01.11.2012 Aufrufe

Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> • 20<strong>10</strong> RNK=g~ÜêÖ~åÖ • ISSN 0945-6538<br />

� Kaskadennutzung � EU-Forstpolitik


EDITORIAL INHALT<br />

2 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

„Holz wird knapp, die Preise steigen, endlich lohnt sich<br />

die Waldbewirtschaftung wieder.“ So ähnlich könnte eine<br />

zugegebenermaßen eindimensionale Botschaft der Forstwirtschaft<br />

dieser Tage lauten. Demnach wäre doch alles<br />

gut, oder?<br />

Doch stattdessen erhitzt die Pressekampagne des VHI (Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie)<br />

die forstlichen Gemüter. Und indirekt gerät auch der <strong>BDF</strong> in die öffentliche<br />

Schusslinie der Gegner dieser Kampagne.<br />

Doch worum geht es eigentlich?<br />

Die Verbandslandschaft in Berlin ist sehr vielfältig. Schon seit Jahren zeigt sich, dass politisches<br />

Gehör nur in dem Maße zu erlangen ist, wie es gelingt, über Verbands- und Verbandsgruppengrenzen<br />

hinweg Gemeinsamkeiten zu identifizieren und politisch zu artikulieren.<br />

Nachdem der <strong>BDF</strong> in den vergangenen Monaten den Kontakt zu den Umweltschutzverbänden<br />

und -institutionen deutlich intensiviert hat, wurde nunmehr auch Kontakt<br />

mit der Holz verarbeitenden Industrie aufgenommen.<br />

Nach mehreren Gesprächen mit unterschiedlichen Verbänden wurde eine Thematik, die<br />

letztendlich allgemeine Brisanz hat, nämlich das Verhältnis zwischen stofflicher und<br />

energetischer Holznutzung, in einer gemeinsamen Erklärung mit dem VHI (<strong>BDF</strong> Aktuell<br />

<strong>10</strong>/20<strong>10</strong>) aufgegriffen.<br />

Darin sprechen wir uns nicht gegen die energetische Holznutzung aus, die im Übrigen<br />

mittlerweile einen wichtigen Beitrag für die Ertragslage vieler Forstbetriebe darstellt. Wir<br />

fordern eine Stärkung der Kaskadennutzung und eine stärkere Ausrichtung der gesetzlichen<br />

Vorgaben und Förderrichtlinien auf die tatsächlichen Rohstoffpotenziale (vgl. Artikel<br />

in diesem Heft).<br />

Völlig unabhängig davon hat der VHI in der Folgezeit eine Pressekampagne gegen die<br />

„Holzverbrennung“ gestartet, die ob ihrer teilweise reißerischen Aufmachung für erheblichen<br />

Widerspruch gesorgt hat. Der <strong>BDF</strong> ist weder involviert in diese Kampagne noch<br />

unterstützt er sie.<br />

Schon seit Langem fordern wir Verwaltung und Politik auf, eine schlüssige Konzeption in<br />

Bezug auf den möglichen Beitrag der Biomasse für die von der <strong>Bund</strong>esregierung eingeleitete<br />

Energiewende vorzulegen, bislang leider ohne Erfolg. Jeder, der den <strong>BDF</strong> nun für<br />

einen „Forwarderbrandstifter“ hält, möge sich vor Augen führen, mit welchen Mitteln wir<br />

bislang unsere gewerkschaftlichen und forstpolitischen Ziele und Forderungen artikuliert<br />

haben. Es ist unschwer zu erkennen, dass eine einseitige und bewusst überzeichnende<br />

Pressearbeit nicht unser Ding ist.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch wenn das Wetter dies lange nicht anzeigte, so nähern<br />

wir uns doch unweigerlich dem Jahresende. Die <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esleitung schaut auf ein<br />

ereignisreiches Jahr zurück, in dem wir versucht haben, Ihre Belange auf bundespolitischer<br />

Ebene in vielen Themenbereichen zu vertreten. Die vielfältigen Rückmeldungen<br />

bestärken uns in dem eingeschlagenen Weg. Die vielen Besuche in den Landesverbänden<br />

haben mir gezeigt, wie engagiert, sachlich und fachlich fundiert Berufspolitik betrieben<br />

wird. Die Erfolge unserer Bemühungen sind manchmal überschaubar, aber der <strong>BDF</strong><br />

wird wahrgenommen und er wird ernst genommen. Diese Tatsache ist in der heutigen<br />

Zeit nicht hoch genug einzuschätzen und sie ist Ausfluss Ihrer aller Arbeit.<br />

Dafür und für Ihren Einsatz danke ich Ihnen im Namen der gesamten <strong>Bund</strong>esleitung.<br />

Das Jahr 2011 wird als internationales Jahr der Wälder den Wald und die <strong>Forstleute</strong> vermehrt<br />

in den öffentlichen Fokus rücken. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass<br />

das kommende Jahr ein Jahr des Waldes wird und dass die Öffentlichkeit, aber auch die<br />

Politik wahrnimmt, dass das Ökosystem Wald mit der Vielzahl seiner Funktionen eine<br />

Grundfeste der menschlichen Gesellschaft darstellt. Diese Erkenntnis muss sich endlich<br />

auch in den politischen Entscheidungen niederschlagen.<br />

Mir bleibt vorerst nur, Ihnen und Ihren Familien für die anstehende Advents- und Weih -<br />

nachtszeit ein paar geruhsame Stunden zu wünschen, verbunden mit der Hoffnung,<br />

dass wir alle gesund ins neue Jahr kommen.<br />

Ihr<br />

Hans Jacobs<br />

Forstpolitik<br />

Platte oder Pellets?<br />

Erfolgreiche Sauvesper in Berlin 4<br />

<strong>BDF</strong> beim BMELV 6<br />

Klimawandel und Waldmanagement 7<br />

Arbeitskreise/Vertretungen<br />

Über die Jugendarbeit im Verband 9<br />

dbb-Symposium zur Tarifpluralität<br />

Forstwirte:<br />

Mindestlohn für die Waldarbeit <strong>12</strong><br />

Senioren: Altersschwindel 13<br />

Aus den Ländern<br />

Technischer Dienst<br />

in Baden-Württemberg kommt! 15<br />

Landesgewerkschaftstag Brandenburg 20<br />

Personelles<br />

Freud und Leid 34<br />

Spende für polnische <strong>Forstleute</strong> 9<br />

Spruch des Monats<br />

Naturschutz ist kein Luxus, sondern die<br />

notwendige Sicherung und Investition in<br />

unsere Zukunft. Norbert Röttgen, <strong>Bund</strong>es -<br />

umweltminister vor der UN<br />

Titelfoto: Jürgen Nießen, pixelio.de;<br />

Logo: UN-Waldforum<br />

3<br />

<strong>10</strong>


Platte oder Pellets?<br />

Die deutsche Forstwirtschaft erfährt<br />

in den letzten Jahren eine Renaissance<br />

der Holznutzung in Gestalt steigender<br />

Holzpreise. Viele Teilmärke haben<br />

sich zwischenzeitlich vollständig in<br />

einen Verkäufermarkt gewandelt, nachdem<br />

die Forstwirtschaft ihr Holz teilweise<br />

über Jahrzehnte hinweg eher<br />

entsorgt denn gewinnbringend vermarktet<br />

hat. Die Rede ist vor allem von<br />

den Industrieholzsortimenten, die alternativ<br />

der stofflichen (Zellstoff, Holzwerkstoffindustrie)<br />

wie der energetischen<br />

Nutzung (direkter Hausbrand,<br />

Pelletindustrie, Biomasseheizkraftwerke)<br />

zugeführt werden können.<br />

Stofflich vs. energetisch<br />

Die Entwicklung hat mehrere Gründe.<br />

Zum einen hat die erhebliche,<br />

staatlich subventionierte Neuansiedlung<br />

von großen Platten- und Zellstoffverarbeitungskapazitäten<br />

zu einer<br />

bundesweit gestiegenen Rundholznachfrage<br />

geführt. Zum anderen haben<br />

gestiegene Öl- und Gaspreise sowie<br />

die Fördergrundsätze des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) in den<br />

letzten Jahren für sprunghaft erhöhte<br />

Nachfrage nach Brennholz und Holzpellets<br />

gesorgt, die vielerorts in den<br />

Forstbetrieben mittlerweile nicht mehr<br />

vollständig befriedigt werden kann.<br />

Neuerdings kommt zusätzlich hinzu,<br />

dass immer neue Biomasseheizkraftwerke<br />

geplant und umgesetzt werden,<br />

die eine zusätzliche erhebliche Nachfrage<br />

nach Biomasse generieren.<br />

Gesetze der Marktwirtschaft<br />

Wir erleben hier eine Entwicklung,<br />

die den Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft<br />

folgt. Die Nachfrage an<br />

Rundholz hat in den vergangenen Jahren<br />

die Angebotsmengen in weiten Teilen<br />

überholt. Preiserhöhungen sind die<br />

notwendige Folge in einem durch die<br />

Knappheit der zu vermarktenden Güter<br />

gekennzeichneten Markt. Mittlerweile<br />

hat diese Problematik auch Teile der<br />

Sägeholzindustrie erfasst, da beispielsweise<br />

bei der Buche geringwertige<br />

Stammholzsortimente sowie Parkettholz<br />

ebenso von dem Sog der energetischen<br />

Verwertung erfasst wurden.<br />

Der Forstwirtschaft und den Betrieben<br />

kommt diese Entwicklung mehr als<br />

gelegen. In Zeiten, in denen auch der<br />

öffentliche Wald mehr nach dem jährlichen<br />

Betriebsergebnis, denn nach<br />

dem Umfang der für die Gesellschaft<br />

erbrachten Leistungen gemessen werden,<br />

führen die Preissteigerungen zu<br />

deutlich besseren Bilanzergebnissen.<br />

Die dargestellte Entwicklung hat<br />

dazu geführt, dass unabhängig von<br />

der Preisgestaltung und der Preisflexibilität<br />

der Nachfrager der Rohstoff einfach<br />

nicht mehr in der benötigten Menge<br />

zur Verfügung steht.<br />

Rohstoffverknappung<br />

Eigentlich kann es den Forstbetrieben<br />

relativ egal sein, wer das Rundholz<br />

aufkauft, solange die Preise stimmen.<br />

Viele Waldbesitzer und <strong>Forstleute</strong> argumentieren<br />

denn auch, dass dieses ein<br />

Problem der Holz verarbeitenden Industrie<br />

sei. Über Jahrzehnte wurden<br />

uns die Preise für Industrieholz quasi<br />

vorgegeben, und nun hat sich das Blatt<br />

glücklicherweise gewendet.<br />

Allerdings hat die Problematik auch<br />

eine forstpolitische Dimension. Die<br />

<strong>Bund</strong>esregierung verfolgt ein ehrgeiziges<br />

Ziel in Bezug auf die Verwendung<br />

erneuerbarer Energien. In diesem Zusammenhang<br />

wird die energetische<br />

Verwertung von Holz im Rahmen des<br />

EEG finanziell unterstützt. Dadurch<br />

können höhere Rundholzpreise an die<br />

Waldeigentümer gezahlt werden.<br />

Ebenso wurden viele der in den<br />

letzten Jahren in Deutschland angesiedelten<br />

Holzverarbeitungsindustrien mit<br />

öffentlichen Mitteln unterstützt und teilweise<br />

sicher auch erst möglich gemacht.<br />

Förderpolitik ohne<br />

Gesamtkonzeption<br />

So sehr es zu begrüßen ist, dass<br />

die <strong>Bund</strong>eskanzlerin die Energiewende<br />

zur Chefsache erklärt hat, so schwierig<br />

ist nachzuvollziehen, dass hier eine in<br />

sich wenig koordinierte Förderpolitik<br />

betrieben wird, ohne dass eine Gesamtkonzeption<br />

in Bezug auf die erforderliche<br />

Gesamtrohstoffversorgung<br />

be steht.<br />

FORSTPOLITIK<br />

Die Holznutzung erfreut sich wachsender Nachfrage. Foto: Jens Düring<br />

Der <strong>BDF</strong> spricht sich für eine gestaffelte<br />

Nutzungsstrategie aus. Diese<br />

Kaskadennutzung (erst stoffliche, dann<br />

energetische Verwendung von Holz) ist<br />

sicher nicht die Lösung aller Probleme,<br />

eine entsprechende Konzeption würde<br />

jedoch zur Entspannung der Sachlage<br />

beitragen.<br />

Aus unserer Sicht schafft die stoffliche<br />

Holzverwertung im nachgelagerten<br />

Bereich (holzbe- und -verarbeitende<br />

Industrie, Handwerk etc.) deutlich<br />

mehr Arbeitsplätze, sodass diese zunächst<br />

zu favorisieren ist. Tatsache ist<br />

aber auch, dass der Energieträger<br />

Holz aus ökologischen Gründen zukünftig<br />

eine deutlich höhere Bedeutung<br />

haben wird und daher seine energetischen<br />

Potenziale gerade unter dem<br />

Aspekt des Klimawandels auch genutzt<br />

werden müssen.<br />

Die Politik ist dringend gefordert,<br />

ihre Förderprogramme an den tatsächlichen<br />

forstlichen Nutzungskapazitäten<br />

auszurichten. Sowohl die Neuanlage<br />

von Produktionsstandorten der Holzwerkstoffindustrie,<br />

wie auch die Ansiedlung<br />

neuer Biomassekraftwerke<br />

können nur vor dem Hintergrund einer<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 3


FORSTPOLITIK<br />

Die Holzwerkstoffindustrie wendet sich gegen die gesteigerte primäre<br />

energetische Nutzung des Holzes. Foto: Bernd Sterzl, pixelio.de<br />

4 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

konkreten Holzbeschaffungskonzeption<br />

erfolgen.<br />

KUPs bisher ohne realistische<br />

Chance<br />

In diesem Zusammenhang wird immer<br />

wieder mit Kurzumtriebsplantagen<br />

(KUPs) als Lösung für das Rohstoffproblem<br />

argumentiert. Hier bestände die<br />

Möglichkeit, auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen Biomasse mit deutlich höheren<br />

Zuwachsraten als im Wald zu produzieren.<br />

Im Übrigen wurde der Biomasse<br />

aus KUPs in einem Gutachten der<br />

<strong>Bund</strong>esregierung ein Höchstmaß an<br />

CO2-Emissionsvermeidung attestiert.<br />

Doch auch hier besteht eine Unwucht,<br />

da derzeit nur Grenzertragsböden für<br />

die Anlage von KUPs zur Verfügung<br />

stehen. Die Förderung der Biogasanlagen<br />

durch das EEG hat die Rendite -<br />

erwartung der Flächeneigentümer so<br />

stark ansteigen lassen, dass in weiten<br />

Teilen der Republik KUPs keine realistische<br />

Alternative darstellen. Auch hier<br />

ist eine deutliche Nachjustierung erforderlich,<br />

die hoffentlich durch die Evaluierung<br />

des EEG geschehen wird.<br />

Distanz zur<br />

VHI-Pressekampagne<br />

Diese Grundsätze hat der <strong>BDF</strong> gemeinsam<br />

mit dem Verband der Holzwerkstoffindustrie<br />

in einer gemeinsamen<br />

Erklärung veröffentlicht (siehe<br />

<strong>BDF</strong> aktuell <strong>10</strong>/20<strong>10</strong>). Bedauerlicherweise<br />

ist der <strong>BDF</strong> derzeit in die Mitverantwortung<br />

für eine Pressekampagne<br />

des VHI genommen worden, die sich<br />

gegen die energetische Nutzung von<br />

Holz an sich richtet. Der <strong>BDF</strong> hat sich in<br />

der gemeinsamen Erklärung mit dem<br />

VHI jedoch nicht generell gegen die<br />

Sauvesper und EU-Forstpolitik<br />

Erstmals fand die Sauvesper<br />

nicht im Wald statt, sondern wetterunabhängig<br />

inmitten der Stadt. Bereits<br />

zum dritten Mal veranstaltete<br />

der <strong>BDF</strong> gemeinsam mit dem DFWR<br />

seine gemeinsamen Traditions -<br />

gespräche in Berlin mit Politikern,<br />

Experten und Entscheidungsträgern<br />

aus Parlament und Verwaltung<br />

Ungewöhnlich wie das späte Datum<br />

fand die diesjährige Sauvesper<br />

des <strong>BDF</strong> am 9. November nicht im<br />

Wald, sondern in einem Restaurant in<br />

der Mitte von Berlin statt.<br />

energetische Nutzung ausgesprochen<br />

(bspw. fördert die Brennholznutzung<br />

die Bindung der Bevölkerung an den<br />

Wald), sondern möchte die stoffliche<br />

Nutzung vorschalten.<br />

Es ist wichtig, die Politik deutlich<br />

auf Missstände hinzuweisen und eine<br />

entsprechende Nachjustierung einzufordern.<br />

Wenn in der Öffentlichkeit allerdings<br />

der Eindruck entsteht, dass die<br />

energetische Holznutzung an sich abzulehnen<br />

ist, dann besteht die Gefahr,<br />

dass die Waldbewirtschaftung und die<br />

Waldbesitzer selbst in die Diskussion<br />

geraten und das ist unbedingt zu verhindern.<br />

Der <strong>BDF</strong> sieht die Priorität eindeutig<br />

darin, die dargestellten Standpunkte<br />

deutlich und sachlich im Rahmen<br />

der Gespräche in Politik und Verwaltung<br />

zu vertreten, anstatt sich mit<br />

Fotomontagen brennender Holzerntemaschinen<br />

zu beschäftigen. � HJ<br />

Der <strong>BDF</strong> lehnt Pressehetzkampagnen mit brennenden Forwardern, die die notwendige Einheit der<br />

Forst- und Holzbranche gefährden, ab. Foto: VHI<br />

Zusage von Ministerin Aigner<br />

Mit Unterstützung des DFWR,<br />

durch die Nähe zum Regierungsviertel<br />

und im Rahmen eines spannenden<br />

Themas gelang es, erfreulich viele Zusagen<br />

auf unsere Einladung zu erhalten.<br />

Neben vielen Mitgliedern der<br />

<strong>Bund</strong>estagsausschüsse „Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz“<br />

sowie „Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit“ hatte sich auch<br />

die parlamentarische Staatssekretärin<br />

im <strong>Bund</strong>esumweltministerium (BMU)<br />

MdB Ursula Heinen-Esser eingefunden.<br />

Daneben nahmen auch MDir Clemens<br />

Neumann (Abteilungsleiter 5,<br />

BMELV) und Dr. Manfred Klein (BfN) an<br />

der diesjährigen Sauvesper teil.<br />

EU-Forstpolitik und Klimawandel<br />

Diesen Themenkreis hatte sich unser<br />

Kollege Michael Diemer, Vizepräsident<br />

der UEF, für seinen Einführungsvortrag<br />

(siehe Seite 7) gesucht, an den<br />

sich eine spannende Diskussion anschließen<br />

sollte.


Er spannte den Bogen von internationalen<br />

Diskussionen über die europäische<br />

Forstpolitik, Stichworte Biomasseaktionsplan,<br />

Biodiversitätsstrategie,<br />

CO2-Emissionshandel, FLEGT-Abkommen,<br />

Forstaktionsplan, Forststrategie,<br />

Grünbuch Wald oder GAP, über den<br />

Klimawandel und die wachsende Bedeutung<br />

des Rohstoffs Holz bis zur täglichen<br />

Praxis im heimischen Forstamt.<br />

Während auf EU-Ebene die Forstwirtschaft<br />

und der Wald insgesamt immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnen und<br />

in jeder der sieben Generaldirektionen<br />

Prominente Gäste: Clemens Neumann, Abteilungsleiter im BMELV<br />

und Ursula Heinen-Esser MdB, parl. Staatssekretärin im BMU.<br />

sektoral Ausschnitte betrachtet werden,<br />

versinkt das bedeutsame Ökosystem<br />

und dessen Verwaltung in<br />

Deutschland im Sparstrumpf der Nation.<br />

Mehr <strong>Forstleute</strong> nach Brüssel<br />

Nichtsdestotrotz ist es weiterhin bedeutend,<br />

mehr forstlichen Sachverstand<br />

in Brüssel zu implementieren.<br />

Der <strong>BDF</strong> fordert seit Langem eine Generaldirektion<br />

Forst. Unabhängig von<br />

dieser visionären Maximalforderung ist<br />

es wesentlich, auf europäischer Ebene<br />

präsenter zu sein, um die eigenen<br />

Standpunkte deutlich zu machen.<br />

In der Generaldirektion Landwirtschaft,<br />

die großen Einfluss auf den<br />

Forstsektor hat, sind von 1 000 Mitarbeitern<br />

gerade einmal drei <strong>Forstleute</strong>.<br />

Forstpartie krank gespart<br />

Nach weiteren Ausführungen zum<br />

erhöhten Krankenstand in den Forstverwaltungseinheiten,<br />

vor allem durch<br />

psychische Belastungen, zog Michael<br />

Diemer das Fazit, dass Waldwirtschaft<br />

Die Gastgeber Hans Jacobs, <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esvorsitzender, und Georg Schirmbeck MdB, Präsident des<br />

Deutschen Forstwirtschaftsrates.<br />

heute immer in engemZusammenhang<br />

mit dem globalen<br />

Klimawandel<br />

diskutiert werden<br />

muss. Er führte weiter<br />

aus, dass angesichts<br />

der differenzierten<br />

Rolle, die die<br />

Waldwirtschaft in<br />

Bezug auf den Klimawandeleinnimmt,<br />

der Waldwirtschaft<br />

eine steigende<br />

Wertigkeit<br />

zukommt.<br />

Und dies auf allen Ebenen, von<br />

Brüssel bis hinunter in die einzelnen<br />

Forstbetriebe! Die Notwendigkeit eines<br />

multifunktionalen Waldmanagements<br />

durch qualifiziertes Forstpersonal ist<br />

größer denn je.<br />

Eine rege Diskussion mit Josef Göppel MdB<br />

(CSU), <strong>BDF</strong>-Mitglied in Bayern.<br />

Der <strong>Bund</strong>esvorsitzende Hans Jacobs<br />

ergänzte dies anschaulich, indem<br />

er ausführte, dass die Forstwirtschaft<br />

im Kampf gegen die Klimaerwärmung<br />

oder in den Bemühungen zur<br />

Erhaltung der biologischen Vielfalt vergleichsweise<br />

wenige Mittel benötigt,<br />

um eine hohe Prioritätensetzung zu realisieren.<br />

Ganz anders als etwa die Innere<br />

Sicherheit oder die Bildung, die<br />

eine ähnliche Priorität haben.<br />

Altenheim mit Wald<br />

Der Präsident des DFWR, MdB Georg<br />

Schirmbeck (CDU), machte deutlich,<br />

dass nachhaltige und multifunktionale<br />

Den Impulsvortrag hielt Michael Diemer,<br />

Vizepräsident der UEF und Mitglied im <strong>BDF</strong>-<br />

<strong>Bund</strong>esvorstand.<br />

Forstwirtschaft keine leeren Begriffe<br />

sind. In Bezug auf die Personalsituation<br />

und das Durchschnittsalter der <strong>Forstleute</strong><br />

sprach er vom „Altenheim mit<br />

Wald“. Auch er betonte, dass akuter<br />

Handlungsbedarf besteht. Das Gegensteuern<br />

im Klimawandel und der dadurch<br />

notwendige Waldumbau, der der<br />

ganzen Gesellschaft zugutekommt,<br />

funktioniert nicht mit Stellenabbau. �<br />

Text und Fotos: Jens Düring<br />

Weitere Informationen:<br />

www.european-foresters.org<br />

www.dfwr.de<br />

FORSTPOLITIK<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 5


FORSTPOLITIK<br />

6 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Die Internationale Forstpolitik in wichtiger<br />

aber schwieriger Phase<br />

Besuch des <strong>BDF</strong> beim BMELV<br />

Am Tag nach der Sauvesper hatten<br />

Hans Jacobs und Ines von Keller<br />

die Gelegenheit zu einem intensiven<br />

Gedankenaustausch mit dem neuen<br />

Abteilungsleiter für den Forstbereich im<br />

BMELV, MDir Clemens Neumann. Zudem<br />

nahm Dr. Eckhard Heuer als Referent<br />

für Klimafragen in der Forstabteilung<br />

teil.<br />

Arbeitsgruppe für neue<br />

Waldstrategie 2020<br />

Einleitend auf den inoffiziell vorliegenden<br />

Entwurf einer Waldstrategie<br />

angesprochen, stellte Neumann dar,<br />

dass das derzeitige Papier auf allgemeine<br />

Ablehnung stoße und er der<br />

Forstchefkonferenz vorgeschlagen habe,<br />

eine Arbeitsgruppe zu gründen,<br />

die eine tragfähige umfassende Strate-<br />

<strong>BDF</strong> (Hans Jacobs, Ines v. Keller) im Gespräch mit dem neuen Abteilungsleiter<br />

BMELV Clemens Neumann (r.).<br />

gie erarbeiten soll. Es bestand Einigkeit<br />

über das Ziel, eine Gesamtstrategie zu<br />

entwickeln, die die Belange der Biodiversitätsstrategie,<br />

der Nachhaltigkeitsstrategien<br />

etc. zusammenführt und als<br />

Regierungsstrategie gleichberechtigt<br />

neben den anderen Strategien Bestand<br />

hat.<br />

Zu den derzeit auf EU-Ebene laufenden<br />

Konsultationen zur zukünftigen<br />

Ausgestaltung der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik (GAP) stellte der Abteilungsleiter<br />

heraus, dass die Agrarministerkonferenz<br />

sich hierzu klar positioniert<br />

habe und die Forstwirtschaft in<br />

der zweiten Säule für die Abgeltung<br />

gesellschaftlicher Leistungen ausreichend<br />

Berücksichtigung finden würde.<br />

Im Übrigen vertrat Neumann die Ansicht,<br />

dass der Einfluss der EU auf den<br />

Wald möglichst gering gehalten werden<br />

müsse, um eine Gesamtzuständigkeit<br />

der EU möglichst zu verhindern.<br />

Der <strong>BDF</strong> ist der Meinung, dass wir<br />

<strong>Forstleute</strong> uns auf EU-Ebene viel stärker<br />

einbringen müssen, da viele forstliche<br />

Regelungen dort beschlossen und<br />

auf nationaler Ebene nur noch umgesetzt,<br />

aber nicht mehr beeinflusst werden<br />

können (NATURA 2000 u. Ä.).<br />

Stärkere Einbindung auf<br />

EU-Ebene erforderlich<br />

Ein weiteres Thema war das<br />

<strong>Bund</strong>esprogramm zur biologischen<br />

Vielfalt des <strong>Bund</strong>esumweltministeriums<br />

(BMU), das die Grundlagen für die finanzielle<br />

Förderung von Maßnahmen<br />

zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie<br />

legen soll. Hier wurde vonseiten<br />

des <strong>BDF</strong> die Meinung geäußert, dass<br />

die Umsetzung der angedachten 15-<br />

Mio.-Euro-Fördermittel tunlichst über<br />

die in <strong>Bund</strong> und Ländern für die Umsetzung<br />

der EU-Förderprogramme bereits<br />

bestehenden Verwaltungsstränge<br />

abgewickelt werden müsse. Auch war<br />

man sich einig, dass die Umsetzung<br />

der Ziele dieser Strategie voraussichtlich<br />

viel höhere Finanzmittel benötigt,<br />

ohne das bislang klar ist, wo diese zu<br />

akquirieren sind.<br />

Eine mögliche Finanzierungsquelle<br />

stellt der Wald-Klima-Fonds dar, der<br />

aus der Vermarktung der Zertifikate<br />

aus der CO2-Senkenfunktion des Waldes<br />

nach Kapitel 3.4 des Kyoto-Protokolls<br />

gespeist wird. Neben der Festlegung<br />

eines möglichst großen Teilbetrages<br />

für den Wald besteht das Problem,<br />

dass derzeit nur für die Periode 2008<br />

bis 20<strong>12</strong> mit einer Ausschüttung zu<br />

rechnen ist. Es wird prognostiziert,<br />

dass die deutsche Forstwirtschaft in<br />

den kommenden Jahren wegen des<br />

hohen Anteils an älteren vorratsreichen<br />

Waldbeständen voraussichtlich zu einer<br />

Kohlenstoffquelle wird. Daher setzt<br />

sich die <strong>Bund</strong>esregierung für ein Verfahren<br />

ein, das nicht die faktische Nettospeicherung<br />

von Kohlenstoff zur<br />

Grundlage der Berechnung macht,<br />

sondern als Beurteilungsmaßstab die<br />

„normale“ Waldbewirtschaftung und<br />

die sich daraus ergebende Entwicklung<br />

der Speicherraten (= Vorräte) zugrunde<br />

legt. Im zweiten Schritt wird die<br />

Differenz der prognostizierten zu den<br />

tatsächlichen Vorräten bewertet und<br />

der Wald entsprechend als CO2-Quelle<br />

bzw. Senke eingestuft.<br />

Quelle oder Senke?<br />

Zudem soll die Möglichkeit, die<br />

dauerhafte CO2-Speichung in Holzprodukten<br />

anzurechnen, eröffnet werden<br />

und Kohlenstoffverluste durch Großkalamitäten<br />

(Sturmwürfe, Großfeuer u. a.<br />

= Wald als CO2-Quelle) herauszurechnen,<br />

da sie nicht anthropogen beeinflussbar<br />

sind.<br />

Das Thema Klimawandel stellt insgesamt<br />

auch für das BMELV und die<br />

angeschlossenen Forschungsinstitute<br />

einen wichtigen Themenkomplex dar,<br />

zu dem Neumann für das Frühjahr die<br />

Einladung der forstlichen Verbände<br />

plant. Er nahm den Vorschlag des <strong>BDF</strong>,<br />

dieses Treffen zu einer regelmäßigen<br />

Einrichtung zum gegenseitigen Gedankenaustausch<br />

zu entwickeln, bereitwillig<br />

auf.<br />

Das Gespräch war ausgesprochen<br />

konstruktiv und kollegial, ein Umstand,<br />

der sich offenbar auch auf die Kommunikation<br />

zwischen BMELV und BMU erstreckt,<br />

die sich gegenüber der letzten<br />

Legislaturperiode deutlich verbessert<br />

hat. Dies begrüßt der <strong>BDF</strong> ausdrücklich.<br />

� HJ<br />

<strong>Bund</strong>esgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 30) 40 81 65 50<br />

Info@bdf-online.de<br />

www.bdf-online.de


Klimawandel und Waldmanagement<br />

Über die Notwendigkeit einer forststrategischen Neuausrichtung<br />

Betrachtet man die internationale,<br />

forststrategische Diskussion zum Klimawandel<br />

einerseits und die forstbetrieblichen<br />

Realitäten in den einzelnen<br />

Forstbetrieben und Landesforstverwaltungen<br />

andererseits, sind teilweise<br />

deutliche Diskrepanzen festzustellen.<br />

Der globale Klimawandel ist eines der<br />

meistdiskutierten Themen unserer Zeit<br />

und allein die Vielzahl der internationalen<br />

Konferenzen in der Folge von Kyoto<br />

zeigt den Stellenwert, welchen das<br />

Thema Klimawandel in der internationalen<br />

Politik einnimmt. In diesen Diskussionen<br />

kommt der Forstwirtschaft<br />

weltweit eine zunehmend bedeutende<br />

Rolle zu.<br />

Forstwirtschaft gewinnt<br />

weltweit an Bedeutung<br />

Auch die europäische Forstwirtschaft<br />

wird vom Klimawandel direkt<br />

und stark betroffen sein. Während sich<br />

in Südeuropa Waldbrand- und Trockenheitsprobleme<br />

verschärfen werden,<br />

ist in Nordeuropa von längeren<br />

Wachstumsperioden für den Wald auszugehen.<br />

In Mitteleuropa wird die Häufigkeit<br />

forstlicher Katastrophen, wie<br />

Sturmwurf und Käferkalamitäten, durch<br />

den Klimawandel weiter zunehmen. Im<br />

naturnahen Lebensraum Wald droht<br />

durch den Klimawandel ein starker Biodiversitätsverlust,<br />

welchem in der<br />

Waldbewirtschaftung entgegengewirkt<br />

werden muss und soll. Die Produktion<br />

des erneuerbaren Rohstoffes Holz ist<br />

aber auch ein wichtiges Instrument der<br />

CO2-Minderung: klassisch stofflich,<br />

energetisch und zukünftig gegebenenfalls<br />

auch petrochemisch.<br />

Spannungsfeld Naturschutz<br />

und Holznutzung<br />

Die Forstwirtschaft befindet sich<br />

somit in einer Doppelrolle. Sie ist sowohl<br />

vom Klimawandel stark betroffen<br />

als auch einer der Hauptakteure einer<br />

Strategie gegen den Klimawandel.<br />

Die aktuellen forstpolitischen Diskussionen<br />

auf europäischer Ebene<br />

spiegeln die Bedeutung des Klimawandels<br />

für die Waldbewirtschaftung in ihrer<br />

thematischen Breite wider. Evalua-<br />

tion des Forstaktionsplanes, Biomasseaktionsplan,<br />

Biodiversitätsstrategie,<br />

CO2-Emissionshandel, Grünbuch<br />

„Waldschutz und Waldinformation: Vorbereitung<br />

der Wälder auf den Klimawandel“,<br />

FLEGT (Vermeidung illegalen<br />

Holzeinschlages), die Diskussion zur<br />

gemeinsamen Agrarpolitik und die beginnende<br />

Diskussion zur Neuformulierung<br />

einer EU-Forststrategie thematisieren<br />

die Forstwirtschaft insbesondere im<br />

Zusammenhang mit dem Klimawandel.<br />

Hohe Priorität in Brüssel<br />

Die ungewöhnliche Intensität der<br />

geführten Diskussionen und politischen<br />

Aktivitäten mit einer Vielzahl von<br />

öffentlichen Anhörungen und Symposien<br />

in all diesen Bereichen unterstreicht<br />

die hohe Prioritätensetzung auf<br />

EU-Ebene. Bemerkenswert ist hierbei<br />

auch, dass sich mit der Ministerkonferenz<br />

zum Schutz der Wälder in Europa<br />

(MCPFE, „Forest Europe“) und den<br />

beiden Generaldirektionen Landwirtschaft<br />

und Umwelt gleich drei bedeutsame<br />

Institutionen federführend des<br />

Themas „Waldwirtschaft und Klimawandel“<br />

und der Formulierung einer<br />

neuen Forststrategie annehmen.<br />

Hauptakteur oder Sparschwein<br />

Im starken Gegensatz zu diesen<br />

international diskutierten Zielsetzungen<br />

steht vielerorts die Erlebniswelt der<br />

<strong>Forstleute</strong> in der forstlichen Alltagspraxis.<br />

Hier stehen allzu oft eine starke<br />

Budgetorientierung, drastische Personaleinsparungsauflagen<br />

und striktes<br />

Personalkostenmanagement, fehlender<br />

Nachwuchs, eine zunehmende<br />

Überalterung des Forstpersonals und<br />

steigende Krankenstände im Vordergrund.<br />

Es drängt sich die Frage auf,<br />

welchen Stellenwert die Waldbewirtschaftung<br />

angesichts des drohenden<br />

Klimawandels denn nun gesellschaftlich<br />

einnimmt oder zukünftig einnehmen<br />

soll?<br />

Theoretisch (international) Hauptakteur<br />

und praktisch (vor Ort) Sparschwein?<br />

Und welche Rolle sollen <strong>Forstleute</strong><br />

hierbei in Zukunft noch spielen?<br />

FORSTPOLITIK<br />

Im Wald darf nicht nur der Naturschutz im Fokus stehen. Es kommt auf<br />

Multifunktionalität an. Foto: Jens Düring<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 7


FORSTPOLITIK<br />

8 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Ist multifunktionale Forstwirtschaft<br />

zukunftsfähig oder eher ein Auslaufmodell?<br />

Angesichts der weltweiten Klimaproblematik<br />

bedarf nicht nur der Stellenwert<br />

der Waldbewirtschaftung für<br />

die gesellschaftliche Entwicklung einer<br />

Neubewertung. Vielmehr wachsen<br />

auch die Anforderungen an ein professionelles<br />

Waldmanagement.<br />

<strong>Forstleute</strong> als wichtige<br />

Generalisten unabdingbar<br />

In unserer multifunktionalen Waldwirtschaft<br />

lag die Hauptaufgabe der<br />

<strong>Forstleute</strong> schon immer darin, als Generalisten<br />

die unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Ansprüche an den Wald<br />

(Holznutzung, Erholungs- und Tourismusraum,<br />

Naturschutz etc.) zu koordinieren,<br />

abzuwägen und einer praktikablen<br />

Gesamtlösung zuzuführen. Eben<br />

den Wald multifunktional, professionell,<br />

naturnah und hinsichtlich seines Gesamtnutzens<br />

optimiert zu bewirtschaften.<br />

Nicht zuletzt durch den Klimawandel<br />

sind aber die Ansprüche der einzelnen<br />

gesellschaftlichen Gruppen an<br />

den Wald gestiegen. Verstärkte Holznachfrage<br />

z. B. zur energetischen Nutzung,<br />

eine demografisch bedingte Tourismusintensivierung<br />

im heimischen<br />

Wald und wachsende Forderungen zu<br />

Nutzungsverzichten aus Naturschutzsicht<br />

(Biodiversitätsdiskussion) belegen<br />

das Dilemma der bestehenden<br />

Zielkonflikte. Professionelles und multifunktionales<br />

Waldmanagement ist hierbei<br />

immer der Gefahr ausgesetzt, allen<br />

„Anspruchstellern“ an den Wald<br />

gleichermaßen eine vollständige Erfüllung<br />

der sektoralen Interessen zuguns -<br />

Aufgrund des Klimawandels wird prognostiziert, dass die Sturmereignisse und zufällige Nutzungen<br />

stark zunehmen. Foto: Friedrich Rhensius<br />

ten eines ausgewogenen Gesamtkompromisses<br />

zu verwehren und sich letztendlich<br />

mit allen Interessengruppen<br />

am Wald in einen Konflikt zu begeben.<br />

Aktuelle Begehrlichkeiten zur Privatisierung<br />

des öffentlichen Waldes zeigen<br />

die Dimension des Problems auf.<br />

Bürgerwaldmodelle mit Nutzungsverzicht,<br />

Waldpacht durch die Holzindustrie<br />

und Eigenjagdbezirke zur ausschließlichen<br />

Jagdnutzung haben alle<br />

gemeinsam, dass die Priorisierung einer<br />

sektoralen Zielsetzung durchgesetzt<br />

werden soll.<br />

Multifunktionalität oder sektorale<br />

Interessensverfolgung<br />

Angesichts des Klimawandels und<br />

der differenzierten Rolle, die die Waldwirtschaft<br />

hierbei einnimmt, ist die Notwendigkeit<br />

eines qualifizierten, multifunktionalen<br />

Waldmanagements größer<br />

denn je. Die Dimension der Problemstellung<br />

unterstreicht und verstärkt das<br />

öffentliche Interesse an einem solchen<br />

Waldmanagement.<br />

Einzig an der forststrategischen<br />

Umsetzung fehlt es noch. Waldmanagement<br />

muss auch vor Ort wieder<br />

eine höhere Wertigkeit erhalten. Überzogene<br />

Budget- und Sparvorgaben<br />

müssen dringend zugunsten einer aufgabenorientiertenRessourcenausstattung<br />

mit qualifiziertem Personal in ausreichender<br />

Zahl und Finanzmitteln für<br />

die notwendigen Zukunftsinvestitionen<br />

aufgegeben werden.<br />

Wann werden Waldeigentümer und<br />

<strong>Forstleute</strong> wieder in die Lage versetzt,<br />

sich dieser großen Aufgabe angemessen<br />

zu widmen?<br />

Michael Diemer, UEF<br />

In Brüssel werden viele Entscheidungen mit Einfluss auf die Forstwirtschaft getroffen, ohne dass ausreichend<br />

<strong>Forstleute</strong> vertreten sind. Foto: Schmuttel, pixelio.de


Starke Unterstützung<br />

für polnische Kollegen<br />

Nachdem am 26. September 20<strong>10</strong><br />

13 polnische <strong>Forstleute</strong> und deren Angehörige<br />

bei einem tragischen Busunglück<br />

ums Leben kamen und weitere<br />

38 Menschen verletzt wurden, rief der<br />

<strong>BDF</strong> gemeinsam mit dem Forstverein<br />

zu einer Spendenaktion auf, um den<br />

polnischen Kollegen und deren Familien<br />

schnell und unkompliziert Hilfe zukommen<br />

zu lassen.<br />

JUGEND<br />

ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />

NACHWUCHSARBEIT ALS ZUKUNFTSVORSORGE<br />

Die Vertretung junger <strong>Forstleute</strong> ist nicht nur wichtiger Selbstzweck, sondern vor allem auch<br />

notwendig zur Erhaltung eines starken Verbands<br />

Die Neueinstellungen der letzten<br />

zwei Jahre und die bestehenden<br />

schmalen aber scheinbar stabilen Einstellungskorridore<br />

der Landesforstverwaltungen<br />

und -betriebe zeigen deutlich,<br />

dass die Notwendigkeit erkannt<br />

wurde, den bestehenden Personalbestand<br />

(auch gegen das Ansinnen der<br />

Haushälter) wieder zu verjüngen.<br />

Schaut man in die Lande, ist jedoch<br />

überall zu erkennen dass bereits am<br />

Limit gearbeitet wird – im Wald selbst,<br />

aber auch im erweiterten Bereich.<br />

Aufgabenzuwachs<br />

auf größerer Fläche<br />

Auf alle <strong>Forstleute</strong> sind in den vergangenen<br />

Jahren deutliche Aufgabenzuwächse<br />

und höhere Anforderungen<br />

zugekommen. Schlagworte sind hier<br />

„Neue Geschäftsfelder“, „Verkehrssicherung<br />

im Wald“ aber auch „verlässliche<br />

Ganztagsbetreuung an Schulen“<br />

und die allgegenwärtigen Organisationsänderungen,<br />

die zum Teil beträchtliche<br />

Ausweitungen des Arbeitsvolumens<br />

mit sich brachten und weiter bringen.<br />

Die Liste lässt sich beliebig erweitern.<br />

Neueinstellung als Bereicherung<br />

Für unseren Berufsstand ist jede/r<br />

dieser neu eingestellten Kollegen-/innen<br />

Spenden in Höhe<br />

von 5 200,– €<br />

Innerhalb von nur vier Wochen kamen<br />

so allein vom <strong>BDF</strong> über 5 000,–<br />

Euro zusammen.<br />

Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen<br />

und Spendern für ihre spontane<br />

Hilfsbereitschaft und Solidarität.<br />

eine Bereicherung, kommen auf diese<br />

Weise doch auch neue Sichtweisen und<br />

Ansichten in den Kollegenkreis. Für uns<br />

als berufsständische Vertretung ist jede<br />

Neueinstellung ein Grund zur Freude,<br />

da wir für die Aufrechterhaltung von Einstellungskorridoren<br />

gearbeitet haben<br />

und unsere Bemühungen gegen das oft<br />

prognostizierte Aussterben unseres Berufstandes<br />

endlich fruchten.<br />

Wir brauchen sie –<br />

sie brauchen uns<br />

Unsere Aufgabe ist damit jedoch<br />

noch lange nicht erledigt – es gilt diese<br />

jungen Kolleginnen und Kollegen für<br />

unsere Arbeit zu gewinnen. Wir brauchen<br />

sie, damit wir weiterhin als starke<br />

Diskussionspartner wahrgenommen<br />

werden – und sie brauchen uns. Als<br />

gewerkschaftliche Vertretung, berufsständische<br />

Heimat, Austauschpartner,<br />

Netzwerk und Berater.<br />

Es ist in allen Ländern wichtig, nicht<br />

nur den bestehenden Mitgliederbestand<br />

zu pflegen, sondern diese jungen<br />

Kollegen zu organisieren – in beiderseitigem<br />

Interesse.<br />

Netzwerk im Dialog<br />

Die <strong>BDF</strong>-Jugend möchte dazu beitragen,<br />

den neuen Kolleginnen und<br />

Kollegen bei einem guten Einstieg in<br />

die Berufswelt zu helfen. Wir wollen<br />

aber auch ein länderübergreifendes<br />

forstliches Netzwerk mit den forstlichen<br />

Ausbildungszentren knüpfen, um einen<br />

Wissenstransfer in beide Richtungen<br />

aufrechtzuerhalten und mit den Hochschulen<br />

im Dialog um eine praxisgerechte<br />

Ausbildung zu bleiben. �<br />

Björn Wicks<br />

BUCHTIPP<br />

SCHUTZMASSNAHMEN<br />

GEGEN WILDSCHÄDEN IM<br />

WALD<br />

Verfahren–Technik–Kosten<br />

KWF-Merkblatt Nr. 16/20<strong>10</strong><br />

39 S., zahlr. Bilder sw/farbig, Tabellen,<br />

brosch., 1. Aufl./20<strong>10</strong>, € 5,00, für<br />

Mitgl. € 3,00.<br />

Kuratorium f. Waldarbeit und Forsttechnik<br />

e. V. (KWF) Groß-Umstadt,<br />

Tel.: 06078/785-0, Fax 06078/7885-50,<br />

E-Mail: info@kwf-online.de, Internet:<br />

www.kwf-online.de<br />

Der KWF-Arbeitsausschuss „Waldbau<br />

und Forsttechnik“ hat sich die<br />

Aufgabe gestellt, zahlreiche Informationen<br />

zum Thema Wildschadensverhütung<br />

neu zu bewerten und in der<br />

aktualisierten Form zu bündeln.<br />

Als Ergebnis ist ein Kompendium für<br />

Waldbesitzer, <strong>Forstleute</strong> und Unternehmer<br />

entstanden, das eine schnelle,<br />

auch im Hinblick auf Kosten und<br />

Effizienz bewertete, Information gestattet<br />

und die tägliche Arbeit unterstützen<br />

soll. (rh)<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 9


ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />

<strong>10</strong> <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

ANGESTELLTE<br />

Grundsatz der Tarifeinheit –<br />

Urteil des <strong>Bund</strong>es arbeitsgerichtes (BAG)<br />

Mit seiner Entscheidung zum sogenannten<br />

„Grundsatz der Tarifeinheit“<br />

hat das <strong>Bund</strong>esarbeitsgericht (BAG)<br />

für Aufsehen in Wissenschaft, Politik<br />

und der gewerkschaftlichen Praxis ge-<br />

Das Symposium Tarifpluralität fand am<br />

5. 11. 20<strong>10</strong> in Berlin statt. Foto: dbb<br />

sorgt. Wie nun darauf zu reagieren ist,<br />

ist Gegenstand kontroverser Diskussionen.<br />

Trotz der eindeutigen Aussage<br />

des BAG und der überzeugenden Begründung<br />

für die neue Rechtsprechung,<br />

gibt es nicht wenige, die den<br />

„Grundsatz der Tarifeinheit“ erhalten<br />

wollen.<br />

Konkrete Auswirkungen auf den<br />

öffentlichen Dienst<br />

Der dbb beamtenbund und tarif -<br />

union will einen Beitrag für mehr Sachlichkeit<br />

leisten. Aus diesem Grund fand<br />

ein Symposium zu diesem Thema statt,<br />

da gerade die besonderen Konstellationen<br />

im öffentlichen Dienst bisher in<br />

den ganzen Diskussionen zu wenig bis<br />

gar keine Berücksichtigung fanden.<br />

Die neue Rechtslage und die Initiative<br />

des Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />

und der <strong>Bund</strong>esvereinigung<br />

<strong>Deutscher</strong> Arbeitgeberverbände unter<br />

besonderer Beachtung der Situation im<br />

öffentlichen Dienst muss bewertet werden.<br />

Ruf nach (Grund-)Gesetz -<br />

änderung<br />

Die Forderungen nach einer entsprechenden<br />

Regelung im Tarifvertragsgesetz<br />

bis zu einer Änderung des<br />

Grundgesetzes sind fraglich. Die Befürworter<br />

der (grund-)gesetzlichen Änderungen<br />

wiederholen gebetsmühlenartig<br />

das gleiche Argument: die „englischen<br />

Verhältnisse“. Es würden „Kas-<br />

Keine gesetzlichen Handschellen<br />

für die Sozialpartner<br />

dbb-Symposium „Tarifpluralität in der Praxis des öffentlichen Dienstes“<br />

Die Gesetzesinitiative des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes (DGB)<br />

und der <strong>Bund</strong>esvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände (BDA)<br />

zum Erhalt des vom <strong>Bund</strong>esarbeitsgericht<br />

aufgegebenen „Grundsatzes der<br />

Tarifeinheit“ wird seit Monaten in Politik,<br />

Wissenschaft sowie bei den Sozialpartnern<br />

im öffentlichen Dienst kontrovers<br />

diskutiert. Im Rahmen eines sowohl auf<br />

dem Podium als auch in den Zuhörerreihen<br />

prominent besetzten Symposi-<br />

ums stand diese Initiative auf dem Prüfstand.<br />

„Unklar, gefährlich und<br />

verfassungswidrig“<br />

Den Auftakt vor gut 150 Teilnehmern<br />

machte der Tübinger Arbeitsrechtler<br />

Prof. Dr. Hermann Reichold.<br />

Er stellte seine neue Expertise zu den<br />

konkreten Auswirkungen einer gesetzlich<br />

verordneten Tarifeinheit auf<br />

kadenstreiks“, Zersplitterung der Tariflandschaft<br />

und die Entsolidarisierung<br />

der Beschäftigten drohen. Deshalb sehen<br />

alle Vorschläge vor, dass auch das<br />

Streikrecht beschnitten werden soll.<br />

Kann der Gesetzgeber die Tarifeinheit<br />

normieren, ohne das Grundrecht<br />

der Tarifautonomie von Gewerkschaften<br />

und ihrer Mitglieder zu verletzen?<br />

Drohen wirklich die viel beschworenen<br />

„englischen Verhältnisse“?<br />

Gerade für Regelungen im sensiblen<br />

Bereich der Tarifautonomie muss<br />

der Satz von Charles de Montesquieu<br />

mehr denn je gelten: „Wenn es nicht<br />

notwendig ist, ein Gesetz zu machen,<br />

dann ist es notwendig, kein Gesetz zu<br />

machen.“<br />

Dabei muss auch die Frage erörtert<br />

werden, ob es überhaupt einer gesetzlichen<br />

Regelung bedarf? Der dbb beamtenbund<br />

und tarifunion lehnt jegliche<br />

Beschneidung der vom BAG beschlossenen<br />

Tarifpluralität ab. Nicht<br />

der Gesetzgeber ist gefragt, sondern<br />

die Tarifpartner sind in der Pflicht. V.C.<br />

Sprecherin des Arbeitskreises<br />

Telefon: (02 81) 3 38 31 13<br />

veronika.cleve@bdf-online.de<br />

den öffentlichen Dienst vor. Seine wissenschaftliche<br />

Bewertung lässt keine<br />

Interpretationen zu: „Der Gesetzesentwurf<br />

der DGB/BDA-Initiative ist unklar,<br />

gefährlich und verfassungswidrig.“<br />

So sei schon die Definition des<br />

Begriffs „Betrieb“ im öffentlichen<br />

Dienst völlig unklar. Ist damit beispielsweise<br />

das einzelne Uniklinikum<br />

oder alle Unikliniken eines <strong>Bund</strong>eslandes<br />

gemeint? Oder soll womöglich<br />

der gesamte TdL-Bereich gemeint


sein? Dabei soll der „Betrieb“ laut Gesetzesvorschlag<br />

die entscheidende<br />

Bezugsgröße für die Feststellung der<br />

Mehrheitsgewerkschaft sein. Des<br />

Weiteren sieht Prof. Reichold die<br />

strukturelle Funktion von Tarifauseinandersetzungen<br />

nachhaltig zuunguns -<br />

ten der Beschäftigtenseite gefährdet.<br />

„Jeder Konflikt kann neue, kreative<br />

Lösungen zugunsten der Beschäftigten<br />

fördern. Diese Kreativität ginge<br />

verloren, da das Prinzip der Mehrheitsgewerkschaft<br />

die Kommunikation<br />

unter den Gewerkschaften zurückdrängt<br />

und für die Arbeitgeberseite<br />

keine Veranlassung mehr besteht, von<br />

sich aus auf andere Gewerkschaften<br />

als die Mehrheitsgewerkschaft zuzugehen.“<br />

Keine „englischen Verhältnisse“<br />

zu erwarten<br />

Zwei erfahrene Praktiker stellten im<br />

Anschluss ihre Erfahrungen mit der Tarifpluralität<br />

in den Mittelpunkt ihrer Vorträge.<br />

Dabei kamen Claus Weselsky,<br />

<strong>Bund</strong>esvorsitzender der Gewerkschaft<br />

<strong>Deutscher</strong> Lokomotivführer (GDL), und<br />

Hartmut Möllring, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft<br />

deutscher Länder (TdL)<br />

und niedersächsischer Finanzminister –<br />

für manche überraschend –, zu demselben<br />

Ergebnis: Die Tarifpluralität funktioniert.<br />

Eine gesetzliche Regelung sei<br />

weder angezeigt noch notwendig. „Tarifpluralität<br />

ist kein unlösbares Problem<br />

für den Konzern DB AG und damit auch<br />

für andere Arbeitgeber lösbar.“ Damit<br />

fasst Weselsky seine Erfahrungen in zurückliegenden<br />

Auseinandersetzungen<br />

mit der Bahn AG zusammen und entkräftet<br />

damit ein Hauptargument der<br />

DGB/BDA-Initiative, die drohenden<br />

„englischen Verhältnisse“.<br />

Die gleiche Feststellung traf Hartmut<br />

Möllring: „Im öffentlichen Dienst<br />

der Länder existiert seit Jahren Tarifpluralität<br />

und die Tarifpluralität hat sich bewährt“.<br />

Ein weiteres Hauptargument<br />

der Gesetzesinitiatoren, wonach eine<br />

Spaltung der Belegschaften zu erwarten<br />

sei, war für den Finanzminister nicht<br />

nachvollziehbar. „Beamte und Tarifbeschäftigte,<br />

die zum Teil in demselben<br />

Büro arbeiten, sind von unterschiedlichen<br />

Beschäftigungsbedingungen erfasst.“<br />

Von Spaltungstendenzen sei<br />

ihm aber nie etwas bekannt geworden.<br />

Auch nach seiner Überzeugung sei<br />

ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />

Auf dem Podium wurde heiß diskutiert. V. l.: Frank Stöhr, Vorsitzender dbb-tarifunion, Prof. Dr. jur.<br />

Richard Giesen, Uni München, der Moderator, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der<br />

<strong>Bund</strong>esärztekammer, Minister Hartmut Möllring MdL, Vorsitzender der TdL. Foto dbb<br />

das geplante Gesetz verfassungswidrig<br />

und tauge eher als Thema für Doktorarbeiten<br />

denn als funktionsfähiges<br />

Instrument für die Sozialpartnerschaft<br />

im öffentlichen Dienst.<br />

Kontroverse<br />

Podiums diskussion<br />

Kontrovers ging es auf der Podiumsdiskussion<br />

zu. TdL-Chef Möllring,<br />

Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident<br />

der <strong>Bund</strong>esärztekammer<br />

und Ehrenvorsitzender des Marburger<br />

<strong>Bund</strong>es, Prof. Dr. Richard Giesen vom<br />

Zentrum für Arbeitsbeziehungen und<br />

Arbeitsrecht an der Universität München<br />

sowie der dbb-Vize und 1. Vorsitzende<br />

der dbb-tarifunion, Frank Stöhr,<br />

tauschten ihre Standpunkte aus. „Die<br />

größte Gruppe in einem Betrieb darf<br />

nicht allein die Beschäftigungsbedingungen<br />

aller Arbeitnehmer bestimmen.<br />

Das ist das Gegenteil von pluralistischer<br />

Interessenvertretung und demo-<br />

kratischer Willensbildung“, so Stöhr.<br />

Ganz anders sah das Prof. Giesen, der<br />

die DGB/BDA-Initiatoren wissenschaftlich<br />

begleitet und berät. „Gewerkschaften<br />

von Funktionseliten wie Lokführern,<br />

Betriebsfeuerwehrleuten, Vorfeldoperateuren<br />

und Ingenieuren können nun<br />

ohne die Last rechtlicher Bedenken Arbeitskämpfe<br />

führen.“ Das Ergebnis wäre<br />

Giesen zufolge eine Zersplitterung<br />

der Belegschaften, verbunden mit der<br />

Vervielfachung von Arbeitskämpfen<br />

und einem „Verlust von Kampfparität,<br />

da ein Betrieb jeweils eine Reihe von<br />

Arbeitskämpfen zu gewärtigen hat“.<br />

Diese Einschätzung konnten weder<br />

Frank Ulrich Montgomery noch Frank<br />

Stöhr mit ihren umfangreichen Erfahrungen<br />

zurückliegender Einkommensrunden<br />

mit den Arbeitgebern teilen:<br />

„Viel öfter als wir uns befehden, reden<br />

wir miteinander, um konstruktive Politik<br />

nach vorne zu verabreden.“ Darüber<br />

hinaus hielt Frank Stöhr der akademischen<br />

Bewertung ein weiteres Beispiel<br />

Die über 150 Teilnehmer verfolgen gespannt die Vorträge und Diskussionsbeiträge. Foto: dbb<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 11


ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />

<strong>12</strong> <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

aus der (Streik-)Praxis entgegen. „Einen<br />

Betrieb lahmlegen ist ja nicht mal<br />

eben getan – da braucht es eine nachhaltige<br />

Organisationsstruktur, Menschen<br />

und ausreichende finanzielle<br />

Mittel.“ Auch Hartmut Möllring gab sich<br />

gegenüber der skizzierten „Streikbedrohung“<br />

selbstbewusst. „Arbeitskampf<br />

ist ein Kampf, den auch das Land gewinnen<br />

kann. Der Arbeitgeber muss keinen<br />

Tarifvertrag unterschreiben.“<br />

FORSTWIRTE<br />

„Es freut mich zu sehen, dass junge<br />

Leute nachkommen.“<br />

Das sagte mir mein Vorgänger, der<br />

Leiter der Vertretung der Forstwirte in<br />

Thüringen. Mein Name ist Marcus Menneke<br />

(Jahrgang 1990). 2007 begann<br />

ich meine Ausbildung zum Forstwirt bei<br />

ThüringenForst. Nachdem ich den damaligen<br />

Leiter der Vertretung der Forst-<br />

Öffentlicher Dienst als<br />

Lackmustest<br />

In seinen Schlussworten fasste<br />

Klaus Dauderstädt, stellvertretender<br />

dbb-Vorsitzender, die Bewertung der<br />

DGB/BDA-Initiative aus Sicht des dbb<br />

beamtenbund und tarifunion zusammen.<br />

„Der öffentliche Dienst zeigt,<br />

dass Tarifvielfalt auszuhalten ist, und<br />

was der öffentliche Dienst erträgt, ist<br />

Landesverband Thüringen<br />

Marcus Menneke, neu gewählter Vertreter der<br />

Forstwirte in Thüringen.<br />

Foto: privat<br />

Der Mindestlohn kommt<br />

Die Industriegewerkschaft Bauen-<br />

Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Deutsche<br />

Forstunternehmerverband (DFUV)<br />

einigten sich am 11. Oktober auf einen<br />

Mindestlohntarifvertrag für die Branche<br />

der forstlichen Dienstleister. Ab dem<br />

1. Dezember 20<strong>10</strong> soll ein einheitlicher<br />

Stundenlohn von <strong>10</strong>,52 € gelten, ab<br />

wirte und damit den <strong>BDF</strong> richtig kennengelernt<br />

hatte, trat ich im Februar<br />

20<strong>10</strong> bei. Im vergangenen Juli beendete<br />

ich meine Ausbildung erfolgreich<br />

und wurde, durch meine Tätigkeit als<br />

Haupt-Jugend- und Auszubildendenvertreter,<br />

in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen. Gerade einen<br />

Monat später war Mitgliedsvollversammlung<br />

zum 20-jährigen Bestehen<br />

des <strong>BDF</strong> Thüringen, bei der auch ich in<br />

den neuen Vorstand gewählt wurde.<br />

dem Rest der Gesellschaft zumutbar.“<br />

Der Gesetzgeber sollte sich vielmehr<br />

mit wichtigeren Dingen befassen als<br />

mit „Handschellen für die Sozialpartner“,<br />

so Dauderstädt. � dbb<br />

Vertretung der Forstwirte –<br />

Die Akteure hinter den Kulissen<br />

In loser Reihenfolge werden sich<br />

an dieser Stelle die einzelnen Mitglieder<br />

der Vertretung der Forstwirte in den<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong>n vorstellen.<br />

Es sollen die Menschen in den<br />

Vordergrund rücken, die sich ehrenamt-<br />

dem 1. Dezember 2011 soll dieser auf<br />

<strong>10</strong>,78 € steigen.<br />

Keine Dumpinglöhne durch<br />

ausländische Unternehmer<br />

Somit wurden die Voraussetzungen<br />

für die Aufnahme der forstlichen<br />

Schon ein ganz guter Karrieresprung.<br />

Mich freut es auch, dabei zu sein, nur<br />

hatte ich schon etwas Bedenken, da<br />

ich noch nicht so lange beim Forst und<br />

beim <strong>BDF</strong> dabei bin. Es klopften mir jedoch<br />

viele Leute auf die Schulter und<br />

sagten: „Man wächst mit seinen Aufgaben.“<br />

Somit versuche ich mein Bestes<br />

und hoffe, alle Erwartungen und Aufgaben<br />

gut erfüllen zu können, gerade<br />

während der geplanten Umstrukturierung.<br />

lich für ihre Kollegen stark machen.<br />

Scheuen Sie sich nicht, nun da Sie die<br />

sympathischen Gesichter hinter den Namen<br />

kennen, auf Ihren Vertreter zuzugehen<br />

und Ihre Sorgen und Nöte zu schildern<br />

oder Lob und Kritik loszuwerden.<br />

Dienstleister in das Arbeitnehmerentsendegesetz<br />

geschaffen. Der Tarifabschluss<br />

kommt noch rechtzeitig vor der<br />

kompletten Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

in Europa. Ab Mai 2011 können Arbeitnehmer<br />

der Staaten, die 2004 der EU<br />

beigetreten sind, unbeschränkt eine<br />

Beschäftigung in Deutschland aufneh


men. Mit dem vereinbarten Mindestlohn<br />

soll verhindert werden, dass ausländische<br />

Unternehmer mit Dumping -<br />

löhnen die einheimischen Forstunternehmen<br />

verdrängen.<br />

<strong>Bund</strong>esarbeitsministerium<br />

muss noch zustimmen<br />

Bevor der Mindestlohn in Deutschland<br />

kommt, muss das <strong>Bund</strong>esministerium<br />

für Arbeit und Soziales den Tarifvertrag<br />

für allgemeinverbindlich erklären.<br />

Das geht aber erst, wenn ein Ausschuss<br />

mit je drei Vertretern der Spitzenorganisationen<br />

der Arbeitgeber und Gewerkschaften<br />

dies einvernehmlich beschlossen<br />

hat. Ferner müssen die tarifgebundenen<br />

Arbeitgeber mindestens 50 Prozent<br />

der Arbeitnehmer beschäftigen<br />

und eine Allgemeinverbindlichkeit muss<br />

im öffentlichen Interesse liegen. 2008 ist<br />

die IG BAU schon einmal mit der Implementierung<br />

eines forstlichen Mindest-<br />

SENIOREN<br />

Ein Drittel aller Menschen über 65<br />

Jahre stürzt mindestens einmal im Jahr.<br />

Aufgrund des demografischen Wandels<br />

wird die Zahl der Stürze in den<br />

nächsten Jahren steigen. Etwa 20 Prozent<br />

der Menschen stürzen so unglücklich,<br />

dass sie sich schwerwiegende<br />

Verletzungen zufügen und auf Dauer<br />

pflegebedürftig werden. Ursache ist<br />

oft ein gestörter Gleichgewichtssinn.<br />

Auf einer Fortbildungsveranstaltung<br />

für HNO-Ärzte diskutierten Ende<br />

Oktober in Mannheim Experten über<br />

geeignete Diagnosen bei Schwindel<br />

und Gleichgewichtsstörungen und vorbeugendes<br />

Training für sturzgefährdete<br />

Personen.<br />

Ältere Menschen fallen häufiger<br />

Die Sturzgefährdung nimmt ab<br />

dem 70. Lebensjahrzehnt rapide zu.<br />

Der anhaltende Geburtenrückgang<br />

und die steigende Lebenserwartung<br />

führen bis zum Jahr 2020 zu einer erheblichen<br />

Zunahme dieser Altersgruppe.<br />

Folglich werden immer mehr Men-<br />

lohns gescheitert. Es gab damals jedoch<br />

noch einen konkurrierenden Lohntarifvertrag<br />

mit einem Stundenlohn, der<br />

unter dem geforderten Mindestlohn lag.<br />

Dieser ist mittlerweile ausgelaufen.<br />

Alte Forderung des <strong>BDF</strong><br />

Die Einführung eines forstlichen<br />

Mindestlohns ist auch eine alte Forderung<br />

des <strong>BDF</strong>, die an allen wichtigen<br />

Schaltstellen immer wieder formuliert<br />

wurde. Zuletzt anlässlich der Interforst<br />

20<strong>10</strong> in München.<br />

Gemeinsam mit der IG BAU setzen<br />

wir die Hoffnung und alle Bestrebungen<br />

darauf, dass mittlerweile die Chancen<br />

für einen Mindestlohn in der Forstwirtschaft<br />

besser stehen.<br />

Gute, qualitativ hochwertige und<br />

gefährliche Arbeit muss schließlich fair<br />

entlohnt werden. Das gilt insbesondere<br />

auch für die Arbeit der forstlichen<br />

Lohnunternehmer.<br />

schen sturzgefährdet sein und immer<br />

mehr Menschen müssen unter Umständen<br />

mit teuren Folgebehandlungen<br />

rechnen.<br />

Die Stürze ziehen nicht nur körperliche<br />

Schäden nach sich, sie können<br />

auch soziale und seelische Folgen haben.<br />

Denn aus Angst erneut zu fallen,<br />

bleiben viele ältere Menschen zu Hause,<br />

was wiederum zu Einsamkeit und<br />

Isolation führt und zu Depressionen<br />

führen kann.<br />

Ursachen sind sehr<br />

unterschiedlich<br />

90 Prozent der Stürze sind lokomotorisch<br />

bedingt, das heißt sie ereignen<br />

sich in der Bewegung, meistens beim<br />

Aufstehen, aber auch beim Laufen.<br />

Nicht selten sind sie die Folge einer<br />

Störung des Gleichgewichtssinns.<br />

Dahinter können sich aber auch<br />

weitere Erkrankungen verbergen, z. B.<br />

Muskel- und Gelenkerkrankungen,<br />

neurologische Störungen, wie ein Morbus<br />

Parkinson oder Stoffwechseler-<br />

ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />

Waldarbeit muss als eine der gefährlichsten und anspruchsvollsten Tätigkeiten,<br />

ausgeführt von bestens ausgebildeten Arbeitern, fair und gut bezahlt<br />

werden. Foto: Jens Düring<br />

Immer mehr Senioren leiden unter Altersschwindel<br />

Stürze durch gestörtes Gleichgewicht<br />

Aktiv vorbeugen – auch im Winter – hilft, Stürze zu vermeiden.<br />

Foto: Rainer Sturm, pixelio.de<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 13


ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />

14 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

krankungen, wie etwa Diabetes mellitus.<br />

Aber auch altersbedingte Strukturveränderungen<br />

des Gleichgewichtsorgans<br />

führen dazu, dass sich kleine<br />

Kris talle, sogenannte Otokonien, im<br />

Gleichgewichtsorgan lösen, und einen<br />

sehr heftigen Drehschwindel verursachen.<br />

Dieser gutartige Lagerschwindel<br />

ist eine typische altersbedingte Störung<br />

des Gleichgewichtsorgans im<br />

Innenohr.<br />

Nur eine schnelle und richtige Diagnose<br />

und eine zügig eingeleitete Therapie<br />

mindern die erhöhte Sturzgefahr.<br />

Besser vermeiden als verarzten<br />

Unter diesem Motto raten die Experten<br />

ihren Patienten dazu, aktiv vorzubeugen.<br />

Körperliches Training – in<br />

Form von Übungen für Kraft, Koordination<br />

und Balance – trägt entscheidend<br />

dazu bei, die Sturzgefahr zu vermindern.<br />

Auf diese Weise lassen sich Folgekosten<br />

im Gesundheitswesen sparen,<br />

wenn bereits ambulant interdisziplinäre<br />

HESSEN<br />

Die Informations- und Kommunikationsplattform<br />

www.waldwissen.net<br />

ist eine Website von forstlichen Fachleuten<br />

für forstliche Fachleute.<br />

Sie wird gemeinsam von den vier<br />

Forschungseinrichtungen Forstl. Versuchs-<br />

und Forschungsanstalt Baden-<br />

Württemberg, Bayerische Landesanstalt<br />

für Wald- und Forstwirtschaft,<br />

<strong>Bund</strong>esforschungs- und Ausbildungszentrum<br />

für Wald, Naturgefahren und<br />

Landschaft, Eidg. Forschungsanstalt<br />

für Wald, Schnee und Landschaft getragen.<br />

Der Staatsbetrieb Sachsenforst<br />

und der Landesbetrieb Wald und Holz<br />

Nordrhein-Westfalen sind Partner bei<br />

diesem Projekt.<br />

Die Artikel werden von den jeweiligen<br />

Forschungseinrichtungen zusammengetragen,<br />

redaktionell bearbeitet<br />

und im Internet veröffentlicht. Mit<br />

BUCHTIPP<br />

MEINE JAHRESZEITEN 2011<br />

Taschenkalender für Naturliebhaber begleitet<br />

durch die Jahreszeiten, <strong>12</strong>,50 €,<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH, Hülse -<br />

brockstraße 2–8 48165 Münster,<br />

Tel. 0 25 01/80 16 04, Fax 0 25 01/8 01-<br />

2 28, E-Mail service@topagrar.com,<br />

ISBN 978-3-7843-5<strong>10</strong>9-4<br />

Neben der übersichtlichen Darstellung<br />

der Woche auf einer Doppelseite bietet<br />

der Kalender eine Agenda für Termine<br />

und Notizen und zusätzlich viel Platz für<br />

eigene Eintragungen. Auf den hinteren<br />

Seiten des Kalenders finden sich zahlreiche<br />

Tipps und Ratschläge zu den<br />

Themen Küche, sowie Haus und Garten.<br />

Rezeptvorschläge, Spiel- und Festanregungen<br />

sowie saisonale Dekotipps<br />

bieten neue Anregungen und Ideen für<br />

jede Jahreszeit.<br />

Der hochwertige Kalender mit Leinenrücken<br />

und mattem Einband ist mit Lesebändchen<br />

sowie einem elastischen<br />

Vorsorgeprogramme von den Krankenkassen<br />

finanziert werden.<br />

Auch hier gilt: vorbeugen ist besser<br />

als heilen. � rh<br />

Gummiband versehen, um das Buch<br />

geschlossen zu halten.<br />

Eine tolle Geschenkidee zu Weihnachten!<br />

(rh)<br />

Seniorenvertretung<br />

Telefon: (0 26 02) 6 02 17<br />

rhensius@bdf-online.de<br />

Konzentriertes forstliches Fachwissen online<br />

den aktuellen, praxisorientierten Beiträgen<br />

wird das gesamte forstliche Wissensgebiet<br />

in verschiedenen Themenbereichen<br />

abgedeckt. So sind beispielsweise<br />

aktuelle Informationen zu<br />

Waldökologie, Waldschutz, Wald und<br />

Wild, Holz und Markt, Forsttechnik zu<br />

Autorabatt bis 36 %<br />

Die Firma carfleet24 hat dem <strong>BDF</strong><br />

ein Angebot unterbreitet, das Mitgliedern<br />

bei Kauf von Neuwagen bestimmter<br />

Marken (z. B. Audi, BMW, Mercedes,<br />

Opel, Renault, VW, insgesamt 37 Hersteller)<br />

einen Nachlass bis zu 36 % gewährt.<br />

Nähere Einzelheiten können Sie bei Bedarf<br />

bei der Geschäftsstelle des <strong>BDF</strong>,<br />

finden. Zusätzlich wird eine Funktion<br />

zum Bewerten und Kommentieren der<br />

einzelnen Beiträge angeboten.<br />

Die Zahl der Waldwissen-Beiträge<br />

und damit das Angebot an den Praktiker<br />

steigen stetig. Derzeit sind ca.<br />

3 500 Dokumente online.<br />

Herrn Kunze (Urlaub bis 22. November<br />

20<strong>10</strong>) oder bei Herrn Stein brenner.<br />

Landesgeschäftsstelle:<br />

Gerhard Kunze, Raabgarten 4,<br />

36304 Alsfeld-Liederbach,<br />

Telefon: (0 66 31) 70 82 60,<br />

E-Mail: bdf-hessen@t-online.de


Technischer Dienst<br />

Buchstäblich in letzter Sekunde<br />

haben wir es geschafft: Förster sind<br />

jetzt Techniker. Am 27. Oktober verabschiedete<br />

der Landtag von Baden-<br />

Württemberg in zweiter Lesung das<br />

Dienstrechtsreformgesetz und ordnet<br />

damit den gehobenen Forstdienst den<br />

technischen Laufbahnen zu. Eine<br />

längst überfällige Frage der Gerechtigkeit.<br />

So sieht es auch die Begründung<br />

zum Antrag der CDU-FDP/DVP<br />

zur Einführung des technischen Forstdienstes<br />

im Lande, mit dem der Durchbruch<br />

geschafft wurde.. Bayern, Hessen<br />

und das Saarland haben dies bereits<br />

seit Jahren, Baden-Württemberg<br />

kommt jetzt als viertes <strong>Bund</strong>esland<br />

hinzu.<br />

Und dabei war es spannend bis<br />

zum Schluss. Mehrfach haben wir in<br />

den letzten Monaten darüber berichtet,<br />

dass der <strong>BDF</strong> die Dienstrechtsreform<br />

als letzte Chance für längere Zeit sieht,<br />

die seit fast 30 Jahren erhobene Forderung<br />

zur Anerkennung der Technikereigenschaft<br />

zu erstreiten. Trotz langfristiger<br />

und intensiver Vorbereitung war es<br />

erst am Tag der Sitzung klar, dass es<br />

klappen könnte:<br />

Bemerkenswert ist die jüngste Historie:<br />

der Antrag des Baden-Württembergischen<br />

Beamtenbundes in seiner<br />

umfänglichen Stellungnahme zum DRG<br />

zur Einführung des TD wurde nicht im<br />

Gesetzesentwurf berücksichtigt, der<br />

parlamentarische Antrag der Grünen<br />

hierzu wurde noch abschlägig beschieden.<br />

Wir hatten es nicht geschafft, in die<br />

erste Lesung in den Innenausschuss zu<br />

kommen. Damit waren die Chancen<br />

schon nahe bei null. Aber dann kam die<br />

Nachricht aus der CDU-Fraktion, dass<br />

unser Anliegen in die zweite Lesung ins<br />

Plenum kommt! Die Berichterstatter von<br />

CDU und FDP haben den Antrag der<br />

Regierungskoalition dort ausführlich begründet.<br />

Die Begründung enthält unsere<br />

Argumentationskette!<br />

Unser besonderer Dank gilt dem<br />

Fraktionsvorsitzenden der CDU-LT-<br />

Fraktion und Kollegen Peter Hauk und<br />

dem finanzpolitischen Sprecher der<br />

CDU-Landtagsfraktion Herrn Manfred<br />

Groh. Vor allem der Hartnäckigkeit und<br />

Überzeugungskraft unseres Mitglieds<br />

Peter Hauk ist es zu verdanken, dass<br />

er die Widerstände in den eigenen Rei-<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

hen brechen und die beiden Regierungsfraktionen<br />

hinter sich bringen<br />

konnte. Damit hat er auch seine Zusa-<br />

ZWEI PROMINENTE MITGLIEDER FEIERN<br />

EINEN RUNDEN GEBURTSTAG:<br />

Forstpräsident i. R. Erwin Lauter -<br />

wasser wird 80 Jahre alt<br />

Erwin Lau -<br />

terwasser, der<br />

langjährige<br />

südbadische<br />

Forstpräsident<br />

begeht<br />

am 16. Dezember.seinen<br />

80. Geburtstag.Erwin<br />

Lauter -<br />

wasser kann<br />

auf zwei besondere Karrieren zurückblicken.<br />

Neben seiner forstlichen Laufbahn,<br />

die ihn nach dem Studium über<br />

das Staatliche Forstamt Todtnau und<br />

die Abteilung Umwelt im damaligen<br />

Landwirtschaftsministerium für 22 Jahre<br />

an die Spitze der Forstdirektion Freiburg<br />

führte, kann der Jubilar auf große<br />

Erfolge in der Entwicklung eines landschaftsverträglichen<br />

Skisports zurückblicken.<br />

Seine forstlichen Schwerpunkte<br />

lagen in den Bereichen Ökologie,<br />

Forstpolitik und Erholungswesen. Neben<br />

vielen anderen Ehrenämtern<br />

machte sich Erwin Lauterwasser besonders<br />

als Vize-Präsident im Deutschen<br />

Skiverband und dort speziell in<br />

verschiedenen Gremien für die Vereinbarkeit<br />

von Sport und Umwelt verdient.<br />

Er setzte sich für die Lenkung der<br />

Skilang läufer ein und half dem Schutz<br />

der Natur durch ökologische Maß -<br />

nahmen wie Schutz und Entwicklung<br />

von Auerhuhn-Habitaten. Die seit 1969<br />

all jährlich national und international<br />

stattfindenden forstlichen Skiwettkämpfe<br />

gehen auf seine Initiative zurück.<br />

Der <strong>BDF</strong> wünscht seinen beiden langjährigen<br />

und prominenten Mitgliedern<br />

für das kommende Lebensjahr alles erdenklich<br />

Gute.<br />

Landesforstpräsident<br />

Dr. rer. nat. Dr. hc. Max Scheifele<br />

zum 90. Geburtstag<br />

Max Scheifele wurde am 13. Dezember<br />

1920 in Karlsruhe geboren. Seine forstliche<br />

Laufbahn führte ihn nach Abschluss<br />

des Studiums in Hann. Münden<br />

und Freiburg über verschiedene Funktionen<br />

als südbadischer Personalreferent,<br />

Jagdreferent und Forsteinrichter<br />

über die Leitung des Staatlichen Forstamtes<br />

Breisach im Jahr 1958 ans Ministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten. Nach der Leitung mehrerer<br />

Referate wurde ihm im Jahr 1974<br />

das Amt des Landesforstpräsidenten<br />

übertragen, das er bis zu seiner Pensionierung<br />

im Jahr 1985 begleitete. Mit<br />

seiner markanten Persönlichkeit prägte<br />

er dieses Amt.<br />

Mit Dr. Max Scheifele sind unter anderem<br />

verbunden die Einführung eines<br />

zeitgemäßen Personalführungskonzeptes,<br />

die Neuordnung des Forstrechtes,<br />

die Waldfunktionenkartierung,<br />

die Entwicklung eines naturnahen<br />

Waldbaus.<br />

Seine Leidenschaft galt von jeher der<br />

Forstgeschichte. Auf diesem Gebiet<br />

promovierte er über die badische<br />

Forst organisation in Baden seit 1803<br />

und eröffnete damit die Schriftenreihe<br />

der Landesforstverwaltung. Für seine<br />

vielfältigen forstgeschichtlichen Arbeiten<br />

erhielt Dr. Scheifele 1996 die Ehrendoktorwürde.<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 15


AUS DEN LÄNDERN<br />

16 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

ge, die er dem <strong>BDF</strong> als Landwirtschaftsminister<br />

zur Einführung des<br />

Technischen Dienstes gegeben hat, im<br />

neuen Amt eingelöst.<br />

Profitieren werden von dieser Regelung<br />

zunächst unmittelbar die Kolleginnen<br />

und Kollegen im Landesdienst<br />

und alle neu einzustellenden jungen<br />

Kolleginnen und Kollegen durch das<br />

höhere Eingangsamt und das höhere<br />

GV Kraichgau-Rheintal<br />

Der zu Ehrende für 50 Jahre <strong>BDF</strong>: Walter Hartmann aus Pfinztal und<br />

Dietmar Hellmann und der Gruppenvorsitzende Ralf Kemmet (v. l. n. r.).<br />

An einem außerordentlich schönen<br />

Herbsttag am 30. Oktober 20<strong>10</strong> konnte<br />

der Gruppenvorsitzende Ralf Kemmet<br />

17 Teilnehmer am FBZ in Karlsruhe begrüßen.<br />

BAYERN<br />

Endamt sowie günstigere Stellenschlüsselungen.<br />

Die bewerteten Stellen<br />

in den Landkreisen zementieren<br />

dort leider die Situation für den gehobenen<br />

Dienst zunächst noch. Aber mit<br />

der Anerkennung des technischen<br />

Dienstes können wir nun unsere Arbeit<br />

an einer Änderung der Stellenbewertungssystematik<br />

fortsetzen. Gemeinsam<br />

mit dem <strong>Bund</strong> der technischen<br />

Manch einer wusste aus seinen<br />

forstlichen Anfängen noch Geschichten<br />

und Begebenheiten aus der Zeit<br />

der „Forstschule“ zu erzählen.<br />

Interessantes über das PEP (Personal-EntwicklungsProgramm)<br />

der Forst<br />

BW berichtete Matthias Schmitt.<br />

So soll unter anderem der Aufstieg<br />

g.D in h.D möglich sein, allerdings nur<br />

bei Stellenwechsel.<br />

Des Weiteren wird bei Bewerbungen<br />

ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld<br />

mit mindestens einjähriger Erfahrung in<br />

verschiedenen Bereichen und Abteilungen<br />

künftig stärker gewichtet.<br />

Nach dem Gedenken an die Verstorbenen,<br />

2009 verstarb das langjährige<br />

Mitglied Gerhard Mayer, ehemals<br />

FAL im staatl. FA Bretten im Alter von<br />

72 Jahren, konnten zwei Mitglieder des<br />

<strong>BDF</strong>, Walter Mohr und Walter Hartmann,<br />

für jeweils 50-jährige Mitgliedschaft<br />

vom Landesvorsitzenden Dietmar Hellmann<br />

geehrt werden.<br />

Der Bericht des Gruppenvorsitzenden<br />

erstreckte sich auf die in den Be-<br />

Beamten (BTB) wollen wir eine den<br />

Technikern im Lande gerecht werdende<br />

Stellenbewertung durchsetzen und<br />

das alte GPA-/KGSt-Modell ablösen.<br />

Sie sehen also: Nach dem technischen<br />

Dienst ist vor der Stellenbewertung!<br />

Doch zunächst einmal wollen wir<br />

uns an diesem für unseren Verband<br />

historischen Erfolg freuen. �<br />

Dietmar Hellmann<br />

zirks- und Landesvorstandssitzungen<br />

bearbeiteten Themen und die Tatsache<br />

daß in diesem Jahr noch zwei außergewöhnliche<br />

Ehrungen für 60-jährige Mitgliedschaft<br />

im <strong>BDF</strong> anstehen.<br />

Dietmar Hellmann als Landesvorsitzender<br />

kam mit einer fast schon nicht<br />

mehr für möglich gehaltenen Nachricht.<br />

Nach mehr als 30-jährigem Ringen<br />

und nimmermüdem Engagement ist es<br />

dem <strong>BDF</strong> gelungen, den gehobenen<br />

Forstdienst den technischen Laufbahnen<br />

zuzuordnen.<br />

Weitere Themen waren Gesprächstermine<br />

bei Minister Köberle, die Situation<br />

in den Kreisen und eine Zusammenfassung<br />

über den Waldgipfel<br />

und den Tag der Waldwirtschaft in Villingen-Schwenningen.�<br />

Ralf Kemmet<br />

Produktive Landeshauptvorstandssitzung<br />

Der Landeshauptvorstand des<br />

<strong>BDF</strong> hat sich Ende Oktober in zweitägige<br />

Klausur begeben. Die Themenliste<br />

war sehr umfangreich, der Meinungsaustausch<br />

und die Diskussionen engagiert.<br />

Besprochen wurden u. a.<br />

1. Die Dienstrechtsreform ist vor allem<br />

für die etablierten Lehrer ein großer<br />

Erfolg. Für den Forst und die technischen<br />

Bereiche hält sich die Erfolgsbilanz<br />

eher in Grenzen.<br />

Ein Aufstieg von bis zu <strong>10</strong> % in die<br />

vierte Qualifizierungsebene (bisher<br />

höherer Dienst) soll möglich sein.<br />

Dieser wird durch die Ableistung<br />

sog. Qualifizierungsmodule, die<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 62 62) 92 51 25<br />

geschäftsstelle@bdf-bw.de<br />

www.bdf.de<br />

noch nicht bekannt sind, erfolgen. In<br />

diesem Rahmen sind Prüfungen<br />

oder andere Erfolgsnachweise notwendig.<br />

2. Die bereits in Kraft getretene<br />

Wiederbesetzungssperre von zwölf<br />

Monaten betrifft auch den Einstellungskorridor<br />

in der Forstverwal-


tung. Damit könnten die Neueinstellungen<br />

trotz des bereits laufenden<br />

extremen Personalabbaus erneut<br />

verschlechtert werden. Der <strong>BDF</strong> hält<br />

dagegen ...<br />

In der anstehenden Spardiskussion<br />

soll bei den bayerischen Beamten<br />

pro Haushaltsjahr (2011/20<strong>12</strong>) 500<br />

Millionen Euro eingespart werden.<br />

Die Liste der diskutierten Einschnitte<br />

ist entsprechend lang. Die Millionenverluste<br />

der Landesbank lassen grüßen<br />

... Für erneute Sonderopfer gibt<br />

es kein Verständnis. Besonders deshalb<br />

nicht, wenn es immer wieder die<br />

jungen <strong>Forstleute</strong> durch Nichteinstellung<br />

oder gravierenden Gehalts-/<br />

Lohnkürzungen ausbaden müssen.<br />

Konkret wurden inzwischen folgende<br />

Beschlüsse gefasst:<br />

– Wiederbesetzungssperre für ab<br />

1. Oktober 20<strong>10</strong> frei werdende<br />

Stellen wird von drei auf zwölf Monate<br />

verlängert,<br />

– Ankündigung einer Nullrunde für<br />

2011.<br />

– Absenkung der Eingangsbesoldung<br />

(sozial gestaffelt) um eine<br />

Besoldungsgruppe (befristet für<br />

2011 und 20<strong>12</strong>),<br />

– keine Mittel für Prämien und Zulagen<br />

in 2011 und 20<strong>12</strong> sowie die<br />

Prüfung verschiedener weiterer<br />

Einsparungen.<br />

3. Die derzeitige forstpolitische Lage<br />

und die notwendigen Reaktionen<br />

hierauf wurden intensiv diskutiert.<br />

4. In den BaySF wird mit den wegweisenden<br />

Beschlüssen zur Evaluierung<br />

die dringend erforderliche Zeit<br />

für eine Konsolidierung erwartet.<br />

5. Die Pläne zu einer weiteren Schwächung<br />

der Forstverwaltung (Übertragung<br />

von bis zu 1 % aller Stellen<br />

auf die Ernährung, Beurteilung des<br />

Leitungsdienstes durch den Behördenleiter,<br />

Verlagerung der Haushaltsmittelbewirtschaftung<br />

auf die<br />

Landwirtschaft) lehnen der <strong>BDF</strong><br />

und seine Mitglieder entschieden<br />

ab. In der internen Diskussion zeigte<br />

sich, dass Mitglieder aus allen<br />

Landesteilen den <strong>BDF</strong> aufgefordert<br />

haben, sich gegen diese Pläne<br />

massiv zu wehren, dass hierfür keinerlei<br />

Verständnis mehr aufgebracht<br />

wird und dass viele in dem<br />

Verbund mit der Landwirtschaft keine<br />

Synergien und damit keine sinnvolle<br />

Zukunft sehen.<br />

6. Interessant ist der Blick über die Ländergrenzen<br />

hinweg.<br />

Im Saarland wurden die bisherigen<br />

Entscheidungen korrigiert und die<br />

Zahl der Reviere erhöht!<br />

Die Österreichischen <strong>Bund</strong>esforsten – zu<br />

Zeiten der Forstreform oft als Vorbild für<br />

Bayern hingestellt – haben nach Presseberichten<br />

das siebte Jahr in Folge den<br />

Hiebsatz überschritten, bei den Holzerntekosten<br />

einen historischen Höchststand<br />

erreicht und bei einem Ergebnis von 6<br />

Mio. Euro vor Fruchtgenuss 22 Mio. Euro<br />

Fruchtgenuss an den Staat abgeliefert.<br />

Was von der Vorbildfunktion zurzeit noch<br />

übrig ist, kann nun jeder selbst beurteilen.<br />

7. Anhand der Beispiele „geplanter<br />

Nationalpark Steigerwald“ und Bio -<br />

sphärenreservat Rhön wurden Pro<br />

und Contra Flächenstilllegung/Ausweisung<br />

von Schutzgebieten sowie<br />

die Auswirkungen auf forstliche Arbeitsplätze<br />

diskutiert. Es wird hierzu<br />

ein Positionspapier entwickelt.<br />

8. 2011 stehen im Mai die Personalratswahlen<br />

an. Der <strong>BDF</strong> wird versuchen,<br />

für den Forst und seine Beschäftigten<br />

wieder möglichst viele Sitze zu<br />

erreichen.<br />

9. Die Mitgliederzahl ist entgegen dem<br />

allgemeinen Trend erneut leicht gestiegen.<br />

Dennoch macht die Altersstruktur<br />

des Verbandes eine aktive<br />

Mitgliederwerbung unumgänglich.<br />

Wir bitten daher alle Mitglieder, mit<br />

ihren Kolleginnen und Kollegen über<br />

den <strong>BDF</strong> zu sprechen!<br />

<strong>10</strong>. Die Landesversammlung 2011 mit<br />

Neuwahlen findet am 24. Oktober in<br />

der Stadthalle Fürth statt. Ein attraktives<br />

Programm wird derzeit erarbeitet.<br />

Das zweitägige Treffen war vom<br />

Landesvorsitzenden Gunther Hahner<br />

wie gewohnt gut vorbereitet und sehr<br />

informativ. Aufgrund der großen Themenvielfalt<br />

und den zahlreichen Diskussionen<br />

endete der „offizielle Teil“<br />

erst in den späten Abendstunden. Die<br />

Atmosphäre war auch bei den kontroversen<br />

Themen stets sehr konstruktiv<br />

und partnerschaftlich.<br />

Bayerische Staatsforsten bleiben auf Erfolgskurs<br />

Die Bayerischen Staatsforsten<br />

bleiben laut Pressemitteilung auch in<br />

ihrem fünften Geschäftsjahr auf Erfolgskurs.<br />

Trotz schwieriger wirtschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen<br />

konnte im bayerischen Staatswald<br />

überplanmäßig investiert werden: Allein<br />

rund 18 Millionen Euro in Pflanzung<br />

und Pflege junger widerstandsfähiger<br />

Mischwälder. Der Umbau der<br />

instabilen Nadelwälder in gesunde<br />

Mischwälder gelingt schneller als die<br />

Fachplanungen vorgeben. Mit über<br />

neun Millionen gepflanzter Laubbäumchen<br />

und der aufkommenden<br />

Naturverjüngung konnten zahlreiche<br />

Wälder zielgerichtet umgebaut wer-<br />

den. Die Nutzung liegt mit rund 4,9<br />

Millionen Kubikmetern Holz auch im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>10</strong> weiter unter dem<br />

nachhaltigen Zuwachs.<br />

Jahresüberschuss vollständig<br />

abgeführt<br />

Auf Vorschlag des Vorstands hat<br />

der Aufsichtsrat der Bayerischen<br />

Staatsforsten eine vollständige Ausschüttung<br />

des Jahresüberschusses<br />

von rund 52 Millionen Euro an den Freistaat<br />

Bayern beschlossen.<br />

Anmerkung: Diese Ausschüttung<br />

wird von vielen kritisch gesehen. Wird<br />

sie doch vor allem auch durch eine zu<br />

hohe Arbeitsbelastung der Beschäftigten<br />

erkauft. Dennoch wird am Personalabbau<br />

festgehalten.<br />

Viele wollen zudem die Mittel in den<br />

Gesamtwald in Bayern investiert sehen.<br />

Gute Leistungen,<br />

notwendige Korrekturen<br />

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende,<br />

Staatsminister Helmut Brunner, zog<br />

laut Pressemeldung der BaySF eine<br />

positive Bilanz des Geschäftsjahrs:<br />

Den Bayerischen Staatsforsten sei<br />

auch unter schwierigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen die Ba-<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 17


AUS DEN LÄNDERN<br />

lance zwischen Ökonomie, Ökologie<br />

und Gesellschaft gelungen. „Die beachtlichen<br />

Investitionen in die Wälder<br />

zeigen erneut, dass naturverträgliche<br />

Waldbewirtschaftung und ökonomischer<br />

Erfolg miteinander vereinbar<br />

Da stehen sie nun: die eineiigen Zwillinge BaySF und Forstverwaltung. Über ihnen<br />

schwebt aber nicht nur der „Heilige Geist“, es kreisen vielmehr ständig die „Geier“<br />

über ihren Köpfen. Der unerbittliche Personalabbau fordert immer wieder Opfer.<br />

Wie gehen die zwei mit dieser ständigen Bedrohung um? Noch dazu musste einer<br />

von ihnen schon von Geburt an in eine Zwangsehe einwilligen.<br />

Welche Überlebensstrategien haben sie entwickelt? Lesen Sie dazu mehr<br />

in den Folgeheften….<br />

18 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

sind“, so der Minister. Um dies dauerhaft<br />

sicherzustellen, hatte der Aufsichtsrat<br />

im Juni Korrekturen an der<br />

strategischen Ausrichtung des Unternehmens<br />

beschlossen. So wird etwa<br />

künftig wegen der volatilen Märkte auf<br />

die Vorgabe einer Umsatzrendite verzichtet.<br />

Die Zahl der Forstreviere und<br />

Forstbetriebe bleibt bis auf Weiteres<br />

unverändert und in den verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern des Unternehmens<br />

sollen laut Brunner verstärkt Belange<br />

des Gemeinwohls berücksichtigt<br />

werden.<br />

Anmerkung: Für diese Korrekturen<br />

hatte sich der <strong>BDF</strong> sehr stark eingesetzt<br />

und sie auf allen Ebenen eingefordert.<br />

Einstellungen weiter forcieren<br />

Mit der Einstellung von 34 forstlichen<br />

Nachwuchskräften und neun<br />

ausgebildeten Forstwirten setzen die<br />

Bayerischen Staatsforsten auf eine<br />

nachhaltige Personalpolitik. Dadurch<br />

werden mittelfristig sichere Arbeitsplätze<br />

gerade im ländlichen Raum erhalten.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>10</strong> bildeten die Baye -<br />

rischen Staatsforsten 81 junge Leute in<br />

unterschiedlichen Lehrberufen aus.<br />

Anmerkung: Die Neueinstellungen<br />

und Ausbildungen sind aus Sicht des<br />

<strong>BDF</strong> sehr zu begrüßen. Angesichts der<br />

Altersstruktur, der zurückhaltenden Einstellungen<br />

der Anfangsjahre und der<br />

vielen neuen Herausforderungen sollte<br />

der Einstellungskorridor deutlich verbreitert<br />

werden.<br />

Jagd effektiv gestalten<br />

Mit 51 628 Stück Schalenwild wurden<br />

rund 5 000 Stück Schalenwild weniger<br />

als im Vergleich zum Vorjahr erlegt.<br />

Insgesamt liegt der Abschuss auf<br />

einem anhaltend hohen Niveau. Gerade<br />

das neu eingeführte interne Verbissmonitoring<br />

lässt eine örtlich angepasste<br />

Aussteuerung zu. Im abge -<br />

laufenen Geschäftsjahr wies das<br />

Geschäfts feld Jagd und Fischerei wie<br />

im Vorjahr einen Umsatz von 7,1 Mio.<br />

Euro auf.<br />

Anmerkung: Aus Sicht des <strong>BDF</strong> ist<br />

weiterhin der Grundsatz „Wald vor<br />

Wild“ konsequent umzusetzen. Dazu<br />

muss für die Dienstaufgabe Jagd sowie<br />

das Jagdmanagement entsprechend<br />

Zeit zur Verfügung stehen. Auch<br />

die Forderung nach unentgeltlichen<br />

Jagdmöglichkeiten für die Beschäftigten<br />

der Forstverwaltung und aktive<br />

Pensionisten beider Bereiche wird deshalb<br />

weiterhin und mit Nachdruck<br />

gestellt. �


Albrecht Rothgangel 75 Jahre<br />

Der <strong>BDF</strong> und seine Mitglieder gratulieren Albrecht Rothgangel (r.) sehr herzlich zu seinem 75sten Geburtstag.<br />

Rothgangel ist seit 1954 Mitglied im <strong>BDF</strong>. Er war 14 Jahre Bezirksvorsitzender in der Oberpfalz<br />

und hatte sich sehr für die Interessen des – wie er damals hieß – „nicht staatlichen Waldes“ eingesetzt<br />

und mitgewirkt, die staatliche Beratung aufzubauen. In seiner langen aktiven Zeit hat Albrecht<br />

den <strong>BDF</strong> in zahlreichen Gremien vertreten. Zuletzt hat er zehn Jahre lang die Interessen unserer Senioren<br />

im Landeshauptvorstand eingebracht. Sein Nachfolger wird ab 1. Januar 2011 Hermann<br />

Schmidt. Wir wünschen Albrecht Rothgangel noch weiterhin eine gute Gesundheit und einen erfüllten<br />

Ruhestand.<br />

BaySF setzt<br />

Beförderungskonzept<br />

um<br />

Der massive Einsatz von Gesamtpersonalrat<br />

und <strong>BDF</strong> hat sich gelohnt:<br />

Durch Vorstandsbeschluss wurde nun<br />

das Beförderungskonzept für Revierund<br />

Teamleiter in den Bayerischen<br />

Staatsforsten umgesetzt.<br />

Damit erhalten sechs Teamleiter<br />

und 22 Revierleiter die schon lange<br />

ausstehende Anerkennung für ihre<br />

Leistungen.<br />

Es konnte erreicht werden, dass als<br />

Übergangslösung auch Kollegen ohne<br />

Sonderfunktionen mit sehr guter Beurteilung<br />

befördert wurden. Das Leistungsprinzip<br />

kommt damit wie gefordert<br />

zur Geltung.<br />

Nach drei Jahren verschiedener<br />

Anläufe konnte dieser Erfolg für die Beschäftigten<br />

erreicht werden.<br />

ERHÖHUNG<br />

DER MITGLIEDS BEITRÄGE<br />

IN BAYERN AB 2011<br />

Unsere unumgänglichen Zahlungsverpflichtungen<br />

(besonders die<br />

deutlich erhöhten Beiträge an die<br />

Dachverbände sowie sonstige Kosten)<br />

sind in den letzten Jahren stark<br />

angestiegen.<br />

Nach neun Jahren Beitragsstabilität<br />

kommen wir daher auch bei sparsamstem<br />

Wirtschaften um eine moderate<br />

Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />

nicht mehr herum. Wir bitten<br />

Sie dafür um Ihr Verständnis.<br />

Die in der Beitragsordnung festgelegten<br />

monatlichen Beitragssätze in<br />

Höhe von 0,5 % des jeweiligen<br />

Grundgehaltes haben wir bei unserer<br />

Kalkulation bei Weitem nicht erreicht.<br />

Soweit Sie eine Abbuchungsermächtigung<br />

erteilt haben, werden<br />

die neuen Sätze automatisch ab Januar<br />

2011 berücksichtigt. Alle anderen<br />

bitten wir um eine zuverlässige<br />

Änderung der zu überweisenden<br />

Beitragshöhe.<br />

Für Bayern liegt die neue Beitrags -<br />

tabelle bei.<br />

ERFÜLLEN<br />

SIE SICH IHRE<br />

WÜNSCHE !<br />

Mit einem Beamtendarlehen<br />

über das <strong>BDF</strong> Sozialwerk<br />

werden viele Wünsche Wirklichkeit<br />

– zum Beispiel eine<br />

Urlaubsreise, die Anschaffung<br />

neuer Möbel oder eine Renovierung.<br />

Oder sparen Sie einfach<br />

monatlich Geld durch<br />

die Umschuldung bestehender<br />

Kredite!<br />

� Garantierte Bestkonditionen<br />

für Beamte und Tarifbeschäftigte<br />

im öffentlichen<br />

Dienst<br />

� Freier Verwendungszweck<br />

� Darlehen von <strong>10</strong>.000 €<br />

bis 80.000 €<br />

� Flexible Laufzeiten:<br />

<strong>12</strong>, 15 oder 20 Jahre<br />

� Festzinsgarantie<br />

� <strong>10</strong>0 % Vertrauensgarantie<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne.<br />

Telefon:<br />

0800 845<strong>10</strong>90<br />

(gebührenfrei)<br />

SOZIALWERK DES<br />

BUNDES DEUTSCHER<br />

FORSTLEUTE UND DER<br />

ANGESCHLOSSENEN<br />

VERBÄNDE GMBH<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 19


AUS DEN LÄNDERN<br />

20 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Oberpfälzer Ruhestandsbeamten<br />

in Sulzbach-Rosenberg<br />

Zum Herbsttreffen der Oberpfälzer<br />

Ruhestandsbeamten in Sulzbach-Rosenberg<br />

hat der Seniorenvertreter des<br />

<strong>BDF</strong> – FD a. D. A. Butscher eingeladen.<br />

Die örtliche Organisation hatte dankenswerterweise<br />

Kollege Hans-Georg<br />

Taschner übernommen, der die dortige<br />

Die Oberpfälzer Ruhestandsbeamten vor der Polizeiausbildungsstätte.<br />

Foto: Taschner<br />

BRANDENBURG / BERLIN<br />

Der alte und neue Landesvorsitzende André Jander und Jörg Müller (IG BAU).<br />

Beamtenfachhochschule – Abteilung<br />

Bereitschaftspolizei – sowie die örtlichen<br />

Verhältnisse als damals dort zuständiger<br />

Revierleiter bestens kennt.<br />

FD a. D. Butscher konnte 21 Teilnehmer<br />

im empfehlenswerten Gasthaus<br />

„Zum Wulfen“ begrüßen; gegen<br />

Mittag auch den Oberpfälzer Bezirksvorsitzenden<br />

Wolfgang Pröls. Pröls berichtete<br />

von den Veränderungen und<br />

der Arbeit der BaySF, was auf großes<br />

Interesse bei den Ruheständlern stieß.<br />

Leider musste Kollege Pröls uns bald<br />

nach dem Essen wieder verlassen, da<br />

die Dienstpflicht rief. Wir wissen es<br />

aber sehr zu schätzen, dass sich Pröls<br />

trotz der starken dienstlichen Inanspruchnahme<br />

die Zeit genommen hat,<br />

zu unserem Treffen zu erscheinen. Dafür<br />

herzlichen Dank.<br />

Größte Polizeiausbildungsstätte<br />

Deutschlands<br />

Am Nachmittag führte uns PHK<br />

Weber durch die Ausbildungseinrichtung<br />

der jungen Politzisten. Beim<br />

Rundgang durch die großzügig angelegten<br />

Liegenschaften erfuhren wir vie-<br />

le Einzelheiten zur Ausbildung sowie<br />

zur Entstehung dieser größten Polizeiausbildungsstätte<br />

Deutschlands. Zweieinhalb<br />

Jahre dauert die Ausbildung<br />

des mittleren Polizeidienstes. <strong>10</strong>5 junge<br />

Leute im Alter von 17 bis 28 Jahre<br />

sind hier ständig zur Ausbildung stationiert,<br />

davon ein Viertel Frauen.<br />

Ein Großteil der für die Anlage erforderlichen<br />

Fläche war ehemals<br />

Staatswald. Erfreulich ist, dass viele<br />

Waldbäume erhalten blieben und viel<br />

Holz zum Bau der Gebäude verwendet<br />

wurde.<br />

Zum Schluss dankte Herr Butscher<br />

PHK Weber für die informative Führung,<br />

Kollege Taschner für die örtliche<br />

Organisation und den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern für ihr Interesse an<br />

den Veranstaltungen der Seniorengruppe<br />

Oberpfalz, verbunden mit dem<br />

Wunsch, auch weitere Treffen zu besuchen<br />

und so „die Verbundenheit der<br />

ehemaligen Forstbediensteten zu demonstrieren“.<br />

� Horst Hermann<br />

Der alte Vorstand bleibt im Amt<br />

Bericht vom Landesgewerkschaftstag<br />

am 9. Oktober 20<strong>10</strong> in Templin<br />

Langfristig stand der 20. Jahrestag<br />

der Gründung unseres Landesverbandes<br />

im Fokus der Vorbereitungen zum<br />

Gewerkschaftstag. Der Einladung waren<br />

neben den Delegierten der Bürgermeister<br />

der Stadt Templin, Abgeordnete<br />

aller fünf Landtagsfraktionen, Minister<br />

Vogelsänger, der Direktor des Landesbetriebes<br />

Forst Brandenburg (LFB), Hubertus<br />

Kraut, sowie die befreundeten<br />

Gewerkschaften und Vereine gefolgt.<br />

Zu Beginn der öffentlichen Veranstaltung<br />

durften wir eine von Hubertus<br />

Albrecht mit professioneller Unterstüt-<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 97 20) 7 43<br />

bdf.bayern@t-online.de<br />

zung erstellte Präsentation zu 20 Jahren<br />

<strong>BDF</strong> in Brandenburg und Berlin genießen.<br />

Bild und Ton gingen unter die Haut!<br />

André Jander verband mit der Begrüßung<br />

sogleich die Erwartung an die<br />

anwesenden Politiker, trotz aller Diskussionen<br />

um aktuelle Strukturveränderungen<br />

schon in den nächsten Jahren<br />

aufgrund der Altersstruktur der Beschäftigten<br />

einen massiven Einstellungskorridor<br />

für den LFB zu schaffen.<br />

Wenn nicht ab 2013 mindestens 30<br />

Mitarbeiter jährlich eingestellt werden,<br />

verschwindet der LFB bedingt durch


nachfolgenden Altersabgang schrittweise<br />

von selbst.<br />

Mit Spannung wurde die von Minister<br />

Vogelsänger zugesagte Festrede<br />

erwartet. Der in freier Rede gehaltene<br />

Vortrag enthielt leider nur forstpolitische<br />

Allgemeinplätze und den Hinweis,<br />

die aktuelle Reform kurzfristig<br />

durchziehen zu wollen. Eine Enttäuschung!<br />

Kein Dank für die kritische, meist<br />

konstruktive Begleitung der Politik<br />

durch den <strong>BDF</strong> in den letzten 20 Jahren,<br />

kein Hinweis auf den Platz der Gewerkschaften<br />

im demokratischen Gefüge<br />

des Landes, keine ausgestreckte<br />

Hand zur Zusammenarbeit in der Zukunft.<br />

Nach der Rede und den Grußworten<br />

der Gäste verließ der Minister<br />

(wegen weiterer Verpflichtungen) die<br />

Veranstaltung. Schade! Der nachfolgende<br />

Vortrag von Paul Hauenschild<br />

hätte Minister Vogelsänger als wertvolle<br />

Weiterbildung dienen sollen.<br />

In pointierter Weise ließ Paul Hauenschild<br />

die Wirren der Wendezeit aufleben<br />

und erinnerte an den damals<br />

dringenden Wunsch vieler Kollegen,<br />

Eine mitreißende Rede hielt unser Ehren- und<br />

Gründungsmitglied Paul Hauenschild.<br />

etwas zum Besseren zu bewegen. Kritisch<br />

wies er auf die mit den Jahren zunehmende<br />

Ignoranz der Landespolitik<br />

hin. Trotz oder gerade wegen seines<br />

Abstandes zum aktiven Dienst wurde<br />

er am Schluss seiner Ausführungen visionär<br />

– „Stellt den Wald als Wirtschaftsraum<br />

dar, sucht andere Landnutzer<br />

als Verbündete und erfindet den<br />

Prominente Gäste (v. l.): Heinz-Egon Müller dbb; Hans Jacobs <strong>BDF</strong> <strong>Bund</strong>; Jörg Müller IG BAU.<br />

<strong>BDF</strong> notfalls neu – wer keine gewerkschaftliche<br />

Vertretung hat, geht unter!“<br />

(Anm. d. Red. Die Rede wird separat<br />

veröffentlicht.)<br />

Der nicht öffentliche Teil des Gewerkschaftstages<br />

stand unter dem unausgesprochenen<br />

Motto: Wie weiter<br />

mit unserem Landesverband?<br />

Zunächst konnte André Jander eine<br />

erfolgreiche Bilanz der vergangenen<br />

vier Jahre ziehen. In allen wichtigen<br />

Bereichen war der Landesverband<br />

präsent. Besonders sind die in den vergangenen<br />

Jahren gemeinsam mit der<br />

IG BAU organisierten Demos zur Grünen<br />

Woche in Berlin und vor dem Potsdamer<br />

Landtag zu nennen. Unzählige<br />

Gespräche mit Politikern aller Parteien<br />

haben leider nicht viel gegen beschlossenen<br />

Personalabbau und die drastischen<br />

Einsparauflagen an den LFB<br />

ausrichten können.<br />

2011 – Ein Jahr des Übergangs<br />

Tatsache ist, das Jahr 2011 wird<br />

ein Jahr des Übergangs. Nicht nur der<br />

LFB, auch der <strong>BDF</strong> wird sein Gesicht<br />

verändern. André Jander steht für eine<br />

Neuwahl als Landesvorsitzender nicht<br />

mehr zur Verfügung. Gleichzeitig steht<br />

der Teil unserer Satzung auf dem Prüfstein,<br />

der unsere Organisation (in Basisgruppen)<br />

an die Verwaltungsstrukturen<br />

des LFB koppelt. Verwaltungsstrukturen<br />

versus Regionalisierung –<br />

beide Varianten sind denkbar und derzeit<br />

im Gespräch. Hier sind alle Mitglieder<br />

aufgefordert, sich in den<br />

nächs ten Monaten in die Diskussion<br />

einzubringen.<br />

Die personelle Erneuerung konnte<br />

mangels ausreichender Kandidaten für<br />

den Vorstand, und hier insbesondere<br />

die fehlende Bereitschaft zur Übernah-<br />

me des Vorsitzes, nicht vollzogen werden.<br />

So bleibt der alte Vorstand mit André<br />

Jander, Claus-Rüdiger Seliger, Hubertus<br />

Albrecht, Uwe Engelmann und<br />

Hans-Wolf Ziems zwangsläufig ein weiteres<br />

Jahr im Amt. Ines von Keller übergab<br />

die Redaktionsgeschäfte an ihren<br />

Vorvorgänger Frank Fachini. Gleichzeitig<br />

kündigte der geschäftsführende Vorstand<br />

an, themenbezogen weitere Mitglieder<br />

in den Vorstand zu kooptieren.<br />

Zum Abschluss ging der Dank für<br />

die geleistete Arbeit an unsere ehemalige<br />

Geschäftsführerin Sandra Hahn,<br />

die gesundheitsbedingt die Geschäfte<br />

abgegeben hat. Besonderer Dank galt<br />

Ines von Keller, die die Geschäftsführung<br />

übernommen und den Delegiertentag<br />

mit Unterstützung der Kollegen<br />

der Basisgruppe Templin sehr gut vorbereitet<br />

hat.<br />

Thomas Simon hat den Tag in angenehmer<br />

Weise moderiert<br />

Fazit: Wir müssen im Jahr 2011 einen<br />

neuen Vorsitzenden finden und<br />

uns neu organisieren! �<br />

Uwe Engelmann<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

Sabine Niels MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Detlef Tabbert, Bürgermeister<br />

der Stadt Templin, und Udo Folgart MdL (SPD) (v. l.).<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 21


AUS DEN LÄNDERN<br />

22 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Brandenburger Waldprogramm wird novelliert<br />

Mit einer Auftaktveranstaltung<br />

am 28. Oktober hat das MIL zahlreiche<br />

mit und für den Wald wirkende Verbände<br />

sowie Naturschutzverbände und<br />

andere aufgerufen, an einer Überarbeitung<br />

des Brandenburger Waldprogrammes<br />

mitzuwirken. Ziel ist es, ein<br />

überarbeitetes und aktualisiertes Waldprogramm<br />

im Jahr 2011 als dem Jahr<br />

der Wälder bekannt zu geben.<br />

Der <strong>BDF</strong>-Landesverband sieht in<br />

der Überarbeitung des Brandenburger<br />

Waldprogramms einen wichtigen Beitrag<br />

für die weitere Begleitung und Entwicklung<br />

der Brandenburger Forstund<br />

Holzwirtschaft.<br />

Die Sinnhaftigkeit derartiger Programme<br />

hängt aber erheblich davon<br />

ab, inwieweit die Programme bloße Lippenbekenntnisse<br />

sind oder aber – und<br />

das erwarten wir – auch tatsächlich in<br />

der Landespolitik durch die verantwortlichen<br />

Akteure umgesetzt werden. Eine<br />

besondere Verantwortung trägt dabei<br />

die Landespolitik, das MIL, der LB<br />

Forst Brandenburg und die großen Akteure<br />

aus dem Cluster Forst und Holz.<br />

Bevor neue Leitbilder, Anforderungen<br />

und Vorgaben erarbeitet werden,<br />

muss aus unserer Sicht daher zunächst<br />

eine Analyse zur Erfüllung der<br />

Kernaussagen aus dem alten Waldprogramm<br />

durchgeführt werden.<br />

Der <strong>BDF</strong> schlägt vor, die Analyse<br />

des alten Waldprogramms durch das<br />

MIL vornehmen und anschließend durch<br />

eine Arbeitsgruppe bestätigen zu lassen<br />

bzw. wenn notwendig Inhalte zu ändern.<br />

Ein Beispiel aus dem alten Waldprogramm<br />

kann unkommentiert zeigen, wo<br />

der <strong>BDF</strong> Schwachstellen sieht:<br />

„Die Landesforstverwaltung muss<br />

mit qualifiziertem Personalbestand im<br />

besonderen Maße zum Erhalt bisheriger<br />

und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

beitragen. Hierzu gehören eine<br />

langfristige und offene Personalpolitik,<br />

sowie die wirksame Unterstützung der<br />

Personalpolitik für andere Forstbe -<br />

triebe.“<br />

Für das Waldprogramm hat der<br />

<strong>BDF</strong> daher einige Punkte formuliert,<br />

die im Diskussionsprozess berücksichtigt<br />

werden sollen:<br />

1. Keine Erhöhung gesetzlicher Standards,<br />

die die Waldbesitzer Geld<br />

kosten ohne entsprechenden Ausgleich;<br />

dies betrifft auch den öffentlichen<br />

Bereich.<br />

2. Verstärkung der Bemühungen um einen<br />

Waldumbau, insbesondere hinsichtlich<br />

des Klimawandels, dies<br />

geht nur bei einer Entbürokratisierung<br />

der Förderrichtlinien. Hier erwarten<br />

wir in erster Linie auch einen<br />

Impuls, der für zertifizierte Waldbesitzer<br />

gelten sollte. Das Land Brandenburg<br />

hat sich mit guten Gründen<br />

für die Zertifizierung landeseigener<br />

Waldflächen entschlossen und ist<br />

bestrebt, auch die Zertifizierung im<br />

nicht staatlichen Waldbesitz zu<br />

unterstützen. Insofern sollten die Bemühungen<br />

zertifizierter Waldbesitzer<br />

für einen Waldumbau auch eine verstärkte<br />

Anerkennung durch das<br />

Land erfahren.<br />

3. keine „Flächenstilllegungen“ öffentlicher<br />

Flächen, keine weiteren<br />

Übergaben von öffentlichen Flächen<br />

aller Art an Naturschutzverbände,<br />

um einer weiteren Segregation<br />

von Schutz- und Wirtschaftsfunktionen<br />

entgegenzuwirken; in<br />

bewirtschafteten Wäldern können<br />

alle Funktionen sachgerecht erfüllt<br />

werden.<br />

4. stärkere öffentliche Kontrolle von Flächen,<br />

die an Naturschutzverbände<br />

übergeben wurden; wir weisen darauf<br />

hin, dass unseres Wissens keine<br />

einzige dieser Flächen zertifiziert ist.<br />

5. Die Wald-Wild-Problematik als seit<br />

Jahren ungelöstes Problem in Brandenburg<br />

ist im Sinne des Waldgesetzes<br />

zu lösen. Angesichts landesweit<br />

festzustellender Wildschäden mit immensen<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

gehören Jagdmethodik, Jagdzeiten<br />

und andere Regularien auf<br />

den Prüfstand.<br />

6. Einhaltung sozialer Standards und<br />

fachspezifischer Qualifikation bei<br />

den Beschäftigten – im privaten<br />

Waldbesitz als Appell, im kommunalen<br />

und staatlichen Waldbesitz als<br />

obligatorisch; dies betrifft auch eine<br />

qualifikationsangemessene Vergütung;<br />

hier sehen wir gerade in jüngs -<br />

ter Zeit gegenläufige Tendenzen. Um<br />

es kurz auszudrücken: kein Lohndumping<br />

im öffentlichen Dienst. Der<br />

Vergleich nahezu aller anderen<br />

<strong>Bund</strong>esländer zeigt aber genau diese<br />

Tendenz.<br />

7. Um der festgestellten und weiterhin<br />

ansteigenden Überalterung im Bereich<br />

der öffentlichen Forstverwaltungen<br />

entgegenzuwirken, fordern wir<br />

Einstellungskorridore in der Forstverwaltung.<br />

8. Kein weiterer Rückzug der Forstverwaltung<br />

aus der Meinungsbildung für<br />

den Wald: die Forstverwaltung als<br />

Sonderordnungsbehörde mit der<br />

Aufgabe einer sachgerechten Beratung<br />

muss sich auch kritisch mit anderen<br />

Anforderungen an den Wald<br />

auseinandersetzen können und dürfen,<br />

Beispiel Windkraftanlagen, Solarfelder<br />

o. Ä., keine Maulkorberlasse.<br />

9. Um auch in Zukunft forst- und umweltpolitisch<br />

auf den Klimawandel<br />

reagieren zu können, bedarf dies einer<br />

Analyse des Waldumbaues in<br />

Brandenburg über alle Eigentumsformen.<br />

Durch das MIL ist deshalb durch geeignete<br />

Maßnahmen bzw. Programme/Dokumentationen<br />

zu sichern,<br />

dass der tatsächlich erfolgte Bestockungs-<br />

und Waldumbau über alle<br />

Eigentumsformen vollständig erfasst<br />

und dokumentiert werden kann. Der<br />

neue DSWF 2 für den Privatwald ermöglicht<br />

keine vollständige Darstellung<br />

der Waldentwicklung über alle<br />

Eigentumsformen. Der Waldumbau<br />

und mögliche Wiederbewaldungen<br />

(z. B. in Flussauen zur Reduzierung<br />

der Flussfracht) sind in Landschaftsverbundplanungen<br />

zu integrieren.<br />

(Vgl. Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Landschaftswasserhaushaltes<br />

und höherer Grundwasserneubildung,<br />

Erhöhung des Wasserspeichervermögens<br />

in der Landschaft).<br />

Neben den positiven landschafts -<br />

ökologischen Auswirkungen erwarten<br />

wir hier auch durch behördenübergreifende<br />

Maßnahmen positive<br />

Auswirkungen im Beschäftigungssektor<br />

im ländlichen Raum.<br />

<strong>10</strong>. Die großen Firmen der holzverarbeitenden<br />

Industrie selbst und die<br />

durch sie beauftragte forstlichen<br />

Lohnunternehmer üben indirekt oder<br />

direkt über den Holzmarkt, den Holzverkauf<br />

und die immer mehr zunehmende<br />

direkte Waldbewirtschaftung


Einfluss auf den Waldbau und die<br />

Waldentwicklung in Brandenburg<br />

aus. Die holzverarbeitende Industrie<br />

und die forstlichen Unternehmer werden<br />

aufgefordert, bei der Beratung<br />

und Bewirtschaftung im Privatwald<br />

auf die gute fachliche Praxis hinzuweisen<br />

und in ihrem eigenen Handeln<br />

und der Bewirtschaftung des<br />

Waldes Vorbild zu sein.<br />

Die Auftaktveranstaltung verlief – erwartungsgemäß<br />

– lebhaft, neben vielen<br />

Punkten, in denen Einigkeit zwischen<br />

<strong>BDF</strong>-TREFFEN<br />

den Interessenvertretern herrschte,<br />

zeigten sich divergierende Ansprüche<br />

insbesondere bei der Frage nach weiteren<br />

Flächenstilllegungen; hier formulierten<br />

Vertreter des amtlichen und nicht<br />

amtlichen Naturschutzes weitere Ansprüche,<br />

die umgekehrt von der großen<br />

Mehrzahl der forstlichen Verbände strikt<br />

zurückgewiesen wurden.<br />

Einigkeit dagegen herrschte insbesondere<br />

bei der Frage nach der Zulässigkeit<br />

von Windkraftanlagen und Solaranlagen<br />

im Wald, hier waren nahezu<br />

alle Verbände der Ansicht, dass es<br />

kontraproduktiv sei, nachwachsende<br />

Ressourcen gegeneinander auszuspielen<br />

– insbesondere bei derartigen<br />

flächenintensiven bzw. massiv das<br />

Landschaftsbild beeinflussenden Anlagen.<br />

Der <strong>BDF</strong> wird die Weiterentwicklung<br />

des Brandenburger Waldprogrammes<br />

auch im kommenden Jahr<br />

kritisch und konstruktiv begleiten und<br />

sucht dazu auch das Gespräch mit<br />

den anderen (Forst-)Verbänden. �<br />

Claus Seliger<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Schwarzwildgatter der Landesforst Brandenburg<br />

Am 6. Oktober 20<strong>10</strong> trafen sich die<br />

<strong>BDF</strong>-Mitglieder der Basisgruppen<br />

Eberswalde und Templin im Schwarzwildgatter<br />

Zehdenick. Insgesamt<br />

nahmen fast 40 <strong>Forstleute</strong> an dieser<br />

Veranstaltung teil. Das Schwarzwildgatter<br />

wurde am 30. März 2007 eingeweiht,<br />

seitdem haben über 2 050 Hundeführer/-innen<br />

mit ihren Jagdhunden<br />

an einer Schulung teilgenommen. Nicht<br />

nur die jungen Jagdhunde lernen den<br />

Umgang mit unseren Sauen, sondern<br />

auch die Hundeführer/-innen erfahren<br />

sehr viel über ihre Hunde und über das<br />

Verhalten des Schwarzwildes. An erster<br />

Stelle steht dabei die tierschutzgerechte<br />

Einarbeitung der Jagdhunde. Hierzu<br />

gibt es eine enge Zusammenarbeit mit<br />

der tierärztlichen Hochschule in Hannover<br />

und insbesondere mit Herrn Professor<br />

Wunderlich (Tierschutzbeauftragter<br />

des Jagdgebrauchshundeverbandes).<br />

Die <strong>BDF</strong>-Mitglieder wurden am<br />

Vormittag durch das Gattermeisterteam<br />

der Oberförsterei Zehdenick in<br />

die „Materie Schwarzwild“ eingewie-<br />

Arbeit am Schwarzwild, nicht auf dem Bild: der abgelegte Jagdhund. Foto: Weingärtner<br />

sen. Der theoretische Abschnitt wurde<br />

im „Grünen Klassenzimmer“ der<br />

Oberförsterei durch den Revierförster<br />

Maik Weingärtner in Form eines Vortrages<br />

zur Entstehung und Entwicklung<br />

des Schwarzwildgatters absolviert.<br />

Danach ging es zu den Sauen in<br />

den Wald. Den sozialen Part im Gatter<br />

hatte unser pensionierter Schuldirektor<br />

Karl-Ernst Brehmer inne. Er ist seit<br />

über 50 Jahren Jäger. Er ist es auch,<br />

welcher sich um das Wohlergehen der<br />

Wildschweine kümmert und viele sehr<br />

emotionale Wildschweinanekdoten<br />

zum Besten geben konnte. Der Revierförster<br />

Uwe Bleicke stellte uns den<br />

praktischen Teil der Gatterarbeit vor,<br />

hierzu hatten einige <strong>Forstleute</strong> ihren<br />

Jagdhund mitgebracht, welche sogleich<br />

eine Bewährungsprobe an den<br />

Sauen bestehen sollten.<br />

Der fachlich sehr interessante Vormittag<br />

wurde durch eine „Kreuzfahrt“<br />

auf der Havel mit anschließendem Mittagessen<br />

abgerundet. �<br />

Uwe Bleicke/Basisgruppe Templin<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 30) 40 81 67 00<br />

brandenburg-berlin@bdf-online.de<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 23


AUS DEN LÄNDERN<br />

24 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

<strong>BDF</strong> beim Minister – Forst und Naturschutz<br />

fusionieren<br />

„Mit den <strong>Forstleute</strong>n sind wir auf einem<br />

guten Weg!“, so eröffnete Minister<br />

Dr. Till Backhaus das Gespräch mit<br />

dem <strong>BDF</strong> in Schwerin am 4. Oktober.<br />

Er stehe nach wie vor „fest überzeugt“<br />

zur Gründung der Landesforstanstalt<br />

2006. Dass dabei die Einheitsforstverwaltung<br />

bewahrt und der Landeswald<br />

als Eigentum übertragen wurde, habe<br />

sich als richtig erwiesen und wird deshalb<br />

durch ihn „ohne Alternative“ weiter<br />

fortgesetzt. So bleibe die Landesforstanstalt<br />

stabil und in sicherem Fahrwasser<br />

unterwegs.<br />

Der Landesvorsitzende Peter Rabe<br />

sah das im Prinzip nicht anders. Aber<br />

auch in ruhigem Fahrwasser gelte es,<br />

den Kurs zu halten und vorausschauend<br />

zu steuern, damit dies bei neuen<br />

Strömungen auch so bleibt.<br />

Der <strong>BDF</strong> hatte das Gespräch vor<br />

dem Hintergrund der Zusammenlegung<br />

der Forst- und der Naturschutzabteilung<br />

mit der Führungsspitze des Ministeriums<br />

gesucht. Im Zuge der Pensionierung<br />

des langjährigen Forstabteilungsleiters<br />

Reinhard Hube wird dieser Schritt<br />

vollzogen, die Leitung der neuen großen<br />

„grünen“ Abteilung wird Hans-Joachim<br />

Schreiber übernehmen, der solange<br />

den Naturschutz leitete.<br />

Peter Rabe bekräftigte zunächst<br />

das Angebot der <strong>Forstleute</strong> zur Zu-<br />

sammenarbeit sowohl mit dem behördlichen<br />

als auch mit dem ehrenamtlichen<br />

Naturschutz. In der neuen Abteilungsstruktur<br />

sieht der <strong>BDF</strong> die Chance,<br />

in Fachfragen um den Wald landespolitisch<br />

ausgewogene Entscheidungen<br />

zu treffen. Er bot Herrn Schreiber<br />

einen offenen und sachlichen Dialog<br />

an, bei dem er den <strong>BDF</strong> genauso wie<br />

die Naturschutzverbände, Waldbesitzer<br />

und andere in die ministeriellen<br />

Grundsatzentscheidungen einbezogen<br />

sehen möchte.<br />

Mit mehr als 1 000 <strong>Forstleute</strong>n bekommt<br />

die neue Abteilung ein großes,<br />

leistungsfähiges Pfand in die Hand,<br />

welches auch künftig in Schwerin ver-<br />

Teilnehmer des Gespräches in Schwerin, rechts der neue Abteilungsleiter H.-J. Schreiber.<br />

antwortungsvoll geleitet werden soll.<br />

Besonders verwies der <strong>BDF</strong>-Vorsitzende<br />

auch auf die Vielzahl und Leistungen<br />

der <strong>Forstleute</strong> in den Großschutzgebieten<br />

hin und mahnte hier die<br />

Durchsetzung eines durchweg kollegialen<br />

Umgangs an, der von Integration<br />

und Fachlichkeit getragen sein sollte.<br />

Aufgrund manchenorts oder bei manchen<br />

Themen negativer Entwicklungen<br />

und gemachten Erfahrungen wird vom<br />

Ministerium hier ein konsequentes Eintreten<br />

erwartet. Die Fusion an oberste<br />

Stelle ist dazu ein gutes Signal für das<br />

ganze Land, das nicht ungenutzt bleiben<br />

darf.<br />

Das Angebot zur Zusammenarbeit<br />

und die Hinweise stießen auf offene Ohren.<br />

Herr Schreiber betonte, dass er als<br />

ausgebildeter Landwirtschaftsingenieur<br />

stets ein gutes Verständnis für die<br />

„Nutzerseite“ gehabt habe, auch als<br />

Leiter der Naturschutzabteilung. Auch<br />

wenn es in Sachen Waldbewirtschaftung<br />

mehrfach Auseinandersetzungen<br />

zwischen den beiden Fachabteilungen<br />

gegeben hat, sieht er für die Zukunft eine<br />

gute fachliche Basis für die Zusammenarbeit.<br />

Dies soll sich auch auf<br />

den gesamten forstlich betroffenen<br />

nachgeordneten Bereich positiv auswirken.<br />

In der neuen Struktur soll es eine<br />

starke Referatsgruppe Forsten mit Dr.<br />

Peter Röhe an der Spitze geben, der<br />

gleichzeitig einer der beiden Stellvertreter<br />

des Abteilungsleiters wird. Eine ers -<br />

te Bewährungsprobe bietet die Arbeit<br />

an einem „Konzept zur Bewahrung der<br />

Biodiversität in M-V 2020“, welches im<br />

kommenden Jahr entstehen soll.<br />

Dr. Peter Röhe erhoffte sich dann<br />

auch vorausblickend vor allem kürzere<br />

Entscheidungswege bei kommenden<br />

Projekten. Neue Waldbaurichtlinien,<br />

Grundsätze für die Forstwirtschaft in<br />

FFH-Gebieten und andere Themen<br />

sollten künftig schneller durch die Instanzen<br />

kommen und damit eher wirksam<br />

für die Forstwirtschaft im Land<br />

werden.<br />

Neben Peter Rabe und Harald Menning<br />

von der Landesleitung waren erstmals<br />

auch Ina Gilow und Gunnar Horack<br />

als Vertreter der <strong>BDF</strong>-Jugend im<br />

„hohen Hause“ dabei. Dies war sowohl<br />

für die Landesleitung eine gute Unterstützung,<br />

vor allem aber auch ein von<br />

der Führungsspitze sehr beachtetes<br />

Signal an das Ministeriums. Der dünne<br />

rote oder besser forstgrüne Faden der<br />

kontinuierlichen Ausbildung und Einstellung<br />

von jungen <strong>Forstleute</strong>n, der sich<br />

durch all die Jahre seit der Bildung der<br />

Forstämter 1992 gezogen hat, darf keinesfalls<br />

abreißen! Absolventen der forstlichen<br />

Hochschulen sollen weiterhin eine<br />

gute Ausbildung in der Landesforst<br />

erhalten, und der schmale, aber ver-


lässliche Einstellungskorridor im Landesforstdienst<br />

ist auch für die Zukunft<br />

mehr denn je unabdingbar.<br />

Im Verlauf des Ministergespräches<br />

kamen wir dann allerdings auch auf<br />

Missstände in der Landesforstverwaltung<br />

zu sprechen. Als erstes wurde die<br />

noch immer ausstehende Neufassung<br />

der Dienstbekleidungsvorschrift angemahnt,<br />

deren Erscheinen Minister<br />

Backhaus gegenüber dem <strong>BDF</strong> schon<br />

für den Jahresbeginn 2009 (!) versprochen<br />

hatte. Seitdem ist die Entscheidung<br />

dazu immer wieder verschoben<br />

worden, und die <strong>Forstleute</strong> nicht nur in<br />

der Landesforstanstalt, sondern auch<br />

in den Nationalparken und im Ministerium<br />

selbst müssen damit leben. Nicht<br />

zuletzt der seit Jahren eingefrorene<br />

Entschädigungssatz von 7 Euro im Monat<br />

wurde damit bis heute fortgeschrieben.<br />

Hier blieb allerdings nicht mehr<br />

als die lapidare Feststellung, dass die<br />

Neufassung immer noch kurz vor der<br />

Unterschrift stehe.<br />

Ein weiteres Problem ist die Nachversteuerung<br />

von Dienstwohnungsverhältnissen<br />

rückwirkend bis 2004, bei<br />

der den betroffenen <strong>Forstleute</strong>n oft<br />

Nachzahlungen im vierstelligen, vereinzelt<br />

sogar fünfstelligen Bereich ins<br />

Haus stehen. Das Thema ist im Ministerium<br />

bekannt, allerdings ist Rat oder<br />

Hilfe von dort nicht zu erwarten. Staatssekretär<br />

Dr. Karl Otto Kreer, dem in sei-<br />

ner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />

das Thema vertraut ist,<br />

führte dazu aus, dass es keine Bevorzugung<br />

gegenüber den Mitarbeitern<br />

geben kann, die keine Dienstwohnung<br />

haben und zur Einkommensteuer veranlagt<br />

werden. Deshalb wird es keine<br />

Übernahme von Verpflichtungen durch<br />

das Land bzw. die Landesforst geben.<br />

Für den <strong>BDF</strong> ist diese Haltung unverständlich,<br />

denn im Unterschied zu normalen<br />

Mietverhältnissen hat ein Dienstwohnungsinhaber<br />

kein Wahlrecht, wo<br />

er wohnt. Und keiner der betroffenen<br />

Kollegen hat den Mietwert seiner Wohnung<br />

selbst festgelegt!<br />

Als dritter Problempunkt wurde angesprochen,<br />

dass es seit Gründung<br />

der Landesforstanstalt keine Verbeamtungen<br />

mehr gibt. Obwohl für die Landesforstanstalt<br />

die Dienstherrenfähigkeit<br />

gesetzlich verbrieft ist und die hoheitlichen<br />

Aufgaben der Forstverwaltung<br />

dort wahrgenommen werden,<br />

sind alle jungen Kollegen seitdem ausschließlich<br />

als TV-L-Beschäftigte angestellt<br />

worden. Der <strong>BDF</strong> sieht hier den<br />

Grundsatz verletzt, dass hoheitliche<br />

Aufgaben durch Beamte wahrgenommen<br />

werden. Zu diesem Punkt versprachen<br />

Minister Backhaus und Staatssekretär<br />

Kreer eine Prüfung durch das<br />

Landwirtschaftsministerium.<br />

Das Fazit dieses Gesprächs aus<br />

unserer Sicht: Bei den großen Themen<br />

Weiterer Stellenabbau in den Revieren<br />

Die in den Niedersächsischen<br />

Landesforsten geplante Weiterentwicklung<br />

der Revierorganisation steht<br />

offenbar weitgehend fest, letzte Abstimmungen<br />

sollten noch im November<br />

mit den Forstamtsleitern beim regelmäßigen<br />

Monatsmeeting vorgenommen<br />

werden. Auf dem bis dahin<br />

geltenden Diskussionsstand aufbauend<br />

führten Vertreter des <strong>BDF</strong> (Tido<br />

Bent, Karsten Lührs, Ernst-August<br />

Bergmann) am 9. November 20<strong>10</strong> ein<br />

Gespräch mit dem Präsidenten der<br />

NLF, Herrn Dr. Klaus Merker, und dem<br />

auch für Organisationsentwicklung zuständigen<br />

Personalchef Andreas Baderschneider.<br />

Ziel der Planung ist eine weitere Angleichung<br />

der Reviergrößen ausgerichtet<br />

am jährlichen Hiebssatz. Im Schnitt<br />

werden hier künftig <strong>10</strong> 000 Fm erwartet.<br />

Aus Sicht der Betriebsleitung spielt die<br />

Arbeitsbelastung durch die übrigen<br />

Aufgaben und individuelle Erschwernisse<br />

bei der Bemessung nur eine<br />

untergeordnete Rolle. Diese würden<br />

sich in der Regel durch unterschiedlichen<br />

Einzelumfang in der Summe wieder<br />

weitestgehend ausgleichen. Seitens<br />

des <strong>BDF</strong> wird hier die Forderung<br />

vertreten, wenigstens die sich hinter<br />

den Festmetern verbergende jährliche<br />

Hiebsfläche als zweite Größe einfließen<br />

zu lassen, ein aus Sicht der Betroffenen<br />

und der forstpolitischen Zielrichtung<br />

herrscht weitgehende Übereinstimmung<br />

mit dem Landwirtschaftsministerium.<br />

Minister und <strong>BDF</strong> sind nach<br />

zwölf(!) Jahren in vielen Positionen zusammen<br />

und haben eine beachtenswerte<br />

Zusammenarbeit – auch über kritische<br />

Zeiten hinweg gestaltet.<br />

Der <strong>BDF</strong> wird sich mit dafür einsetzen,<br />

dass auch in der neuen Abteilung<br />

für Nachhaltigkeit, Forsten und Naturschutz<br />

die Interessen der <strong>Forstleute</strong> gewahrt<br />

werden. Der Berufsstand und dem<br />

Wald muss die Bedeutung bemessen<br />

werden, die uns und dem Wald auf<br />

Grund der Wirkungen und Leistungen<br />

zukommt. Dabei setzen sowohl der Minister<br />

und seine Mitarbeiter als auch unser<br />

Berufsverband auf die Fortsetzung<br />

der Zusammenarbeit eines sachgerechten,<br />

konstruktiven Dialoges, der auch<br />

unbequeme Wahrheiten nicht scheut.<br />

Von den alltäglichen Sorgen der<br />

Forstbediensteten allerdings haben<br />

sich die Ministeriumsvertreter seit der<br />

Verselbstständigung der Landesforst<br />

M-V weiter entfernt. Hier blieben die Erwartungen<br />

des <strong>BDF</strong> M-V oft unerfüllt.<br />

Dies ist eine neuartige Situation aber<br />

dann eben auch neue Aufgabe – ganz<br />

sicher nicht nur für die Landesleitung<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 38 43) 85 53 32<br />

bdf-m/v@web.de<br />

NIEDERSACHSEN<br />

wichtiger Faktor für den Zeitbedarf der<br />

Maßnahmenvorbereitung und bei unterschiedlichen<br />

Wuchsleistungen und Altersklassen<br />

eher für die Schaffung vergleichbarer<br />

Arbeitsvolumen in den einzelnen<br />

Revieren geeignet.<br />

Aber diese will man vielleicht auch<br />

gar nicht erreichen. Deutlich erkennbar<br />

ist die Zielsetzung, bei einem von der<br />

Revierleitung nicht mehr allein zu bewältigenden<br />

Arbeitsumfang und zur<br />

Brechung von Arbeitsspitzen künftig<br />

externe Dienstleister einzusetzen, um<br />

damit mehr Arbeits- vor allem aber<br />

Kostenflexibilität zu erreichen.<br />

Ein Katalog delegierbarer Tätigkeiten<br />

und nicht delegierbarer Kernaufga-<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 25


AUS DEN LÄNDERN<br />

26 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

ben wurde erstellt. Die Ergebnisverantwortung<br />

für alle Maßnahmen verbleibt<br />

in jedem Fall bei der Revierleitung.<br />

Unterstützung in Revieren mit einem<br />

Einschlag bis zu <strong>10</strong> 000 Fm soll allenfalls<br />

durch betriebsinterne Kräfte erfolgen,<br />

nach den Erfahrungen des <strong>BDF</strong><br />

ist dies aber bereits jetzt aufgrund der<br />

knappen Personaldecke nicht mehr immer<br />

sicherzustellen. Aus Sicht der NLF<br />

aber auch nur eine nachrangige Lösung,<br />

eigentlich ist diese Größe als eine<br />

von jedem Mitarbeiter erwartete<br />

Mindestleistung anzusehen.<br />

An einen geeigneten Dienstleister<br />

werden konkrete Anforderungen gestellt.<br />

Neben der für die vorgesehene<br />

Aufgabe entsprechenden Ausbildung,<br />

werden auch Qualitätskriterien für die<br />

erbrachten Arbeiten festgelegt. Die für<br />

die Umsetzbarkeit des Modells entscheidende<br />

Frage ist jedoch, ob es<br />

künftig genügend interessierte <strong>Forstleute</strong><br />

als selbstständiger Anbieter derartiger<br />

Tätigkeiten geben wird. Dies wird<br />

unterschiedlich bewertet: Die Landesforsten<br />

erwarten, dass es angesichts<br />

des neuen Angebotes der Fall sein<br />

wird, der <strong>BDF</strong> hat hieran erhebliche<br />

Zweifel. Ein Grund dafür ist der bundesweit<br />

große Bedarf an Nachwuchskräften<br />

durch die bestehende Altersstruktur<br />

in den Forstbetrieben. Das Interesse,<br />

seine Zukunft ob dieser Möglichkeiten<br />

alternativ in der Selbstständigkeit zu suchen,<br />

wird als eher gering eingeschätzt.<br />

Weitere Gründe sind die auch<br />

aus Sicht der NLF erwarteten Schwankungen<br />

in den jährlichen Auftragsvolumen<br />

und die Notwendigkeit einer Ausschreibung<br />

der zu erbringenden Leistungen.<br />

Sie erschweren die Erreichung<br />

eines sicheren Einkommens.<br />

Um für die Revierleiter/-innen eine<br />

verlässliche Entlastung zu erreichen<br />

und den Aufwand für Einweisungen<br />

und Kontrolle gering zu halten, wäre<br />

grundsätzlich eine längerfristige Zusammenarbeit<br />

erforderlich. Diese ist<br />

wiederum nicht unproblematisch, weil<br />

möglicherweise der Vorwurf der<br />

Scheinselbstständigkeit erhoben werden<br />

könnte. Hier bedarf es noch weiterer<br />

Klärungen. Vorerst offen bleibt<br />

auch, was passiert, wenn eine externe<br />

Delegation mangels Anbieter nicht wie<br />

angestrebt umsetzbar ist.<br />

Nach dem Planungsstand von Anfang<br />

November wurden neben den als<br />

delegierbar angesehenen Aufgaben<br />

weitere Entlastungen in der Verringerung<br />

der Verwaltungsarbeiten angestrebt.<br />

Im Gespräch wurde dies aber<br />

bereits relativiert, eine genauere Überprüfung<br />

hat die Erwartungen wieder<br />

gedämpft. Möglichkeiten werden noch<br />

im EDV-Bereich durch verbesserte Anwendungen<br />

und Fortbildung der Mitarbeiter<br />

gesehen.<br />

Im Ergebnis plant die Betriebsleitung<br />

aufgrund der vorgestellten Konzeption<br />

einen weiteren Abbau von etwa<br />

35 der jetzt noch 250 Reviere. Umgesetzt<br />

werden könnte dies in einem kontinuierlichen<br />

Prozess und sozial verträglich<br />

im Laufe der nächsten sieben<br />

Jahre. Darüber hinaus sollen mittelfristig<br />

auch die Stellen der Revierassistenten<br />

entfallen.<br />

Der <strong>BDF</strong> hat seine ernsten Bedenken<br />

zu der vorliegenden Planung deutlich<br />

gemacht. Besonders die angesichts<br />

des hohen Durchschnittsalters<br />

der Betroffenen noch weitere Steigerung<br />

der Arbeitsbelastung wurde kritisiert.<br />

Eine Einbeziehung der Ergeb-<br />

Gesicherte Naturverjüngung!<br />

Aufgrund der positiven Arbeitsmarktentwicklung im Forstbereich hoffen<br />

sie, nicht zu lange Übergangstätigkeiten nachgehen zu müssen.<br />

Nachhaltigkeit und Naturverjüngung<br />

sind Begriffe, mit denen sich jeder<br />

Forstmann im täglichen Leben beschäftigt.<br />

Sie lassen sich jedoch auch auf den<br />

forstlichen Nachwuchs anwenden.<br />

Am 28. Oktober haben die 20<br />

niedersächsischen Forstinspektoranwärter<br />

im NFBz Münchehof feierlich ihre<br />

Zeugnisse entgegengenommen. Sie<br />

bedanken sich bei ihren Ausbildern für<br />

die erfolgreiche Jungwuchspflege, den<br />

Kollegen für das angenehme Waldin-<br />

nisse der für das kommende Jahr geplanten<br />

Mitarbeiterbefragung in die<br />

Entscheidung wurde von Herrn Dr.<br />

Merker ebenso abgelehnt wie die Forderung<br />

nach Wiederbesetzung der in<br />

den nächsten Jahren frei werdenden<br />

Reviere mit jungen Kolleginnen und<br />

Kollegen und einer zeitlichen Verschiebung<br />

der Organisationsumsetzung.<br />

Kritisiert wird auch, dass das Vorhaben<br />

nicht als eine an die problematische<br />

Alterstruktur angepasste Personalplanung<br />

angesehen werden kann.<br />

Das Konzept zur Revierorganisation<br />

beinhaltet zwar Unterstützungsmöglichkeiten,<br />

in erster Linie wird aber ein<br />

weiterer deutlicher Personalabbau verfolgt.<br />

Chancen einer rechtzeitigen Einmischung<br />

jüngeren Personals in den<br />

Kernbereich des Unternehmens werden<br />

nicht in ausreichendem Umfang<br />

genutzt, obwohl dies ohne eine Personalvermehrung<br />

möglich wäre.<br />

Auch die Landesregierung hat die<br />

Personalprobleme in der Landesverwaltung<br />

aufgrund der Altersstruktur erkannt<br />

und im August 20<strong>10</strong> „Eckpunkte<br />

für ein demografiesicheres und ressourcenbewusstesPersonalmanagement<br />

in Niedersachsen“ verabschiedet.<br />

Die in diesem Papier dargestellten<br />

Ziele und Notwendigkeiten bestätigen<br />

die seit über zwei Jahren immer wieder<br />

vorgetragenen Forderungen des <strong>BDF</strong><br />

nach einer umfassenden Personalkonzeption.<br />

Die Führung der Landesfors -<br />

ten verschließt sich den Empfehlungen<br />

bisher zumindest in einigen wichtigen<br />

Bereichen. Die erkennbar einseitige<br />

Strategie könnte in schon wenigen Jahren<br />

zu massiven Problemen in der ge -<br />

sam ten Leistungsfähigkeit des Unternehmens<br />

führen. � E.A.<br />

nenklima und bei ihren Familien für das<br />

Abwenden von Schadereignissen.<br />

Nach erfolgreich abgelegter Laufbahnprüfung<br />

für den gehobenen Forstdienst,<br />

hoffen sie alle auf einen interessanten<br />

Berufseinstieg.<br />

Benjamin Evers, Thomas Held,<br />

Mark Gützkow<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 51 98) 98 96 94<br />

bdf.niedersachsen@t-online.de<br />

www.bdf-niedersachsen.de


NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Musterantrag auf angemessene Alimentation –<br />

bei uns erhältlich!<br />

Die restriktive Entwicklung der Besoldung<br />

und Versorgung von Beamten<br />

und die abverlangten Sonderopfer haben<br />

den dbb dazu veranlasst, beim<br />

OVG Musterklage gegen die Kürzung<br />

bzw. Streichung von Weihnachtsgeld<br />

zu führen. Das OVG betrachtet das<br />

Nettoeinkommen in den Jahren 2003<br />

und 2004 als verfassungswidrig zu<br />

niedrig und hat das Verfahren ausgesetzt,<br />

um die Entscheidung des BVG<br />

abzuwarten.<br />

Die Anträge zur Erhöhung der Besoldung<br />

und Versorgung auf ein ver-<br />

fassungskonformes Niveau können<br />

über die Internetseite des <strong>BDF</strong> NRW<br />

heruntergeladen werden.<br />

Wir raten allen Mitgliedern, diesbezügliche<br />

Anträge wie in den letzten<br />

Jahren auch zu stellen. UM<br />

Landesvorstand zum Antrittsbesuch bei Minister Remmel<br />

Am 25.Oktober fand im forstlichen<br />

Bildungszentrum in Neheim das erste<br />

Gespräch des <strong>BDF</strong>-Vorstandes mit<br />

dem neuen Umweltminister Herrn<br />

Remmel statt. Daran nahmen neben<br />

dem Minister auch der Landesforstchef<br />

Herr Dr. Eisele sowie der Leiter des<br />

Landesbetriebes Wald und Holz<br />

(LBWH), Herr Richter, teil. Im Mittelpunkt<br />

des Gesprächs stand die im Koalitionsvertrag<br />

formulierte Gründung einer<br />

Stiftung Naturerbe NRW, in die der<br />

gesamte Staatswald und weitere landeseigene<br />

Naturschutzflächen eingebracht<br />

werden sollen. Mit der Gründung<br />

der Stiftung will der Minister das<br />

Ziel erreichen, nach dem „Sündenfall<br />

Staatswaldverkauf Eifel“ für alle Zukunft<br />

den weiteren Verkauf von Staatswaldflächen<br />

zu verhindern, da so den zukünftigen<br />

Finanzministern die Zugriffsmöglichkeit<br />

entzogen wird. Wie Minister<br />

Remmel berichtete, wird zzt. von einer<br />

Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus<br />

dem Ministerium, den Bezirksregierungen<br />

und dem LBWH eine interne<br />

Machbarkeitsstudie zur Gründung einer<br />

Stiftung erstellt. Anschließend soll<br />

auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie<br />

in einem umfassenden Dialogprozess<br />

die Beteiligung aller betroffenen<br />

Interessengruppen erfolgen. Der <strong>BDF</strong>-<br />

Vorstand hat in dem Gespräch gefordert,<br />

einen partizipativen Prozess unter<br />

professioneller externer Moderation<br />

statt klassischer Verbandsbeteiligung<br />

unter Federführung der Verwaltung<br />

durchzuführen. Der Minister stand dieser<br />

Idee sehr offen gegenüber und hat<br />

darum gebeten, ihm diesen Vorschlag<br />

doch konkret ausformuliert in schriftlicher<br />

Form zuzusenden – ein Angebot,<br />

das gerne aufgenommen wurde. Die<br />

Machbarkeitsstudie soll nach dem<br />

Willen des Ministers noch in diesem<br />

Jahr abschließend erstellt werden, sodass<br />

der Dialogprozess im kommenden<br />

Jahr beginnen kann<br />

Als weiteres Thema wurde die Zukunft<br />

der Privatwaldbetreuung erörtert.<br />

Der Minister betonte noch einmal, wie<br />

wichtig ihm eine flächenhafte forstliche<br />

Beratung und Betreuung sei und dass er<br />

sich deshalb ja so vehement für die Entfristung<br />

der 23 FBB-Leiter-Stellen einsetze.<br />

Hier sei aber die Hürde des Nach-<br />

Der Landesvorstand im Gespräch mit Minister Remmel (4. v. r.), den Ministeriumsvertretern und der<br />

Leitung des Landesbetriebes.<br />

Produktion<br />

und Lieferung<br />

<strong>Bund</strong>esweit<br />

HanseGrand ®<br />

Zentrale Selsingen · Haaßeler Kamp 3 · 27446 Selsingen<br />

Telefon 04284 927415 · www.hansegrand.de<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 27


AUS DEN LÄNDERN<br />

28 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

tragshaushalts zu überwinden, für den<br />

die Minderheitsregierung im Dezember<br />

eine politische Mehrheit im Landtag erreichen<br />

müsse. Die beiden Pilotprojekte<br />

sollen fortgeführt und zu einem sauberen<br />

Abschluss gebracht werden. Die seit<br />

Langem vom <strong>BDF</strong> geforderte und längst<br />

überfällige wissenschaftliche Begleitung<br />

soll in den nächsten Wochen endlich auf<br />

den Weg gebracht werden.<br />

Weiten Raum nahm in dem Gespräch<br />

die Personalsituation im LBWH<br />

ein. Es wurde eine klare Zukunftsperspektive<br />

für die Forstwirte gefordert,<br />

denn eine erfolgreiche naturnahe Waldwirtschaft<br />

in den FBBs ist nach Auffassung<br />

des <strong>BDF</strong> nur mit qualifizierten Mitarbeitern<br />

erfolgreich umzusetzen. Es<br />

wurde deutlich auf die absolut unbefriedigende<br />

Situation im Angestelltenbereich<br />

in den Forstamtsbüros hingewiesen,<br />

wo die Funktionsfähigkeit des Bürobetriebs<br />

vielerorts nur durch befristet<br />

eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aufrechterhalten werden kann.<br />

Das Problem der Entfristung stellt sich<br />

hier mit der gleichen Brisanz wie auf<br />

der FBB-Ebene, ein Sachverhalt, der<br />

dem Minister in dieser Form so nicht<br />

bekannt war. Für den Bereich des höheren<br />

Dienstes wurde vehement die<br />

Schaffung eines Einstellungskorridors<br />

gefordert, mit dem endlich auf die anstehende<br />

Pensionierungswelle reagiert<br />

werden muss. Allein in den nächsten<br />

Monaten stehen vier Pensionierungen<br />

an. Der Minister zeigte Verständnis für<br />

die großen personellen Nöte und beobachtet<br />

selbst voller Sorge den inhaltlichen<br />

Kompetenzverlust aller Fachver-<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Laufbahnprüfung für<br />

den gehobenen Dienst<br />

Der <strong>BDF</strong> hatte am 27. Oktober die<br />

Gelegenheit, die Waldprüfung für die<br />

Anwärterinnen und Anwärter zu beobachten.<br />

Der Privatwald im beschaulichen<br />

Schmallenberger Ortsteil Holthausen bot<br />

eine idyllische, aber knapp über dem Gefrierpunkt<br />

niedrig temperierte Kulisse für<br />

den Parcours aus acht Stationen. Naturschutz,<br />

Forsttechnik, Waldbau, Jagd, Wegebau,<br />

Buchenwaldkonzept – alles gefragte<br />

Themen für die 14 Prüflinge.<br />

Die Waldprüfung fand in gewohnt<br />

fairer und kollegialer Atmosphäre statt,<br />

davon konnten sich die Vertreter beider<br />

Berufsverbände mit eigenen Augen<br />

und Ohren überzeugen. UM<br />

Hauptversammlung des <strong>BDF</strong> Rheinland-Pfalz<br />

Am 29. Oktober 20<strong>10</strong> hatte der<br />

<strong>BDF</strong> in das Walderlebniszentrum in<br />

Neupfalz im Soonwald eingeladen.<br />

Der Landesvorsitzende Hans-Peter<br />

Schimpgen begrüßte und dankte sehr<br />

herzlich dem <strong>Bund</strong>esvorsitzenden<br />

Hans Jacobs für dessen Teilnahme.<br />

Im Bericht des Landesvorsitzenden<br />

ging er zunächst auf die Personalsituation<br />

bei Landesforsten ein: Mit der<br />

jährlichen Einsparung von im Durch-<br />

waltungen in seinem Haus durch fehlende<br />

Neueinstellungsmöglichkeiten. Er<br />

verwies aber deutlich auf die angespannte<br />

Haushaltslage des Landes<br />

und den sich daraus ergebenden Einsparzwängen.<br />

Auch die von der Vorgängerregierung<br />

beschlossene weitere<br />

Einsparungsrunde von 1,5 % in den<br />

nächsten fünf Jahren sei noch nicht<br />

vom Tisch.<br />

Einen hohen Stellenwert nimmt für<br />

den Minister der Klimaschutz ein.<br />

Schon im nächsten Jahr soll ein Klimaschutzgesetz<br />

in den Landtag eingebracht<br />

werden, in dem auch die Rolle<br />

des Waldes für den Klimaschutz berücksichtigt<br />

werden soll. Seitens des<br />

<strong>BDF</strong>-Vorstandes wurde betont, dass für<br />

den anstehenden Waldumbau eine<br />

ausreichende Anzahl von qualifiziertem<br />

Fachpersonal in der Fläche eine zwingende<br />

Voraussetzung sei.<br />

schnitt knapp 30 Stellen, und das seit<br />

langen Jahren, nimmt der Arbeitsdruck<br />

beständig zu. Das Durchschnittsalter<br />

steigt stetig. Die Personaleinsparungen<br />

erfolgen, ohne dass den künftig geplanten<br />

Personalbestand benennt. Das<br />

geht einher mit einem spürbaren Motivationsverlust.<br />

Der <strong>BDF</strong> bleibt bei seinen<br />

Forderungen nach Einstellungen,<br />

um endlich mit einer gewissen Verjüngung<br />

des Personals zu beginnen. Den<br />

Offene Ohren fand beim Minister auch<br />

die vorgebrachte Kritik an dem zunehmenden<br />

Zentralismus des LBWH, der am Beispiel<br />

der Budgetierung sowie der geplanten<br />

zentralen Ausschreibung aller forstlichen<br />

Unternehmerarbeiten deutlich werde.<br />

Weitere Gesprächspunkte waren<br />

die geplante Errichtung eines zweiten<br />

Nationalparks in NRW (Senne), die Änderung<br />

der Laufbahnverordnung (Anerkennung<br />

als technischer Dienst), die<br />

Zukunft der Umweltbildung sowie die<br />

FSC-Zertifizierung im Staatswald.<br />

Abschließend wurde vereinbart,<br />

mindestens einmal jährlich ein Ministergespräch<br />

des <strong>BDF</strong>-Vorstandes durchzuführen.<br />

Das Gespräch endete mit einem<br />

Dank von Herrn Dr. Eisele, der bekanntlich<br />

Ende Januar kommenden<br />

Jahres in den Ruhestand tritt, an den<br />

<strong>BDF</strong> für die langjährige konstruktiv-kritische<br />

Zusammenarbeit. � StS<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 23 94) 28 66 31<br />

Telefax: (0 23 94) 28 66 32<br />

kontakt@bdf-nrw.de<br />

ständigen Gesprächen mit allen Landtagsfraktionen,<br />

der Weitergabe unserer<br />

Forderungen an Presse, Funk und<br />

Fernsehen, all dem Engagement stehen<br />

in diesem Bereich nur geringe Erfolge<br />

gegenüber.<br />

In der Halbzeitbilanz der Landesregierung<br />

vor ca. zwei Jahren wurden<br />

Wald und Forstwirtschaft (bei 43 % Anteil<br />

an der Landesfläche) mit nicht einem<br />

einzigen Wort erwähnt! Dringend


notwendig ist die Steigerung des Stellenwertes<br />

Wald in der Politik, gerade in<br />

Zeiten, in der die sich abzeichnenden<br />

Klimaänderungen endlich ernst genommen<br />

werden.<br />

Herr Schimpgen forderte zum<br />

Schluss seiner Rede dazu auf, neben<br />

all der thematischen Arbeit insbesondere<br />

auch die Treffen und den Austausch<br />

mit den Kollegen auszubauen.<br />

Die beantragte Satzungsänderung<br />

wurde gebilligt. Der Landesbeirat ist zukünftig<br />

kein Organ des <strong>BDF</strong> in Rheinland-Pfalz<br />

mehr. Es wird eine Geschäftsführung<br />

(zwei Personen) neu gebildet.<br />

Nach Entlastung des alten Vorstands<br />

kam es zu den angekündigten<br />

Neuwahlen des Landesvorsitzenden<br />

sowie weiterer Mitglieder des Landesvorstands.<br />

Folgende Personen wurden<br />

gewählt (siehe Bild):<br />

Landesvorsitzender: Jochen Raschdorf<br />

(Forstamt Soonwald)<br />

stv. Landesvorsitzender: Jürgen<br />

Thielen (Zentralstelle der Forstverwaltung)<br />

stv. Landesvorsitzender: Volker Müller<br />

(Forstamt Westrich)<br />

Geschäftsführerin: Carmen Barth<br />

(Berufsschule Bad Kreuznach/Forstamt<br />

Soonwald)<br />

stv. Geschäftsführerin: Kirstin Schehl<br />

(Zentralstelle der Forstverwaltung)<br />

Kassenprüfer: Werner Häußer und<br />

Werner Pfaff (beide Forstamt Kusel)<br />

Weiterhin im Amt sind, da die Wahlperiode<br />

noch läuft:<br />

Kassenführer: Helmut Baaden (Forstamt<br />

Annweiler)<br />

Landesredakteur: Michael Schimper<br />

(RHB Rheinland-Pfalz)<br />

Mitglieder im Landesvorstand sind<br />

darüber hinaus die Vorsitzenden der<br />

Regionalverbände.<br />

Hans-Peter Schimpgen bedankte<br />

sich für die Mitarbeit des bisherigen<br />

Landesvorstands und verabschiedete<br />

die Kollegen Michael Fohl, Michael<br />

Diemer und Otmar Koch.<br />

Jochen Raschdorf übernahm die<br />

Leitung der Mitgliederversammlung. Er<br />

bedankte sich sehr herzlich bei Hans-<br />

Peter Schimpgen für sein jahrelanges<br />

Engagement im Berufsverband. Herrn<br />

Schimpgen wurde durch Beschluss<br />

der Hauptversammlung die Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen.<br />

<strong>Bund</strong>esvorsitzender Hans Jacobs<br />

ging anschließend auf die Berliner<br />

Forstpolitik ein. Die Ziele, so führt er<br />

aus, sind im fernen Berlin die gleichen<br />

wie die des Landesverbandes: Politik<br />

und Gesellschaft zu erreichen und Wirkungen<br />

für Forstverwaltungen und die<br />

dort Beschäftigten zu erzielen. Hinsichtlich<br />

der Personaleinsparungen<br />

müsse die Politik wissen, dass der Erhalt<br />

der Einheitsforstverwaltung nicht<br />

mit stetigem Personalabbau einherge-<br />

hen kann. Gleichzeitig würde sich abzeichnen,<br />

dass in den nächsten Jahren<br />

in vielen <strong>Bund</strong>esländern voraussichtlich<br />

größere Einstellungen kommen<br />

werden.<br />

In Diskussionen zur Biodiversitätsstrategie<br />

wird von Gesprächspartnern<br />

gefordert, <strong>10</strong> % der Waldfläche aus der<br />

Bewirtschaftung zu nehmen. Das BMU<br />

hat große Gelder angekündigt, denn<br />

kein Land nimmt Flächen heraus ohne<br />

entsprechende Entschädigung. BML<br />

versuche momentan eine Waldstrategie<br />

zu entwickeln, dabei sucht der <strong>BDF</strong><br />

den Kontakt, um sich ggf. einbringen<br />

zu können.<br />

Nach der Abschlussdiskussion<br />

lud der neue Vorsitzende Jochen<br />

Raschdorf jetzt schon alle zur offenen<br />

Landesvorstandssitzung im Sommer<br />

2011 im WEZ ein. Nach Abschluss<br />

der Hauptversammlung fanden noch<br />

gute Gespräche bei guten Häppchen<br />

und einem leckeren Tropfen Nahewein<br />

statt. �<br />

V. l. n. r.: Volker Müller, Helmut Baaden, Jochen Raschdorf, Carmen Barth, Jürgen Thielen, Michael<br />

Schimpger. Nicht auf dem Bild ist Kirstin Schehl.<br />

<strong>BDF</strong> im Gespräch mit dem SPD-Ausschuss<br />

Umwelt und Forsten<br />

Anfang November fand das Gespräch<br />

beim SPD-Ausschuss Forsten<br />

in Mainz statt. Die MdL Friederike Ebli<br />

und David Langner sowie der Fraktionsmitarbeiter<br />

Christian Albers diskutierten<br />

erstmals in einem gemeinsamen<br />

Termin mit <strong>BDF</strong> und IG BAU.<br />

Anhand des Haushaltsentwurfs<br />

2011 wurde von den Verbänden die<br />

Befürchtung geäußert, dass Landes -<br />

forsten kaputtgespart wird. Das Per -<br />

sonal wird zunehmend reduziert, der<br />

Altersdurchschnitt steigt weiter an, vermehrt<br />

kommen gesundheitliche Ausfälle.<br />

Der Stellenwert des Waldes und von<br />

Landesforsten ist in den Haushaltszahlen<br />

kaum erkennbar. Es ist abzusehen,<br />

dass ökologisch, öko nomisch und ge-<br />

sellschaftlich wichtige Aufgaben nicht<br />

mehr in gewohntem Umfang und Qualität<br />

gebracht werden.<br />

Die mit 43 % überdurchschnittlich<br />

bewaldete Fläche in Rheinland-Pfalz ist<br />

für die Abpufferung der Klimaänderungen<br />

wichtiger denn je (siehe Bericht<br />

von M. Diemer im allgemeinen Teil).<br />

Der Wald ist sowohl Hauptbetroffener<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 29


AUS DEN LÄNDERN<br />

30 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

durch extremere Wetterereignisse als<br />

auch Puffer durch Biomasse-Nutzung<br />

und CO2-Bindung. Der <strong>BDF</strong> fordert,<br />

dass die Politik in Rheinland-Pfalz dies<br />

erkennt und entsprechend würdigt.<br />

Insbesondere muss endlich eine Festlegung<br />

erfolgen, bis zu welchen Zielzahlen<br />

die Personaleinsparung noch<br />

andauern wird. Die SPD-Parlamentarier<br />

wurden sehr intensiv gebeten, hier auf<br />

eine klare Festlegung zu dringen.<br />

Neben dem Klimawandel sind im<br />

rheinland-pfälzischen Wald diverse an-<br />

dere Ansprüche vorhanden. Zunehmenden<br />

Forderungen nach Naturschutz<br />

durch vollständigen Nutzungsverzicht<br />

bzw. Flächenstilllegungen stehen Forderungen<br />

nach mehr Biomassenutzung<br />

entgegen. Rheinland-Pfalz wird insbesondere<br />

durch seine ausgedehnten<br />

Waldgebiete als Wanderland geschätzt<br />

und vermarktet. Mit all den anderen Ansprüchen<br />

der einzelnen gesellschaftlichen<br />

Gruppen an das Ökosystem Wald<br />

entstehen diverse Zielkonflikte, die einer<br />

Lösung bedürfen. Der Generalist „Förs -<br />

Landesvorstand tagte letztmals<br />

in alter Zusammensetzung<br />

Am Vormittag vor der Hauptversammlung<br />

fand die letzte Sitzung des<br />

Landesvorstands vor der Neuwahl<br />

statt. Wesentliche Themen waren die<br />

Vorbereitung der anstehenden politischen<br />

Gespräche sowie die am Nachmittag<br />

stattfindenden Hauptversammlung<br />

(siehe separate Berichte).<br />

Der Stellenwert des Waldes und<br />

seiner naturnahen Bewirtschaftung<br />

kommt, im Unterschied zur Diskussion<br />

in der EU und im <strong>Bund</strong>, im Land<br />

viel zu kurz. Im Haushaltsentwurf sind<br />

ter“ ist dazu gut ausgebildet, durch Personal-<br />

und Finanzmittelkürzungen kann<br />

diese Rolle zunehmend nicht mehr<br />

wahrgenommen werden.<br />

Der <strong>BDF</strong> brachte ferner die Themen<br />

„Kommunalwaldbetreuung durch<br />

Landesforsten“, vermehrte Personaleinstellungen<br />

bei benachbarten Forstverwaltungen,<br />

den Wert der Ausbildung<br />

bei Landesforsten und die Ermöglichung<br />

von Zeitarbeitsverträgen in<br />

die Diskussion. �<br />

Anweisung zur Verkehrssicherungspflicht –<br />

auch bei Landesforsten!<br />

Gibt es bald eine Regelung zu den Verkehrssicherungspflichten?<br />

Foto: A. Ristau<br />

wieder einige Stellenhebungen, insbesondere<br />

von A<strong>10</strong> nach A11, enthalten,<br />

was aber nicht ausreicht, um die<br />

verschiedenen Beförderungsstaus<br />

abzu bauen.<br />

Beim Thema Vorbereitung der<br />

Haupt versammlung wurden Anregungen<br />

zur Anpassung der Satzung diskutiert.<br />

Die Medienarbeit nach der Versammlung<br />

wurde festgelegt.<br />

Weitere Themen waren Anpassungen<br />

in der Ausbildung, die schlechten<br />

Übernahmeaussichten nach erfolgter<br />

Das Thema ist von großer Bedeutung<br />

und wird – weil eine Richtlinie bei<br />

Landesforsten bisher nicht vorliegt –<br />

von uns weiter thematisiert werden<br />

(siehe <strong>BDF</strong>-Aktuell vom Mai und September<br />

20<strong>10</strong>). In Hessen wurde vor<br />

vier Jahren, in Niedersachsen schon<br />

vor sieben (!) Jahren eine Geschäftsbzw.<br />

Betriebsanweisung mit praktikablen<br />

Regelungen herausgegeben. In<br />

Rheinland-Pfalz sollte zuletzt die Änderung<br />

des <strong>Bund</strong>eswaldgesetzes abgewartet<br />

werden. Diese ist nun erfolgt.<br />

Damit besteht kein Grund mehr,<br />

weiter (z. B. bis zur erfolgten Landtagswahl<br />

im März nächsten Jahres?!)<br />

abzuwarten, bis auch in unserem<br />

<strong>Bund</strong>esland eine Regelung für die Kolleginnen<br />

und Kollegen bei Landesfors -<br />

Ausbildung, und die anstehende Kommunalreform.<br />

Zum Abschluss der Sitzung bedankte<br />

sich der Landesvorsitzende Hans-Peter<br />

Schimpgen bei den ausscheidenden<br />

Vorstandsmitgliedern Michael Diemer<br />

(Ausschuss höherer Dienst), Michael<br />

Fohl (Ausschuss gehobener Dienst) und<br />

Otmar Koch (Landesbeirat) für ihre langjährige<br />

und engagierte Mitarbeit mit einem<br />

Weinpräsent. Die erste Sitzung im<br />

neu gewählten Landesvorstand findet<br />

am 30. November 20<strong>10</strong> statt.<br />

ten zur Verfügung gestellt wird. Die<br />

Aufgaben nehmen ständig zu und<br />

gleichzeitig das Personal ständig ab,<br />

sodass jetzt Führungsverantwortung –<br />

und eben auch praktikable und verlässliche<br />

Regelungen in schwierigen<br />

Themenfeldern – gefragt ist. Der <strong>BDF</strong><br />

hat in einem Schreiben von Ende Ok to -<br />

ber an die Ministerin deutlich darauf<br />

hingewiesen, dass wir noch vor der<br />

Landtagswahl eine entsprechende Regelung<br />

erwarten. Wir werden über die<br />

Antwort und aktuelle Entwicklungen<br />

weiter berichten. �<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 65 31) 48 21<br />

bdf.rheinland-pfalz@t-online.de<br />

www.bdf-rlp.de


SAARLAND<br />

Neueinstellungen von Forstwirtauszubildenden<br />

Der SaarForst Landesbetrieb stellt<br />

zum 1. Oktober 20<strong>10</strong> neun Forstwirtauszubildende<br />

ein. Im Rahmen einer kleinen<br />

Feierstunde in der Betriebs zentrale<br />

erfolgte die Vertragsunterzeichnung am<br />

14. August 20<strong>10</strong>. Die in Begleitung ihrer<br />

Eltern erschienenen Auszubildenden<br />

wurden von Umwelt-Staatssekretär<br />

Staatssekretär Klaus Borger, PR-Vorsitzender Fred Koch, die Ausbilder und Betriebsleiter Michael<br />

Klein im Kreis der neuen Auszubildenden.<br />

AöR – Effizient, mit Synergieeffekten –<br />

derzeit jedoch nur „BLACKBOX“<br />

Im Januar 20<strong>10</strong> sollte es eine<br />

GmbH werden. Die Beschäftigten<br />

wehrten sich. Die GmbH war vom<br />

Tisch. Anschließend sollte die dramatische<br />

Personalsituation einer Lösung<br />

zugeführt werden. Das Finanzministerium<br />

verweigerte jedoch die erforderlichen<br />

Einstellungen. Deshalb sollte der<br />

Weg in eine AöR gegangen werden.<br />

Ziel war mehr Flexibilität, insbesondere<br />

in der Personalbewirtschaftung.<br />

Versprochen war vom neuen Minister<br />

die volle Einbeziehung des Personals.<br />

Eine Strukturarbeitsgruppe sollte<br />

Klarheit schaffen, welcher Weg der<br />

Bessere sei.<br />

In Erfurt nichts Neues<br />

Nach zehn weiteren Monaten gibt<br />

es nichts Offizielles zu berichten. Zwar<br />

ist aus gewöhnlich gut informierten<br />

Kreisen von einem fertigen Entwurf des<br />

Errichtungsgesetzes zu hören. Die für<br />

das Personal wichtigen Dinge wie<br />

Struktur, Standorte, Stellenplan und<br />

Einstellungskorridor sollen jedoch der<br />

Satzung der Anstalt vorbehalten bleiben.<br />

Im Klartext heißt das: „Erst mal in<br />

die Anstalt und dann ...?“! Ohne die<br />

Beteiligung der demokratisch gewählten<br />

Vertreter der Thüringer soll so über<br />

wesentliche Dinge zur Bewirtschaftung<br />

des Landeswaldes entschieden werden.<br />

Der Präsident des Gemeinde- und<br />

Städtebundes, Michael Brychcy, bezeichnete<br />

das gesamte Verfahren als<br />

„BLACKBOX“.<br />

Beteiligung als Lippenbekenntnis<br />

Aus der versprochenen umfassenden<br />

Beteiligung ist ein förmliches Verfahren<br />

geworden. Nur ein Fakt ist offiziell<br />

durch eine kleine Anfrage der<br />

Landtagsfraktion „DIE LINKE“ nun klar:<br />

Aus 43 Millionen € Zuschuss im Jahr<br />

20<strong>10</strong> sollen bis 2018 11 Millionen € Effi-<br />

Klaus Borger und Betriebsleiter Michael<br />

Klein begrüßt. Auf die neun freien Ausbildungsplätze<br />

hatten sich fast <strong>10</strong>0<br />

Interessierte beworben. In einem aufwendigen<br />

Auswahlverfahren aus theoretischen<br />

und praktischen Prüfungen,<br />

sowie einem Auswahlgespräch wurden<br />

die Forstwirtauszubildenden ausgesucht.<br />

Erfreulicherweise ist diesmal wieder<br />

eine Frau dabei.<br />

Der Vorstand des <strong>BDF</strong> Saar heißt<br />

die neuen Azubis willkommen und<br />

wünscht ihnen alles Gute für Ihre Ausbildung.<br />

Landesvorsitzender<br />

Telefon: (06 81) 9 71 70 16 d<br />

urban.backes@sfl.saarland.de<br />

THÜRINGEN<br />

zienzgewinn (Reduzierung der Zuschüsse)<br />

gezogen werden.<br />

Kosten soll das Ganze nichts. Die<br />

Frage ist: Für wen nichts? Wo wird der<br />

Bilanzstrich gezogen? Für die Beschäftigten<br />

bedeutet es wahrscheinlich noch<br />

mehr Aufgaben mit noch weniger Personal.<br />

Das kostet den Freistaat nun<br />

wirklich nichts (Messbares).<br />

Der <strong>BDF</strong> Thüringen ist immer noch<br />

nicht offiziell beteiligt worden. Die Zustimmung<br />

zu einer Blackbox kann jedoch<br />

von einer Fachgewerkschaft niemand<br />

ernsthaft erwarten.<br />

Die entscheidenden Fragen<br />

Wo kommen die Einsparungen her<br />

– aus Forstbetrieb oder Hoheit?<br />

Was ist der „Effizienzgewinn“ – mehr<br />

Holzeinschlag oder Personalabbau?<br />

Was ist „Flexibilität zur Schaffung<br />

einer bedarfsgerechten Personalausstattung“<br />

– Besetzung der offenen Stel-<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 31


AUS DEN LÄNDERN<br />

32 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

len laut Haushaltsplan 20<strong>10</strong> oder („sozial<br />

verträglicher“) Personalabbau und<br />

Aufgabenreduzierung solange bis das<br />

Geld reicht?<br />

Liegen alle Karten auf dem<br />

Tisch – Errichtungsgesetz, Satzung<br />

VERBAND DER BUNDESFORSTBEDIENSTETEN<br />

und Personalentwicklungskonzept –<br />

dann kann nach einer sachlichen<br />

Auseinandersetzung eine Entscheidung<br />

fallen. Es liegt nun am Minister<br />

und seiner Verwaltung, die Beteiligung<br />

einzuleiten.<br />

Gespräch mit dem BImA-Vorstand<br />

Am 8. November 20<strong>10</strong> waren Ulrich<br />

Dohle und Arno Fillies vom Vorstand<br />

des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst in der BImA-Zentrale<br />

in Bonn, um ein erstes Gespräch<br />

mit dem neuen Vorstandssprecher Dr.<br />

Jürgen Gehb und dem nunmehr für die<br />

Sparte <strong>Bund</strong>esforst zuständigen Vorstand<br />

Axel Kunze zu führen. Weiterer<br />

Teilnehmer war der Leiter der Sparte<br />

<strong>Bund</strong>esforst Gunther Brinkmann.<br />

Das Gespräch fand in ausgesprochen<br />

offener Atmosphäre statt. Nach<br />

der gegenseitigen kurzen Vorstellung<br />

wurde ein bunter Strauß von Themen<br />

erörtert: Probleme in den neuen<br />

<strong>Bund</strong>esforstbetrieben nach der Neustrukturierung,<br />

Ergebnis der Beschäftigtenbefragung,<br />

Sachstand zur 2.<br />

Tranche des Nationalen Naturerbes,<br />

Forstflächenverkauf, Geschäftsfeld<br />

A&E-Maßnahmen, Überlastung des<br />

Personals durch hohe Vakanzen im Revierdienst<br />

usw.<br />

Neustrukturierung<br />

Einigkeit bestand darüber, dass die<br />

Querschnittsbereichsleiter/-innen eine<br />

Schlüsselposition in den neuen<br />

<strong>Bund</strong>esforstbetrieben besetzen und eine<br />

große Verantwortung für den reibungslosen<br />

inneren Geschäftsbetrieb<br />

der <strong>Bund</strong>esforstbetriebe tragen. Diese<br />

Tätigkeit muss angemessen entlohnt<br />

werden und der Personenkreis muss<br />

zur Gewährleistung des komplexen<br />

Führungsauftrags ausreichend geschult<br />

werden. Die hohen Ansprüche<br />

an die Kommunikation, die durch die<br />

gewählte Organisationsform bedingt<br />

sind, werden über alle Ebenen hinweg<br />

noch nicht im ausreichenden Maße erfüllt.<br />

Dies bestätigen die Ergebnisse<br />

der Beschäftigtenbefragung. Hier sind<br />

vor allem weitere geeignete Maßnahmen<br />

zur Führungskräfteentwicklung<br />

gefragt.<br />

Bezüglich der 2. Tranche des Nationalen<br />

Naturerbes (25 000 ha) gibt es<br />

Teilnehmer der Gesprächsrunde in Bonn: Gunther Brinkmann, Dr. Jürgen Gehb, Ulrich Dohle,<br />

Arno Fillies und Axel Kunze (v. l. n. r.).<br />

derzeit Verzögerungen, da noch keine<br />

Einigkeit über die Flächenkulisse besteht.<br />

Forstflächenverkauf<br />

Ulrich Dohle machte erneut deutlich,<br />

dass der Forstflächenverkauf wichtige<br />

zukünftige Handlungsoptionen für die<br />

Vielleicht wird es ja ein Weihnachtsgeschenk<br />

für die Beschäftigten. �<br />

Sparte <strong>Bund</strong>esforst vereiteln kann und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld<br />

der A&E-Maßnahmen gefährdet. Viele<br />

Kunden legen zu Recht großen Wert<br />

darauf, dass Flächen mit Kompensationsmaßnahmen<br />

dauerhaft im BImA-<br />

Eigentum bleiben. Zur Umsetzung des<br />

Regierungsprogramms „vernetzte und<br />

transparente Verwaltung“ muss die Portfoliostrategie<br />

ebenfalls angepasst werden,<br />

um die dort formulierten politischen<br />

Forderungen erfüllen zu können. Hier<br />

müssen gegenüber der Rechts- und<br />

Fachaufsicht die notwendigen Handlungsspielräume<br />

durchgesetzt werden.<br />

In diesem Zusammenhang konnte Arno<br />

Fillies einige Beispiele aus der Praxis beisteuern,<br />

welche die unzweckmäßige Aufgabenzuordnung<br />

in der BImA veranschaulichten.<br />

Gemeint sind die Geschäftsprozesse,<br />

wenn Kompensationsmaßnahmen<br />

auf landwirtschaftlichen Flächen<br />

der BImA durch die Sparte<br />

<strong>Bund</strong>esforst durchgeführt werden sollen.<br />

Hier entsteht regelmäßig ein hoher bürokratischer<br />

Aufwand mit entsprechenden<br />

Reibungsverlusten. Die BImA-Vorstände<br />

sagten eine Prüfung zu, wie hier etwa<br />

durch neue Aufgabenzuordnungen Sy -<br />

nergieeffekte erzielt werden können.<br />

Herausforderung<br />

Personal gewinnung<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (03 44 92) 4 46 42<br />

info@bdf-thueringen.de<br />

Schließlich machten die Vertreter<br />

des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst auf die hohe Arbeitsbelastung<br />

im Revierdienst aufmerksam.<br />

Während in anderen Arbeitsbereichen<br />

Personal ergänzt wurde,<br />

was der Berufsverband ausdrücklich<br />

begrüßt und anerkennt, sind 40 Forstreviere<br />

– teils schon seit Jahren – unbesetzt.<br />

Die daraus resultierenden und<br />

den ohnehin gestiegenen Aufgaben<br />

geschuldeten Mehrbelastungen sind


nicht mehr zu verantworten. Viele Aufgaben<br />

können bereits nicht mehr bzw.<br />

nicht mehr in der vom Kunden gewünschten<br />

Qualität oder Zeit erfüllt<br />

werden. Das ist für ein Dienstleistungsunternehmen,<br />

das sich über qualitätsvolle<br />

Ergebnisse und Kundennähe definiert,<br />

kaum länger durchzuhalten.<br />

„Kundennähe“ ist dabei ein arg strapazierter<br />

Begriff, denn bei Fahrleistungen<br />

von 2 500–4 000 km pro Monat ist die<br />

Aufenthaltsdauer im Auto oft größer als<br />

beim Kunden oder im Wald. Arbeitsentlastungen<br />

durch Outsourcing von Teilarbeiten<br />

unterhalb der Ebene Revierleiter<br />

lassen kaum Entlastungen erwarten,<br />

denn dies wird schon umfangreich<br />

praktiziert (Unternehmereinsatz,<br />

Selbst werbung ...). Was der Objektmanager<br />

der Sparte FM ist, ist der Revierleiter<br />

der Sparte <strong>Bund</strong>esforst: Das Gesicht<br />

der BImA für den Kunden, der<br />

Point of Sale. Hier müssen alle Möglichkeiten<br />

ausgenutzt werden, damit die<br />

BImA ihrem Dienstleistungsauftrag gerecht<br />

wird.<br />

Angesprochen wurde auch die<br />

schlechte Ausgangslage der BImA im<br />

Wettbewerb mit anderen attraktiven Arbeitgebern<br />

um die zukünftigen Nachwuchskräfte.<br />

Hier müssen unbedingt<br />

geeignete Instrumente gefunden werden,<br />

um zukünftig gutes Forstpersonal<br />

zu gewinnen. Die BImA ist allerdings<br />

an die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

der gesamten<br />

<strong>Bund</strong>esverwaltung gebunden.<br />

Genau so wichtig ist es, das neu<br />

gewonnene Personal zu halten, indem<br />

zum Beispiel gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />

geboten werden. Hier ist mit<br />

der Arbeitsgruppe Tätigkeitsmerkmale<br />

endlich ein kleiner Schritt in die richtige<br />

Richtung gemacht worden.<br />

Spartenleiterin O und P<br />

Vor dem Gespräch mit dem BImA-<br />

Vorstand fand auch ein Gespräch mit<br />

der Leiterin der Sparte Organisation<br />

und Personal, Frau Stephanie Buchholz,<br />

statt. Auch in dieser Runde wurde<br />

Spende für polnische <strong>Forstleute</strong><br />

Der Ortsverband Altmark Ost, des<br />

<strong>BDF</strong>-Landesverbandes Sachsen-Anhalt<br />

e. V. spendete für die Angehörigen der<br />

verunglückten polnischen <strong>Forstleute</strong><br />

700,– Euro.<br />

Durch die persönlichen Kontakte<br />

zu polnischen <strong>Forstleute</strong>n der Forstdirektion<br />

Pila ist es dem Ortsverband Altmark<br />

Ost ein Bedürfnis, hier Unterstützung<br />

zu geben.<br />

MITTEN IM LEBEN. MITTEN IM BERUF.<br />

UND WENN SICH PLÖTZLICH ETWAS ÄNDERT?<br />

Unfall oder Krankheit können ein Leben ganz plötzlich verändern.<br />

Wenn Sie dann Ihren Dienst nicht mehr ausüben<br />

können, kommen neben den gesundheitlichen Sorgen,<br />

���������������������������������������������������������<br />

im Beamtenrecht hat sich die Versorgungssituation bei<br />

Dienstunfähigkeit erheblich verschlechtert. Schützen Sie sich:<br />

Telefon: 0800 845<strong>10</strong>90 (gebührenfrei)<br />

SOZIALWERK DES BUNDES DEUTSCHER FORSTLEUTE<br />

UND DER ANGESCHLOSSENEN VERBÄNDE GMBH<br />

u. a. die Neustrukturierung, die Personalentwicklung,<br />

die Beschäftigtenbefragung,<br />

die Zusammenarbeit mit den<br />

Gremien der Interessenvertretungen,<br />

sowie tarifliche und dienstrechtliche<br />

Themen erörtert.<br />

Parlamentarischer Abend<br />

Am folgenden Tag nahmen Arno<br />

Fillies und Ulrich Dohle dann am gemeinsamen<br />

parlamentarischen Abend<br />

des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esverbandes und des<br />

Deutschen Forstwirtschaftsrates teil<br />

und führten mehrere Gespräche mit<br />

verschiedenen Abgeordneten des<br />

Deutschen <strong>Bund</strong>estages. Nähere Infor -<br />

mationen über diese sehr gelungene<br />

Veranstaltung sind im vorderen Teil dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> unter „Forstpolitik“ zu<br />

finden. � U. D.<br />

Geschäftsstelle <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst<br />

info@bdf-bundesforst.de<br />

www.bdf-bundesforst.de<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Hans-Jürgen Albrecht, Ortsverband<br />

Altmark Ost<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (03 94 85) 9 71 11 (d)<br />

bdf-lsa@gmx.de<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel<br />

(BUZC) der Nürnberger Beamten Lebensver-<br />

sicherung AG federn Sie Risiken ab! <strong>BDF</strong>-Mitglieder und ihre<br />

Fa m i l i e n a n g e h ö r i g e n e r h a l te n au f g r u n d vo n G r u p p e nve r t r ä g e n<br />

vergünstigte Konditionen.<br />

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 33


FREUD UND LEID PERSONELLES<br />

34 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />

Wir gratulieren und wünschen allen beste Gesundheit, Motivation und Freude<br />

Das Leserfoto des Monats von Armin Ristau,<br />

Dassel: „Winteridylle mit vier Baumarten.“<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

65 Jahre: Robert Marquardt, Mecken-<br />

beuren (16.<strong>12</strong>.)<br />

76 Jahre: Peter Weidenbach, Bad<br />

Liebenzell (25.<strong>12</strong>.)<br />

77 Jahre: Arnold Kreutner, Breisach<br />

(02.<strong>12</strong>.)<br />

78 Jahre: Gerhard Schulz, Waldbronn-<br />

Etzenrot (13.<strong>12</strong>.)<br />

79 Jahre: Zäzilia Birk, Gengenbach<br />

(13.<strong>12</strong>.); Hermann Pfaff, Tennenbronn<br />

(20.<strong>12</strong>.); Walter Hauf, Stuppach (30.<strong>12</strong>.)<br />

80 Jahre: Günther Richter, Karlsruhe<br />

(<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.); Hans Weiberle, Künzelsau<br />

(13.<strong>12</strong>.); Erwin Lauterwasser, Kirchzarten<br />

(16.<strong>12</strong>.); Josef Heinzler, Wutöschingen<br />

(25.<strong>12</strong>.); Reinhard Stebner, Nollingen<br />

(28.<strong>12</strong>.)<br />

82 Jahre: Dr. Erich Bauer, Freiburg<br />

(20.<strong>12</strong>.)<br />

83 Jahre: Wilhelm Stolz, Immendingen<br />

(8.<strong>12</strong>.)<br />

89 Jahre: Adolf Baumann, Dauchingen<br />

(6.<strong>12</strong>.)<br />

90 Jahre: Dr. Max Scheifele, Stuttgart-<br />

Botnang (13.<strong>12</strong>.)<br />

94 Jahre: Rainer Winter, Müllheim (6.<strong>12</strong>.)<br />

95 Jahre: Gotthilf Schmid, Tübingen (9.<strong>12</strong>.)<br />

BAYERN<br />

70 Jahre: Friedhelm Mäckler, Münnerstadt<br />

(14.<strong>12</strong>.)<br />

80 Jahre: Hermann Thoma,<br />

Arberg (20.<strong>12</strong>.); Richard Kastner,<br />

Bayreuth (30.<strong>12</strong>.)<br />

81 Jahre: Richard Melichar, Auerbach<br />

(22.<strong>12</strong>.); Albert Remetter; Partenstein<br />

(30.<strong>12</strong>.)<br />

83 Jahre: Helmut Engelhardt,<br />

Forchheim (<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.); Heribert Högner,<br />

Regensburg (19.<strong>12</strong>.)<br />

84 Jahre: Rudolf Dimpflmeier, Teisendorf<br />

(03.<strong>12</strong>.); Ulrich Schmidt, Dießen (18.<strong>12</strong>.);<br />

Hans Butz, Pleystein (19.<strong>12</strong>.); Gunda<br />

Rasp, Würzburg (28.<strong>12</strong>.)<br />

85 Jahre: Hubertus Wild, München<br />

(24.<strong>12</strong>.)<br />

92 Jahre: Werner Wiesend,<br />

Würzburg (16.<strong>12</strong>.).<br />

BRANDENBURG<br />

81 Jahre: Eberhard Priem, Melchow<br />

(18.<strong>12</strong>)<br />

83 Jahre: Günter Helm, Burg (17.<strong>12</strong>)<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

80 Jahre: Bruno Funk, Gnoien (5.<strong>12</strong>.)<br />

70 Jahre: Rainer Köppe, Dargun (<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.).<br />

NIEDERSACHSEN<br />

70 Jahre: Uwe Gamradt, Buchholz/Nordheide<br />

(2.<strong>12</strong>.); Dirk Tielking, Bad Bederkesa<br />

(<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.)<br />

74 Jahre: Horst Wißmann, Hess.-Oldendorf<br />

(2.<strong>12</strong>.)<br />

75 Jahre: Eckhard Seebaß;<br />

29439 Lüchow (25.<strong>12</strong>.)<br />

83 Jahre: Dietrich Schulze, Brietlingen<br />

(6.<strong>12</strong>.)<br />

84 Jahre: Franz Oberwandling, 21354<br />

Bleckede (23.<strong>12</strong>.)<br />

85 Jahre: Kurt Kaase, Bad Essen (2.<strong>12</strong>.);<br />

Helmut Schmidt-Harries, Wienhausen<br />

(16.<strong>12</strong>.)<br />

88 Jahre: Klaus Bode, Hatten-Sandkrug<br />

(4.<strong>12</strong>.)<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

65 Jahre: Hans Lenzen, Rheinbach<br />

(26.<strong>12</strong>.)<br />

70 Jahre: Karl Meinberg, Lichtenau<br />

(15.<strong>12</strong>.); Adolf Althaus, Bad Laasphe<br />

(25.<strong>12</strong>.)<br />

71 Jahre: Henning Darley, Arnsberg<br />

(24.<strong>12</strong>.)<br />

75 Jahre: Manfred Smolibocki, Höxter<br />

(15.<strong>12</strong>.)<br />

81 Jahre: Rolf Lüttich, Alfter (13.<strong>12</strong>.)<br />

83 Jahre: Eberhard Dehmel, Radevormwald<br />

(8.<strong>12</strong>.)<br />

85 Jahre: Hans-Dietrich Wuttke, Bergisch<br />

Gladbach (2.<strong>12</strong>.); Hubert Sadowski, Sendenhorst<br />

(16.<strong>12</strong>.)<br />

94 Jahre: Hubertus Freiherr von Wrede,<br />

Bad Driburg (<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.); Peter van Cuick,<br />

Hürtgenwald (24.<strong>12</strong>.)<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

65 Jahre: Hubert Clemens, Hermeskeil<br />

(30.<strong>12</strong>.); Joachim Bernstorff, Meddersheim<br />

(03.<strong>12</strong>.)<br />

75 Jahre: Winfried Gast, Römerberg<br />

(30.<strong>12</strong>.).<br />

80 Jahre: Hermann Retzmann, Bickenbach<br />

(08.<strong>12</strong>.)<br />

82 Jahre: Kurt Caspari, Schauren<br />

(31.<strong>12</strong>.); Helmut Paganetti, Leutesdorf<br />

(26.<strong>12</strong>.)<br />

83 Jahre: Jakob Scherr, Altleiningen<br />

(09.<strong>12</strong>.)<br />

84 Jahre: Herbert Kaiser, Naunheim<br />

(18.<strong>12</strong>.)<br />

87 Jahre: Karl Knobloch, Bad Dürkheim<br />

(13.<strong>12</strong>.)<br />

88 Jahre: Rudolf Bechtoldt, Mayen<br />

(15.<strong>12</strong>.)<br />

89 Jahre: Karl Gerheim, Cramberg<br />

(26.<strong>12</strong>.); Nikolaus Roehlinger, St. Wendel<br />

(05.<strong>12</strong>.)<br />

95 Jahre: Josef Noll, Winden (04.<strong>12</strong>.).<br />

SAARLAND<br />

87 Jahre: Willi Molter, Schwalbach<br />

(29.<strong>12</strong>.)<br />

SACHSEN<br />

76 Jahre: Rolf Naumann, Thalheim<br />

(19.<strong>12</strong>.);<br />

76 Jahre: Eckhard Riedel, Wermsdorf<br />

(31.<strong>12</strong>.);<br />

77 Jahre: Siegfried Hertrampf, Dippoldiswalde<br />

(02.<strong>12</strong>.);<br />

77 Jahre: Werner Schramm, Marienberg<br />

(14.<strong>12</strong>.);


80 Jahre: Volker Mayer, Possendorf<br />

(22.<strong>12</strong>.);<br />

81 Jahre: Egon Stark, Mühlleithen<br />

(16.<strong>12</strong>.);<br />

82 Jahre: Wolfgang Zscheile, Stolpen<br />

(18.<strong>12</strong>.)<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

77 Jahre: Peter Kruber, Roßdorf (6.<strong>12</strong>.)<br />

80 Jahre: Günter Finke, Obersdorf (9.<strong>12</strong>.)<br />

82 Jahre: Hans Thiele, Coswig/Anhalt<br />

(2.<strong>12</strong>.)<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

70 Jahre: Fritz Abel, Mönkloh (16.<strong>12</strong>.)<br />

71 Jahre: Jochen Günther, Mölln (31.<strong>12</strong>.)<br />

82 Jahre: Hans Martin Riechers, Rosdorf<br />

(19.<strong>12</strong>.)<br />

84 Jahre: Erich Nehlsen, Nordhastedt<br />

(31.<strong>12</strong>.)<br />

85 Jahre: Günter Hennings, Wentorf<br />

(<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.), Hans Wehde, Schönwohld<br />

(31.<strong>12</strong>.)<br />

THÜRINGEN<br />

70 Jahre: Peter Ißleib, Saaldorf (26.11.)<br />

72 Jahre: Horst Steinbauer, Waldeck<br />

(<strong>12</strong>.11.)<br />

74 Jahre: Horst Fulge, Kaltennordheim<br />

(25.11.)<br />

75 Jahre: Bernhard Fahrig, Nieder -<br />

orschel (15.11.)<br />

77 Jahre: Günter Herrmann, Plaue<br />

(9.11.); Heinz Becker, Rastenberg (17.11.)<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong> (<strong>BDF</strong>), Geschäftsstelle,<br />

Friedrichstraße 169/170, <strong>10</strong>117 Berlin,<br />

Telefon (0 30) 40 81-67 00, Telefax (0 30) 40 81-67 <strong>10</strong>,<br />

Info@bdf-online.de – Fachgewerkschaft<br />

für Forst beamte und -beschäftigte<br />

im Deutschen Beamtenbund (dbb).<br />

www.bund-deutscher-forstleute.de<br />

Verantwortlicher Chefredakteur:<br />

Armin Ristau, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />

Telefon (0 55 64) 9 11 24 (p),<br />

Telefax (0 55 64) 9 11 23 (p),<br />

bdf.aktuell@ t-online.de.<br />

Gesamtherstellung und Vertrieb:<br />

Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach.<br />

Bestellanschrift, Anzeigen:<br />

Joh. Heider Verlag GmbH<br />

Paffrather Straße <strong>10</strong>2–116<br />

51465 Bergisch Gladbach,<br />

Tel.: (0 22 02) 95 40-35<br />

heider@heider-verlag.de,<br />

Anzeigentarif:<br />

Nr. 36 vom 1. Januar 20<strong>10</strong><br />

Bezugsbedingungen:<br />

<strong>BDF</strong> AKTUELL erscheint monatlich. Bezugspreis<br />

monat lich 2,60 € zuzüglich Porto + Verpackung, für<br />

<strong>BDF</strong>-Mitglieder im Beitrag eingeschlossen.<br />

Erscheinungsweise: zum 5. jeden Monats.<br />

ISSN 0945-6538<br />

Redaktionsschluss:<br />

Am 7. des Vormonats bei der Redaktion. Bestellungen<br />

sind an den Verlag zu richten. Alle den Text angehenden<br />

Zuschriften sind an die Redaktion und<br />

<strong>BDF</strong>-Pressestelle, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />

zu richten. Die mit Namen oder Anfangsbuch -<br />

staben versehenen Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des <strong>BDF</strong> wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Aus Platzgründen behält<br />

sich die Redaktion Kürzungen von Beiträgen vor.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages,<br />

bei Streik oder in Fällen höherer Gewalt kein Entschädigungsanspruch.<br />

Der Informationsstelle zur Feststellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern angeschlossen<br />

Das Kennwort für den geschützten Internetzugang lautet im<br />

November: frost<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Die Redaktion des <strong>BDF</strong> aktuell und die <strong>Bund</strong>esleitung wünschen Ihnen<br />

eine besinnliche Weihnachtszeit, frohe Feiertage<br />

und genügend Zeit, inne zu halten.<br />

Für den Jahreswechsel und das Jahr 2011 alles Gute,<br />

Erfolg und Gesundheit und immer viel Freude am <strong>BDF</strong> aktuell.<br />

Verehrte Leserinnen und Leser.<br />

Einem Teil der Auflage liegt die neue<br />

Beitrags tabelle des <strong>BDF</strong>-Landesverbandes<br />

Bayern bei.<br />

FREUD UND LEID PERSONELLES<br />

Foto: Jens Bredehorn, pixelio.de.<br />

Wir gedenken<br />

unserer Verstorbenen<br />

Fritz Rieth, Donaueschingen, 82 Jahre (August 20<strong>10</strong>)<br />

Heinrich Schneider, Adelsheim, 90 Jahre<br />

(Oktober 20<strong>10</strong>)<br />

Heinrich Kempf, Schutterwald-Langhurst, 77 Jahre<br />

(Oktober 20<strong>10</strong>)<br />

Reiner Stanzel, Wiesen, 67 Jahre (9. 11. 20<strong>10</strong>).<br />

Hermann Wilkens, Werlte, 71 Jahre<br />

(19. August 20<strong>10</strong>)<br />

Paul Hesse, Rüthen, 84 Jahre (22.09.20<strong>10</strong>)<br />

Ewald Sondermann, Netphen, 84 Jahre (1.11.20<strong>10</strong>)<br />

Adolf Louis, 84 Jahre (11.07.20<strong>10</strong>)<br />

Jürgen Frohwein, 73 Jahre ( 27.09.20<strong>10</strong>).<br />

Berthold Willms, 95 Jahre (Oktober 20<strong>10</strong>)<br />

Helmut Grabau, Fockbek, 89 Jahre (27.<strong>10</strong>.20<strong>10</strong>)<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 35


für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in der Frühjahrs- und<br />

Herbstsaison 20<strong>10</strong>!<br />

In diesem Jahr Jahr haben wir für für Sie 14 Mio. Pflanzen geliefert und <strong>12</strong> Mio.<br />

Pflanzen gepflanzt.<br />

Wir W ir haben gern mit Ihnen gearbeitet und freuen uns über die große<br />

Zufriedenheit, Zufriedenheit, die die Sie Sie immer immer wieder wieder zum<br />

zum Ausdruck Ausdruck bringen.<br />

bringen.<br />

Ihre<br />

TTreue<br />

reue und<br />

unsere<br />

Zuverlässigkeit machen aus uns starke Partner<br />

für<br />

zukünftige<br />

Projekte.<br />

Zuverlässigkeit machen aus<br />

uns starke Partner<br />

zukünftige<br />

Baumschule<br />

B<br />

aumschule<br />

Neuhäusel NNeuhäusel<br />

Baumschule<br />

B Baumschule<br />

Großthiemig<br />

GGroßthiemig<br />

Baumschule<br />

BBaumschule<br />

Frankenwald<br />

Frank rankenwald<br />

Baumschule<br />

Granschütz GGranschütz<br />

GGranschütz<br />

Energieplantagen<br />

Abteilung<br />

Wir bedanken uns bei allen Kunden<br />

Betriebsleitung:<br />

Dir Dirk k Hörsc Hörsch h<br />

Auftragsverwaltung: Auftragsver<br />

agsver waltung:<br />

Dori Doris s Fr Fries ies<br />

Am Stundenstein Stundenstei<br />

tundenstei n / B 49<br />

56337 56337 Eitel Eitelborn<br />

/ Weste Westerwald rwald<br />

Tel Tel.: el.:<br />

02620 02620 / / 9449–0<br />

9449–0<br />

e-mai e-mail: l: PP PPNeuhaeusel@baumschule.de<br />

N Neuhaeusel@baumschule.de<br />

BBetriebsleitung:<br />

etriebsleit<br />

it ung: KKatharina<br />

atharina<br />

KKretschmar<br />

retschmar<br />

Auftra Auftragsverwaltung: gsv e erwaltung:<br />

Ge Gerlinde rlinde<br />

Lode<br />

Baumschule<br />

Baumschulenweg nweg<br />

1<br />

04932 Gro Großthiemig ßthiemig<br />

Te Tel.: el.<br />

: 035343 / 389<br />

ee-mail: -mail:<br />

PPGro<br />

PPGroßthiemig@baumschule.de<br />

ßthiemig@baumschule.de<br />

BBetriebsleitung:<br />

etriebsle<br />

it itung:<br />

Fra Frank nk He Hesse sse<br />

Auftra Auftragsverwaltung:<br />

gsv e erwaltung:<br />

Chr Christian istia<br />

n Me Mehlig hlig<br />

Gut Haide Haideck ck<br />

95145 Oberko Oberkotzau tzau<br />

Tel. Tel.: el. : 09284 / 561<br />

ee-mail: -mail:<br />

PPFra PPFrankenwald@baumschule.de<br />

PPFrankenwald@baumschule.de<br />

Betriebsleitung:<br />

Betrieb sleitung: Frank<br />

Mehlig<br />

Baumschulleit<br />

Baumschulleiter: Baumschulleit<br />

Baumschulleiter:<br />

er: St Steffen Steff<br />

eff en Arland<br />

Arland<br />

06679 Granschütz<br />

Granschütz<br />

anschütz<br />

Fax: Fax:<br />

ax: 03 03 44 44 41 41 / / 34 34 908<br />

908<br />

Mobil: Mobil: 0163 / / 265 7907<br />

e-mail: PPGranschuetz@baumschule.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Dirk Landgraf<br />

Abteilungsleiter:<br />

Dr. Andreas Winkelmann<br />

Am Stundenstein / B 49<br />

56337 Eitelborn / Westerwald<br />

Tel.:02620 / 9449 55<br />

e-mail: info@energieholzanlagen.de<br />

Frohe Festtage und ein erfolgreiches neues Jahr<br />

www.baumschule.de www.energieholzanlagen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!