Schulmedizin – Osteopathie - Osteopathic Research
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Das Wissen zur <strong>Osteopathie</strong> und deren Akzeptanz bei Ärzten im Kanton Zürich Eine Online <strong>–</strong> Umfrage Konstanze Wiesend 2009<br />
11. Schlussbemerkung<br />
Eines der Anliegen der Studie war es die Akzeptanz der <strong>Osteopathie</strong> auf dem<br />
Gesundheitsmarkt zu durchleuchten und den Wissensstand zur <strong>Osteopathie</strong> zu<br />
erfragen. Auch sollte evaluiert werden, ob es Kritik an der <strong>Osteopathie</strong> gibt. Diese<br />
Studie zeigt, dass 68% der Ärzte die <strong>Osteopathie</strong> grundsätzlich gut finden auf dem<br />
Gesundheitsmarkt und 89% der Ärzte die mit <strong>Osteopathie</strong> zusammenarbeiten finden,<br />
daß sie eine ergänzende Massnahme zur <strong>Schulmedizin</strong> ist. 45% der Ärzte empfehlen<br />
auf Grund der fehlenden Wissenschaftlichkeit keine <strong>Osteopathie</strong> und für knapp 40%<br />
ist die Wirksamkeit der <strong>Osteopathie</strong> nicht bewiesen.<br />
Die oben beschriebene Tendenz findet man auch in der Diskussion zwischen<br />
<strong>Schulmedizin</strong> und CAM wieder (Stadler, 2009; Benini, 2009; Jänz, 2006; Geiser,<br />
2008). Mangelnde Wissenschaftlichkeit, Dogmen, Glauben, magisch-religiöse<br />
Wurzeln und das intuitive Arbeiten, sind nur einige Kritikpunkte, die in Medien und<br />
Studien gegen die CAM angeführt werden. (Rüegg, 2008; Jänz, 2006; Angell und<br />
Kassirer, 1998).<br />
Die <strong>Schulmedizin</strong> dagegen wird kritisiert, dass sie mathematischer, technischer und<br />
kühler wird. Es gilt nur Reproduzierbarkeit und Signifikanz. (Nager, 2000, 2007).<br />
Andererseits kann niemand die segensreichen Fortschritte und Errungenschaften der<br />
<strong>Schulmedizin</strong> von der Hand weisen (Nager 2007).<br />
So wie die <strong>Schulmedizin</strong> von sich behauptet, aus Fehlern immer wieder gelernt zu<br />
haben und sich daraus korrigiert zu haben, wirft sie der CAM vor, aus Fehlern nicht<br />
zu lernen, sondern lediglich den Heilssatz zu ändern.<br />
Der Vorteil der <strong>Schulmedizin</strong> ist, dass sie, obschon sie sich oft irrt, ihren Irrtum doch<br />
hie und da zugeben kann, und sich somit korrigieren kann. Der Fehler verschwindet<br />
dann. Der Nachteil der meisten Komplementärmedizinen ist ihre heilslehre-artige<br />
Struktur, die Irrtümer oft umdeuten muss, weil es im nahezu religiösen System einer<br />
Heilslehre keine Irrtümer geben darf. Der Fehler bleibt dann, wird aber einfach<br />
anders interpretiert. (unbekannter Autor, Wiesend, 2009).<br />
Kessler hält fest, dass der Glaube an eine wissenschaftliche moderne Medizin auf<br />
der einen Seite und eine unwissenschaftliche CAM auf der anderen Seite in der<br />
medizinischen Landschaft ein weit verbreitetes Phänomen ist. (Kessler, 2006,<br />
S.218). Die Realität zeige ein anderes Bild. Er führt eine Studie aus JAMA Journal of<br />
the American Medical Association an, mit dem Titel „Die fortdauernde und<br />
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