Schulmedizin – Osteopathie - Osteopathic Research
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Das Wissen zur <strong>Osteopathie</strong> und deren Akzeptanz bei Ärzten im Kanton Zürich Eine Online <strong>–</strong> Umfrage Konstanze Wiesend 2009<br />
ungefähr 85% dieser Behandlungsverfahren nicht die wissenschaftlichen Kriterien.<br />
(Ernst, 1995). Er gibt zu, dass die wissenschaftlichen Verfahren der<br />
Komplementärmedizin noch weniger validierbar sind als jene in der <strong>Schulmedizin</strong>,<br />
aber man sollte die Bemühungen der CAM sehen und anerkennen, da sie immer<br />
erfogreicher bezüglich Wissenschaftlichkeit werden. Es existiert ein weiteres<br />
Argument, das gegen Komplementär- und Alternativmedizin spricht, nämlich, dass<br />
die Philosophie der Komplementär <strong>–</strong> und Alternativmedizin so offensichtlich falsch<br />
ist, dass es Zeitverschwendung wäre überhaupt damit wissenschaftlich zu forschen.<br />
Ernst meint dazu, dass es stimmt, dass der CAM oft eine fundierte theoretische<br />
Basis fehlt und manches auf philosophischen Aspekten aufgebaut ist, doch sagt er<br />
auch, dass in der Historie der Medizin manche Annahmen falsch waren und sie im<br />
Laufe der Zeit korrigiert wurden.<br />
Die Philosophie und geschichtliche Entwicklung der medizinischen Richtungen, der<br />
Schul - und der Komplementärmedizin, scheinen in dieser Diskussion ein<br />
interessanter Aspekt zu sein. Liem (2006) schreibt dazu ,daß heilkundliche Verfahren<br />
nicht einfach existieren, sie entwickeln sich undie entstehen unter der Annahme<br />
bestimmter Paradigmen, die verschiedenen Prozessen unterworfen sind (Liem,<br />
2006).<br />
Die <strong>Schulmedizin</strong> wurde von Paradigmen geprägt, schreibt Liem weiter. Eines dieser<br />
Paradigmen ist der Fragmentismus. Fragmentismus bedeutet, dass alles auf Teile,<br />
Moleküle, Zellen, Viren und deren Wechselwirkungen zurückführbar und erklärbar ist.<br />
Die Beschränkung auf den aristotelischen Ursachenbegriff der Causa efficiens<br />
(wirkende Ursache, auswirkende Ursache) ist ein weiteres Paradigma der<br />
<strong>Schulmedizin</strong>. Sie stützt sich vorwiegend auf unikausale lineare Ursachen <strong>–</strong><br />
Wirkungs <strong>–</strong> Prinzipien, wobei weitere aristotelische Ursachen wie causa materialis,<br />
causa formalis und causa finalis) unberücksichtigt bleiben, was dazu führt, dass sich<br />
die <strong>Schulmedizin</strong> auf die Gesetze der Chemie, klassischen Physik und<br />
Virchowschen Zellularpathologie stützt. Ebenso nennt er als Paradigma den<br />
statistischen Reduktionismus, mit dem er beschreibt, dass die wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse in der Medizin zum grossen Teil auf Vergleich von Fallzahlen basieren.<br />
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