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Ausgabe 32 (Dezember 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

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Seite 8 Europa und mehr<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2004</strong><br />

Kommission endlich im Amt<br />

Christdemokrat Barroso und Mannschaft mit großer Mehrheit bestätigt<br />

Michael Gahler. Mitglied im Europäischen Parlament.<br />

Am 18. November <strong>2004</strong> wurde<br />

die Kommission Barroso<br />

vom Europäischen Parlament<br />

mit 449 Ja- bei 149 Nein-Stimmen<br />

und 82 Enthaltungen ins<br />

Amt gewählt.<br />

Dem ging eine 5-monatige politische<br />

Diskussion mit unvorhergesehenen<br />

Ereignissen voraus:<br />

Mit der Nominierung des<br />

Christdemokraten Barroso als<br />

neuen Kommissionspräsidenten<br />

im Juni, trugen die Staatsund<br />

Regierungschefs dem Ergebnis<br />

der Europawahl vom<br />

13. Juni Rechnung, aus der die<br />

Fraktion der Europäischen<br />

Volkspartei und Europäischer<br />

Demokraten (EVP-ED) erneut<br />

als stärkste Fraktion hervorgegangen<br />

war.<br />

Barrosos erste Aufgabe war die<br />

Zusammenstellung der neuen<br />

Kommission aus den Vorschlägen<br />

der Regierungen, die dann<br />

als Mannschaft insgesamt vom<br />

Parlament bestätigt werden<br />

muß.<br />

Es kam anders: Bei den Anhörungen<br />

kamen Zweifel an einigen<br />

der Kandidaten auf, sowohl<br />

fachlicher als auch politischer<br />

Natur. Trotz intensiver<br />

Gespräche zwischen Barroso<br />

und den Fraktionsvorsitzenden<br />

konnte im Vorfeld keine Lösung<br />

gefunden werden, so daß<br />

der Kommissionspräsident in<br />

letzter Minute um eine Vertagung<br />

der Entscheidung ersuchte.<br />

Im Kreuzfeuer standen<br />

besonders der Italiener Buttiglione,<br />

der Ungar Kovács, die<br />

lettische Kandidatin Ingrida<br />

Udre und die Niederländerin<br />

Nelly Kroes.<br />

Barrosos hat sein<br />

Team umgestellt<br />

Barroso zog in dieser Situation<br />

die einzig richtige Konsequenz:<br />

Er entschloß sich, sein Team für<br />

die neue Kommission zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht vorzustellen<br />

und nutzte die drei Wochen<br />

zwischen dem Oktober - und<br />

November-Plenum. Er konnte<br />

nicht nur den italienischen Ministerpräsidenten<br />

bewegen,<br />

den bisherigen Außenminister<br />

Franco Frattini als neuen Kandidaten<br />

zu benennen, sondern<br />

ersetzte auch die bisherige lettische<br />

Kandidatin durch ihren<br />

in Brüssel hoch angesehen<br />

Landsmann Andris Piebalgs,<br />

ehemals Botschafter Lettlands<br />

bei der EU, als Kommissar für<br />

Energiefragen. Dem Ungarn<br />

Kovacs wies Barroso als neues<br />

Ressort den Bereich Steuern<br />

und Zollunion zu. Mit dieser<br />

Neuformierung stellte sich Barroso<br />

im November erneut dem<br />

Plenum in Straßburg - und<br />

überzeugte.<br />

Kommission mehrheitlich<br />

bürgerlich besetzt<br />

Die EVP-ED-Fraktion hätte<br />

gerne noch die eine oder andere<br />

personelle Veränderung<br />

gesehen, vor allem den Austausch<br />

von Kovacs und Kroes,<br />

jedoch wurde die Zustimmung<br />

nun für ein kompetenteres<br />

Kommissionskollegium erteilt,<br />

das mehrheitlich für eine bürgerliche<br />

politische Ausrichtung<br />

steht.<br />

Insgesamt sind sowohl Parlament<br />

und Kommission durch<br />

dieses Vorgehen gestärkt worden.<br />

Denn die Regierungen,<br />

die jeweils einen Kandidaten zu<br />

benennen haben, werden sich<br />

künftig besser überlegen müssen,<br />

wen sie vorschlagen. Als<br />

„Versorgungsposten“ für verdiente<br />

Parteigrößen oder zum<br />

Abschieben unliebsamer „Parteifreunde“<br />

dient die Kommission<br />

jedenfalls nicht mehr. Und<br />

die Kommission trat am 22.11.<br />

ihr Amt mit letztendlich nur<br />

dreiwöchiger Verzögerung an!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.europarl.eu.int/hearings/commission/<strong>2004</strong>_comm/<br />

default_en.htm<br />

+++ In aller Kürze +++ In aller Kürze +++ In aller Kürze +++ In aller Kürze +++<br />

Gegen aggressives<br />

Marketing<br />

Verbraucher haben bisweilen<br />

das Gefühl, sich gegen den<br />

Drang von außen zum Abschluß<br />

eines Kaufvertrages<br />

kaum wehren zu können. Der<br />

EU-Ministerrat hat sich auf<br />

ein Verbot von solchen und<br />

anderen aggressiven Marketingpraktiken<br />

und irreführender<br />

Werbung geeinigt.<br />

Die EU-Richtlinie untersagt<br />

unter anderem Zahlungsaufforderungen<br />

für gelieferte<br />

Produkte, die der Verbraucher<br />

gar nicht bestellt hat.<br />

Auch ist das Anbieten von<br />

„gratis“-Produkten mit versteckten<br />

Kosten untersagt.<br />

Die Richtlinie zielt auf eine<br />

Angleichung der Vorschriften<br />

in den Mitgliedstaaten über<br />

unlautere Geschäftspraktiken.<br />

Nun muß sich noch das<br />

Europäische Parlament mit<br />

dieser Richtlinie beschäftigen.<br />

http://europa.eu.int/<br />

comm/consumers/cons_int/<br />

safe_shop/fair_bus_pract/<br />

index_de.htm<br />

Auslandsgeschäfte<br />

vorbereiten<br />

Kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen, die ausländische<br />

Geschäftsaktivitäten<br />

planen, bieten die EU-<br />

Kommission, die ‘Euro Info<br />

Centres (EIC) und der dazugehörige<br />

EuropaService der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe im<br />

Internet Hilfestellung. Für<br />

Unternehmen mit Interesse<br />

an zum Beispiel Geschäften<br />

in Asien gibt es Checklisten,<br />

worauf beim Markteintritt zu<br />

achten ist. Bei Investitionen<br />

helfen Studien zum Marktumfeld<br />

weiter.<br />

Wer den EU-Binnenmarkt<br />

nicht verlassen will, erhält<br />

Brancheninformationen etwa<br />

in den Bereichen Automobil-,<br />

Chemie- und Elektroindustrie,<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

herstellende<br />

Industrie und Logistik.<br />

Auch ein Suchservice für EUweite<br />

Ausschreibungen ist<br />

dabei. Das in der Regel kostenlose<br />

Material bezieht alle 25<br />

EU-Länder und zahlreiche<br />

Drittländer mit ein. http://<br />

www.dsgv.de/europaservice<br />

Materialien zur Sprachenvermittlung<br />

im Internet<br />

Die Europäische Kommission<br />

hat eine Broschüre „Lingua<br />

Projekte“ aufgelegt. Diese soll<br />

künftig im Jahresrhythmus erscheinen.<br />

Sie bietet eine Auswahl<br />

von Hilfsmitteln für das<br />

Lernen und Lehren von<br />

Fremdsprachen. Es handelt<br />

sich dabei um Produkte, die aus<br />

geförderten Projekten des Lingua-Programms<br />

erstellt wurden.<br />

Darüber hinaus bietet die Website<br />

Projekt- Links, die nach<br />

Mitgliedstaaten geordnet sind.<br />

Dort kann das entsprechende<br />

Material herunter geladen werden.<br />

http://europa.eu.int/<br />

comm/education/programmes/<br />

socrates/lingua/products_en.<br />

html<br />

Betrugsbekämpfung<br />

auf neue Mitgliedstaaten<br />

ausgeweitet<br />

Künftig können auch die Bürger<br />

in den zehn neuen Mitgliedstaaten<br />

sowie in Rumänien<br />

über eine gebührenfreie<br />

Rufnummer Hinweise auf Betrugsfälle<br />

an das Europäische<br />

Amt für Betrugsbekämpfung<br />

(OLAF) in Brüssel übermitteln.<br />

Die gebührenfreie Rufnummer<br />

(„Freephone“) steht nun in 26<br />

europäischen Ländern zur Verfügung.<br />

Damit hat jeder EU-Bürger die<br />

Möglichkeit, eine Nachricht in<br />

seiner Muttersprache zu hinterlassen<br />

und auf diesem Weg<br />

Hinweise auf Betrugs- oder<br />

Korruptionsdelikte zu übermitteln.<br />

Dies können z.B. Delikte sein,<br />

die gegen die finanziellen Interessen<br />

der Gemeinschaft gerichtet<br />

sind. Alle Anrufe werden<br />

von OLAF-Untersuchungsbeauftragten<br />

ausgewertet. So sind<br />

in den vergangenen zwölf Monaten<br />

auf der Grundlage von<br />

Mitteilungen, die über das<br />

„Freephone“ übermittelt wurden,<br />

10 neue Untersuchungen<br />

eingeleitet worden.<br />

Die deutsche Nummer lautet:<br />

0 800 18 20 595. Zu erreichen<br />

ist das OLAF zudem per E-<br />

Mail: olaf-courrier@cec.eu.int<br />

Nähere Informationen über die<br />

gebührenfreien Rufnummern<br />

stehen auf der OLAF-Website<br />

zur Verfügung: http://europa.<br />

eu.int/comm/anti_fraud/freephone/index_de.html<br />

Drogen – Vorstellung des<br />

Jahresberichts<br />

Die Europäische Beobachtungsstelle<br />

für Drogen und<br />

Drogensucht mit Sitz in Lissabon<br />

hat am 25.11.04 in<br />

Brüssel ihren Jahresbericht<br />

über den Stand des Drogen-<br />

problems in der Europäischen<br />

Union und in Norwegen<br />

vorgelegt. Erstmalig<br />

geht der Bericht mit eigenen<br />

Kapiteln auf jede Substanz<br />

ein und enthält auch<br />

Kapitel zu Querschnittsthemen:<br />

Politik und Drogengesetzgebung,<br />

Fragen zur Kriminalität,<br />

Vorbeugung und<br />

Behandlung.<br />

Am selben Tag hat die Agentur<br />

ihr erstes statistisches Online-Bulletin<br />

und eine Zusammenfassung<br />

der Lage in<br />

den einzelnen Ländern vorgestellt.<br />

Kontakt: http://<br />

www.emcdda.eu.int/mlp/<br />

ms_de-index.shtml<br />

Eröffnung des<br />

akademischen Jahres im<br />

Europakollege Brügge<br />

Kommissionspräsident José<br />

Manuel Barroso eröffnete am<br />

23.11.04 das 55. Akademische<br />

Jahr des Collège<br />

d’Europe in Brügge. Er<br />

nahm dabei Bezug auf die<br />

Rolle des Wissens und der<br />

Bildung und die „einzigartige<br />

Rolle“ der Kommission.<br />

Seit 1980 haben mehr als<br />

eine Millionen. europäische<br />

Studenten Teile ihres Studiums<br />

im Ausland absolviert.<br />

Auch Berufsschüler leisteten<br />

Praktika im europäischen<br />

Ausland ab. Die KOM möchte<br />

bis 2011 drei Millionen.<br />

Studenten über ERASMUS<br />

erreichen und bis 2013 jährlich<br />

150.000 Berufsschüler in<br />

Mobilitätsprogramme integrieren.<br />

Details: http://www.coleurop.<br />

be/template.asp?pagename=<br />

homepage<br />

Liebe Leser des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>s,<br />

die CDU <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> und Ihre Mandatsträger wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine<br />

besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten, Glück und Gottes Segen im neuen Jahr.<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

Bundestagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender<br />

Hohenstein<br />

Dr. Franz Josef Jung<br />

Vorsitzender der<br />

CDU-Landtagsfraktion<br />

Eltville<br />

Frieder Rothenberger<br />

Kreistagsvorsitzender<br />

Niedernhausen<br />

Birgit Kind<br />

Vorsitzende der<br />

CDU-Kreistagsfraktion<br />

Lorch<br />

Peter Beuth<br />

Landtagsabgeordneter<br />

<strong>Taunus</strong>stein

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