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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2010<br />
Nachhaltigkeit<br />
in allen<br />
Lebenslagen<br />
Menschen Thomas Krautschneider, CEO Salesianer<br />
Ökologiegespräch Die Krise ist vorbei?<br />
Reportage Wissensmanagement
Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />
inhalt<br />
Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 2|2010<br />
Nachhaltigkeit<br />
in allen<br />
Lebenslagen<br />
Menschen Thomas Krautschneider, CEO Salesianer<br />
Ökologiegespräch Die Krise ist vorbei?<br />
Reportage Wissensmanagement<br />
editorial ANDREA WEBER 3<br />
Qualität im Mittelpunkt<br />
Beharrlichkeit und Ausdauer<br />
gehören zu den Stärken von<br />
Thomas Krautschneider, CEO<br />
der Salesianer-Gruppe.<br />
Seite 4<br />
menschen<br />
Mag. Thomas Krautschneider. 4<br />
steuer<br />
Stundung oder in Raten: Beides möglich<br />
unter bestimmten Voraussetzungen. 6<br />
recht<br />
Ein Überblick über das „baumfreundliche“<br />
zivilrechtliche Nachbarrecht. 8<br />
Nachbarrecht<br />
Das Gehölz an der Grundstücksgrenze<br />
kann einen<br />
mächtigen Schatten auf das<br />
Nebeneinander werfen.<br />
Seite 8<br />
Lifestyle<br />
Hilfe, die ankommt: In Costa<br />
Rica werden Grundstücke<br />
freigekauft, um den Esquinas-<br />
Regenwald zu retten.<br />
Seite 32<br />
aktuelles<br />
GF MAG. MICHAEL OHNER:<br />
Entwicklung des <strong>Leasing</strong>marktes 2009. 11<br />
coverstory<br />
„Grün“ ist die Zukunft:<br />
Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen. 12<br />
meinung<br />
GF MAG. PETER ENGERT:<br />
Nachhaltigkeit by <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 21<br />
ökoprojekte<br />
Ökologiegespräch im Zeichen der Krise. 22<br />
Startschuss für den Praxisbetrieb. 24<br />
Elektro-mobil in Niederösterreich. 25<br />
Mission: Neue Standards schaffen. 25<br />
2 Leas•mich
editorial<br />
„Grün“ ist die Zukunft<br />
Ein Elektroauto in der Garage,<br />
„Green Fashion“ im Kleiderschrank,<br />
eine Solaranlage auf<br />
dem Dach oder Bioprodukte<br />
im Kühlschrank – das Thema<br />
Nachhaltigkeit ist längst im<br />
Alltag angekommen.<br />
Seite 12<br />
immobilien<br />
Der ganz normale Shopping-Wahnsinn. 26<br />
In Egg steht Österreichs 1. Öko-Bank. 26<br />
FH St. Pölten: „Best Practice Certificate“.<br />
27<br />
Eröffnung Sportzentrum Zeltweg. 27<br />
reportage<br />
Stellt sich die Frage, …<br />
Wissenmanagement ist Programm. 28<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank AG:<br />
Liquiditätsmanagement. 29<br />
Windenergieanlage im Wirtschaftswald:<br />
Streit um Standort. 30<br />
lifestyle<br />
Regenwald der Österreicher. 32<br />
facts&figures 34<br />
IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />
Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 98448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />
E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Prok. Andrea Weber<br />
Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />
FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />
Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KG, E-Mail-Adresse:<br />
act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />
Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Buenos Dias, Fotolia<br />
Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />
Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />
Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />
zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />
Think green<br />
Als Finanzdienstleister, der in nachhaltige Projekte investiert, und als<br />
Unternehmen bekennt sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zu einem verant -<br />
wortungsvollen Umgang mit allen Ressourcen, die sie im Zuge ihrer<br />
Geschäftstätigkeit in Anspruch nimmt – den menschlichen ebenso wie<br />
den von der Natur bereitgestellten.<br />
Denn eine „nachhaltige Entwicklung“ beinhaltet nicht nur die wirtschaftliche<br />
Stabilität eines Unternehmens oder einer Institution, sondern<br />
berücksichtigt ebenso die umweltpolitische Dimension und eine soziale<br />
Gerechtigkeit. So wird heuer bereits zum vierten Mal ein auch in den<br />
jährlichen Geschäftsbericht integrierter Nachhaltigkeitsbericht erstellt.<br />
Nachdem eine nachhaltige Entwicklung ein sich ständig verändernder<br />
Prozess ist, hat das Unternehmen in der Statuserhebung einen großen<br />
Schritt nach vorne gesetzt. Das Reporting orientiert sich zum ersten Mal<br />
an den Sustainability Reporting Guidelines G3 der Global Reporting<br />
Initiative, die Indikatoren zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />
vorgeben – Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Zuge dessen wurde die<br />
Erhebung nachhaltiger Prozesse und Projekte im Unternehmen implementiert<br />
und standardisiert. In unserer Coverstory werden die vielfältigen<br />
Facetten dieser Zukunftsthematik beschrieben (ab Seite 12).<br />
Wissen ist Macht, doch erst das Handeln zeitigt Ergebnisse. Die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat auch in schwierigen Zeiten ihre gesellschaftliche<br />
Verantwortung wahrgenommen und im Sinne der Nachhaltigkeit zahl -<br />
reiche Initiativen gesetzt. Ein Beispiel: In Costa Rica werden vom Verein<br />
Regenwald der Österreicher Grundstücke mithilfe von Spenden „freikauft“<br />
und der Republik Costa Rica geschenkt. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat<br />
sich im Rahmen einer befristeten Aktion an dieser Rettungsaktion beteiligt<br />
– für jedes leasingfinanzierte Auto wurden drei Bäume zur Wieder -<br />
bewaldung in Costa Rica angekauft. Lesen Sie mehr über dieses Projekt<br />
mit Vorbildwirkung in unserer Lifestyle-Rubrik ab Seite 32.<br />
Dass der grüne Wirtschaftsmotor auch Ihnen, liebe Leserin, lieber<br />
Leser, ungeahnte Perspektiven eröffnen möge, wünscht sich<br />
Ihre Andrea Weber<br />
ANDREA WEBER<br />
Leiterin Marketing und PR<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
NUMMER 2|JUNI 2010 3
Zu schätzen weiß Krautschneider<br />
auch die Zusammenarbeit mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
„Nach einigen kleineren<br />
Projekten haben wir 2008 die bislang<br />
größte Firmeninvestition getätigt. Im<br />
Zuge der Übernahme des Weißwäschegeschäftes<br />
von MEWA in Österreich<br />
wurde der Grazer Standort über die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert.“ <strong>Leasing</strong><br />
stellt für den Ökonomen eine bedeutende<br />
Finanzierungsform in Bezug<br />
auf Liquidität und Working Capital dar.<br />
„Wir sind mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sehr<br />
zufrieden, so zufrieden, dass wir bereits<br />
über weitere Projekte verhandeln“,<br />
urteilt Mag. Krautschneider überaus<br />
positiv.<br />
Erfahrung für seine umfassenden Geschäftsführer-Tätigkeiten<br />
hat der 39-jährige<br />
reichlich gesammelt, auch bei der<br />
Konkurrenz. „Während meines Studiums<br />
habe ich immer wieder bei Branchenkollegen<br />
hineingeschnuppert. Ich<br />
habe internships in Frankreich gemacht,<br />
in Hongkong und in den USA. Die Branche<br />
ist recht offen.“ Bei Salesianer Miettex<br />
hat er als Jugendlicher in den Ferien<br />
mitgearbeitet. An eine Gegebenheit<br />
kann er sich besonders gut erinnern:<br />
„Einmal war ich helfende Hand hinter einer<br />
sogenannten Mangel. Das sind zwei<br />
große Walzen, die sich gegenläufig drehen<br />
und z. B. Leintücher flach bügeln.<br />
Daher kommt der Ausdruck „In die Mangel<br />
nehmen. Ich habe zwar nur wenige<br />
Stunden an der Maschine mitgearbeitet,<br />
aber am nächsten Tag hatte ich davon<br />
einen extremen Muskelkater“, erinnert<br />
er sich. Einen Firmen-Muskelkater<br />
bekommt der Familienvater mittlerweile<br />
nicht mehr. „Ich bin kein Workaholic, armenschen<br />
Qualität im Mittelpunkt<br />
Beharrlichkeit und Ausdauer gehören zu seinen Stärken. Als geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Salesianer-Gruppe mit 2.300 Mitarbeitern in acht Ländern sind<br />
diese Charaktereigenschaften für Mag. Thomas Krautschneider essenziell.<br />
Über allem aber steht Menschlichkeit und Offenheit.<br />
„Ja, wir sind Marktführer. Aber durch<br />
Qualität und Service, nicht nur durch<br />
Größe.“ Damit eröffnet Mag. Thomas<br />
Krautschneider ein sehr amikal geführtes<br />
Interview im Besprechungsraum der<br />
Salesianer Gruppe im 22. Wiener Gemeindebezirk.<br />
Im Laufe seiner 39 Lebensjahre<br />
– schmunzelnd betont er, dass<br />
er noch keine 40 ist – hat er aber schon<br />
bewiesen, dass er Unternehmer mit Leib<br />
und Seele ist. Seit dem Jahr 2000 gehört<br />
er zur Geschäftsleitung von Salesianer<br />
Miettex, dem führenden Mietwäscheservice-Unternehmen<br />
Österreichs.<br />
Schon während seiner Ausbildung<br />
hat er einen anspruchsvollen Weg<br />
gewählt: Schuljahre am Lycée Francais<br />
de Vienne, ein Wirtschaftsstudium in<br />
Frankreich, gefolgt von einem MBA in<br />
San Francisco. „Mein Vater hat Sprachen<br />
als Mittel der Völkerverständigung<br />
als sehr wichtig empfunden und mir von<br />
klein auf den Vorteil einer zweiten Mutter -<br />
sprache mitgegeben.“ Auf Bildung und<br />
Weiterentwicklung legt der Salesianer-<br />
Chef großen Wert: „Wir verpflichten uns<br />
zur Fortbildung unserer Mitarbeiter in<br />
allen Bereichen.“<br />
Mitarbeiter-Qualität und Qualität generell<br />
haben bei Salesianer Miettex den<br />
allerhöchsten Stellenwert. „Ich lebe diese<br />
Philosophie seit Beginn meiner Tätigkeit<br />
im Unternehmen, das sind zwischenzeitlich<br />
14 Jahre“, resümiert er. Seit kurzem<br />
trägt Krautschneider als geschäftsführender<br />
Gesellschafter die operative<br />
Eigentümer-Verantwortung, seine Mutter<br />
leitet mittlerweile den Aufsichtsrat. Zudem<br />
ist er für die operative Leitung des<br />
Gesundheitswesens im Unternehmen<br />
zuständig. Flankiert wird er von drei Geschäftsführer-Kollegen,<br />
die weitere Unternehmensbereiche<br />
im In- und Ausland<br />
managen. „Ich liebe die sehr polyvalente<br />
Tätigkeit im Gesundheitsbereich. Sie erfordert<br />
Vertriebs-Knowhow, medizinisches<br />
Fachwissen, technisches Verständnis<br />
für die Produktion, man ist Ansprechpartner<br />
für Ärzte, Schwestern und<br />
Krankenhausverwaltung“ erklärt der Firmenchef.<br />
„Bei Salesianer Miettex weiß<br />
jeder, wofür er täglich arbeitet. Man sieht<br />
die Erfolge, die wir erlebt und teilweise<br />
auch erkämpft haben. Die Aufgaben, die<br />
noch vor uns liegen, spornen uns alle<br />
weiter an.“<br />
Ausschlaggebend für den Erfolg ist<br />
eine perfekte Organisation: „Aus dem<br />
Wäschereibetrieb von 1916 hat sich eine<br />
Unternehmensgruppe mit 2.300 Mitarbeitern<br />
in acht Ländern entwickelt. Trotzdem<br />
sind wir ein schlankes Unternehmen<br />
geblieben,“ meint der Firmenchef.<br />
„Ich bin voll in das Tagesgeschäft eingebunden.<br />
Es gibt laufend Jour Fixe, wo<br />
Vertrieb und Betrieb zusammenkommen,<br />
um Kundenbeziehungen und Optimierungspotenzial<br />
zu besprechen.“<br />
Der Erfolg gibt dem Unternehmer<br />
recht. Salesianer Miettex ist Marktführer in<br />
Österreich und unter den führenden Anbietern<br />
in Europa. „Die Kunden schätzen<br />
es, wenn rasche und klare Entscheidungen<br />
fallen.“ Auch den Mitarbeitern gegenüber<br />
tritt der Geschäftsführer offen<br />
und amikal auf. „Das ist eine Selbstverständlichkeit<br />
der Familie Krautschneider.<br />
Meine Großeltern und Eltern haben es so<br />
vorgelebt, ich führe diese Ethik weiter. Bei<br />
Problemen können mich die Mitarbeiter<br />
rasch erreichen. Diese persönliche Note<br />
weiß das Team zu schätzen.“<br />
4 Leas•mich
„Wir können stolz sagen,<br />
wir sind die Nachhaltigkeit par excellence.“<br />
MAG. THOMAS KRAUTSCHNEIDER<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Salesianer-Gruppe<br />
beite aber sehr gerne und nicht wenig.<br />
Das Wochenende bleibt aber heilig, es<br />
gehört ganz der Familie. Mit den Kindern<br />
treiben meine Frau und ich Sport,<br />
wir treffen Freunde und versuchen immer<br />
neue Dinge zu erleben.“ In Österreich<br />
findet Krautschneider dafür das<br />
perfekte Angebot. Salesianer Miettex begleitet<br />
ihn auch in den Ferien. „Wir haben<br />
schon oft bei unseren Kunden gegessen<br />
und übernachtet. In der „eigenen“<br />
Bettwäsche zu schlafen, ist ein sehr<br />
gutes Gefühl. Ich kann es nur jedem<br />
empfehlen“, lacht der überzeugte Österreicher.<br />
Etwas Kultur steht bei der Familie<br />
Krautschneider auch am Programm, da<br />
gibt es dem Unternehmer zufolge aber<br />
noch Handlungsbedarf. „Meine Frau ist<br />
Französin. Ich versuche, sie für Nestroy<br />
und Grillparzer zu begeistern, aber das ist<br />
mir leider noch nicht gelungen“, schmunzelt<br />
er. Erfolg hat er mit dem Umweltschutz<br />
gedanken in seiner Firma. „Wir<br />
können stolz sagen, wir sind die Nachhaltigkeit<br />
par excellence. Unsere Maschinen<br />
benötigen pro Kilo Wäsche die<br />
Hälfte des Wasservolumens einer herkömmlichen<br />
Hauswaschmaschine, weiters<br />
verwenden wir nicht einmal 1/3 der<br />
waschaktiven Substanzen.“ Bei 350 Tonnen<br />
Wäsche, die täglich bearbeitet werden,<br />
sind das gewaltige Einsparungen.<br />
Dem Trend zu Einweg stellt sich die Firma<br />
unter anderem im Gesundheitswesen<br />
entgegen. „OPs in Krankenhäusern<br />
arbeiten mit sterilen Abdeckungen. Mit<br />
unseren OP-Sets können die Spitäler<br />
Kosten sparen – und das bei zumindest<br />
gleichen Hygienestandards. Außerdem<br />
werden in Österreich Arbeitsplätze geschaffen<br />
und unsere Produkte tragen zu<br />
einer positiven Umweltbilanz bei.“<br />
In Bezug auf seine Kinder schildert<br />
Krautschneider den Umgang mit Sauberkeit<br />
im eigenen Haushalt. „Meine Kinder<br />
sind dazu erzogen, sich jedes Mal<br />
die Hände zu waschen, wenn sie nach<br />
Hause kommen. Das ist die beste<br />
Schutzmaßnahme gegen Krankheiten.<br />
Ich habe aber keinen Waschzwang“,<br />
lacht er und schließt das Interview mit einem<br />
persönlichen Eindruck und einer<br />
Vision. „Es macht mir Freude, dass sich<br />
mein kleiner Sohn bereits für die Firma<br />
interessiert. Er möchte das Unternehmen<br />
besser kennenlernen, sich anschauen,<br />
wie alles funktioniert. Matthäus<br />
überlegt schon, ob er Raketeningenieur<br />
werden soll oder doch zu Salesianer<br />
stößt. Ich mache keinen Druck. Ein junger<br />
Mensch braucht Entscheidungs -<br />
freiheit, um sich und seine Vorlieben zu<br />
finden. Man macht nur das gut, was man<br />
gern tut. Die Nachfolgefrage ist außerdem<br />
nicht aktuell, ich bin ja noch keine<br />
40“, schließt er lachend. ı<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 5
echt&steuer<br />
Stundung oder Ratenzahlung<br />
Oft ist es einem Unternehmer nicht möglich, fällige Abgaben sofort oder auf einmal<br />
zu entrichten. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, beim Finanzamt um Zahlungsaufschub<br />
anzusuchen. Dafür müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.<br />
Bei der Stundung wird der Zeitpunkt<br />
der Entrichtung der Abgabe hinausgeschoben,<br />
bei einer Ratenbewilligung<br />
wird die Entrichtung des aushaftenden<br />
Betrages in Teilzahlungen gestattet.<br />
Der gebührenfreie Antrag sollte spätestens<br />
bis zum Fälligkeitstag eingebracht<br />
werden. Durch eine fristgerechte<br />
Antragstellung kann man Säumnisfolgen<br />
wie die Vorschreibung von bis zu<br />
drei Säumniszuschlägen (zunächst 2 %,<br />
nach drei Monaten 1 % und nach weiteren<br />
drei Monaten nochmals 1 % des<br />
nicht zeitgerecht entrichteten Abgabenbetrages)<br />
und Vollstreckungsmaßnahmen<br />
vermeiden.<br />
Eine Zahlungserleichterung (ZE)<br />
kann vom Finanzamt nur bewilligt werden,<br />
wenn die sofortige oder volle Entrichtung<br />
der Abgabe für den Abgabepflichtigen<br />
mit erheblichen Härten verbunden<br />
wäre und die Einbringlichkeit<br />
der Abgabe durch den Aufschub nicht<br />
gefährdet wird.<br />
Eine erhebliche Härte liegt vor, wenn<br />
keine leicht verfügbaren Mittel vorhanden<br />
sind und vorhandenes Vermögen<br />
kurzfristig verschleudert werden müsste<br />
bzw. die sofortige volle Entrichtung der<br />
Abgabenschuld zu einer Gefährdung<br />
der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />
des Abgabenschuldners und seiner unterhaltsberechtigten<br />
Angehörigen führen<br />
würde. Es muss also tatsächlich eine<br />
wirtschaftliche Notlage oder eine finanzielle<br />
Bedrängnis vorliegen. Das bloße<br />
Erstreben eines Zinsvorteils reicht als<br />
Begründung einer wirtschaftlichen Härte<br />
nicht aus, auch die Fremdfinanzierung<br />
der Abgabe kann unter Umständen zugemutet<br />
werden.<br />
Als weitere Voraussetzung darf die<br />
Einbringlichkeit der Abgabe durch den<br />
Aufschub nicht gefährdet werden. Das<br />
wird angenommen, wenn nur kurzfristig<br />
ein finanzieller Engpass besteht und die<br />
Zahlungen durch künftige Einnahmen<br />
oder durch Vermögenswerte gesichert<br />
sind.<br />
Da es sich bei der Gewährung von<br />
Zahlungserleichterungen um einen sogenannten<br />
Begünstigungstatbestand<br />
handelt, ist die Behörde einerseits streng<br />
an den Antrag gebunden (keine über<br />
das Ansuchen hinausgehende Erledigung)<br />
und andererseits hat der Antragsteller<br />
von sich aus alle Gründe vorzubringen,<br />
welche die Gewährung der<br />
Zahlungserleichterungen rechtfertigen.<br />
Bei Ablehnung eines fristgerecht eingebrachten<br />
Zahlungserleichterungsansuchens<br />
ist für die Zahlung eine Nachfrist<br />
von 1 Monat zu gewähren.<br />
Bei der Gewährung von Zahlungs -<br />
erleichterungen für Selbstbemessungsabgaben<br />
(z. B. Umsatzsteuer, Lohnabgaben)<br />
legt das Finanzamt einen strengeren<br />
Maßstab an, weil es sich dabei<br />
um Abgaben handelt, die von Dritten<br />
getragen werden und vom Abgabepflichtigen<br />
für das Finanzamt einzubehalten<br />
sind. Bei diesen Abgaben wird<br />
eine Zahlungserleichterung nur in Ausnahmefällen<br />
gewährt.<br />
Bei Zahlungserleichterungen für Abschlusszahlungen<br />
nach Zugehen der<br />
Steuerbescheide wird die Ursache der<br />
Nachforderung zu berücksichtigen sein.<br />
In der Begründung des Zahlungserleichterungsansuchens<br />
sollte man offen -<br />
legen, warum die zeitgerechte Entrichtung<br />
der Abgabenschuld nicht möglich<br />
ist. Dabei wird man insbesondere auf<br />
die konkreten Umstände des Einzelfalles<br />
(z. B. Saisonbetrieb, bisher pünktliche<br />
Zahlung) hinweisen.<br />
In einem Antrag auf Ratenzahlung ist<br />
ein Abstattungsplan vorzuschlagen. Dabei<br />
sind nicht nur die ausstehenden Beträge,<br />
sondern auch die im Ratenzahlungszeitraum<br />
fällig werdenden laufenden<br />
Zahlungen (z. B. Vorauszahlungen<br />
an Einkommen- oder Körperschaftsteuer,<br />
nicht aber die Selbstbemessungsabgaben)<br />
einzubeziehen.<br />
Die Raten des angebotenen Zahlungsplanes<br />
sollten auch bereits dann<br />
entrichtet werden, wenn das Ansuchen<br />
um ZE noch nicht erledigt worden ist.<br />
Bei Ratenzahlungsansuchen ist es<br />
zweckmäßig, einen Teil des offenen Betrages<br />
(etwa 1/3) sofort anzuzahlen und<br />
den Rest auf maximal 12 Monatsraten<br />
aufzuteilen.<br />
Achtung: Werden während der Laufzeit<br />
der Ratenzahlung am Abgabenkonto<br />
sonstige Gutschriften verbucht,<br />
werden diese in der Regel nicht auf die<br />
nächsten fälligen Raten angerechnet,<br />
sondern verkürzen die Laufzeit der Ratenvereinbarung.<br />
Es müssen also die<br />
Raten in voller Höhe termingerecht<br />
weiterbezahlt werden.<br />
Wenn eine Zahlungserleichterung bewilligt<br />
wurde, sind neben den vereinbarten<br />
Raten auch die laufenden Selbstbemessungsabgaben<br />
pünktlich zu bezahlen,<br />
da sonst Terminverlust eintritt und<br />
der gesamte Steuerrückstand auf einmal<br />
fällig wird. Von diesem Betrag können<br />
dann auch noch bis zu drei Säumnis -<br />
zuschläge vorgeschrieben und Vollstreckungsmaßnahmen<br />
eingeleitet werden.<br />
Daher ist es zweckmäßig, bevor<br />
eine Rate nicht bezahlt werden kann,<br />
neuerlich um Zahlungserleichterung anzusuchen.<br />
Übersteigen die Abgabenschuldigkeiten,<br />
für die ein Zahlungsaufschub eintritt,<br />
den Betrag von EUR 750,– sind<br />
Stundungszinsen in Höhe von 4,5 %<br />
über dem Basiszinssatz (seit 13. 5. 2009:<br />
6 Leas•mich
Was soll man tun, wenn man Steuern nicht<br />
bezahlen kann? In der Bundesabgabenordnung<br />
sind Ansuchen um Zahlungserleichterung und<br />
Aussetzung der Einhebung vorgesehen.<br />
0,38 %, insgesamt demnach 4,88 %) zu<br />
entrichten. Stundungszinsen unter<br />
EUR 50,– werden nicht festgesetzt.<br />
Aussetzung der Einhebung<br />
Wenn ein Abgabepflichtiger mit einer<br />
Steuervorschreibung nicht einverstanden<br />
ist (z. B. nach einer Betriebsprüfung),<br />
kann er dagegen berufen. Eine<br />
Berufung hat aber keine aufschiebende<br />
Wirkung, d. h. die Abgabe muss trotzdem<br />
bis zum Fälligkeitstag entrichtet<br />
werden. Die Fälligkeit tritt also unabhängig<br />
davon ein, ob der Bescheid<br />
selbst rechtskräftig wird.<br />
Der Abgabepflichtige hat aber die<br />
Möglichkeit, einen Antrag auf Aussetzung<br />
der Einhebung zu stellen. Dieser<br />
bewirkt einen Zahlungsaufschub. Ein<br />
solcher Antrag ist nicht gebührenpflichtig<br />
und sollte gleichzeitig mit der Berufung,<br />
also vor dem Ende der Zahlungsfrist,<br />
eingebracht werden. Grundsätzlich<br />
kann ein Antrag auf Aussetzung der<br />
Einhebung zwar auch später, bis zur<br />
Erledigung der Berufung, eingebracht<br />
werden. Ein frühzeitiges Einreichen<br />
des Antrages im Rechtsmittelverfahren<br />
„erspart“ jedoch Exekutionsmaßnahmen.<br />
Die Aussetzung kann nur für jene Abgabenvorschreibung<br />
bewilligt werden,<br />
die „strittig“ ist. Dieser Betrag muss im<br />
Antrag rechnerisch dargestellt werden.<br />
Der ausgesetzte Betrag wird vom Abgabenkonto<br />
weggebucht. Eine Aussetzung<br />
der Einhebung wirkt so lange, bis vom<br />
Finanzamt der Ablauf verfügt wird (meist<br />
mit Erledigung der Berufung).<br />
Auf die Bewilligung der Aussetzung<br />
der Einhebung besteht ein Rechtsanspruch.<br />
Sie darf jedoch nicht zuerkannt<br />
werden, wenn<br />
ÿ die Berufung nach Lage des Falles<br />
wenig erfolgversprechend erscheint,<br />
ÿ mit der Berufung ein Bescheid in<br />
Punkten angefochten wird, in denen<br />
er nicht von einem Anbringen des Abgabepflichtigen<br />
abweicht, oder<br />
ÿ das Verhalten des Steuerpflichtigen<br />
auf eine Gefährdung der Einbringlichkeit<br />
der Abgabe gerichtet ist.<br />
Für ausgesetzte Beträge, die nach Erledigung<br />
der Berufung doch zu zahlen<br />
sind, müssen Aussetzungszinsen in<br />
Höhe von 2 % über dem jeweiligen<br />
Basiszinssatz (insgesamt demnach<br />
2,38 %) entrichtet werden. Aussetzungs -<br />
zinsen unter EUR 50,– werden nicht festgesetzt.<br />
Beispiel: Gegen den ESt-Bescheid<br />
2006 wird berufen. Laut Aussetzungsantrag<br />
wird sich bei vollinhaltlicher Stattgabe<br />
der Berufung die mit dem angefochtenen<br />
Bescheid festgesetzte Nachforderung<br />
an ESt 2006 von EUR<br />
100.000,– auf EUR 70.000,– reduzieren.<br />
EUR 30.000,– werden daher ausgesetzt.Tatsächlich<br />
anerkennt das Finanzamt<br />
in seiner Berufungserledigung die<br />
zusätzlich geltend gemachten Betriebsausgaben<br />
nur zum Teil, sodass die<br />
Nachforderung an ESt 2006 jetzt EUR<br />
80.000,– beträgt. Vom ausgesetzten Betrag<br />
(EUR 30.000,–) müssen daher EUR<br />
10.000,– bezahlt werden. Für diesen Betrag<br />
fallen Aussetzungszinsen an.<br />
Die Aussetzungszinsen werden mit<br />
einem eigenen Bescheid vorgeschrieben,<br />
die Zinsen werden binnen eines<br />
Monats nach Zustellung dieses Bescheides<br />
fällig.<br />
Zur Tilgung von Abgabenschuldigkeiten,<br />
deren Einhebung ausgesetzt ist, dürfen<br />
Zahlungen oder Steuergutschriften<br />
nur auf ausdrückliches Verlangen des<br />
Abgabepflichtigen verwendet werden.<br />
Sollte über Ihr Vermögen zur Hereinbringung<br />
von Abgabenschulden bereits<br />
Exekution geführt werden, „spart es Zeit,<br />
Geld und Nerven“, wenn Sie umgehend<br />
mit einer Sachbearbeiterin oder einem<br />
Sachbearbeiter des für Sie zuständigen<br />
Abgabensicherungsteams bei Ihrem<br />
Finanzamt Rücksprache halten. Oft werden<br />
auch in derartigen Fällen Zahlungsvereinbarungen<br />
getroffen, die nur wenige<br />
Nebenkosten verursachen. ı<br />
Quelle: finanzpolitische Abt. der WKÖ<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 7
echt&steuer<br />
… wenn’s dem<br />
Nachbar nicht gefällt<br />
Das Gehölz an der Grundstücksgrenze kann<br />
einen mächtigen Schatten auf ein gedeihliches<br />
Nebeneinander werfen. Ein Überblick über das<br />
„baumfreundliche“ zivilrechtliche Nachbarrecht<br />
von Mag. Andreas Gugl, Rechtsabteilung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Manch unschuldiger Baum hat sich<br />
schon unversehens zum Zankapfel entwickelt.<br />
Dem einen ist der Schatten zu<br />
groß oder wird die schöne Aussicht verstellt,<br />
den anderen stören die von den<br />
überhängenden Zweigen herabfallenden<br />
Früchte und Blätter. Streitigkeiten<br />
wegen der Einwirkung fremder Bäume<br />
und Pflanzen auf den Nachbargrund<br />
werden daher immer wieder an die Bezirksgerichte<br />
herangetragen, denn die<br />
Interessenlage, die Nachbarkonflikten<br />
zugrunde liegt, ist komplex.<br />
Der Grund- und Baumeigentümer<br />
kann Bäume und andere Gewächse dort<br />
anpflanzen und wachsen lassen, wo es<br />
ihm gefällt. Abstandsvorschriften muss<br />
er im Allgemeinen nicht beachten. Er<br />
kann im Gegenteil Bäume bis an die<br />
Grundgrenze setzen oder dort wachsen<br />
lassen und er kann die Grenzen des<br />
Grundstücks voll ausnützen, die Lichtund<br />
Schattenverhältnisse auf seinem<br />
Grund nach Belieben gestalten und sich<br />
den ihm notwendig erscheinenden<br />
Sicht- und Schallschutz verschaffen.<br />
Der Nachbar kann dagegen durch<br />
die fremden Pflanzen in der Nutzung seines<br />
Grundstücks massiv beeinträchtigt<br />
werden. Dabei muss es sich keineswegs<br />
nur um die beeinträchtigte Aussicht handeln,<br />
sondern es können auch materielle<br />
Interessen betroffen sein, wie etwa<br />
die Minderung der Ernte im Gemüsegarten<br />
oder höhere Stromkosten wegen<br />
Beeinträchtigung der Solaranlage.<br />
Die aktuelle Rechtslage begünstigt<br />
zweifelsfrei die Erhaltung des Baum -<br />
bestandes und zieht erst bei Vorliegen<br />
einer offensichtlichen Unzumutbarkeit<br />
eine „Notbremse“ ein.<br />
Da der Weg zum Bezirksgericht aber<br />
meist einer mit ungewissem Ausgang<br />
ist und die Gerichte vor einem Ansturm<br />
wegen Nachbarstreitigkeiten bewahrt<br />
werden sollen, hat der Gesetzgeber mit<br />
Einführung des Zivilrechtsänderungsgesetzes<br />
2004 den zwingenden Versuch<br />
einer außerprozessualen Streitbeilegung<br />
vorgesehen.<br />
Außergerichtliche Streitbeilegung<br />
Eine Klage im Zusammenhang mit dem<br />
Entzug von Licht oder Luft durch fremde<br />
Bäume oder Pflanzen darf daher nur<br />
dann bei Gericht eingebracht werden,<br />
wenn vorher der Versuch einer gütlichen<br />
Beilegung des Nachbarstreits unternommen<br />
worden ist. Dabei bleibt es<br />
dem Kläger überlassen, ob er eine<br />
Schlichtungsstelle befassen, einen Antrag<br />
auf einen prätorischen Vergleich<br />
stellen oder den Streit einem Mediator<br />
unterbreiten will. Eine Klage ist erst dann<br />
zulässig, wenn nicht innerhalb von drei<br />
Monaten ab Einleitung des Schlichtungsverfahrens,<br />
ab Einlangen des Antrags<br />
bei Gericht oder ab Beginn der<br />
Mediation eine Einigung erzielt worden<br />
ist. Der Kläger hat seiner Klage eine Bestätigung<br />
der jeweiligen Streitbeilegungsinstitution<br />
über das Scheitern des<br />
Einigungsversuchs anzuschließen.<br />
Die Kosten der Schlichtung, des prätorischen<br />
Vergleichsversuchs oder der<br />
Mediation hat zunächst der potenzielle<br />
Kläger zu tragen. Kann keine gütliche<br />
Einigung erzielt werden, so ist er jedoch<br />
berechtigt, diese Kosten im Gerichtsverfahren<br />
wie vorprozessuale Kosten geltend<br />
zu machen.<br />
Das Nachbarrecht vereint im Wesentlichen<br />
zwei Gedanken: Freiheit des<br />
Eigentums – Rücksichtnahme auf Dritte.<br />
Die Freiheit des Grundeigentümers<br />
in Bezug auf überhängende Baumkronen<br />
und eindringenden Baumwurzeln<br />
ist nur durch das Selbsthilferecht des<br />
beeinträchtigten Nachbarn beschränkt.<br />
Überhangsrecht – Selbsthilferecht<br />
Einerseits darf der Grundstückseigentümer<br />
Gewächse auch in unmittelbarer<br />
Nähe der Grundstücksgrenze ansetzen<br />
und wachsen lassen, selbst wenn die<br />
Äste in den Luftraum und die Wurzeln in<br />
das Erdreich des Nachbarn eindringen,<br />
andererseits ist der Nachbar diesfalls<br />
berechtigt, die eindringenden Wurzeln<br />
zu entfernen und die überhängenden<br />
Äste abzuschneiden. Allerdings darf er<br />
dabei weder die fremde Liegenschaft<br />
betreten, noch den fremden Baum erklettern<br />
oder an diesen eine Leiter anlegen.<br />
Weiters ist ihm die Pflicht auferlegt,<br />
dabei fachgerecht vorzugehen und die<br />
Pflanze möglichst zu schonen. Würde<br />
also etwa das Abschneiden sämtlicher<br />
8 Leas•mich
Wurzeln unmittelbar an der Grundstücksgrenze<br />
das Überleben der Pflanze<br />
oder die Statik des Baumes gefährden,<br />
so hat sich der Nachbar – allenfalls unter<br />
Beiziehung eines Fachmanns – auf<br />
das Abschneiden der nicht für das Überleben<br />
der Pflanze oder die Statik des<br />
Baumes notwendigen Wurzeln oder<br />
Wurzelteile zu beschränken. Das schonungslose<br />
Ausreißen von Wurzeln oder<br />
Abschneiden von Ästen, das zum Absterben<br />
oder Umstürzen der Pflanze<br />
führt, ist rechtswidrig und kann nach allgemeinen<br />
Grundsätzen Schadenersatzansprüche<br />
(sowohl für den Schaden an<br />
der Pflanze selbst als auch für Folgeschäden)<br />
auslösen.<br />
Die Kosten der Beseitigung von Ästen<br />
und Wurzeln sind vom Selbsthilfeberechtigten,<br />
also dem Eigentümer oder<br />
Fruchtnießer der benachbarten Liegenschaft,<br />
zu tragen. Er kann allerdings die<br />
Hälfte der für die Entfernung notwendigen<br />
Kosten vom Eigentümer der Pflanze<br />
ersetzt verlangen, wenn durch die Wurzeln<br />
oder Äste ein Schaden entstanden<br />
ist oder offenbar zu entstehen drohte.<br />
Als Beispiele nennen die Gesetzesmaterialien,<br />
dass eindringende Wurzeln<br />
Wasser- oder Kanalleitungen zerstören<br />
oder verstopfen, die Platten eines Weges<br />
so stark anheben, dass dieser mangelhaft<br />
wird, oder dass die überhängenden<br />
Äste Schäden am Dach oder an der<br />
Fassade eines Hauses verursachen.<br />
Wenngleich der beeinträchtigte<br />
Grundstückseigentümer in diesen Fällen<br />
also Anspruch auf Ersatz der Hälfte<br />
der Kosten für das Entfernen der Wurzeln<br />
oder Äste hat, gilt dies nicht auch<br />
für die Kosten der Behebung eines entstandenen<br />
Schadens. Denn aus § 422<br />
ABGB ist nämlich abzuleiten, dass das<br />
Eindringen von Pflanzenteilen nicht<br />
rechtswidrig ist. Daher scheidet ein<br />
Schadenersatzanspruch nach allgemeinen<br />
Grundsätzen aus, es sei denn, das<br />
Verhalten des Eigentümers der Pflanze<br />
müsste als Verstoß gegen das Rücksichtnahmegebot<br />
des § 364 Abs. 1<br />
ABGB eingestuft werden, etwa wenn der<br />
Grundstückseigentümer, dem der Swimmingpool<br />
des Nachbarn ein Dorn im<br />
Auge ist, absichtlich „aggressive“ Flachwurzler<br />
an der Grundstücksgrenze ansetzt<br />
und es ihm geradezu darauf ankommt,<br />
dass diese den Swimmingpool<br />
des Nachbarn beschädigen.<br />
Vorrang des Verwaltungsrechts<br />
Bundes- und landesgesetzliche Regelungen<br />
über den Schutz von oder vor<br />
Bäumen und anderen Pflanzen, insbesondere<br />
über den Wald-, Flur-, Feld-,<br />
Ortsbild-, Natur- und Baumschutz, wie<br />
beispielsweise das Forstgesetz, das<br />
Wiener Baumschutzgesetz, die Salzburger<br />
Baumschutzverordnung und verschiedene<br />
Bestimmungen in den Naturschutzgesetzen<br />
der Länder, gehen dem<br />
Abwehranspruch gegen den Entzug von<br />
Licht oder Luft durch Bäume oder andere<br />
Pflanzen vor. Würde der Nachbar<br />
z. B. im Falle der Klagsstattgebung<br />
gezwungen, einen unter Naturschutz<br />
stehenden Baum in verwaltungsrechtlich<br />
unzulässiger Weise zu fällen oder<br />
zurückzuschneiden, so wäre die Klage<br />
abzuweisen.<br />
Schutz vor „positiven<br />
Immissionen“ von Pflanzen<br />
Die von Bäumen oder anderen Pflanzen<br />
ausgehenden positiven Immissionen wie<br />
der Befall mit Laub, Nadeln, Früchten,<br />
Zapfen, das Abtropfen von Harz oder<br />
der Pollenflug sind unzulässig, wenn sie<br />
das ortsübliche Ausmaß überschreiten<br />
und zu einer wesentlichen Beeinträchtigung<br />
des Nachbarn führen. Dies wird<br />
freilich nur in den seltensten Fällen zutreffen.<br />
Allein darin, dass der Nachbar im<br />
Herbst das abgefallene Laub zusammenrechen<br />
und kompostieren muss,<br />
liegt sicherlich noch keine wesentliche<br />
Beeinträchtigung, lediglich dann, wenn<br />
die Einwirkungen der Pflanzen unmittelbar<br />
Schaden stiften, kann ein Unterlassungsanspruch<br />
angenommen werden;<br />
beispielsweise dann, wenn austretendes<br />
Baumharz auf den Pkw-Abstellplatz<br />
des Nachbarn tropft und das dort abgestellte<br />
Fahrzeug zu beschädigen droht.<br />
Schutz vor „negativen<br />
Immissionen“ von Pflanzen<br />
Weiters kann sich der Grundeigentümer<br />
in besonders massiven Fällen gegen<br />
den „Entzug von Licht und Luft“ (negativen<br />
Immissionen) zur Wehr setzen.<br />
Gem. § 364 Abs. 3 ABGB kann der<br />
Grund stückseigentümer einem Nachbarn<br />
die von dessen Bäumen oder anderen<br />
Pflanzen ausgehenden Einwirkungen<br />
durch den Entzug von Licht<br />
oder Luft insoweit untersagen, als diese<br />
die Ortsüblichkeit überschreiten und zu<br />
einer unzumutbaren Beeinträchtigung<br />
der Benutzung des Grundstücks führen.<br />
Diese Bestimmung umfasst sowohl gepflanzte<br />
als auch durch natürlichen Anflug<br />
gewachsene Pflanzen, wobei sich<br />
der Grundstückseigentümer auch jene<br />
Gewächse zurechnen lassen muss, die<br />
von seinen Rechtsvorgängern angepflanzt<br />
worden sind. Bei der Beurteilung<br />
des Überschreitens der örtlichen Verhältnisse<br />
und der Unzumutbarkeit sind<br />
die Art, Widmung und Benützung der<br />
benachbarten Grundstücke zu berücksichtigen.<br />
Weiters ist auf die Lage und<br />
die Größe der Grundstücke Bedacht zu<br />
nehmen. Schließlich kommt es bei der<br />
Entscheidung, ob ein Unterlassungsanspruch<br />
zusteht oder nicht, immer auf die<br />
Umstände des Einzelfalls an. Eine unzumutbare<br />
Beeinträchtigung liegt vor,<br />
wenn größere Teile des Grundstücks wegen<br />
des fehlenden Lichteinfalls versumpfen,<br />
vermoosen oder sonst unbrauchbar<br />
würden oder wenn fremde<br />
Bäume zu Mittag an einem helllichten<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 9
echt&steuer<br />
Tag eine künstliche Beleuchtung im angrenzenden<br />
Haus notwendig machen,<br />
oder der Schattenwurf der Bäume zur<br />
völligen Unbrauchbarkeit einer schon<br />
bestehenden Solaranlage führt. Der Untersagungsanspruch<br />
gegen negative Immissionen<br />
ist auf den Entzug von Licht<br />
oder Luft beschränkt, gegen den Entzug<br />
der Aussicht oder auch des Funkwellenempfangs<br />
kann sich der Nachbar<br />
somit nicht zur Wehr setzen.<br />
Der Unterlassungsanspruch kann<br />
den „Störer“ allerdings nur dazu verpflichten,<br />
zumutbare Verhältnisse herzustellen,<br />
z. B. ausreichend auszuästen<br />
oder zurückzuschneiden. Keinesfalls<br />
kann ein Gerichtsurteil dem Nachbarn<br />
ein bestimmtes aktives Tun vorschreiben,<br />
etwa das Umschneiden eines bestimmten<br />
Baumes fordern. Das Klagebegehren<br />
ist daher stets auf Unterlassung<br />
eines von den Pflanzen des Nachbarn<br />
ausgehenden, ortsunüblichen Entzugs<br />
von Licht oder Luft zu richten.<br />
Fazit: Dem Gedanken der gegenseitigen<br />
Rücksichtnahme folgend kann der<br />
beeinträchtigte Nachbar sein Recht auf<br />
Immissionsschutz nur unter möglichster<br />
Schonung fremder Bäume und Gewächse<br />
sachgerecht ausüben. Um ein<br />
gedeihliches nachbarschaftliches Zusammenleben<br />
zu ermöglichen, gilt es<br />
daher im Einvernehmen eine Lösung zu<br />
finden und gegebenenfalls sich einer<br />
hierzu eingerichteten Schlichtungsstelle<br />
zu bedienen.<br />
Überblick über den sonstigen zivilrechtlichen<br />
Immissionsschutz<br />
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,<br />
dass sich der zivilrechtliche Immissionsschutz<br />
nicht auf negative Immissionen<br />
von Bauwerken oder nicht lebenden<br />
Einfriedungen, wie Zäunen oder<br />
Sichtschutzwände, bezieht. Wegen des<br />
Vorhandenseins öffentlich-rechtlichen<br />
Abstandsvorschriften für Bauwerke verzichtete<br />
der Gesetzgeber auf die Schaffung<br />
eines zivilrechtlichen Abwehranspruchs<br />
gegen negative Einwirkungen<br />
durch Bauwerke. Hingegen fehlt es im<br />
öffentlichen Recht an entsprechenden<br />
Abstandsvorschriften für Pflanzen.<br />
Auch ideelle Immissionen, die das<br />
sittliche oder ästhetische Empfinden des<br />
Schneller als man denkt, kann ein Baum einen (Grundstücks-)Grenzstreit entfachen.<br />
Grundeigentümers beeinträchtigen (z. B.<br />
Freibad, Bordell, Unrathaufen) sind nicht<br />
vom zivilrechtlichen Immissionsschutz<br />
umfasst.<br />
Gem. § 364 ABGB kann der Eigentümer<br />
eines Grundstückes dem Nachbarn<br />
die von dessen Grund ausgehenden<br />
Einwirkungen durch Abwässer, Rauch,<br />
Wärme, Geruch, Geräusch, Erschütterung<br />
und ähnliche insoweit untersagen,<br />
als sie das nach den örtlichen Verhältnissen<br />
gewöhnliche Maß überschreiten<br />
und die ortsübliche Benutzung des<br />
Grundstückes wesentlich beeinträchtigen.<br />
Eine unmittelbare Zuleitung ist<br />
ohne besonderen Rechtstitel unter allen<br />
Umständen unzulässig. Verboten ist<br />
demnach zum Beispiel die direkte Zuleitung<br />
von Regen- oder Gießwasser<br />
ebenso wie die von Jauche und anderen<br />
Abwässern auf das Nachbargrundstück.<br />
Unzulässig können auch optische<br />
Einwirkungen wie eine Lichtreklame<br />
oder eine Scheinwerferbeleuchtung, die<br />
Beeinträchtigung durch elektrische<br />
Energie, ionisierende Strahlung oder<br />
das Absenken des Grundwasserspiegels<br />
sein.<br />
Weiters darf ein Grundstück nicht in<br />
der Weise vertieft werden, dass der Boden<br />
oder das Gebäude des Nachbars<br />
die erforderliche Stütze verliert, es sei<br />
denn, dass der Besitzer des Grundstückes<br />
für eine genügende anderweitige<br />
Befestigung Vorsorge trifft. Ist es dazu<br />
gekommen – Mauerrisse oder Setzungen<br />
im Nachbarhaus –, ist der frühere<br />
Zustand wiederherzustellen.<br />
Werden Immissionen durch eine Bergwerksanlage<br />
oder eine sonstige behördlich<br />
genehmigte Anlage verursacht, so<br />
sind sie in dem von der Genehmigung erfassten<br />
Ausmaß auch dann zu dulden,<br />
wenn sie das ortsübliche Maß überschreiten<br />
und die ortsübliche Nutzung<br />
wesentlich beeinträchtigen. Dem gestörten<br />
Eigentümer wird bei behördlicher Genehmigung<br />
der Anlage im Interesse der<br />
Wirtschaft der Unterlassungsanspruch<br />
genommen, dafür ein Anspruch auf Ersatz<br />
des zugefügten Schadens zugebilligt,<br />
der ähnlich wie die Entschädigung<br />
wegen Enteignung als besonderer Ausgleichsanspruch<br />
für den Eingriff aufzufassen<br />
ist, weshalb es auf Rechtswidrigkeit<br />
und Verschulden nicht ankommt. ı<br />
10 Leas•mich
kommentar<br />
Entwicklung des <strong>Leasing</strong>marktes 2009<br />
Die österreichische Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2009 real um 3,4 %; Warenexport,<br />
Sachgütererzeugung und Ausrüstungsinvestitionen gingen im zweistelligen Bereich<br />
zurück. Aufgrund der sehr niedrigen Kapazitätsauslastung vor allem der Sachgütererzeuger<br />
ist mit einer weiteren Kürzung der Investitionspläne und entsprechenden<br />
Auswirkungen auf dem <strong>Leasing</strong>markt zu rechnen.<br />
MAG. MICHAEL OHNER<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Bereits seit dem Einsetzen der Finanzkrise im letzten Quartal<br />
2008 ist die Nachfrage nach <strong>Leasing</strong>finanzierungen weitgehend<br />
zum Erliegen gekommen und hat sich auch im letzten<br />
Geschäftsjahr nicht wesentlich verbessert. Ob das Anspringen<br />
der Exportkonjunktur – wie in vergangenen Aufschwungphasen<br />
– rasch in eine Belebung der Investitionen<br />
mündet und dabei auch zwangsläufig der Finanzierungsbedarf<br />
steigt, wird sich erst im späteren Jahresverlauf bemerkbar<br />
machen.<br />
Das Bestandsvolumen der <strong>Leasing</strong>branche verzeichnete im<br />
abgelaufenen Jahr ein Minus von 2,6 %. Insgesamt waren<br />
2009 rund € 23,2 Mrd. in <strong>Leasing</strong>-Verträgen gebunden, 2008<br />
waren es € 23,8 Mrd. Das Neugeschäft ging im Vergleich zu<br />
2008 um 23,2 % auf € 5,3 Mrd. zurück.<br />
<strong>Leasing</strong>-Neugeschäft in Österreich 2009 (in Mrd. €)<br />
ó Immobilien<br />
ó Mobilien<br />
0,9 Mrd.<br />
17 %<br />
1,3 Mrd.<br />
25 %<br />
3,1 Mrd.<br />
58 %<br />
ó Kfz<br />
Kfz-<strong>Leasing</strong><br />
Trotz steigender Neuzulassungen hatte die Verschrottungsprämie<br />
keinen positiven Einfluss auf das Kfz-<strong>Leasing</strong>. Grund:<br />
Die privaten Verschrottungskunden griffen vermehrt auf Barzahlung<br />
zurück und die traditionell <strong>Leasing</strong>-affinen Unternehmer<br />
hielten sich bei der Neuanschaffung von Lkw und Bussen zurück.<br />
Dies illustriert auch die rückläufige <strong>Leasing</strong>quote, die<br />
2009 durch den hohen Barkaufanteil von 39,2 % auf 31,3 % zurückging.<br />
Während der Bestand mit rund 450.000 <strong>Leasing</strong>verträgen<br />
konstant blieb (– 0,8 %), ging das Neugeschäftsvolumen<br />
2009, gemessen an der Anzahl an Verträgen, um 7 % zurück.<br />
Der Bestand des Inlands-<strong>Leasing</strong>volumens betrug zum<br />
31. 12. 2009 € 7,2 Mrd. Das entspricht einem Minus von € 406<br />
Mio. (– 5,3 %). Das Inlands-Neugeschäft ist im Jahr 2009 um<br />
16 % zurückgegangen und liegt aktuell bei knapp € 3,1 Mrd.<br />
Mobilien-<strong>Leasing</strong><br />
Das <strong>Leasing</strong> von Mobilien (Maschinen, Flugzeuge etc.) blieb<br />
2009 auf hohem Niveau. Ausgehend vom Rekordjahr 2008<br />
wurde, trotz eines Rückgangs von 7 %, mit € 4,07 Mrd. Euro<br />
Bestandsvolumen das zweitbeste Ergebnis der Branchengeschichte<br />
verzeichnet. Dieser Rückgang des Mobilien-<br />
Bestandsvolumens wird begleitet von einer etwas geringeren<br />
Reduktion von 3,8 % bei der Anzahl der Verträge im Inlands-<br />
Bestand. Somit verringert sich im Vergleich zum Jahr 2008 die<br />
Zahl der Verträge im Inlands-Bestand um 3.357 Stück auf<br />
85.306 Stück. Im Neugeschäft zeigte dieses Segment einen<br />
Rückgang von 28 % auf knapp € 1,3 Mrd. Die Zahl der neu<br />
abgeschlossenen Verträge verringerte sich weit weniger<br />
drastisch. Sie ging um 15,6 % bzw. 3.944 Stück zurück.<br />
Insgesamt betrug die Anzahl des Mobilien-Neugeschäfts<br />
21.303 Stück.<br />
Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
Mit einem Minus von 35 % (um € 505 Mio. auf € 922 Mio.) verzeichnete<br />
das Neugeschäft des Immobilien-Sektors den<br />
höchsten Rückgang der Branche. Laut dem Verband Österreichischer<br />
<strong>Leasing</strong>-Gesellschaften ist das auf die Zurück -<br />
haltung bei neuen Immobilienprojekten in Gewerbe und Handel<br />
sowie im Industriebereich zurückzuführen. Die Anzahl der<br />
bis Ende 2009 neu abgeschlossenen Verträge (204 Stück) bedeutet<br />
einen Rückgang von 46,3 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Die Zahl der Bestands-Verträge ist um 1,7 % auf 5.047 Verträge<br />
gesunken, das <strong>Leasing</strong>volumen ist dagegen leicht angestiegen<br />
(+ 1,1 %) und beträgt aktuell € 11,8 Mrd. Die durchschnittliche<br />
Vertragssumme der 2009 abgeschlossenen Neuverträge<br />
beträgt € 4,5 Mio. und liegt damit um 20,4 %<br />
(+ € 765.000) über jener des Vorjahres (+ 1,1 %). Einen<br />
positiven Trend verzeichnet das Immobilien-<strong>Leasing</strong> bei Gebäuden<br />
der öffentlichen Hand: Hier wurde ein Neugeschäftsvolumen<br />
von € 292 Mio. (+ 6,4 %) erreicht.<br />
Ergebnis der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Inklusive Cross-Border-Finanzierungen erzielte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> in Österreich mit 15.683 Verträgen ein Neugeschäft<br />
von € 721 Mio. (– 34 %). Das entspricht einem Marktanteil von<br />
12,7 % und bedeutet die Marktführung in diesem Segment.<br />
Vom Gesamtvolumen entfallen auf die Sparte Kfz-<strong>Leasing</strong><br />
€ 290 Mio., auf Mobilien-<strong>Leasing</strong> € 175 Mio. und auf Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />
inklusive Eigenprojekte € 256 Mio. Das aushaftende<br />
Kapital des Inlands-Vertragsbestandes erreichte im Geschäftsjahr<br />
2009 ein Volumen von rund € 3,6 Mrd. bei 47.314<br />
<strong>Leasing</strong>verträgen (+ 3,7 % gegenüber dem Vorjahr). ı<br />
NUMMER 2| FEBRUAR 2010 11
coverstory<br />
12 Leas•mich
,,GRÜN‘‘<br />
ist die<br />
Zukunft<br />
Ein Elektroauto in der Garage,<br />
„Green Fashion“ im Kleiderschrank,<br />
eine Solaranlage auf<br />
dem Dach oder Bioprodukte<br />
im Kühlschrank – das Thema<br />
Nachhaltigkeit ist längst im<br />
Alltag angelangt. Doch was<br />
genau bedeutet Nachhaltigkeit<br />
und welche (politischen)<br />
Vorgaben gibt es?<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 13
coverstory<br />
Der Bauer als „Bionier“ in Sachen<br />
Nachhaltigkeit: Eine stetig wachsende<br />
Zahl von Konsumenten verlangt nach Lebensmitteln<br />
natürlicher, unverfälschter Herkunft,<br />
die ohne Massentierhaltung und/oder<br />
Einsatz von Gentechnik produziert wurden.<br />
Nachhaltigkeit ist in den letzten<br />
Jahren zu einem stark strapazierten<br />
Schlagwort geworden:<br />
Da gibt es den nachhaltigen Tourismus,<br />
einen nachhaltigen Landbau, nachhaltigen<br />
Wohnbau, nachhaltiges Investment,<br />
nachhaltige Mobilität und generell einen<br />
nachhaltigen Lebensstil. Allheilmittel<br />
oder inflationäre Floskel? Was steckt tatsächlich<br />
hinter dem Konzept einer nachhaltigen<br />
Entwicklung?<br />
Das Konzept der Nachhaltigkeit avancierte<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
zu einem umfassenden, strategischen<br />
Ansatz in der Umweltszene und Wirtschaftswelt.<br />
Eine „nachhaltige Entwicklung“<br />
beinhaltet nicht nur die wirtschaftliche<br />
Stabilität eines Unternehmens oder<br />
einer Institution, sondern berücksichtigt<br />
ebenso die umweltpolitische Dimension<br />
und eine soziale Gerechtigkeit. Diese<br />
drei Säulen – Soziales, Ökologie und<br />
Ökonomie – bilden das Fundament der<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Was ist Nachhaltigkeit?<br />
Klimawandel kennt<br />
keine Landesgrenzen<br />
Mit akuten Problemen wie Klimawandel,<br />
Finanzdebakel oder Umweltproblemen<br />
sind die Diskussionen und die Forderungen<br />
nach nachhaltigen Konzepten<br />
neu und vehement entbrannt. Klimaveränderung<br />
und ihre Auswirkungen kennen<br />
schließlich keine Landesgrenzen.<br />
Hier ist auch die Politik gefragt, entsprechende<br />
– nachhaltige – Rahmenbedingungen<br />
vorzugeben.<br />
Obamas Grüne Agenda<br />
Nach den Bemühungen der Europäischen<br />
Union (vor allem mit dem 2008<br />
„Sustainability“ – zu Deutsch „Nachhaltigkeit“ – avancierte in den letzten Jahren zu einem<br />
zentralen Begriff. Nachhaltigkeit und die Idee dahinter sind jedoch keineswegs so neu, wie<br />
man anhand seiner steilen Karriere der letzten Jahre vermuten könnte. Das zugrunde liegende<br />
Prinzip hat in der europäischen Forstwirtschaft bereits eine jahrhundertelange Tradition. Die<br />
Ursprünge des Begriffes selbst gehen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Damals begann sich<br />
der Ansatz durchzusetzen, nur so viel Holz zu roden wie auch wieder nachwachsen kann.<br />
Heute beinhaltet Nachhaltigkeit eine Entwicklung, die auf den drei Säulen Soziales, Öko nomie<br />
und Ökologie fußt. Als ethisches Leitbild bedeutet nachhaltige Entwicklung, dass die Nutzung<br />
der Ressourcen in der Gegenwart die Zukunftschancen kommender Generationen nicht<br />
beeinträchtigen darf. Definiert wurde die „moderne“ Nachhaltigkeit 1987 im sogenannten<br />
Brundtland-Report als „Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Generation<br />
befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen<br />
Bedürfnisse zu befriedigen“ (WCED-Report „Our Common Future“, 1987).<br />
verabschiedeten Energie- und Klimapaket)<br />
setzen nun auch die Vereinigten<br />
Staaten ein klares Zeichen. So läutete<br />
der amerikanische Präsident Barack<br />
Obama kurz nach seinem Amtsantritt<br />
mit seiner „Green Agenda“ eine neue<br />
Ära in der amerikanischen Wirtschaftsund<br />
Umweltpolitik ein. „Um unsere Wirtschaft<br />
wirklich zu verändern und unseren<br />
Planeten vor der Verwüstung durch<br />
den Klimawandel zu schützen, müssen<br />
wir endlich saubere und erneuerbare<br />
Energie profitabel machen“, so Obama.<br />
Energiestrategie Österreich<br />
Auch Österreich macht ernst. Immerhin<br />
müssen laut EU-Vorgabe bis zum Jahr<br />
2020 34 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />
aus erneuerbaren Quellen kommen.<br />
„Wir müssen jetzt einen Weg einschlagen,<br />
der die Energieversorgung für<br />
Österreichs Bevölkerung und Unternehmen<br />
über das Jahr 2020 hinaus nachhaltig<br />
und sicher macht“, sagt Wirtschaftsminister<br />
Reinhold Mitterlehner,<br />
der gemeinsam mit Umweltminister<br />
Nikolaus Berlakovich die Energiestra<br />
tegie Österreich präsentierte. Vom<br />
Ministerrat beschlossen wurde sie im<br />
April 2010.<br />
„Wir müssen die Chancen nutzen, die<br />
Energieversorgung Österreichs auf zukunftsweisende,<br />
effiziente und erneuerbare<br />
Beine zu stellen – speziell auch in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, ist<br />
14 Leas•mich
Der nachhaltige<br />
Geschmack<br />
von Schokolade<br />
Zotter schöpft seine Schokoladen mit der Hand<br />
und seine Nachhaltigkeit aus der Leidenschaft.<br />
sich Berlakovich sicher. Die Schwerpunkte<br />
der Energiestrategie liegen daher<br />
auf Themen wie Elektromobilität, thermische<br />
Sanierung, Ausbau erneuerbarer<br />
Energie und die Sicherstellung der Versorgungssicherheit.<br />
Grüne Produkte für zu Hause<br />
Ob ein Elektroauto in der Garage,<br />
„Green Fashion“ im Kleiderschrank, eine<br />
Solaranlage auf dem Dach oder Bioprodukte<br />
im Kühlschrank – der Konsum<br />
nachhaltiger Produkte ist ein wichtiges<br />
Statement und markiert eine wachsende<br />
kritische Konsumentenschicht. ÖsterreicherInnen<br />
sind zunehmend an ethischem<br />
Konsum interessiert – diese Werteverschiebung<br />
zeigt auch eine Studie<br />
von Sophie Karmasin (2009). Demnach<br />
werden in Zukunft Themen wie Recycling,<br />
Energie, Technik, Information und<br />
Mobilität stärker in die Kaufentscheidung<br />
einfließen. Ethische Aspekte im Konsumverhalten<br />
sind bereits für 26 Prozent<br />
der ÖsterreicherInnen gängige Praxis –<br />
Tendenz steigend. Nachhaltigkeit beinhaltet<br />
schließlich nicht nur die „Öko-<br />
Schiene“, sondern ebenso soziale Aspekte<br />
wie faire Arbeitsbedingungen und<br />
soziale Leistungen.<br />
Gefördert von Diskussionen rund um<br />
Klimaschutz, ethisches Verhalten, Naturkatastrophen<br />
und Wirtschaftskrisen<br />
wird der grüne Lebensstil also weiterhin<br />
die Märkte erobern.<br />
In der Zotter Schokoladen Manufaktur wird handgeschöpfte Schokolade hergestellt – mit<br />
viel Leidenschaft, Kreativität und Nachhaltigkeit! Das beginnt schon dort, wo die Schokolade<br />
angebaut wird: Der Ursprung der Zotter-Schokoladen ist in Lateinamerika. Laut<br />
Ansicht Josef Zotters „tragen wir als kakaoverarbeitender Betrieb Verantwortung für die<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kakaobauern in der Dritten Welt.“ Also fördert der<br />
Schokoladeproduzent unterschiedliche Projekte wie „Kakao gegen Armut“, bei dem er<br />
gemeinsam mit Partnern drei Kleinbauernkooperativen in Nicaragua mit mehr als 600 Kleinbauernfamilien<br />
unterstützt. Und noch etwas fördert er: den süßen Genuss. Denn die<br />
meisten der Bauern kennen keine Schokolade. Zotter zeigt ihnen, was aus ihren Kakaobohnen<br />
gemacht wird.<br />
BIO und FAIR von der Bohne weg<br />
Zotter, bei dem alle Produktionsprozesse der Schokoladenerzeugung im Haus sind, ist der<br />
einzige Europas, der von der Bohne weg ausschließlich in BIO und FAIR Qualität produziert.<br />
Und auch auf die Umwelt schaut der Zotter, der täglich mit dem E-Mobil zur Arbeit fährt.<br />
Für die Produktion der süßen Verlockungen wird Ökostrom verwendet und die Kakaoschalen<br />
landen nicht auf dem<br />
Müll, sondern werden zu Wärmezwecken<br />
verheizt oder als<br />
Dünger im Garten verwendet.<br />
Die Schokoladen kommen in<br />
Verpackungen mit umweltfreundlichen<br />
Farben und ohne<br />
Glanzbeschichtung, die Folien<br />
werden aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen erzeugt.<br />
Auszeichnungen:<br />
Trigos* 2006,<br />
Trigos* Steiermark 2008,<br />
mehrere Auszeichnungen<br />
der von Greenpeace<br />
betriebenen Konsumentenplattform<br />
Marktcheck<br />
www.zotter.at<br />
* Erläuterung auf Seite 20<br />
Josef Zotter beim Besuch<br />
in Brasilien bei einem der<br />
Kakaobauern. Der Schoko-<br />
Produzent zeigt natürlich<br />
auch gerne, was aus den<br />
Kakaobohnen gemacht wird.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 15
coverstory<br />
Es grünt so grün –<br />
auch in der Wirtschaft<br />
Gerade das letzte Jahr hat es gezeigt: Nicht<br />
der schnelle Erfolg führt zum Ziel, sondern eine<br />
langfristige und nachhaltige Performance.<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz erwies sich<br />
die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien<br />
in Unternehmen nicht als<br />
Schönfärberei, sondern als ernstzunehmendes<br />
Managementtool. Dennoch<br />
reicht die Bandbreite von seriösen Umsetzungen<br />
bis zu medienwirksamem<br />
Greenwashing.<br />
Es genügt aber nicht, ein Logo grün<br />
zu färben und sich so ein neues Öko-<br />
Image aufzustülpen. Für viele Firmen ist<br />
das Konzept der Nachhaltigkeit aber leider<br />
immer noch nicht mehr als ein Marketing-Gag.<br />
Zahlreiche andere Unternehmen<br />
haben die Zeichen der Zeit<br />
schon früher erkannt: Ihnen hat die<br />
Nachhaltigkeit Erfolg gebracht.<br />
Denn Nachhaltigkeit ist keinesfalls als<br />
Gegensatz zu Unternehmertum, Gewinn,<br />
Wachstum und Wettbewerb zu<br />
Die Performance nachhaltiger Investments<br />
kann sich im Vergleich mit konventionellen<br />
Veranlagungen durchaus sehen lassen. Langjährige<br />
Vergleiche zeigen, dass nachhaltige<br />
Investments zumindest gleich performen, in<br />
einigen Fällen auch deutlich besser.<br />
Mehr Bio und<br />
weniger CO ²<br />
Seit zwei Jahren wird Nachhaltigkeit bei<br />
der REWE (Billa, Merkur, Bipa, Penny,<br />
Adeg) großgeschrieben.<br />
Um 30 Prozent mehr Bio-Produkte bis 2012, 30 Prozent<br />
weniger Treibhausgase bis 2015 – das sind nur zwei von<br />
vielen ambitionierten Zielen, die sich die REWE International<br />
AG selbst verordnet hat. Hintergrund ist ein intensiver<br />
Nachhaltigkeitsprozess, den der größte Lebensmittelhändler<br />
Österreichs vor zwei Jahren startete. Nachhaltigkeit<br />
ist nun als zentrale Ausrichtung in die Unternehmensstrategie<br />
integriert und orientiert sich an den vier<br />
Säulen „Grüne Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“,<br />
„MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches Engagement“.<br />
Erster großer Meilenstein war der Nachhaltigkeitsbericht<br />
der REWE, der vergangenen Herbst veröffentlicht wurde<br />
und eine Bestandsaufnahme der bisherigen Nachhaltigkeits-Agenden<br />
darstellt. Das Wichtigste sei – so heißt es<br />
von der Unternehmensführung –, Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichen Interessen zu verbinden. „Nachhaltigkeit muss sich rechnen, weil sie sonst<br />
per se der Definition nicht entspricht“. Ressourcenschonung und ein respektvoller Umgang mit Lieferanten und Mitarbeitern sollen bei REWE<br />
den Erfolg schließlich auch für die Zukunft nachhaltig sichern.<br />
www.rewe-group.at<br />
Der erste Nachhaltigkeitsbericht der REWE International AG wurde im Rahmen<br />
eines hochkarätig besetzten Stakeholderforums vorgestellt. V.l.n.r. Frank Hensel<br />
(Vorstandsvorsitzender REWE International AG), Monika Langthaler (brainbows,<br />
Moderation), Sophie Karmasin (Sophie Karmasin Market Intelligence <strong>GmbH</strong>),<br />
Werner Wutscher (Vorstand REWE International AG).<br />
16 Leas•mich
Weißes Papier,<br />
grün bedruckt<br />
Die Druckerei Gugler hat mit Nachhaltigkeit eine<br />
Erfolgsstory geschrieben. Wie es gelingen kann,<br />
einen Betrieb zu führen, von dem alle profitieren –<br />
Kunden, Mitarbeiter, Partner und die gesamte Region.<br />
sehen, sondern vielmehr als umfassende<br />
Strategie, die die Zukunft eines<br />
Unternehmens sichert.<br />
Nicht nur der Umsatz zählt<br />
Längst wird der Erfolg eines Unternehmens<br />
nicht mehr nur nach seiner wirtschaftlichen<br />
Performance beurteilt. Auch<br />
ökologische und soziale Kennziffern und<br />
damit Aussagen über Ökoeffizienz, Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und Risikomanagement<br />
sind wichtige Faktoren für<br />
den langfristigen – und damit nachhaltigen<br />
– Erfolg eines Unternehmens. Nachhaltigkeit<br />
ist kein ideologisches Nischenthema<br />
mehr, sondern längst im<br />
Mainstream angekommen.<br />
Dies schlägt sich auch immer mehr im<br />
Reporting der Unternehmen nieder. Galten<br />
Nachhaltigkeits- oder CSR-Berichte<br />
vor einigen Jahren noch als etwas Exotisches,<br />
sind sie heute für verantwortungsvolle<br />
Unternehmen fast schon<br />
selbstverständlich. Weltweit legten für<br />
das Jahr 2008 über 3.000 Unternehmen<br />
Nachhaltigkeitsberichte vor, die sich an<br />
den Richtlinien der Global Reporting<br />
Initiative (GRI) orientieren (so auch die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>) – und es werden<br />
jedes Jahr mehr.<br />
Zudem unterzeichnen immer mehr<br />
Unternehmen den UN Global Compact<br />
und verpflichten sich dadurch zur Einhaltung<br />
von Menschenrechten, Umweltnormen<br />
und Transparenzgrundsätzen.<br />
Ein Familienunternehmen mit 95 Mitarbeitern hat eine Pionierleistung vollbracht: Gugler hat<br />
es geschafft, als erste Druckerei das Österreichische Umweltzeichen und als einziges<br />
Unternehmen Österreichs die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) sowie das<br />
Umweltzeichen für Digitaldruck zu bekommen.<br />
Mit dem österreichweit einzigartigen Angebot des „klimaneutralen Drucks“ besetzt Gugler<br />
eine Marktlücke, auf die viele Kunden offensichtlich gewartet haben. Unternehmen lassen<br />
zunehmend ihre Nachhaltigkeitsberichte bei Gugler drucken und neutralisieren die ver -<br />
ursachten Emissionen in Form von Ausgleichszahlungen, die in ein nachhaltiges Klimaschutzprojekt<br />
investiert werden.<br />
Nachhaltigkeit vom Dach bis zur Küche<br />
Nachhaltigkeit hat bei dem österreichischen Vorreiter-Betrieb Tradition, die in jeder Hinsicht<br />
gelebt wird: Das Firmengebäude präsentiert sich als ökologischer Musterbau inmitten<br />
einer weitläufigen Grünlandschaft. Im weitgehend aus Stampflehm, Glas und Holz errichteten<br />
Neubau werden modernste Umwelttechniken genutzt. Ein durchdachtes Energie konzept<br />
sorgt nicht nur für einen schonenden Ressourcen-Einsatz, sondern auch für ein ange nehmes<br />
Raumklima. So werden beispielsweise die Büros durch die Abwärme der Druckmaschinen<br />
beheizt und der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.<br />
Das Herzstück des Medienhauses ist die Bioküche. Im lichtdurchfluteten Speisesaal wird<br />
mit dem täglich zubereiteten Bio-Menü für die gesunde Ernährung der Mitarbeiter gesorgt.<br />
Eingekauft wird dabei regional sowie Fair Trade.<br />
Auszeichnungen und Mitgliedschaften: Trigos* Gewinner 2004, ASRA* 2008, Mitglied respACT<br />
www.gugler.at<br />
* Erläuterung auf Seite 20<br />
Ernst Gugler ist der Gründer und Geschäftsführer der Druckerei. Sein Hauptinteresse<br />
gilt „der Verbindung von Ökonomie und Ökologie und der Verwirklichung nachhaltiger<br />
Prinzipien in einem top-modernen, leistungsfähigen Dienstleistungsunternehmen“.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 17
coverstory<br />
Klassische „Ökounternehmen“ wie Hersteller<br />
von Solaranlagen oder Windrädern boomen.<br />
Sogenannte Green Jobs – also Arbeitsplätze<br />
im Bereich Umweltschutz und Ressourcen -<br />
management – gelten als zukunftsweisend.<br />
Nachhaltigkeit in der Finanzwelt<br />
Nachhaltigkeit wird (spätestens mit der<br />
Wirtschaftskrise) auch in der Finanzbranche<br />
immer wichtiger: Banken, Börsen<br />
und Finanzinstitute müssen sich zunehmend<br />
auf diese Entwicklungen einstellen<br />
– mit ihren internen Strukturen<br />
ebenso wie auch mit den Produkten und<br />
Dienstleistungen, die sie anbieten. Ob<br />
man es als „nachhaltige Veranlagung“,<br />
„ökologische Geldanlage“ oder „ethischökologisches<br />
Investment“ bezeichnet –<br />
all diesen Produkten liegen ethische,<br />
soziale oder ökologische Ansprüche<br />
zugrunde.<br />
Die Performance nachhaltiger Investments<br />
kann sich im Vergleich mit konventionellen<br />
Veranlagungen durchaus<br />
sehen lassen. Langjährige Vergleiche<br />
zeigen, dass nachhaltige Investments<br />
zumindest gleich performen, in einigen<br />
Fällen auch deutlich besser. Übrigens:<br />
Auch während der Finanzkrise blieb dieser<br />
Trend aufrecht.<br />
Auch wenn der Anteil ethischer Investments<br />
in Österreich im internationalen<br />
Vergleich noch gering ist – die Kurve<br />
zeigt steil nach oben. In Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz geht es dabei<br />
um ein Veranlagungsvolumen von<br />
rund 3 Milliarden Euro.<br />
Grünes Wirtschaftswachstum<br />
Insgesamt zeichnet sich eindeutig ein<br />
globaler Trend zu mehr Nachhaltigkeit in<br />
der Wirtschaft ab. Da rüsten einerseits<br />
Unternehmen in Sachen nachhaltige<br />
Performance auf; andererseits boomen<br />
„klassische Ökounternehmen“ wie Hersteller<br />
von Solaranlagen oder Windrädern.<br />
Sogenannte Green Jobs – also Arbeitsplätze<br />
im Bereich Umweltschutz<br />
und Ressourcenmanagement – gelten<br />
als zukunftsweisend.<br />
Die weiteren Entwicklungen werden<br />
nun zeigen, ob das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
ein Weg ist, der aktuelle (Wirtschafts-)Krisen<br />
bewältigen und sie in Zukunft<br />
vermeiden kann.<br />
ÜBER DIE AUTORIN:<br />
MONIKA LANGTHALER ist geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der Beratungsfirma brainbows<br />
informationsmanagement gmbh. Das Unter -<br />
nehmen hat sich spezialisiert auf die Bereiche<br />
Energie & Klimaschutz, Nachhaltigkeit,<br />
strategische Beratung & Lobbying sowie<br />
Events und Stakeholderkommunikation.<br />
www.brainbows.com<br />
18 Leas•mich
Nachhaltigkeit mit Wasserkraft<br />
Ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem kann helfen, Lösungen<br />
für heikle Themen zu finden. Wie das funktioniert und warum Österreichs<br />
führendes Elektrizitätsunternehmen schon lange auf Nachhaltigkeit setzt,<br />
erzählt VERBUND-Chef Wolfgang Anzengruber im Interview.<br />
Leas•mich: Der VERBUND<br />
war eines der ersten Großunternehmen<br />
in Österreich,<br />
das ein Nachhaltigkeitsmanagement<br />
installiert hat. Warum<br />
wurde dieser Schritt gesetzt?<br />
Wolfgang Anzengruber:<br />
Als Stromkonzern mit 90 %<br />
umweltfreundlichem Wasserkraftanteil<br />
sind wir seit Bestehen<br />
ein langfristig orientiertes<br />
Unternehmen, das sehr eng<br />
mit Umwelt und Menschen<br />
verbunden ist. Um unsere Erfolge<br />
systematisch erzielen zu<br />
können, wurde im Jahr 2003 ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem<br />
in die<br />
Gesamtorganisation implementiert. Ein<br />
Entscheidungs- und ein Arbeitsgremium<br />
zeichnen seitdem verantwortlich, Ziele<br />
festzulegen, Maßnahmen zu erarbeiten,<br />
diese umzusetzen und die Zielerreichung<br />
zu kontrollieren.<br />
Ein wichtiger Treiber für unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />
ist unter anderem<br />
die Stakeholdergruppe der Investoren.<br />
Der Kapitalmarkt hat zunehmend<br />
Bedarf an verlässlichen Informationen<br />
über börsenotierte Unternehmen, die<br />
über die im Geschäftsbericht veröffentlichten<br />
Daten hinausgehen. Seit 2002<br />
bringen wir daher jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht<br />
heraus.<br />
Als Zielgruppe sind übrigens auch<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sehr wichtig – die kritischste Interessengruppe,<br />
die natürlich auch ein umfassendes<br />
Bild des Unternehmens haben<br />
möchte.<br />
Leas•mich: Welchen Einfluss haben<br />
Nachhaltigkeitsüberlegungen auf unternehmerische<br />
Entscheidungen des<br />
VERBUND, etwa auch wenn es um kritische<br />
Projekte geht?<br />
Anzengruber: Wir haben den Grundsatz<br />
einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />
schon in unserem Unternehmensleitbild<br />
festgelegt. Wir arbeiten daran,<br />
unsere Position zu schärfen, Bereiche<br />
zu definieren, in denen wir nicht<br />
aktiv sein wollen und auch in Dilemmasituationen<br />
gute Lösungen zu finden.<br />
Das versuchen wir bei Trassenfindungen<br />
für Stromleitungen – was manchmal<br />
länger dauern kann – genauso wie<br />
bei unserem Erzeugungsportfolio, wo<br />
unser Fokus auf Wasserkraft, ergänzt<br />
um Wind- und Gaskraftwerke liegt.<br />
Leas•mich: Der VERBUND ist heute in<br />
verschiedenen Nachhaltigkeitsfonds<br />
gelistet.<br />
Anzengruber: Ja, aktuell ist der VER-<br />
BUND in verschiedenen internationalen<br />
Nachhaltigkeitsindices wie z. B. dem<br />
FTSE4good-Index oder dem österreichischen<br />
VÖNIX gelistet und auch in<br />
zahlreichen internationalen Nachhaltigkeitsfonds<br />
vertreten. Auch<br />
Mainstream-Investoren beobachten<br />
die Entwicklung auf<br />
dem Nachhaltigkeitssektor,<br />
und es ist für uns wichtig, hier<br />
eine gute Position einzunehmen.<br />
Leas•mich: Was sind die<br />
wichtigsten Nachhaltigkeits-<br />
Ziele des VERBUND für die<br />
nächsten Jahre?<br />
Anzengruber: Es ist uns<br />
wichtig, nachhaltige Stromerzeugung<br />
und -verwendung<br />
weiter zu fördern. Die Wasserkraft<br />
spielt hier die Hauptrolle. Ein anderes<br />
Beispiel dafür ist das Solar-Strom-<br />
Paket des VERBUND, mit dem wir unseren<br />
Stromkunden die Errichtung einer<br />
Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen<br />
Hausdach anbieten. Mit der Plattform<br />
„Austrian Mobile Power“ wollen wir die<br />
Zukunft der Elektromobilität aktiv mitgestalten.<br />
Bis 2020 wollen wir 100.000<br />
Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen<br />
bringen.<br />
Eine wichtige Aufgabe ist die Sicherstellung<br />
unseres Nachhaltigkeitsanspruches<br />
nicht nur in Österreich, sondern<br />
auch bei unseren Beteiligungen im<br />
Ausland. Das heißt, dass wir danach<br />
trachten, dass die erreichten Standards<br />
z. B. im Umweltmanagement auch in<br />
unseren ausländischen Standorten in<br />
der Türkei, Frankreich und Italien gelebt<br />
werden.<br />
Der VERBUND ist Österreichs führendes<br />
Elektrizitätsunternehmen und einer der<br />
größten europäischen Stromerzeuger aus<br />
Wasserkraft. 2009 erzielte der VERBUND mit<br />
rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
einen Jahresumsatz von 3,5 Mrd. Euro.<br />
Weitere Informationen: www.verbund.at<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 19
coverstory<br />
Auszeichnungen für<br />
nachhaltiges Engagement<br />
TRIGOS und ASRA sind die beiden wichtigsten österreichischen<br />
Auszeichnungen für nachhaltiges Wirtschaften<br />
TRIGOS: TRIGOS ist die Auszeichnung<br />
für Unternehmen mit Verantwortung,<br />
die jährlich von einer Plattform aus<br />
Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen<br />
an österreichische Betriebe verliehen<br />
wird. Mit einer Einreichung in den<br />
Kategorien Arbeitsplatz, Gesellschaft,<br />
Markt oder Ökologie können Unternehmen<br />
ihr soziales und ökologisches Engagement<br />
unter Beweis stellen. Alljährlich<br />
wird darüber hinaus ein Sonderpreis<br />
vergeben, der im europäischen Jahr zur<br />
Bekämpfung von Armut und sozialer<br />
Ausgrenzung diesem Thema gewidmet<br />
ist. Ein reichende Unternehmen profitieren<br />
von einer ersten Bestandsaufnahme<br />
bestehender CSR-Aktivitäten bis hin zu<br />
einem Imagegewinn bei einer Auszeichnung.<br />
www.trigos.at<br />
ASRA: Der Nachhaltigkeitspreis<br />
ASRA (Austrian Sustainability Reporting<br />
Award) wird jährlich als Auszeichnung<br />
der besten Nachhaltigkeitsberichte österreichischer<br />
Unternehmen vergeben. Aus<br />
den Kategorien Integrierter Geschäftsund<br />
Nachhaltigkeitsbericht, Großunternehmen,<br />
KMU sowie öffentliche und private<br />
Organisationen prämiert die Kammer<br />
der Wirtschaftstreuhänder gemeinsam<br />
mit Kooperationspartnern die besten<br />
Berichte. Bis 30. September können<br />
Unternehmen zum ASRA 2010 einreichen.<br />
Die Nachhaltigkeits berichterstattung<br />
bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />
ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Leistungen einer breiten Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren.<br />
www.kwt.or.at (Rubrik Spezialgebiete/<br />
Umwelt/Nachhaltigkeit/ASRA)<br />
TRIGOS wird jährlich von Wirtschaft und<br />
NGO an österreichische Betriebe verliehen.<br />
ASRA-Verleihung (v.l.n.r.): Christine Jasch<br />
(Wiener Institut für ökologische Wirtschaftsforschung),<br />
Wolfram Tertschnig (Lebensministerium),<br />
Helmut Petschar (Kärntnermilch)<br />
und Helmut Puffer (KWT)<br />
Foto: respACT, oreste.com<br />
Foto: KWT<br />
Zur Info: Hilfreiche Links für Interessierte<br />
und Tipps zu Fördermöglichkeiten<br />
respACT: respACT – austrian business council for sustainable development: führende Unternehmensplattform für<br />
Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltige Entwicklung in Österreich. www.respact.at<br />
Betriebliche Umweltförderung des Bundes im Inland (UFI): unterstützt verschiedene<br />
betriebliche Umweltschutzmaßnahmen. www.public-consulting.at<br />
klima:aktiv: Klimaschutz-Initiative des Lebensministeriums mit den Schwerpunkten<br />
Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren sowie erneuerbare Energie. www.klimaaktiv.at<br />
KMU-Energieeffizienzscheck des Klima- und Energiefonds: Beratungsförderung<br />
für Klein- und Mittelbetriebe. www.kmu-scheck.at und www.klimafonds.gv.at<br />
Förderungen in den Bundesländern:<br />
Burgenland: www.wibag.at<br />
Niederösterreich: www.oekomanagement.at, www.wko.at/noe/uns<br />
Salzburg: www.umweltservicesalzburg.at<br />
Tirol: www.wko.at/tirol/service<br />
Wien: www.oekobusinessplan.wien.at<br />
Kärnten: www.wko.at/ktn/servicezentrum<br />
Oberösterreich: www.energiesparverband.at<br />
Steiermark: www.win.steiermark.at<br />
Vorarlberg: www.energieinstitut.at<br />
20 Leas•mich
meinung<br />
Nachhaltigkeit by <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
MAG. PETER ENGERT<br />
Sprecher der<br />
Geschäftsführung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Um Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen, braucht es die<br />
Bereitschaft, alle Aktivitäten – wirtschaftlicher, strategischer und<br />
gesellschaftspolitischer Natur – darauf auszurichten. Raiff eisen-<br />
<strong>Leasing</strong> setzt diesen Anspruch in ihrer Unternehmensstrategie<br />
um. Nachhaltigkeit im Wirtschaften bedeutet, langfristige Investitionen<br />
mit langfristigen Mitteln zu refinanzieren. Nach haltigkeit<br />
im Handeln heißt, Mitarbeitern die Chance auf Weiterentwicklung<br />
zu bieten und faire Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Nachhaltigkeit in Kundenbeziehungen verlangt intensive<br />
Betreuung und transparente Informationen.<br />
Gerade in schwierigen Zeiten finde ich, ist Nachhaltigkeit<br />
eine Voraussetzung, um der Krise zu trotzen. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> nutzt seit vielen Jahren ihre konsequente Bereitschaft,<br />
nachhaltig zu wirtschaften, um ihre Geschäftsfelder stetig um<br />
zukunftsträchtige Entwicklungen zu erweitern.<br />
Weitblick hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beispielsweise auch bewiesen,<br />
als sie mit der Finanzierung von Projekten und Anlagen<br />
zur Erzeugung von alternativen und erneuerbaren Energieformen<br />
startete. Was damals als kleines Segment begonnen hat,<br />
erweist sich heute als großes Zukunftsthema.<br />
Mit dem Thema Nachhaltigkeit übernimmt die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> Verantwortung. Einerseits als Finanzdienstleister, der in<br />
nachhaltige Projekte investiert, andererseits als Unternehmen,<br />
das als Multiplikator Bewusstsein für diese Themen schaffen<br />
kann.<br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
So veröffentlicht die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> heuer bereits zum vierten<br />
Mal einen im Geschäftsbericht integrierten Nachhaltigkeitsbericht.<br />
Nachdem eine nachhaltige Entwicklung ein sich<br />
ständig verändernder Prozess ist, hat das Unternehmen in der<br />
Erhebung einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das<br />
Reporting orientiert sich zum ersten Mal an den Sustainability<br />
Reporting Guidelines G3 der Global Reporting Initiative. Diese<br />
gibt die Indikatoren zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />
– Ökonomie, Ökologie und Soziales (www.globalreporting.org)<br />
vor. Im Zuge dessen wurde die Erhebung nachhaltiger Prozesse<br />
und Projekte im Unternehmen implementiert und standar disiert.<br />
Dieser Nachhaltigkeitsbericht ist das Ergebnis dieser Zu -<br />
sammenschau und bildet – mit Fokus auf Österreich – die<br />
Jahre 2007, 2008 und 2009 ab. In Zukunft wird die Bericht -<br />
erstattung nicht nur jährlich fortgeführt, sondern zunehmend<br />
Daten und Informationen der Töchterunternehmen beinhalten.<br />
Im Dialog mit den Stakeholdern<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> legt großen Wert auf den aktiven Dialog.<br />
Nicht nur mit den Mitarbeitern, die die Basis unseres Erfolgs<br />
sind. Oder mit ihren Kunden, großteils langfristige Partner, mit<br />
denen wir faire und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen pflegen.<br />
Auch mit Politik und Behörden, Lieferanten, Mitbewerbern,<br />
Medien, Gemeinden und NGOs bleibt die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
ständig im Gespräch.<br />
Ganz wesentlich ist für uns die Kommunikation mit den<br />
Stake holdern, die der Be ziehungspflege dient und das Wissen<br />
über die Produkte und Dienstleistungen der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
verbessern soll. Darüber hinaus können durch den Austausch<br />
die Chancen und Risiken der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in Hinblick auf<br />
soziale und ökologische Fragestellungen erarbeitet werden.<br />
Unsere diversen Veranstaltungen bieten einen optimalen<br />
Rahmen für den Dialog. So findet etwa bei den jährlich veranstalteten<br />
„Ökologiegesprächen“ ein regelmäßiger Austausch zu<br />
umweltbezogenen Themen statt. Dem Informationsaustausch<br />
mit den Mitarbeitern wird in der Veranstaltungsreihe „Freitag -<br />
morgen-Gespräche“ Raum gegeben.<br />
Mit unserem Kundenmagazin „Leas•mich“ informieren wir<br />
laufend Kunden, Geschäftspartner und Interessierte über<br />
aktuelle Themen der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Für sämtliche Stakeholder bietet die Unternehmens-Website<br />
(www.raiffeisen-leasing.at) ein umfassendes Informations -<br />
angebot. Und letztlich nutzen wir mit unserem ÖkoEnergie-<br />
Blog (www.oekoenergie-blog.at) ein innovatives Medium, um<br />
das Wissen über ökologische Alternativen zu erweitern.<br />
Schließlich gibt der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht<br />
(www.raiffeisen-leasing.at/geschaeftsber.html) allen Stake -<br />
holdern Einblick über die wirtschaftliche Situation, die Aktivitäten<br />
des vergangenen Geschäftsjahrs, aber ebenso über unser ökologisches<br />
und soziales Engagement.<br />
Angesichts des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds<br />
bestätigt sich für uns einmal mehr, dass wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
den richtigen Weg eingeschlagen haben. ı<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 21
Ökologiegespräch<br />
Die Krise ist vorbei?<br />
Haben wir daraus gelernt?<br />
Bei den von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> veranstalteten Ökologiegesprächen wurden in den letzten Jahren<br />
viele aktuelle Themen diskutiert, wie etwa das Auto der Zukunft, die Donau als Verkehrsweg oder der<br />
Landwirt in seiner Rolle als Energieproduzent. Beim 5. Ökologiegespräch am 13. April 2010 wurde<br />
die Wirtschafts- und Finanzkrise und deren vielfältige Ausprägungen der Nachhaltigkeit beleuchtet.<br />
Mancher wird sich vielleicht fragen, was<br />
die Krise mit Ökologie zu tun hat. Doch<br />
an diesem Abend wurde rasch klar, dass<br />
Menschen, die sich ähnlich der Natur<br />
verhalten – also nachhaltig, und damit ist<br />
nicht nur Mülltrennung oder alternative<br />
Mobilität gemeint –, mit ihren Investments<br />
auch während der Krise besser gefahren<br />
sind, als diejenigen, die nur auf schnellen<br />
Erfolg aus waren. Unter der Moderation<br />
von Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, näherten<br />
sich die prominenten Diskutanten<br />
des Abends – Dr. Veit Sorger, Präsident<br />
der Industriellenvereinigung, Dr. Heinz<br />
Schaller, Mitglied des Vorstandes der<br />
Wiener Börse AG, Dr. Walter Rothen -<br />
steiner, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Zentralbank Österreich AG und Obmann<br />
der Bundessparte Bank und Versicherung<br />
der Wirtschaftskammer Österreich,<br />
und DI Josef Pröll, Vizekanzler und Finanzminister<br />
der Republik Österreich –<br />
dem Thema Nachhaltigkeit aus den unterschiedlichsten<br />
Perspektiven und fanden<br />
doch letztlich eine gemeinsame<br />
Conclusio: alle werden ihren Beitrag<br />
leisten müssen, um aus der Situation<br />
heil rauszukommen und ein Szenario<br />
wie dieses in Zukunft zu verhindern.<br />
Die Gründe, die zum Ausbruch der<br />
Krise geführt haben, sind weitgehend<br />
bekannt. Doch auch wenn alle glauben,<br />
die Ursachen zu kennen, heißt das noch<br />
nicht, etwas daraus gelernt zu haben.<br />
Europa ist heute bei vielen Parametern<br />
dort, wo es vor 10 Jahren war. Viele<br />
Der durch eine Sportverletzung lädierte Josef<br />
Pröll erhielt vom Geschäftsführer der Raiff -<br />
eisen-<strong>Leasing</strong>, Peter Engert, einen komfortablen,<br />
weil motorisierten, Segway überreicht.<br />
Entwicklungen der letzten Jahre wurden<br />
zunichte gemacht, andere sind geblieben.<br />
Das Wachstum und die Produktionssteigerungen<br />
sind jedoch verloren<br />
gegangen. „Wir haben 15 % Industrieproduktion<br />
eingebüßt, die Verschuldung<br />
der europäischen Staaten ist in den letzten<br />
zwei Jahren um 20 Prozentpunkte<br />
gestiegen“, verweist Engert bei seiner<br />
Eröffnungsrede auf die unerfreuliche<br />
Ausgangslage. Gleichzeitig stiegen die<br />
Ausgaben im Sozialbereich. „Noch können<br />
wir unseren hohen Lebensstandard<br />
und unsere Errungenschaften sichern.<br />
Aber viele Staaten – auch Österreich –<br />
tun dies auf Pump. Und viele Menschen<br />
investieren ihre Ersparnisse in Konsumgüter,<br />
weil sie nicht daran glauben, dass<br />
Geld seinen Wert behalten wird. So wird<br />
die Tatsache, dass wir uns eigentlich im<br />
Jahr 2000 befinden, verschleiert.“<br />
„Die Krise ist noch nicht vorbei“, hält<br />
auch Pröll fest. „Im Finanzsektor ist sie<br />
gut bewältigt, und auch in der Industrie<br />
ist das Ärgste verdaut. Die 3. Welle ist jedoch<br />
eine Krise der gesamten Volkswirtschaft,<br />
und die hat es in sich. Der<br />
Dominoeffekt ist eine Gefahr für den<br />
Euro und alle EU-Länder, wie am Beispiel<br />
Griechenland zu sehen ist.“<br />
Für Sorger steht Österreich in vielen<br />
Segmenten zwar besser da als viele andere<br />
Länder, aber es gebe eine Aufschubtendenz.<br />
„Eine Konsolidierung ist<br />
unabdingbar, das sollte in der aktuellen<br />
Steuerdiskussion beachtet werden. Zuerst<br />
einsparen, dann an Belastungen<br />
denken.“<br />
Die Aktienmärkte laufen der Realwirtschaft<br />
voraus, doch heißt das, dass die<br />
Krise schon vorbei ist? „Wenn man sich<br />
die Fundamentaldaten ansieht, schaut<br />
es gut aus. Das macht mich zuversichtlich“,<br />
so Schaller. „Doch jetzt muss man<br />
dazu übergehen, die Ursachen zu bekämpfen,<br />
und dabei sollte nicht nur den<br />
Finanzinstituten die Schuld zugeschoben<br />
werden.“ Bestimmte Grundtendenzen<br />
in der gesamten Volkswirtschaft<br />
müssten sich verändern. Finanzinvestoren<br />
würden nämlich naturgemäß immer<br />
dorthin gehen, wo die höchsten Renditen<br />
locken, daran wird sich wenig ändern.<br />
Auch Rothensteiner sieht das Problem<br />
bei den für die Weltwirtschaftskrise<br />
verantwortlichen Investmenthäusern,<br />
„Wir haben viele Initiativen gesetzt, um<br />
Auswüchse wie in der Vergangenheit zu<br />
verhindern. Im Bankenbereich teile ich<br />
daher diese Sorge nicht.“<br />
„Die Wirtschaft wollte unreglementiert<br />
sein und verbat sich jede Einmischung<br />
22 Leas•mich
durch die Politik“, berichtigt Pröll. Dennoch<br />
erwarte sie, dass der Staat einspringe,<br />
wenn es brenzlig wird. „Die<br />
Lehre daraus ist, dass wir die Auswirkungen<br />
alle gemeinsam finanziell tragen<br />
müssen. Das heißt vor allem zu sparen,<br />
aber es braucht auch einnahmenseitige<br />
Maßnahmen.“ Pröll will dabei nicht nur<br />
an der Steuerschraube drehen, sondern<br />
durch Steuerungselemente an der<br />
Ökologisierung arbeiten und dabei noch<br />
durch Direktinvestitionen „green jobs“<br />
schaffen.<br />
Eine Ökologisierung des Steuersystems<br />
hält auch Sorger für einen zukunftsträchtigen<br />
Weg, wenn der Hauptverursacher<br />
– der Autoverkehr – mit eingebunden<br />
wird. Für Schaller wären<br />
Adaptierungen im Steuersystem, zum<br />
Beispiel in Form von Förderungen oder<br />
einer Transaktionssteuer, wünschenswert,<br />
allerdings unter Erfüllung zweier<br />
Bedingungen: kein Alleingang Österreichs,<br />
und alle Finanzinstrumente<br />
müssten eingebunden werden – nicht<br />
nur in Form beispielsweise einer Börse -<br />
umsatzsteuer.<br />
Rothensteiner plädiert für eine Reform,<br />
die alle betrifft: „Saniere dein Haus<br />
und hol dir dafür Förderungen“ ist seine<br />
Empfehlung für ökologische Investitionen.<br />
Eine neue Ära ist angebrochen. Der<br />
Kommunismus ist 1989 „verstorben“,<br />
der Kapitalismus bzw. Neoliberalismus<br />
fand um den 15. September 2008 sein<br />
Ende. Inzwischen hat ein Wertewandel<br />
stattgefunden. Ökologisches Wirtschaften,<br />
ökonomischer Erfolg und soziale<br />
Verantwortung sind kein Widerspruch<br />
mehr. Im Gegenteil, sie sind vereinbar<br />
und wichtig für die Zukunft.<br />
An diesem Abend wurde nicht nur ein<br />
weiteres Mal über die Krise und mögliche<br />
Lernfelder gesprochen, sondern<br />
auch über Maßnahmen debattiert, mit<br />
denen sie bewältigt und in weiterer<br />
Folge möglicherweise eine künftige abgewendet<br />
werden kann. Ob die Krise<br />
tatsächlich schon vorbei ist, lässt sich<br />
derzeit noch nicht abschätzen. Aber<br />
nicht nur die Investoren und die Politik<br />
sind dafür verantwortlich zu machen.<br />
„Maßnahmen des Gesetzgebers sind<br />
Hochkarätig besetztes Podium: (v.l.n.r.):<br />
Vizekanzler DI Josef Pröll diskutiert mit<br />
Dr. Walter Rothensteiner, Mag. Peter Engert,<br />
Dr. Heinz Schaller und Dr. Veit Sorger.<br />
immer nur die Leitschienen auf einer<br />
mehrspurigen Autobahn, auf der wir alle<br />
unterwegs sind. Und wir müssen selbst<br />
entscheiden, welche Spur wir nehmen<br />
wollen“, mahnt Engert in seinem<br />
Schlussstatement die Verantwortung aller<br />
ein. Letztlich wird es nämlich an der<br />
Einstellung jedes einzelnen Individiums<br />
liegen, ob ethisches und nachhaltiges<br />
Verhalten im Wirtschaften, in der Gesellschaft<br />
und zum Beispiel bei persönlichen<br />
Veranlagungsstrategien Platz greifen<br />
kann. Vielleicht hat die „Geiz ist geil“-<br />
Mentalität der Gesellschaft durch die<br />
Krise ihren Reiz verloren, den sie davor<br />
offenbar ausstrahlte. „Und auch wenn<br />
verschiedene Wirtschaftsteilnehmer bisweilen<br />
nicht im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
agieren, möchte ich Ihnen abschließend<br />
versichern, dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
auch in Zukunft ihr Möglichstes tun wird,<br />
um ethisch und nachhaltig zu handeln.<br />
Darauf können Sie sich verlassen!“<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 23
ökoprojekte<br />
Startschuss für den Praxisbetrieb<br />
Insgesamt 700 Elektrofahrzeuge der Marke Citroën wollen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement und The Mobility House in den nächsten<br />
Monaten auf Österreichs Straßen bringen.<br />
Als einer der Vorreiter auf dem Gebiet<br />
der alternativen Antriebe ist Citroën<br />
Lieferant von insgesamt 500 Citroën Berlingo<br />
First Electrique Transportern sowie<br />
200 Citroën C-Zero – und eine der<br />
ersten Marken in Europa, die in einem<br />
derart umfangreichen Projekt Elektrofahrzeuge<br />
einsetzt.<br />
Bereits im November 2009 haben<br />
Mag. Alfred Berger, Geschäftsführer von<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement,<br />
und Philippe Narbeburu, Generaldirektor<br />
von Citroën Österreich, einen<br />
Letter of Intent über die Lieferung der<br />
insgesamt 700 Elektrofahrzeuge an The<br />
Mobility House – ein Unternehmen von<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, der Salzburg AG und<br />
The Advisory House – unterzeichnet. Als<br />
führender überregionaler Dienstleister<br />
für die Einführung innovativer Elektromobilitätslösungen<br />
bietet The Mobility<br />
House lokalen Betreibern, darunter z. B.<br />
Energieversorgungsunternehmen und<br />
Städten, den schnellen und einfachen<br />
Aufbau eines eigenen Angebots an Elektromobilitätsprodukten.<br />
Dabei greift The<br />
Mobility House auf ein erprobtes Geschäftsmodell<br />
zurück und bietet alles<br />
aus einer Hand: von der Geschäftsmodellierung<br />
über die Beschaffung von Infrastruktur<br />
und Fahrzeugen bis hin zu<br />
Abrechnungsservices. Auf diese Weise<br />
verschafft The Mobility House einer<br />
schnell wachsenden Zahl von Endverbrauchern<br />
den einfachen und günstigen<br />
Zugang zu innovativen Elektromobilitätsprodukten,<br />
die sich in der Praxis bewährt<br />
haben.<br />
Für Citroën sind Elektrofahrzeuge ein<br />
wichtiger Baustein einer weitreichenden<br />
Umwelt-Gesamtstrategie. Diese umfasst<br />
schon jetzt Diesel-Versionen und 3-Zylinder-Benziner<br />
mit einem CO 2 -Ausstoß<br />
von maximal 99 g/km, die bereits zweite<br />
Enge Kooperation (v.l.n.r.): DI Stefan Hietel, Dir. Kundendienst, Philippe Narbeburu,<br />
GD und Mag. Sebastian Haböck, Dir. Vertrieb von Citroën Österreich, Richard Doleys,<br />
Einkauf The Mobility House, Kai Karring, MSBA, GF The Mobility House, Mag. Alfred Berger,<br />
GF <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagment.<br />
Generation des Stop&Start-Systems mit<br />
CO 2 -Einsparungen bis zu 15 %, sowie<br />
ein umfangreiches Entwicklungsprogramm<br />
für Hybrid-Fahrzeuge. Insgesamt<br />
zählt die Fahrzeugflotte von Citroën aufgrund<br />
ihres geringen Verbrauches sowie<br />
reduzierter Abgasemissionen zu den<br />
umweltfreundlichsten überhaupt: mehr<br />
als 30 % aller verkauften Citroëns emittieren<br />
weniger als 120 g CO 2 /km.<br />
Auch für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist die<br />
ökologische Nachhaltigkeit ein essentieller<br />
Bestandteil ihrer Strategie. „Wir<br />
haben uns deshalb in den letzten Jahren<br />
verstärkt dem Thema Alternativenergien<br />
zugewandt und zählen in diesem Segment<br />
zu den größten heimischen Investoren“,<br />
erläutert Berger. Kai Karring, Geschäftsführer<br />
The Mobility House, ergänzt:<br />
„Die Partnerschaft mit Citroën ist<br />
ein Meilenstein in der Entwicklung von<br />
The Mobility House. Ziel ist, möglichst<br />
vielen Menschen einen einfachen,<br />
schnellen und günstigen Zugang zur<br />
Elektromobilität zu ermöglichen.“<br />
Philippe Narbeburu verweist auf Elektro-Projekte<br />
von Citroën, die bereits seit<br />
den 80er-Jahren laufen. „Die Erfahrung,<br />
die wir in der Zwischenzeit – auch im<br />
Zuge von Feldversuchen – gewinnen<br />
konnten, ist bei unserem Kooperationsprojekt<br />
mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und The<br />
Mobility House von großem Vorteil. Nicht<br />
zuletzt dadurch sind wir in der Lage, deren<br />
große Nachfrage innerhalb der geforderten<br />
Zeiträume nachzukommen<br />
und bereits erprobte und praxis taug -<br />
liche Fahrzeuge zu liefern.“ Die unterzeichnete<br />
Vereinbarung liefert die<br />
Grundlage, das umfassende Mobilitätsprogramm<br />
rasch auf dem Markt zu etablieren.<br />
ı<br />
24 Leas•mich
Foto: Thule G. Jug<br />
Sie wollen gemeinsam der Elektromobilität in Niederösterreich<br />
zum Durchbruch verhelfen (v.l.n.r.):<br />
Mag. Peter Engert, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Wirtschaftslandesrätin<br />
Dr. Petra Bohuslav, DI Dr. Peter Layr, ecoplus-Projektmanager<br />
und Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf.<br />
Elektro-mobil in<br />
Niederösterreich<br />
Unter dem Motto „e-mobil in Niederösterreich“ präsentierten<br />
Wirtschaftslandesrätin Dr. Petra Bohuslav und Umweltlandesrat<br />
Dr. Stephan Pernkopf die neue Elektromobilitätsinitiative<br />
des Landes Niederösterreich.<br />
Umwelt- und Wirtschaftsressort stellen im<br />
Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
mit EVN-Generaldirektor Dr. Burkhard Huber<br />
und Mag. Peter Engert, Geschäftsführer der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, die Initiative „e-mobil in<br />
Niederösterreich“ vor. „Alternativen, umweltschonenden<br />
Antrieben gehört die Zukunft<br />
im Verkehrssektor“, erläutert Umweltlandesrat<br />
Dr. Stephan Pernkopf. „Die Elektromobilität<br />
als wichtiger Beitrag dazu ist effizient,<br />
klimaschonend, schafft Arbeitsplätze<br />
und sichert unsere Lebensqualität und die<br />
künftiger Generationen.“ Wirtschaftslandesrätin<br />
Dr. Petra Bohuslav präzisiert: „Mit dieser<br />
Initiative wollen wir gleich mehrere Ziele<br />
erreichen: einerseits schaffen wir eine Informations-<br />
und Know-how-Drehscheibe,<br />
eine Anlaufstelle und einen zentralen Ansprechpartner.<br />
Gleichzeitig wollen wir aber<br />
auch die Akzeptanz dieser neuen Technologie<br />
in der Bevölkerung er höhen.“ Mit der<br />
Umsetzung dieser Initiative wurde ecoplus,<br />
die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich,<br />
betraut. Hier wird auch ein<br />
eigener Projektmanager für diese Initiative<br />
installiert. Er kann bei der Realisierung<br />
der engagierten Vorhaben mit der EVN und<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auf zwei starke<br />
Partner zurückgreifen. EVN-Generaldirektor<br />
Dr. Burkhard Hofer: „Die Elektromobilität<br />
wird in den nächsten Jahren stark an Bedeutung<br />
gewinnen. Die EVN beschäftigt sich<br />
seit 20 Jahren mit alternativen Antrieben und<br />
investiert mit der Errichtung von Stromtankstellen<br />
in der Wachau in die Zukunft sanfter<br />
Mobilität.“ Diese Verbindung von Wirtschaft<br />
und Klimaschutz ist auch für Mag. Peter<br />
Engert, Geschäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong>, ein Hauptargument: „Für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
ist die Forcierung von Mobilität<br />
durch den Einsatz von Elektrofahr zeugen<br />
ein wichtiges Thema. Wir wollen in Zukunft<br />
nicht Autos vermieten, sondern Mobilität.<br />
Vor allem in urbanen Bereichen könnte<br />
durch eine Verbesserung der Luftqualität<br />
eine Reduktion der Lärmbelästigung und<br />
des Schadstoffausstoßes die Lebensqualität<br />
gesteigert werden.“ ecoplus-Geschäftsführer<br />
Mag. Helmut Miernicki ist sich der Erwartungen<br />
bewusst, die mit der Umsetzung<br />
der E-Mobilitätsinitiative verknüpft sind: „Wir<br />
stehen hier vor einer großen Herausforderung.<br />
Vor dem Hintergrund unserer zehnjährigen<br />
Erfahrung im Aufbau von Netzwerken<br />
und Cluster bin ich aber überzeugt,<br />
dass es uns unter Einbindung aller Partner<br />
wie EVN, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> oder auch<br />
ÖAMTC gelingen wird, auch hier eine positive<br />
Spirale für Niederösterreichs Wirtschaft<br />
in Gang zu setzen.“<br />
Mission: Neue Standards schaffen<br />
Das Bemühen um Nachhaltigkeit durch erneuerbare Energie wird von der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auch im Bereich der Immobilienentwicklung deutlich intensiviert.<br />
Im August 2009 hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein Grundstück in Wien 20, Dresdner Straße 107, für die Errichtung eines rund 20.000 m² Nutzfläche<br />
umfassenden Bürogebäudes gekauft. Das grundsätzliche Ziel – die Errichtung eines ökologisch richtungsweisenden Bürogebäudes<br />
– wurde in vielen Besprechungen näher definiert und die Eckparameter konkretisiert. Durch den Bau dieses Bürohauses werden aufgrund<br />
der Ausstattung und Bauweise zukünftige Standards sowohl in der nachhaltigen Errichtung<br />
als auch im kosten- und ressourcenschonenden Betrieb gesetzt. Schon während der Bauphase<br />
wird das Projekt viele ökologische Zielsetzungen (eigenes Abfallkonzept, Vermeidung<br />
von Staub) verfolgen. Das Gebäude wird als Passivhaus errichtet und somit einen geringen<br />
Energieverbrauch für Heizen, Kühlen, Belüften, Beleuchten und Verkehrsstrom (Warmwasser,<br />
EDV, Sonstiges) aufweisen. Zu den dafür notwendigen Maßnahmen zählen eine optimal<br />
gedämmte Gebäudehülle, der Einbau einer hocheffizienten Haustechnik sowie der Einsatz<br />
modernster Beleuchtungssysteme. Das Kühlen und Heizen erfolgt über eine Wärmepumpe,<br />
der dafür notwendige Strom wird ausschließlich über die am Dach montierte Photovoltaik -<br />
anlage erzeugt. Somit ist Autarkie bezüglich Heizen und Kühlen gewährleistet. Die nachhaltige<br />
Konzeption des Gebäudes wird zusätzlich über die Auswahl ökologisch vertretbarer<br />
Baumaterialien (mit kurzen Transportwegen, Öko-Beton und halogenfreie Elektro-Verkabelung<br />
etc.) definiert. Die Umsetzung des innovativen Konzeptes ermöglicht es, die Betriebskosten<br />
für den Mieter deutlich zu senken. Sobald eine nennenswerte Vorverwertung gegeben ist, kann<br />
mit der Umsetzung begonnen werden.<br />
Das Büro der Zukunft ist kosten- und ressourcenschonend<br />
mit hohem Nutzerkomfort.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 25<br />
Foto: Architekt Podsedensek ZT <strong>GmbH</strong>
gewerbliche immobilien<br />
Der ganz normale<br />
Shopping-Wahnsinn<br />
Nach mehrjähriger Bauzeit wurde das Kaufhaus<br />
Tyrol im Rahmen eines feierlichen Festaktes Anfang<br />
März eröffnet. Die Tiroler Kletterweltmeisterin<br />
Johanna Ernst überreichte symbolisch, die Fassade<br />
hinunterkletternd, den Schlüssel an Kaufhaus-Tyrol-<br />
Investor und Eigentümer René Benko, Bürgermeisterin<br />
Hilde Zach sowie an Stararchitekt David Chipperfield<br />
und Generalvikar Jakob Bürgler.<br />
In Feierlaune: Signa-Boss René Benko, BM Josef Pröll, LH Günther Platter.<br />
Nach der Eröffnung eroberten an die<br />
45.000 Schnäppchenjäger das Kaufhaus<br />
Tyrol. Der Kaufrausch erreichte ungeahnte<br />
Dimensionen und der Wirtschaftskrise<br />
wurde die lange Nase gezeigt.<br />
Sporadisch musste das Shopping<br />
Center sogar geschlossen werden, um<br />
Herr der Lage zu bleiben. Bereits am<br />
Abend zuvor waren ca. 800 geladene<br />
Gäste der Einladung von René Benko<br />
gefolgt und durften ein „bezauberndes“<br />
Pre-Opening Fest miterleben. Unter den<br />
Gästen: Vizekanzler Josef Pröll, Landeshauptmann<br />
Günther Platter, Stararchitekt<br />
David Chipperfield und eine Vielzahl<br />
an Promis aus Politik, Sport, Kunst<br />
und Kultur. Für den Innsbrucker René<br />
Benko ging mit der Eröffnung ein Kindheitstraum<br />
in Erfüllung. „Mit so einem<br />
Ansturm habe ich nicht gerechnet. Das<br />
ist aber der schönste Beweis, dass sich<br />
viele auf das Kaufhaus Tyrol gefreut<br />
haben.“ Benko bedankte sich bei allen<br />
Beteiligten für den gezeigten Einsatz<br />
und die professionelle Abwicklung dieses<br />
riesigen Projektes in der Innsbrucker<br />
Maria-Theresien-Straße.<br />
Öko-Bank<br />
Inmitten des Ortszentrums von Egg, gelegen im schönen Bregenzerwald,<br />
entsteht in ca. eineinhalbjähriger Bauzeit die erste ökologische Bank Österreichs.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Mittelbregenzerwald ist ein schlichtes, funktionelles<br />
und technisch auf höchstem Standard stehendes Gebäude<br />
mit starkem Bezug zur Region. Ziel war es, ein nachhaltiges<br />
und energetisch hochwertiges Gebäude mit Vorbildcharakter<br />
zu errichten. Durch die Verwendung einer Photo -<br />
voltaik-Anlage sowie den Anschluss an das Nahwärmenetz erreicht<br />
das Gebäude einen primärenergetisch ausgeglichenen<br />
Energiebedarf, sodass das Gebäude über das Jahr gesehen<br />
emissionsfrei ist. Auf die Verwendung von ökologischen Baustoffen<br />
wird größtes Augenmerk gelegt, zum Beispiel wird die<br />
gesamte Elektroinstallation mit halogenfreien Rohren und Verkabelungen<br />
sowie die Dämmungen der Lüftungsinstallation<br />
mit Schafwolle ausgeführt. Bei den Holzfenstern werden Gläser<br />
mit einem g-Wert (Energiedurchlassgrad) zwischen 0,34 und<br />
0,50 eingebaut. Die insgesamt über 40 cm dicken Holzaußenwände<br />
sind mit Hanf, die Zwischenwände mit Mineralwolle<br />
isoliert. Die Fassade wird großteils in Schindelung aus unbehandelter heimischer Weißtanne hergestellt. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist ein<br />
kompetenter Wegbegleiter bei der Projektsteuerung, welche durch Techniker der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Immobilienmanagement aus<br />
Innsbruck durchgeführt wird. Dadurch ist gewährleistet, dass der Kostenrahmen, die geforderten Qualitätsvorgaben und der<br />
Eröffnungstermin Sommer 2010 eingehalten werden.<br />
26 Leas•mich
„Best Practice<br />
Certificate“<br />
Mit dem Neubau der FH St. Pölten – der Campus<br />
wurde im Oktober 2007 eröffnet – wurden in vielerlei<br />
Hinsicht neue Wege beschritten.<br />
Bei der Ausschreibung der Stadt wurde ein innovativer Weg gewählt. Es<br />
wurde nicht nur die Errichtung als Totalunternehmer für Planung und<br />
Herstellung ausgeschrieben, sondern auch die Finanzierung sowie Betrieb<br />
und Instandhaltung des fertigen Gebäudes. Angeboten wurde vom ausgesuchten<br />
Konsortium ein umfangreiches Paket, das nicht nur die Investition<br />
zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt<br />
optimal umsetzt,<br />
sondern auch die<br />
Optimierung der<br />
Betriebsführung<br />
über den gesamten<br />
Zeitraum hinweg<br />
gewährleistet. Für<br />
dieses Konsortium<br />
wurden die Siemens<br />
AG, die Porr<br />
AG, Immorent AG,<br />
NÖ <strong>Raiffeisen</strong>kommunalprojekt<br />
Service<br />
<strong>GmbH</strong>, Raiff -<br />
e i s e n - L e a s i n g<br />
<strong>GmbH</strong> sowie die<br />
Sparkasse NÖ Mitte<br />
West AG als Partner ins Boot geholt. Das „Best Practice Certificate“ wurde<br />
Anfang November 2009 im Rathaus von Maastricht feierlich an Baudirektor<br />
DI Kurt Rameis, Magistratsdirektor Mag. Thomas Dewina, FH-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Gernot Kohl und Dipl.-Ing. Hubert Fritz von Siemens<br />
übergeben.<br />
Planung und Bau<br />
Für den Neubau stellte die Stadt eine Liegenschaft von 10.722 Quadratmetern<br />
zur Verfügung, wobei der geltende Flächenwidmungsplan der<br />
Zielsetzung entspricht. Außerdem wurde ein weiteres Grundstück an der<br />
Südseite der Schneidmadlstraße mit einem Ausmaß von 8.340 Quadratmetern<br />
zur Herstellung der erforderlichen Kfz-Abstellplätze zur Ver fügung<br />
gestellt.<br />
Brutto-Grundfläche ca. 18.500 m²<br />
Gesamtfläche von etwa 16.500 m²<br />
2.600 Betonmischfahrzeuge rollten für den Neubau an<br />
1.400 Tonnen Baustahl wurden verlegt<br />
Parkplatz für über 200 Fahrzeuge<br />
Foto: Georg Ott<br />
Eröffnung Sportzentrum<br />
Zeltweg<br />
Unter reger Publikumsbeteiligung<br />
fand Mitte März nach eineinhalbjähriger<br />
Bauzeit die Eröffnungsfeier<br />
des neuen Sportzentrums<br />
in Zeltweg statt.<br />
In den Festreden von Landeshauptmann Voves,<br />
Landesrat Wegscheider und Bürgermeister<br />
Haller wurde mehrfach betont, dass es der Stadt<br />
Zeltweg mit diesem Projekt wieder einmal gelungen<br />
ist, sich als Sportstadt der Region Ober -<br />
steiermark zu etablieren. Die Sporthallen, das<br />
großzügige Freigelände und die vielen Parkmöglichkeiten<br />
ermöglichen es aber auch, das<br />
Sportzentrum als Veranstaltungs- und Messezentrum<br />
zu verwenden, die Einrichtungen somit<br />
multifunktional zu nutzen und dadurch die<br />
Besucherzahlen zu erhöhen. „Ein Projekt mit<br />
Vorbildwirkung“ führten die Festredner weiters<br />
aus. Die Gäste hatten anschließend die<br />
Möglichkeit, die Sportstätten für insgesamt<br />
22 Sportarten zu besichtigen.<br />
Das Sportzentrum Zeltweg ist auch ein erfolgreiches<br />
Projekt für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, ist sie<br />
doch mit 20 % an der Kommunal Infrastruktur &<br />
Immobilien Zeltweg <strong>GmbH</strong>, die auch Eigen -<br />
tümerin dieser Immobilie ist, beteiligt. Finanziert<br />
wird das Projekt von der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse.<br />
Das Baumanagement der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
<strong>Leasing</strong> stellte in bewährter Form sicher, dass die<br />
budgetierten Kosten in Höhe von EUR 11,2 Mio.<br />
eingehalten wurden und das Projekt termingerecht<br />
an die Nutzer übergeben werden konnte.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 27
eportage<br />
Stellt sich die Frage, …<br />
Wissensmanagement ist Programm in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. Das professionelle<br />
Management von Wissen ist die Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts.<br />
Daraus formulierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ihr strategisches Wissensstatement.<br />
Es gibt keine dummen Fragen (außer<br />
vielleicht bei Sportreportern), sondern<br />
bestenfalls dumme Antworten, sagt<br />
schon ein Sprichwort. Fragen stellen ist<br />
das Lebendige am Wissensmanagement<br />
– und genau diesen Aspekt sollen<br />
die im Wissensmanagement-Programm<br />
definierten Aktivitäten hervorheben.<br />
Wissensmanagement ist seit 1999<br />
Thema im Unternehmen. Schon damals<br />
war es das Ziel, eine allumfassende Datenbank<br />
zu schaffen, um das Wissen<br />
des Unternehmens langfristig zu sichern<br />
und den Arbeitsalltag für die Mitarbeiter<br />
zu erleichtern. Seither ist viel passiert,<br />
wenn auch nicht immer unter dem Titel<br />
Wissensmanagement. Es wurden keine<br />
großen Projekte initiiert, sondern mit den<br />
vorhandenen Werkzeugen gearbeitet<br />
und diese unter den Gesichtspunkten<br />
des Wissensmanagements weiterentwickelt:<br />
Werkzeuge des Prozessmanagements<br />
wurden implementiert, Projektmanagement-Vorlagen<br />
etabliert, die<br />
EDV-Systemlandschaft des Unternehmens<br />
überarbeitet und auch die Personalentwicklungswerkzeuge<br />
unter dem<br />
Blickwinkel des Wissensmanagements<br />
weiterentwickelt.<br />
Eine allumfassende Wissensdatenbank,<br />
wie 1999 gefordert, gibt es bis<br />
heute nicht. Allerdings wurde mit einem<br />
Unternehmenswiki (WikiRL) auf Basis<br />
der frei verfügbaren Software Mediawiki<br />
die technische Basis zur Wissens -<br />
dokumentation geschaffen. Zur Verbesserung<br />
der Unternehmenskommunikation<br />
wurde das Intranet RL4U überarbeitet<br />
und neue Ideen zur Kommunikation,<br />
wie z. B. das Freitagmorgen-Gespräch<br />
(kurz FMG) umgesetzt. Das FMG findet<br />
monatlich statt und bietet die Möglichkeit,<br />
bei einem vitalen Frühstück Kollegen<br />
zu treffen und Inhalte auszutauschen.<br />
Im Rahmen eines 20–30 Minuten<br />
dauernden Vortrags wird ein spezielles<br />
Thema präsentiert – entweder durch die<br />
Mitarbeiter selbst oder durch externe Experten.<br />
Das FMG wird auf Video aufgezeichnet<br />
und im Intranet veröffentlicht.<br />
Im Jahr 2009 wurde der Startschuss gesetzt,<br />
das Thema Wissensmanagement<br />
in die gesamte Organisation zu bringen.<br />
Der Wissensbaum als Kommunikationsinstrument<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />
Die Zeit war reif, das notwendige Bewusstsein<br />
auf Top-Management- und<br />
Mitarbeiter-Ebene war vorhanden. Als<br />
einen wichtigen Meilenstein hat die Geschäftsführung<br />
im Mai 2009 das Wissensstatement<br />
verabschiedet. Dieses<br />
Statement bildet den strategischen<br />
Rahmen für alle Wissensmanagement-<br />
Aktivitäten im Unternehmen und lautet:<br />
Das professionelle Management von<br />
Wissen ist die Kernkompetenz des<br />
21. Jahrhunderts. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />
bekennt sich in ihrer strategischen Ausrichtung<br />
auch zu einem umfassenden<br />
Wissensmanagement mit drei Aktivitätsschwerpunkten:<br />
1. Kunden: Unser Wissen über Kunden,<br />
Finanzierungsprodukte und Technologien<br />
ist Grundlage unseres Geschäftserfolges<br />
und damit auch Erfolgsbringer<br />
für unsere Kunden.<br />
2. Organisation: Personales Wissen<br />
für die Organisation nutzbar machen.<br />
Der Einsatz von Wissensmanagement-<br />
Werkzeugen erleichtert unseren Mit -<br />
arbeitern die tägliche Arbeit und erhöht<br />
die Effizienz.<br />
3. Kultur: Professionelles Wissensmanagement<br />
braucht eine Kultur des<br />
Vertrauens, der Transparenz und Offenheit,<br />
der Professionalität. Wissen ist neben<br />
Menschen und Kapital der zentrale<br />
Ressourcenfaktor unseres Geschäftsmodells.<br />
2010 wird erstmals eine Wissensbilanz<br />
für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> erstellt<br />
werden, um eine Standortbestimmung<br />
durchzuführen. Im Wissensmanagement-Programm<br />
werden die verschiedenen<br />
Maßnahmen zum Thema Wissensmanagement<br />
gebündelt, um so die<br />
Erreichung der Wissensziele sicherzustellen.<br />
ı<br />
28 Leas•mich
Liquiditätsmanagement<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank AG hat mit April 2008 die Geschäftstätigkeit<br />
aufgenommen. Interessant ist Factoring auch für gewerbliche <strong>Leasing</strong>nehmer,<br />
indem sie Unternehmern schnell zu höherer Liquidität verhelfen kann.<br />
Mehr als 900 Millionen Euro<br />
angekauftes Forderungsvolumen<br />
2009, im ersten vollen<br />
Wirtschaftsjahr, lassen das Vorstandsduo<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> Factor<br />
Bank (RFB), Gerhard Prenner<br />
und Dr. Alfred Fadinger, zufrieden<br />
zurück und zuversichtlich<br />
nach vorne blicken: „In den<br />
letzten Jahren gab es einen<br />
wesentlichen Imagewandel bezüglich<br />
Factoring“, sagt Vorstandsvorsitzender<br />
Prenner.<br />
„Die Krise hat das Thema<br />
Liquidität ins Zentrum der Betrachtungen<br />
der CFOs gerückt.<br />
Wir reden heute mit potenten<br />
Unternehmen, für die Factoring<br />
vor einem Jahr noch kein<br />
Thema gewesen wäre.“ Und<br />
weiter: „Viele Untersuchungen<br />
zeigen einen deutlichen Trend<br />
zu neuen, alternativen Finanzierungsformen<br />
abseits des<br />
Kontokorrentkredits, davon<br />
profitieren wir stark.“<br />
Auch das Commitment des<br />
ganzen <strong>Raiffeisen</strong>-Sektors zum<br />
Factoring trug sein Übriges<br />
zum Starterfolg bei. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Factor Bank erreichte im<br />
ersten vollen Wirtschaftsjahr<br />
2009 einen Marktanteil von<br />
15 Prozent.<br />
Factoring wird definiert als der Kauf<br />
und die damit verbundene Finanzierung<br />
von Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />
und Dienstleistungen. Factoring<br />
bietet daher dem Unternehmer die<br />
Chance, Außenstände unmittelbar in liquide<br />
Mittel umzuwandeln. Das Unternehmen<br />
verkauft Zug um Zug seine Forderungen<br />
an ein Factoring-Institut und<br />
Das Vorstandsduo der <strong>Raiffeisen</strong> Factor Bank,<br />
Gerhard Prenner (rechts im Bild) und Dr. Alfred Fadinger.<br />
erhält dafür sofort Liquidität. Die Hauptaufgabe<br />
des Factors liegt dabei in der<br />
schnellen Finanzierung und allenfalls in<br />
der Übernahme des Ausfallsrisikos beim<br />
Factoring mit Delcredereübernahme<br />
(Domestic und Export). Die Leistungen<br />
können für den Ankauf von Forderungen<br />
gegenüber inländischen Unternehmen<br />
und für Forderungen an ausländische<br />
Abnehmer vereinbart werden. Speziell<br />
für mittelständische Unternehmen,<br />
die auf Exportmärkte<br />
expandieren, wird die Risikoübernahme<br />
interessant sein.<br />
Stark wachsende Unternehmen<br />
werden die umsatzdynamische<br />
Finanzierung schätzen.<br />
Denn durch den laufenden<br />
Forderungsankauf passt sich<br />
die Finanzierung an den jeweiligen,<br />
gewachsenen Forderungsstand<br />
an.<br />
Zusätzliche schnelle Liquidität<br />
– das ist zusammengefasst<br />
der größte Nutzen an<br />
Factoring. Denn der Factoringkunde<br />
ist in der Liquidität nicht<br />
länger von den langen Zahlungszielen<br />
seiner Kunden abhängig.<br />
Durch den Einsatz von<br />
Factoring als Finanzierungsinstrument<br />
verbessern sich darüber<br />
hinaus auch die Bilanzkennzahlen.<br />
Der Verkauf der<br />
Forderungen führt zur Bilanzverkürzung<br />
und damit zur Verbesserung<br />
der Kennzahlen<br />
und des Ratings.<br />
In Zeiten angespannter<br />
Möglichkeiten der Außenfinanzierung<br />
kommt der Reduktion<br />
des Working Capital eine besondere<br />
Bedeutung zu. Durch<br />
Factoring kann der Cash-to-Cash Cycle<br />
erheblich verkürzt werden. Die sofortige<br />
Liquidität aus dem Forderungsverkauf<br />
steht dem Unternehmen zur Abdeckung<br />
seiner Verpflichtungen sofort zur Verfügung.<br />
Den Komponenten der raschen<br />
Finanzierung, der Risikoabsicherung der<br />
Abnehmer, wird daher in den nächsten<br />
Jahren entscheidende Bedeutung zukommen.<br />
ı<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 29
eportage<br />
Streit um Standort<br />
Als einer der größten Investoren im Bereich<br />
Windenergie unterstützt die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die<br />
Initiative PROWind, die für einen Ausbau von Windenergieanlagen<br />
in Wirtschaftswäldern plädiert.<br />
Windkraft ist weltweit und auch in<br />
Österreich die kostengünstigste und am<br />
schnellsten verfügbare erneuerbare<br />
Stromquelle. Windenergie hat in Österreich<br />
derzeit eine installierte Leistung<br />
von knapp 1000 MW und erzeugt 18 %<br />
des Haushaltsstroms. Die österreichische<br />
Energiestrategie sieht einen<br />
Ausbau von 700 MW für die nächsten<br />
fünf Jahre vor. Während in einigen österreichischen<br />
Bundesländern die Ausbauziele<br />
durch klare Regeln vorgegeben<br />
sind, tun sich andere in den Genehmigungsprozessen<br />
für Windkraftprojekte<br />
schwer. Entscheidungen ziehen sich<br />
über Jahre und bringen Projektträger<br />
zur Verzweiflung. Und spätestens seit<br />
Wirtschaftswälder als attraktive Standorte<br />
in die Planungen einbezogen werden,<br />
rüstet eine Gruppe von Waldschützern<br />
zum Kampf gegen Windmühlen.<br />
Daher wurde die Initiative PROWind gegründet,<br />
die es sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, die Diskussion zu versachlichen,<br />
und die klare Vorgaben und rasche Genehmigungsprozesse<br />
fordert.<br />
PROWind sieht sich als Stimme für<br />
die schweigende Mehrheit der Bevölkerung,<br />
die der Windkraftnutzung positiv<br />
gegenübersteht. Die Initiative hat bereits<br />
in den wenigen Monaten seit ihrer Gründung<br />
Anfang des Jahres 2010 von über<br />
2.000 Unterzeichnern Zustimmung erhalten<br />
und einiges in Bewegung gebracht.<br />
Kernpunkte der Petition waren:<br />
ÿ Die sofortige Genehmigung von Projekten,<br />
deren Genehmigungsverfahren<br />
sich schon über Jahre ziehen.<br />
ÿ Die rasche Herstellung von Planungssicherheit<br />
für den weiteren Ausbau<br />
der Windenergienutzung.<br />
ÿ Ein klares Bekenntnis zur Eignung<br />
von Wirtschaftswäldern für die Windenergienutzung.<br />
Prominentester Unterstützer ist Hermann<br />
Scheer, Träger des Alternativnobelpreises.<br />
Zudem ist es gelungen, 20 Bürgermeister<br />
aus der Region (Innviertel) zu<br />
gewinnen, und die Liste wächst beständig.<br />
Eine Facebook-Gruppe PROWind<br />
wurde eingerichtet, sie hatte bei Redaktionsschluss<br />
über 600 Freunde. Über<br />
1.000 Follower informieren sich über den<br />
Twitter Account „Prowindkraft“. Ein breites<br />
Netzwerk aus Aktivisten und Unterstützern<br />
trägt die Initiative.<br />
PROWind unterstützt auch konkrete<br />
Windkraftprojekte. Besondere Aufmerksamkeit<br />
erfahren fertig geplante Projekte<br />
im Wirtschaftswald. Seit Jahren wird um<br />
Projekte am Kolomansberg (Salzburg)<br />
und im Kobernaußerwald (Oberösterreich)<br />
heftig gerungen. PROWind will mit<br />
sachlicher Information zur De-Eskalation<br />
beitragen. Mit ersten Erfolgen: In einer<br />
kürzlich durchgeführten Online-Umfrage<br />
regionaler Medien („Braunauer Rundschau“<br />
und „Rieder Rundschau“) haben<br />
65 % bzw. 97 % ihre Stimme für die Realisierung<br />
von Projekten abgegeben.<br />
Foto: PROWind<br />
Dr. Hermann Scheer bei der Unterzeichnung der Petition von PROWind – mit Bgm. Martin<br />
Voggenberger (rechts) und Amtsleiter Erwin Moser von der Gemeinde Munderfing.<br />
Das NIMBY-Syndrom<br />
Wie viele Infrastrukturprojekte leidet<br />
auch Windkraft unter dem NIMBY-Syndrom.<br />
„Ja zu Windenergie – aber in der<br />
Nordsee“, „JA zu Photovoltaik – aber in<br />
der Sahara“, JA zu Wasserkraft – aber in<br />
der Türkei“… „JA zu … – aber NIMBY<br />
(not in my back yard). Oft werden auch<br />
Äpfel und Birnen durcheinandergebracht,<br />
wenn es etwa heißt, Anlagen im<br />
Offshore-Bereich produzierten mehr.<br />
Das stimmt, von der Ertragsseite her ge-<br />
30 Leas•mich
Windenergieanlagen im Wald –<br />
kein Problem im Schwarzwald.<br />
rechnet, aber die Investitions- und Wartungskosten<br />
sind um ca. 50 % höher.<br />
Der Kostenvergleich ist über die Einspeisetarife<br />
recht drastisch zu dokumentieren:<br />
Die kWh Strom Offshore kostet<br />
15 Cent (EEG Deutschland) und die<br />
kWh Strom aus Projekten in Österreich<br />
9,7 Cent.<br />
Flächenverbrauch, Lärmbelastung,<br />
Störung der Tierwelt, Zerstörung des<br />
Ökosystems Wald; die Palette der<br />
Ängste ist groß, daher der Versuch einer<br />
Richtigstellung:<br />
ÿ Windenergie ist kein Flächenfresser.<br />
Die Fundamentflächen für alle 13 Anlagen<br />
des Windparks Silventus zusammen<br />
sind kleiner als ein halbes<br />
Fußballfeld, die Rodungsfläche pro<br />
Anlage beträgt gerade ein Fünftel eines<br />
Fußballplatzes. Bei Demontage<br />
kann wieder aufgeforstet werden. Insgesamt<br />
sind für Bauplätze und Fundamente<br />
ca. 0,1 Promille der Waldfläche<br />
des Kobernaußerwaldes erforderlich.<br />
ÿ Für den Transport der Anlagen und<br />
das Verlegen der Erdkabel wird das<br />
bestehende Wegenetz verwendet.<br />
ÿ Die Lärmbelastung für Anrainer ist<br />
beispielsweise in ganz Oberösterreich<br />
nicht so gering wie im unbewohnten<br />
Waldgebiet.<br />
ÿ Starre Masten sind keine tödlichen<br />
Gefahren für Tiere wie fahrende Autos<br />
oder Freileitungen. Günter Ratzbor,<br />
Leiter der Deutschen Naturschutz<br />
Ring Kampagne „Umwelt- und naturverträgliche<br />
Nutzung der Windenergie<br />
in Deutschland“, sagt dazu: „Es<br />
darf keine Kompromisse geben – bei<br />
den unberührten Waldflächen, die<br />
etwa 5 % der deutschen Wälder<br />
betreffen“ –, gleichzeitig verweist er<br />
darauf, dass die forstwirtschaftlich genutzten<br />
Wälder oft ein idealer Ort<br />
sind, um Windkraftanlagen zu errichten.<br />
Windparkprojekte wie jene im Kobernaußerwald<br />
und am Kolomansberg sind<br />
als Bürgerbeteiligungsprojekte geplant.<br />
Regionale Wertschöpfung im besten<br />
Wortsinn. Wie bei vielen anderen Projekten<br />
in Österreich können sich primär<br />
die Bewohner der Region an der regionalen<br />
Energieaufbringung beteiligen.<br />
Windparks mit Bürgerbeteiligung erzeugen<br />
neben sauberem Strom auch Bewusstsein<br />
für die Nutzung der regionalen<br />
Ressourcen. Die Anleger können<br />
sicher sein, dass diese Energie auch in<br />
20 Jahren noch kostenlos ist.<br />
Windenergieprojekte können einen<br />
wichtigen Beitrag leisten, dass die drohenden<br />
CO 2 -Strafzahlungen in Höhe<br />
von Hunderten Millionen Euro verringert<br />
werden. Die beiden Projekte im Kobernaußerwald<br />
etwa sparen 61.000 t CO 2<br />
pro Jahr. Umgerechnet zu gegenwärtigen<br />
Preisen von ca. € 13,– pro Tonne<br />
sind das nicht weniger als € 800.000,–.<br />
Robert Raschhofer<br />
Windenergie ist eine der wenigen<br />
Branchen, die auch in der Krise gewachsen<br />
ist. Und Windenergie schafft<br />
mit dem Wachstum Arbeitsplätze – bei<br />
Errichtung und Betrieb, aber auch bei<br />
den vielen Zulieferern in Österreich.<br />
Österreichische Unternehmen exportierten<br />
im Jahr 2008 als Zulieferer bereits in<br />
einem Umfang von € 350 Mio., 2.500<br />
Arbeitsplätze wurden durch Windenergie<br />
in Österreich geschaffen.<br />
Windkraft bedient alle drei Ebenen<br />
der Nachhaltigkeit. Die Initiatoren sind<br />
davon überzeugt, dass das erneuerbare<br />
Energie-Ziel in Österreich mit jedem verhinderten<br />
Projekt einen Rückschlag erleidet.<br />
Gerade in den Bundesländern<br />
Oberösterreich und Salzburg, wo Windenergie<br />
bisher nur wenig oder gar nicht<br />
Fuß fassen konnte, ist die Realisierung<br />
der umstrittenen Projekte ein Meilenstein.<br />
Denn in diesen Bundesländern ist<br />
Windenergie auf Standorte in Waldgebieten<br />
angewiesen. Wenn diese Projekte<br />
nicht möglich sind, wird Windenergie<br />
hier keine Zukunft haben. Die 100 Windräder,<br />
die das Land Salzburg in einer<br />
Studie zur „Salzburger Energiepolitik“<br />
als Ziel bis 2020 festgehalten hat, blieben<br />
dann ebenso Makulatur wie das Ziel<br />
des Landes Oberösterreich, den Strombedarf<br />
bis 2030 ausschließlich aus erneuerbaren<br />
Quellen zu decken. PRO-<br />
Wind versteht Klimaschutz als Umweltschutz<br />
und will die Bevölkerung überzeugen,<br />
dass Windenergie einen wichtigen<br />
Beitrag leisten kann, unsere Wälder<br />
auch für die nachfolgenden Generationen<br />
zu erhalten. ı<br />
Alle Informationen sind auf der Website<br />
der Initiative www.prowind.at zu finden.<br />
Dort besteht auch die Möglichkeit zur<br />
Unterzeichnung der Petition.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 31
lifestyle<br />
Hilfe, die ankommt<br />
Ein Tropenparadies zwischen Zerstörung und Rettung: In Costa Rica werden vom<br />
Verein Regenwald der Österreicher Grundstücke mithilfe von Spenden „freigekauft“ und<br />
der Republik Costa Rica geschenkt. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hat sich im Rahmen<br />
einer befristeten Aktion an dieser Rettungsaktion beteiligt – für jedes leasingfinanzierte<br />
Auto wurden drei Bäume zur Wiederbewaldung in Costa Rica angekauft.<br />
Der etwa 159 km² große Esquinas-<br />
Regenwald im Süden von Costa Rica ist<br />
einer der letzten tropischen Regenwälder<br />
an der Pazifikküste Mittelamerikas.<br />
Er gehört zu den artenreichsten und biologisch<br />
interessantesten Regenwäldern<br />
überhaupt und beherbergt neben vielen<br />
gefährdeten Arten von Pflanzen und Tieren<br />
auch wertvolle Hartholzbäume. Der<br />
Wald war bis vor kurzem zur Gänze im<br />
Besitz von etwa 140 Privateigentümern<br />
aus den umliegenden Dörfern, die den<br />
Wald schlägern durften, solange er ihnen<br />
gehörte. Um die Abholzung aufzuhalten,<br />
hat die Regierung Costa Ricas<br />
1991 das Gebiet zum Nationalpark erklärt.<br />
Da aber die Mittel fehlten, um die<br />
gefährdeten Grundstücke zu kaufen und<br />
damit das Gebiet für immer unter Schutz<br />
zu stellen, war sie bei der Verwirklichung<br />
ihrer vorbildlichen Umweltschutzpläne<br />
auf internationale Hilfe angewiesen.<br />
Der 1991 von Michael Schnitzler, klassischer<br />
Geiger und Enkel des Dichters<br />
Arthur Schnitzler, gegründete Verein Regenwald<br />
der Österreicher versucht dieses<br />
Paradies zu retten, indem er die Grundstücke<br />
mithilfe von Spenden „freikauft”<br />
und der Republik Costa Rica schenkt.<br />
Ein Vertrag mit dem dortigen Umweltministerium<br />
garantiert, dass sie in den<br />
Nationalpark Piedras Blancas eingegliedert<br />
werden. Alle vom Verein freigekauften<br />
Grundstücke (bisher ca. 38 km²) erhalten<br />
den symbolischen Namen „Regenwald<br />
der Österreicher“. Zwei amerikanische<br />
Organisationen sowie die Republik<br />
Costa Rica selbst haben sich gleichermaßen<br />
am Freikauf beteiligt. Die Wilson-<br />
Stiftung (USA) hat Spenden an den Regenwald<br />
der Österreicher in Höhe von<br />
USD 425.000,– verdoppelt. Somit stehen<br />
heute bereits 70 % des Gebietes unter<br />
dem Schutz der Nationalparkverwaltung.<br />
Die Grenzen des neuen Nationalparks<br />
wurden so festgelegt, dass niemand<br />
ausgesiedelt werden musste. Die<br />
Grundbesitzer erhalten den ortsüblichen<br />
32 Leas•mich
Verwundbares Ökosystem: Der Esquinas-Regenwald<br />
in Costa Rica bei morgendlichem Nebel.<br />
Marktpreis von derzeit etwa € 20,–/<br />
100 m² und bleiben meist als Bauern in<br />
der Gegend. Für den Verein war es anfangs<br />
oft ein dramatisches Rennen gegen<br />
die Zeit, in dem es galt, das Grundstück<br />
rechtzeitig zu kaufen und die<br />
Schlägerung zu verhindern, bevor es zu<br />
spät war. Heute, 17 Jahre später und<br />
dank der Hilfe Zehntausender besorgter<br />
Menschen, darf im Esquinas-Regenwald<br />
nicht mehr legal geschlägert werden. 70<br />
% des Gebietes sind schon Nationalpark.<br />
Die restlichen knapp 30 % gehören<br />
zum Teil Personen, die nicht verkaufen,<br />
aber den Wald erhalten wollen. Bei anderen<br />
Grundstücken sind die Besitzverhältnisse<br />
so ungeklärt, dass niemand<br />
über sie verfügen kann. Nach wie vor<br />
gibt es aber einige Lücken: Im Bonito-Tal<br />
müssen noch zwei Grundstücke, im<br />
Riyito-Tal noch eines freigekauft werden.<br />
kann, um den Lebensstandard einer Gemeinde<br />
von 70 Familien langfristig zu<br />
erhöhen. Bis auf die Managerin und die<br />
Bürokräfte stammen alle Angestellten<br />
aus La Gamba. Die Lodge spielt eine<br />
aktive Rolle bei der Finanzierung und<br />
Implementierung von Gemeindeprojekten.<br />
Zum Angebot an Aktivitäten gehören<br />
Wanderungen, Reit- und Radausflüge<br />
sowie Kajak- und Bootstouren im<br />
nahegelegenen Golfo Dulce.<br />
Für seinen Einsatz für die Rettung<br />
des Esquinas-Regenwaldes wurde Michael<br />
Schnitzler 1995 mit dem höchsten<br />
Umweltpreis der Republik Österreich,<br />
dem Konrad-Lorenz-Staatspreis, ausgezeichnet.<br />
Die Nationalparkverwaltung<br />
von Costa Rica ernannte ihn zum<br />
Ehrenmitglied. Der Verein erhielt im Jahr<br />
2000 den mit CHF 50.000,– dotierten<br />
Großen Umweltpreis der Binding-Stiftung<br />
in Liechtenstein. Das Naturhistorische<br />
Museum Wien hat dem Projekt<br />
eine Sonderausstellung gewidmet. Der<br />
ORF hat in der Reihe „Universum“ eine<br />
Dokumentation über den Regenwald der<br />
Österreicher produziert. Das BM für Wissenschaft<br />
und Kultur, die Österreichische<br />
Nationalbank sowie zahlreiche Schulklassen,<br />
Privatpersonen, Klubs und<br />
Firmen haben bisher über € 2 Mio. gespendet.<br />
Viele Zeitungen haben kostenlose<br />
Spendenaufrufe veröffentlicht.<br />
Wenn Sie einen Beitrag leisten möchten,<br />
können Sie unter www.regenwald.at/<br />
wie-koennen-sie-helfen.html mittels<br />
Zweckbindung genau jenes Projekt fördern<br />
– von Artenschutz bis Wiederbewaldung<br />
–, das Ihnen besonders am<br />
Herzen liegt. ı<br />
Entwicklungshilfeprojekt<br />
Da die lokale Bevölkerung durch die Entstehung<br />
des Piedras Blancas Nationalparks<br />
einen Teil ihrer Existenzgrundlage<br />
verloren hat, schlug eine Gruppe von<br />
ehemaligen Holzfällern im Dorf La<br />
Gamba vor, Ökotourismus als sinnvolle<br />
Alternative zur Ausbeutung des Waldes<br />
zu betreiben. Die Republik Österreich,<br />
die die nachhaltige Nutzung von Tropenwäldern<br />
zum Schwerpunkt ihres Entwicklungshilfeprogrammes<br />
gemacht<br />
hatte, beschloss 1993, das Projekt zu finanzieren<br />
und die Esquinas Lodge zu<br />
bauen. Der Verein Regenwald der Österreicher<br />
wurde mit der Betreuung und<br />
Leitung des Projekts beauftragt. Die<br />
Lodge wurde 1994 eröffnet und gilt<br />
heute als beispielhaftes Öktotourismusprojekt,<br />
das Touristen aus aller Welt die<br />
Gelegenheit bietet, den einzigartigen Esquinas-Regenwald<br />
zu erkunden.<br />
Die Republik Österreich übergab die<br />
Lodge an den Verein Regenwald der<br />
Österreicher, der von 1998 bis 2005 Besitzer<br />
war. 2005 wurde sie verkauft, blieb<br />
aber in österreichischer Hand. Das Ziel<br />
ist es, zu beweisen, dass eine kleine,<br />
umweltfreundliche Lodge für nicht mehr<br />
als 40 Gäste genügend Umsatz erzielen<br />
Regenwald-Zertifikat<br />
Schenken Sie Ihren Verwandten, Freunden, Bekannten – oder sich selbst – zu Weihnachten,<br />
zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zu jedem anderen Anlass ein Stück<br />
Regenwald. Als Spender erhalten Sie A4-Farbzertifikate über die gewünschten Quadratmeter-Anteile.<br />
Sie können Namen (von Beschenkten oder Ihren eigenen) auf das Zertifikat<br />
bzw. die Zertifikate vom Verein Regenwald der Österreicher aufdrucken lassen oder<br />
selbst eintragen. Sie können jede beliebige Quadratmeterzahl ab 50 m² bestellen. Die<br />
Spende für den Freikauf von hundert Quadratmeter beträgt € 20,–. Jede noch so kleine<br />
Beteiligung am Freikauf sichert das Überleben tausender Lebewesen.<br />
NUMMER 2| JUNI 2010 33
facts&figures<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
1. Quartal 2008 1. Quartal 2009 1. Quartal 2010<br />
Insolvenzstatistik<br />
Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />
Das erste Quartal ist noch nicht geeignet, den Gesamtjahrestrend<br />
aufzuzeigen: die Jahresabschlüsse sind noch<br />
nicht alle fertiggestellt. Die Branchen sind sehr unterschiedlich<br />
von der Krise getroffen worden, so haben Konsumgüter<br />
bislang keinen gröberen Einbruch verzeichnet:<br />
Herr und Frau Österreicher haben im Gegenteil das Jahr<br />
2009 nicht selten dazu benutzt, schon länger anstehende<br />
Investitionen in Wohnraum vornehmen zu lassen: Die<br />
Auftragsbücher bei Bäderinstallateuren, Fenster- und<br />
Fassadenfirmen und Dachdeckern waren im Jahr 2009<br />
so voll wie schon lange nicht. Dies wird sich 2010 voraussichtlich<br />
nicht fortsetzen lassen. Das Auslaufen der Kurzarbeitsmodelle<br />
in vielen Unternehmen wird zu nachhaltigen<br />
Freisetzungen führen.<br />
Quelle: KSV<br />
Konjunkturtest: positive Erwartungen überwiegen<br />
In der EU und in Österreich entwickelte sich die Wirtschaft im 1. Quartal mäßig. Für die künftige Entwicklung<br />
überwiegen mittlerweile die positiven Erwartungen. Auch der Außenhandel stabilisiert sich langsam.<br />
Die Weltwirtschaft erholt sich weiter, wobei die Dynamik<br />
hauptsächlich von den USA und den Schwellenländern in<br />
Asien und Lateinamerika ausgeht. In den USA expandierte die<br />
Wirtschaft im 1. Quartal um 0,8 %, Konsum und Ausrüstungsinvestitionen<br />
waren weiterhin kräftig. Das weltweite Finanzsystem<br />
gewann seit dem Herbst 2009 an Stabilität, wird aber<br />
weiterhin als labil eingestuft. Die hohe Verschuldung einiger<br />
Länder im Euro-Raum wurde zu einer zusätzlichen Belastung<br />
für die europäischen Finanzmärkte.<br />
In der EU und im Euro-Raum verbesserten sich die Vertrauensindikatoren<br />
stetig. Allerdings dürfte sich die Wertschöpfung<br />
im 1. Quartal nur mäßig entwickelt haben. Vor allem<br />
das Bauwesen verzeichnete wegen des kalten Winters in<br />
einigen Ländern Produktionsausfälle. Gleichzeitig entspannte<br />
sich die Lage in der Industrie aber etwas. Vorlaufindikatoren<br />
deuten auf eine stärkere Konjunkturbelebung im 2. Quartal hin.<br />
Auch in Österreich kündigt sich gemäß dem aktuellen WIFO-<br />
Konjunkturtest in der Sachgütererzeugung nach der mäßigen<br />
Entwicklung zu Jahresbeginn eine Belebung im 2. Quartal an.<br />
In der Industrie waren die Kapazitäten im April mit 79 % um<br />
3 Prozentpunkte besser ausgelastet als Anfang 2010. Auch zur<br />
künftigen Entwicklung überwiegen mittlerweile die positiven<br />
Erwartungen gegenüber den negativen, sodass mit einem<br />
Anhalten der Produktionssteigerung zu rechnen ist. In der<br />
Bauwirtschaft, welche bislang wenig dynamisch ist, stagniert<br />
die Auftragslage auf mittlerem Niveau.<br />
Im Handel und Tourismus entwickelte sich die Konjunktur zu<br />
Jahresbeginn besser. Der frühe Ostertermin schlug sich im<br />
Wintertourismus in einer Zunahme der Nächtigungen nieder.<br />
Mit der internationalen Konjunkturerholung stabilisiert sich<br />
auch der Außenhandel langsam. Die Inflation beschleunigte<br />
sich in Österreich im März auf 2 % (nach 1 % im Februar). Dieser<br />
sprunghafte Anstieg ist hauptsächlich auf die Entwicklung<br />
der Energiepreise zurückzuführen, die seit Ende 2009 wieder<br />
kontinuierlich steigen.<br />
Die Stabilisierung der Konjunktur überträgt sich langsam auf<br />
den Arbeitsmarkt. Im April stieg die Zahl der unselbständig<br />
aktiv Beschäftigten im Vorjahresvergleich um 17.200. Die Zahl<br />
der registrierten Arbeitslosen verringerte sich erstmals im März<br />
(– 4.800 gegenüber dem Vorjahr). Im April setzte sich der<br />
Rückgang fort (– 8.600). Allerdings befanden sich auch im<br />
April mehr Arbeitslose in Schulungen (+ 26,3 %).<br />
6<br />
Langfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
6<br />
Kurzfristige Zinssätze<br />
in Prozent<br />
4<br />
Verbraucherpreise<br />
in Prozent<br />
5<br />
USA<br />
5<br />
3<br />
4<br />
4<br />
2<br />
Österreich<br />
Quelle: WIFO<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2007<br />
Österreich<br />
Japan<br />
2008 2009 2010e 2011e<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2007<br />
Euro-Raum<br />
USA<br />
Japan<br />
2008 2009 2010e 2011e<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
2007<br />
Japan<br />
USA<br />
2008 2009 2010e 2011e<br />
34 Leas•mich
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Antikorruptionsrecht: Reform der Reform<br />
Energieautark durch Windkraft<br />
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