />

Eröffnung Sportzentrum Zeltweg. 27<br />

reportage<br />

Stellt sich die Frage, …<br />

Wissenmanagement ist Programm. 28<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank AG:<br />

Liquiditätsmanagement. 29<br />

Windenergieanlage im Wirtschaftswald:<br />

Streit um Standort. 30<br />

lifestyle<br />

Regenwald der Österreicher. 32<br />

facts&figures 34<br />

IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />

Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 98448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />

E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />

Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />

FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />

Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KG, E-Mail-Adresse:<br />

act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />

Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />

Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />

Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />

Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />

zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />

Think green<br />

Als Finanzdienstleister, der in nachhaltige Projekte investiert, und als<br />

Unternehmen bekennt sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zu einem verant -<br />

wortungsvollen Umgang mit allen Ressourcen, die sie im Zuge ihrer<br />

Geschäftstätigkeit in Anspruch nimmt – den menschlichen ebenso wie<br />

den von der Natur bereitgestellten.<br />

Denn eine „nachhaltige Entwicklung“ beinhaltet nicht nur die wirtschaftliche<br />

Stabilität eines Unternehmens oder einer Institution, sondern<br />

berücksichtigt ebenso die umweltpolitische Dimension und eine soziale<br />

Gerechtigkeit. So wird heuer bereits zum vierten Mal ein auch in den<br />

jährlichen Geschäftsbericht integrierter Nachhaltigkeitsbericht erstellt.<br />

Nachdem eine nachhaltige Entwicklung ein sich ständig verändernder<br />

Prozess ist, hat das Unternehmen in der Statuserhebung einen großen<br />

Schritt nach vorne gesetzt. Das Reporting orientiert sich zum ersten Mal<br />

an den Sustainability Reporting Guidelines G3 der Global Reporting<br />

Initiative, die Indikatoren zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

vorgeben – Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Zuge dessen wurde die<br />

Erhebung nachhaltiger Prozesse und Projekte im Unternehmen implementiert<br />

und standardisiert. In unserer Coverstory werden die vielfältigen<br />

Facetten dieser Zukunftsthematik beschrieben (ab Seite 12).<br />

Wissen ist Macht, doch erst das Handeln zeitigt Ergebnisse. Die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat auch in schwierigen Zeiten ihre gesellschaftliche<br />

Verantwortung wahrgenommen und im Sinne der Nachhaltigkeit zahl -<br />

reiche Initiativen gesetzt. Ein Beispiel: In Costa Rica werden vom Verein<br />

Regenwald der Österreicher Grundstücke mithilfe von Spenden „freikauft“<br />

und der Republik Costa Rica geschenkt. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />

sich im Rahmen einer befristeten Aktion an dieser Rettungsaktion beteiligt<br />

– für jedes leasingfinanzierte Auto wurden drei Bäume zur Wieder -<br />

bewaldung in Costa Rica angekauft. Lesen Sie mehr über dieses Projekt<br />

mit Vorbildwirkung in unserer Lifestyle-Rubrik ab Seite 32.<br />

Dass der grüne Wirtschaftsmotor auch Ihnen, liebe Leserin, lieber<br />

Leser, ungeahnte Perspektiven eröffnen möge, wünscht sich<br />

Ihre Andrea Weber<br />

ANDREA WEBER<br />

Leiterin Marketing und PR<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

NUMMER 2|JUNI 2010 3


Zu schätzen weiß Krautschneider<br />

auch die Zusammenarbeit mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

„Nach einigen kleineren<br />

Projekten haben wir 2008 die bislang<br />

größte Firmeninvestition getätigt. Im<br />

Zuge der Übernahme des Weißwäschegeschäftes<br />

von MEWA in Österreich<br />

wurde der Grazer Standort über die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert.“ <strong>Leasing</strong><br />

stellt für den Ökonomen eine bedeutende<br />

Finanzierungsform in Bezug<br />

auf Liquidität und Working Capital dar.<br />

„Wir sind mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sehr<br />

zufrieden, so zufrieden, dass wir bereits<br />

über weitere Projekte verhandeln“,<br />

urteilt Mag. Krautschneider überaus<br />

positiv.<br />

Erfahrung für seine umfassenden Geschäftsführer-Tätigkeiten<br />

hat der 39-jährige<br />

reichlich gesammelt, auch bei der<br />

Konkurrenz. „Während meines Studiums<br />

habe ich immer wieder bei Branchenkollegen<br />

hineingeschnuppert. Ich<br />

habe internships in Frankreich gemacht,<br />

in Hongkong und in den USA. Die Branche<br />

ist recht offen.“ Bei Salesianer Miettex<br />

hat er als Jugendlicher in den Ferien<br />

mitgearbeitet. An eine Gegebenheit<br />

kann er sich besonders gut erinnern:<br />

„Einmal war ich helfende Hand hinter einer<br />

sogenannten Mangel. Das sind zwei<br />

große Walzen, die sich gegenläufig drehen<br />

und z. B. Leintücher flach bügeln.<br />

Daher kommt der Ausdruck „In die Mangel<br />

nehmen. Ich habe zwar nur wenige<br />

Stunden an der Maschine mitgearbeitet,<br />

aber am nächsten Tag hatte ich davon<br />

einen extremen Muskelkater“, erinnert<br />

er sich. Einen Firmen-Muskelkater<br />

bekommt der Familienvater mittlerweile<br />

nicht mehr. „Ich bin kein Workaholic, armenschen<br />

Qualität im Mittelpunkt<br />

Beharrlichkeit und Ausdauer gehören zu seinen Stärken. Als geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Salesianer-Gruppe mit 2.300 Mitarbeitern in acht Ländern sind<br />

diese Charaktereigenschaften für Mag. Thomas Krautschneider essenziell.<br />

Über allem aber steht Menschlichkeit und Offenheit.<br />

„Ja, wir sind Marktführer. Aber durch<br />

Qualität und Service, nicht nur durch<br />

Größe.“ Damit eröffnet Mag. Thomas<br />

Krautschneider ein sehr amikal geführtes<br />

Interview im Besprechungsraum der<br />

Salesianer Gruppe im 22. Wiener Gemeindebezirk.<br />

Im Laufe seiner 39 Lebensjahre<br />

– schmunzelnd betont er, dass<br />

er noch keine 40 ist – hat er aber schon<br />

bewiesen, dass er Unternehmer mit Leib<br />

und Seele ist. Seit dem Jahr 2000 gehört<br />

er zur Geschäftsleitung von Salesianer<br />

Miettex, dem führenden Mietwäscheservice-Unternehmen<br />

Österreichs.<br />

Schon während seiner Ausbildung<br />

hat er einen anspruchsvollen Weg<br />

gewählt: Schuljahre am Lycée Francais<br />

de Vienne, ein Wirtschaftsstudium in<br />

Frankreich, gefolgt von einem MBA in<br />

San Francisco. „Mein Vater hat Sprachen<br />

als Mittel der Völkerverständigung<br />

als sehr wichtig empfunden und mir von<br />

klein auf den Vorteil einer zweiten Mutter -<br />

sprache mitgegeben.“ Auf Bildung und<br />

Weiterentwicklung legt der Salesianer-<br />

Chef großen Wert: „Wir verpflichten uns<br />

zur Fortbildung unserer Mitarbeiter in<br />

allen Bereichen.“<br />

Mitarbeiter-Qualität und Qualität generell<br />

haben bei Salesianer Miettex den<br />

allerhöchsten Stellenwert. „Ich lebe diese<br />

Philosophie seit Beginn meiner Tätigkeit<br />

im Unternehmen, das sind zwischenzeitlich<br />

14 Jahre“, resümiert er. Seit kurzem<br />

trägt Krautschneider als geschäftsführender<br />

Gesellschafter die operative<br />

Eigentümer-Verantwortung, seine Mutter<br />

leitet mittlerweile den Aufsichtsrat. Zudem<br />

ist er für die operative Leitung des<br />

Gesundheitswesens im Unternehmen<br />

zuständig. Flankiert wird er von drei Geschäftsführer-Kollegen,<br />

die weitere Unternehmensbereiche<br />

im In- und Ausland<br />

managen. „Ich liebe die sehr polyvalente<br />

Tätigkeit im Gesundheitsbereich. Sie erfordert<br />

Vertriebs-Knowhow, medizinisches<br />

Fachwissen, technisches Verständnis<br />

für die Produktion, man ist Ansprechpartner<br />

für Ärzte, Schwestern und<br />

Krankenhausverwaltung“ erklärt der Firmenchef.<br />

„Bei Salesianer Miettex weiß<br />

jeder, wofür er täglich arbeitet. Man sieht<br />

die Erfolge, die wir erlebt und teilweise<br />

auch erkämpft haben. Die Aufgaben, die<br />

noch vor uns liegen, spornen uns alle<br />

weiter an.“<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg ist<br />

eine perfekte Organisation: „Aus dem<br />

Wäschereibetrieb von 1916 hat sich eine<br />

Unternehmensgruppe mit 2.300 Mitarbeitern<br />

in acht Ländern entwickelt. Trotzdem<br />

sind wir ein schlankes Unternehmen<br />

geblieben,“ meint der Firmenchef.<br />

„Ich bin voll in das Tagesgeschäft eingebunden.<br />

Es gibt laufend Jour Fixe, wo<br />

Vertrieb und Betrieb zusammenkommen,<br />

um Kundenbeziehungen und Optimierungspotenzial<br />

zu besprechen.“<br />

Der Erfolg gibt dem Unternehmer<br />

recht. Salesianer Miettex ist Marktführer in<br />

Österreich und unter den führenden Anbietern<br />

in Europa. „Die Kunden schätzen<br />

es, wenn rasche und klare Entscheidungen<br />

fallen.“ Auch den Mitarbeitern gegenüber<br />

tritt der Geschäftsführer offen<br />

und amikal auf. „Das ist eine Selbstverständlichkeit<br />

der Familie Krautschneider.<br />

Meine Großeltern und Eltern haben es so<br />

vorgelebt, ich führe diese Ethik weiter. Bei<br />

Problemen können mich die Mitarbeiter<br />

rasch erreichen. Diese persönliche Note<br />

weiß das Team zu schätzen.“<br />

4 Leas•mich


„Wir können stolz sagen,<br />

wir sind die Nachhaltigkeit par excellence.“<br />

MAG. THOMAS KRAUTSCHNEIDER<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der Salesianer-Gruppe<br />

beite aber sehr gerne und nicht wenig.<br />

Das Wochenende bleibt aber heilig, es<br />

gehört ganz der Familie. Mit den Kindern<br />

treiben meine Frau und ich Sport,<br />

wir treffen Freunde und versuchen immer<br />

neue Dinge zu erleben.“ In Österreich<br />

findet Krautschneider dafür das<br />

perfekte Angebot. Salesianer Miettex begleitet<br />

ihn auch in den Ferien. „Wir haben<br />

schon oft bei unseren Kunden gegessen<br />

und übernachtet. In der „eigenen“<br />

Bettwäsche zu schlafen, ist ein sehr<br />

gutes Gefühl. Ich kann es nur jedem<br />

empfehlen“, lacht der überzeugte Österreicher.<br />

Etwas Kultur steht bei der Familie<br />

Krautschneider auch am Programm, da<br />

gibt es dem Unternehmer zufolge aber<br />

noch Handlungsbedarf. „Meine Frau ist<br />

Französin. Ich versuche, sie für Nestroy<br />

und Grillparzer zu begeistern, aber das ist<br />

mir leider noch nicht gelungen“, schmunzelt<br />

er. Erfolg hat er mit dem Umweltschutz<br />

gedanken in seiner Firma. „Wir<br />

können stolz sagen, wir sind die Nachhaltigkeit<br />

par excellence. Unsere Maschinen<br />

benötigen pro Kilo Wäsche die<br />

Hälfte des Wasservolumens einer herkömmlichen<br />

Hauswaschmaschine, weiters<br />

verwenden wir nicht einmal 1/3 der<br />

waschaktiven Substanzen.“ Bei 350 Tonnen<br />

Wäsche, die täglich bearbeitet werden,<br />

sind das gewaltige Einsparungen.<br />

Dem Trend zu Einweg stellt sich die Firma<br />

unter anderem im Gesundheitswesen<br />

entgegen. „OPs in Krankenhäusern<br />

arbeiten mit sterilen Abdeckungen. Mit<br />

unseren OP-Sets können die Spitäler<br />

Kosten sparen – und das bei zumindest<br />

gleichen Hygienestandards. Außerdem<br />

werden in Österreich Arbeitsplätze geschaffen<br />

und unsere Produkte tragen zu<br />

einer positiven Umweltbilanz bei.“<br />

In Bezug auf seine Kinder schildert<br />

Krautschneider den Umgang mit Sauberkeit<br />

im eigenen Haushalt. „Meine Kinder<br />

sind dazu erzogen, sich jedes Mal<br />

die Hände zu waschen, wenn sie nach<br />

Hause kommen. Das ist die beste<br />

Schutzmaßnahme gegen Krankheiten.<br />

Ich habe aber keinen Waschzwang“,<br />

lacht er und schließt das Interview mit einem<br />

persönlichen Eindruck und einer<br />

Vision. „Es macht mir Freude, dass sich<br />

mein kleiner Sohn bereits für die Firma<br />

interessiert. Er möchte das Unternehmen<br />

besser kennenlernen, sich anschauen,<br />

wie alles funktioniert. Matthäus<br />

überlegt schon, ob er Raketeningenieur<br />

werden soll oder doch zu Salesianer<br />

stößt. Ich mache keinen Druck. Ein junger<br />

Mensch braucht Entscheidungs -<br />

freiheit, um sich und seine Vorlieben zu<br />

finden. Man macht nur das gut, was man<br />

gern tut. Die Nachfolgefrage ist außerdem<br />

nicht aktuell, ich bin ja noch keine<br />

40“, schließt er lachend. ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 5


echt&steuer<br />

Stundung oder Ratenzahlung<br />

Oft ist es einem Unternehmer nicht möglich, fällige Abgaben sofort oder auf einmal<br />

zu entrichten. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, beim Finanzamt um Zahlungsaufschub<br />

anzusuchen. Dafür müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.<br />

Bei der Stundung wird der Zeitpunkt<br />

der Entrichtung der Abgabe hinausgeschoben,<br />

bei einer Ratenbewilligung<br />

wird die Entrichtung des aushaftenden<br />

Betrages in Teilzahlungen gestattet.<br />

Der gebührenfreie Antrag sollte spätestens<br />

bis zum Fälligkeitstag eingebracht<br />

werden. Durch eine fristgerechte<br />

Antragstellung kann man Säumnisfolgen<br />

wie die Vorschreibung von bis zu<br />

drei Säumniszuschlägen (zunächst 2 %,<br />

nach drei Monaten 1 % und nach weiteren<br />

drei Monaten nochmals 1 % des<br />

nicht zeitgerecht entrichteten Abgabenbetrages)<br />

und Vollstreckungsmaßnahmen<br />

vermeiden.<br />

Eine Zahlungserleichterung (ZE)<br />

kann vom Finanzamt nur bewilligt werden,<br />

wenn die sofortige oder volle Entrichtung<br />

der Abgabe für den Abgabepflichtigen<br />

mit erheblichen Härten verbunden<br />

wäre und die Einbringlichkeit<br />

der Abgabe durch den Aufschub nicht<br />

gefährdet wird.<br />

Eine erhebliche Härte liegt vor, wenn<br />

keine leicht verfügbaren Mittel vorhanden<br />

sind und vorhandenes Vermögen<br />

kurzfristig verschleudert werden müsste<br />

bzw. die sofortige volle Entrichtung der<br />

Abgabenschuld zu einer Gefährdung<br />

der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />

des Abgabenschuldners und seiner unterhaltsberechtigten<br />

Angehörigen führen<br />

würde. Es muss also tatsächlich eine<br />

wirtschaftliche Notlage oder eine finanzielle<br />

Bedrängnis vorliegen. Das bloße<br />

Erstreben eines Zinsvorteils reicht als<br />

Begründung einer wirtschaftlichen Härte<br />

nicht aus, auch die Fremdfinanzierung<br />

der Abgabe kann unter Umständen zugemutet<br />

werden.<br />

Als weitere Voraussetzung darf die<br />

Einbringlichkeit der Abgabe durch den<br />

Aufschub nicht gefährdet werden. Das<br />

wird angenommen, wenn nur kurzfristig<br />

ein finanzieller Engpass besteht und die<br />

Zahlungen durch künftige Einnahmen<br />

oder durch Vermögenswerte gesichert<br />

sind.<br />

Da es sich bei der Gewährung von<br />

Zahlungserleichterungen um einen sogenannten<br />

Begünstigungstatbestand<br />

handelt, ist die Behörde einerseits streng<br />

an den Antrag gebunden (keine über<br />

das Ansuchen hinausgehende Erledigung)<br />

und andererseits hat der Antragsteller<br />

von sich aus alle Gründe vorzubringen,<br />

welche die Gewährung der<br />

Zahlungserleichterungen rechtfertigen.<br />

Bei Ablehnung eines fristgerecht eingebrachten<br />

Zahlungserleichterungsansuchens<br />

ist für die Zahlung eine Nachfrist<br />

von 1 Monat zu gewähren.<br />

Bei der Gewährung von Zahlungs -<br />

erleichterungen für Selbstbemessungsabgaben<br />

(z. B. Umsatzsteuer, Lohnabgaben)<br />

legt das Finanzamt einen strengeren<br />

Maßstab an, weil es sich dabei<br />

um Abgaben handelt, die von Dritten<br />

getragen werden und vom Abgabepflichtigen<br />

für das Finanzamt einzubehalten<br />

sind. Bei diesen Abgaben wird<br />

eine Zahlungserleichterung nur in Ausnahmefällen<br />

gewährt.<br />

Bei Zahlungserleichterungen für Abschlusszahlungen<br />

nach Zugehen der<br />

Steuerbescheide wird die Ursache der<br />

Nachforderung zu berücksichtigen sein.<br />

In der Begründung des Zahlungserleichterungsansuchens<br />

sollte man offen -<br />

legen, warum die zeitgerechte Entrichtung<br />

der Abgabenschuld nicht möglich<br />

ist. Dabei wird man insbesondere auf<br />

die konkreten Umstände des Einzelfalles<br />

(z. B. Saisonbetrieb, bisher pünktliche<br />

Zahlung) hinweisen.<br />

In einem Antrag auf Ratenzahlung ist<br />

ein Abstattungsplan vorzuschlagen. Dabei<br />

sind nicht nur die ausstehenden Beträge,<br />

sondern auch die im Ratenzahlungszeitraum<br />

fällig werdenden laufenden<br />

Zahlungen (z. B. Vorauszahlungen<br />

an Einkommen- oder Körperschaftsteuer,<br />

nicht aber die Selbstbemessungsabgaben)<br />

einzubeziehen.<br />

Die Raten des angebotenen Zahlungsplanes<br />

sollten auch bereits dann<br />

entrichtet werden, wenn das Ansuchen<br />

um ZE noch nicht erledigt worden ist.<br />

Bei Ratenzahlungsansuchen ist es<br />

zweckmäßig, einen Teil des offenen Betrages<br />

(etwa 1/3) sofort anzuzahlen und<br />

den Rest auf maximal 12 Monatsraten<br />

aufzuteilen.<br />

Achtung: Werden während der Laufzeit<br />

der Ratenzahlung am Abgabenkonto<br />

sonstige Gutschriften verbucht,<br />

werden diese in der Regel nicht auf die<br />

nächsten fälligen Raten angerechnet,<br />

sondern verkürzen die Laufzeit der Ratenvereinbarung.<br />

Es müssen also die<br />

Raten in voller Höhe termingerecht<br />

weiterbezahlt werden.<br />

Wenn eine Zahlungserleichterung bewilligt<br />

wurde, sind neben den vereinbarten<br />

Raten auch die laufenden Selbstbemessungsabgaben<br />

pünktlich zu bezahlen,<br />

da sonst Terminverlust eintritt und<br />

der gesamte Steuerrückstand auf einmal<br />

fällig wird. Von diesem Betrag können<br />

dann auch noch bis zu drei Säumnis -<br />

zuschläge vorgeschrieben und Vollstreckungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden.<br />

Daher ist es zweckmäßig, bevor<br />

eine Rate nicht bezahlt werden kann,<br />

neuerlich um Zahlungserleichterung anzusuchen.<br />

Übersteigen die Abgabenschuldigkeiten,<br />

für die ein Zahlungsaufschub eintritt,<br />

den Betrag von EUR 750,– sind<br />

Stundungszinsen in Höhe von 4,5 %<br />

über dem Basiszinssatz (seit 13. 5. 2009:<br />

6 Leas•mich


Was soll man tun, wenn man Steuern nicht<br />

bezahlen kann? In der Bundesabgabenordnung<br />

sind Ansuchen um Zahlungserleichterung und<br />

Aussetzung der Einhebung vorgesehen.<br />

0,38 %, insgesamt demnach 4,88 %) zu<br />

entrichten. Stundungszinsen unter<br />

EUR 50,– werden nicht festgesetzt.<br />

Aussetzung der Einhebung<br />

Wenn ein Abgabepflichtiger mit einer<br />

Steuervorschreibung nicht einverstanden<br />

ist (z. B. nach einer Betriebsprüfung),<br />

kann er dagegen berufen. Eine<br />

Berufung hat aber keine aufschiebende<br />

Wirkung, d. h. die Abgabe muss trotzdem<br />

bis zum Fälligkeitstag entrichtet<br />

werden. Die Fälligkeit tritt also unabhängig<br />

davon ein, ob der Bescheid<br />

selbst rechtskräftig wird.<br />

Der Abgabepflichtige hat aber die<br />

Möglichkeit, einen Antrag auf Aussetzung<br />

der Einhebung zu stellen. Dieser<br />

bewirkt einen Zahlungsaufschub. Ein<br />

solcher Antrag ist nicht gebührenpflichtig<br />

und sollte gleichzeitig mit der Berufung,<br />

also vor dem Ende der Zahlungsfrist,<br />

eingebracht werden. Grundsätzlich<br />

kann ein Antrag auf Aussetzung der<br />

Einhebung zwar auch später, bis zur<br />

Erledigung der Berufung, eingebracht<br />

werden. Ein frühzeitiges Einreichen<br />

des Antrages im Rechtsmittelverfahren<br />

„erspart“ jedoch Exekutionsmaßnahmen.<br />

Die Aussetzung kann nur für jene Abgabenvorschreibung<br />

bewilligt werden,<br />

die „strittig“ ist. Dieser Betrag muss im<br />

Antrag rechnerisch dargestellt werden.<br />

Der ausgesetzte Betrag wird vom Abgabenkonto<br />

weggebucht. Eine Aussetzung<br />

der Einhebung wirkt so lange, bis vom<br />

Finanzamt der Ablauf verfügt wird (meist<br />

mit Erledigung der Berufung).<br />

Auf die Bewilligung der Aussetzung<br />

der Einhebung besteht ein Rechtsanspruch.<br />

Sie darf jedoch nicht zuerkannt<br />

werden, wenn<br />

ÿ die Berufung nach Lage des Falles<br />

wenig erfolgversprechend erscheint,<br />

ÿ mit der Berufung ein Bescheid in<br />

Punkten angefochten wird, in denen<br />

er nicht von einem Anbringen des Abgabepflichtigen<br />

abweicht, oder<br />

ÿ das Verhalten des Steuerpflichtigen<br />

auf eine Gefährdung der Einbringlichkeit<br />

der Abgabe gerichtet ist.<br />

Für ausgesetzte Beträge, die nach Erledigung<br />

der Berufung doch zu zahlen<br />

sind, müssen Aussetzungszinsen in<br />

Höhe von 2 % über dem jeweiligen<br />

Basiszinssatz (insgesamt demnach<br />

2,38 %) entrichtet werden. Aussetzungs -<br />

zinsen unter EUR 50,– werden nicht festgesetzt.<br />

Beispiel: Gegen den ESt-Bescheid<br />

2006 wird berufen. Laut Aussetzungsantrag<br />

wird sich bei vollinhaltlicher Stattgabe<br />

der Berufung die mit dem angefochtenen<br />

Bescheid festgesetzte Nachforderung<br />

an ESt 2006 von EUR<br />

100.000,– auf EUR 70.000,– reduzieren.<br />

EUR 30.000,– werden daher ausgesetzt.Tatsächlich<br />

anerkennt das Finanzamt<br />

in seiner Berufungserledigung die<br />

zusätzlich geltend gemachten Betriebsausgaben<br />

nur zum Teil, sodass die<br />

Nachforderung an ESt 2006 jetzt EUR<br />

80.000,– beträgt. Vom ausgesetzten Betrag<br />

(EUR 30.000,–) müssen daher EUR<br />

10.000,– bezahlt werden. Für diesen Betrag<br />

fallen Aussetzungszinsen an.<br />

Die Aussetzungszinsen werden mit<br />

einem eigenen Bescheid vorgeschrieben,<br />

die Zinsen werden binnen eines<br />

Monats nach Zustellung dieses Bescheides<br />

fällig.<br />

Zur Tilgung von Abgabenschuldigkeiten,<br />

deren Einhebung ausgesetzt ist, dürfen<br />

Zahlungen oder Steuergutschriften<br />

nur auf ausdrückliches Verlangen des<br />

Abgabepflichtigen verwendet werden.<br />

Sollte über Ihr Vermögen zur Hereinbringung<br />

von Abgabenschulden bereits<br />

Exekution geführt werden, „spart es Zeit,<br />

Geld und Nerven“, wenn Sie umgehend<br />

mit einer Sachbearbeiterin oder einem<br />

Sachbearbeiter des für Sie zuständigen<br />

Abgabensicherungsteams bei Ihrem<br />

Finanzamt Rücksprache halten. Oft werden<br />

auch in derartigen Fällen Zahlungsvereinbarungen<br />

getroffen, die nur wenige<br />

Nebenkosten verursachen. ı<br />

Quelle: finanzpolitische Abt. der WKÖ<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 7


echt&steuer<br />

… wenn’s dem<br />

Nachbar nicht gefällt<br />

Das Gehölz an der Grundstücksgrenze kann<br />

einen mächtigen Schatten auf ein gedeihliches<br />

Nebeneinander werfen. Ein Überblick über das<br />

„baumfreundliche“ zivilrechtliche Nachbarrecht<br />

von Mag. Andreas Gugl, Rechtsabteilung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Manch unschuldiger Baum hat sich<br />

schon unversehens zum Zankapfel entwickelt.<br />

Dem einen ist der Schatten zu<br />

groß oder wird die schöne Aussicht verstellt,<br />

den anderen stören die von den<br />

überhängenden Zweigen herabfallenden<br />

Früchte und Blätter. Streitigkeiten<br />

wegen der Einwirkung fremder Bäume<br />

und Pflanzen auf den Nachbargrund<br />

werden daher immer wieder an die Bezirksgerichte<br />

herangetragen, denn die<br />

Interessenlage, die Nachbarkonflikten<br />

zugrunde liegt, ist komplex.<br />

Der Grund- und Baumeigentümer<br />

kann Bäume und andere Gewächse dort<br />

anpflanzen und wachsen lassen, wo es<br />

ihm gefällt. Abstandsvorschriften muss<br />

er im Allgemeinen nicht beachten. Er<br />

kann im Gegenteil Bäume bis an die<br />

Grundgrenze setzen oder dort wachsen<br />

lassen und er kann die Grenzen des<br />

Grundstücks voll ausnützen, die Lichtund<br />

Schattenverhältnisse auf seinem<br />

Grund nach Belieben gestalten und sich<br />

den ihm notwendig erscheinenden<br />

Sicht- und Schallschutz verschaffen.<br />

Der Nachbar kann dagegen durch<br />

die fremden Pflanzen in der Nutzung seines<br />

Grundstücks massiv beeinträchtigt<br />

werden. Dabei muss es sich keineswegs<br />

nur um die beeinträchtigte Aussicht handeln,<br />

sondern es können auch materielle<br />

Interessen betroffen sein, wie etwa<br />

die Minderung der Ernte im Gemüsegarten<br />

oder höhere Stromkosten wegen<br />

Beeinträchtigung der Solaranlage.<br />

Die aktuelle Rechtslage begünstigt<br />

zweifelsfrei die Erhaltung des Baum -<br />

bestandes und zieht erst bei Vorliegen<br />

einer offensichtlichen Unzumutbarkeit<br />

eine „Notbremse“ ein.<br />

Da der Weg zum Bezirksgericht aber<br />

meist einer mit ungewissem Ausgang<br />

ist und die Gerichte vor einem Ansturm<br />

wegen Nachbarstreitigkeiten bewahrt<br />

werden sollen, hat der Gesetzgeber mit<br />

Einführung des Zivilrechtsänderungsgesetzes<br />

2004 den zwingenden Versuch<br />

einer außerprozessualen Streitbeilegung<br />

vorgesehen.<br />

Außergerichtliche Streitbeilegung<br />

Eine Klage im Zusammenhang mit dem<br />

Entzug von Licht oder Luft durch fremde<br />

Bäume oder Pflanzen darf daher nur<br />

dann bei Gericht eingebracht werden,<br />

wenn vorher der Versuch einer gütlichen<br />

Beilegung des Nachbarstreits unternommen<br />

worden ist. Dabei bleibt es<br />

dem Kläger überlassen, ob er eine<br />

Schlichtungsstelle befassen, einen Antrag<br />

auf einen prätorischen Vergleich<br />

stellen oder den Streit einem Mediator<br />

unterbreiten will. Eine Klage ist erst dann<br />

zulässig, wenn nicht innerhalb von drei<br />

Monaten ab Einleitung des Schlichtungsverfahrens,<br />

ab Einlangen des Antrags<br />

bei Gericht oder ab Beginn der<br />

Mediation eine Einigung erzielt worden<br />

ist. Der Kläger hat seiner Klage eine Bestätigung<br />

der jeweiligen Streitbeilegungsinstitution<br />

über das Scheitern des<br />

Einigungsversuchs anzuschließen.<br />

Die Kosten der Schlichtung, des prätorischen<br />

Vergleichsversuchs oder der<br />

Mediation hat zunächst der potenzielle<br />

Kläger zu tragen. Kann keine gütliche<br />

Einigung erzielt werden, so ist er jedoch<br />

berechtigt, diese Kosten im Gerichtsverfahren<br />

wie vorprozessuale Kosten geltend<br />

zu machen.<br />

Das Nachbarrecht vereint im Wesentlichen<br />

zwei Gedanken: Freiheit des<br />

Eigentums – Rücksichtnahme auf Dritte.<br />

Die Freiheit des Grundeigentümers<br />

in Bezug auf überhängende Baumkronen<br />

und eindringenden Baumwurzeln<br />

ist nur durch das Selbsthilferecht des<br />

beeinträchtigten Nachbarn beschränkt.<br />

Überhangsrecht – Selbsthilferecht<br />

Einerseits darf der Grundstückseigentümer<br />

Gewächse auch in unmittelbarer<br />

Nähe der Grundstücksgrenze ansetzen<br />

und wachsen lassen, selbst wenn die<br />

Äste in den Luftraum und die Wurzeln in<br />

das Erdreich des Nachbarn eindringen,<br />

andererseits ist der Nachbar diesfalls<br />

berechtigt, die eindringenden Wurzeln<br />

zu entfernen und die überhängenden<br />

Äste abzuschneiden. Allerdings darf er<br />

dabei weder die fremde Liegenschaft<br />

betreten, noch den fremden Baum erklettern<br />

oder an diesen eine Leiter anlegen.<br />

Weiters ist ihm die Pflicht auferlegt,<br />

dabei fachgerecht vorzugehen und die<br />

Pflanze möglichst zu schonen. Würde<br />

also etwa das Abschneiden sämtlicher<br />

8 Leas•mich


Wurzeln unmittelbar an der Grundstücksgrenze<br />

das Überleben der Pflanze<br />

oder die Statik des Baumes gefährden,<br />

so hat sich der Nachbar – allenfalls unter<br />

Beiziehung eines Fachmanns – auf<br />

das Abschneiden der nicht für das Überleben<br />

der Pflanze oder die Statik des<br />

Baumes notwendigen Wurzeln oder<br />

Wurzelteile zu beschränken. Das schonungslose<br />

Ausreißen von Wurzeln oder<br />

Abschneiden von Ästen, das zum Absterben<br />

oder Umstürzen der Pflanze<br />

führt, ist rechtswidrig und kann nach allgemeinen<br />

Grundsätzen Schadenersatzansprüche<br />

(sowohl für den Schaden an<br />

der Pflanze selbst als auch für Folgeschäden)<br />

auslösen.<br />

Die Kosten der Beseitigung von Ästen<br />

und Wurzeln sind vom Selbsthilfeberechtigten,<br />

also dem Eigentümer oder<br />

Fruchtnießer der benachbarten Liegenschaft,<br />

zu tragen. Er kann allerdings die<br />

Hälfte der für die Entfernung notwendigen<br />

Kosten vom Eigentümer der Pflanze<br />

ersetzt verlangen, wenn durch die Wurzeln<br />

oder Äste ein Schaden entstanden<br />

ist oder offenbar zu entstehen drohte.<br />

Als Beispiele nennen die Gesetzesmaterialien,<br />

dass eindringende Wurzeln<br />

Wasser- oder Kanalleitungen zerstören<br />

oder verstopfen, die Platten eines Weges<br />

so stark anheben, dass dieser mangelhaft<br />

wird, oder dass die überhängenden<br />

Äste Schäden am Dach oder an der<br />

Fassade eines Hauses verursachen.<br />

Wenngleich der beeinträchtigte<br />

Grundstückseigentümer in diesen Fällen<br />

also Anspruch auf Ersatz der Hälfte<br />

der Kosten für das Entfernen der Wurzeln<br />

oder Äste hat, gilt dies nicht auch<br />

für die Kosten der Behebung eines entstandenen<br />

Schadens. Denn aus § 422<br />

ABGB ist nämlich abzuleiten, dass das<br />

Eindringen von Pflanzenteilen nicht<br />

rechtswidrig ist. Daher scheidet ein<br />

Schadenersatzanspruch nach allgemeinen<br />

Grundsätzen aus, es sei denn, das<br />

Verhalten des Eigentümers der Pflanze<br />

müsste als Verstoß gegen das Rücksichtnahmegebot<br />

des § 364 Abs. 1<br />

ABGB eingestuft werden, etwa wenn der<br />

Grundstückseigentümer, dem der Swimmingpool<br />

des Nachbarn ein Dorn im<br />

Auge ist, absichtlich „aggressive“ Flachwurzler<br />

an der Grundstücksgrenze ansetzt<br />

und es ihm geradezu darauf ankommt,<br />

dass diese den Swimmingpool<br />

des Nachbarn beschädigen.<br />

Vorrang des Verwaltungsrechts<br />

Bundes- und landesgesetzliche Regelungen<br />

über den Schutz von oder vor<br />

Bäumen und anderen Pflanzen, insbesondere<br />

über den Wald-, Flur-, Feld-,<br />

Ortsbild-, Natur- und Baumschutz, wie<br />

beispielsweise das Forstgesetz, das<br />

Wiener Baumschutzgesetz, die Salzburger<br />

Baumschutzverordnung und verschiedene<br />

Bestimmungen in den Naturschutzgesetzen<br />

der Länder, gehen dem<br />

Abwehranspruch gegen den Entzug von<br />

Licht oder Luft durch Bäume oder andere<br />

Pflanzen vor. Würde der Nachbar<br />

z. B. im Falle der Klagsstattgebung<br />

gezwungen, einen unter Naturschutz<br />

stehenden Baum in verwaltungsrechtlich<br />

unzulässiger Weise zu fällen oder<br />

zurückzuschneiden, so wäre die Klage<br />

abzuweisen.<br />

Schutz vor „positiven<br />

Immissionen“ von Pflanzen<br />

Die von Bäumen oder anderen Pflanzen<br />

ausgehenden positiven Immissionen wie<br />

der Befall mit Laub, Nadeln, Früchten,<br />

Zapfen, das Abtropfen von Harz oder<br />

der Pollenflug sind unzulässig, wenn sie<br />

das ortsübliche Ausmaß überschreiten<br />

und zu einer wesentlichen Beeinträchtigung<br />

des Nachbarn führen. Dies wird<br />

freilich nur in den seltensten Fällen zutreffen.<br />

Allein darin, dass der Nachbar im<br />

Herbst das abgefallene Laub zusammenrechen<br />

und kompostieren muss,<br />

liegt sicherlich noch keine wesentliche<br />

Beeinträchtigung, lediglich dann, wenn<br />

die Einwirkungen der Pflanzen unmittelbar<br />

Schaden stiften, kann ein Unterlassungsanspruch<br />

angenommen werden;<br />

beispielsweise dann, wenn austretendes<br />

Baumharz auf den Pkw-Abstellplatz<br />

des Nachbarn tropft und das dort abgestellte<br />

Fahrzeug zu beschädigen droht.<br />

Schutz vor „negativen<br />

Immissionen“ von Pflanzen<br />

Weiters kann sich der Grundeigentümer<br />

in besonders massiven Fällen gegen<br />

den „Entzug von Licht und Luft“ (negativen<br />

Immissionen) zur Wehr setzen.<br />

Gem. § 364 Abs. 3 ABGB kann der<br />

Grund stückseigentümer einem Nachbarn<br />

die von dessen Bäumen oder anderen<br />

Pflanzen ausgehenden Einwirkungen<br />

durch den Entzug von Licht<br />

oder Luft insoweit untersagen, als diese<br />

die Ortsüblichkeit überschreiten und zu<br />

einer unzumutbaren Beeinträchtigung<br />

der Benutzung des Grundstücks führen.<br />

Diese Bestimmung umfasst sowohl gepflanzte<br />

als auch durch natürlichen Anflug<br />

gewachsene Pflanzen, wobei sich<br />

der Grundstückseigentümer auch jene<br />

Gewächse zurechnen lassen muss, die<br />

von seinen Rechtsvorgängern angepflanzt<br />

worden sind. Bei der Beurteilung<br />

des Überschreitens der örtlichen Verhältnisse<br />

und der Unzumutbarkeit sind<br />

die Art, Widmung und Benützung der<br />

benachbarten Grundstücke zu berücksichtigen.<br />

Weiters ist auf die Lage und<br />

die Größe der Grundstücke Bedacht zu<br />

nehmen. Schließlich kommt es bei der<br />

Entscheidung, ob ein Unterlassungsanspruch<br />

zusteht oder nicht, immer auf die<br />

Umstände des Einzelfalls an. Eine unzumutbare<br />

Beeinträchtigung liegt vor,<br />

wenn größere Teile des Grundstücks wegen<br />

des fehlenden Lichteinfalls versumpfen,<br />

vermoosen oder sonst unbrauchbar<br />

würden oder wenn fremde<br />

Bäume zu Mittag an einem helllichten<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 9


echt&steuer<br />

Tag eine künstliche Beleuchtung im angrenzenden<br />

Haus notwendig machen,<br />

oder der Schattenwurf der Bäume zur<br />

völligen Unbrauchbarkeit einer schon<br />

bestehenden Solaranlage führt. Der Untersagungsanspruch<br />

gegen negative Immissionen<br />

ist auf den Entzug von Licht<br />

oder Luft beschränkt, gegen den Entzug<br />

der Aussicht oder auch des Funkwellenempfangs<br />

kann sich der Nachbar<br />

somit nicht zur Wehr setzen.<br />

Der Unterlassungsanspruch kann<br />

den „Störer“ allerdings nur dazu verpflichten,<br />

zumutbare Verhältnisse herzustellen,<br />

z. B. ausreichend auszuästen<br />

oder zurückzuschneiden. Keinesfalls<br />

kann ein Gerichtsurteil dem Nachbarn<br />

ein bestimmtes aktives Tun vorschreiben,<br />

etwa das Umschneiden eines bestimmten<br />

Baumes fordern. Das Klagebegehren<br />

ist daher stets auf Unterlassung<br />

eines von den Pflanzen des Nachbarn<br />

ausgehenden, ortsunüblichen Entzugs<br />

von Licht oder Luft zu richten.<br />

Fazit: Dem Gedanken der gegenseitigen<br />

Rücksichtnahme folgend kann der<br />

beeinträchtigte Nachbar sein Recht auf<br />

Immissionsschutz nur unter möglichster<br />

Schonung fremder Bäume und Gewächse<br />

sachgerecht ausüben. Um ein<br />

gedeihliches nachbarschaftliches Zusammenleben<br />

zu ermöglichen, gilt es<br />

daher im Einvernehmen eine Lösung zu<br />

finden und gegebenenfalls sich einer<br />

hierzu eingerichteten Schlichtungsstelle<br />

zu bedienen.<br />

Überblick über den sonstigen zivilrechtlichen<br />

Immissionsschutz<br />

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,<br />

dass sich der zivilrechtliche Immissionsschutz<br />

nicht auf negative Immissionen<br />

von Bauwerken oder nicht lebenden<br />

Einfriedungen, wie Zäunen oder<br />

Sichtschutzwände, bezieht. Wegen des<br />

Vorhandenseins öffentlich-rechtlichen<br />

Abstandsvorschriften für Bauwerke verzichtete<br />

der Gesetzgeber auf die Schaffung<br />

eines zivilrechtlichen Abwehranspruchs<br />

gegen negative Einwirkungen<br />

durch Bauwerke. Hingegen fehlt es im<br />

öffentlichen Recht an entsprechenden<br />

Abstandsvorschriften für Pflanzen.<br />

Auch ideelle Immissionen, die das<br />

sittliche oder ästhetische Empfinden des<br />

Schneller als man denkt, kann ein Baum einen (Grundstücks-)Grenzstreit entfachen.<br />

Grundeigentümers beeinträchtigen (z. B.<br />

Freibad, Bordell, Unrathaufen) sind nicht<br />

vom zivilrechtlichen Immissionsschutz<br />

umfasst.<br />

Gem. § 364 ABGB kann der Eigentümer<br />

eines Grundstückes dem Nachbarn<br />

die von dessen Grund ausgehenden<br />

Einwirkungen durch Abwässer, Rauch,<br />

Wärme, Geruch, Geräusch, Erschütterung<br />

und ähnliche insoweit untersagen,<br />

als sie das nach den örtlichen Verhältnissen<br />

gewöhnliche Maß überschreiten<br />

und die ortsübliche Benutzung des<br />

Grundstückes wesentlich beeinträchtigen.<br />

Eine unmittelbare Zuleitung ist<br />

ohne besonderen Rechtstitel unter allen<br />

Umständen unzulässig. Verboten ist<br />

demnach zum Beispiel die direkte Zuleitung<br />

von Regen- oder Gießwasser<br />

ebenso wie die von Jauche und anderen<br />

Abwässern auf das Nachbargrundstück.<br />

Unzulässig können auch optische<br />

Einwirkungen wie eine Lichtreklame<br />

oder eine Scheinwerferbeleuchtung, die<br />

Beeinträchtigung durch elektrische<br />

Energie, ionisierende Strahlung oder<br />

das Absenken des Grundwasserspiegels<br />

sein.<br />

Weiters darf ein Grundstück nicht in<br />

der Weise vertieft werden, dass der Boden<br />

oder das Gebäude des Nachbars<br />

die erforderliche Stütze verliert, es sei<br />

denn, dass der Besitzer des Grundstückes<br />

für eine genügende anderweitige<br />

Befestigung Vorsorge trifft. Ist es dazu<br />

gekommen – Mauerrisse oder Setzungen<br />

im Nachbarhaus –, ist der frühere<br />

Zustand wiederherzustellen.<br />

Werden Immissionen durch eine Bergwerksanlage<br />

oder eine sonstige behördlich<br />

genehmigte Anlage verursacht, so<br />

sind sie in dem von der Genehmigung erfassten<br />

Ausmaß auch dann zu dulden,<br />

wenn sie das ortsübliche Maß überschreiten<br />

und die ortsübliche Nutzung<br />

wesentlich beeinträchtigen. Dem gestörten<br />

Eigentümer wird bei behördlicher Genehmigung<br />

der Anlage im Interesse der<br />

Wirtschaft der Unterlassungsanspruch<br />

genommen, dafür ein Anspruch auf Ersatz<br />

des zugefügten Schadens zugebilligt,<br />

der ähnlich wie die Entschädigung<br />

wegen Enteignung als besonderer Ausgleichsanspruch<br />

für den Eingriff aufzufassen<br />

ist, weshalb es auf Rechtswidrigkeit<br />

und Verschulden nicht ankommt. ı<br />

10 Leas•mich


kommentar<br />

Entwicklung des <strong>Leasing</strong>marktes 2009<br />

Die österreichische Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2009 real um 3,4 %; Warenexport,<br />

Sachgütererzeugung und Ausrüstungsinvestitionen gingen im zweistelligen Bereich<br />

zurück. Aufgrund der sehr niedrigen Kapazitätsauslastung vor allem der Sachgütererzeuger<br />

ist mit einer weiteren Kürzung der Investitionspläne und entsprechenden<br />

Auswirkungen auf dem <strong>Leasing</strong>markt zu rechnen.<br />

MAG. MICHAEL OHNER<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Bereits seit dem Einsetzen der Finanzkrise im letzten Quartal<br />

2008 ist die Nachfrage nach <strong>Leasing</strong>finanzierungen weitgehend<br />

zum Erliegen gekommen und hat sich auch im letzten<br />

Geschäftsjahr nicht wesentlich verbessert. Ob das Anspringen<br />

der Exportkonjunktur – wie in vergangenen Aufschwungphasen<br />

– rasch in eine Belebung der Investitionen<br />

mündet und dabei auch zwangsläufig der Finanzierungsbedarf<br />

steigt, wird sich erst im späteren Jahresverlauf bemerkbar<br />

machen.<br />

Das Bestandsvolumen der <strong>Leasing</strong>branche verzeichnete im<br />

abgelaufenen Jahr ein Minus von 2,6 %. Insgesamt waren<br />

2009 rund € 23,2 Mrd. in <strong>Leasing</strong>-Verträgen gebunden, 2008<br />

waren es € 23,8 Mrd. Das Neugeschäft ging im Vergleich zu<br />

2008 um 23,2 % auf € 5,3 Mrd. zurück.<br />

<strong>Leasing</strong>-Neugeschäft in Österreich 2009 (in Mrd. €)<br />

ó Immobilien<br />

ó Mobilien<br />

0,9 Mrd.<br />

17 %<br />

1,3 Mrd.<br />

25 %<br />

3,1 Mrd.<br />

58 %<br />

ó Kfz<br />

Kfz-<strong>Leasing</strong><br />

Trotz steigender Neuzulassungen hatte die Verschrottungsprämie<br />

keinen positiven Einfluss auf das Kfz-<strong>Leasing</strong>. Grund:<br />

Die privaten Verschrottungskunden griffen vermehrt auf Barzahlung<br />

zurück und die traditionell <strong>Leasing</strong>-affinen Unternehmer<br />

hielten sich bei der Neuanschaffung von Lkw und Bussen zurück.<br />

Dies illustriert auch die rückläufige <strong>Leasing</strong>quote, die<br />

2009 durch den hohen Barkaufanteil von 39,2 % auf 31,3 % zurückging.<br />

Während der Bestand mit rund 450.000 <strong>Leasing</strong>verträgen<br />

konstant blieb (– 0,8 %), ging das Neugeschäftsvolumen<br />

2009, gemessen an der Anzahl an Verträgen, um 7 % zurück.<br />

Der Bestand des Inlands-<strong>Leasing</strong>volumens betrug zum<br />

31. 12. 2009 € 7,2 Mrd. Das entspricht einem Minus von € 406<br />

Mio. (– 5,3 %). Das Inlands-Neugeschäft ist im Jahr 2009 um<br />

16 % zurückgegangen und liegt aktuell bei knapp € 3,1 Mrd.<br />

Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />

Das <strong>Leasing</strong> von Mobilien (Maschinen, Flugzeuge etc.) blieb<br />

2009 auf hohem Niveau. Ausgehend vom Rekordjahr 2008<br />

wurde, trotz eines Rückgangs von 7 %, mit € 4,07 Mrd. Euro<br />

Bestandsvolumen das zweitbeste Ergebnis der Branchengeschichte<br />

verzeichnet. Dieser Rückgang des Mobilien-<br />

Bestandsvolumens wird begleitet von einer etwas geringeren<br />

Reduktion von 3,8 % bei der Anzahl der Verträge im Inlands-<br />

Bestand. Somit verringert sich im Vergleich zum Jahr 2008 die<br />

Zahl der Verträge im Inlands-Bestand um 3.357 Stück auf<br />

85.306 Stück. Im Neugeschäft zeigte dieses Segment einen<br />

Rückgang von 28 % auf knapp € 1,3 Mrd. Die Zahl der neu<br />

abgeschlossenen Verträge verringerte sich weit weniger<br />

drastisch. Sie ging um 15,6 % bzw. 3.944 Stück zurück.<br />

Insgesamt betrug die Anzahl des Mobilien-Neugeschäfts<br />

21.303 Stück.<br />

Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />

Mit einem Minus von 35 % (um € 505 Mio. auf € 922 Mio.) verzeichnete<br />

das Neugeschäft des Immobilien-Sektors den<br />

höchsten Rückgang der Branche. Laut dem Verband Österreichischer<br />

<strong>Leasing</strong>-Gesellschaften ist das auf die Zurück -<br />

haltung bei neuen Immobilienprojekten in Gewerbe und Handel<br />

sowie im Industriebereich zurückzuführen. Die Anzahl der<br />

bis Ende 2009 neu abgeschlossenen Verträge (204 Stück) bedeutet<br />

einen Rückgang von 46,3 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Zahl der Bestands-Verträge ist um 1,7 % auf 5.047 Verträge<br />

gesunken, das <strong>Leasing</strong>volumen ist dagegen leicht angestiegen<br />

(+ 1,1 %) und beträgt aktuell € 11,8 Mrd. Die durchschnittliche<br />

Vertragssumme der 2009 abgeschlossenen Neuverträge<br />

beträgt € 4,5 Mio. und liegt damit um 20,4 %<br />

(+ € 765.000) über jener des Vorjahres (+ 1,1 %). Einen<br />

positiven Trend verzeichnet das Immobilien-<strong>Leasing</strong> bei Gebäuden<br />

der öffentlichen Hand: Hier wurde ein Neugeschäftsvolumen<br />

von € 292 Mio. (+ 6,4 %) erreicht.<br />

Ergebnis der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Inklusive Cross-Border-Finanzierungen erzielte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> in Österreich mit 15.683 Verträgen ein Neugeschäft<br />

von € 721 Mio. (– 34 %). Das entspricht einem Marktanteil von<br />

12,7 % und bedeutet die Marktführung in diesem Segment.<br />

Vom Gesamtvolumen entfallen auf die Sparte Kfz-<strong>Leasing</strong><br />

€ 290 Mio., auf Mobilien-<strong>Leasing</strong> € 175 Mio. und auf Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />

inklusive Eigenprojekte € 256 Mio. Das aushaftende<br />

Kapital des Inlands-Vertragsbestandes erreichte im Geschäftsjahr<br />

2009 ein Volumen von rund € 3,6 Mrd. bei 47.314<br />

<strong>Leasing</strong>verträgen (+ 3,7 % gegenüber dem Vorjahr). ı<br />

NUMMER 2| FEBRUAR 2010 11


coverstory<br />

12 Leas•mich


,,GRÜN‘‘<br />

ist die<br />

Zukunft<br />

Ein Elektroauto in der Garage,<br />

„Green Fashion“ im Kleiderschrank,<br />

eine Solaranlage auf<br />

dem Dach oder Bioprodukte<br />

im Kühlschrank – das Thema<br />

Nachhaltigkeit ist längst im<br />

Alltag angelangt. Doch was<br />

genau bedeutet Nachhaltigkeit<br />

und welche (politischen)<br />

Vorgaben gibt es?<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 13


coverstory<br />

Der Bauer als „Bionier“ in Sachen<br />

Nachhaltigkeit: Eine stetig wachsende<br />

Zahl von Konsumenten verlangt nach Lebensmitteln<br />

natürlicher, unverfälschter Herkunft,<br />

die ohne Massentierhaltung und/oder<br />

Einsatz von Gentechnik produziert wurden.<br />

Nachhaltigkeit ist in den letzten<br />

Jahren zu einem stark strapazierten<br />

Schlagwort geworden:<br />

Da gibt es den nachhaltigen Tourismus,<br />

einen nachhaltigen Landbau, nachhaltigen<br />

Wohnbau, nachhaltiges Investment,<br />

nachhaltige Mobilität und generell einen<br />

nachhaltigen Lebensstil. Allheilmittel<br />

oder inflationäre Floskel? Was steckt tatsächlich<br />

hinter dem Konzept einer nachhaltigen<br />

Entwicklung?<br />

Das Konzept der Nachhaltigkeit avancierte<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

zu einem umfassenden, strategischen<br />

Ansatz in der Umweltszene und Wirtschaftswelt.<br />

Eine „nachhaltige Entwicklung“<br />

beinhaltet nicht nur die wirtschaftliche<br />

Stabilität eines Unternehmens oder<br />

einer Institution, sondern berücksichtigt<br />

ebenso die umweltpolitische Dimension<br />

und eine soziale Gerechtigkeit. Diese<br />

drei Säulen – Soziales, Ökologie und<br />

Ökonomie – bilden das Fundament der<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Was ist Nachhaltigkeit?<br />

Klimawandel kennt<br />

keine Landesgrenzen<br />

Mit akuten Problemen wie Klimawandel,<br />

Finanzdebakel oder Umweltproblemen<br />

sind die Diskussionen und die Forderungen<br />

nach nachhaltigen Konzepten<br />

neu und vehement entbrannt. Klimaveränderung<br />

und ihre Auswirkungen kennen<br />

schließlich keine Landesgrenzen.<br />

Hier ist auch die Politik gefragt, entsprechende<br />

– nachhaltige – Rahmenbedingungen<br />

vorzugeben.<br />

Obamas Grüne Agenda<br />

Nach den Bemühungen der Europäischen<br />

Union (vor allem mit dem 2008<br />

„Sustainability“ – zu Deutsch „Nachhaltigkeit“ – avancierte in den letzten Jahren zu einem<br />

zentralen Begriff. Nachhaltigkeit und die Idee dahinter sind jedoch keineswegs so neu, wie<br />

man anhand seiner steilen Karriere der letzten Jahre vermuten könnte. Das zugrunde liegende<br />

Prinzip hat in der europäischen Forstwirtschaft bereits eine jahrhundertelange Tradition. Die<br />

Ursprünge des Begriffes selbst gehen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Damals begann sich<br />

der Ansatz durchzusetzen, nur so viel Holz zu roden wie auch wieder nachwachsen kann.<br />

Heute beinhaltet Nachhaltigkeit eine Entwicklung, die auf den drei Säulen Soziales, Öko nomie<br />

und Ökologie fußt. Als ethisches Leitbild bedeutet nachhaltige Entwicklung, dass die Nutzung<br />

der Ressourcen in der Gegenwart die Zukunftschancen kommender Generationen nicht<br />

beeinträchtigen darf. Definiert wurde die „moderne“ Nachhaltigkeit 1987 im sogenannten<br />

Brundtland-Report als „Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Generation<br />

befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen“ (WCED-Report „Our Common Future“, 1987).<br />

verabschiedeten Energie- und Klimapaket)<br />

setzen nun auch die Vereinigten<br />

Staaten ein klares Zeichen. So läutete<br />

der amerikanische Präsident Barack<br />

Obama kurz nach seinem Amtsantritt<br />

mit seiner „Green Agenda“ eine neue<br />

Ära in der amerikanischen Wirtschaftsund<br />

Umweltpolitik ein. „Um unsere Wirtschaft<br />

wirklich zu verändern und unseren<br />

Planeten vor der Verwüstung durch<br />

den Klimawandel zu schützen, müssen<br />

wir endlich saubere und erneuerbare<br />

Energie profitabel machen“, so Obama.<br />

Energiestrategie Österreich<br />

Auch Österreich macht ernst. Immerhin<br />

müssen laut EU-Vorgabe bis zum Jahr<br />

2020 34 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />

aus erneuerbaren Quellen kommen.<br />

„Wir müssen jetzt einen Weg einschlagen,<br />

der die Energieversorgung für<br />

Österreichs Bevölkerung und Unternehmen<br />

über das Jahr 2020 hinaus nachhaltig<br />

und sicher macht“, sagt Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner,<br />

der gemeinsam mit Umweltminister<br />

Nikolaus Berlakovich die Energiestra<br />

tegie Österreich präsentierte. Vom<br />

Ministerrat beschlossen wurde sie im<br />

April 2010.<br />

„Wir müssen die Chancen nutzen, die<br />

Energieversorgung Österreichs auf zukunftsweisende,<br />

effiziente und erneuerbare<br />

Beine zu stellen – speziell auch in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, ist<br />

14 Leas•mich


Der nachhaltige<br />

Geschmack<br />

von Schokolade<br />

Zotter schöpft seine Schokoladen mit der Hand<br />

und seine Nachhaltigkeit aus der Leidenschaft.<br />

sich Berlakovich sicher. Die Schwerpunkte<br />

der Energiestrategie liegen daher<br />

auf Themen wie Elektromobilität, thermische<br />

Sanierung, Ausbau erneuerbarer<br />

Energie und die Sicherstellung der Versorgungssicherheit.<br />

Grüne Produkte für zu Hause<br />

Ob ein Elektroauto in der Garage,<br />

„Green Fashion“ im Kleiderschrank, eine<br />

Solaranlage auf dem Dach oder Bioprodukte<br />

im Kühlschrank – der Konsum<br />

nachhaltiger Produkte ist ein wichtiges<br />

Statement und markiert eine wachsende<br />

kritische Konsumentenschicht. ÖsterreicherInnen<br />

sind zunehmend an ethischem<br />

Konsum interessiert – diese Werteverschiebung<br />

zeigt auch eine Studie<br />

von Sophie Karmasin (2009). Demnach<br />

werden in Zukunft Themen wie Recycling,<br />

Energie, Technik, Information und<br />

Mobilität stärker in die Kaufentscheidung<br />

einfließen. Ethische Aspekte im Konsumverhalten<br />

sind bereits für 26 Prozent<br />

der ÖsterreicherInnen gängige Praxis –<br />

Tendenz steigend. Nachhaltigkeit beinhaltet<br />

schließlich nicht nur die „Öko-<br />

Schiene“, sondern ebenso soziale Aspekte<br />

wie faire Arbeitsbedingungen und<br />

soziale Leistungen.<br />

Gefördert von Diskussionen rund um<br />

Klimaschutz, ethisches Verhalten, Naturkatastrophen<br />

und Wirtschaftskrisen<br />

wird der grüne Lebensstil also weiterhin<br />

die Märkte erobern.<br />

In der Zotter Schokoladen Manufaktur wird handgeschöpfte Schokolade hergestellt – mit<br />

viel Leidenschaft, Kreativität und Nachhaltigkeit! Das beginnt schon dort, wo die Schokolade<br />

angebaut wird: Der Ursprung der Zotter-Schokoladen ist in Lateinamerika. Laut<br />

Ansicht Josef Zotters „tragen wir als kakaoverarbeitender Betrieb Verantwortung für die<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kakaobauern in der Dritten Welt.“ Also fördert der<br />

Schokoladeproduzent unterschiedliche Projekte wie „Kakao gegen Armut“, bei dem er<br />

gemeinsam mit Partnern drei Kleinbauernkooperativen in Nicaragua mit mehr als 600 Kleinbauernfamilien<br />

unterstützt. Und noch etwas fördert er: den süßen Genuss. Denn die<br />

meisten der Bauern kennen keine Schokolade. Zotter zeigt ihnen, was aus ihren Kakaobohnen<br />

gemacht wird.<br />

BIO und FAIR von der Bohne weg<br />

Zotter, bei dem alle Produktionsprozesse der Schokoladenerzeugung im Haus sind, ist der<br />

einzige Europas, der von der Bohne weg ausschließlich in BIO und FAIR Qualität produziert.<br />

Und auch auf die Umwelt schaut der Zotter, der täglich mit dem E-Mobil zur Arbeit fährt.<br />

Für die Produktion der süßen Verlockungen wird Ökostrom verwendet und die Kakaoschalen<br />

landen nicht auf dem<br />

Müll, sondern werden zu Wärmezwecken<br />

verheizt oder als<br />

Dünger im Garten verwendet.<br />

Die Schokoladen kommen in<br />

Verpackungen mit umweltfreundlichen<br />

Farben und ohne<br />

Glanzbeschichtung, die Folien<br />

werden aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen erzeugt.<br />

Auszeichnungen:<br />

Trigos* 2006,<br />

Trigos* Steiermark 2008,<br />

mehrere Auszeichnungen<br />

der von Greenpeace<br />

betriebenen Konsumentenplattform<br />

Marktcheck<br />

www.zotter.at<br />

* Erläuterung auf Seite 20<br />

Josef Zotter beim Besuch<br />

in Brasilien bei einem der<br />

Kakaobauern. Der Schoko-<br />

Produzent zeigt natürlich<br />

auch gerne, was aus den<br />

Kakaobohnen gemacht wird.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 15


coverstory<br />

Es grünt so grün –<br />

auch in der Wirtschaft<br />

Gerade das letzte Jahr hat es gezeigt: Nicht<br />

der schnelle Erfolg führt zum Ziel, sondern eine<br />

langfristige und nachhaltige Performance.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz erwies sich<br />

die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien<br />

in Unternehmen nicht als<br />

Schönfärberei, sondern als ernstzunehmendes<br />

Managementtool. Dennoch<br />

reicht die Bandbreite von seriösen Umsetzungen<br />

bis zu medienwirksamem<br />

Greenwashing.<br />

Es genügt aber nicht, ein Logo grün<br />

zu färben und sich so ein neues Öko-<br />

Image aufzustülpen. Für viele Firmen ist<br />

das Konzept der Nachhaltigkeit aber leider<br />

immer noch nicht mehr als ein Marketing-Gag.<br />

Zahlreiche andere Unternehmen<br />

haben die Zeichen der Zeit<br />

schon früher erkannt: Ihnen hat die<br />

Nachhaltigkeit Erfolg gebracht.<br />

Denn Nachhaltigkeit ist keinesfalls als<br />

Gegensatz zu Unternehmertum, Gewinn,<br />

Wachstum und Wettbewerb zu<br />

Die Performance nachhaltiger Investments<br />

kann sich im Vergleich mit konventionellen<br />

Veranlagungen durchaus sehen lassen. Langjährige<br />

Vergleiche zeigen, dass nachhaltige<br />

Investments zumindest gleich performen, in<br />

einigen Fällen auch deutlich besser.<br />

Mehr Bio und<br />

weniger CO ²<br />

Seit zwei Jahren wird Nachhaltigkeit bei<br />

der REWE (Billa, Merkur, Bipa, Penny,<br />

Adeg) großgeschrieben.<br />

Um 30 Prozent mehr Bio-Produkte bis 2012, 30 Prozent<br />

weniger Treibhausgase bis 2015 – das sind nur zwei von<br />

vielen ambitionierten Zielen, die sich die REWE International<br />

AG selbst verordnet hat. Hintergrund ist ein intensiver<br />

Nachhaltigkeitsprozess, den der größte Lebensmittelhändler<br />

Österreichs vor zwei Jahren startete. Nachhaltigkeit<br />

ist nun als zentrale Ausrichtung in die Unternehmensstrategie<br />

integriert und orientiert sich an den vier<br />

Säulen „Grüne Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“,<br />

„MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches Engagement“.<br />

Erster großer Meilenstein war der Nachhaltigkeitsbericht<br />

der REWE, der vergangenen Herbst veröffentlicht wurde<br />

und eine Bestandsaufnahme der bisherigen Nachhaltigkeits-Agenden<br />

darstellt. Das Wichtigste sei – so heißt es<br />

von der Unternehmensführung –, Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichen Interessen zu verbinden. „Nachhaltigkeit muss sich rechnen, weil sie sonst<br />

per se der Definition nicht entspricht“. Ressourcenschonung und ein respektvoller Umgang mit Lieferanten und Mitarbeitern sollen bei REWE<br />

den Erfolg schließlich auch für die Zukunft nachhaltig sichern.<br />

www.rewe-group.at<br />

Der erste Nachhaltigkeitsbericht der REWE International AG wurde im Rahmen<br />

eines hochkarätig besetzten Stakeholderforums vorgestellt. V.l.n.r. Frank Hensel<br />

(Vorstandsvorsitzender REWE International AG), Monika Langthaler (brainbows,<br />

Moderation), Sophie Karmasin (Sophie Karmasin Market Intelligence <strong>GmbH</strong>),<br />

Werner Wutscher (Vorstand REWE International AG).<br />

16 Leas•mich


Weißes Papier,<br />

grün bedruckt<br />

Die Druckerei Gugler hat mit Nachhaltigkeit eine<br />

Erfolgsstory geschrieben. Wie es gelingen kann,<br />

einen Betrieb zu führen, von dem alle profitieren –<br />

Kunden, Mitarbeiter, Partner und die gesamte Region.<br />

sehen, sondern vielmehr als umfassende<br />

Strategie, die die Zukunft eines<br />

Unternehmens sichert.<br />

Nicht nur der Umsatz zählt<br />

Längst wird der Erfolg eines Unternehmens<br />

nicht mehr nur nach seiner wirtschaftlichen<br />

Performance beurteilt. Auch<br />

ökologische und soziale Kennziffern und<br />

damit Aussagen über Ökoeffizienz, Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Risikomanagement<br />

sind wichtige Faktoren für<br />

den langfristigen – und damit nachhaltigen<br />

– Erfolg eines Unternehmens. Nachhaltigkeit<br />

ist kein ideologisches Nischenthema<br />

mehr, sondern längst im<br />

Mainstream angekommen.<br />

Dies schlägt sich auch immer mehr im<br />

Reporting der Unternehmen nieder. Galten<br />

Nachhaltigkeits- oder CSR-Berichte<br />

vor einigen Jahren noch als etwas Exotisches,<br />

sind sie heute für verantwortungsvolle<br />

Unternehmen fast schon<br />

selbstverständlich. Weltweit legten für<br />

das Jahr 2008 über 3.000 Unternehmen<br />

Nachhaltigkeitsberichte vor, die sich an<br />

den Richtlinien der Global Reporting<br />

Initiative (GRI) orientieren (so auch die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>) – und es werden<br />

jedes Jahr mehr.<br />

Zudem unterzeichnen immer mehr<br />

Unternehmen den UN Global Compact<br />

und verpflichten sich dadurch zur Einhaltung<br />

von Menschenrechten, Umweltnormen<br />

und Transparenzgrundsätzen.<br />

Ein Familienunternehmen mit 95 Mitarbeitern hat eine Pionierleistung vollbracht: Gugler hat<br />

es geschafft, als erste Druckerei das Österreichische Umweltzeichen und als einziges<br />

Unternehmen Österreichs die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) sowie das<br />

Umweltzeichen für Digitaldruck zu bekommen.<br />

Mit dem österreichweit einzigartigen Angebot des „klimaneutralen Drucks“ besetzt Gugler<br />

eine Marktlücke, auf die viele Kunden offensichtlich gewartet haben. Unternehmen lassen<br />

zunehmend ihre Nachhaltigkeitsberichte bei Gugler drucken und neutralisieren die ver -<br />

ursachten Emissionen in Form von Ausgleichszahlungen, die in ein nachhaltiges Klimaschutzprojekt<br />

investiert werden.<br />

Nachhaltigkeit vom Dach bis zur Küche<br />

Nachhaltigkeit hat bei dem österreichischen Vorreiter-Betrieb Tradition, die in jeder Hinsicht<br />

gelebt wird: Das Firmengebäude präsentiert sich als ökologischer Musterbau inmitten<br />

einer weitläufigen Grünlandschaft. Im weitgehend aus Stampflehm, Glas und Holz errichteten<br />

Neubau werden modernste Umwelttechniken genutzt. Ein durchdachtes Energie konzept<br />

sorgt nicht nur für einen schonenden Ressourcen-Einsatz, sondern auch für ein ange nehmes<br />

Raumklima. So werden beispielsweise die Büros durch die Abwärme der Druckmaschinen<br />

beheizt und der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.<br />

Das Herzstück des Medienhauses ist die Bioküche. Im lichtdurchfluteten Speisesaal wird<br />

mit dem täglich zubereiteten Bio-Menü für die gesunde Ernährung der Mitarbeiter gesorgt.<br />

Eingekauft wird dabei regional sowie Fair Trade.<br />

Auszeichnungen und Mitgliedschaften: Trigos* Gewinner 2004, ASRA* 2008, Mitglied respACT<br />

www.gugler.at<br />

* Erläuterung auf Seite 20<br />

Ernst Gugler ist der Gründer und Geschäftsführer der Druckerei. Sein Hauptinteresse<br />

gilt „der Verbindung von Ökonomie und Ökologie und der Verwirklichung nachhaltiger<br />

Prinzipien in einem top-modernen, leistungsfähigen Dienstleistungsunternehmen“.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 17


coverstory<br />

Klassische „Ökounternehmen“ wie Hersteller<br />

von Solaranlagen oder Windrädern boomen.<br />

Sogenannte Green Jobs – also Arbeitsplätze<br />

im Bereich Umweltschutz und Ressourcen -<br />

management – gelten als zukunftsweisend.<br />

Nachhaltigkeit in der Finanzwelt<br />

Nachhaltigkeit wird (spätestens mit der<br />

Wirtschaftskrise) auch in der Finanzbranche<br />

immer wichtiger: Banken, Börsen<br />

und Finanzinstitute müssen sich zunehmend<br />

auf diese Entwicklungen einstellen<br />

– mit ihren internen Strukturen<br />

ebenso wie auch mit den Produkten und<br />

Dienstleistungen, die sie anbieten. Ob<br />

man es als „nachhaltige Veranlagung“,<br />

„ökologische Geldanlage“ oder „ethischökologisches<br />

Investment“ bezeichnet –<br />

all diesen Produkten liegen ethische,<br />

soziale oder ökologische Ansprüche<br />

zugrunde.<br />

Die Performance nachhaltiger Investments<br />

kann sich im Vergleich mit konventionellen<br />

Veranlagungen durchaus<br />

sehen lassen. Langjährige Vergleiche<br />

zeigen, dass nachhaltige Investments<br />

zumindest gleich performen, in einigen<br />

Fällen auch deutlich besser. Übrigens:<br />

Auch während der Finanzkrise blieb dieser<br />

Trend aufrecht.<br />

Auch wenn der Anteil ethischer Investments<br />

in Österreich im internationalen<br />

Vergleich noch gering ist – die Kurve<br />

zeigt steil nach oben. In Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz geht es dabei<br />

um ein Veranlagungsvolumen von<br />

rund 3 Milliarden Euro.<br />

Grünes Wirtschaftswachstum<br />

Insgesamt zeichnet sich eindeutig ein<br />

globaler Trend zu mehr Nachhaltigkeit in<br />

der Wirtschaft ab. Da rüsten einerseits<br />

Unternehmen in Sachen nachhaltige<br />

Performance auf; andererseits boomen<br />

„klassische Ökounternehmen“ wie Hersteller<br />

von Solaranlagen oder Windrädern.<br />

Sogenannte Green Jobs – also Arbeitsplätze<br />

im Bereich Umweltschutz<br />

und Ressourcenmanagement – gelten<br />

als zukunftsweisend.<br />

Die weiteren Entwicklungen werden<br />

nun zeigen, ob das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />

ein Weg ist, der aktuelle (Wirtschafts-)Krisen<br />

bewältigen und sie in Zukunft<br />

vermeiden kann.<br />

ÜBER DIE AUTORIN:<br />

MONIKA LANGTHALER ist geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Beratungsfirma brainbows<br />

informationsmanagement gmbh. Das Unter -<br />

nehmen hat sich spezialisiert auf die Bereiche<br />

Energie & Klimaschutz, Nachhaltigkeit,<br />

strategische Beratung & Lobbying sowie<br />

Events und Stakeholderkommunikation.<br />

www.brainbows.com<br />

18 Leas•mich


Nachhaltigkeit mit Wasserkraft<br />

Ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem kann helfen, Lösungen<br />

für heikle Themen zu finden. Wie das funktioniert und warum Österreichs<br />

führendes Elektrizitätsunternehmen schon lange auf Nachhaltigkeit setzt,<br />

erzählt VERBUND-Chef Wolfgang Anzengruber im Interview.<br />

Leas•mich: Der VERBUND<br />

war eines der ersten Großunternehmen<br />

in Österreich,<br />

das ein Nachhaltigkeitsmanagement<br />

installiert hat. Warum<br />

wurde dieser Schritt gesetzt?<br />

Wolfgang Anzengruber:<br />

Als Stromkonzern mit 90 %<br />

umweltfreundlichem Wasserkraftanteil<br />

sind wir seit Bestehen<br />

ein langfristig orientiertes<br />

Unternehmen, das sehr eng<br />

mit Umwelt und Menschen<br />

verbunden ist. Um unsere Erfolge<br />

systematisch erzielen zu<br />

können, wurde im Jahr 2003 ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem<br />

in die<br />

Gesamtorganisation implementiert. Ein<br />

Entscheidungs- und ein Arbeitsgremium<br />

zeichnen seitdem verantwortlich, Ziele<br />

festzulegen, Maßnahmen zu erarbeiten,<br />

diese umzusetzen und die Zielerreichung<br />

zu kontrollieren.<br />

Ein wichtiger Treiber für unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />

ist unter anderem<br />

die Stakeholdergruppe der Investoren.<br />

Der Kapitalmarkt hat zunehmend<br />

Bedarf an verlässlichen Informationen<br />

über börsenotierte Unternehmen, die<br />

über die im Geschäftsbericht veröffentlichten<br />

Daten hinausgehen. Seit 2002<br />

bringen wir daher jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht<br />

heraus.<br />

Als Zielgruppe sind übrigens auch<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sehr wichtig – die kritischste Interessengruppe,<br />

die natürlich auch ein umfassendes<br />

Bild des Unternehmens haben<br />

möchte.<br />

Leas•mich: Welchen Einfluss haben<br />

Nachhaltigkeitsüberlegungen auf unternehmerische<br />

Entscheidungen des<br />

VERBUND, etwa auch wenn es um kritische<br />

Projekte geht?<br />

Anzengruber: Wir haben den Grundsatz<br />

einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />

schon in unserem Unternehmensleitbild<br />

festgelegt. Wir arbeiten daran,<br />

unsere Position zu schärfen, Bereiche<br />

zu definieren, in denen wir nicht<br />

aktiv sein wollen und auch in Dilemmasituationen<br />

gute Lösungen zu finden.<br />

Das versuchen wir bei Trassenfindungen<br />

für Stromleitungen – was manchmal<br />

länger dauern kann – genauso wie<br />

bei unserem Erzeugungsportfolio, wo<br />

unser Fokus auf Wasserkraft, ergänzt<br />

um Wind- und Gaskraftwerke liegt.<br />

Leas•mich: Der VERBUND ist heute in<br />

verschiedenen Nachhaltigkeitsfonds<br />

gelistet.<br />

Anzengruber: Ja, aktuell ist der VER-<br />

BUND in verschiedenen internationalen<br />

Nachhaltigkeitsindices wie z. B. dem<br />

FTSE4good-Index oder dem österreichischen<br />

VÖNIX gelistet und auch in<br />

zahlreichen internationalen Nachhaltigkeitsfonds<br />

vertreten. Auch<br />

Mainstream-Investoren beobachten<br />

die Entwicklung auf<br />

dem Nachhaltigkeitssektor,<br />

und es ist für uns wichtig, hier<br />

eine gute Position einzunehmen.<br />

Leas•mich: Was sind die<br />

wichtigsten Nachhaltigkeits-<br />

Ziele des VERBUND für die<br />

nächsten Jahre?<br />

Anzengruber: Es ist uns<br />

wichtig, nachhaltige Stromerzeugung<br />

und -verwendung<br />

weiter zu fördern. Die Wasserkraft<br />

spielt hier die Hauptrolle. Ein anderes<br />

Beispiel dafür ist das Solar-Strom-<br />

Paket des VERBUND, mit dem wir unseren<br />

Stromkunden die Errichtung einer<br />

Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen<br />

Hausdach anbieten. Mit der Plattform<br />

„Austrian Mobile Power“ wollen wir die<br />

Zukunft der Elektromobilität aktiv mitgestalten.<br />

Bis 2020 wollen wir 100.000<br />

Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen<br />

bringen.<br />

Eine wichtige Aufgabe ist die Sicherstellung<br />

unseres Nachhaltigkeitsanspruches<br />

nicht nur in Österreich, sondern<br />

auch bei unseren Beteiligungen im<br />

Ausland. Das heißt, dass wir danach<br />

trachten, dass die erreichten Standards<br />

z. B. im Umweltmanagement auch in<br />

unseren ausländischen Standorten in<br />

der Türkei, Frankreich und Italien gelebt<br />

werden.<br />

Der VERBUND ist Österreichs führendes<br />

Elektrizitätsunternehmen und einer der<br />

größten europäischen Stromerzeuger aus<br />

Wasserkraft. 2009 erzielte der VERBUND mit<br />

rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

einen Jahresumsatz von 3,5 Mrd. Euro.<br />

Weitere Informationen: www.verbund.at<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 19


coverstory<br />

Auszeichnungen für<br />

nachhaltiges Engagement<br />

TRIGOS und ASRA sind die beiden wichtigsten österreichischen<br />

Auszeichnungen für nachhaltiges Wirtschaften<br />

TRIGOS: TRIGOS ist die Auszeichnung<br />

für Unternehmen mit Verantwortung,<br />

die jährlich von einer Plattform aus<br />

Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen<br />

an österreichische Betriebe verliehen<br />

wird. Mit einer Einreichung in den<br />

Kategorien Arbeitsplatz, Gesellschaft,<br />

Markt oder Ökologie können Unternehmen<br />

ihr soziales und ökologisches Engagement<br />

unter Beweis stellen. Alljährlich<br />

wird darüber hinaus ein Sonderpreis<br />

vergeben, der im europäischen Jahr zur<br />

Bekämpfung von Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung diesem Thema gewidmet<br />

ist. Ein reichende Unternehmen profitieren<br />

von einer ersten Bestandsaufnahme<br />

bestehender CSR-Aktivitäten bis hin zu<br />

einem Imagegewinn bei einer Auszeichnung.<br />

www.trigos.at<br />

ASRA: Der Nachhaltigkeitspreis<br />

ASRA (Austrian Sustainability Reporting<br />

Award) wird jährlich als Auszeichnung<br />

der besten Nachhaltigkeitsberichte österreichischer<br />

Unternehmen vergeben. Aus<br />

den Kategorien Integrierter Geschäftsund<br />

Nachhaltigkeitsbericht, Großunternehmen,<br />

KMU sowie öffentliche und private<br />

Organisationen prämiert die Kammer<br />

der Wirtschaftstreuhänder gemeinsam<br />

mit Kooperationspartnern die besten<br />

Berichte. Bis 30. September können<br />

Unternehmen zum ASRA 2010 einreichen.<br />

Die Nachhaltigkeits berichterstattung<br />

bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />

ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />

Leistungen einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren.<br />

www.kwt.or.at (Rubrik Spezialgebiete/<br />

Umwelt/Nachhaltigkeit/ASRA)<br />

TRIGOS wird jährlich von Wirtschaft und<br />

NGO an österreichische Betriebe verliehen.<br />

ASRA-Verleihung (v.l.n.r.): Christine Jasch<br />

(Wiener Institut für ökologische Wirtschaftsforschung),<br />

Wolfram Tertschnig (Lebensministerium),<br />

Helmut Petschar (Kärntnermilch)<br />

und Helmut Puffer (KWT)<br />

Foto: respACT, oreste.com<br />

Foto: KWT<br />

Zur Info: Hilfreiche Links für Interessierte<br />

und Tipps zu Fördermöglichkeiten<br />

respACT: respACT – austrian business council for sustainable development: führende Unternehmensplattform für<br />

Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltige Entwicklung in Österreich. www.respact.at<br />

Betriebliche Umweltförderung des Bundes im Inland (UFI): unterstützt verschiedene<br />

betriebliche Umweltschutzmaßnahmen. www.public-consulting.at<br />

klima:aktiv: Klimaschutz-Initiative des Lebensministeriums mit den Schwerpunkten<br />

Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren sowie erneuerbare Energie. www.klimaaktiv.at<br />

KMU-Energieeffizienzscheck des Klima- und Energiefonds: Beratungsförderung<br />

für Klein- und Mittelbetriebe. www.kmu-scheck.at und www.klimafonds.gv.at<br />

Förderungen in den Bundesländern:<br />

Burgenland: www.wibag.at<br />

Niederösterreich: www.oekomanagement.at, www.wko.at/noe/uns<br />

Salzburg: www.umweltservicesalzburg.at<br />

Tirol: www.wko.at/tirol/service<br />

Wien: www.oekobusinessplan.wien.at<br />

Kärnten: www.wko.at/ktn/servicezentrum<br />

Oberösterreich: www.energiesparverband.at<br />

Steiermark: www.win.steiermark.at<br />

Vorarlberg: www.energieinstitut.at<br />

20 Leas•mich


meinung<br />

Nachhaltigkeit by <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

MAG. PETER ENGERT<br />

Sprecher der<br />

Geschäftsführung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Um Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen, braucht es die<br />

Bereitschaft, alle Aktivitäten – wirtschaftlicher, strategischer und<br />

gesellschaftspolitischer Natur – darauf auszurichten. Raiff eisen-<br />

<strong>Leasing</strong> setzt diesen Anspruch in ihrer Unternehmensstrategie<br />

um. Nachhaltigkeit im Wirtschaften bedeutet, langfristige Investitionen<br />

mit langfristigen Mitteln zu refinanzieren. Nach haltigkeit<br />

im Handeln heißt, Mitarbeitern die Chance auf Weiterentwicklung<br />

zu bieten und faire Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />

Nachhaltigkeit in Kundenbeziehungen verlangt intensive<br />

Betreuung und transparente Informationen.<br />

Gerade in schwierigen Zeiten finde ich, ist Nachhaltigkeit<br />

eine Voraussetzung, um der Krise zu trotzen. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> nutzt seit vielen Jahren ihre konsequente Bereitschaft,<br />

nachhaltig zu wirtschaften, um ihre Geschäftsfelder stetig um<br />

zukunftsträchtige Entwicklungen zu erweitern.<br />

Weitblick hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beispielsweise auch bewiesen,<br />

als sie mit der Finanzierung von Projekten und Anlagen<br />

zur Erzeugung von alternativen und erneuerbaren Energieformen<br />

startete. Was damals als kleines Segment begonnen hat,<br />

erweist sich heute als großes Zukunftsthema.<br />

Mit dem Thema Nachhaltigkeit übernimmt die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> Verantwortung. Einerseits als Finanzdienstleister, der in<br />

nachhaltige Projekte investiert, andererseits als Unternehmen,<br />

das als Multiplikator Bewusstsein für diese Themen schaffen<br />

kann.<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

So veröffentlicht die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> heuer bereits zum vierten<br />

Mal einen im Geschäftsbericht integrierten Nachhaltigkeitsbericht.<br />

Nachdem eine nachhaltige Entwicklung ein sich<br />

ständig verändernder Prozess ist, hat das Unternehmen in der<br />

Erhebung einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das<br />

Reporting orientiert sich zum ersten Mal an den Sustainability<br />

Reporting Guidelines G3 der Global Reporting Initiative. Diese<br />

gibt die Indikatoren zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

– Ökonomie, Ökologie und Soziales (www.globalreporting.org)<br />

vor. Im Zuge dessen wurde die Erhebung nachhaltiger Prozesse<br />

und Projekte im Unternehmen implementiert und standar disiert.<br />

Dieser Nachhaltigkeitsbericht ist das Ergebnis dieser Zu -<br />

sammenschau und bildet – mit Fokus auf Österreich – die<br />

Jahre 2007, 2008 und 2009 ab. In Zukunft wird die Bericht -<br />

erstattung nicht nur jährlich fortgeführt, sondern zunehmend<br />

Daten und Informationen der Töchterunternehmen beinhalten.<br />

Im Dialog mit den Stakeholdern<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> legt großen Wert auf den aktiven Dialog.<br />

Nicht nur mit den Mitarbeitern, die die Basis unseres Erfolgs<br />

sind. Oder mit ihren Kunden, großteils langfristige Partner, mit<br />

denen wir faire und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen pflegen.<br />

Auch mit Politik und Behörden, Lieferanten, Mitbewerbern,<br />

Medien, Gemeinden und NGOs bleibt die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

ständig im Gespräch.<br />

Ganz wesentlich ist für uns die Kommunikation mit den<br />

Stake holdern, die der Be ziehungspflege dient und das Wissen<br />

über die Produkte und Dienstleistungen der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

verbessern soll. Darüber hinaus können durch den Austausch<br />

die Chancen und Risiken der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in Hinblick auf<br />

soziale und ökologische Fragestellungen erarbeitet werden.<br />

Unsere diversen Veranstaltungen bieten einen optimalen<br />

Rahmen für den Dialog. So findet etwa bei den jährlich veranstalteten<br />

„Ökologiegesprächen“ ein regelmäßiger Austausch zu<br />

umweltbezogenen Themen statt. Dem Informationsaustausch<br />

mit den Mitarbeitern wird in der Veranstaltungsreihe „Freitag -<br />

morgen-Gespräche“ Raum gegeben.<br />

Mit unserem Kundenmagazin „Leas•mich“ informieren wir<br />

laufend Kunden, Geschäftspartner und Interessierte über<br />

aktuelle Themen der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Für sämtliche Stakeholder bietet die Unternehmens-Website<br />

(www.raiffeisen-leasing.at) ein umfassendes Informations -<br />

angebot. Und letztlich nutzen wir mit unserem ÖkoEnergie-<br />

Blog (www.oekoenergie-blog.at) ein innovatives Medium, um<br />

das Wissen über ökologische Alternativen zu erweitern.<br />

Schließlich gibt der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht<br />

(www.raiffeisen-leasing.at/geschaeftsber.html) allen Stake -<br />

holdern Einblick über die wirtschaftliche Situation, die Aktivitäten<br />

des vergangenen Geschäftsjahrs, aber ebenso über unser ökologisches<br />

und soziales Engagement.<br />

Angesichts des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds<br />

bestätigt sich für uns einmal mehr, dass wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

den richtigen Weg eingeschlagen haben. ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 21


Ökologiegespräch<br />

Die Krise ist vorbei?<br />

Haben wir daraus gelernt?<br />

Bei den von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> veranstalteten Ökologiegesprächen wurden in den letzten Jahren<br />

viele aktuelle Themen diskutiert, wie etwa das Auto der Zukunft, die Donau als Verkehrsweg oder der<br />

Landwirt in seiner Rolle als Energieproduzent. Beim 5. Ökologiegespräch am 13. April 2010 wurde<br />

die Wirtschafts- und Finanzkrise und deren vielfältige Ausprägungen der Nachhaltigkeit beleuchtet.<br />

Mancher wird sich vielleicht fragen, was<br />

die Krise mit Ökologie zu tun hat. Doch<br />

an diesem Abend wurde rasch klar, dass<br />

Menschen, die sich ähnlich der Natur<br />

verhalten – also nachhaltig, und damit ist<br />

nicht nur Mülltrennung oder alternative<br />

Mobilität gemeint –, mit ihren Investments<br />

auch während der Krise besser gefahren<br />

sind, als diejenigen, die nur auf schnellen<br />

Erfolg aus waren. Unter der Moderation<br />

von Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, näherten<br />

sich die prominenten Diskutanten<br />

des Abends – Dr. Veit Sorger, Präsident<br />

der Industriellenvereinigung, Dr. Heinz<br />

Schaller, Mitglied des Vorstandes der<br />

Wiener Börse AG, Dr. Walter Rothen -<br />

steiner, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Zentralbank Österreich AG und Obmann<br />

der Bundessparte Bank und Versicherung<br />

der Wirtschaftskammer Österreich,<br />

und DI Josef Pröll, Vizekanzler und Finanzminister<br />

der Republik Österreich –<br />

dem Thema Nachhaltigkeit aus den unterschiedlichsten<br />

Perspektiven und fanden<br />

doch letztlich eine gemeinsame<br />

Conclusio: alle werden ihren Beitrag<br />

leisten müssen, um aus der Situation<br />

heil rauszukommen und ein Szenario<br />

wie dieses in Zukunft zu verhindern.<br />

Die Gründe, die zum Ausbruch der<br />

Krise geführt haben, sind weitgehend<br />

bekannt. Doch auch wenn alle glauben,<br />

die Ursachen zu kennen, heißt das noch<br />

nicht, etwas daraus gelernt zu haben.<br />

Europa ist heute bei vielen Parametern<br />

dort, wo es vor 10 Jahren war. Viele<br />

Der durch eine Sportverletzung lädierte Josef<br />

Pröll erhielt vom Geschäftsführer der Raiff -<br />

eisen-<strong>Leasing</strong>, Peter Engert, einen komfortablen,<br />

weil motorisierten, Segway überreicht.<br />

Entwicklungen der letzten Jahre wurden<br />

zunichte gemacht, andere sind geblieben.<br />

Das Wachstum und die Produktionssteigerungen<br />

sind jedoch verloren<br />

gegangen. „Wir haben 15 % Industrieproduktion<br />

eingebüßt, die Verschuldung<br />

der europäischen Staaten ist in den letzten<br />

zwei Jahren um 20 Prozentpunkte<br />

gestiegen“, verweist Engert bei seiner<br />

Eröffnungsrede auf die unerfreuliche<br />

Ausgangslage. Gleichzeitig stiegen die<br />

Ausgaben im Sozialbereich. „Noch können<br />

wir unseren hohen Lebensstandard<br />

und unsere Errungenschaften sichern.<br />

Aber viele Staaten – auch Österreich –<br />

tun dies auf Pump. Und viele Menschen<br />

investieren ihre Ersparnisse in Konsumgüter,<br />

weil sie nicht daran glauben, dass<br />

Geld seinen Wert behalten wird. So wird<br />

die Tatsache, dass wir uns eigentlich im<br />

Jahr 2000 befinden, verschleiert.“<br />

„Die Krise ist noch nicht vorbei“, hält<br />

auch Pröll fest. „Im Finanzsektor ist sie<br />

gut bewältigt, und auch in der Industrie<br />

ist das Ärgste verdaut. Die 3. Welle ist jedoch<br />

eine Krise der gesamten Volkswirtschaft,<br />

und die hat es in sich. Der<br />

Dominoeffekt ist eine Gefahr für den<br />

Euro und alle EU-Länder, wie am Beispiel<br />

Griechenland zu sehen ist.“<br />

Für Sorger steht Österreich in vielen<br />

Segmenten zwar besser da als viele andere<br />

Länder, aber es gebe eine Aufschubtendenz.<br />

„Eine Konsolidierung ist<br />

unabdingbar, das sollte in der aktuellen<br />

Steuerdiskussion beachtet werden. Zuerst<br />

einsparen, dann an Belastungen<br />

denken.“<br />

Die Aktienmärkte laufen der Realwirtschaft<br />

voraus, doch heißt das, dass die<br />

Krise schon vorbei ist? „Wenn man sich<br />

die Fundamentaldaten ansieht, schaut<br />

es gut aus. Das macht mich zuversichtlich“,<br />

so Schaller. „Doch jetzt muss man<br />

dazu übergehen, die Ursachen zu bekämpfen,<br />

und dabei sollte nicht nur den<br />

Finanzinstituten die Schuld zugeschoben<br />

werden.“ Bestimmte Grundtendenzen<br />

in der gesamten Volkswirtschaft<br />

müssten sich verändern. Finanzinvestoren<br />

würden nämlich naturgemäß immer<br />

dorthin gehen, wo die höchsten Renditen<br />

locken, daran wird sich wenig ändern.<br />

Auch Rothensteiner sieht das Problem<br />

bei den für die Weltwirtschaftskrise<br />

verantwortlichen Investmenthäusern,<br />

„Wir haben viele Initiativen gesetzt, um<br />

Auswüchse wie in der Vergangenheit zu<br />

verhindern. Im Bankenbereich teile ich<br />

daher diese Sorge nicht.“<br />

„Die Wirtschaft wollte unreglementiert<br />

sein und verbat sich jede Einmischung<br />

22 Leas•mich


durch die Politik“, berichtigt Pröll. Dennoch<br />

erwarte sie, dass der Staat einspringe,<br />

wenn es brenzlig wird. „Die<br />

Lehre daraus ist, dass wir die Auswirkungen<br />

alle gemeinsam finanziell tragen<br />

müssen. Das heißt vor allem zu sparen,<br />

aber es braucht auch einnahmenseitige<br />

Maßnahmen.“ Pröll will dabei nicht nur<br />

an der Steuerschraube drehen, sondern<br />

durch Steuerungselemente an der<br />

Ökologisierung arbeiten und dabei noch<br />

durch Direktinvestitionen „green jobs“<br />

schaffen.<br />

Eine Ökologisierung des Steuersystems<br />

hält auch Sorger für einen zukunftsträchtigen<br />

Weg, wenn der Hauptverursacher<br />

– der Autoverkehr – mit eingebunden<br />

wird. Für Schaller wären<br />

Adaptierungen im Steuersystem, zum<br />

Beispiel in Form von Förderungen oder<br />

einer Transaktionssteuer, wünschenswert,<br />

allerdings unter Erfüllung zweier<br />

Bedingungen: kein Alleingang Österreichs,<br />

und alle Finanzinstrumente<br />

müssten eingebunden werden – nicht<br />

nur in Form beispielsweise einer Börse -<br />

umsatzsteuer.<br />

Rothensteiner plädiert für eine Reform,<br />

die alle betrifft: „Saniere dein Haus<br />

und hol dir dafür Förderungen“ ist seine<br />

Empfehlung für ökologische Investitionen.<br />

Eine neue Ära ist angebrochen. Der<br />

Kommunismus ist 1989 „verstorben“,<br />

der Kapitalismus bzw. Neoliberalismus<br />

fand um den 15. September 2008 sein<br />

Ende. Inzwischen hat ein Wertewandel<br />

stattgefunden. Ökologisches Wirtschaften,<br />

ökonomischer Erfolg und soziale<br />

Verantwortung sind kein Widerspruch<br />

mehr. Im Gegenteil, sie sind vereinbar<br />

und wichtig für die Zukunft.<br />

An diesem Abend wurde nicht nur ein<br />

weiteres Mal über die Krise und mögliche<br />

Lernfelder gesprochen, sondern<br />

auch über Maßnahmen debattiert, mit<br />

denen sie bewältigt und in weiterer<br />

Folge möglicherweise eine künftige abgewendet<br />

werden kann. Ob die Krise<br />

tatsächlich schon vorbei ist, lässt sich<br />

derzeit noch nicht abschätzen. Aber<br />

nicht nur die Investoren und die Politik<br />

sind dafür verantwortlich zu machen.<br />

„Maßnahmen des Gesetzgebers sind<br />

Hochkarätig besetztes Podium: (v.l.n.r.):<br />

Vizekanzler DI Josef Pröll diskutiert mit<br />

Dr. Walter Rothensteiner, Mag. Peter Engert,<br />

Dr. Heinz Schaller und Dr. Veit Sorger.<br />

immer nur die Leitschienen auf einer<br />

mehrspurigen Autobahn, auf der wir alle<br />

unterwegs sind. Und wir müssen selbst<br />

entscheiden, welche Spur wir nehmen<br />

wollen“, mahnt Engert in seinem<br />

Schlussstatement die Verantwortung aller<br />

ein. Letztlich wird es nämlich an der<br />

Einstellung jedes einzelnen Individiums<br />

liegen, ob ethisches und nachhaltiges<br />

Verhalten im Wirtschaften, in der Gesellschaft<br />

und zum Beispiel bei persönlichen<br />

Veranlagungsstrategien Platz greifen<br />

kann. Vielleicht hat die „Geiz ist geil“-<br />

Mentalität der Gesellschaft durch die<br />

Krise ihren Reiz verloren, den sie davor<br />

offenbar ausstrahlte. „Und auch wenn<br />

verschiedene Wirtschaftsteilnehmer bisweilen<br />

nicht im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

agieren, möchte ich Ihnen abschließend<br />

versichern, dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

auch in Zukunft ihr Möglichstes tun wird,<br />

um ethisch und nachhaltig zu handeln.<br />

Darauf können Sie sich verlassen!“<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 23


ökoprojekte<br />

Startschuss für den Praxisbetrieb<br />

Insgesamt 700 Elektrofahrzeuge der Marke Citroën wollen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement und The Mobility House in den nächsten<br />

Monaten auf Österreichs Straßen bringen.<br />

Als einer der Vorreiter auf dem Gebiet<br />

der alternativen Antriebe ist Citroën<br />

Lieferant von insgesamt 500 Citroën Berlingo<br />

First Electrique Transportern sowie<br />

200 Citroën C-Zero – und eine der<br />

ersten Marken in Europa, die in einem<br />

derart umfangreichen Projekt Elektrofahrzeuge<br />

einsetzt.<br />

Bereits im November 2009 haben<br />

Mag. Alfred Berger, Geschäftsführer von<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement,<br />

und Philippe Narbeburu, Generaldirektor<br />

von Citroën Österreich, einen<br />

Letter of Intent über die Lieferung der<br />

insgesamt 700 Elektrofahrzeuge an The<br />

Mobility House – ein Unternehmen von<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, der Salzburg AG und<br />

The Advisory House – unterzeichnet. Als<br />

führender überregionaler Dienstleister<br />

für die Einführung innovativer Elektromobilitätslösungen<br />

bietet The Mobility<br />

House lokalen Betreibern, darunter z. B.<br />

Energieversorgungsunternehmen und<br />

Städten, den schnellen und einfachen<br />

Aufbau eines eigenen Angebots an Elektromobilitätsprodukten.<br />

Dabei greift The<br />

Mobility House auf ein erprobtes Geschäftsmodell<br />

zurück und bietet alles<br />

aus einer Hand: von der Geschäftsmodellierung<br />

über die Beschaffung von Infrastruktur<br />

und Fahrzeugen bis hin zu<br />

Abrechnungsservices. Auf diese Weise<br />

verschafft The Mobility House einer<br />

schnell wachsenden Zahl von Endverbrauchern<br />

den einfachen und günstigen<br />

Zugang zu innovativen Elektromobilitätsprodukten,<br />

die sich in der Praxis bewährt<br />

haben.<br />

Für Citroën sind Elektrofahrzeuge ein<br />

wichtiger Baustein einer weitreichenden<br />

Umwelt-Gesamtstrategie. Diese umfasst<br />

schon jetzt Diesel-Versionen und 3-Zylinder-Benziner<br />

mit einem CO 2 -Ausstoß<br />

von maximal 99 g/km, die bereits zweite<br />

Enge Kooperation (v.l.n.r.): DI Stefan Hietel, Dir. Kundendienst, Philippe Narbeburu,<br />

GD und Mag. Sebastian Haböck, Dir. Vertrieb von Citroën Österreich, Richard Doleys,<br />

Einkauf The Mobility House, Kai Karring, MSBA, GF The Mobility House, Mag. Alfred Berger,<br />

GF <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagment.<br />

Generation des Stop&Start-Systems mit<br />

CO 2 -Einsparungen bis zu 15 %, sowie<br />

ein umfangreiches Entwicklungsprogramm<br />

für Hybrid-Fahrzeuge. Insgesamt<br />

zählt die Fahrzeugflotte von Citroën aufgrund<br />

ihres geringen Verbrauches sowie<br />

reduzierter Abgasemissionen zu den<br />

umweltfreundlichsten überhaupt: mehr<br />

als 30 % aller verkauften Citroëns emittieren<br />

weniger als 120 g CO 2 /km.<br />

Auch für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist die<br />

ökologische Nachhaltigkeit ein essentieller<br />

Bestandteil ihrer Strategie. „Wir<br />

haben uns deshalb in den letzten Jahren<br />

verstärkt dem Thema Alternativenergien<br />

zugewandt und zählen in diesem Segment<br />

zu den größten heimischen Investoren“,<br />

erläutert Berger. Kai Karring, Geschäftsführer<br />

The Mobility House, ergänzt:<br />

„Die Partnerschaft mit Citroën ist<br />

ein Meilenstein in der Entwicklung von<br />

The Mobility House. Ziel ist, möglichst<br />

vielen Menschen einen einfachen,<br />

schnellen und günstigen Zugang zur<br />

Elektromobilität zu ermöglichen.“<br />

Philippe Narbeburu verweist auf Elektro-Projekte<br />

von Citroën, die bereits seit<br />

den 80er-Jahren laufen. „Die Erfahrung,<br />

die wir in der Zwischenzeit – auch im<br />

Zuge von Feldversuchen – gewinnen<br />

konnten, ist bei unserem Kooperationsprojekt<br />

mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und The<br />

Mobility House von großem Vorteil. Nicht<br />

zuletzt dadurch sind wir in der Lage, deren<br />

große Nachfrage innerhalb der geforderten<br />

Zeiträume nachzukommen<br />

und bereits erprobte und praxis taug -<br />

liche Fahrzeuge zu liefern.“ Die unterzeichnete<br />

Vereinbarung liefert die<br />

Grundlage, das umfassende Mobilitätsprogramm<br />

rasch auf dem Markt zu etablieren.<br />

ı<br />

24 Leas•mich


Foto: Thule G. Jug<br />

Sie wollen gemeinsam der Elektromobilität in Niederösterreich<br />

zum Durchbruch verhelfen (v.l.n.r.):<br />

Mag. Peter Engert, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Wirtschaftslandesrätin<br />

Dr. Petra Bohuslav, DI Dr. Peter Layr, ecoplus-Projektmanager<br />

und Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf.<br />

Elektro-mobil in<br />

Niederösterreich<br />

Unter dem Motto „e-mobil in Niederösterreich“ präsentierten<br />

Wirtschaftslandesrätin Dr. Petra Bohuslav und Umweltlandesrat<br />

Dr. Stephan Pernkopf die neue Elektromobilitätsinitiative<br />

des Landes Niederösterreich.<br />

Umwelt- und Wirtschaftsressort stellen im<br />

Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

mit EVN-Generaldirektor Dr. Burkhard Huber<br />

und Mag. Peter Engert, Geschäftsführer der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, die Initiative „e-mobil in<br />

Niederösterreich“ vor. „Alternativen, umweltschonenden<br />

Antrieben gehört die Zukunft<br />

im Verkehrssektor“, erläutert Umweltlandesrat<br />

Dr. Stephan Pernkopf. „Die Elektromobilität<br />

als wichtiger Beitrag dazu ist effizient,<br />

klimaschonend, schafft Arbeitsplätze<br />

und sichert unsere Lebensqualität und die<br />

künftiger Generationen.“ Wirtschaftslandesrätin<br />

Dr. Petra Bohuslav präzisiert: „Mit dieser<br />

Initiative wollen wir gleich mehrere Ziele<br />

erreichen: einerseits schaffen wir eine Informations-<br />

und Know-how-Drehscheibe,<br />

eine Anlaufstelle und einen zentralen Ansprechpartner.<br />

Gleichzeitig wollen wir aber<br />

auch die Akzeptanz dieser neuen Technologie<br />

in der Bevölkerung er höhen.“ Mit der<br />

Umsetzung dieser Initiative wurde ecoplus,<br />

die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich,<br />

betraut. Hier wird auch ein<br />

eigener Projektmanager für diese Initiative<br />

installiert. Er kann bei der Realisierung<br />

der engagierten Vorhaben mit der EVN und<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auf zwei starke<br />

Partner zurückgreifen. EVN-Generaldirektor<br />

Dr. Burkhard Hofer: „Die Elektromobilität<br />

wird in den nächsten Jahren stark an Bedeutung<br />

gewinnen. Die EVN beschäftigt sich<br />

seit 20 Jahren mit alternativen Antrieben und<br />

investiert mit der Errichtung von Stromtankstellen<br />

in der Wachau in die Zukunft sanfter<br />

Mobilität.“ Diese Verbindung von Wirtschaft<br />

und Klimaschutz ist auch für Mag. Peter<br />

Engert, Geschäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>, ein Hauptargument: „Für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

ist die Forcierung von Mobilität<br />

durch den Einsatz von Elektrofahr zeugen<br />

ein wichtiges Thema. Wir wollen in Zukunft<br />

nicht Autos vermieten, sondern Mobilität.<br />

Vor allem in urbanen Bereichen könnte<br />

durch eine Verbesserung der Luftqualität<br />

eine Reduktion der Lärmbelästigung und<br />

des Schadstoffausstoßes die Lebensqualität<br />

gesteigert werden.“ ecoplus-Geschäftsführer<br />

Mag. Helmut Miernicki ist sich der Erwartungen<br />

bewusst, die mit der Umsetzung<br />

der E-Mobilitätsinitiative verknüpft sind: „Wir<br />

stehen hier vor einer großen Herausforderung.<br />

Vor dem Hintergrund unserer zehnjährigen<br />

Erfahrung im Aufbau von Netzwerken<br />

und Cluster bin ich aber überzeugt,<br />

dass es uns unter Einbindung aller Partner<br />

wie EVN, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> oder auch<br />

ÖAMTC gelingen wird, auch hier eine positive<br />

Spirale für Niederösterreichs Wirtschaft<br />

in Gang zu setzen.“<br />

Mission: Neue Standards schaffen<br />

Das Bemühen um Nachhaltigkeit durch erneuerbare Energie wird von der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auch im Bereich der Immobilienentwicklung deutlich intensiviert.<br />

Im August 2009 hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein Grundstück in Wien 20, Dresdner Straße 107, für die Errichtung eines rund 20.000 m² Nutzfläche<br />

umfassenden Bürogebäudes gekauft. Das grundsätzliche Ziel – die Errichtung eines ökologisch richtungsweisenden Bürogebäudes<br />

– wurde in vielen Besprechungen näher definiert und die Eckparameter konkretisiert. Durch den Bau dieses Bürohauses werden aufgrund<br />

der Ausstattung und Bauweise zukünftige Standards sowohl in der nachhaltigen Errichtung<br />

als auch im kosten- und ressourcenschonenden Betrieb gesetzt. Schon während der Bauphase<br />

wird das Projekt viele ökologische Zielsetzungen (eigenes Abfallkonzept, Vermeidung<br />

von Staub) verfolgen. Das Gebäude wird als Passivhaus errichtet und somit einen geringen<br />

Energieverbrauch für Heizen, Kühlen, Belüften, Beleuchten und Verkehrsstrom (Warmwasser,<br />

EDV, Sonstiges) aufweisen. Zu den dafür notwendigen Maßnahmen zählen eine optimal<br />

gedämmte Gebäudehülle, der Einbau einer hocheffizienten Haustechnik sowie der Einsatz<br />

modernster Beleuchtungssysteme. Das Kühlen und Heizen erfolgt über eine Wärmepumpe,<br />

der dafür notwendige Strom wird ausschließlich über die am Dach montierte Photovoltaik -<br />

anlage erzeugt. Somit ist Autarkie bezüglich Heizen und Kühlen gewährleistet. Die nachhaltige<br />

Konzeption des Gebäudes wird zusätzlich über die Auswahl ökologisch vertretbarer<br />

Baumaterialien (mit kurzen Transportwegen, Öko-Beton und halogenfreie Elektro-Verkabelung<br />

etc.) definiert. Die Umsetzung des innovativen Konzeptes ermöglicht es, die Betriebskosten<br />

für den Mieter deutlich zu senken. Sobald eine nennenswerte Vorverwertung gegeben ist, kann<br />

mit der Umsetzung begonnen werden.<br />

Das Büro der Zukunft ist kosten- und ressourcenschonend<br />

mit hohem Nutzerkomfort.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 25<br />

Foto: Architekt Podsedensek ZT <strong>GmbH</strong>


gewerbliche immobilien<br />

Der ganz normale<br />

Shopping-Wahnsinn<br />

Nach mehrjähriger Bauzeit wurde das Kaufhaus<br />

Tyrol im Rahmen eines feierlichen Festaktes Anfang<br />

März eröffnet. Die Tiroler Kletterweltmeisterin<br />

Johanna Ernst überreichte symbolisch, die Fassade<br />

hinunterkletternd, den Schlüssel an Kaufhaus-Tyrol-<br />

Investor und Eigentümer René Benko, Bürgermeisterin<br />

Hilde Zach sowie an Stararchitekt David Chipperfield<br />

und Generalvikar Jakob Bürgler.<br />

In Feierlaune: Signa-Boss René Benko, BM Josef Pröll, LH Günther Platter.<br />

Nach der Eröffnung eroberten an die<br />

45.000 Schnäppchenjäger das Kaufhaus<br />

Tyrol. Der Kaufrausch erreichte ungeahnte<br />

Dimensionen und der Wirtschaftskrise<br />

wurde die lange Nase gezeigt.<br />

Sporadisch musste das Shopping<br />

Center sogar geschlossen werden, um<br />

Herr der Lage zu bleiben. Bereits am<br />

Abend zuvor waren ca. 800 geladene<br />

Gäste der Einladung von René Benko<br />

gefolgt und durften ein „bezauberndes“<br />

Pre-Opening Fest miterleben. Unter den<br />

Gästen: Vizekanzler Josef Pröll, Landeshauptmann<br />

Günther Platter, Stararchitekt<br />

David Chipperfield und eine Vielzahl<br />

an Promis aus Politik, Sport, Kunst<br />

und Kultur. Für den Innsbrucker René<br />

Benko ging mit der Eröffnung ein Kindheitstraum<br />

in Erfüllung. „Mit so einem<br />

Ansturm habe ich nicht gerechnet. Das<br />

ist aber der schönste Beweis, dass sich<br />

viele auf das Kaufhaus Tyrol gefreut<br />

haben.“ Benko bedankte sich bei allen<br />

Beteiligten für den gezeigten Einsatz<br />

und die professionelle Abwicklung dieses<br />

riesigen Projektes in der Innsbrucker<br />

Maria-Theresien-Straße.<br />

Öko-Bank<br />

Inmitten des Ortszentrums von Egg, gelegen im schönen Bregenzerwald,<br />

entsteht in ca. eineinhalbjähriger Bauzeit die erste ökologische Bank Österreichs.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Mittelbregenzerwald ist ein schlichtes, funktionelles<br />

und technisch auf höchstem Standard stehendes Gebäude<br />

mit starkem Bezug zur Region. Ziel war es, ein nachhaltiges<br />

und energetisch hochwertiges Gebäude mit Vorbildcharakter<br />

zu errichten. Durch die Verwendung einer Photo -<br />

voltaik-Anlage sowie den Anschluss an das Nahwärmenetz erreicht<br />

das Gebäude einen primärenergetisch ausgeglichenen<br />

Energiebedarf, sodass das Gebäude über das Jahr gesehen<br />

emissionsfrei ist. Auf die Verwendung von ökologischen Baustoffen<br />

wird größtes Augenmerk gelegt, zum Beispiel wird die<br />

gesamte Elektroinstallation mit halogenfreien Rohren und Verkabelungen<br />

sowie die Dämmungen der Lüftungsinstallation<br />

mit Schafwolle ausgeführt. Bei den Holzfenstern werden Gläser<br />

mit einem g-Wert (Energiedurchlassgrad) zwischen 0,34 und<br />

0,50 eingebaut. Die insgesamt über 40 cm dicken Holzaußenwände<br />

sind mit Hanf, die Zwischenwände mit Mineralwolle<br />

isoliert. Die Fassade wird großteils in Schindelung aus unbehandelter heimischer Weißtanne hergestellt. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist ein<br />

kompetenter Wegbegleiter bei der Projektsteuerung, welche durch Techniker der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Immobilienmanagement aus<br />

Innsbruck durchgeführt wird. Dadurch ist gewährleistet, dass der Kostenrahmen, die geforderten Qualitätsvorgaben und der<br />

Eröffnungstermin Sommer 2010 eingehalten werden.<br />

26 Leas•mich


„Best Practice<br />

Certificate“<br />

Mit dem Neubau der FH St. Pölten – der Campus<br />

wurde im Oktober 2007 eröffnet – wurden in vielerlei<br />

Hinsicht neue Wege beschritten.<br />

Bei der Ausschreibung der Stadt wurde ein innovativer Weg gewählt. Es<br />

wurde nicht nur die Errichtung als Totalunternehmer für Planung und<br />

Herstellung ausgeschrieben, sondern auch die Finanzierung sowie Betrieb<br />

und Instandhaltung des fertigen Gebäudes. Angeboten wurde vom ausgesuchten<br />

Konsortium ein umfangreiches Paket, das nicht nur die Investition<br />

zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt<br />

optimal umsetzt,<br />

sondern auch die<br />

Optimierung der<br />

Betriebsführung<br />

über den gesamten<br />

Zeitraum hinweg<br />

gewährleistet. Für<br />

dieses Konsortium<br />

wurden die Siemens<br />

AG, die Porr<br />

AG, Immorent AG,<br />

NÖ <strong>Raiffeisen</strong>kommunalprojekt<br />

Service<br />

<strong>GmbH</strong>, Raiff -<br />

e i s e n - L e a s i n g<br />

<strong>GmbH</strong> sowie die<br />

Sparkasse NÖ Mitte<br />

West AG als Partner ins Boot geholt. Das „Best Practice Certificate“ wurde<br />

Anfang November 2009 im Rathaus von Maastricht feierlich an Baudirektor<br />

DI Kurt Rameis, Magistratsdirektor Mag. Thomas Dewina, FH-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Gernot Kohl und Dipl.-Ing. Hubert Fritz von Siemens<br />

übergeben.<br />

Planung und Bau<br />

Für den Neubau stellte die Stadt eine Liegenschaft von 10.722 Quadratmetern<br />

zur Verfügung, wobei der geltende Flächenwidmungsplan der<br />

Zielsetzung entspricht. Außerdem wurde ein weiteres Grundstück an der<br />

Südseite der Schneidmadlstraße mit einem Ausmaß von 8.340 Quadratmetern<br />

zur Herstellung der erforderlichen Kfz-Abstellplätze zur Ver fügung<br />

gestellt.<br />

Brutto-Grundfläche ca. 18.500 m²<br />

Gesamtfläche von etwa 16.500 m²<br />

2.600 Betonmischfahrzeuge rollten für den Neubau an<br />

1.400 Tonnen Baustahl wurden verlegt<br />

Parkplatz für über 200 Fahrzeuge<br />

Foto: Georg Ott<br />

Eröffnung Sportzentrum<br />

Zeltweg<br />

Unter reger Publikumsbeteiligung<br />

fand Mitte März nach eineinhalbjähriger<br />

Bauzeit die Eröffnungsfeier<br />

des neuen Sportzentrums<br />

in Zeltweg statt.<br />

In den Festreden von Landeshauptmann Voves,<br />

Landesrat Wegscheider und Bürgermeister<br />

Haller wurde mehrfach betont, dass es der Stadt<br />

Zeltweg mit diesem Projekt wieder einmal gelungen<br />

ist, sich als Sportstadt der Region Ober -<br />

steiermark zu etablieren. Die Sporthallen, das<br />

großzügige Freigelände und die vielen Parkmöglichkeiten<br />

ermöglichen es aber auch, das<br />

Sportzentrum als Veranstaltungs- und Messezentrum<br />

zu verwenden, die Einrichtungen somit<br />

multifunktional zu nutzen und dadurch die<br />

Besucherzahlen zu erhöhen. „Ein Projekt mit<br />

Vorbildwirkung“ führten die Festredner weiters<br />

aus. Die Gäste hatten anschließend die<br />

Möglichkeit, die Sportstätten für insgesamt<br />

22 Sportarten zu besichtigen.<br />

Das Sportzentrum Zeltweg ist auch ein erfolgreiches<br />

Projekt für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, ist sie<br />

doch mit 20 % an der Kommunal Infrastruktur &<br />

Immobilien Zeltweg <strong>GmbH</strong>, die auch Eigen -<br />

tümerin dieser Immobilie ist, beteiligt. Finanziert<br />

wird das Projekt von der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse.<br />

Das Baumanagement der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> stellte in bewährter Form sicher, dass die<br />

budgetierten Kosten in Höhe von EUR 11,2 Mio.<br />

eingehalten wurden und das Projekt termingerecht<br />

an die Nutzer übergeben werden konnte.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 27


eportage<br />

Stellt sich die Frage, …<br />

Wissensmanagement ist Programm in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Das professionelle<br />

Management von Wissen ist die Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts.<br />

Daraus formulierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ihr strategisches Wissensstatement.<br />

Es gibt keine dummen Fragen (außer<br />

vielleicht bei Sportreportern), sondern<br />

bestenfalls dumme Antworten, sagt<br />

schon ein Sprichwort. Fragen stellen ist<br />

das Lebendige am Wissensmanagement<br />

– und genau diesen Aspekt sollen<br />

die im Wissensmanagement-Programm<br />

definierten Aktivitäten hervorheben.<br />

Wissensmanagement ist seit 1999<br />

Thema im Unternehmen. Schon damals<br />

war es das Ziel, eine allumfassende Datenbank<br />

zu schaffen, um das Wissen<br />

des Unternehmens langfristig zu sichern<br />

und den Arbeitsalltag für die Mitarbeiter<br />

zu erleichtern. Seither ist viel passiert,<br />

wenn auch nicht immer unter dem Titel<br />

Wissensmanagement. Es wurden keine<br />

großen Projekte initiiert, sondern mit den<br />

vorhandenen Werkzeugen gearbeitet<br />

und diese unter den Gesichtspunkten<br />

des Wissensmanagements weiterentwickelt:<br />

Werkzeuge des Prozessmanagements<br />

wurden implementiert, Projektmanagement-Vorlagen<br />

etabliert, die<br />

EDV-Systemlandschaft des Unternehmens<br />

überarbeitet und auch die Personalentwicklungswerkzeuge<br />

unter dem<br />

Blickwinkel des Wissensmanagements<br />

weiterentwickelt.<br />

Eine allumfassende Wissensdatenbank,<br />

wie 1999 gefordert, gibt es bis<br />

heute nicht. Allerdings wurde mit einem<br />

Unternehmenswiki (WikiRL) auf Basis<br />

der frei verfügbaren Software Mediawiki<br />

die technische Basis zur Wissens -<br />

dokumentation geschaffen. Zur Verbesserung<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

wurde das Intranet RL4U überarbeitet<br />

und neue Ideen zur Kommunikation,<br />

wie z. B. das Freitagmorgen-Gespräch<br />

(kurz FMG) umgesetzt. Das FMG findet<br />

monatlich statt und bietet die Möglichkeit,<br />

bei einem vitalen Frühstück Kollegen<br />

zu treffen und Inhalte auszutauschen.<br />

Im Rahmen eines 20–30 Minuten<br />

dauernden Vortrags wird ein spezielles<br />

Thema präsentiert – entweder durch die<br />

Mitarbeiter selbst oder durch externe Experten.<br />

Das FMG wird auf Video aufgezeichnet<br />

und im Intranet veröffentlicht.<br />

Im Jahr 2009 wurde der Startschuss gesetzt,<br />

das Thema Wissensmanagement<br />

in die gesamte Organisation zu bringen.<br />

Der Wissensbaum als Kommunikationsinstrument<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Die Zeit war reif, das notwendige Bewusstsein<br />

auf Top-Management- und<br />

Mitarbeiter-Ebene war vorhanden. Als<br />

einen wichtigen Meilenstein hat die Geschäftsführung<br />

im Mai 2009 das Wissensstatement<br />

verabschiedet. Dieses<br />

Statement bildet den strategischen<br />

Rahmen für alle Wissensmanagement-<br />

Aktivitäten im Unternehmen und lautet:<br />

Das professionelle Management von<br />

Wissen ist die Kernkompetenz des<br />

21. Jahrhunderts. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

bekennt sich in ihrer strategischen Ausrichtung<br />

auch zu einem umfassenden<br />

Wissensmanagement mit drei Aktivitätsschwerpunkten:<br />

1. Kunden: Unser Wissen über Kunden,<br />

Finanzierungsprodukte und Technologien<br />

ist Grundlage unseres Geschäftserfolges<br />

und damit auch Erfolgsbringer<br />

für unsere Kunden.<br />

2. Organisation: Personales Wissen<br />

für die Organisation nutzbar machen.<br />

Der Einsatz von Wissensmanagement-<br />

Werkzeugen erleichtert unseren Mit -<br />

arbeitern die tägliche Arbeit und erhöht<br />

die Effizienz.<br />

3. Kultur: Professionelles Wissensmanagement<br />

braucht eine Kultur des<br />

Vertrauens, der Transparenz und Offenheit,<br />

der Professionalität. Wissen ist neben<br />

Menschen und Kapital der zentrale<br />

Ressourcenfaktor unseres Geschäftsmodells.<br />

2010 wird erstmals eine Wissensbilanz<br />

für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> erstellt<br />

werden, um eine Standortbestimmung<br />

durchzuführen. Im Wissensmanagement-Programm<br />

werden die verschiedenen<br />

Maßnahmen zum Thema Wissensmanagement<br />

gebündelt, um so die<br />

Erreichung der Wissensziele sicherzustellen.<br />

ı<br />

28 Leas•mich


Liquiditätsmanagement<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank AG hat mit April 2008 die Geschäftstätigkeit<br />

aufgenommen. Interessant ist Factoring auch für gewerbliche <strong>Leasing</strong>nehmer,<br />

indem sie Unternehmern schnell zu höherer Liquidität verhelfen kann.<br />

Mehr als 900 Millionen Euro<br />

angekauftes Forderungsvolumen<br />

2009, im ersten vollen<br />

Wirtschaftsjahr, lassen das Vorstandsduo<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> Factor<br />

Bank (RFB), Gerhard Prenner<br />

und Dr. Alfred Fadinger, zufrieden<br />

zurück und zuversichtlich<br />

nach vorne blicken: „In den<br />

letzten Jahren gab es einen<br />

wesentlichen Imagewandel bezüglich<br />

Factoring“, sagt Vorstandsvorsitzender<br />

Prenner.<br />

„Die Krise hat das Thema<br />

Liquidität ins Zentrum der Betrachtungen<br />

der CFOs gerückt.<br />

Wir reden heute mit potenten<br />

Unternehmen, für die Factoring<br />

vor einem Jahr noch kein<br />

Thema gewesen wäre.“ Und<br />

weiter: „Viele Untersuchungen<br />

zeigen einen deutlichen Trend<br />

zu neuen, alternativen Finanzierungsformen<br />

abseits des<br />

Kontokorrentkredits, davon<br />

profitieren wir stark.“<br />

Auch das Commitment des<br />

ganzen <strong>Raiffeisen</strong>-Sektors zum<br />

Factoring trug sein Übriges<br />

zum Starterfolg bei. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />

Factor Bank erreichte im<br />

ersten vollen Wirtschaftsjahr<br />

2009 einen Marktanteil von<br />

15 Prozent.<br />

Factoring wird definiert als der Kauf<br />

und die damit verbundene Finanzierung<br />

von Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />

und Dienstleistungen. Factoring<br />

bietet daher dem Unternehmer die<br />

Chance, Außenstände unmittelbar in liquide<br />

Mittel umzuwandeln. Das Unternehmen<br />

verkauft Zug um Zug seine Forderungen<br />

an ein Factoring-Institut und<br />

Das Vorstandsduo der <strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank,<br />

Gerhard Prenner (rechts im Bild) und Dr. Alfred Fadinger.<br />

erhält dafür sofort Liquidität. Die Hauptaufgabe<br />

des Factors liegt dabei in der<br />

schnellen Finanzierung und allenfalls in<br />

der Übernahme des Ausfallsrisikos beim<br />

Factoring mit Delcredereübernahme<br />

(Domestic und Export). Die Leistungen<br />

können für den Ankauf von Forderungen<br />

gegenüber inländischen Unternehmen<br />

und für Forderungen an ausländische<br />

Abnehmer vereinbart werden. Speziell<br />

für mittelständische Unternehmen,<br />

die auf Exportmärkte<br />

expandieren, wird die Risikoübernahme<br />

interessant sein.<br />

Stark wachsende Unternehmen<br />

werden die umsatzdynamische<br />

Finanzierung schätzen.<br />

Denn durch den laufenden<br />

Forderungsankauf passt sich<br />

die Finanzierung an den jeweiligen,<br />

gewachsenen Forderungsstand<br />

an.<br />

Zusätzliche schnelle Liquidität<br />

– das ist zusammengefasst<br />

der größte Nutzen an<br />

Factoring. Denn der Factoringkunde<br />

ist in der Liquidität nicht<br />

länger von den langen Zahlungszielen<br />

seiner Kunden abhängig.<br />

Durch den Einsatz von<br />

Factoring als Finanzierungsinstrument<br />

verbessern sich darüber<br />

hinaus auch die Bilanzkennzahlen.<br />

Der Verkauf der<br />

Forderungen führt zur Bilanzverkürzung<br />

und damit zur Verbesserung<br />

der Kennzahlen<br />

und des Ratings.<br />

In Zeiten angespannter<br />

Möglichkeiten der Außenfinanzierung<br />

kommt der Reduktion<br />

des Working Capital eine besondere<br />

Bedeutung zu. Durch<br />

Factoring kann der Cash-to-Cash Cycle<br />

erheblich verkürzt werden. Die sofortige<br />

Liquidität aus dem Forderungsverkauf<br />

steht dem Unternehmen zur Abdeckung<br />

seiner Verpflichtungen sofort zur Verfügung.<br />

Den Komponenten der raschen<br />

Finanzierung, der Risikoabsicherung der<br />

Abnehmer, wird daher in den nächsten<br />

Jahren entscheidende Bedeutung zukommen.<br />

ı<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 29


eportage<br />

Streit um Standort<br />

Als einer der größten Investoren im Bereich<br />

Windenergie unterstützt die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die<br />

Initiative PROWind, die für einen Ausbau von Windenergieanlagen<br />

in Wirtschaftswäldern plädiert.<br />

Windkraft ist weltweit und auch in<br />

Österreich die kostengünstigste und am<br />

schnellsten verfügbare erneuerbare<br />

Stromquelle. Windenergie hat in Österreich<br />

derzeit eine installierte Leistung<br />

von knapp 1000 MW und erzeugt 18 %<br />

des Haushaltsstroms. Die österreichische<br />

Energiestrategie sieht einen<br />

Ausbau von 700 MW für die nächsten<br />

fünf Jahre vor. Während in einigen österreichischen<br />

Bundesländern die Ausbauziele<br />

durch klare Regeln vorgegeben<br />

sind, tun sich andere in den Genehmigungsprozessen<br />

für Windkraftprojekte<br />

schwer. Entscheidungen ziehen sich<br />

über Jahre und bringen Projektträger<br />

zur Verzweiflung. Und spätestens seit<br />

Wirtschaftswälder als attraktive Standorte<br />

in die Planungen einbezogen werden,<br />

rüstet eine Gruppe von Waldschützern<br />

zum Kampf gegen Windmühlen.<br />

Daher wurde die Initiative PROWind gegründet,<br />

die es sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Diskussion zu versachlichen,<br />

und die klare Vorgaben und rasche Genehmigungsprozesse<br />

fordert.<br />

PROWind sieht sich als Stimme für<br />

die schweigende Mehrheit der Bevölkerung,<br />

die der Windkraftnutzung positiv<br />

gegenübersteht. Die Initiative hat bereits<br />

in den wenigen Monaten seit ihrer Gründung<br />

Anfang des Jahres 2010 von über<br />

2.000 Unterzeichnern Zustimmung erhalten<br />

und einiges in Bewegung gebracht.<br />

Kernpunkte der Petition waren:<br />

ÿ Die sofortige Genehmigung von Projekten,<br />

deren Genehmigungsverfahren<br />

sich schon über Jahre ziehen.<br />

ÿ Die rasche Herstellung von Planungssicherheit<br />

für den weiteren Ausbau<br />

der Windenergienutzung.<br />

ÿ Ein klares Bekenntnis zur Eignung<br />

von Wirtschaftswäldern für die Windenergienutzung.<br />

Prominentester Unterstützer ist Hermann<br />

Scheer, Träger des Alternativnobelpreises.<br />

Zudem ist es gelungen, 20 Bürgermeister<br />

aus der Region (Innviertel) zu<br />

gewinnen, und die Liste wächst beständig.<br />

Eine Facebook-Gruppe PROWind<br />

wurde eingerichtet, sie hatte bei Redaktionsschluss<br />

über 600 Freunde. Über<br />

1.000 Follower informieren sich über den<br />

Twitter Account „Prowindkraft“. Ein breites<br />

Netzwerk aus Aktivisten und Unterstützern<br />

trägt die Initiative.<br />

PROWind unterstützt auch konkrete<br />

Windkraftprojekte. Besondere Aufmerksamkeit<br />

erfahren fertig geplante Projekte<br />

im Wirtschaftswald. Seit Jahren wird um<br />

Projekte am Kolomansberg (Salzburg)<br />

und im Kobernaußerwald (Oberösterreich)<br />

heftig gerungen. PROWind will mit<br />

sachlicher Information zur De-Eskalation<br />

beitragen. Mit ersten Erfolgen: In einer<br />

kürzlich durchgeführten Online-Umfrage<br />

regionaler Medien („Braunauer Rundschau“<br />

und „Rieder Rundschau“) haben<br />

65 % bzw. 97 % ihre Stimme für die Realisierung<br />

von Projekten abgegeben.<br />

Foto: PROWind<br />

Dr. Hermann Scheer bei der Unterzeichnung der Petition von PROWind – mit Bgm. Martin<br />

Voggenberger (rechts) und Amtsleiter Erwin Moser von der Gemeinde Munderfing.<br />

Das NIMBY-Syndrom<br />

Wie viele Infrastrukturprojekte leidet<br />

auch Windkraft unter dem NIMBY-Syndrom.<br />

„Ja zu Windenergie – aber in der<br />

Nordsee“, „JA zu Photovoltaik – aber in<br />

der Sahara“, JA zu Wasserkraft – aber in<br />

der Türkei“… „JA zu … – aber NIMBY<br />

(not in my back yard). Oft werden auch<br />

Äpfel und Birnen durcheinandergebracht,<br />

wenn es etwa heißt, Anlagen im<br />

Offshore-Bereich produzierten mehr.<br />

Das stimmt, von der Ertragsseite her ge-<br />

30 Leas•mich


Windenergieanlagen im Wald –<br />

kein Problem im Schwarzwald.<br />

rechnet, aber die Investitions- und Wartungskosten<br />

sind um ca. 50 % höher.<br />

Der Kostenvergleich ist über die Einspeisetarife<br />

recht drastisch zu dokumentieren:<br />

Die kWh Strom Offshore kostet<br />

15 Cent (EEG Deutschland) und die<br />

kWh Strom aus Projekten in Österreich<br />

9,7 Cent.<br />

Flächenverbrauch, Lärmbelastung,<br />

Störung der Tierwelt, Zerstörung des<br />

Ökosystems Wald; die Palette der<br />

Ängste ist groß, daher der Versuch einer<br />

Richtigstellung:<br />

ÿ Windenergie ist kein Flächenfresser.<br />

Die Fundamentflächen für alle 13 Anlagen<br />

des Windparks Silventus zusammen<br />

sind kleiner als ein halbes<br />

Fußballfeld, die Rodungsfläche pro<br />

Anlage beträgt gerade ein Fünftel eines<br />

Fußballplatzes. Bei Demontage<br />

kann wieder aufgeforstet werden. Insgesamt<br />

sind für Bauplätze und Fundamente<br />

ca. 0,1 Promille der Waldfläche<br />

des Kobernaußerwaldes erforderlich.<br />

ÿ Für den Transport der Anlagen und<br />

das Verlegen der Erdkabel wird das<br />

bestehende Wegenetz verwendet.<br />

ÿ Die Lärmbelastung für Anrainer ist<br />

beispielsweise in ganz Oberösterreich<br />

nicht so gering wie im unbewohnten<br />

Waldgebiet.<br />

ÿ Starre Masten sind keine tödlichen<br />

Gefahren für Tiere wie fahrende Autos<br />

oder Freileitungen. Günter Ratzbor,<br />

Leiter der Deutschen Naturschutz<br />

Ring Kampagne „Umwelt- und naturverträgliche<br />

Nutzung der Windenergie<br />

in Deutschland“, sagt dazu: „Es<br />

darf keine Kompromisse geben – bei<br />

den unberührten Waldflächen, die<br />

etwa 5 % der deutschen Wälder<br />

betreffen“ –, gleichzeitig verweist er<br />

darauf, dass die forstwirtschaftlich genutzten<br />

Wälder oft ein idealer Ort<br />

sind, um Windkraftanlagen zu errichten.<br />

Windparkprojekte wie jene im Kobernaußerwald<br />

und am Kolomansberg sind<br />

als Bürgerbeteiligungsprojekte geplant.<br />

Regionale Wertschöpfung im besten<br />

Wortsinn. Wie bei vielen anderen Projekten<br />

in Österreich können sich primär<br />

die Bewohner der Region an der regionalen<br />

Energieaufbringung beteiligen.<br />

Windparks mit Bürgerbeteiligung erzeugen<br />

neben sauberem Strom auch Bewusstsein<br />

für die Nutzung der regionalen<br />

Ressourcen. Die Anleger können<br />

sicher sein, dass diese Energie auch in<br />

20 Jahren noch kostenlos ist.<br />

Windenergieprojekte können einen<br />

wichtigen Beitrag leisten, dass die drohenden<br />

CO 2 -Strafzahlungen in Höhe<br />

von Hunderten Millionen Euro verringert<br />

werden. Die beiden Projekte im Kobernaußerwald<br />

etwa sparen 61.000 t CO 2<br />

pro Jahr. Umgerechnet zu gegenwärtigen<br />

Preisen von ca. € 13,– pro Tonne<br />

sind das nicht weniger als € 800.000,–.<br />

Robert Raschhofer<br />

Windenergie ist eine der wenigen<br />

Branchen, die auch in der Krise gewachsen<br />

ist. Und Windenergie schafft<br />

mit dem Wachstum Arbeitsplätze – bei<br />

Errichtung und Betrieb, aber auch bei<br />

den vielen Zulieferern in Österreich.<br />

Österreichische Unternehmen exportierten<br />

im Jahr 2008 als Zulieferer bereits in<br />

einem Umfang von € 350 Mio., 2.500<br />

Arbeitsplätze wurden durch Windenergie<br />

in Österreich geschaffen.<br />

Windkraft bedient alle drei Ebenen<br />

der Nachhaltigkeit. Die Initiatoren sind<br />

davon überzeugt, dass das erneuerbare<br />

Energie-Ziel in Österreich mit jedem verhinderten<br />

Projekt einen Rückschlag erleidet.<br />

Gerade in den Bundesländern<br />

Oberösterreich und Salzburg, wo Windenergie<br />

bisher nur wenig oder gar nicht<br />

Fuß fassen konnte, ist die Realisierung<br />

der umstrittenen Projekte ein Meilenstein.<br />

Denn in diesen Bundesländern ist<br />

Windenergie auf Standorte in Waldgebieten<br />

angewiesen. Wenn diese Projekte<br />

nicht möglich sind, wird Windenergie<br />

hier keine Zukunft haben. Die 100 Windräder,<br />

die das Land Salzburg in einer<br />

Studie zur „Salzburger Energiepolitik“<br />

als Ziel bis 2020 festgehalten hat, blieben<br />

dann ebenso Makulatur wie das Ziel<br />

des Landes Oberösterreich, den Strombedarf<br />

bis 2030 ausschließlich aus erneuerbaren<br />

Quellen zu decken. PRO-<br />

Wind versteht Klimaschutz als Umweltschutz<br />

und will die Bevölkerung überzeugen,<br />

dass Windenergie einen wichtigen<br />

Beitrag leisten kann, unsere Wälder<br />

auch für die nachfolgenden Generationen<br />

zu erhalten. ı<br />

Alle Informationen sind auf der Website<br />

der Initiative www.prowind.at zu finden.<br />

Dort besteht auch die Möglichkeit zur<br />

Unterzeichnung der Petition.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 31


lifestyle<br />

Hilfe, die ankommt<br />

Ein Tropenparadies zwischen Zerstörung und Rettung: In Costa Rica werden vom<br />

Verein Regenwald der Österreicher Grundstücke mithilfe von Spenden „freigekauft“ und<br />

der Republik Costa Rica geschenkt. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat sich im Rahmen<br />

einer befristeten Aktion an dieser Rettungsaktion beteiligt – für jedes leasingfinanzierte<br />

Auto wurden drei Bäume zur Wiederbewaldung in Costa Rica angekauft.<br />

Der etwa 159 km² große Esquinas-<br />

Regenwald im Süden von Costa Rica ist<br />

einer der letzten tropischen Regenwälder<br />

an der Pazifikküste Mittelamerikas.<br />

Er gehört zu den artenreichsten und biologisch<br />

interessantesten Regenwäldern<br />

überhaupt und beherbergt neben vielen<br />

gefährdeten Arten von Pflanzen und Tieren<br />

auch wertvolle Hartholzbäume. Der<br />

Wald war bis vor kurzem zur Gänze im<br />

Besitz von etwa 140 Privateigentümern<br />

aus den umliegenden Dörfern, die den<br />

Wald schlägern durften, solange er ihnen<br />

gehörte. Um die Abholzung aufzuhalten,<br />

hat die Regierung Costa Ricas<br />

1991 das Gebiet zum Nationalpark erklärt.<br />

Da aber die Mittel fehlten, um die<br />

gefährdeten Grundstücke zu kaufen und<br />

damit das Gebiet für immer unter Schutz<br />

zu stellen, war sie bei der Verwirklichung<br />

ihrer vorbildlichen Umweltschutzpläne<br />

auf internationale Hilfe angewiesen.<br />

Der 1991 von Michael Schnitzler, klassischer<br />

Geiger und Enkel des Dichters<br />

Arthur Schnitzler, gegründete Verein Regenwald<br />

der Österreicher versucht dieses<br />

Paradies zu retten, indem er die Grundstücke<br />

mithilfe von Spenden „freikauft”<br />

und der Republik Costa Rica schenkt.<br />

Ein Vertrag mit dem dortigen Umweltministerium<br />

garantiert, dass sie in den<br />

Nationalpark Piedras Blancas eingegliedert<br />

werden. Alle vom Verein freigekauften<br />

Grundstücke (bisher ca. 38 km²) erhalten<br />

den symbolischen Namen „Regenwald<br />

der Österreicher“. Zwei amerikanische<br />

Organisationen sowie die Republik<br />

Costa Rica selbst haben sich gleichermaßen<br />

am Freikauf beteiligt. Die Wilson-<br />

Stiftung (USA) hat Spenden an den Regenwald<br />

der Österreicher in Höhe von<br />

USD 425.000,– verdoppelt. Somit stehen<br />

heute bereits 70 % des Gebietes unter<br />

dem Schutz der Nationalparkverwaltung.<br />

Die Grenzen des neuen Nationalparks<br />

wurden so festgelegt, dass niemand<br />

ausgesiedelt werden musste. Die<br />

Grundbesitzer erhalten den ortsüblichen<br />

32 Leas•mich


Verwundbares Ökosystem: Der Esquinas-Regenwald<br />

in Costa Rica bei morgendlichem Nebel.<br />

Marktpreis von derzeit etwa € 20,–/<br />

100 m² und bleiben meist als Bauern in<br />

der Gegend. Für den Verein war es anfangs<br />

oft ein dramatisches Rennen gegen<br />

die Zeit, in dem es galt, das Grundstück<br />

rechtzeitig zu kaufen und die<br />

Schlägerung zu verhindern, bevor es zu<br />

spät war. Heute, 17 Jahre später und<br />

dank der Hilfe Zehntausender besorgter<br />

Menschen, darf im Esquinas-Regenwald<br />

nicht mehr legal geschlägert werden. 70<br />

% des Gebietes sind schon Nationalpark.<br />

Die restlichen knapp 30 % gehören<br />

zum Teil Personen, die nicht verkaufen,<br />

aber den Wald erhalten wollen. Bei anderen<br />

Grundstücken sind die Besitzverhältnisse<br />

so ungeklärt, dass niemand<br />

über sie verfügen kann. Nach wie vor<br />

gibt es aber einige Lücken: Im Bonito-Tal<br />

müssen noch zwei Grundstücke, im<br />

Riyito-Tal noch eines freigekauft werden.<br />

kann, um den Lebensstandard einer Gemeinde<br />

von 70 Familien langfristig zu<br />

erhöhen. Bis auf die Managerin und die<br />

Bürokräfte stammen alle Angestellten<br />

aus La Gamba. Die Lodge spielt eine<br />

aktive Rolle bei der Finanzierung und<br />

Implementierung von Gemeindeprojekten.<br />

Zum Angebot an Aktivitäten gehören<br />

Wanderungen, Reit- und Radausflüge<br />

sowie Kajak- und Bootstouren im<br />

nahegelegenen Golfo Dulce.<br />

Für seinen Einsatz für die Rettung<br />

des Esquinas-Regenwaldes wurde Michael<br />

Schnitzler 1995 mit dem höchsten<br />

Umweltpreis der Republik Österreich,<br />

dem Konrad-Lorenz-Staatspreis, ausgezeichnet.<br />

Die Nationalparkverwaltung<br />

von Costa Rica ernannte ihn zum<br />

Ehrenmitglied. Der Verein erhielt im Jahr<br />

2000 den mit CHF 50.000,– dotierten<br />

Großen Umweltpreis der Binding-Stiftung<br />

in Liechtenstein. Das Naturhistorische<br />

Museum Wien hat dem Projekt<br />

eine Sonderausstellung gewidmet. Der<br />

ORF hat in der Reihe „Universum“ eine<br />

Dokumentation über den Regenwald der<br />

Österreicher produziert. Das BM für Wissenschaft<br />

und Kultur, die Österreichische<br />

Nationalbank sowie zahlreiche Schulklassen,<br />

Privatpersonen, Klubs und<br />

Firmen haben bisher über € 2 Mio. gespendet.<br />

Viele Zeitungen haben kostenlose<br />

Spendenaufrufe veröffentlicht.<br />

Wenn Sie einen Beitrag leisten möchten,<br />

können Sie unter www.regenwald.at/<br />

wie-koennen-sie-helfen.html mittels<br />

Zweckbindung genau jenes Projekt fördern<br />

– von Artenschutz bis Wiederbewaldung<br />

–, das Ihnen besonders am<br />

Herzen liegt. ı<br />

Entwicklungshilfeprojekt<br />

Da die lokale Bevölkerung durch die Entstehung<br />

des Piedras Blancas Nationalparks<br />

einen Teil ihrer Existenzgrundlage<br />

verloren hat, schlug eine Gruppe von<br />

ehemaligen Holzfällern im Dorf La<br />

Gamba vor, Ökotourismus als sinnvolle<br />

Alternative zur Ausbeutung des Waldes<br />

zu betreiben. Die Republik Österreich,<br />

die die nachhaltige Nutzung von Tropenwäldern<br />

zum Schwerpunkt ihres Entwicklungshilfeprogrammes<br />

gemacht<br />

hatte, beschloss 1993, das Projekt zu finanzieren<br />

und die Esquinas Lodge zu<br />

bauen. Der Verein Regenwald der Österreicher<br />

wurde mit der Betreuung und<br />

Leitung des Projekts beauftragt. Die<br />

Lodge wurde 1994 eröffnet und gilt<br />

heute als beispielhaftes Öktotourismusprojekt,<br />

das Touristen aus aller Welt die<br />

Gelegenheit bietet, den einzigartigen Esquinas-Regenwald<br />

zu erkunden.<br />

Die Republik Österreich übergab die<br />

Lodge an den Verein Regenwald der<br />

Österreicher, der von 1998 bis 2005 Besitzer<br />

war. 2005 wurde sie verkauft, blieb<br />

aber in österreichischer Hand. Das Ziel<br />

ist es, zu beweisen, dass eine kleine,<br />

umweltfreundliche Lodge für nicht mehr<br />

als 40 Gäste genügend Umsatz erzielen<br />

Regenwald-Zertifikat<br />

Schenken Sie Ihren Verwandten, Freunden, Bekannten – oder sich selbst – zu Weihnachten,<br />

zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zu jedem anderen Anlass ein Stück<br />

Regenwald. Als Spender erhalten Sie A4-Farbzertifikate über die gewünschten Quadratmeter-Anteile.<br />

Sie können Namen (von Beschenkten oder Ihren eigenen) auf das Zertifikat<br />

bzw. die Zertifikate vom Verein Regenwald der Österreicher aufdrucken lassen oder<br />

selbst eintragen. Sie können jede beliebige Quadratmeterzahl ab 50 m² bestellen. Die<br />

Spende für den Freikauf von hundert Quadratmeter beträgt € 20,–. Jede noch so kleine<br />

Beteiligung am Freikauf sichert das Überleben tausender Lebewesen.<br />

NUMMER 2| JUNI 2010 33


facts&figures<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

1. Quartal 2008 1. Quartal 2009 1. Quartal 2010<br />

Insolvenzstatistik<br />

Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />

Das erste Quartal ist noch nicht geeignet, den Gesamtjahrestrend<br />

aufzuzeigen: die Jahresabschlüsse sind noch<br />

nicht alle fertiggestellt. Die Branchen sind sehr unterschiedlich<br />

von der Krise getroffen worden, so haben Konsumgüter<br />

bislang keinen gröberen Einbruch verzeichnet:<br />

Herr und Frau Österreicher haben im Gegenteil das Jahr<br />

2009 nicht selten dazu benutzt, schon länger anstehende<br />

Investitionen in Wohnraum vornehmen zu lassen: Die<br />

Auftragsbücher bei Bäderinstallateuren, Fenster- und<br />

Fassadenfirmen und Dachdeckern waren im Jahr 2009<br />

so voll wie schon lange nicht. Dies wird sich 2010 voraussichtlich<br />

nicht fortsetzen lassen. Das Auslaufen der Kurzarbeitsmodelle<br />

in vielen Unternehmen wird zu nachhaltigen<br />

Freisetzungen führen.<br />

Quelle: KSV<br />

Konjunkturtest: positive Erwartungen überwiegen<br />

In der EU und in Österreich entwickelte sich die Wirtschaft im 1. Quartal mäßig. Für die künftige Entwicklung<br />

überwiegen mittlerweile die positiven Erwartungen. Auch der Außenhandel stabilisiert sich langsam.<br />

Die Weltwirtschaft erholt sich weiter, wobei die Dynamik<br />

hauptsächlich von den USA und den Schwellenländern in<br />

Asien und Lateinamerika ausgeht. In den USA expandierte die<br />

Wirtschaft im 1. Quartal um 0,8 %, Konsum und Ausrüstungsinvestitionen<br />

waren weiterhin kräftig. Das weltweite Finanzsystem<br />

gewann seit dem Herbst 2009 an Stabilität, wird aber<br />

weiterhin als labil eingestuft. Die hohe Verschuldung einiger<br />

Länder im Euro-Raum wurde zu einer zusätzlichen Belastung<br />

für die europäischen Finanzmärkte.<br />

In der EU und im Euro-Raum verbesserten sich die Vertrauensindikatoren<br />

stetig. Allerdings dürfte sich die Wertschöpfung<br />

im 1. Quartal nur mäßig entwickelt haben. Vor allem<br />

das Bauwesen verzeichnete wegen des kalten Winters in<br />

einigen Ländern Produktionsausfälle. Gleichzeitig entspannte<br />

sich die Lage in der Industrie aber etwas. Vorlaufindikatoren<br />

deuten auf eine stärkere Konjunkturbelebung im 2. Quartal hin.<br />

Auch in Österreich kündigt sich gemäß dem aktuellen WIFO-<br />

Konjunkturtest in der Sachgütererzeugung nach der mäßigen<br />

Entwicklung zu Jahresbeginn eine Belebung im 2. Quartal an.<br />

In der Industrie waren die Kapazitäten im April mit 79 % um<br />

3 Prozentpunkte besser ausgelastet als Anfang 2010. Auch zur<br />

künftigen Entwicklung überwiegen mittlerweile die positiven<br />

Erwartungen gegenüber den negativen, sodass mit einem<br />

Anhalten der Produktionssteigerung zu rechnen ist. In der<br />

Bauwirtschaft, welche bislang wenig dynamisch ist, stagniert<br />

die Auftragslage auf mittlerem Niveau.<br />

Im Handel und Tourismus entwickelte sich die Konjunktur zu<br />

Jahresbeginn besser. Der frühe Ostertermin schlug sich im<br />

Wintertourismus in einer Zunahme der Nächtigungen nieder.<br />

Mit der internationalen Konjunkturerholung stabilisiert sich<br />

auch der Außenhandel langsam. Die Inflation beschleunigte<br />

sich in Österreich im März auf 2 % (nach 1 % im Februar). Dieser<br />

sprunghafte Anstieg ist hauptsächlich auf die Entwicklung<br />

der Energiepreise zurückzuführen, die seit Ende 2009 wieder<br />

kontinuierlich steigen.<br />

Die Stabilisierung der Konjunktur überträgt sich langsam auf<br />

den Arbeitsmarkt. Im April stieg die Zahl der unselbständig<br />

aktiv Beschäftigten im Vorjahresvergleich um 17.200. Die Zahl<br />

der registrierten Arbeitslosen verringerte sich erstmals im März<br />

(– 4.800 gegenüber dem Vorjahr). Im April setzte sich der<br />

Rückgang fort (– 8.600). Allerdings befanden sich auch im<br />

April mehr Arbeitslose in Schulungen (+ 26,3 %).<br />

6<br />

Langfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

6<br />

Kurzfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

4<br />

Verbraucherpreise<br />

in Prozent<br />

5<br />

USA<br />

5<br />

3<br />

4<br />

4<br />

2<br />

Österreich<br />

Quelle: WIFO<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2007<br />

Österreich<br />

Japan<br />

2008 2009 2010e 2011e<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2007<br />

Euro-Raum<br />

USA<br />

Japan<br />

2008 2009 2010e 2011e<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

2007<br />

Japan<br />

USA<br />

2008 2009 2010e 2011e<br />

34 Leas•mich


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