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Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2010<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

40 Jahre solides<br />

Wachstum<br />

Menschen<br />

Recht<br />

Lifestyle<br />

Ing. Wolfgang Hesoun<br />

Insolvenzrecht neu<br />

<strong>Leasing</strong> Charity Poker


Postgebühr bar bezahlt, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf<br />

inhalt<br />

Das Kundenmagazin der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> 3|2010<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist 40<br />

Ein Blick zurück …<br />

… und nach vorne<br />

Menschen<br />

Recht<br />

Lifestyle<br />

Ing. Wolfgang Hesoun<br />

Insolvenzrecht neu<br />

<strong>Leasing</strong> Charity Poker<br />

Erfolgsmotto: beständig<br />

Wolfgang Hesoun ist seit<br />

kurzem an der Spitze von<br />

Siemens Österreich. Im<br />

Leas•mich-Interview skizziert<br />

er seine Karriere, Pläne<br />

und Ziele.<br />

Seite 4<br />

Neue Zuständigkeiten<br />

Aufgrund des AVOG 2010<br />

werden die Zuständigkeiten<br />

der Finanzämter teilweise<br />

neu geregelt.<br />

Seite 6<br />

Sport oder Spiel?<br />

Poker ist in aller Munde –<br />

sei es online, im Freundeskreis<br />

oder sogar als Firmenund<br />

Charity-Event.<br />

Seite 32<br />

editorial ANDREA WEBER 3<br />

menschen<br />

Ing. Wolfgang Hesoun 4<br />

steuer<br />

Das neue Abgabenverwaltungsorgani -<br />

sationsgesetz trat im Juli 2010 in Kraft. 6<br />

recht<br />

Das Insolvenzrechtsänderungsgesetz<br />

erlebt seine erste Bewährungsprobe. 8<br />

kommentar<br />

GF MAG. KARLHEINZ SANDLER:<br />

Kommunaloffensive der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 11<br />

coverstory<br />

40 Jahre im Spiegel der Zeit: vom<br />

Ein-Mann-Betrieb zu einem der<br />

führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen. 12<br />

meinung<br />

GF MAG. PETER ENGERT:<br />

40-Jahr-Jubiläum der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>. 19<br />

wohnbauprojekte<br />

Neues Leben auf dem alten Sportplatz. 20<br />

Exklusives Ambiente mit Weitblick. 20<br />

Hochwertige Eigentumswohnungen. 21<br />

2 Leas•mich


editorial<br />

Im Wandel der Zeit<br />

In den vergangenen vier<br />

Jahrzehnten ist die Welt ein<br />

gutes Stück vorangekommen.<br />

Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

hat sich stetig weiterentwickelt –<br />

vom Ein-Mann-Betrieb zu<br />

einem der führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen.<br />

Eine Tour<br />

durch die Dekaden ab<br />

Seite 12<br />

gewerbliche immobilien<br />

Gute Erholung. 22<br />

Grund genug für Gesundheit. 22<br />

Start für Hotel am Tivoli. 23<br />

ökoprojekte<br />

Grüne Energie: Vorreiter Tschechien. 24<br />

Zukunft unter Strom. 25<br />

Mobil mit Pedelecs. 26<br />

Windkraft startet neu durch. 27<br />

reportage<br />

Firmenflotte, maßgeschneidert. 28<br />

Kletterwände-<strong>Leasing</strong> für Kommunen. 30<br />

kundenporträt<br />

Landwirtschaft am Puls der Stadt. 31<br />

lifestyle<br />

Poker: Trendsport oder Glücksspiel? 32<br />

facts&figures 34<br />

IMPRESSUM Medieninhaber: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>., Hollandstr.11–13, 1020 Wien,<br />

Tel. 01 71601-8440, Fax: DW 98448, Internet-Adresse: http://www.raiffeisen-leasing.at,<br />

E-Mail-Adresse: leasing@rl.co.at Herausgeber: Mag. Andrea Weber<br />

Koordination: Ulrike Capelare Produzent: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H.,<br />

FN 183971 HG, Taborstr. 1–3, 1020 Wien Geschäftsführung: Dkfm. Helmut Hanusch<br />

Objektleitung: Klaus Edelhofer Redaktionsbüro: Vojtisek KG, E-Mail-Adresse:<br />

act.vojtisek@aon.at Grafische Gestaltung: Greiner & Greiner, 1050 Wien<br />

Fotos: Wo nicht anders angegeben: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Fotolia, brandcom<br />

Herstellung: Sibylle Bauer Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn<br />

Vertrieb: Mediaprint-Zeitschriftenvertriebsgesellschaft, 1235 Wien<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong> übernimmt keine Haftung oder Garantie für die<br />

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.<br />

Aus Gründen der Lesefreundlichkeit sind alle Formulierungen durchgängig geschlechtsneutral<br />

zu verstehen und richten sich daher gleichermaßen an Frauen und Männer.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> feiert<br />

40-jähriges Jubiläum<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde bereits vor vier Jahrzehnten gegründet.<br />

Erfolgreich zu sein über einen Zeitraum, in dem die Welt sich scheinbar<br />

immer schneller dreht, ist eine Leistung, die nur durch ständige Orientierung<br />

an Kundenanforderungen und gleichzeitiger Voraussicht an<br />

künftige Entwicklungen zu erreichen ist. Dazu braucht es neben soliden<br />

Managementfähigkeiten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Aufsichtsgremien.<br />

Dieses Vorgehen und Nachhaltigkeit in allen Bereichen als gelebte<br />

Unternehmenskultur waren und sind die Grundlage für die Expansion der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> – vom Ein-Mann-Betrieb zum Marktführer mit rund<br />

360 Mitarbeitern in Österreich.<br />

Mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hatten Sie in den vergangenen 40 Jahren<br />

stets einen starken Partner an Ihrer Seite, der über großes Know-how im<br />

Finanzierungsgeschäft verfügt und auf Handschlagqualität Wert legt.<br />

Unsere Kunden führten uns so in weiterer Folge zu vielen branchenübergreifenden<br />

Absatzpartnerschaften, womit sich wiederum unser<br />

Produktportfolio fast zwangsläufig laufend erweiterte. Auch aufgrund<br />

dieser Dienstleistungskomponente sowie der Expertise im Ökoenergiebereich<br />

und in der Elektromobilität, die neben der Finanzierung mit den<br />

Jahren immer wichtiger wurden, hat sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zu einem<br />

starken und wertvollen Mitglied der <strong>Raiffeisen</strong>familie entwickelt. Das<br />

40-Jahr- Jubiläum war ein willkommener Anlass, diesen Umstand mit<br />

Mitarbeitern, Kunden und Partnern zu feiern. Unsere Coverstory führt Sie<br />

ab Seite 12 durch diese bewegten Zeiten und wirft einen Seitenblick auf<br />

unser Jubiläumsfest.<br />

Unser Rechtsexperte gibt ab Seite 8 einen Überblick über das neue<br />

Insolvenzrechtsänderungsgesetz, das mit Juni 2010 rechtswirksam<br />

wurde. Zur selben Zeit trat auch das neue Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz<br />

in Kraft, das die Zuständigkeiten der Finanzämter teilweise<br />

neu regelt (Seite 6).<br />

Dass die nächsten 40 Jahre ebenso erfolgreich für uns und unsere<br />

Kunden verlaufen, wünscht sich<br />

Ihre Andrea Weber<br />

MAG. ANDREA WEBER<br />

Leitung Marketing und PR<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Denkstudio<br />

NUMMER 3|OKTOBER 2010 3


Hesoun auf Kommunikation. „Sie ist der<br />

Schlüssel für den Erfolg, nicht nur beim<br />

Einstieg in ein Unternehmen. Es ist wichtig,<br />

mit hoch qualifizierten Mitarbeitern<br />

die Themen, die bei Siemens spezifisch<br />

wichtig sind, so rasch wie möglich zu erarbeiten<br />

und das vorhandene Delta im<br />

Wissen zu schließen.“ Wichtig ist dem<br />

gelernten Mechatroniker auch sein informeller<br />

Führungsstil. „Man kommuniziert<br />

intensiv und trifft die Entscheidungen<br />

nach Möglichkeit im Einvernehmen.“<br />

Am Ende des Tages zählt für<br />

Hesoun der wirtschaftliche Erfolg. „Man<br />

muss lernen, sich freizuspielen. Wenn<br />

man ständig Problemen hinterherläuft<br />

und Feuerwehr spielen muss, dann<br />

kommt man zu nichts“, erklärt er. „Das<br />

Tagesgeschäft muss dort erledigt werden,<br />

wo es hingehört, nämlich zu jenen<br />

Herrschaften, die es auch tatsächlich<br />

umsetzen.“<br />

Chance auf wirtschaftlichen Erfolg ortet<br />

Hesoun nach wie vor in den CEE-Ländern.<br />

„CEE ist eine Zukunftsregion. Unsere<br />

Produkte sind weiter gefragt. Man<br />

muss aber abwarten, bis sich die Märkte<br />

beruhigt haben und wieder wirtschaftlimenschen<br />

Erfolgsmotto<br />

Beständigkeit<br />

23 Jahre hat Ing. Wolfgang Hesoun die Geschäfte des<br />

heimischen Bauunternehmens PORR mitgetragen, die<br />

letzten drei Jahre als Generaldirektor. Nun haben ihn seine<br />

Wege zu jenem Unternehmen zurückgeführt, in dem er<br />

seine Karriere begonnen hat – zu Siemens Österreich.<br />

Beständigkeit ist für Ing. Wolfgang<br />

Hesoun ein elementarer Bestandteil<br />

seines Lebens. „Ich bin ein Beispiel für<br />

Kontinuität. Meine Frau kenne ich seit<br />

meinem 17. Lebensjahr. Aufgewachsen<br />

bin ich in Maria Enzersdorf, jetzt wohnen<br />

wir in Brunn am Gebirge. Meine Karriere<br />

habe ich bei Siemens gestartet, nach<br />

23 Jahren bin ich zurückgekehrt. Ich<br />

empfinde diese Beständigkeit als sehr<br />

positiv und angenehm. Warum soll man<br />

etwas, das schön ist und das einem gefällt,<br />

mit Zwang wechseln?“ sinniert<br />

Hesoun. Gewechselt hat der 50-jährige<br />

bei Siemens aber seine Funktion. Als<br />

HTL-Absolvent war er bei der Kraftwerksunion<br />

in Erlangen/Deutschland für<br />

die Bauleitung und Inbetriebnahme von<br />

Großkraftwerken zuständig. Heute zeichnet<br />

Hesoun als Vorstandsvorsitzender<br />

für die operativen Geschäfte der Österreich-Tochter<br />

des international tätigen<br />

Technologiekonzerns verantwortlich.<br />

„Ich sehe die neue Funktion als eine<br />

sehr spannende Herausforderung, vor<br />

allem inhaltlich. Energie, Industrie und<br />

Gesundheit sind Themen mit Zukunft.<br />

Noch dazu, wo Siemens in diesen Bereichen<br />

in der Weltspitze mitmischt,“<br />

betont Hesoun nachdrücklich. Im Energie-<br />

und Umweltressort kennt sich der<br />

Baumanager aus. „Bei der PORR bildet<br />

die Umwelttechnik einen eigenen Geschäftszweig.<br />

Diesen habe ich von Anfang<br />

an mitgestaltet. Das reine Bauen ist<br />

zwar ein umsatzstarker Bereich, aber<br />

man soll sich immer auch andere Bereiche<br />

offenhalten, die ertragsstark sein<br />

können.“ Im Umweltbereich hat Hesoun<br />

auch Kontakte mit der <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />

geknüpft. „Die PORR hat immer wieder<br />

Gespräche über Biomasseanlagen, Kraftwerksthemen<br />

oder Wasserprivatisierungen<br />

geführt. In den Bereichen Versorgung/Entsorgung<br />

hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> einige sehr erfolgreiche Projekte<br />

verfolgt. Wir schätzen das Unternehmen<br />

als zuverlässigen Partner, es ist ein wichtiger<br />

Faktor im <strong>Leasing</strong>sektor in Österreich.“<br />

Die Siemens-Zeit in Deutschland war<br />

nicht nur der erste Schritt in der Karriere<br />

des Baumanagers, sie war auch prägend<br />

für sein Familienleben. 1982 hat<br />

Hesoun geheiratet, 1987 wurde er Vater<br />

und ist mit seiner Frau nach Österreich<br />

zurückgekehrt. „Durch Zufall bekam ich<br />

damals einen Job bei der PORR. Vorerst<br />

sah ich ihn primär als Überbrückung.<br />

Aber er hat mir sehr gut gefallen, irgendwie<br />

bin ich hängen geblieben. Ich<br />

war damals Projektleiter für Tourismusprojekte<br />

der PORR vor allem im Ausland“,<br />

erinnert sich Hesoun. Neben dem<br />

rein technischen Arbeiten war er ab sofort<br />

auch mit wirtschaftlichen und rechtlichen<br />

Aspekten befasst. „Das war sehr<br />

spannend für mich“, erzählt Hesoun.<br />

1992 erhielt er die Konzernprokura, in<br />

der Folge wurde er Vorstandsvorsitzender<br />

und schließlich Generaldirektor. Der<br />

gebürtige Niederösterreicher blickt nun<br />

etwas wehmütig auf seinen aktuellen<br />

Jobwechsel. „Nach 23 Jahren PORR<br />

geht man nicht einfach hier raus, dort<br />

rein. Aber die Herausforderung bei<br />

Siemens ist zu faszinierend, um sie auszuschlagen.“<br />

Von Anfang an setzt<br />

4 Leas•mich


„CEE ist eine Zukunftsregion.<br />

Unsere Produkte sind weiter gefragt.“<br />

WOLFGANG HESOUN<br />

Siemens Österreich-Chef<br />

ches Vertrauen besteht.“ Privat verbinden<br />

Hesoun die Ausgrabungen in<br />

Ephesos/Türkei mit den CEE-Ländern.<br />

„Wir haben in Österreich einen Verein,<br />

der sich speziell mit dem Thema Ephesos<br />

beschäftigt. Seit einigen Jahren engagiere<br />

ich mich dort, mit Sponsoring und<br />

Repräsentation. „Die wahre Begeisterung<br />

ist aber erst entstanden, als ich mit meiner<br />

Frau heuer im Frühjahr die Ausgrabungen<br />

live gesehen haben. Es ist wirklich<br />

beeindruckend, was dort geleistet<br />

wurde und wird. Generell ist die Türkei<br />

ein sehr interessantes Land, in jeder Hinsicht.<br />

Von der Megacity Istanbul über<br />

wirklich sehr schöne Bereiche an der Mittelmeerküste<br />

bis zu sehr spannenden<br />

Stätten im Landesinneren.“ Bei all seiner<br />

Begeisterung für Ephesos verliert Hesoun<br />

nicht den Blick auf die gesamte Region:<br />

„Ich möchte die anderen osteuropäischen<br />

Länder nicht vernachlässigen, ich<br />

kenne diese aber einfach noch zu wenig.“<br />

Seine Lieblingsurlaubsregion findet<br />

sich woanders. „Ich bevorzuge Italien als<br />

Urlaubsland, Österreich steht ebenso auf<br />

dem Programm. Wir machen jedes Jahr<br />

einige Tage Urlaub in Kärnten und Tirol,<br />

Foto: Siemens, Albert Klebel<br />

keine langen Urlaube. Wir entspannen<br />

eher tageweise oder über ein verlängertes<br />

Wochenende. Da ist Österreich<br />

höchst attraktiv, zum Skifahren sowieso,“<br />

gibt Hesoun Einblick in seine Freizeitgestaltung.<br />

Auf Österreich und Wien hält er<br />

auch aus einem anderen Grund große<br />

Stücke. „Ich liebe Schnitzel. Es ist zwar<br />

ungesund, aber es schmeckt, leider“<br />

lacht der 50jährige. „Wenn ich von einer<br />

Reise zurückkomme, ist das erste, was<br />

ich mir genehmige, ein heimisches<br />

Schnitzerl.“ Wird er auch selber in der<br />

Küche aktiv? „Ich koche nicht selber. Das<br />

mute ich niemandem zu, auch mir nicht.<br />

Ich bin ein reiner Konsument“, gesteht<br />

der Techniker.<br />

In seiner Freizeit ist Hesoun nicht nur<br />

passiver Konsument. „Wir unternehmen<br />

sehr viel, ich bin gerne mit meiner Familie<br />

zusammen. Ich spiele ein bisschen<br />

Tennis, gehe gern skifahren, aus Zeitgründen<br />

bin ich weder Jäger noch<br />

Golfer. Wenn man den Sport ordentlich<br />

betreibt, braucht man Zeit. Und ich<br />

wüsste nicht, woher ich die nehmen soll.<br />

Ich bewundere viele Kollegen, was die<br />

alles in ihrer knappen Freizeit unterbringen.<br />

Ich bin da vielleicht nicht gut genug<br />

organisiert“, meint der Siemens-Chef<br />

schmunzelnd. „Mir ist das private Umfeld<br />

als Rückzugszone wichtig. Ich muss<br />

nicht ständig 200 % oder Höchstgeschwindigkeit<br />

fahren.“ Auch Distanz<br />

spielt für Hesoun eine wichtige Rolle.<br />

„Ich neige nicht zum täglichen Verhabern.<br />

Mir ist ein ordentliches Gesprächsklima<br />

wichtiger als die vielerorts<br />

gelebte Bussi-Bussi-Gesellschaft. Die ist<br />

nicht meine.“ Distanziertheit ist eine Eigenschaft,<br />

die ihn als Wassermann kennzeichnet.<br />

Sonst verbindet ihn nicht viel<br />

mit seinem Horoskop, zur Astrologie<br />

hat er keinen Bezug. „Man kann den<br />

Geburtstermin heute von Ärzten und<br />

Wochenenddiensten abhängig machen.<br />

Da sind Sternzeichen nur mehr relativ.“<br />

Die Sonnenseiten des Wassermanns<br />

sieht er trotzdem gern: unabhängig, erfinderisch,<br />

witzig, pointiert, originell. „Das<br />

klingt alles sehr positiv. Die Schattenseiten<br />

lesen Sie mir bitte aber jetzt nicht<br />

vor“, lacht er. Wenig hält er auch von Karriereplanung.<br />

„Wenn mir jemand sagt,<br />

dass er im Alter von 20 Jahren gewusst<br />

hat, wo er mit 50 steht, dann ist er unterbezahlt.<br />

Diese Wahrsagerkenntnisse<br />

sollte er besser vermarkten. Man muss<br />

vernünftig agieren, dann entwickeln sich<br />

die Dinge. Es gehört aber auch der Mut<br />

dazu, gewisse Risken einzugehen. Damit<br />

man sich nicht fünf Jahre später ärgert,<br />

es nicht probiert zu haben.“ Über sein<br />

bisheriges Leben zieht Wolfgang Hesoun<br />

eine positive Bilanz. „Ich glaube nicht,<br />

dass ich etwas versäumt oder nicht getan<br />

habe. Aber was weiß man?“ ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2010 5


echt&steuer<br />

Neue Zuständigkeiten<br />

Mit 1. 7. 2010 trat das neue Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz (AVOG) 2010<br />

in Kraft, das die Zuständigkeiten der Finanzämter teilweise neu regelt.<br />

Bisher waren die Zuständigkeiten der<br />

Behörden für die Erhebung der einzelnen<br />

Abgaben in verschiedenen Gesetzen geregelt.<br />

Einerseits waren die Bestimmungen<br />

des Abgabenverwaltungsorganisationsgesetzes<br />

(AVOG) in der geltenden<br />

Fassung samt seiner Verordnungen zu<br />

beachten. Andererseits fanden sich Regelungen<br />

in der Bundesabgabenordnung<br />

(BAO). Im AVOG 2010 sollen sämtliche<br />

Zuständigkeitsbestimmungen aus<br />

AVOG und BAO zusammengeführt werden.<br />

Durch die Neukodifizierung samt<br />

neu erlassener Durchführungsverordnung<br />

soll den Rechtsanwender/innen die<br />

einfache Feststellung der für sie zuständigen<br />

Abgabenbehörde ermöglicht werden.<br />

Ziel ist laut den Erläuterungen, ein<br />

höheres Maß an Rechtsicherheit und<br />

Rechtssrichtigkeit zu erreichen und Verfahrensfehler<br />

infolge Unzuständigkeit der<br />

Behörde durch die klarere Neuregelung<br />

weitestgehend zu vermeiden.<br />

Das AVOG 2010 gliedert sich in vier<br />

Teile. Der 1. Teil enthält allgemeine Bestimmungen.<br />

Im 2. Teil befinden sich die<br />

dem Bundesministerium für Finanzen<br />

obliegenden Aufgaben und Befugnisse.<br />

Der 3. Teil regelt die Zuständigkeit der<br />

Abgabenbehörden erster Instanz (Finanzämter<br />

und Zollämter). Der 4. und<br />

letzte Teil beinhaltet Inkrafttretens-, Übergangs-<br />

und Schlussbestimmungen.<br />

Einen Überblick zu den Zuständigkeiten<br />

gibt folgende Information der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (Quelle:<br />

www.wko.at):<br />

WELCHES FINANZAMT IST SEIT DEM<br />

1. 7. 2010 WOFÜR ZUSTÄNDIG?<br />

Wohnsitzfinanzamt<br />

Seit dem 1. 7. 2010 ist für unbeschränkt<br />

einkommensteuerpflichtige natürliche<br />

Personen ausschließlich das Wohnsitzfinanzamt<br />

(Finanzamt mit allgemeinem<br />

Aufgabenbereich) zuständig. Hat der<br />

Steuerpflichtige mehrere Wohnsitze im<br />

Bereich verschiedener Finanzämter, so<br />

gilt als Wohnsitzfinanzamt jenes, in dessen<br />

Bereich er sich überwiegend aufhält.<br />

Das Wohnsitzfinanzamt erledigt unter<br />

anderem die Erhebung<br />

” der Einkommensteuer bei<br />

unbeschränkter Steuerpflicht<br />

” der Umsatzsteuer<br />

” der Lohnabgaben<br />

” der Kammerumlage.<br />

Aus wichtigem Grund kann der Abgabepflichtige<br />

beantragen, dass die Zuständigkeit<br />

vom Wohnsitzfinanzamt auf<br />

ein anderes Finanzamt delegiert wird,<br />

das sich im Bereich einer seiner Betriebsstätten<br />

befindet. Ein wichtiger<br />

Grund wäre zum Beispiel eine größere<br />

Entfernung zwischen Wohnsitzfinanzamt<br />

und Betrieb.<br />

Betriebsfinanzamt<br />

Das Betriebsfinanzamt ist seit dem 1. 7.<br />

2010 nur mehr für Personengesellschaften<br />

(z. B. OG, KG, GesbR, etc.) und für<br />

Körperschaften (z. B. <strong>GmbH</strong>, AG, Verein,<br />

etc.) zuständig. Maßgeblich ist der<br />

Ort der Geschäftsleitung.<br />

Bei Personengesellschaften erledigt<br />

das Betriebsfinanzamt (Finanzamt mit<br />

allgemeinem Aufgabenbereich) unter<br />

anderem<br />

” die Erhebung der Umsatzsteuer<br />

” die Erhebung der Lohnabgaben<br />

” die Erhebung der Kammerumlage<br />

” die Feststellung der Einkünfte aus<br />

Personengesellschaften.<br />

Bei Körperschaften ist das Betriebs -<br />

finanzamt unter anderem zuständig für<br />

die Erhebung<br />

” der Körperschaftsteuer<br />

” der Umsatzsteuer<br />

” der Lohnabgaben<br />

” der Kammerumlage<br />

” sonstiger Abzugsteuern (z. B. KESt).<br />

Bei Körperschaften ist neben der örtlichen<br />

auch die sachliche Zuständigkeit<br />

zu beachten. Nur für kleine und mittelgroße<br />

<strong>GmbH</strong> und Vereine sind die<br />

Finanzämter mit allgemeinem Auf gabenbereich<br />

zuständig. Alle anderen Körperschaften<br />

sind den „KöSt-Finanzämtern“<br />

zugeteilt.<br />

Diese Finanzämter mit erweitertem<br />

Aufgabenbereich sind das Finanzamt<br />

Wien 1/23, wenn sich der Sitz der<br />

Gesellschaft im Bereich Wien, NÖ,<br />

Burgenland befindet, ansonsten die<br />

Finanzämter Linz, Salzburg-Stadt, Graz-<br />

Stadt, Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch<br />

für Körperschaften mit Sitz in dem<br />

jeweiligen Bundesland.<br />

Lagefinanzamt<br />

Das Lagefinanzamt ist seit dem<br />

1. 7. 2010 für Personengemeinschaften<br />

(Hausgemeinschaften) zuständig, die<br />

Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung<br />

erzielen. Das Lagefinanzamt ist jenes,<br />

in dessen Bereich sich das Grundstück<br />

bzw. der wertvollste Teil des<br />

Grundstücks befindet.<br />

Die Zuständigkeit betrifft<br />

” die Feststellung der Einkünfte<br />

aus Vermietung und Verpachtung<br />

unbeweglichen Vermögens<br />

” die damit zusammenhängende<br />

Erhebung der Umsatzsteuer<br />

” die Feststellung der Einheitswerte<br />

im Sinne des Bewertungsgesetzes.<br />

Beschränkte Steuerpflicht<br />

Neu ist, dass nun die Finanzämter mit<br />

erweitertem Aufgabenkreis („KöSt-<br />

Finanzämter“) auch für die Erhebung<br />

6 Leas•mich


Post für das Finanzamt; aber welche<br />

Abgabenbehörde ist für mich zuständig?<br />

der Einkommensteuer, Körperschaftsteuer<br />

und Umsatzsteuer bei beschränkt<br />

steuerpflichtigen (sowohl natürlichen als<br />

auch juristischen) Personen sachlich zuständig<br />

sind. Die örtliche Zuständigkeit<br />

richtet sich dabei danach, im Bereich<br />

welchen Finanzamts sich unbewegliches<br />

Vermögen des Abgabepflichtigen<br />

befindet. Hat der Abgabepflichtige im<br />

Inland kein unbewegliches Vermögen,<br />

ist der letzte Wohnsitz (Sitz) des Abgabepflichtigen<br />

maßgeblich. Ist auch dies<br />

nicht gegeben, ist jenes Finanzamt zuständig,<br />

das vom abgabepflichtigen<br />

Sachverhalt zuerst Kenntnis erlangt.<br />

Wenn sogenannte „Anbringen“, wie<br />

z. B. Steuererklärungen, Stundungsansuchen,<br />

Berufungen, etc. irrtümlicherweise<br />

beim unzuständigen Finanzamt<br />

eingebracht werden, ist dieses Finanzamt<br />

zwar verpflichtet, den Antrag an das<br />

zuständige Finanzamt weiterzuleiten.<br />

Hinsichtlich der Einhaltung von allfälligen<br />

Fristen erfolgt dies jedoch auf<br />

Gefahr des Steuerpflichtigen. Der Antrag<br />

gilt also erst dann als eingebracht, wenn<br />

dieser beim richtigen Finanzamt einlangt.<br />

Hier sieht das neue AVOG 2010 eine<br />

kleine Erleichterung vor. Unter der<br />

Voraussetzung, dass in einem Anbringen<br />

das tatsächlich zuständige Finanzamt<br />

genau bezeichnet wird, kann der<br />

Antrag auch bei einem nicht zuständigen<br />

Finanzamt fristenwahrend eingebracht<br />

werden. Diese Begünstigung<br />

bringt effektiv nur dann einen Vorteil,<br />

wenn z. B. jemand einen Antrag persönlich<br />

bei einem anderen Finanzamt<br />

abgeben möchte, weil sein für ihn zuständiges<br />

Finanzamt zu weit entfernt ist.<br />

Aber Achtung: Ansuchen, die die Abgabenvollstreckung<br />

betreffen (z. B. Zahlungserleichterungsansuchen),<br />

sind von<br />

dieser Regelung ausgenommen!<br />

Alle betroffenen Steuerpflichtigen<br />

werden bzw. wurden bereits von der<br />

Aktenabtretung vom neu zuständigen<br />

Finanzamt informiert. Bis 30. Juni 2011<br />

gibt es eine Toleranzregelung, wenn ein<br />

Steuerpflichtiger ein Anbringen beim unzuständigen<br />

Finanzamt einreicht, weil er<br />

über den Zuständigkeitsübergang von<br />

der Abgabenbehörde nicht rechtzeitig<br />

informiert wurde. In diesem Fall gilt die<br />

Einreichung beim bisher zuständigen<br />

Finanzamt als fristenwahrend. Mit dem<br />

Wechsel der Finanzamtzuständigkeit<br />

erhält der Steuerpflichtige eine neue<br />

Steuernummer, die UID-Nummer bleibt<br />

jedoch unverändert erhalten.<br />

Finanzpolitische Abteilung der WKW<br />

BETRUGSBEKÄMPFUNGSGESETZ<br />

UND FINANZSTRAFGESETZ-<br />

NOVELLE 2010 IM ENTWURF<br />

Die Entwürfe sehen unter anderem Änderungen<br />

im Einkommen- und Körperschaftsteuergesetz<br />

vor. Im Bereich der<br />

Einkommensteuer ist eine Auftraggeberhaftung<br />

für Lohnabgaben im Baugewerbe<br />

– ähnlich der Haftung für Sozialabgaben<br />

– vorgesehen, aber auch sonstige Bestimmungen<br />

zur Intensivierung der Bekämpfung<br />

der Schwarzarbeit bzw. sonstiger<br />

Betrugsfälle, wie eine zeitnahe Datenübermittlung<br />

der Sozialversicherungen<br />

zu den Finanzbehörden und Mitteilungsverpflichtungen<br />

bei Auslandszahlungen.<br />

Im Finanzstrafgesetz wird mit dem<br />

„Abgabenbetrug“ ein neuer Tatbestand<br />

normiert, teilweise mit verschärften Strafsanktionen<br />

verbunden. Laut den Erläuterungen<br />

sollen vorsätzliche Finanzvergehen,<br />

die mit besonderer krimineller<br />

Energie begangen werden, mit einer<br />

entsprechenden Strafdrohung sanktioniert<br />

werden. Geplant ist daher zum Beispiel<br />

bei bandenmäßigen Abgabenhinterziehungen<br />

oder bei Abgabenbetrug,<br />

sofern dieser in die Gerichtszuständigkeit<br />

fällt, primär eine Freiheitsstrafe zu<br />

verhängen. Die geplanten Änderungen<br />

sollen mit 1. 1. 2011 in Kraft treten, der<br />

endgültige Gesetzesbeschluss bleibt jedenfalls<br />

abzuwarten. ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 7


” das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung:<br />

entspricht dem bisherigen<br />

Ausgleichsverfahren; unter Aufsicht<br />

eines Sanierungsverwalters;<br />

Mindestquote 30 %, zahlbar in höchstens<br />

zwei Jahren.<br />

Bereits mit Antrag auf Eröffnung eines<br />

Sanierungsverfahrens muss der Schuldner<br />

einen Sanierungsplan vorlegen; ein<br />

späterer „Umstieg“ von einem Konkursverfahren<br />

auf ein Sanierungsverfahren<br />

ist nicht mehr möglich (siehe Grafik „Insolvenzverfahren“).<br />

Durch die Zusammenfassung des<br />

Konkurs- und Ausgleichsverfahrens in<br />

einem Gesetz war es geboten, einen<br />

Überbegriff für die einzelnen Verfahrensarten<br />

einzuführen. Hierfür bot sich<br />

der Begriff des Insolvenzverfahrens an.<br />

Die Vereinheitlichung der einzelnen Verfahren<br />

in einer gemeinsamen Insolvenzordnung<br />

bringt es mit sich, dass die bisher<br />

aufgrund der Trennung zwischen<br />

Konkurs- und Ausgleichsverfahren gewohnten<br />

unterschiedlichen Begriffe in<br />

eine neue einheitliche Nomenklatur geändert<br />

werden. Das heißt, dass in Zukunft<br />

nicht mehr von den Konkurs- und<br />

Ausgleichsgläubigern, sondern einheitlich<br />

von Insolvenzgläubigern gesprorecht&steuer<br />

Insolvenzrecht neu!?<br />

Das Insolvenzrechtsänderungsgesetz (IRÄG 2010)<br />

erlebt seine erste Bewährungsprobe. Ist nun tatsächlich<br />

alles neu oder primär Altes in neuer Verpackung<br />

– ein Überblick von Mag. Stefan Piechl,<br />

Rechtsabteilung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Es handelt sich dabei um die umfassendste<br />

Reform des Insolvenzrechtes<br />

seit knapp 100 Jahren. Die vom Gesetzgeber<br />

mit der Reform verfolgten Ziele<br />

sind äußerst ambitioniert, nämlich:<br />

Unternehmen vom Makel des Scheiterns<br />

zu befreien, ihre Sanierungschancen zu<br />

erhöhen, Konkursverschleppungen zu<br />

verhindern, Konkursabweisungen mangels<br />

Masse zurückzudrängen sowie die<br />

Verfahrensstrukturen zu vereinfachen<br />

und zu modernisieren. Im Folgenden<br />

werden die wesentlichsten Änderungen<br />

kurz vorgestellt.<br />

Kernstück des IRÄG 2010 ist die Insolvenzordnung<br />

(IO). Die Insolvenzordnung<br />

schafft erstmals ein einheitliches<br />

Insolvenzverfahren und beseitigt die<br />

bisherige Doppelgleisigkeit zwischen<br />

Konkurs und Ausgleich. Die bisherige<br />

Ausgleichsordnung wurde aufgehoben;<br />

die Konkursordnung dagegen entsprechend<br />

ergänzt und in Insolvenzordnung<br />

umbenannt.<br />

Sanierungsvefahren mit<br />

Eigenverwaltung<br />

(Aufsicht durch<br />

Sanierungsverwalter)<br />

Mindestquote: 30 %<br />

Ersetzt das<br />

Ausgleichsverfahren<br />

Unternehmensfortführung<br />

INSOLVENZVERFAHREN<br />

Sanierungsvefahren ohne<br />

Eigenverwaltung<br />

(Masseverwalter)<br />

Mindestquote: 20 %<br />

Ersetzt den<br />

Zwangsausgleich<br />

Unternehmensfortführung<br />

Bisher unterschied man zwischen folgenden<br />

drei Verfahrensarten:<br />

” Konkursverfahren<br />

(gemäß Konkursordnung)<br />

” Zwangsausgleich<br />

(gemäß Konkursordnung)<br />

” Ausgleichsverfahren<br />

(gemäß Ausgleichsordnung)<br />

Auch nach der Insolvenzordnung bleibt<br />

es grundsätzlich bei diesen drei Verfahrensarten.<br />

Diese werden jedoch zum Teil<br />

umbenannt und – wie bereits erwähnt –<br />

in einem einheitlichen Gesetz geregelt.<br />

Die (neuen) Verfahrensarten sind:<br />

” das Konkursverfahren: wie bisher.<br />

” das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung:<br />

entspricht dem bisherigen<br />

Zwangsausgleich; Verfügungs be fugnis<br />

nur durch Masseverwalter; Mindestquote<br />

20 %, zahlbar in höchstens<br />

zwei Jahren;<br />

Konkursverfahren<br />

(Masseverwalter)<br />

Betriebseinstellung und<br />

Vermögensverwertung<br />

8 Leas•mich


„Das IRÄG 2010 stellt vordergründig eine<br />

umfassende Reform des Insolvenzrechtes<br />

dar. Gravierende inhaltliche Änderungen<br />

sind jedoch ausgeblieben.“<br />

chen wird. Das zuständige Gericht wird<br />

zum Insolvenzgericht und der Gemeinschuldner<br />

zum schlichten Schuldner.<br />

Betreffen Regelungen alle drei Verfahren<br />

gleichermaßen, spricht man vom Insolvenzverwalter.<br />

Befindet sich der Schuldner<br />

im Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung,<br />

so wird der Insolvenzverwalter<br />

als Sanierungsverwalter, in den<br />

Fällen des Konkursverfahrens bzw. des<br />

Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung<br />

zur leichteren Unterscheidung<br />

seiner Kompetenzen nach wie vor als<br />

Masseverwalter bezeichnet (siehe Tabelle).<br />

Neben der Schaffung einer übersichtlichen<br />

Verfahrensstruktur zielt die<br />

Insolvenzordnung vor allem darauf ab,<br />

Unternehmenssanierungen zu erleichtern<br />

und dem insolventen Unternehmen<br />

das Weiterarbeiten zu ermöglichen. Zur<br />

Erreichung dieses Ziels hat der Gesetzgeber<br />

bereits bestehende Beschränkungen<br />

von Gläubigerrechten ausgeweitet<br />

sowie neue Schranken eingeführt.<br />

Hier eine Auswahl:<br />

Verlängerung der „Sperrfrist“ (§ 11 IO)<br />

Die exekutionshemmende Frist wird von<br />

90 Tagen auf sechs Monate verdoppelt.<br />

Das heißt, dass Absonderungs- und<br />

Aussonderungsgläubiger, wenn die Erfüllung<br />

die Fortführung des insolventen<br />

Unternehmens gefährden könnte, innerhalb<br />

der Frist ihre Ansprüche nicht<br />

durchsetzen können. Mit anderen Worten,<br />

der Gläubiger hat frühestens nach<br />

sechs Monaten die Möglichkeit, das ihm<br />

gehörende Objekt aus der Insolvenzmasse<br />

„herauszuholen“ bzw. Befriedigung<br />

zu erlangen. Auf die Sperrfrist kann<br />

sich ein Insolvenzverwalter nur dann<br />

nicht berufen, wenn durch die Nicht-Herausgabe<br />

die Gefahr eines schweren<br />

persönlichen oder wirtschaftlichen<br />

Beispiele für neue Bezeichnungen<br />

ALT<br />

Gemeinschuldner<br />

Konkursverfahren<br />

Ausgleichsverfahren<br />

Konkursgläubiger<br />

Ausgleichsgläubiger<br />

Masseverwalter<br />

Ausgleichsverwalter<br />

Konkursgericht<br />

Ausgleichsgericht<br />

Nachteils für den Gläubiger bestünde,<br />

z. B. wenn er durch die nicht rechtzeitige<br />

Verwertung der Maschine ansonsten<br />

selbst insolvenzgefährdet wäre.<br />

Die Sperrfrist von sechs Monaten<br />

stellt den maximalen Zeitrahmen dar, innerhalb<br />

dessen über die Fortführung<br />

des Unternehmens endgültig zu entscheiden<br />

ist. Diese Frist steht auch im<br />

Gleichklang mit der maximalen Frist zur<br />

Auflösungssperre von Verträgen.<br />

Beispiel:<br />

Eine Maschine wurde mittels <strong>Leasing</strong><br />

finanziert. Über das Vermögen des<br />

<strong>Leasing</strong>nehmers wird ein Insolvenzverfahren<br />

eröffnet. Wenn nun der <strong>Leasing</strong>geber<br />

als Eigentümer der Maschine sein<br />

Aussonderungsrecht geltend macht,<br />

kann der Insolvenzverwalter einwenden,<br />

dass dadurch der Fortbestand des Unternehmens<br />

gefährdet ist. Somit bliebe<br />

die Maschine für die maximale Dauer<br />

von sechs Monaten ab Insolvenzeröffnung<br />

weiterhin beim <strong>Leasing</strong>nehmer.<br />

Gleichzeitig ist aber der insolvente<br />

NEU<br />

Schuldner<br />

Insolvenzverfahren<br />

Insolvenzgläubiger<br />

Insolvenzverwalter<br />

Insolvenzgericht<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 9


echt&steuer<br />

<strong>Leasing</strong>nehmer verpflichtet, die <strong>Leasing</strong>raten<br />

für die Zeit der Nutzung ordnungsgemäß<br />

zu bezahlen.<br />

Vertragsauflösungssperre (§ 25a IO)<br />

Verträge können bis zum Ablauf von<br />

sechs Monaten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

durch den Vertragspartner<br />

des Schuldners nur mehr aus<br />

wichtigem Grund aufgelöst werden.<br />

Keine wichtigen Gründe sind eine Verschlechterung<br />

der wirtschaftlichen Situation<br />

des Schuldners oder ein Verzug<br />

des Schuldners vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens.<br />

Die Ausübung eines<br />

ordentlichen Kündigungsrechts wird damit<br />

ausgeschlossen. Voraussetzung ist<br />

jedoch, dass eine Vertragsauflösung entweder<br />

die Fortführung des insolventen<br />

Unternehmens gefährden würde oder<br />

die Auflösung des Vertrages zur Abwendung<br />

schwerer persönlicher oder<br />

wirtschaftlicher Nachteile des Vertragspartners<br />

unerlässlich ist.<br />

Die Beschränkung des § 25a IO gilt<br />

jedoch nicht bei Auflösung von Verträgen<br />

vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

bzw. auch nicht auf vor Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens ausgesprochene<br />

Kündigungen, welche erst während<br />

des Insolvenzverfahrens wirksam<br />

werden. Gerät der Schuldner während<br />

der sechsmonatigen Sperrfrist neuerlich<br />

in Verzug, kann der Vertrag aber sehr<br />

wohl aufgelöst werden.<br />

Die Vertragsauflösungssperre gemäß<br />

§ 25a IO gilt nicht bei Ansprüchen auf<br />

Auszahlung von Krediten sowie bei<br />

Arbeitsverträgen. Für Letztere gibt es im<br />

§ 25 IO Sonderbestimmungen.<br />

Unzulässigkeit von Vertrags -<br />

auflösungsklauseln (§ 25b IO)<br />

In Verträgen durchaus übliche Klauseln,<br />

wonach der Fall der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

einen Kündigungsoder<br />

Vertragsauflösungsgrund darstellt,<br />

sind unzulässig. Zu beachten ist, dass<br />

diese Bestimmung auch auf Vereinbarungen<br />

anzuwenden ist, die vor dem<br />

1. 7. 2010 abgeschlossen wurden.<br />

Das heißt, einen bestehenden Vertrag<br />

zu beenden, weil der Vertragspartner insolvent<br />

geworden ist, ist nicht mehr<br />

möglich.<br />

Aufschiebung der Räumungsexekution<br />

(§ 12c IO)<br />

Die Räumung von Betriebsräumlichkeiten<br />

des Schuldners wegen Mietzinsrückständen<br />

aus der Zeit vor Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens ist eingeschränkt.<br />

Kein Kündigungsrecht<br />

des Bestandgebers (§ 23 IO)<br />

Das außerordentliche Kündigungsrecht<br />

bei Bestandverträgen steht nur mehr<br />

dem Insolvenzverwalter, nicht mehr dem<br />

Bestandgeber zu.<br />

Einschränkungen für die<br />

Absonderungsgläubiger bei<br />

den Zinsen (§§ 48 und 132 IO)<br />

Grundsätzlich können von einem Gläubiger<br />

nach der Insolvenzeröffnung keine<br />

Zinsen im Laufe des Insolvenzverfahrens<br />

geltend gemacht werden. Eine Ausnahme<br />

hiervon stellt der Absonderungsgläubiger<br />

dar, welcher sehr wohl in<br />

dieser Phase Zinsen begehren kann.<br />

Dieses Recht wurde jedoch eingeschränkt:<br />

Bis zum Ablauf von sechs<br />

Monaten nach der Insolvenzeröffnung<br />

stehen dem Absonderungsgläubiger nur<br />

die Zinsen zu, die bei vertragsgemäßer<br />

Zahlung vereinbart waren bzw. mangels<br />

Vereinbarung die gesetzlichen Zinsen.<br />

Verzugszinsen können jedoch ausdrücklich<br />

nicht mehr geltend gemacht<br />

werden, was in der Praxis vor allem bei<br />

Kreditverträgen, die mit Pfandrechten<br />

besichert sind, Bedeutung haben wird.<br />

Zweck der Insolvenzordnung ist, neben<br />

der Erleichterung der Sanierung im Rahmen<br />

eines Insolvenzverfahrens auch die<br />

außergerichtlichen Sanierungen zu fördern.<br />

Dazu wird die Anfechtbarkeit des<br />

sogenannten Sanierungskredites eingeschränkt.<br />

Unter einem Sanierungskredit<br />

versteht man jede Art von Kreditierung<br />

an ein von der Insolvenz bedrohtes Unternehmen<br />

mit dem Zweck, die Insolvenz<br />

doch noch abzuwenden.<br />

Gemäß § 31 Abs. 1 Z. 3 IO ist eine Anfechtung<br />

von Rechtshandlungen nur<br />

dann möglich, wenn dem anderen Teil<br />

die Zahlungsunfähigkeit oder der Insolvenzeröffnungsantrag<br />

bekannt war oder<br />

bekannt sein musste und der Eintritt eines<br />

Nachteiles für die Insolvenzmasse<br />

objektiv vorhersehbar war. Eine solche<br />

objektive Vorhersehbarkeit liegt insbesondere<br />

dann vor, wenn ein vorliegendes<br />

Sanierungskonzept offensichtlich<br />

untauglich (das heißt, die Untauglichkeit<br />

lag auf der Hand) war.<br />

Damit ist klargestellt, dass ohne ein<br />

Sanierungskonzept jedenfalls das Risiko<br />

einer Anfechtungsklage besteht. Der<br />

Kreditgeber muss weiterhin die wirtschaftliche<br />

Situation des Schuldners im<br />

Auge behalten. Liegt jedoch – ex ante<br />

betrachtet – zunächst ein tauglich erscheinendes<br />

Sanierungskonzept vor,<br />

dass sich erst später als untauglich herausstellt,<br />

soll der Gläubiger neben dem<br />

Kredit- nicht auch noch das Anfechtungsrisiko<br />

tragen müssen.<br />

FAZIT<br />

Das IRÄG 2010 stellt vordergründig eine<br />

umfassende Reform des Insolvenzrechtes<br />

dar. Gravierende inhaltliche Änderungen<br />

sind jedoch ausgeblieben; die<br />

tatsächlichen Neuerungen halten sich in<br />

Grenzen. Viele Bestimmungen der alten<br />

Rechtslage sind inhaltlich unverändert<br />

geblieben. Begrüßenswert ist die Schaffung<br />

eines einheitlichen Insolvenzverfahrens.<br />

Ob die hohen Ziele und der beabsichtigte<br />

Zweck des Gesetzgebers,<br />

nämlich die Sanierung in den Vordergrund<br />

zu stellen und das „Stigma des<br />

Scheiterns“ im Falle einer Insolvenz in<br />

den Hintergrund zu rücken, damit tatsächlich<br />

verwirklicht werden können,<br />

bleibt abzuwarten. Klar ist jedenfalls,<br />

dass die Rechte der Gläubiger in der Insolvenz<br />

durch das neue Gesetz spürbar<br />

eingeschränkt werden.<br />

Mit dieser Novelle zum Unternehmensinsolvenzrecht<br />

ist das Vorhaben<br />

der Bundesregierung, das Insolvenzrecht<br />

insgesamt zu reformieren, noch<br />

nicht vollständig abgeschlossen. Es soll<br />

nämlich auch der Konkurs für natürliche<br />

Personen, der sogenannte „Privatkonkurs“,<br />

reformiert werden. Auch hier ist<br />

geplant, die Entschuldungsmöglichkeiten<br />

für Privatpersonen zu erleichtern. Einen<br />

konkreten Gesetzesentwurf dazu<br />

hat aber die Bundesregierung – soweit<br />

ersichtlich – noch nicht vorgelegt. ı<br />

10 Leas•mich


kommentar<br />

Kommunaloffensive der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist bereits langjähriger Partner und Berater für<br />

infrastrukturelle Investitionen von Bund, Ländern und insbesondere von<br />

Gemeinden, die als unterste Verwaltungsebene des Staates wichtige Aufgaben<br />

übernehmen. Beispielsweise als Schulerhalter, im Brandschutz-, Rettungs- und<br />

Meldewesen, im Straßenbau und in der Straßenerhaltung, bei der örtlichen<br />

Raumplanung oder der Verwaltung der Gemeindefinanzen.<br />

MAG. KARLHEINZ SANDLER<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Beginnend mit Herbst 2008 intensivierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> ihre Anstrengungen für die österreichischen Gemeinden<br />

und die Kommunaloffensive ging mit den Schlagworten<br />

„Beratung – Effizienz – Nachhaltigkeit“ in den Markt.<br />

Selbst in der Krise konnte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit Vertrauenswürdigkeit<br />

und Zuverlässigkeit punkten.<br />

So entstanden herausragende Referenzprojekte wie etwa<br />

die Therme Amadé in Altenmarkt in Salzburg, die am<br />

16. 10. 2010 eröffnet wurde. Durch die Zusammenarbeit über<br />

die Gemeindegrenzen hinweg wurde eine Infrastruktur<br />

geschaffen, die für die Region von höchster Bedeutung ist.<br />

Oder der Thermenort Stegersbach, der mithilfe der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> das Ortszentrum renovierte und nun in neuem Glanz<br />

erstrahlt.<br />

Auch wenn den Gemeinden als Immobilienbesitzer nicht<br />

nur Schulen gehören, so bedürfen gerade diese inzwischen oft<br />

dringend einer grundlegenden Sanierung. Man darf nicht<br />

vergessen, dass viele Schulen bereits in den 70ern gebaut<br />

wurden. Ein gelungenes Beispiel ist die Hauptschule Gmünd<br />

in Niederösterreich, die sich seit dem Umbau über eine Energiereduktion<br />

von 63 % freut – was einer Einsparung von rund<br />

€ 403.000 in 20 Jahren entspricht! Zu dieser deutlichen Kosteneinsparung<br />

wird weiters noch eine wesentliche ökologische<br />

Verbesserung sichergestellt. Durch die Umsetzung der durchzuführenden<br />

Arbeiten mit vorwiegend regionalen Unternehmen<br />

konnte die Wertschöpfung in der Region sichergestellt<br />

und ein Optimum an Effizienz erreicht werden.<br />

Auch Amtshäuser werden teils neu gebaut oder saniert.<br />

Ebenso stellt das verpflichtende Kindergartenjahr die Gemeinden<br />

vor die Herausforderung, neue Gruppen zu schaffen,<br />

womit meist Neubautätigkeit verbunden ist.<br />

Nachhaltige, regionale Entwicklung ist ein Schlüsselfaktor<br />

in der Gemeindepolitik. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> unterstützt die Verantwortlichen<br />

bei der Umsetzung ihrer Ziele durch ihre Baulandreservenmodelle.<br />

Grundstücksbereinigungen werden<br />

durchgeführt und das Gebiet infrastrukturell erschlossen, bevor<br />

die Grundstücke an die Zielkunden verkauft werden. Dabei<br />

profitiert die Gemeinde von allfälligen Gewinnen.<br />

Die Bewältigung der kommunalen Aufgaben ist in den letzten<br />

Jahren zunehmend schwieriger geworden. Neben der offensichtlichen<br />

Finanzknappheit sind Fragen der Kompetenzverteilung,<br />

der Infrastrukturentwicklung, der Energieplanung,<br />

der Priorisierung und der Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu<br />

klären. All dies erfordert ein komplexes, interdisziplinäres Zusammenwirken<br />

eines hoch vernetzten Systems. Neue Formen<br />

der Finanzwirtschaft sind zu entwickeln, um eine Vielzahl von<br />

oft konfliktären Zielen auszubalancieren und zahlreichen<br />

Restriktionen Rechnung zu tragen.<br />

Aus diesem Grund haben sich PORR Solutions, <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>, Siemens sowie VASKO+PARTNER zusammengeschlossen<br />

und die Initiative für eine neue Plattform, das Kommunalwirtschaftsforum,<br />

ergriffen. Die vier Gesellschaften der<br />

Initiatorengruppe sind bereits seit vielen Jahren national und<br />

international tätig und konnten in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern<br />

umfassendes Know-how aufbauen. Nun ist es gelungen,<br />

eine namhafte und international renommierte Referentengruppe<br />

für das Kommunalwirtschaftsforum Krems 2011<br />

zu begeistern, die die aktuelle Themen der öffentlichen Hand<br />

ins Zentrum stellen, ihre Erfahrungen im Kontext des österreichischen<br />

Marktes diskutieren und ihre Erfolgsbeispiele<br />

präsentieren wird.<br />

Das Kommunalwirtschaftsforum schafft die Möglichkeit,<br />

Erfahrungen sowie Best Practice Beispiele vorzustellen und<br />

Antworten auf die Bedürfnisse der öffentlichen Hand nach innovativen<br />

Modellen zu diskutieren. Dieses Forum soll als<br />

jährliche Veranstaltungsreihe installiert werden, die nachhaltig<br />

dem Erfahrungsaustausch, Know-how-Transfer und dem<br />

Networking dient. Damit soll ein wichtiger Beitrag für die langfristige<br />

Zukunftsentwicklung kommunaler Strukturen geleistet<br />

werden.ı<br />

Kommunal<br />

Wirtschafts<br />

muna<br />

Forum<br />

Partnerschaft mit Zukunft<br />

30.–31. März 2011<br />

Kloster UND, Krems<br />

www.kommunalwirtschaftsforum.at<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2010 11


coverstory


In den vergangenen vier Jahrzehnten hat<br />

sich die Welt ein gutes Stück weitergedreht.<br />

Viele Selbstverständlichkeiten, die aus unserem<br />

heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind,<br />

wurden in diesen 40 Jahren erfunden und zur<br />

Marktreife gebracht. Auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

hat sich im Wandel der Zeit stetig weiterentwickelt<br />

– vom Ein-Mann-Betrieb zu<br />

einem der führenden <strong>Leasing</strong>unternehmen<br />

mit rund 360 Mitarbeitern in Österreich.<br />

Folgen Sie uns auf unserer<br />

Tour durch die Dekaden!


coverstory<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde 1970<br />

als 100%ige Tochter der damaligen<br />

Genossenschaftlichen Zentralbank<br />

AG (GZB) und heutigen <strong>Raiffeisen</strong><br />

Zentralbank Österreich AG (RZB)<br />

gegründet. Erfolgreich zu sein über einen<br />

Zeitraum, in dem die Welt sich<br />

scheinbar immer schneller dreht, ist eine<br />

Leistung, die nur durch ständige Orientierung<br />

an Kundenanforderungen und<br />

gleichzeitiger Voraussicht an künftige<br />

Entwicklungen zu erreichen ist. Dazu<br />

braucht es neben soliden Managementfähigkeiten<br />

und engagierten Mitarbeitern<br />

eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit den Gremien der Beiräte und Aufsichtsorgane.<br />

Diese Grundsätze und<br />

Nachhaltigkeit in allen Bereichen als gelebte<br />

Unternehmenskultur waren die<br />

Grundlage für die Expansion der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

– vom Ein-Mann-Betrieb<br />

zum Marktführer mit über 350 Mitarbeitern<br />

in Österreich.<br />

Doch zurück zu den Anfängen des<br />

<strong>Leasing</strong>s. 1970 mussten sich erst einmal<br />

alle mit dem neuen Finanzierungs instrument<br />

vertraut machen. So war die Suche<br />

nach versiertem Personal keine leichte<br />

Aufgabe. Mitarbeiter, die die <strong>Leasing</strong> -<br />

geschichte von Beginn an mitgestalteten<br />

Josef Binder, der als erster „hauptamtlicher“<br />

Mitarbeiter aufgenommen wurde, sowie das<br />

Immobilien-<strong>Leasing</strong>projekt für die Firma Simsa.<br />

– Pioniergesellschaften<br />

waren die „Österreichische<br />

<strong>Leasing</strong>“ und<br />

die „AMG“ –, wurden<br />

daher von den anderen<br />

Instituten vom Fleck<br />

weg engagiert. Wie<br />

auch der spätere Prokurist<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

Josef Binder, der<br />

als erster „hauptamtlicher“<br />

Mitarbeiter aufgenommen<br />

wurde. Eine der wichtigsten<br />

Aufgaben Binders war die Zusammenstellung<br />

eines kleinen, schlagkräftigen<br />

Teams. Zwei der <strong>Leasing</strong>profis der allerersten<br />

Stunde sind bis heute für die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> tätig: Ingrid Winkelbauer<br />

in der Abwicklungsabteilung und<br />

der Leiter der Landesgeschäftsstelle von<br />

Salzburg, Reinhold List, der gleich nach<br />

der Schule bei der <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />

anheuerte und vornehmlich für die Kfz-<br />

Sparte zuständig war.<br />

Von diesen drei Mitarbeitern wurden<br />

alle Bereiche – Vertrieb, Verwaltung, Vertragserstellung,<br />

Kfz-Einzug und Verwertung<br />

und das Mahnwesen – abgedeckt.<br />

Einquartiert waren die drei Mitarbeiter in<br />

einem kleinen Zimmer in der Herrengasse<br />

1, nur durch eine gläserne Trennwand<br />

von den Büros der GZB abgeteilt.<br />

1979, als die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in<br />

größere Räumlichkeiten Am Salzgries<br />

15 übersiedelte, wurde erstmals auch<br />

die Buchhaltung intern gemacht.<br />

Noch bis Ende der 70er-Jahre sah<br />

man das ergiebigste Betätigungsfeld im<br />

Mobilien- und Kfz-Bereich. Der erste<br />

Großkunde war übrigens die Flughafen<br />

Wien Betriebsgesellschaft, die im Jahr<br />

1976 ein Finanzierungsvolumen von<br />

100 Millionen Schilling für die Anschaffung<br />

von Spezialbussen mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> abwickelte. Die zahlreichen weiteren<br />

Möglichkeiten, die <strong>Leasing</strong> bot,<br />

erkannte man erst sukzessive. 1979<br />

wurde der erste Fuhrparkkunde, die<br />

Installationsfirma Kopp, akquiriert,<br />

obwohl dieses Geschäftsfeld offiziell<br />

erst in den 90er-Jahren begründet<br />

wurde. Im selben Jahr wurde auch<br />

der erste Immobilien-<strong>Leasing</strong>vertrag<br />

mit der Wiener Holzhandelsgesellschaft<br />

Raoul Baillou abgeschlossen.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hatte im<br />

Jahre 1980 das Herzstück des neuen<br />

Betriebsgeländes der Holzhandelsfirma<br />

Baillou, eine fast 4.000 Quadratmeter<br />

große Halle, finanziert.<br />

14 Leas•mich


ereitete Mag. Franz<br />

1980 Hagen, bislang Leiter<br />

des Bereichs Immobilien-<strong>Leasing</strong>,<br />

die Gründung der <strong>Raiffeisen</strong>-Rent<br />

vor und wurde neben Mag. Peter<br />

Kohout und Dr. Leo Pötzelberger<br />

mit der Geschäftsführung betraut.<br />

Deren ursprünglicher Bereich waren<br />

Beteiligungsfinanzierungen,<br />

die den Firmen Risikokapital zur<br />

Verfügung stellten und den privaten<br />

und institutionellen Investoren<br />

steuerbegünstigte Vermögensveranlagungen<br />

verschafften. Ein gut<br />

gehender Geschäftszweig, wie die Zahlen<br />

belegen: 78 Publikumsbeteiligungen,<br />

vornehmlich an Fremdenverkehrsprojekten<br />

und teilweise im Rahmen von<br />

<strong>Leasing</strong>fonds mit einem Beteiligungs volumen<br />

von rund ATS 2,5 Mrd. (€ 182 Mio.),<br />

wurden in der Gesellschaft, die 1990 mit<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zusammengeführt<br />

wurde, realisiert. Das Interesse der<br />

Investoren an Beteiligungen war damals<br />

enorm. Von der <strong>Raiffeisen</strong>-Rent – mittlerweile<br />

eine 100 %-Tochter der Raiff -<br />

eisen-<strong>Leasing</strong> – werden die noch laufenden<br />

Beteiligungen ausverwaltet.<br />

Im Jahr 1982 wurde die erste Immobilien-<strong>Leasing</strong>-Tochterfirma<br />

„RIL“ <strong>Raiffeisen</strong>-Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />

<strong>GmbH</strong> gegründet.<br />

Einer der größten Abschlüsse<br />

war 1984 ein <strong>Leasing</strong>vertrag für drei Druckereimaschinen<br />

mit dem Kurier-Verlag.<br />

Es ging immerhin um ein Finanzierungsvolumen<br />

von ATS 360 Mio. (€ 26 Mio.).<br />

Auch in den anderen Sparten ging<br />

es für die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> steil bergauf.<br />

Neben dem Immobilien-<strong>Leasing</strong><br />

wurde das Kfz-Geschäft<br />

weiter forciert.<br />

Die mittlerweile<br />

in Österreich<br />

am weitesten verbreitete<br />

<strong>Leasing</strong>sparte<br />

war ein ausgesprochener<br />

Spätzünder.<br />

Das klein -<br />

volumige Kfz-<strong>Leasing</strong><br />

– große Anzahl<br />

an Verträgen mit<br />

durchwegs geringen<br />

Anschaffungswerten<br />

– erforderte bereits<br />

eine gewisse Struktur in der Administration.<br />

Anfangs war es schwierig, renommierte<br />

Partner zu finden. Die erste Absatzkooperation<br />

im Kfz-Geschäft war<br />

1979 das Autohaus Baumkirchner &<br />

Colloredo, schon bald folgten weitere<br />

Kooperationen. Damit begann die Trendwende.<br />

Heute ist es so, dass die Autohäuser<br />

auf ein attraktives <strong>Leasing</strong>paket<br />

nicht mehr verzichten können, um die<br />

Erwartungen des Kunden nach einem<br />

kompletten Angebot vom Auto bis zur<br />

Finanzierung zu erfüllen.<br />

Mitarbeiterinnen im Büro in der Jacquingasse 16–18,<br />

1030 Wien, sowie der Briefkopf eines <strong>Leasing</strong>vertrages.<br />

Zentralverwaltungsgebäude<br />

und Lagerhalle der Firma<br />

INKU in Klosterneuburg:<br />

Hier hat die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

nicht nur die Finanzierungsberatung<br />

übernommen,<br />

sondern auch die kaufmännische<br />

Bauabwicklung<br />

und die Vertragsverwaltung<br />

durchgeführt.<br />

Die Gesellschaft<br />

wuchs weiter – im Jahr<br />

1985 beschäftigte die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits<br />

53 Mitarbeiter. Drei<br />

Jahre zuvor begann ihre<br />

Expansion in die Bundesländer. Fast in<br />

Jahresabständen wurden Geschäftsstellen<br />

in allen Landeshauptstädten eingerichtet.<br />

1984 wurde in Tirol im Zuge<br />

dessen das erste Kommunal-<strong>Leasing</strong>projekt<br />

realisiert. Im Jahr 1987 kam es<br />

schließlich zur Gründung der „<strong>Leasing</strong><br />

neu“, der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> <strong>GmbH</strong>. Die<br />

RZB, bis zu diesem Zeitpunkt alleiniger<br />

Eigentümer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, zog<br />

sich auf eine 25 %-Beteiligung zurück,<br />

neue Mehrheitseigentümer wurden mit<br />

75 % die <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken. Die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurde neben der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse und der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Versicherung zur dritten bedeutenden<br />

Sektorgesellschaft.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2010 15


coverstory<br />

übersiedelte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

1991<strong>Leasing</strong> in das RZB-Gebäude<br />

am Stadtpark. Von hier aus erfolgte<br />

eine weitere Expansion über die<br />

Grenzen Österreichs hinaus. 1992 wurde<br />

die erste Niederlassung in Bratislava gegründet,<br />

1993 folgte Budapest, 1994<br />

Prag. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> war 50%-<br />

Gesellschafter an allen Auslandstöchtern,<br />

bis die 1997 gegründete <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

International (RLI), an der<br />

die RZB und die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beteiligt<br />

sind, ein Jahr später deren Anteile<br />

übernahm. 1998 folgte eine Niederlassung<br />

in Warschau, 1999 wurde eine weitere<br />

in Zagreb eröffnet und 2000 eine in<br />

Moskau. Heute ist <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> in<br />

beinahe sämtlichen zentral- und osteuropäischen<br />

Ländern vertreten.<br />

Der geografischen Ausdehnung<br />

folgte die Erweiterung der Produktpalette.<br />

Nach dem ersten erfolgreichen<br />

Kommunal-<strong>Leasing</strong>projekt in Aurach erkannte<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> rasch das<br />

Potenzial, das in dieser Sparte steckt. In<br />

der Folge wurden in den Bundesländern<br />

Tirol, Vorarlberg, Steiermark, Oberösterreich<br />

und Burgenland eigene Kommunal-<strong>Leasing</strong>gesellschaften<br />

gegründet, an<br />

denen die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> beteiligt<br />

ist. Der große Durchbruch für Kommunal-<strong>Leasing</strong><br />

war schließlich der EU-Beitritt<br />

im Jahr 1995 und die damit einhergehenden<br />

strengen Maastrichtkriterien,<br />

die kommunale <strong>Leasing</strong>investitionen besonders<br />

attraktiv machten.<br />

Der denkmalgeschützte Demel ist ein Haus,<br />

das die Geschichte der Stadt Wien in sich<br />

trägt. Die Renovierung im Jahr 1995 war eine<br />

echte Herausforderung für die Arbeitsgemeinschaft,<br />

der auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

angehörte.<br />

Der <strong>Leasing</strong>boom führte zur Entwicklung<br />

einer Reihe von Dienstleistungen. In<br />

weiterer Folge bot die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Kommunen auch individuelle Komplettlösungen<br />

an. In Zusammenarbeit mit der<br />

niederösterreichischen Marktgemeinde<br />

Maria Enzersdorf realisierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

gemeinsam mit der VA<br />

TECH ELIN EBG unter dem Arbeitstitel<br />

„Generalsanierung 2000“ die gesamte<br />

öffentliche Orts- und Straßenbeleuchtung.<br />

Daneben wurden verstärkt<br />

Baumanagement-Leistungen angeboten.<br />

Eine Weiterentwicklung in Richtung<br />

Eigenprojekte – die Errichtung und Finanzierung<br />

exklusiver Wohnungsanlagen,<br />

Einkaufs- und Fachmarktzentren<br />

etc. – war der nächste logische Schritt.<br />

Neben dem Immobilien-<strong>Leasing</strong> wurden<br />

auch Facility- und Operating-<strong>Leasing</strong> sowie<br />

Mietmodelle angeboten.<br />

Umfassender Service hat auch im<br />

Kfz-Bereich an Bedeutung gewonnen.<br />

1995 wurde der erste Fuhrparkmanagement-Vertrag<br />

abgeschlossen, eine zeitund<br />

geldsparende Dienstleistung, die<br />

nicht nur von Großbetrieben intensiv genutzt<br />

wird.<br />

Mit den Jahren hat sich der Markt<br />

massiv verändert. Das in der Frühzeit<br />

relativ teure <strong>Leasing</strong> konnte zwar bereits<br />

damals mit steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Vorteilen punkten,<br />

wurde aber vor allem von Betrieben genutzt,<br />

die aufgrund ihrer schwachen Bonität<br />

keinen Kredit bekamen, und weniger,<br />

so wie heute, vom Mittelstand und<br />

den großen Unternehmen.<br />

Im Kfz-<strong>Leasing</strong> galten hingegen<br />

schon vor 40 Jahren dieselben Argumente,<br />

die noch heute Gültigkeit haben:<br />

flexible Vertragsgestaltung und günstige<br />

monatliche Raten durch kalkulierte Restwerte.<br />

In den Jahren der heimischen „Luxussteuer“<br />

von 1978 bis 1981 war <strong>Leasing</strong><br />

überhaupt unwiderstehlich. Doch<br />

auch als die 32%-Steuer, die für <strong>Leasing</strong>verträge<br />

nicht anwendbar war, endlich<br />

zu Grabe getragen wurde, war der<br />

Boom nicht mehr aufzuhalten. Dem zuvor<br />

üblichen Kreditantrag wurde immer<br />

öfter ein <strong>Leasing</strong>vertrag vorgezogen.<br />

1994 wurde das erste Eigenprojekt<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> umgesetzt, das<br />

Einkaufszentrum „vez“ in Villach, und in<br />

der niederösterreichischen Marktgemeinde<br />

Maria Enzersdorf realisierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> im Jahr 2000 das erste öffentliche<br />

Orts- und Straßenbeleuchtungsprojekt.<br />

16 Leas•mich


Foto: Irene Schanda<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> erweitert<br />

kontinuierlich ihr Geschäftsfeld.<br />

Als Mag. Peter Engert 2001 als<br />

Sprecher der Geschäftsführung zum Unternehmen<br />

stieß, gab es eine Bestandsaufnahme<br />

des bereits Erreichten: seit<br />

über 30 Jahren einer der Marktführer<br />

Österreichs, seit den 90ern Top-Player in<br />

den zentral- und osteuropäischen Ländern,<br />

hohe Reputation, vor allem bei Firmenkunden,<br />

wie auch eine Umfrage des<br />

Marktforschungsinstituts CONSENT unter<br />

500 österreichischen Unternehmen<br />

bestätigte.<br />

Die weitere Strategie für die Zukunft<br />

lautete: Herausarbeiten der bereits entwickelten<br />

Stärken, ungenutztes Potenzial<br />

identifizieren, Know-how über zusätzliche<br />

Mitarbeiter zu generieren. Ganz<br />

nebenbei wurden 130 weitere Arbeitsplätze<br />

geschaffen, die natürliche Fluktuation<br />

bewältigt und ein Trainee-Programm<br />

erfolgreich installiert. Der Umzug<br />

in das <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Haus in<br />

der Hollandstraße zeigte das neue<br />

Selbstbewusstsein der erfolgreichen<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Tochter.<br />

Erneuerbare Energie wurde zum Megathema.<br />

Im Zuge des ersten Ökostromgesetzes<br />

2003 trat auch die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

in die heiße<br />

Phase ein. Nicht nur Finanzierungs-,<br />

sondern auch Betreiberprojekte<br />

wurden nun zügig vorangetrieben.<br />

Sie nutzte das gesetzliche<br />

Zeitfenster, um die<br />

Windparks Trautmannsdorf,<br />

Scharndorf, Velm-Götzendorf<br />

The Max, ein Wohntraum in<br />

Toplage, der im Auftrag der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> im Jahr<br />

2006 realisiert wurde.<br />

nicht mehr lohnten. Die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> konzentrierte<br />

sich auf CEE-<br />

Länder wo es attraktive gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

und Planungssicherheit<br />

gab. Mit der Gründung der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Energy & Environment 2007 wurden<br />

dann die internationalen Ökoenergieprojekte<br />

gebündelt, um weitere zukunftsträchtige<br />

Windpark- und Photovoltaikprojekte<br />

in Polen, Tschechien, Slowakei,<br />

Rumänien, Italien, Schweden und<br />

Bulgarien zu realisieren.<br />

Neben dem starken Netzwerk in Zentral-<br />

und Osteuropa erschloss die Raiff -<br />

eisen-<strong>Leasing</strong> auch in Westeuropa neue<br />

Zielgebiete mit Niederlassungen in Italien,<br />

der Schweiz, Deutschland, Schweden<br />

und Finnland. Ebenfalls 2006 startete erstmals<br />

die Veranstaltungsreihe der Ökologiegespräche,<br />

bei denen sich Podium<br />

Foto: NIKI Luftfahrt <strong>GmbH</strong><br />

und Publikum jedes Jahr mit einer anderen<br />

Zukunftsmaterie auseinandersetzen.<br />

2007 absolvierte die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

das Modul ÖKOPROFIT und wurde<br />

in weiterer Folge als ÖkoBusinessPlan-<br />

Betrieb ausgezeichnet. Der „ÖkoEnergie-Blog,<br />

powered by <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>“ wurde 2008 ins Leben gerufen.<br />

Bereits seit vielen Jahren engagiert<br />

sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> für den verstärkten<br />

Einsatz ökologischer Antriebe<br />

bei Fahrzeugen. Sie unterstützt und berät<br />

Kunden bei der Anschaffung umweltverträglicher<br />

Autos, die mit Super -<br />

Ethanol, Hybrid, Erdgas/Biogas, Pflanzenöl<br />

betrieben werden. Das aktuelle<br />

Thema ist die Forcierung von Mobilität<br />

durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wies vor Kurzem<br />

eindrucksvoll den Weg in die neue<br />

Ära: Bei der „1. Internationalen Leistungsschau<br />

der Elektromobilität“ am<br />

Großglockner im August 2010 zeigten<br />

sich Hunderte Besucher von Funktion<br />

und Komfort der neuesten Auto-Generation<br />

begeistert. ı<br />

und Berg in Eigenregie zu errichten<br />

und um Biomasse-, Biogas-<br />

und Photovoltaikanlagen zu<br />

finanzieren. Doch die Schwächen<br />

des novellierten Ökostromgesetzes<br />

zwei Jahre später führten<br />

Erstmalig wurde 2008 ein Airbus für die heimische<br />

dazu, dass sich Investitionen in<br />

Der Twin City Liner, ein Private-Public-Partnership-Modell<br />

von <strong>Raiffeisen</strong> und der Stadt Wien,<br />

Fluggesellschaft NIKI finanziert. Die Umsetzung erfolgte<br />

unter der Federführung der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

erneuerbare Energien hierzulande<br />

verbindet die beiden Metropolen Wien und<br />

Bratislava auf dem Wasserweg.<br />

NUMMER 3| OKTOBER 2010 17<br />

Foto: Twin City Liner


coverstory<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> feierte<br />

40-jähriges Jubiläum im MQ<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> lud anlässlich ihres 40. Geburtstages rund 700 Gäste –<br />

Mitarbeiter, Kunden und Partner – zu einer glanzvollen Show in das Wiener<br />

Museumsquartier. Das zwei Stunden währende Spektakel wurde von Radio Wien-<br />

Starmoderator Alexander Goebel hinreißend pointiert moderiert.<br />

Happy Birthday, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>!<br />

Eröffnet wurde die Jubiläumsfeier am<br />

Abend des 23. September mit Fanfarenklängen,<br />

einer Tanz- und Akrobatikgruppe,<br />

und einer geballten Ladung<br />

an Prominenz aus dem <strong>Raiffeisen</strong>sektor.<br />

Umweltminister Niki Berlakovich, der<br />

wegen eines Termins verhindert war,<br />

sandte eine Grußbotschaft, ebenso wie<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> Generalanwalt Christian<br />

Konrad. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Geschäftsführer<br />

Peter Engert bedankte sich bei all<br />

jenen, welche die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> auf<br />

ihrem Weg begleitet hatten. Erfreut über<br />

die rege Teilnahme der Mitarbeiter, Kollegen<br />

und Partner, richtete er seinen<br />

Gruß an zwei weitere besondere Instanzen<br />

– an die Kirche und an die Aktionäre:<br />

„Ein guter Draht zu<br />

Gott und Geld ist wichtig.“<br />

Das war auch der Auftakt<br />

für einen Rückblick auf die<br />

letzten vier Jahrzehnte. Die<br />

700 Gäste bekamen eine atemberaubende<br />

Show zu sehen, zum<br />

Abschluss gab es für jeden ein<br />

Buxbäumchen, das zuvor vom<br />

Förderzentrum Oberrohrbach<br />

verpackt worden war.<br />

Alexander Goebels Talk mit Geschäftsführer<br />

Peter Engert war ein Feuerwerk an Pointen.<br />

Weltgeschichte – wissenschaftliche und<br />

sportliche Höchstleistungen, aber auch<br />

Tragödien, die eine ganze Dekade oder<br />

ein ganzes Land prägten – und die von<br />

Goebel akustisch untermalten Stationen<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verschmolzen zu<br />

einer einzigartigen Retrospektive, die<br />

durch die Performance der Tanzgruppe<br />

Topasamur zu einem Bilderbogen über<br />

vier Dekaden Zeitgeschichte wurde. Das<br />

Publikum bedankte sich mit stürmischem<br />

Applaus.<br />

Teil der Show war der von Moderator<br />

Goebel geführte Talk zwischen Peter Engert,<br />

dem RZB-Vorstand und <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>-Beirat Karl Sevelda und<br />

RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner<br />

über Erwartungen.<br />

„Dass die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> dereinst<br />

zu den Spitzeninstituten gehören<br />

wird, hätte ich mir als Beiratsvorsitzender<br />

vor 12 Jahren nicht<br />

träumen lassen“ (Sevelda), Ängste:<br />

„In meinen 35 Jahren bei <strong>Raiffeisen</strong><br />

hatte ich nicht das Gefühl, das wir vor<br />

irgendetwas Angst haben müssten“<br />

(Rothensteiner) und Vertrauen: „Es<br />

hat nie ein Vertrauensmanko gegeben,<br />

auch nicht in der Krise“ (Engert).<br />

Für Goebel, der, wie er betont, selbst<br />

Kunde der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist, ist die<br />

Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie<br />

von großer Bedeutung. „Hier hat die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> bereits großes Engagement<br />

und Verantwortung bewiesen.<br />

Als Vater von drei Kindern hat Nachhaltigkeit<br />

für mich einen hohen Stellenwert.“<br />

In Anlehnung an das 40-Jahr-Symbol<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> stellt Goebel die<br />

Frage, wofür der Baum denn nun stehe.<br />

Der einstimmige Befund der Talkrunde:<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>organisation ist das Fundament,<br />

also die Wurzeln, die Mitarbeiter<br />

sind der feste Stamm, die Kunden<br />

und Projekte sind die Blüten und Blätter.<br />

18


meinung<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

– eine Erfolgsstory!<br />

MAG. PETER ENGERT<br />

Sprecher der<br />

Geschäftsführung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

Foto: Kurt Keinrath<br />

Nach einer letzten fulminanten Performance<br />

der Akrobatikgruppe Topasamur<br />

zur Entwicklung der Mobilität marschierte<br />

ein 80-köpfiges Großaufgebot<br />

der Blasmusik Sieghartskirchen und<br />

Heiligeneich mit dem „Schönfeld-<br />

Marsch“ in die Halle E im MQ ein. Und<br />

während die Geburtstagstorte auf der<br />

Bühne angeschnitten wurde, intonierten<br />

sie eine gelungene Interpretation des<br />

Stevie Wonder Songs „Happy Birthday“.<br />

Anschließend wurden auf der Videowall<br />

die Fotos aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> gezeigt,<br />

während die Blasmusik den Marsch „Oh<br />

du mein Österreich“ spielte. Danach<br />

ging es zum ansprechend dekorierten<br />

Buffet mit Spezialitäten aus der Genuss-<br />

Region Österreich.<br />

Alle Gäste erhielten beim Verlassen<br />

der Jubiläumsveranstaltung – in Anlehnung<br />

an das 40-Jahr-Symbol der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

– kleine Buxbäumchen.<br />

Diese wurden zuvor gehegt, gepflegt<br />

und nett verpackt vom Förderzentrum<br />

Oberrohrbach – einem der drei Standorte<br />

des Vereins Behindertenhilfe Bezirk<br />

Korneuburg, der sich für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung und deren Angehörige<br />

einsetzt. ı<br />

1963 wurde in Österreich die erste selbstständige <strong>Leasing</strong>-Gesellschaft gegründet.1975<br />

überschritt das <strong>Leasing</strong>-Investitionsvolumen erstmals die Milliarden-Schilling-Grenze<br />

und betrug damit gerade einmal 1 % des österreichischen<br />

Gesamt-Investitionsvolumens. Ab 1976 ging es dann allerdings rasch bergauf.<br />

In den vergangenen 47 Jahren ist es gelungen, <strong>Leasing</strong> als bilanz- und<br />

steuer freundliches Finanzierungsinstrument zu etablieren. Auch im Sog der<br />

Wirtschaftskrise und trotz fiskalischer Beschränkungen wie der Abschaffung<br />

des Investitionsfreibetrages blieben <strong>Leasing</strong>finanzierungen attraktiv. Einer der<br />

Gründe dafür ist die Bindung der Finanzierung an das <strong>Leasing</strong>objekt und das<br />

Wissen um die Kundenbedürfnisse, unabhängig von Unternehmens- und Aufgabenbereichen.<br />

Die Dienstleistungskomponente ist neben der Finanzierung mit den Jahren<br />

immer stärker in den Vordergrund getreten. So entstanden mulifunktionelle Paketleistungen<br />

wie das Fuhrparkmanagement, das Baumangement, Versicherungspackages,<br />

juristische Beratungen und vieles mehr. In diesen Produktsegmenten<br />

hat sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> hervorragend entwickelt und konnte<br />

sich dabei stets unter den ersten drei <strong>Leasing</strong>firmen in Österreich behaupten.<br />

Wir sind stolz auf unsere engagierten Mitarbeiter, die dem Unternehmen zum<br />

Teil schon viele Jahre loyal verbunden sind, Projekte weiterentwickeln, einen<br />

partnerschaftlichen Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern pflegen und<br />

für die Handschlagqualität der gesamten Unternehmensgruppe stehen.<br />

Das 40-jährige Jubiläum der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verdanken wir daher in erster<br />

Linie unseren Mitarbeitern und Aktionären, die uns selbst in schwierigen Zeiten<br />

nicht im Stich gelassen haben und die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als strategisch wichtige<br />

und wertvolle Sektorgesellschaft sehen. Und wir sind stolz darauf, Mitglied<br />

einer zu 100 % in österreichischem Besitz stehenden Bankengruppe zu sein und<br />

damit einen hohen Stellenwert in Österreichs Wirtschaftsleben einzunehmen.<br />

Wir haben unsere Kunden – von allen <strong>Leasing</strong>gesellschaften sind wir übrigens<br />

jene mit dem größten Stammkundenanteil – stets bestens betreut und ihnen soweit<br />

wie möglich geholfen, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ist kein Unternehmen, das nur die schnellen Geschäftsabschlüsse<br />

sucht, um die Kunden dann „abzuwickeln“, sondern wir stehen unseren<br />

Kunden auch in der Krise bei. Und so haben auch wir dazu beigetragen,<br />

dass so manche Firma heute – aufgrund unserer Maßnahmen und Unterstützung<br />

– noch existiert. Wir haben damit ganz bewusst eine nachhaltige Strategie verfolgt<br />

und einen nicht zu unterschätzenden volkswirtschaftlichen Beitrag geleistet.<br />

Die erfolgreiche Expansion weit über die Grenzen Österreichs hinaus verdanken<br />

wir unserer dynamischen Weiterentwicklung und hohen Innovationsleistung<br />

bei Zukunftsthematiken, die nicht nur unseren Kunden dienen sollen,<br />

sondern auf gesellschaftlichen Werten basieren. Diesen Weg wollen wir gemeinsam<br />

und engagiert weitergehen.<br />

19


wohnbauprojekte<br />

Neues Leben auf<br />

dem alten Sportplatz<br />

in Graz<br />

Bereits im Herbst 2007 sicherte sich die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Wohnbauerrichtungs <strong>GmbH</strong><br />

die Liegenschaft Laimburggasse 40 in Graz.<br />

Foto: Büro Gangoly und Kristiner Architekten ZT <strong>GmbH</strong><br />

Der Bezirk Geidorf ist einer der beliebtesten<br />

Wohnbezirke der Stadt, das Viertel<br />

besticht neben einem hohen Grünanteil<br />

durch die Nähe zum Schlossberg,<br />

die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln sowie durch die Nähe<br />

zur Mur.<br />

Voraussetzung für eine Umwidmung<br />

des als Sportplatz gewidmeten Grundstückes<br />

in Bauland war die Durchführung<br />

eines Architekturwettbewerbes, bei<br />

dem es für die ca. 5.660 m² große Liegenschaft<br />

ein Konzept für eine Wohnhausanlage<br />

zu erstellen galt.<br />

Die fünfköpfige Jury, bestehend aus<br />

der Juryvorsitzenden Architektin Gojic,<br />

Architekt Wimmer, Mag. Sandler (<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>)<br />

sowie zwei Vertretern der<br />

Stadt Graz, hatte aus insgesamt acht<br />

eingereichten Entwürfen das aus architektonischer,<br />

technischer und kaufmännischer<br />

Sicht beste Projekt zu küren.<br />

Nach mehreren Stunden der Analyse<br />

und eingehender Diskussion der Juroren<br />

wurde das Projekt vom Büro Gangoly<br />

und Kristiner Architekten ZT <strong>GmbH</strong><br />

zum Sieger erkoren.<br />

Auf der Liegenschaft, auf der nach<br />

rechtskräftiger Umwidmung vom Dezember<br />

2009 eine Wohnnutzfläche von<br />

ca. 5.200 m² erreicht werden kann, entstehen<br />

sowohl kleinere Wohnungen, die<br />

ideal für Vorsorgezwecke geeignet sind,<br />

als auch größere Wohnungen zur<br />

Eigennutzung, teilweise mit Balkonen,<br />

Terrassen und/oder Eigengärten – alle in<br />

Exklusives Ambiente mit Weitblick<br />

Im Sommer 2010 startete Raiff eisen-<br />

<strong>Leasing</strong> mit dem Bau und Verkauf<br />

eines Wohnbauprojektes mit Niedrigenergiestandard<br />

in Wien-Ottakring.<br />

Foto: bolldorf 2 architekten<br />

In attraktiver Aussichtslage, in der Liebhartstalstraße<br />

in 1160 Wien, entstehen in unmittelbarer<br />

Nähe zum Schloss Wilhelminenberg, bis Ende 2011<br />

insgesamt vierzehn moderne Eigentumswohnungen<br />

samt Tiefgarage. Nur sieben Appartements pro<br />

Stadtvilla garantieren ein besonders persön -<br />

liches Ambiente. Die Einbindung der alternativen<br />

Energiequelle Erdwärme in die Haustechnik ermöglicht<br />

sowohl umweltschonende Wärme im<br />

Winter als auch Kühlung der Dachgeschoßwohnungen<br />

im Sommer.<br />

Die Wohnungen sind zwischen ca. 100 m² und<br />

190 m² groß und mit attraktiven Freiflächen wie Gärten,<br />

Balkonen oder Terrassen ausgestattet. Die<br />

beiden repräsentativen Penthouseappartements mit<br />

20 Leas•mich


Hochwertige Wohnungen<br />

in der Nähe des<br />

Wiener Belvedere<br />

Anfang dieses Jahres erwarb die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

eine attraktive Liegenschaft für den Bau hochwertiger<br />

Eigentumswohnungen im 3. Wiener Gemeindebezirk.<br />

qualitativ gehobenem Ausbaustandard.<br />

In der hauseigenen Tief garage, die die<br />

drei Baukörper unterirdisch verbindet,<br />

werden weiters 74 Tiefgaragenstellplätze<br />

errichtet.<br />

Das Architekturbüro Gangoly arbeitet<br />

derzeit intensiv an der Einreich -<br />

planung, um bis Jahresende eine rechtskräftige<br />

Baugenehmigung zu erhalten.<br />

Der Baubeginn ist für Frühjahr 2011<br />

geplant, die Bauzeit wird ca. 14 Monate<br />

betragen. ı<br />

direkter Liftfahrt zeichnen sich vor<br />

allem durch ihre großzügigen Wohn-<br />

Essbereiche mit Terrassen auf gleicher<br />

Ebene sowie darüber liegenden<br />

Dachterrassen aus und bieten einen<br />

traumhaften Blick über die Stadt.<br />

Neben einer Fußbodenheizung in<br />

allen Räumen und Schiebetüren zu<br />

den Außenbereichen runden geschmackvolle<br />

Fliesen, Parkettböden,<br />

Türen mit 2,20 m Höhe und außen<br />

liegendem Sonnenschutz die hochwertige<br />

Ausstattung ab.<br />

Die Grünruhelage am Gallitzinberg<br />

bietet maximale Lebensqualität,<br />

der nahe gelegene Wienerwald<br />

lädt zu sportlichen Aktivitäten ein –<br />

vom gemütlichen Spaziergang bis<br />

zum Lauf- oder Mountainbike-Training.<br />

Die Station der Buslinie 45B ist<br />

in ca. zehn Minuten erreichbar und<br />

verbindet mit der U-Bahn-Linie U3.<br />

Weitere Informationen und Details<br />

zu den verfügbaren Wohnungen auf<br />

www.raiffeisen-leasing.at.<br />

Foto: Atelier Heiss<br />

Derzeit befinden sich auf dem Grundstück<br />

in der Jacquingasse 16–18 zwei<br />

ehemalige Bürohäuser samt viergescho -<br />

ßiger Tiefgarage.<br />

Für die Entwicklung eines der beiden<br />

Häuser als Wohnhaus wurde das Architekturbüro<br />

Atelier Heiss mit der Planung<br />

von rund 62 Wohnungen beauftragt. Die<br />

Einreichung erfolgte Ende Juni 2010.<br />

Das Wohnhausprojekt Jacquingasse<br />

zeichnet sich insbesondere durch seine<br />

unmittelbare Umgebung, den direkt angrenzenden<br />

Botanischen Garten sowie<br />

den Garten des Schloss Belvedere aus,<br />

die hohe Lebensqualität mitten in der<br />

Stadt bieten. Ebenso fußläufig erreichbar<br />

wird der neue, derzeit entstehende<br />

Hauptbahnhof mit seinen zahlreichen<br />

Bürogebäuden, Shopping Center sowie<br />

Lokalen sein. Die Anbindung an das Verkehrsnetz<br />

der Wiener Linien erfolgt über<br />

den Verkehrsknotenpunkt Südbahnhof,<br />

wo zahlreiche S-Bahnen, Straßenbahnen<br />

sowie Buslinien zusammentreffen.<br />

Sowohl die Wiener Innenstadt als auch<br />

die südlichen Stadtausfahrten A2 und<br />

A23 sind mit dem Auto in nur wenigen<br />

Minuten zu erreichen.<br />

Die Planung des Projektes umfasst<br />

Wohnungsgrößen von ca. 50 bis 150 m²<br />

und soll sowohl Anleger als auch Eigennutzer<br />

ansprechen. Nahezu alle Appartements<br />

verfügen über Freiflächen wie<br />

Gartenanteile, Balkone oder Terrassen.<br />

Neben überdurchschnittlichen Raumhöhen<br />

bis zu 3 Metern und teilweise<br />

raumhohen Verglasungen sind attraktive<br />

Ausstattungsdetails wie Fußbodenheizung<br />

sowie geschmackvolle Holzböden<br />

und Sanitärgegenstände vorgesehen.<br />

Der Verkaufsstart ist für Frühjahr 2011<br />

geplant. ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 21


gewerbliche immobilien<br />

Gute Erholung<br />

Nach nur 18 Monaten Bauzeit wurde Anfang Juli<br />

die erste Reha-Klinik Vorarlbergs mit Schwerpunkt<br />

Kardiologie, Orthopädie und Neurologie fertiggestellt.<br />

Foto: Reha-Klinik Montafon<br />

Für stationäre Reha-Aufenthalte mussten<br />

Vorarlberger Patienten bisher ins benachbarte<br />

Ausland oder in andere österreichische<br />

Bundesländer ausweichen.<br />

Mit der Errichtung der Reha-Klinik Montafon<br />

wird diese Lücke im Vorarlberger<br />

Gesundheitsangebot geschlossen und<br />

die vollständige Behandlungskette – von<br />

der Akutversorgung über die Nachbetreuung<br />

bis zur stationären Rehabilitation<br />

– steht den Vorarlbergern nun direkt<br />

im „Ländle“ zur Verfügung. Die Reha-<br />

Klinik Montafon wurde von der VAMED in<br />

enger Abstimmung mit dem Land Vorarlberg<br />

entwickelt. VAMED hat im Zuge<br />

der Projektrealisierung eine möglichst<br />

hohe Wertschöpfung in der Region<br />

angestrebt und 70 % aller Aufträge an<br />

Firmen aus Vorarlberg vergeben. Zu Spitzenzeiten<br />

waren mehr als 200 Handwerker<br />

gleichzeitig auf der Baustelle tätig.<br />

Die Reha-Klinik Montafon liegt in<br />

Schruns im Herzen des Montafons.<br />

Umringt von den Bergen der Verwallgruppe<br />

und des Rätikons bietet sich den<br />

Patienten das ganze Jahr über ein<br />

Das patientenzentrierte Leitbild der Reha-Klinik<br />

Montafon ist auf einem ganzheitlichen Ansatz<br />

nach internationalem Standard aufgebaut.<br />

wunderschönes Bergpanorama. Das<br />

Therapieangebot umfasst Physiotherapie,<br />

Ergotherapie, Massage, Sport- und<br />

Bewegungstherapie, Ernährungs- und<br />

Sozialberatung, Psychotherapie sowie<br />

Mal- und Musiktherapie. Die Natur wird<br />

maßgeblich in das Therapieangebot miteinbezogen,<br />

so werden etwa Nordic<br />

Walking-Touren und leichtere Wanderungen<br />

für Patienten organisiert.<br />

Insgesamt verfügt die Klinik über<br />

150 Betten (88 Einbettzimmer und<br />

31 Doppelzimmer). Alle Zimmer sind mit<br />

WC/Dusche/Bad, Zimmersafe, Flat-<br />

Screen, Telefon und gemütlicher Möblierung<br />

ausgestattet. Weiters verfügt ein<br />

Großteil der Zimmer über einen Balkon<br />

und Internetanschluss.<br />

Die Verwendung von natürlichen Materialien<br />

wie Stein, Holz und Glas macht<br />

das Gebäude nicht nur „landschaftsfreundlich“,<br />

sondern schafft auch eine<br />

gesundheitsfördernde Atmosphäre. Ruhige,<br />

begrünte Innenhöfe ergänzen den<br />

Landschaftsbezug in den Therapiebereichen.<br />

Natürliche Belichtung und Belüftung<br />

in sämtlichen Aufenthalts-, Wohnund<br />

Arbeitsräumen bilden die Basis für<br />

eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />

aller Beschäftigten.<br />

VAMED hat die Projektentwicklung<br />

und die Projektrealisierung im Rahmen<br />

des vorgegebenen Termin- und Kostenrahmens<br />

erfolgreich umgesetzt und ist<br />

auch für den Betrieb verantwortlich. Als<br />

Projektpartner wurden die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> und die <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Vorarlberg ins Boot geholt, die jeweils<br />

50 % Anteilseigner der Besitzgesellschaft<br />

sind und über das spezielle Know-how<br />

für derartige Projekte verfügen.<br />

Bei der Eröffnung konnten sich unter<br />

anderem LSH Mag. Markus Wallner,<br />

Bgm. Karl Hueber, VAMED-Vorstands -<br />

direktor Mag. Gottfried Koos, Klinikchef<br />

Luis Patsch sowie zahlreiche Gäste von<br />

der Qualität der neuen Einrichtung persönlich<br />

überzeugen. ı<br />

Foto: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

Denkstudio<br />

Die Real Vienna, die internationale Fachmesse für Gewerbe- und<br />

Industrieimmobilien mit Fokus auf die Länder CEE-/SEE-Region, fand<br />

heuer bereits zum fünften Mal statt. Vom 18. bis 20. Mai besuchten<br />

rund 6.800 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern die Real Vienna, um<br />

Kontakte zu knüpfen<br />

oder auch um<br />

Geschäfte abzuschließen.<br />

In der<br />

Halle C präsentierten<br />

220 Aussteller,<br />

Unternehmen,<br />

Regionen<br />

sowie Städte<br />

sich und ihre Projekte<br />

und Dienstleistungen.<br />

Das<br />

Diskussionsprogramm<br />

der Real<br />

Vienna wurde<br />

ausgebaut: so<br />

wurden erstmalig die „Green & Blue Building Conference“, das Symposium<br />

„The Real Estate Development in CEE cities“ sowie weitere<br />

Paneldiskussionen durchgeführt. Das Rahmenprogramm lockte zu<br />

den themenbezogenen Podiumsdiskussionen zahlreiche Interessierte<br />

an. Die Möglichkeit des Networkings wurde am gemeinsamen<br />

Stand der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank NÖ-Wien und <strong>Raiffeisen</strong>- <strong>Leasing</strong><br />

zahlreich genutzt.<br />

Grund genug<br />

für Gesundheit<br />

Ende Juli 2010 legte die Messer Group im niederösterreichischen<br />

Gumpoldskirchen den Grundstein<br />

für eine neue Zentrale des Geschäftsbereiches<br />

Industriegase sowie Medizin- und Gesundheitstechnik.<br />

Für Stefan Messer, CEO und Eigentümer des gleichnamigen Industrie -<br />

gasespezialisten, ist die neue Zentrale des Geschäftsbereiches Messer<br />

Medical auch ein Symbol dafür, dass das Familienunternehmen<br />

wirtschaftliches Handeln und Werte in Einklang bringt. Messer legte<br />

den Grundstein für ein neues Servicegebäude auf dem Gelände von<br />

Messer Austria in Gumpoldskirchen. Auch das Lager für Medizin -<br />

produkte wird von vormals 300 auf 1000 Quadratmeter erweitert,<br />

außerdem betreibt Messer Medical Austria zukünftig zwei moderne<br />

22 Leas•mich


Start für Hotel am Tivoli<br />

Die Erfolgsgeschichte des neuen Stadtteils Tivoli wird<br />

fortgesetzt: Neben Eigentumswohnungen, Bürohäusern<br />

und Gewerbeflächen fehlte nur noch ein attraktives Hotel.<br />

Visualisierung: Architektenteam Henke & Schreiec<br />

Auf dem hervorragend dafür geeigneten<br />

Grundstück – leben, arbeiten und<br />

Freizeit an einem Standort – entwickelte<br />

die ZIMA Wohn- und Projektmanagement<br />

<strong>GmbH</strong> ein zwölfgeschoßiges Hotel<br />

mit 159 Zimmern und einer Tiefgarage<br />

mit 58 Stellplätzen. Der Standort überzeugt<br />

durch die perfekte Erreichbarkeit<br />

über den Südring, der optimalen Anbindung<br />

an das öffentliche Verkehrsnetz<br />

und seiner zentralen Lage mit leichter<br />

Erreichbarkeit von Bahnhof und Flug -<br />

hafen. Ideal ist selbstverständlich auch<br />

die Nähe zur Anschlussstelle Innsbruck-<br />

Mitte (A12). Besondere Synergien bieten<br />

die benachbarte Olympiahalle und<br />

Tiroler Wasserkraftarena (Olympiaworld<br />

Innsbruck).<br />

ZIMA hat im Stadtteil Tivoli bereits<br />

Wohnbauten, Büros und Geschäfts -<br />

Unweit der neuen Olympia World Innsbruck<br />

entsteht derzeit das neue 3-Sterne-Hotel mit<br />

4-Stern-Niveau Ramada-Encore, das vor<br />

allem Kongresstouristen anziehen soll.<br />

flächen errichtet und im Jahre 2005 bis<br />

2006 das Hotelprojekt mittels städtebaulichen<br />

Wettbewerbs entwickelt. Das<br />

Architektenteam Henke & Schreieck<br />

überzeugte durch einen imposanten Gestaltungsvorschlag<br />

mit einem expressiven<br />

Baukörper und einen überaus starken<br />

städtebaulichen Akzent. Die PORR<br />

Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte<br />

<strong>GmbH</strong> als Investor zeichnet nun<br />

für die Errichtung des Hotels in Kooperation<br />

mit der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verantwortlich.<br />

Der Baubeginn erfolgte im Mai<br />

2010, die Fertigstellung bzw. Eröffnung<br />

des Hotels ist für den 1. Dezember 2011<br />

geplant. Von dem Technikerteam der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> rund um Dipl.-Ing.<br />

Walter Soier, wird das Projektcontrolling<br />

durchgeführt. PORR Solutions konnte<br />

RIMC-Austria Hotelmanagement & Consulting<br />

<strong>GmbH</strong> als Betreiber gewinnen,<br />

die das Hotel mit dem Namen „Ramada-<br />

Encore“ führen wird. „Der Nutzungsmix<br />

an diesem äußerst attraktiven Standort<br />

eignet sich hervorragend für den Bau<br />

eines Hotels und wird auch einen aktiven<br />

Beitrag zur weiteren Belebung des<br />

unmittelbaren Umfeldes leisten“, ist sich<br />

Mag. Johannes Karner, Geschäftsführer<br />

der PORR Solutions, sicher. ı<br />

Foto: Messer Group<br />

Die medizintechnischen Produkte<br />

der Messer Group gehen an Ärzte,<br />

Kliniken, Labors, den Heimpflegebereich<br />

sowie den Endverbraucher.<br />

Werkstätten für Rehageräte, wie etwa Rollstühle,<br />

und die Wartung und Reparatur von<br />

Medizintechnik. Die Strategie lautet Synergien<br />

zu nutzen – im Dienste des Kunden:<br />

„Die neue Lagerfläche ermöglicht kostensparende<br />

Containerabwicklungen, und wir<br />

können ohne Wartezeiten ab Lager liefern“,<br />

erklärt Matthias Thiele, einer der beiden Geschäftsführer<br />

von Messer Medical. Kurze<br />

Lieferzeiten und permanente Erreichbarkeit<br />

betrachtet er als ein Muss bei der Versorgung<br />

kranker oder pflegebedürftiger Menschen.<br />

Die Messer Group besteht seit mehr<br />

als 100 Jahren. Sie beschäftigt 5.260 Mitarbeiter<br />

an 120 Standorten in Europa,<br />

China, Neuseeland, Vietnam, Algerien<br />

und Peru. Die Messer Medical Austria<br />

<strong>GmbH</strong>, vormals „Laborex-Sanesco“<br />

medizinisch-technische Geräte <strong>GmbH</strong>,<br />

wurde 1964 gegründet. Ihre medizintechnischen<br />

Produkte gehen an Ärzte, Kliniken,<br />

Labors, den Heimpflegebereich<br />

sowie den Endverbraucher. Das neue<br />

Gebäude – Lager samt Werkstätte und<br />

Büroräumlichkeiten – mit einer Gesamtinvestitionssumme<br />

von € 1,5 Mio. wird<br />

von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> finanziert. Die<br />

Transaktion wurde als „operate lease“<br />

nach internationalen IFRS-Bilanzregeln<br />

dargestellt. Auch 14 Pkw-Abstellplätze<br />

und zwei Behindertenplätze sind auf dem<br />

Gelände eingeplant. Als Generalplaner<br />

fungiert Dipl.-Ing. Ewald Sodl.<br />

Neueröffnung Spar Eger: Eger, eine<br />

Stadt mit ca. 65.000 Einwohnern, liegt etwa<br />

125 km nordöstlich von Budapest. Der Spar-<br />

Markt befindet sich südlich des Stadtkerns von<br />

Eger an der Hauptdurchzugsstraße – nördlich<br />

des Zentrums befindet sich ein Penny-Markt,<br />

ein OBI-Bauhaus und die Handelskette TESCO.<br />

Mit einer Verkaufsfläche von ca. 3.200 m 2 und<br />

einem ausgewogenen Branchenmix bietet der<br />

Spar-Markt den Bewohnern in unmittelbarer<br />

Umgebung befindlichen Wohnhäusern gute<br />

Naheinkaufsmöglichkeiten. Bekannte Handelsketten<br />

wie DM, t-mobile oder auch ein Textil -<br />

diskonter runden das Angebot ab. Nach weitreichenden<br />

Umbaumaßnahmen, die nur drei<br />

Monate in Anspruch nahmen, konnte der seit<br />

1996 bestehende Spar-Markt im Frühjahr 2010<br />

feierlich wiedereröffnet werden. Die Umgestaltungs<br />

kosten wurden zur Gänze von der Firma<br />

Spar getragen. Der neue Mietvertrag zwischen<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und Spar wurde mit einer<br />

12-jährigen Dauer, mit einer Option auf weitere<br />

zweimal fünf Jahre, abgeschlossen.<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 23


ökoprojekte<br />

Grüne Energie: Vorreiter Tschechien<br />

In Rosice, einem ehemaligen Kohleförderungsgebiet nahe Brünn, hat die <strong>Raiffeisen</strong><br />

Energy & Environment (REE) kürzlich ihr erstes Photovoltaikkraftwerk in Betrieb genommen.<br />

Fotos: <strong>Raiffeisen</strong>zeitung<br />

Der Photovoltaikmarkt in Tschechien<br />

entwickelt sich zurzeit rasant und wird von<br />

den europäischen Marktteilnehmern als<br />

eines der derzeit interessantesten Länder<br />

für Photovoltaik-Investments gesehen.<br />

Hintergrund für den Boom ist einerseits<br />

ein solider gesetzlicher Rahmen und ein<br />

hoher Einspeisetarif von 12,15 CZK/kWh<br />

(48 Eurocent), der zudem für 20 Jahre<br />

garantiert ist. Zusätzlich besteht in<br />

Tschechien eine fünfjährige Einkommensteuerbefreiung<br />

auf die Erlöse aus<br />

dem verkauften Ökostrom.<br />

Ganz entsprechend der Philosophie<br />

von <strong>Raiffeisen</strong> – „alles aus einer Hand“ –<br />

hat die REE das Projekt geplant, umgesetzt<br />

und ist jetzt Betreiber des „Sonnenkraftwerks“.<br />

„Wir sorgen mit dieser<br />

Anlage nicht nur für vernünftigen Strom,<br />

sondern auch für vernünftigen Klimaschutz.<br />

Photovoltaikkraftwerke leisten<br />

einen stetig wachsenden Beitrag zur<br />

Stromversorgung und helfen damit dem<br />

jeweiligen Land, eine vom Ausland unabhängige<br />

Energieversorgung sicherzustellen“,<br />

erläuterte Mag. Peter Engert,<br />

Geschäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>,<br />

nachdem er gemeinsam mit dem<br />

Bürgermeister der Gemeinde Rosice,<br />

Installierte Leistung<br />

Ökostromproduktion<br />

Reduktion des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes<br />

Versorgung mit Ökostrom<br />

Petr Klima, das Band zum Zeichen der<br />

Eröffnung durchtrennt hatte.<br />

Das Photovoltaikkraftwerk in Rosice<br />

besteht aus insgesamt 11.712 Photovoltaik-Modulen<br />

und 244 Wechselrichtern.<br />

Eingesetzt wurden Photovoltaikmodule<br />

der Trina, einer der weltweit<br />

größten Modulhersteller. Die Kraftwerksanlage<br />

wurde vom Generalunternehmer<br />

IBC SOLAR, einem Unternehmen, das<br />

2,7 Megawatt peak (MWp)<br />

rund 2,7 Millionen Kilowattstunden (kWh) p.a.<br />

rund 2.300 Tonnen p.a.<br />

bis zu 900 Haushalte<br />

Das Photovoltaikkraftwerk<br />

Rosice<br />

versorgt 900 Haushalte<br />

mit Ökostrom.<br />

zu den weltweit führenden Photovoltaik-<br />

Spezialisten zählt, errichtet. Das Unternehmen<br />

bietet Komplettlösungen zur<br />

Stromgewinnung aus Sonnenlicht an<br />

und deckt das komplette Spektrum von<br />

der Planung bis zur schlüsselfertigen<br />

Übergabe von Solarkraftwerken ab.<br />

Die Anlage erstreckt sich insgesamt<br />

über eine Fläche von 75.000 Quadratmeter,<br />

das Investitionsvolumen für das<br />

Photovoltaikkraftwerk beläuft sich auf<br />

EUR 8,7 Mio.<br />

Noch heuer planen die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> und die REE die Eröffnung<br />

weiterer Photovoltaik-Projekte in Tschechien<br />

und der Slowakei. Rosice wird<br />

also nicht der letzte Standort gewesen<br />

sein, der nach dem Ende der jahrzehntelangen<br />

Kohleförderung in das Zeitalter<br />

der erneuerbaren Energien tritt – während<br />

die Photovoltaik in Österreich<br />

aufgrund unattraktiver Förderungs -<br />

systeme nach wie vor im Dornröschenschlaf<br />

liegt. ı<br />

Mag. Peter Engert (links in der Bildmitte), Ge -<br />

schäftsführer der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> und Petr<br />

Klima (rechts in der Bildmitte), Bürgermeister<br />

von Rosice, eröffnen gemeinsam das Kraftwerk.<br />

24 Leas•mich


Zukunft unter Strom<br />

Die gesamte „E-Mobility-Szene“ Mitteleuropas traf sich auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe,<br />

als die „1. Internationale Leistungsschau Elektromobilität Großglockner“ über die Bühne ging.<br />

Foto: Grohag, Niki Faistauer<br />

Schon der Pre-Event, bei dem Medienvertreter<br />

die Möglichkeit hatten, an<br />

Elektromobilitäts-Leistungstests mitzumachen,<br />

war ein voller Erfolg. Am<br />

25. August 2010 nachmittags startete<br />

ein Konvoi mit rund 15 Elektro-Autos<br />

und kleinen Elektro-Nutzfahrzeugen zur<br />

Auffahrt von Ferleiten (Fusch) an der<br />

Großglocknerstraße auf die Kaiser-<br />

Franz-Josefs-Höhe.<br />

So wie die Großglockner Hochalpenstraße<br />

bereits vor 75 Jahren Gradmesser<br />

für benzinbetriebene Fahrzeuge war,<br />

konnten sich heute die Elektrofahrzeuge<br />

an der anspruchsvollen Strecke „messen“.<br />

Der Auto-Konvoi wurde von einem<br />

Film-Team begleitet, das vor der herrlichen<br />

Kulisse der Großglockner Hoch -<br />

alpenstraße die Fahrt dokumentierte.<br />

Oben angekommen wurden die Fahrzeuge<br />

überprüft, für den nächsten Tag<br />

vorbereitet und wieder aufgeladen, sozusagen<br />

„getankt“.<br />

GD Dr. Christian Heu (Großglockner<br />

Hochalpenstraßen AG): „Es wurde der<br />

Beweis erbracht, dass Elektromobilität<br />

bereits leistungsfähig genug ist, diese<br />

hochalpine Panoramastraße mit all ihren<br />

Steigungen und Kurven zu bewältigen,<br />

und somit wohl auch alltagstauglich ist.“<br />

Auf der Kaiser-Franz-<br />

Josefs-Höhe, am<br />

Fuße des Großglockners,<br />

konnten sich<br />

die geladenen Teilnehmer<br />

und die<br />

Tagesgäste anhand<br />

der über 50 Ausstellungsobjekte,<br />

der Infostände<br />

und durch<br />

die Probefahrten ein<br />

umfassendes Bild<br />

vom aktuellen Stand<br />

der Elektrofahrzeuge<br />

machen.<br />

Weiters fuhren ab 14.00 Uhr Mit -<br />

arbeiter von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> mit KTM-<br />

E-Bikes – von Heiligenblut aus – ebenfalls<br />

auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.<br />

Damit war klar, dass selbst Untrainierte<br />

anspruchsvolle Bergetappen mittels<br />

Elektrofahrrädern meistern können.<br />

Neben den bereits am Markt befind lichen<br />

Fahrzeugen (Tesla Roadster, Think<br />

City, Fiat 500EV und Tazzari Zero) haben<br />

auch Modelle teilgenommen, die schon<br />

demnächst in Österreich bzw. auch in<br />

weiten Teilen Mitteleuropas auf den<br />

Markt kommen: Citroën C-Zero, Mitsu -<br />

bishi i-MiEV und Peugeot iOn werden<br />

Anfang 2011 im Handel erhältlich sein,<br />

v.l.n.r.:<br />

Prof. Dr. Martin Faulstich<br />

(TU München), Landesrat<br />

Josef Eisl (Salzburg),<br />

LH Gerhard Dörfler (Kärnten),<br />

GF Mag. Peter Engert<br />

(<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>),<br />

GD Dr. Christian Heu (Großglockner<br />

Hochalpenstraßen AG),<br />

GS Oliver Schmerold (ÖAMTC),<br />

SC Günter Liebel<br />

(Lebensministerium)<br />

der VW Golf blue-e-motion ist für 2013<br />

angekündigt.<br />

Dazu Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>: „Einmalig<br />

an diesem Leistungstest war auch die<br />

Teilnahme von Klein-LKWs und Nutzfahrzeugen,<br />

die vermehrt im kommunalen<br />

Bereich Einsatz finden. So bewältigten<br />

ein EcoCarrier sowie mehrere Piaggio<br />

Porter im Konvoi die Großglockner Hochalpenstraße<br />

ohne Probleme. Für uns, als<br />

Financiers von Elektrofahrzeugen, hat<br />

dieses erfreuliche Ergebnis einmal mehr<br />

bewiesen, dass die Elektromobilität in Zukunft<br />

eine maßgebliche Rolle spielen<br />

wird. Sowohl für Kommunen und Unternehmen<br />

als auch für<br />

Konsumenten.“<br />

Hunderte Interessierte<br />

und Fachleute<br />

folgten dann der offiziellen<br />

Eröffnung der<br />

„1. Int. Leistungsschau<br />

Elektromobilität<br />

am Großglockner“<br />

am 26. 8. und<br />

überzeugten sich<br />

per sönlich vom hohen<br />

Entwicklungsstand<br />

und der Marktreife<br />

der elektrisch<br />

betriebenen Fahrzeuge.<br />

ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 25


ökoprojekte<br />

Mobil mit Pedelecs<br />

Mierka Donauhafen Krems und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> nutzen gemeinsame<br />

Synergien: ökologischer Transport, ökologische Fahrzeuge<br />

und Strom aus alternativen Energiequellen.<br />

Die beiden Unternehmen verbindet<br />

eine langjährige Partnerschaft. Die Beratungs-<br />

und Finanzierungsthemen der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> werden jetzt durch<br />

die Lager- und Logistikverwaltung von<br />

Mierka Donauhafen Krems unterstützt.<br />

1.000 Pedal Electric Cycle (Pedelecs)<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> wurden erstmalig<br />

im Mai 2010 bei Mierka Donauhafen<br />

Krems angeliefert und je nach Bedarf<br />

österreichweit an Partner und Kunden<br />

ausgeliefert.<br />

Pedelec ist die Bezeichnung für ein<br />

Elektrofahrrad. Dieses wird – im Gegensatz<br />

zu einem E-Bike, das auch ohne Treten<br />

angetrieben werden kann – hybrid<br />

mit Elektromotor und Muskelkraft betrieben.<br />

Binnenhäfen haben sich, neben der<br />

Positionierung zum ökologischen Transportweg,<br />

schon längst zu multifunktionalen<br />

Dienstleistungsunternehmen entwickelt,<br />

die Lkw, Bahn und Schifffahrt<br />

miteinander verknüpfen, wie das konkrete<br />

Beispiel zeigt.<br />

Foto: <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, Denkstudio<br />

Mierka-Chef Hubert Mierka (links) und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-<br />

Geschäftsführer Mag. Peter Engert<br />

ließen es sich nicht nehmen, die innovativen<br />

Elektrofahrräder gleich vor Ort zu testen.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> sieht die Mobiliät<br />

der Zukunft in Form eines komplexen<br />

Zusammenspiels verschiedener Mobilitätsformen.<br />

Für Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>, ist<br />

vor allem die Verbindung von Wirtschaft<br />

und Klimaschutz ausschlaggebend für<br />

sein Engagement: „Für die <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> ist die Forcierung von Mobilität<br />

durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

ein wichtiges Thema. Wir wollen in<br />

Zukunft nicht Autos verleasen, sondern<br />

Mobilität. Durch Elektromobilität kann<br />

eine Verbesserung der Luftqualität, eine<br />

Reduktion der Lärmbelästigung und des<br />

Schadstoffausstoßes erzielt und somit<br />

die Lebensqualität gesteigert werden.“<br />

Hubert Mierka, Inhaber und Geschäftsführer<br />

von Mierka Donauhafen<br />

Krems, zu den Dienstleistungen und Vorteilen<br />

der Partner und Kunden seines<br />

Unternehmens: „Wir offerieren unseren<br />

Kunden am Standort Krems/Donau eine<br />

trimodale Verkehrsanbindung mit sämtlichen<br />

Umschlags- und Lagermöglichkeiten,<br />

Container- Stripping/Stuffing.“<br />

Das komplette Betriebsgelände ist Zolleigenlager<br />

und gewährleistet somit aufgrund<br />

der vor Ort anwesenden Zoll -<br />

organe eine schnelle Zollabfertigung.<br />

„Für Konsumartikel, vor allem für Zweiräder,<br />

entwickeln wir für unsere Kunden<br />

komplette Logistiklösungen nach deren<br />

speziellen Anforderungen. Ergänzend<br />

zu unserer jahrzehntelangen Erfahrung<br />

sind wir mit modernsten Lagerwirtschaftssystemen<br />

(Barcodesystem) und<br />

den neuesten Logistikinfrastrukturen<br />

ausgestattet. Mit unseren Kunden sind<br />

wir direkt über IT verbunden.“ ı<br />

Erweiterung des Windparks Berg<br />

Die Zuschaltung der neuen Anlage ans Stromnetz wurde<br />

am 9. Juli 2010 gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde<br />

und den an der Umsetzung beteiligten Partnern gefeiert.<br />

Foto: Gemeinde Berg<br />

Die Anlage stellt die Erweiterung des Windparks Berg dar, der Ende 2005 mit neun Anlagen<br />

des Typs Vestas V80 mit einer Leistung von je 2 MW in Betrieb ging. <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> als<br />

Entwickler, Investor und Betreiber konnte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Berg<br />

sowie mit den Partnern Energiewerkstatt und Profes alle Vorbereitungen treffen, sodass mit<br />

den Bauaktivitäten im Frühjahr begonnen wurde und die Anlage Anfang Juli planmäßig in<br />

Betrieb genommen werden konnte. Die neue Windenergieanlage erzeugt Strom für rund<br />

1.500 Haushalte, insgesamt liefert der Windpark mit seinen zehn Anlagen nun Strom für rund<br />

13.000 Haushalte.<br />

Nach einem Sektempfang ging es zur Besichtigung<br />

der neuen Anlage in den Windpark.<br />

26 Leas•mich


Windkraft startet neu durch<br />

Die Errichtung der ersten Windkraftanlage – im Zuge der Erweiterung des Windparks<br />

Scharndorf (NÖ) – leitet eine neue Ausbauphase der Windkraft nach mehrjährigem Stillstand ein.<br />

Anfang April 2010 wurde mit dem Bau<br />

begonnen, bereits einen Monat später<br />

war das Fundament fertiggestellt. Auf<br />

einer Grundfläche von 254 m 2 wurden<br />

52 t Stahl und 1.080 t Beton verarbeitet.<br />

Dieses imposante Fundament wird die<br />

zukünftige 105 m hohe Windkraftanlage<br />

tragen. Die Gemeinde Scharndorf<br />

spart mit dieser Windkraftanlage weitere<br />

4.500 t CO 2<br />

pro Jahr und versorgten<br />

1.800 Haushalte mit Strom.<br />

Auch Wirtschafts- und Energieminister<br />

Reinhold Mitterlehner besichtigte die<br />

Bauarbeiten in Scharndorf. „Windkraft<br />

ist ein wichtiger Beitrag für eine saubere<br />

und sichere Energieversorgung. Sie<br />

steht knapp vor der Marktreife, daher<br />

messen wir ihr auch in der Energiestrategie<br />

Österreich große Bedeutung bei“,<br />

sagt Mitterlehner. „Ich freue mich daher,<br />

dass aufgrund der höheren Einspeisetarife<br />

wieder in den Ausbau der Windkraft<br />

investiert wird. Das schafft Arbeitsplätze<br />

und hilft der Umwelt durch einen<br />

niedrigeren CO 2<br />

-Ausstoß.“<br />

„Mit dem neuen Einspeisetarif für<br />

2010 kommt auch in Österreich der<br />

Windkraftausbau wieder in Gang. Im Gegensatz<br />

zum weltweiten Trend herrschte<br />

bei uns seit vier Jahren Stillstand. Mit<br />

dem neuen Tarif in der Höhe von 9,7<br />

Cent kann nun an den effizientesten<br />

Standorten in Österreich wieder gebaut<br />

werden“, kommentiert Mag. Stefan<br />

Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.<br />

„Wir freuen uns, endlich wieder in<br />

österreichische Windprojekte investieren<br />

zu können, nachdem wir in den letzten<br />

Jahren nur im Ausland projektiert<br />

haben“, so Mag. Peter Engert, Geschäftsführer<br />

von <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Laut IG Windkraft kam es in den letzten<br />

Jahren zu einem Rückstau, da nicht investiert<br />

werden konnte. Projekte im Ausmaß<br />

einiger hundert Megawatt sind derzeit<br />

im Planungs- und Genehmigungsprozess<br />

weit fortgeschritten.<br />

Foto: Astrid Knie<br />

Windkraft ist ein Wirtschaftsfaktor<br />

Der Ausbau der Windkraft leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Versorgung mit<br />

sauberer und heimischer Energie und<br />

schafft regionale Wertschöpfung und<br />

Arbeitsplätze. „Wir haben eine starke<br />

Windkraft-Zulieferindustrie, die Komponenten<br />

wie Flügelblattmaterial, Steuerungen,<br />

Generatoren oder Windkraft-<br />

Patente an internationale Hersteller<br />

liefert“, so Mitterlehner. „Das jährliche<br />

Exportvolumen beträgt 350 Millionen<br />

Euro. Gemeinsam mit den inländischen<br />

Aufträgen schafft das 2.500 Jobs.“<br />

Trotz Wirtschaftskrise ist der weltweite<br />

Windenergiemarkt letztes Jahr um 31 %<br />

auf 158.000 Megawatt gewachsen.<br />

45 Mrd. Euro wurden 2009 weltweit in<br />

Windprojekte investiert. Zum dritten Mal<br />

in Folge war die Windenergie beim Kraftwerksneubau<br />

die Nummer eins in<br />

Europa: 2009 stammten 39 % der neu errichteten<br />

Kraftwerksleistung aus Windkraft.<br />

Nun schließt auch Österreich an<br />

diesen Boom wieder an. Im geltenden<br />

Ökostromgesetz ist ein Ausbau-Ziel von<br />

zusätzlich 700 MW Windkraftanlagen bis<br />

zum Jahr 2015 enthalten und die Energiestrategie<br />

Österreich sieht einen Ausbau<br />

von 1.400 MW bis zum Jahr 2020 vor.<br />

Sorgen für<br />

frischen Wind<br />

(v.l.n.r.): Mag.<br />

Peter Engert<br />

(<strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>),<br />

Bundesminister<br />

Dr. Reinhold<br />

Mitterlehner,<br />

Hubert Zwickel -<br />

storfer (Bürgermeister<br />

von<br />

Scharndorf),<br />

Mag. Stefan<br />

Moidl (IG<br />

Windkraft).<br />

Mitte Juni bis Mitte Juli wurden in<br />

Niederösterreich in den Windparks<br />

Scharndorf, Berg und Maustrenk je eine<br />

Windkraftanlage mit je 2 MW errichtet.<br />

Weitere Windkraftanlagen mit 34 MW<br />

sind in Niederösterreich bewilligt und<br />

stehen in der nahen Zukunft zur Realisierung<br />

an. Alleine im Burgenland<br />

laufen derzeit Genehmigungsverfahren<br />

für 170 Windkraftanlagen mit 500 MW<br />

Leistung.<br />

Anfang 2010 lieferten 617 Windräder<br />

mit einer Gesamtleistung von 995 MW<br />

Strom in das österreichische Stromnetz.<br />

Diese Anlagen erzeugen ca. 2,1 Mrd.<br />

Kilowattstunden sauberen Strom – dies<br />

ist der Jahresstromverbrauch für rund<br />

570.000 Haushalte. Gleichzeitig werden<br />

1,3 Millionen Tonnen CO 2<br />

eingespart.<br />

Ein Windrad bringt genauso viel CO 2<br />

-<br />

Einsparung wie der Verzicht von 1500<br />

Österreichern auf ihr Auto.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> verfolgt das<br />

Thema der erneuerbaren Energien seit<br />

Jahren intensiv und umfassend und<br />

zählt in Österreich mit 72,5 MW zu den<br />

größten Investoren und Ökostrom -<br />

erzeugern. Die Erweiterung des Windparks<br />

Scharndorf erfolgt mit einer<br />

2-MW-Anlage von Vestas. ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 27


eportage<br />

Firmenflotte,<br />

maßgeschneidert<br />

Individualisierung vor Standardisierung: Der Fuhrparkmanager<br />

findet das ideale Dienstfahrzeug und die richtigen<br />

Treibstoffe. Der Unternehmer wird entlastet, und kann mit<br />

„Flexifleet“ auch noch Poolfahrzeuge einsparen …<br />

Strom, Gas, Benzin, Diesel … womit<br />

sollen nun die Fahrzeuge im Fuhrpark<br />

eines Unternehmens betrieben werden?<br />

Bisher galt die einfache Regel: Betreibe<br />

den Fuhrpark eines Unternehmens mit<br />

Diesel und versuche, die Fahrzeuge so<br />

einzukaufen, dass der Fuhrpark mit einer<br />

Fahrzeugmarke auskommt. Doch das<br />

wird immer schwieriger. Mag. Alfred<br />

Berger (<strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> Fuhrparkmanagement)<br />

plauderte erst kürzlich bei<br />

einer WKO-Tagung aus der Praxis, dass<br />

derzeit große Unsicherheit bei den Unternehmen<br />

besteht, welche Antriebsart<br />

bei der Neuanschaffung von Fahrzeugen<br />

zu präferieren sei. Bei dieser Tagung<br />

gab Mag. Berger zu, dass Strom zwar<br />

teuer wäre, aber trotzdem enorm boome<br />

und schlug alternativ ein intelligentes<br />

Mobilitätskonzept vor. Denn der Fuhrparkmanager<br />

müsse in Zukunft nicht nur<br />

über Einkaufsfähigkeiten verfügen, sondern<br />

auch den öffentlichen Verkehr<br />

ebenso wie Carsharing-Konzepte stärker<br />

berücksichtigen. Beim aktuellen<br />

Trend, den richtigen Treibstoff für die entsprechende<br />

Nutzung zu verwenden,<br />

stellt sich die Frage: Welche Treibstoffe<br />

stehen derzeit überhaupt zur Verfügung?<br />

Biodiesel<br />

Neben Raps- oder Sonnenblumenöl<br />

sind Altspeiseöle und Tierfette die wichtigsten<br />

Rohstoffe für die Herstellung von<br />

Biodiesel. Der Kraftstoff verbrennt umweltschonender<br />

als Diesel aus fossilen<br />

Rohstoffen und produziert weniger Feinstaub.<br />

Als Nebenprodukte bei der Produktion<br />

fallen Presskuchen und Glyzerin<br />

an. Vom Hersteller dafür freigegebene<br />

Fahrzeuge können ausschließlich mit<br />

Biodiesel betrieben werden. Herkömmlicher<br />

Diesel, dem zu fünf Prozent Biodiesel<br />

beigemischt ist, kann in allen<br />

Fahrzeugen verwendet werden und verringert<br />

auch die Emission von Feinstaub.<br />

Bioethanol<br />

Benzin kann durch Bioethanol (umgangssprachlich<br />

„Alkohol“) teilweise ersetzt<br />

werden. Bioethanol wird vor allem<br />

aus zucker- oder stärkehaltigen Feldfrüchten,<br />

wie Zuckerrüben, Getreide,<br />

Mais oder Kartoffeln, gewonnen. Vorteile<br />

von Bioethanol sind die russfreie Verbrennung<br />

sowie geringere Kohlenwasserstoff-,<br />

Kohlenmonoxid- und Stickoxid-<br />

Emissionen. Bioethanol ist in reiner<br />

Form sowie als Beimischung zu Benzin<br />

als Treibstoff geeignet. Die Konzentrationen<br />

können zwischen fünf und 85 Volumenprozent<br />

betragen. Konventionelle<br />

Benzinmotoren können problemlos mit<br />

Beimischungen bis fünf Volumenprozent<br />

betrieben werden.<br />

Biogas<br />

Biogas ist ein methanhältiges Brenngas,<br />

das in einem Gärprozess aus Biomasse<br />

oder organischen Reststoffen hergestellt<br />

wird. Durch Reinigung kann Biogas<br />

auch Erdgasqualität erreichen und in<br />

Otto-Motoren eingesetzt werden.<br />

Strom<br />

Hybridfahrzeuge bestehen aus einem<br />

herkömmlichen Verbrennungsmotor mit<br />

zusätzlichem Elektromotor samt Akku.<br />

Dadurch können kleine, sparsame Verbrennungsmotoren<br />

zum Einsatz kommen,<br />

da das benötigte Drehmoment gemeinsam<br />

mit dem Elektroantrieb erreicht<br />

wird. Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />

Rückgewinnung der Energie aus den<br />

Bremsvorgängen. Stromfahrzeuge stellen<br />

alleine auf den Betrieb mit elektrischer<br />

Energie ab. Dabei sollte sichergestellt<br />

sein, dass der Strom aus erneuerbarer<br />

Energie gewonnen wird.<br />

Die Aufgabe des Fuhrparkmanagers ist<br />

nun, Fahrzeuge mit der idealen Treibstoffart<br />

für die entsprechende Nutzung<br />

der Fahrzeuge im Fuhrpark auszuwählen.<br />

Aspekte wie Reichweiten und Tankstellennetz<br />

finden da genauso Berücksichtigung<br />

wie der Wohnort oder die<br />

Fahrgewohnheiten der Lenker.<br />

Nach diesen zuvor festgelegten Kriterien<br />

erfolgt nun die Auswahl des Fahrzeugs.<br />

Nicht selten bedingt das eine Änderung<br />

der Fahrzeugmarken im Fuhrpark,<br />

denn die Modelle entwickeln sich<br />

weiter und das Tankstellennetz wächst<br />

ebenfalls.<br />

All diese Aspekte hat der Fuhrparkmanager<br />

zu berücksichtigen. Vorausschauend<br />

beobachtet er auch das Tankstellennetz.<br />

Wo wird denn wann eine<br />

Tankstelle errichtet werden? Das ist<br />

besonders bei Ethanol und Strom von<br />

28 Leas•mich


Alternative Antriebstechnologien im<br />

Fuhrpark, besonders umweltfreundlich<br />

durch den Einsatz von Muskelkraft ...<br />

großer Bedeutung, denn daraus leitet<br />

sich wiederum in Abhängigkeit der<br />

Reichweitenbedürfnisse die Markenoder<br />

Modellwahl ab. Der Vorteil von ethanolbetriebenen<br />

Fahrzeugen besteht wiederum<br />

darin, dass in denselben Tank<br />

konventionelles Benzin und/oder Ethanol<br />

in beliebigem Mischverhältnis gefüllt werden<br />

kann – flexibel eben, wie auch das<br />

Wort Flexifuel suggeriert. In weiterer<br />

Folge gilt es noch, Notwendigkeiten wie<br />

den öffentlichen Verkehr oder Miet- und<br />

Leihautos in den Fuhrpark zu integrieren.<br />

Der künftige Fuhrpark soll trotz seiner<br />

vornehmsten Aufgabe, Mobilität im<br />

Unternehmen sicherzustellen, auch<br />

umwelt- und ressourcenschonend sein.<br />

Die Rolle des Fuhrparkmanagers der<br />

Zukunft wird es sein, diese Mobilität zu<br />

organisieren und das Unternehmen<br />

bereits bei der Wahl des richtigen Fahrzeugtyps<br />

zu unterstützen.<br />

NEUE LEISTUNGEN IM SINNE<br />

DER KUNDEN UND DER UMWELT<br />

Fuhrparkmanagement bietet dem Kunden<br />

die einfache und kostensparende<br />

Nutzung der Firmenwagen und befreit<br />

ihn vom damit verbundenen Verwaltungsaufwand.<br />

Je nach Kundenwunsch<br />

werden Komponenten wie die Finanzierung,<br />

Technik, das Tanken, die Versicherung<br />

oder das Reporting kombiniert. Darüber<br />

hinaus ist auch der Umweltschutz-<br />

Gedanke wichtig: Öko-Management-Beratung<br />

wird daher zunehmend nachgefragt.<br />

Dafür wird der geplante Fuhrpark<br />

analysiert, bevor für die Neuanschaffung<br />

dann jene Fahrzeuge vorgeschlagen<br />

werden, die den geringsten CO 2<br />

-Ausstoß<br />

in der jeweiligen Fahrzeugkategorie aufweisen.<br />

Umweltfreundlichkeit hat noch<br />

einen zusätzlichen Bonus – sie rechnet<br />

sich auch wirtschaftlich.<br />

Als Zusatzleistung bietet die Raiff -<br />

eisen-<strong>Leasing</strong> „Flexifleet“ an. Damit hat<br />

jedes Unternehmen die Möglichkeit, den<br />

Firmenfuhrpark entsprechend der Auftragslage<br />

und den Anforderungen anzupassen<br />

und so flexibel und individuell<br />

wie möglich zusammenzustellen.<br />

Die Abwicklung ist besonders kundenfreundlich<br />

gestaltet, das gewünschte<br />

Fahrzeug kann einfach über die Fuhrparkzentrale<br />

telefonisch gebucht werden.<br />

Von diesem Moment an übernimmt<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> die gesamte Organisationsabwicklung,<br />

zu der auch die<br />

zeitgerechte Zustellung des Fahrzeugs<br />

an die Kundenadresse zählt.<br />

Das Zustellservice der Mietfahrzeuge<br />

wird österreichweit angeboten. Im Zuge<br />

dessen wird das bestellte Fahrzeug an<br />

die Kundenadresse geliefert. Im Falle<br />

einer Stundennutzung ist das Kfz in einer<br />

der nächstgelegenen Parkgaragen<br />

abzuholen. Somit wird den Kunden maximale<br />

Flexibilität und individueller Service<br />

geboten. Sämtliche Fahrzeugtypen<br />

– vom Kleinwagen, Mittelklasse, Kombi,<br />

Minivan, Klein-Lkw bis hin zum Fun-Car<br />

– stehen zur Verfügung; beispielsweise,<br />

um etwaige Spitzen abzudecken oder<br />

außergewöhnliche Aufträge ausführen<br />

zu können. So kann ein Unternehmen,<br />

das nur selten Aufträge durchführt, die<br />

einen Klein-Lkw erfordern, diese mit<br />

einem Kastenwagen der Mietflotte erfüllen.<br />

Würde das Unternehmen selbst in<br />

einen Lkw investieren, wäre dies unwirtschaftlich,<br />

denn das Fahrzeug hätte<br />

enorme Stehzeiten. Jeder Wagen verliert<br />

zudem monatlich an Wert und außerdem<br />

wird damit Liquidität für andere<br />

Investitionen blockiert. ı<br />

Mag. Alfred Berger (FPM-Leiter der <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong>), fährt im Elektroauto zu seinen Terminen.<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 29


eportage<br />

Hoch hinaus<br />

Gemeinden setzen voll auf Kletterwände-<strong>Leasing</strong>. Um defizitäre gemeindeeigene<br />

Tennishallen mit neuem Leben zu füllen, haben die Kletterspezialisten von Pantarai<br />

mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> ein attraktives Paket für Kommunen geschnürt.<br />

Das Wiener Unternehmen Pantarai hat<br />

sich ganz dem Klettersport verschrieben.<br />

Bereits seit 1992 konzipiert und errichtet<br />

der ehemalige Weltcup-Kletterer<br />

Hans-Jörg Finsterer Kletterwände in<br />

Österreich, Deutschland, Schweiz, Norditalien<br />

und Skandinavien. Das Geschäft<br />

boomt – die Nachfrage ist stark steigend.<br />

„Unsere Kunden setzen sich aus<br />

drei Gruppen zusammen: Private Kletterhallen<br />

in Sportanlagen, alpine Vereine<br />

und Gemeinden, die ihr Sportangebot<br />

attraktiver machen wollen“, erklärt Finsterer<br />

seine Kundenstruktur.<br />

Bis vor kurzem waren Kletteranlagen<br />

Unikate, die immer maßgeschneidert für<br />

die jeweiligen örtlichen Verhältnisse angefertigt<br />

wurden. Seit rund einem halben<br />

Jahr gibt es spezielle Baukastensysteme<br />

von renommierten Herstellern, das komplett<br />

auf- und wieder abbaubar ist. Dadurch<br />

ist die Wiederverwendbarkeit gewährleistet<br />

– eine Grundvoraussetzung<br />

für <strong>Leasing</strong>.<br />

Seit 1992 konzentriert<br />

sich Hans-Jörg Finsterer<br />

(40) auf die Errichtung<br />

von Kletterwänden.<br />

1993 ging<br />

die erste eigene Kletterhalle<br />

in einer ehemaligen<br />

Marmeladefabrik<br />

in Tribuswinkel<br />

in Betrieb, die im Jahr<br />

2000 verkauft wurde.<br />

<strong>Leasing</strong>-fähig<br />

Bislang waren die Anfangsinvestitionen<br />

in eine Kletterwand in Höhe von<br />

€ 150.000,– bis € 500.000,– für finanzschwache<br />

Gemeinden oft unerschwinglich.<br />

Finsterer: „Unser <strong>Leasing</strong>paket, das<br />

wir gemeinsam mit <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

geschnürt haben, ist extrem attraktiv. Vor<br />

allem dann, wenn die Gemeinde über<br />

eine eigene Sporthalle verfügt, deren<br />

Betrieb nicht kostendeckend ist.“<br />

Josef Fleischhacker, bei <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

<strong>Leasing</strong> in der Absatzfinanzierung tätig,<br />

pflichtet ihm bei: „Wir sind seit vielen<br />

Jahren stark im Bereich der Kommunalfinanzierungen<br />

engagiert. Indoor-Kletterwände<br />

stellen sinnvolle Alternativen<br />

zum Beispiel für die Nachnutzung von<br />

gemeindeeigenen Tennishallen dar.“<br />

Fleischhacker rechnet vor, dass sich die<br />

Errichtung von Kletterwänden innerhalb<br />

von drei bis fünf Jahren amortisiert, die<br />

<strong>Leasing</strong>verträge laufen acht bis neun<br />

Jahre.<br />

Die Investitionen in die Kletteranlagen<br />

werden mit einem kalkulierbaren Eigenmittelanteil<br />

und einer mittelfristigen<br />

Rückzahlung in monatlichen Raten getilgt.<br />

Danach geht die Kletteranlage in<br />

das Eigentum der Gemeinde über.<br />

Für alle Beteiligten scheint sich mit<br />

der Errichtung einer Kletterwand somit<br />

eine win-win-Situation zu ergeben. Und<br />

dies in einem rasch wachsenden Markt.<br />

In Wiens größter Kletterhalle in Stadlau<br />

drängen sich an Wochenenden im Winter<br />

gleichzeitig bis zu 300 Kletter-Begeisterte,<br />

sodass regelmäßig weitere Besucher<br />

abgewiesen werden müssen.<br />

Den Bedarf an Klettermöglichkeiten im<br />

Großraum Wien schätzt Finsterer auf<br />

weitere 12.000 m 2 Kletterfläche, allein<br />

heuer werden noch zwei bis drei große<br />

Hallen ihren Betrieb aufnehmen. Fleischhacker<br />

ist davon überzeugt, dass dies<br />

kein kurzfristiger Trend ist: „Viele Menschen<br />

wollen auch in der Stadt ihrem<br />

Hobby nachgehen.“ Obwohl die Kooperation<br />

zwischen Pantarai und <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

erst seit rund einem Monat<br />

läuft, stehen erste <strong>Leasing</strong>finanzierungen<br />

für Gemeinden bereits vor dem<br />

Abschluss.<br />

Anlagen-Service<br />

Pantarai kümmert sich nicht nur um Planung,<br />

Finanzierung und Errichtung von<br />

neuen Anlagen, auch die Servicierung<br />

der bestehenden Kletterhallen ist eine<br />

wichtige Dienstleistung. ı<br />

30 Leas•mich


kundenporträt<br />

Nachhaltige Landwirtschaft: das Stift Schottengut gilt<br />

als Vorzeigebetrieb in Bezug auf Kreislaufwirtschaft.<br />

Landwirtschaft am Puls der Stadt<br />

Das Schottengut um Wien wird seit seiner Gründung vor rund 850 Jahren<br />

nachhaltig bewirtschaftet, obwohl dieser Begriff damals noch keine Bedeutung<br />

hatte. Beschäftigung der Landbevölkerung und Ernährung der Wiener<br />

Stadtbevölkerung durch die Landwirtschaft ist heute noch oberstes Gebot.<br />

Die Nähe zur Stadt Wien bringt Vorteile:<br />

kurze Transportwege, Erhalt des Erholungsraums,<br />

das Land kommt in die<br />

Stadt. Im Breitenleer Schottengut wird<br />

schon seit den 1970er-Jahren Obst kultiviert.<br />

Neue Entwicklungen im Obstbau<br />

bei Sorten, Produktion oder Vermarktung<br />

werden laufend umgesetzt, sodass<br />

hohe Qualität an Äpfeln, Kirschen und<br />

Zwetschken angeboten werden kann.<br />

Die Produktion ist durch die Teilnahme an<br />

Programmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln<br />

und Düngern ökologisiert,<br />

ein ausgeklügeltes Wassermanagement<br />

und der Einsatz von Zisternen-<br />

Regenwasser sparen kostbares Nass.<br />

Änderungen hat es in den letzten<br />

Jahrzehnten auch in der Produktion von<br />

Ackerfrüchten gegeben. So wurde bereits<br />

vor 35 Jahren der Energieeinsatz<br />

durch Verzicht auf den Pflug verringert,<br />

die damit verbundene minimale Bodenbearbeitung<br />

unterstützt wiederum nachweislich<br />

die Humusbildung. Diese Humusbilanz<br />

wurde auch durch die Pflanzung<br />

von Windschutzwäldern, die Bodenerosion<br />

vermindern, positiv beeinflusst.<br />

Der Einsatz von Schweinegülle<br />

aus dem eigenen Betrieb spart eine<br />

große Menge an mineralischem Dünger<br />

ein. So ist diese Art der Landwirtschaft in<br />

vielen Belangen traditionell eine Kreislaufwirtschaft.<br />

Neue Wege mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen und Ökostrom ergänzen<br />

diese Kreislaufwirtschaft. Neben den Lebensmitteln<br />

Weizen, Raps, Zuckerrübe<br />

und den Futtermitteln Mais und Futtergetreide<br />

gedeihen im Stift Schotten<br />

nachwachsende Rohstoffe. Diese werden<br />

in der betriebseigenen Biogasanlage<br />

zu Ökostrom und Biogasgülle umgewandelt.<br />

Besonders dieser Nachhaltigkeitsanspruch<br />

verbindet Stift und<br />

Financier: zahlreiche zur Verarbeitung<br />

notwendige Maschinen und Anlagen –<br />

Apfelschälmaschinen, Beregnungsanlage,<br />

Biogasanlage inkl. Gewächshaus<br />

für Kirschen, eine Lagerhalle für die Äpfelsortierung<br />

– wurden von der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong><br />

finanziert. Die Abwärme der<br />

Biogasanlage beheizt das Folienhaus,<br />

in dem Kirschen kultiviert werden, die<br />

Anfang Februar blühen und Ende März<br />

die ersten Früchte tragen. Eine echte<br />

Alternative zu „Flugkirschen“ aus Übersee,<br />

noch dazu im Geschmack weit<br />

überlegen.<br />

Klosterbetriebe sind seit jeher Pionierbetriebe.<br />

Zahlreiche Schritte zur Ökologisierung<br />

der Produktion und die allgemeine<br />

Klima-Diskussion veranlasste<br />

die Stiftsverwalter, sich bereits im Jahr<br />

2007 mit der Erstellung einer Ökobilanz<br />

nach ISO 14040 zu beschäftigen. „Nicht<br />

der Druck von außen oder ein ausschließlich<br />

wirtschaftliches Interesse sind<br />

Basis der Entscheidung, sondern das<br />

Ziel, unsere umfassenden Leistungen,<br />

die weit über Tisch, Trog und Tank hinausgehen<br />

– unsere Umweltleistungen –<br />

nach internationalen Standards abzubilden“,<br />

erläutert DI Bernhard Schabbauer,<br />

Verwalter der Schottengüter in Breitenlee.<br />

Zu recht ist man stolz darauf, den<br />

Konsumenten und Partnern nachweislich<br />

Produkte mit Mehrwert anzubieten.<br />

Mehrwert an Sicherheit, Ökologie und<br />

dem Bewusstsein, etwas Gutes für die<br />

Umwelt beizutragen – also ein reines<br />

ökologisches Gewissen zu haben. ı<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 31


lifestyle<br />

Poker: Trendsport<br />

oder Glücksspiel?<br />

Poker ist in aller Munde – sei es online, im<br />

Freundeskreis oder sogar als Firmen- und<br />

Charity-Event. Die Faszination Poker beleuchtet<br />

DI (FH) Thomas Trethan, Teamleiter der IT-Anwendungsentwicklung<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>.<br />

Ein schwach beleuchtetes Hinter -<br />

zimmer, Zigarrenrauch und Whiskys,<br />

zwielichtige Gestalten spielen mit dem<br />

Revolver im Halfter um ihre Existenz.<br />

Jeder kennt dieses verruchte Bild aus<br />

diversen Western- oder Gangsterfilmen.<br />

Damit hat das moderne Pokern der heutigen<br />

Zeit bis auf die grundlegenden<br />

Spielregeln nichts mehr gemein.<br />

Poker lässt sich auf das deutsche<br />

Spiel Poch und das französische Pendant<br />

Poque aus dem 15. Jahrhundert<br />

zurückführen. Heute existieren verschiedene<br />

Varianten, darunter Five Card<br />

Draw (der Klassiker, bei dem jeder Spieler<br />

fünf Karten erhält und einmal tauschen<br />

darf), Stud, Omaha und die derzeit<br />

beliebteste Form Texas Hold’em.<br />

Gespielt wird stets mit einem französischen<br />

Blatt zu 52 Karten. Jeder Spieler<br />

setzt ohne Wissen um das Blatt seiner<br />

Gegner Wetteinsätze auf die Gewinnchancen<br />

seiner eigenen Hand. Der Spieler<br />

mit dem besten Blatt bzw. der Übriggebliebene,<br />

falls alle anderen Spieler<br />

vorzeitig aussteigen, gewinnt alle Einsätze,<br />

den Pot.<br />

Vor allem vorangetrieben durch die<br />

US-Glücksspielindustrie hat der Poker-<br />

Boom schließlich 2005 mit kräftiger<br />

medialer Unterstützung auch in Europa<br />

eingesetzt. Genau zu jener Zeit bin auch<br />

ich mehr durch Zufall in die öster -<br />

reichische Pokerszene gestolpert, als<br />

ich bei einem Turnier der Austria Pokersport<br />

Association (APSA) teilgenommen<br />

habe. Im Vordergrund stand hierbei<br />

nicht der Gewinn von Geld, sondern<br />

gemäß dem Leitbild der APSA der sportliche<br />

Aspekt, sich mit anderen Spielern<br />

zu messen und möglichst viele Rang -<br />

listenpunkte zu erspielen.<br />

Gespielt wurde die mir damals unbekannte<br />

Variante Texas Hold’em. Jeder<br />

Spieler erhält lediglich zwei verdeckte<br />

Karten (Pocket Cards), die nur er selbst<br />

kennt. Zusätzlich werden sukzessive fünf<br />

Karten offen auf dem Tisch ausgelegt<br />

(Community Cards), die jeder Spieler<br />

zur Bildung seines besten Pokerblatts,<br />

bestehend aus fünf Karten, nutzen darf.<br />

Dazwischen finden mehrere Setzrunden<br />

statt, in denen die Spieler Einsätze bringen,<br />

um den Pot möglichst groß zu machen<br />

bzw. alle Gegner vorzeitig zum<br />

Aussteigen zu bewegen. Das Spielprinzip<br />

ist einfach, die erfolgreiche Umsetzung<br />

hingegen nahezu ein Kunsthandwerk,<br />

wie ich selbst lernen musste. Zwar<br />

ist Poker wie jedes Kartenspiel ein<br />

Glücksspiel, jedoch ist der Faktor<br />

Mensch keineswegs zu unterschätzen.<br />

Wer dauerhaft erfolgreich sein will,<br />

braucht mehr als nur Kartenglück.<br />

„Don’t play your cards, play your opponent“<br />

ist mein persönliches Motto und<br />

drückt dies wohl am besten aus. Da keiner<br />

die genauen Pocket Cards der Gegner<br />

kennt, versucht man diese aufgrund<br />

von Verhaltensweisen zu deuten. Jede<br />

Aktion eines Spielers lässt Rückschlüsse<br />

auf sein Blatt zu, sei es ein Wetteinsatz,<br />

die Körpersprache oder auch nur eine<br />

beiläufige verbale Bemerkung. Gute<br />

Spieler nutzen bewusst diese Aspekte,<br />

um ihre Gegner in die Irre zu führen. Ist<br />

ein hoher Wetteinsatz dann nur ein Bluff<br />

oder bedeutet es tatsächlich eine starke<br />

Hand? Ist ein desinteressierter Gegner<br />

schwach oder lässt er mich in eine Falle<br />

laufen? Die Herausforderung ist also,<br />

sein eigenes Spiel zu variieren, undurchschaubar<br />

zu bleiben und im Idealfall<br />

den Gegner falsche Tatsachen glauben<br />

zu lassen, und gleichzeitig dessen<br />

Verhalten zu interpretieren und zum<br />

eigenen Vorteil zu nutzen.<br />

Poker ist mehr als nur ein Spiel; es<br />

erfordert neben Taktik und Menschenkenntnis<br />

ein hohes Maß an Konzentration,<br />

Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle.<br />

Derzeit laufen Bestrebungen, dass<br />

die International Federation of Poker<br />

(IFP) als Mitglied der International Mind<br />

Sport Association (IMSA) aufgenommen<br />

und Poker neben Schach, Go, Dame<br />

und Bridge international als Denksport<br />

anerkannt wird. Langfristiges Ziel ist eine<br />

Teilnahme an den World Mind Sport<br />

Games. Bis es soweit ist, wird nach wie<br />

vor in Turnieren wie der World Series of<br />

Poker (WSOP) oder der World Poker<br />

Tour (WPT) nicht nur um hochdotierte<br />

Preise gespielt, sondern jeder versucht<br />

sich einen Namen zu machen und sich<br />

gegenüber seinen Konkurrenten zu behaupten.<br />

Das europäische Pendant ist<br />

die European Poker Tour (EPT), in Österreich<br />

existieren der Österreichische<br />

PokerSportVerband (ÖPSV) sowie die<br />

32 Leas•mich


Pokern ist ein Strategiespiel: „Don’t play<br />

your cards, play your opponent.“ Da keiner<br />

die genauen Pocket Cards der Gegner kennt,<br />

versucht man diese aufgrund von Verhaltensweisen<br />

zu deuten.<br />

Austrian Pokersport Association (APSA).<br />

Letztere hat es in den vergangenen<br />

Jahren geschafft, österreichweit eine<br />

Bundesligastruktur für Pokervereine einzuführen<br />

und somit den sportlichen<br />

Gedanken massiv zu fördern.<br />

Neben offiziellen Turnieren oder<br />

Casinos kann Poker auch in den zahlreichen<br />

online-Pokerräumen im Internet<br />

gespielt werden. Viele Anbieter ermöglichen<br />

das Spiel mit Spielgeld, sodass<br />

<strong>Leasing</strong> Charity Poker<br />

man auf einfach Weise ohne echte Geldeinsätze<br />

in die Pokeratmosphäre eintauchen<br />

und ausprobieren kann. Onlinepoker<br />

kann jederzeit mit beliebigen<br />

Leuten rund um die Welt gespielt werden.<br />

Die meisten Softwareprodukte unterstützen<br />

die Spieler und ermöglichen<br />

dadurch einen leichten Einstieg. Weiters<br />

weiß man stets um den exakten Chip-<br />

Count aller Mitspieler Bescheid. Andererseits<br />

muss man dafür den Nachteil in<br />

Unter zahlreicher Teilnahme von Vertretern der <strong>Leasing</strong>industrie ging das<br />

1. Charity Poker Event in den Räumlichkeiten der Casinos Austria über<br />

die Bühne. Dabei wurden für karitative Zwecke € 2.300,– gespendet.<br />

Kauf nehmen, dass man seine Gegner<br />

nicht live beobachten kann, womit ein<br />

wesentlicher Aspekt des Pokerns verloren<br />

geht.<br />

Wo auch immer Poker heute gespielt<br />

wird, es begeistert mehr und mehr Spieler<br />

aller Altersklassen. Es bietet einen<br />

Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen<br />

und um sich mit anderen<br />

sportlich zu messen. Zocken, bluffen<br />

und taktieren, spielen und gespielt werden,<br />

in die einzigartige Atmosphäre am<br />

Pokertisch eintauchen, das ist die Faszination<br />

Poker. Vielleicht sitzen wir uns<br />

schon beim nächsten Spiel gegenüber,<br />

bis dahin wünsche ich ein gutes Blatt. ı<br />

Am 4. März 2010 lud IT Finance Consulting (ITFC) zum 1. <strong>Leasing</strong> Charity Pokerturnier<br />

in das Casino Wien auf der Kärntnerstraße ein. Unter reger Beteiligung von<br />

<strong>Raiffeisen</strong> schlug sich die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> exzellent.<br />

Teilnehmer waren u.a. EBV <strong>Leasing</strong>, Unicredit <strong>Leasing</strong>, Bawag-PSK <strong>Leasing</strong>, <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> International und Gastgeber<br />

ITFC. Die <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong> zeigte sich sehr pokerfreudig: Mit Michael Ohner, Dieter Scheidel (RLI), Ingo Oberortner,<br />

Günter Strobl, Walter Kaufmann, Iris Scharbach und Ulrike Schmied war sie unter den insgesamt 30 Teilnehmern stark<br />

vertreten. Auf den Finaltisch schafften es schließlich fast alle <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Leasing</strong>-Teilnehmer: Michael Ohner, Dieter Scheidel,<br />

Ulrike Schmied, Iris Scharbach und Günter Strobl.<br />

Der erste Platz ging an Günter Strobl vor Peter Schachner (ITFC) und Michael Steiner (EBV <strong>Leasing</strong>).<br />

Als Spende kamen insgesamt € 1.500,– für eine erkrankte Kollegin in der <strong>Leasing</strong>branche zusammen, die von Fr. Monsberger<br />

(ITFC) übernommen wurde. Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmer wird im Herbst 2010 ein weiterer<br />

Pokerabend für die <strong>Leasing</strong>industrie stattfinden.<br />

NUMMER 3| OKTOBER2010 33


facts&figures<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

Insolvenzstatistik<br />

Ó Insolvenzen Ó Privatkonkurse Ó Neuprotokollierungen<br />

Der von vielen befürchtete Insolvenz-Tsunami ist nicht nur<br />

ausgeblieben, die Zahlen der Unternehmenszusammenbrüche<br />

sind sogar im einstelligen Bereich gegenüber dem<br />

Vergleichszeitraum 2009 zurückgegangen. Die Krise ist<br />

für Österreichs Wirtschaft weit glimpflicher verlaufen als<br />

in anderen europäischen Ländern. Das liegt daran, dass<br />

Österreich ein sehr wohlhabendes Land ist, aber auch<br />

an der raschen und beherzten Reaktion der Politik. Jedoch<br />

ist der Zenit laut KSV von 1870 noch nicht überschritten.<br />

Der erste Ansturm ist bewältigt, aber eine zweite Welle<br />

an Insolvenzen wird nicht vermeidbar sein. Diese kommt<br />

wahrscheinlich erst dann in Gang, wenn der Aufschwung<br />

sich verstärkt hat und die Zinsen angehoben werden.<br />

Quelle: KSV<br />

0<br />

1. Halbjahr 2008 1. Halbjahr 2009 1. Halbjahr 2010<br />

Aufschwung mit anhaltender Unsicherheit<br />

Durch die Abwertung des Euro begünstigt, sollte der Export des Euro-Raumes in der zweiten Jahreshälfte<br />

2010 weiter expandieren. Im Jahr 2011 wird der Aufschwung im Euro-Raum jedoch verhalten ausfallen.<br />

Mit einiger Verzögerung gegenüber den USA und Asien hat<br />

nunmehr auch im Euro-Raum ein kräftiger Aufschwung der Industriekonjunktur<br />

eingesetzt: Begünstigt durch die Abwertung<br />

des Euro und die nach wie vor starke Nachfrage aus Fernost entwickelte<br />

sich der Export im 2. Quartal außerordentlich gut und<br />

kurbelte – trotz der Turbulenzen um die hohen Budgetdefizite einiger<br />

südlicher Länder im April und Mai – die Binnennachfrage<br />

an. Die Wirtschaft des Euro-Raums expandierte gegenüber dem<br />

Vorquartal um 1,0 %. Vom besonders lebhaften Wachstum in<br />

Deutschland (+2,2 %) profitierten auch die Nachbarländer, darunter<br />

Österreich, während die Wirtschaft in den südlichen<br />

Schuldnerländern des Euro-Raumes weiterhin stagnierte.<br />

Für den Euro-Raum und die ostmitteleuropäischen Länder<br />

zeigen die Frühindikatoren für die zweite Jahreshälfte 2010<br />

weiterhin ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum an.<br />

Mit dem Auslaufen des Impulses, der durch die Abwertung entstanden<br />

ist, wird die Exportsteigerung im weiteren Jahresverlauf<br />

verflachen. Die Verbesserung der Kapazitätsauslastung<br />

und der Gewinnlage dürfte auch die Anlageinvestitionen der<br />

Unternehmen beleben. Damit wird ein Rückfall in eine Rezession<br />

zunehmend unwahrscheinlich.<br />

Dennoch dürfte der Aufschwung im Euro-Raum im Jahr<br />

2011 verhalten bleiben. Zum einen wird der Export langsamer<br />

wachsen als 2010. Zum anderen werden die anstehenden<br />

Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung die private Nachfrage<br />

dämpfen. Dies gilt insbesondere für jene Länder des Euro-Raumes,<br />

die mit schwacher Wettbewerbsfähigkeit und den Nachwirkungen<br />

von Immobilienpreisblasen konfrontiert sind. Das<br />

hohe Staatsdefizit dieser Länder und die ausgeprägten Ungleichgewichte<br />

im Euro-Raum bedeuten weiterhin ein Risiko.<br />

In Deutschland und seinen Nachbarländern wird die Wirtschaft<br />

damit stärker expandieren als im südlichen Euro-Raum.<br />

Für Österreich erwartet das WIFO ein Wirtschaftswachstum<br />

von 2,0 % für 2010 und 1,9 % für 2011. Die Erholung wird primär<br />

vom Warenexport getragen, der mit Raten von +12,0 %<br />

2010 und +7,3 % 2011 gegen Ende 2011 das Niveau von 2008<br />

wieder erreichen wird. Dank der günstigen Exportaussichten<br />

ist auch eine Stärkung der heimischen Nachfrage zu erwarten.<br />

Die Ausrüstungsinvestitionen werden sich zunehmend stabilisieren<br />

und der private Konsum wird mit der Verbesserung der<br />

Wirtschaftslage über den gesamten Prognosezeitraum weiterhin<br />

stetig wachsen.<br />

6<br />

Langfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

6<br />

Kurzfristige Zinssätze<br />

in Prozent<br />

4<br />

Verbraucherpreise<br />

in Prozent<br />

5<br />

4<br />

USA<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Österreich<br />

Quelle: WIFO<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2007<br />

Österreich<br />

Japan<br />

2008 2009 2010e 2011e<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2007<br />

Euro-Raum<br />

USA<br />

Japan<br />

2008 2009 2010e 2011e<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

2007<br />

USA<br />

Japan<br />

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