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Ausgabe 32 (Dezember 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

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Seite 6 Aus Bund und Land<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2004</strong><br />

Bevölkerungsentwicklung hat enorme<br />

Auswirkungen auf Wirtschaftsstandort<br />

Gemeinsamer Wille für Trendwende erforderlich – Zur Bewältigung des<br />

demographischen Wandels ist eine Produktivitätssteigerung nötig<br />

Der Obmann der CDU-Landtagsfraktion<br />

in der Enquetekommission<br />

„Demographischer<br />

Wandel“, Peter Beuth,<br />

appellierte nach einer Anhörung<br />

zur demographischen<br />

Entwicklung an Bürger und<br />

Verantwortungsträger, sich<br />

dem Thema verstärkt zu widmen.<br />

„Die Anhörung hat die Befürchtungen<br />

der CDU-Landtagsfraktion<br />

bestätigt, daß der<br />

demographische Wandel enorme<br />

Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort<br />

und die finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit der öffentlichen<br />

Hand hat. Dies haben<br />

die Experten eindrucksvoll<br />

bestätigt“, sagte Beuth.<br />

„Wir müssen ein stärkeres Bewusstsein<br />

in der Öffentlichkeit<br />

für die Herausforderungen<br />

schaffen, die sich aus der Alterung<br />

der Bevölkerung in Hes-<br />

sen und der teilweise dramatischen<br />

Schrumpfung der Einwohnerzahl<br />

in manchen Regi-<br />

Peter Beuth, Obmann der CDU-Landtagsfraktion in der Enquete-Kommission<br />

„Demographischer Wandel“.<br />

Land selbst wichtige Voraussetzungen<br />

schaffen und sei hier<br />

bereits auf dem richtigen Weg.<br />

Beispielhaft erwähnte Beuth<br />

die Infrastrukturmaßnahmen<br />

im Bereich der Hochschulen<br />

(TUD-Gesetz, neues Hochschulgesetz),<br />

beim Verkehr<br />

(Sonderstraßenbauprogramm<br />

mit 80 Maßnahmen) und bei<br />

der Verbesserung der Qualität<br />

der Bildung (neues Schulgesetz,<br />

Unterrichtsgarantie).<br />

„Wir brauchen einen gemeinsamen<br />

Willen in Politik, Wirtschaft<br />

und Medien, eine<br />

Trendwende zu schaffen. Die<br />

Politik kann und will niemanden<br />

zwingen, sich für eine<br />

bestimmte Lebensform zu<br />

entscheiden. Es muß alles getan<br />

werden, um einen nachhaltigen<br />

Bevölkerungsaufbau<br />

zu erreichen“, betonte der<br />

CDU-Politiker. „Wir müssen<br />

die strukturelle Rücksichtslosigkeit<br />

in der Gesellschaft wie<br />

auch die finanziellen Nachteile<br />

gegenüber Familien im<br />

Steuer- und Sozialsystem abbauen.“<br />

Mentalitätswechsel für<br />

Ehe, Familie und Kinder<br />

Wir brauchen einen Mentalitätswechsel<br />

pro Ehe, Familie<br />

und Kinder. Und wir müssen<br />

die Rahmenbedingungen ändern,<br />

um die Belange der Erwerbsarbeit<br />

mit den Belangen<br />

der Kindererziehung und der<br />

Pflege alter und kranker Angehöriger<br />

in Einklang zu bringen“,<br />

sagte Beuth abschließend.<br />

Arbeitsmarkt der<br />

Trostlosigkeit<br />

Zum zehnten Mal in Folge steigen die<br />

saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen<br />

Am Arbeitsmarkt herrscht<br />

Trostlosigkeit in Reinform.<br />

Ohne die statistischen<br />

Tricks müsste Rot-Grün die<br />

höchste Arbeitslosigkeit<br />

ausweisen, die jemals in einem<br />

November seit der<br />

Wiedervereinigung gemessen<br />

worden ist.<br />

Zum zehnten Mal in Folge<br />

steigen die saisonbereinigten<br />

Arbeitslosenzahlen. Seit 40<br />

Monaten gehen die sozialversicherungspflichtigen<br />

Jobs permanent zurück.<br />

In keinem einzigen Monat<br />

seit dem Juni 2001 ist der<br />

Bundesregierung gelungen,<br />

einen Zuwachs bei den<br />

Jobs in Deutschland zu<br />

schaffen. Über 1,2 Millionen<br />

Jobs seit seitdem verloren<br />

gegangen.<br />

Nachdem der CDU-Landtagsabgeordnete<br />

Dr. Franz Josef<br />

Jung den Hessischen Ministerpräsidenten,<br />

Roland Koch,<br />

um Unterstützung bei seinem<br />

Kampf für den Bau des Rüdesheimer<br />

Bahntunnels gebeten<br />

hatte, hat sich dieser nun in<br />

einem Schreiben persönlich<br />

an Bundesverkehrsminister<br />

Stolpe gewandt.<br />

Wie Jung mitteilt, habe Koch<br />

diesen nachdrücklich gebeten,<br />

die Haltung der Bundesregierung<br />

zum Bau eines<br />

Bahntunnels in Rüdesheim zu<br />

überdenken. Koch habe in seinem<br />

Schreiben eindringlich<br />

auf die Vereinbarung<br />

aus dem Jahr 1998<br />

hingewiesen, aus der<br />

die Verpflichtung<br />

der Bundesregierung<br />

eindeutig hervorgehe,<br />

das Restrisiko<br />

einer Kostensteigerung<br />

bei Realisierung<br />

des Bahntunnels<br />

zu 50 Prozent<br />

zu tragen. Die<br />

übrigen 50 Prozent<br />

teilen sich nach der<br />

Vereinbarung das<br />

Land Hessen, der<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-<br />

Kreis sowie die Stadt<br />

Rüdesheim am<br />

Rhein. Während<br />

Land, Stadt und<br />

Kreis dazu auch weiterhin<br />

grundsätzlich bereit sind,<br />

bleibt das Bundesverkehrsministerium<br />

derzeit bei seiner<br />

ablehnenden Position und will<br />

sich nur an einer Fiktivlösung<br />

beteiligen.<br />

An Vereinbarung halten<br />

Rot-Grün hat Arbeitsmarkt<br />

gegen die Wand gefahren<br />

Das belegt ganz klar: Die<br />

Bundesregierung hat den<br />

Arbeitsmarkt mit Tempo 200<br />

gegen die Wand gefahren.<br />

Die Betroffenen müssen ausbaden,<br />

was Schröder & Co.<br />

Ihnen eingebrockt<br />

haben. Deshalb<br />

muß endlich<br />

Schluss sein mit<br />

dem ewigen Gesundbeten.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

ist vollkommen<br />

festgefahren<br />

und mit Hartz<br />

IV alleine wird er nicht<br />

wieder flott werden.<br />

Konzept für mehr Arbeit<br />

wird gebraucht<br />

Wir brauchen endlich ein Regierungskonzept,<br />

wie wieder<br />

mehr Arbeit in Deutschland<br />

entstehen soll. Nur so kann<br />

unser Land wieder auf einen<br />

Wachstumspfad zurückkehren<br />

und nur so erhalten die<br />

Millionen Arbeitslose wieder<br />

eine berufliche Perspektive.<br />

Einsatz für Rüdesheimer<br />

Bahntunnel<br />

Ministerpräsident Roland Koch schreibt<br />

an Bundesverkehrsminister<br />

In seinem Schreiben habe der<br />

Ministerpräsident unterstrichen,<br />

daß aus der oben genannten<br />

Vereinbarung eindeutig<br />

hervorgehe, daß sich der<br />

Bund hälftig am Restrisiko einer<br />

Kostensteigerung zu beteiligen<br />

hat, so Jung, der sich für<br />

das Engagement Roland Kochs<br />

herzlich bedankte. Koch habe<br />

das Verkehrsministerium gebeten,<br />

zu dieser Verpflichtung<br />

auch weiterhin zu stehen und<br />

überdies ein persönliches Gespräch<br />

zu dem Thema angeregt,<br />

was auch Jung ausdrücklich<br />

begrüßen würde.<br />

Bundeskanzler ist<br />

persönlich gefragt<br />

Dieser hatte sich bereits selbst<br />

mehrfach nicht nur an das<br />

Bundesverkehrsministerium,<br />

sondern zuletzt auch an den<br />

Bundeskanzler persönlich gewandt,<br />

um auf die Dringlichkeit<br />

einer Lösung des größten<br />

<strong>Rheingau</strong>er Verkehrsproblems<br />

hinzuweisen. „Es ist<br />

endlich an der Zeit, diese unerläßliche<br />

Infrastrukturmaßnahme<br />

für die Region umzusetzen,“<br />

so der CDU-Politiker.<br />

Tunnelbauten stoßen immer wieder auf<br />

ungeahnte technische Schwierigkeiten.<br />

Den Mehraufwand in Rüdesheim<br />

mitzutragen, versprach die Bundesregierung<br />

schon vor Jahren.<br />

Bahntunnel hat<br />

oberste Priorität<br />

„Der Bahntunnel hat für Rüdesheim<br />

und den unteren<br />

<strong>Rheingau</strong> oberste Priorität und<br />

ist aus strukturpolitischen Gesichtspunkten<br />

unverzichtbar“.<br />

Es sei in keiner Weise akzeptabel,<br />

daß die Bundesregierung<br />

die Rüdesheimer immer wieder<br />

enttäusche und nicht zu einer<br />

Lösung des seit Jahrzehnten<br />

bestehenden Verkehrsproblems<br />

beitragen wolle.<br />

„Die Lösung des Rüdesheimer<br />

Verkehrsproblems könnte die<br />

Entwicklung Rüdesheims und<br />

des gesamten <strong>Rheingau</strong>s nicht<br />

zuletzt als Tourismus-Standort<br />

entscheidend voranbringen,“<br />

ist sich Jung sicher. Ein seit<br />

Jahrzehnten währender Streit<br />

könne damit beendet werden.

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