Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> • 20<strong>10</strong> RNK=g~ÜêÖ~åÖ • ISSN 0945-6538<br />
� Kaskadennutzung � EU-Forstpolitik
EDITORIAL INHALT<br />
2 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
„Holz wird knapp, die Preise steigen, endlich lohnt sich<br />
die Waldbewirtschaftung wieder.“ So ähnlich könnte eine<br />
zugegebenermaßen eindimensionale Botschaft der Forstwirtschaft<br />
dieser Tage lauten. Demnach wäre doch alles<br />
gut, oder?<br />
Doch stattdessen erhitzt die Pressekampagne des VHI (Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie)<br />
die forstlichen Gemüter. Und indirekt gerät auch der <strong>BDF</strong> in die öffentliche<br />
Schusslinie der Gegner dieser Kampagne.<br />
Doch worum geht es eigentlich?<br />
Die Verbandslandschaft in Berlin ist sehr vielfältig. Schon seit Jahren zeigt sich, dass politisches<br />
Gehör nur in dem Maße zu erlangen ist, wie es gelingt, über Verbands- und Verbandsgruppengrenzen<br />
hinweg Gemeinsamkeiten zu identifizieren und politisch zu artikulieren.<br />
Nachdem der <strong>BDF</strong> in den vergangenen Monaten den Kontakt zu den Umweltschutzverbänden<br />
und -institutionen deutlich intensiviert hat, wurde nunmehr auch Kontakt<br />
mit der Holz verarbeitenden Industrie aufgenommen.<br />
Nach mehreren Gesprächen mit unterschiedlichen Verbänden wurde eine Thematik, die<br />
letztendlich allgemeine Brisanz hat, nämlich das Verhältnis zwischen stofflicher und<br />
energetischer Holznutzung, in einer gemeinsamen Erklärung mit dem VHI (<strong>BDF</strong> Aktuell<br />
<strong>10</strong>/20<strong>10</strong>) aufgegriffen.<br />
Darin sprechen wir uns nicht gegen die energetische Holznutzung aus, die im Übrigen<br />
mittlerweile einen wichtigen Beitrag für die Ertragslage vieler Forstbetriebe darstellt. Wir<br />
fordern eine Stärkung der Kaskadennutzung und eine stärkere Ausrichtung der gesetzlichen<br />
Vorgaben und Förderrichtlinien auf die tatsächlichen Rohstoffpotenziale (vgl. Artikel<br />
in diesem Heft).<br />
Völlig unabhängig davon hat der VHI in der Folgezeit eine Pressekampagne gegen die<br />
„Holzverbrennung“ gestartet, die ob ihrer teilweise reißerischen Aufmachung für erheblichen<br />
Widerspruch gesorgt hat. Der <strong>BDF</strong> ist weder involviert in diese Kampagne noch<br />
unterstützt er sie.<br />
Schon seit Langem fordern wir Verwaltung und Politik auf, eine schlüssige Konzeption in<br />
Bezug auf den möglichen Beitrag der Biomasse für die von der <strong>Bund</strong>esregierung eingeleitete<br />
Energiewende vorzulegen, bislang leider ohne Erfolg. Jeder, der den <strong>BDF</strong> nun für<br />
einen „Forwarderbrandstifter“ hält, möge sich vor Augen führen, mit welchen Mitteln wir<br />
bislang unsere gewerkschaftlichen und forstpolitischen Ziele und Forderungen artikuliert<br />
haben. Es ist unschwer zu erkennen, dass eine einseitige und bewusst überzeichnende<br />
Pressearbeit nicht unser Ding ist.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch wenn das Wetter dies lange nicht anzeigte, so nähern<br />
wir uns doch unweigerlich dem Jahresende. Die <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esleitung schaut auf ein<br />
ereignisreiches Jahr zurück, in dem wir versucht haben, Ihre Belange auf bundespolitischer<br />
Ebene in vielen Themenbereichen zu vertreten. Die vielfältigen Rückmeldungen<br />
bestärken uns in dem eingeschlagenen Weg. Die vielen Besuche in den Landesverbänden<br />
haben mir gezeigt, wie engagiert, sachlich und fachlich fundiert Berufspolitik betrieben<br />
wird. Die Erfolge unserer Bemühungen sind manchmal überschaubar, aber der <strong>BDF</strong><br />
wird wahrgenommen und er wird ernst genommen. Diese Tatsache ist in der heutigen<br />
Zeit nicht hoch genug einzuschätzen und sie ist Ausfluss Ihrer aller Arbeit.<br />
Dafür und für Ihren Einsatz danke ich Ihnen im Namen der gesamten <strong>Bund</strong>esleitung.<br />
Das Jahr 2011 wird als internationales Jahr der Wälder den Wald und die <strong>Forstleute</strong> vermehrt<br />
in den öffentlichen Fokus rücken. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass<br />
das kommende Jahr ein Jahr des Waldes wird und dass die Öffentlichkeit, aber auch die<br />
Politik wahrnimmt, dass das Ökosystem Wald mit der Vielzahl seiner Funktionen eine<br />
Grundfeste der menschlichen Gesellschaft darstellt. Diese Erkenntnis muss sich endlich<br />
auch in den politischen Entscheidungen niederschlagen.<br />
Mir bleibt vorerst nur, Ihnen und Ihren Familien für die anstehende Advents- und Weih -<br />
nachtszeit ein paar geruhsame Stunden zu wünschen, verbunden mit der Hoffnung,<br />
dass wir alle gesund ins neue Jahr kommen.<br />
Ihr<br />
Hans Jacobs<br />
Forstpolitik<br />
Platte oder Pellets?<br />
Erfolgreiche Sauvesper in Berlin 4<br />
<strong>BDF</strong> beim BMELV 6<br />
Klimawandel und Waldmanagement 7<br />
Arbeitskreise/Vertretungen<br />
Über die Jugendarbeit im Verband 9<br />
dbb-Symposium zur Tarifpluralität<br />
Forstwirte:<br />
Mindestlohn für die Waldarbeit <strong>12</strong><br />
Senioren: Altersschwindel 13<br />
Aus den Ländern<br />
Technischer Dienst<br />
in Baden-Württemberg kommt! 15<br />
Landesgewerkschaftstag Brandenburg 20<br />
Personelles<br />
Freud und Leid 34<br />
Spende für polnische <strong>Forstleute</strong> 9<br />
Spruch des Monats<br />
Naturschutz ist kein Luxus, sondern die<br />
notwendige Sicherung und Investition in<br />
unsere Zukunft. Norbert Röttgen, <strong>Bund</strong>es -<br />
umweltminister vor der UN<br />
Titelfoto: Jürgen Nießen, pixelio.de;<br />
Logo: UN-Waldforum<br />
3<br />
<strong>10</strong>
Platte oder Pellets?<br />
Die deutsche Forstwirtschaft erfährt<br />
in den letzten Jahren eine Renaissance<br />
der Holznutzung in Gestalt steigender<br />
Holzpreise. Viele Teilmärke haben<br />
sich zwischenzeitlich vollständig in<br />
einen Verkäufermarkt gewandelt, nachdem<br />
die Forstwirtschaft ihr Holz teilweise<br />
über Jahrzehnte hinweg eher<br />
entsorgt denn gewinnbringend vermarktet<br />
hat. Die Rede ist vor allem von<br />
den Industrieholzsortimenten, die alternativ<br />
der stofflichen (Zellstoff, Holzwerkstoffindustrie)<br />
wie der energetischen<br />
Nutzung (direkter Hausbrand,<br />
Pelletindustrie, Biomasseheizkraftwerke)<br />
zugeführt werden können.<br />
Stofflich vs. energetisch<br />
Die Entwicklung hat mehrere Gründe.<br />
Zum einen hat die erhebliche,<br />
staatlich subventionierte Neuansiedlung<br />
von großen Platten- und Zellstoffverarbeitungskapazitäten<br />
zu einer<br />
bundesweit gestiegenen Rundholznachfrage<br />
geführt. Zum anderen haben<br />
gestiegene Öl- und Gaspreise sowie<br />
die Fördergrundsätze des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) in den<br />
letzten Jahren für sprunghaft erhöhte<br />
Nachfrage nach Brennholz und Holzpellets<br />
gesorgt, die vielerorts in den<br />
Forstbetrieben mittlerweile nicht mehr<br />
vollständig befriedigt werden kann.<br />
Neuerdings kommt zusätzlich hinzu,<br />
dass immer neue Biomasseheizkraftwerke<br />
geplant und umgesetzt werden,<br />
die eine zusätzliche erhebliche Nachfrage<br />
nach Biomasse generieren.<br />
Gesetze der Marktwirtschaft<br />
Wir erleben hier eine Entwicklung,<br />
die den Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft<br />
folgt. Die Nachfrage an<br />
Rundholz hat in den vergangenen Jahren<br />
die Angebotsmengen in weiten Teilen<br />
überholt. Preiserhöhungen sind die<br />
notwendige Folge in einem durch die<br />
Knappheit der zu vermarktenden Güter<br />
gekennzeichneten Markt. Mittlerweile<br />
hat diese Problematik auch Teile der<br />
Sägeholzindustrie erfasst, da beispielsweise<br />
bei der Buche geringwertige<br />
Stammholzsortimente sowie Parkettholz<br />
ebenso von dem Sog der energetischen<br />
Verwertung erfasst wurden.<br />
Der Forstwirtschaft und den Betrieben<br />
kommt diese Entwicklung mehr als<br />
gelegen. In Zeiten, in denen auch der<br />
öffentliche Wald mehr nach dem jährlichen<br />
Betriebsergebnis, denn nach<br />
dem Umfang der für die Gesellschaft<br />
erbrachten Leistungen gemessen werden,<br />
führen die Preissteigerungen zu<br />
deutlich besseren Bilanzergebnissen.<br />
Die dargestellte Entwicklung hat<br />
dazu geführt, dass unabhängig von<br />
der Preisgestaltung und der Preisflexibilität<br />
der Nachfrager der Rohstoff einfach<br />
nicht mehr in der benötigten Menge<br />
zur Verfügung steht.<br />
Rohstoffverknappung<br />
Eigentlich kann es den Forstbetrieben<br />
relativ egal sein, wer das Rundholz<br />
aufkauft, solange die Preise stimmen.<br />
Viele Waldbesitzer und <strong>Forstleute</strong> argumentieren<br />
denn auch, dass dieses ein<br />
Problem der Holz verarbeitenden Industrie<br />
sei. Über Jahrzehnte wurden<br />
uns die Preise für Industrieholz quasi<br />
vorgegeben, und nun hat sich das Blatt<br />
glücklicherweise gewendet.<br />
Allerdings hat die Problematik auch<br />
eine forstpolitische Dimension. Die<br />
<strong>Bund</strong>esregierung verfolgt ein ehrgeiziges<br />
Ziel in Bezug auf die Verwendung<br />
erneuerbarer Energien. In diesem Zusammenhang<br />
wird die energetische<br />
Verwertung von Holz im Rahmen des<br />
EEG finanziell unterstützt. Dadurch<br />
können höhere Rundholzpreise an die<br />
Waldeigentümer gezahlt werden.<br />
Ebenso wurden viele der in den<br />
letzten Jahren in Deutschland angesiedelten<br />
Holzverarbeitungsindustrien mit<br />
öffentlichen Mitteln unterstützt und teilweise<br />
sicher auch erst möglich gemacht.<br />
Förderpolitik ohne<br />
Gesamtkonzeption<br />
So sehr es zu begrüßen ist, dass<br />
die <strong>Bund</strong>eskanzlerin die Energiewende<br />
zur Chefsache erklärt hat, so schwierig<br />
ist nachzuvollziehen, dass hier eine in<br />
sich wenig koordinierte Förderpolitik<br />
betrieben wird, ohne dass eine Gesamtkonzeption<br />
in Bezug auf die erforderliche<br />
Gesamtrohstoffversorgung<br />
be steht.<br />
FORSTPOLITIK<br />
Die Holznutzung erfreut sich wachsender Nachfrage. Foto: Jens Düring<br />
Der <strong>BDF</strong> spricht sich für eine gestaffelte<br />
Nutzungsstrategie aus. Diese<br />
Kaskadennutzung (erst stoffliche, dann<br />
energetische Verwendung von Holz) ist<br />
sicher nicht die Lösung aller Probleme,<br />
eine entsprechende Konzeption würde<br />
jedoch zur Entspannung der Sachlage<br />
beitragen.<br />
Aus unserer Sicht schafft die stoffliche<br />
Holzverwertung im nachgelagerten<br />
Bereich (holzbe- und -verarbeitende<br />
Industrie, Handwerk etc.) deutlich<br />
mehr Arbeitsplätze, sodass diese zunächst<br />
zu favorisieren ist. Tatsache ist<br />
aber auch, dass der Energieträger<br />
Holz aus ökologischen Gründen zukünftig<br />
eine deutlich höhere Bedeutung<br />
haben wird und daher seine energetischen<br />
Potenziale gerade unter dem<br />
Aspekt des Klimawandels auch genutzt<br />
werden müssen.<br />
Die Politik ist dringend gefordert,<br />
ihre Förderprogramme an den tatsächlichen<br />
forstlichen Nutzungskapazitäten<br />
auszurichten. Sowohl die Neuanlage<br />
von Produktionsstandorten der Holzwerkstoffindustrie,<br />
wie auch die Ansiedlung<br />
neuer Biomassekraftwerke<br />
können nur vor dem Hintergrund einer<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 3
FORSTPOLITIK<br />
Die Holzwerkstoffindustrie wendet sich gegen die gesteigerte primäre<br />
energetische Nutzung des Holzes. Foto: Bernd Sterzl, pixelio.de<br />
4 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
konkreten Holzbeschaffungskonzeption<br />
erfolgen.<br />
KUPs bisher ohne realistische<br />
Chance<br />
In diesem Zusammenhang wird immer<br />
wieder mit Kurzumtriebsplantagen<br />
(KUPs) als Lösung für das Rohstoffproblem<br />
argumentiert. Hier bestände die<br />
Möglichkeit, auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen Biomasse mit deutlich höheren<br />
Zuwachsraten als im Wald zu produzieren.<br />
Im Übrigen wurde der Biomasse<br />
aus KUPs in einem Gutachten der<br />
<strong>Bund</strong>esregierung ein Höchstmaß an<br />
CO2-Emissionsvermeidung attestiert.<br />
Doch auch hier besteht eine Unwucht,<br />
da derzeit nur Grenzertragsböden für<br />
die Anlage von KUPs zur Verfügung<br />
stehen. Die Förderung der Biogasanlagen<br />
durch das EEG hat die Rendite -<br />
erwartung der Flächeneigentümer so<br />
stark ansteigen lassen, dass in weiten<br />
Teilen der Republik KUPs keine realistische<br />
Alternative darstellen. Auch hier<br />
ist eine deutliche Nachjustierung erforderlich,<br />
die hoffentlich durch die Evaluierung<br />
des EEG geschehen wird.<br />
Distanz zur<br />
VHI-Pressekampagne<br />
Diese Grundsätze hat der <strong>BDF</strong> gemeinsam<br />
mit dem Verband der Holzwerkstoffindustrie<br />
in einer gemeinsamen<br />
Erklärung veröffentlicht (siehe<br />
<strong>BDF</strong> aktuell <strong>10</strong>/20<strong>10</strong>). Bedauerlicherweise<br />
ist der <strong>BDF</strong> derzeit in die Mitverantwortung<br />
für eine Pressekampagne<br />
des VHI genommen worden, die sich<br />
gegen die energetische Nutzung von<br />
Holz an sich richtet. Der <strong>BDF</strong> hat sich in<br />
der gemeinsamen Erklärung mit dem<br />
VHI jedoch nicht generell gegen die<br />
Sauvesper und EU-Forstpolitik<br />
Erstmals fand die Sauvesper<br />
nicht im Wald statt, sondern wetterunabhängig<br />
inmitten der Stadt. Bereits<br />
zum dritten Mal veranstaltete<br />
der <strong>BDF</strong> gemeinsam mit dem DFWR<br />
seine gemeinsamen Traditions -<br />
gespräche in Berlin mit Politikern,<br />
Experten und Entscheidungsträgern<br />
aus Parlament und Verwaltung<br />
Ungewöhnlich wie das späte Datum<br />
fand die diesjährige Sauvesper<br />
des <strong>BDF</strong> am 9. November nicht im<br />
Wald, sondern in einem Restaurant in<br />
der Mitte von Berlin statt.<br />
energetische Nutzung ausgesprochen<br />
(bspw. fördert die Brennholznutzung<br />
die Bindung der Bevölkerung an den<br />
Wald), sondern möchte die stoffliche<br />
Nutzung vorschalten.<br />
Es ist wichtig, die Politik deutlich<br />
auf Missstände hinzuweisen und eine<br />
entsprechende Nachjustierung einzufordern.<br />
Wenn in der Öffentlichkeit allerdings<br />
der Eindruck entsteht, dass die<br />
energetische Holznutzung an sich abzulehnen<br />
ist, dann besteht die Gefahr,<br />
dass die Waldbewirtschaftung und die<br />
Waldbesitzer selbst in die Diskussion<br />
geraten und das ist unbedingt zu verhindern.<br />
Der <strong>BDF</strong> sieht die Priorität eindeutig<br />
darin, die dargestellten Standpunkte<br />
deutlich und sachlich im Rahmen<br />
der Gespräche in Politik und Verwaltung<br />
zu vertreten, anstatt sich mit<br />
Fotomontagen brennender Holzerntemaschinen<br />
zu beschäftigen. � HJ<br />
Der <strong>BDF</strong> lehnt Pressehetzkampagnen mit brennenden Forwardern, die die notwendige Einheit der<br />
Forst- und Holzbranche gefährden, ab. Foto: VHI<br />
Zusage von Ministerin Aigner<br />
Mit Unterstützung des DFWR,<br />
durch die Nähe zum Regierungsviertel<br />
und im Rahmen eines spannenden<br />
Themas gelang es, erfreulich viele Zusagen<br />
auf unsere Einladung zu erhalten.<br />
Neben vielen Mitgliedern der<br />
<strong>Bund</strong>estagsausschüsse „Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz“<br />
sowie „Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit“ hatte sich auch<br />
die parlamentarische Staatssekretärin<br />
im <strong>Bund</strong>esumweltministerium (BMU)<br />
MdB Ursula Heinen-Esser eingefunden.<br />
Daneben nahmen auch MDir Clemens<br />
Neumann (Abteilungsleiter 5,<br />
BMELV) und Dr. Manfred Klein (BfN) an<br />
der diesjährigen Sauvesper teil.<br />
EU-Forstpolitik und Klimawandel<br />
Diesen Themenkreis hatte sich unser<br />
Kollege Michael Diemer, Vizepräsident<br />
der UEF, für seinen Einführungsvortrag<br />
(siehe Seite 7) gesucht, an den<br />
sich eine spannende Diskussion anschließen<br />
sollte.
Er spannte den Bogen von internationalen<br />
Diskussionen über die europäische<br />
Forstpolitik, Stichworte Biomasseaktionsplan,<br />
Biodiversitätsstrategie,<br />
CO2-Emissionshandel, FLEGT-Abkommen,<br />
Forstaktionsplan, Forststrategie,<br />
Grünbuch Wald oder GAP, über den<br />
Klimawandel und die wachsende Bedeutung<br />
des Rohstoffs Holz bis zur täglichen<br />
Praxis im heimischen Forstamt.<br />
Während auf EU-Ebene die Forstwirtschaft<br />
und der Wald insgesamt immer<br />
mehr an Bedeutung gewinnen und<br />
in jeder der sieben Generaldirektionen<br />
Prominente Gäste: Clemens Neumann, Abteilungsleiter im BMELV<br />
und Ursula Heinen-Esser MdB, parl. Staatssekretärin im BMU.<br />
sektoral Ausschnitte betrachtet werden,<br />
versinkt das bedeutsame Ökosystem<br />
und dessen Verwaltung in<br />
Deutschland im Sparstrumpf der Nation.<br />
Mehr <strong>Forstleute</strong> nach Brüssel<br />
Nichtsdestotrotz ist es weiterhin bedeutend,<br />
mehr forstlichen Sachverstand<br />
in Brüssel zu implementieren.<br />
Der <strong>BDF</strong> fordert seit Langem eine Generaldirektion<br />
Forst. Unabhängig von<br />
dieser visionären Maximalforderung ist<br />
es wesentlich, auf europäischer Ebene<br />
präsenter zu sein, um die eigenen<br />
Standpunkte deutlich zu machen.<br />
In der Generaldirektion Landwirtschaft,<br />
die großen Einfluss auf den<br />
Forstsektor hat, sind von 1 000 Mitarbeitern<br />
gerade einmal drei <strong>Forstleute</strong>.<br />
Forstpartie krank gespart<br />
Nach weiteren Ausführungen zum<br />
erhöhten Krankenstand in den Forstverwaltungseinheiten,<br />
vor allem durch<br />
psychische Belastungen, zog Michael<br />
Diemer das Fazit, dass Waldwirtschaft<br />
Die Gastgeber Hans Jacobs, <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esvorsitzender, und Georg Schirmbeck MdB, Präsident des<br />
Deutschen Forstwirtschaftsrates.<br />
heute immer in engemZusammenhang<br />
mit dem globalen<br />
Klimawandel<br />
diskutiert werden<br />
muss. Er führte weiter<br />
aus, dass angesichts<br />
der differenzierten<br />
Rolle, die die<br />
Waldwirtschaft in<br />
Bezug auf den Klimawandeleinnimmt,<br />
der Waldwirtschaft<br />
eine steigende<br />
Wertigkeit<br />
zukommt.<br />
Und dies auf allen Ebenen, von<br />
Brüssel bis hinunter in die einzelnen<br />
Forstbetriebe! Die Notwendigkeit eines<br />
multifunktionalen Waldmanagements<br />
durch qualifiziertes Forstpersonal ist<br />
größer denn je.<br />
Eine rege Diskussion mit Josef Göppel MdB<br />
(CSU), <strong>BDF</strong>-Mitglied in Bayern.<br />
Der <strong>Bund</strong>esvorsitzende Hans Jacobs<br />
ergänzte dies anschaulich, indem<br />
er ausführte, dass die Forstwirtschaft<br />
im Kampf gegen die Klimaerwärmung<br />
oder in den Bemühungen zur<br />
Erhaltung der biologischen Vielfalt vergleichsweise<br />
wenige Mittel benötigt,<br />
um eine hohe Prioritätensetzung zu realisieren.<br />
Ganz anders als etwa die Innere<br />
Sicherheit oder die Bildung, die<br />
eine ähnliche Priorität haben.<br />
Altenheim mit Wald<br />
Der Präsident des DFWR, MdB Georg<br />
Schirmbeck (CDU), machte deutlich,<br />
dass nachhaltige und multifunktionale<br />
Den Impulsvortrag hielt Michael Diemer,<br />
Vizepräsident der UEF und Mitglied im <strong>BDF</strong>-<br />
<strong>Bund</strong>esvorstand.<br />
Forstwirtschaft keine leeren Begriffe<br />
sind. In Bezug auf die Personalsituation<br />
und das Durchschnittsalter der <strong>Forstleute</strong><br />
sprach er vom „Altenheim mit<br />
Wald“. Auch er betonte, dass akuter<br />
Handlungsbedarf besteht. Das Gegensteuern<br />
im Klimawandel und der dadurch<br />
notwendige Waldumbau, der der<br />
ganzen Gesellschaft zugutekommt,<br />
funktioniert nicht mit Stellenabbau. �<br />
Text und Fotos: Jens Düring<br />
Weitere Informationen:<br />
www.european-foresters.org<br />
www.dfwr.de<br />
FORSTPOLITIK<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 5
FORSTPOLITIK<br />
6 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Die Internationale Forstpolitik in wichtiger<br />
aber schwieriger Phase<br />
Besuch des <strong>BDF</strong> beim BMELV<br />
Am Tag nach der Sauvesper hatten<br />
Hans Jacobs und Ines von Keller<br />
die Gelegenheit zu einem intensiven<br />
Gedankenaustausch mit dem neuen<br />
Abteilungsleiter für den Forstbereich im<br />
BMELV, MDir Clemens Neumann. Zudem<br />
nahm Dr. Eckhard Heuer als Referent<br />
für Klimafragen in der Forstabteilung<br />
teil.<br />
Arbeitsgruppe für neue<br />
Waldstrategie 2020<br />
Einleitend auf den inoffiziell vorliegenden<br />
Entwurf einer Waldstrategie<br />
angesprochen, stellte Neumann dar,<br />
dass das derzeitige Papier auf allgemeine<br />
Ablehnung stoße und er der<br />
Forstchefkonferenz vorgeschlagen habe,<br />
eine Arbeitsgruppe zu gründen,<br />
die eine tragfähige umfassende Strate-<br />
<strong>BDF</strong> (Hans Jacobs, Ines v. Keller) im Gespräch mit dem neuen Abteilungsleiter<br />
BMELV Clemens Neumann (r.).<br />
gie erarbeiten soll. Es bestand Einigkeit<br />
über das Ziel, eine Gesamtstrategie zu<br />
entwickeln, die die Belange der Biodiversitätsstrategie,<br />
der Nachhaltigkeitsstrategien<br />
etc. zusammenführt und als<br />
Regierungsstrategie gleichberechtigt<br />
neben den anderen Strategien Bestand<br />
hat.<br />
Zu den derzeit auf EU-Ebene laufenden<br />
Konsultationen zur zukünftigen<br />
Ausgestaltung der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik (GAP) stellte der Abteilungsleiter<br />
heraus, dass die Agrarministerkonferenz<br />
sich hierzu klar positioniert<br />
habe und die Forstwirtschaft in<br />
der zweiten Säule für die Abgeltung<br />
gesellschaftlicher Leistungen ausreichend<br />
Berücksichtigung finden würde.<br />
Im Übrigen vertrat Neumann die Ansicht,<br />
dass der Einfluss der EU auf den<br />
Wald möglichst gering gehalten werden<br />
müsse, um eine Gesamtzuständigkeit<br />
der EU möglichst zu verhindern.<br />
Der <strong>BDF</strong> ist der Meinung, dass wir<br />
<strong>Forstleute</strong> uns auf EU-Ebene viel stärker<br />
einbringen müssen, da viele forstliche<br />
Regelungen dort beschlossen und<br />
auf nationaler Ebene nur noch umgesetzt,<br />
aber nicht mehr beeinflusst werden<br />
können (NATURA 2000 u. Ä.).<br />
Stärkere Einbindung auf<br />
EU-Ebene erforderlich<br />
Ein weiteres Thema war das<br />
<strong>Bund</strong>esprogramm zur biologischen<br />
Vielfalt des <strong>Bund</strong>esumweltministeriums<br />
(BMU), das die Grundlagen für die finanzielle<br />
Förderung von Maßnahmen<br />
zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie<br />
legen soll. Hier wurde vonseiten<br />
des <strong>BDF</strong> die Meinung geäußert, dass<br />
die Umsetzung der angedachten 15-<br />
Mio.-Euro-Fördermittel tunlichst über<br />
die in <strong>Bund</strong> und Ländern für die Umsetzung<br />
der EU-Förderprogramme bereits<br />
bestehenden Verwaltungsstränge<br />
abgewickelt werden müsse. Auch war<br />
man sich einig, dass die Umsetzung<br />
der Ziele dieser Strategie voraussichtlich<br />
viel höhere Finanzmittel benötigt,<br />
ohne das bislang klar ist, wo diese zu<br />
akquirieren sind.<br />
Eine mögliche Finanzierungsquelle<br />
stellt der Wald-Klima-Fonds dar, der<br />
aus der Vermarktung der Zertifikate<br />
aus der CO2-Senkenfunktion des Waldes<br />
nach Kapitel 3.4 des Kyoto-Protokolls<br />
gespeist wird. Neben der Festlegung<br />
eines möglichst großen Teilbetrages<br />
für den Wald besteht das Problem,<br />
dass derzeit nur für die Periode 2008<br />
bis 20<strong>12</strong> mit einer Ausschüttung zu<br />
rechnen ist. Es wird prognostiziert,<br />
dass die deutsche Forstwirtschaft in<br />
den kommenden Jahren wegen des<br />
hohen Anteils an älteren vorratsreichen<br />
Waldbeständen voraussichtlich zu einer<br />
Kohlenstoffquelle wird. Daher setzt<br />
sich die <strong>Bund</strong>esregierung für ein Verfahren<br />
ein, das nicht die faktische Nettospeicherung<br />
von Kohlenstoff zur<br />
Grundlage der Berechnung macht,<br />
sondern als Beurteilungsmaßstab die<br />
„normale“ Waldbewirtschaftung und<br />
die sich daraus ergebende Entwicklung<br />
der Speicherraten (= Vorräte) zugrunde<br />
legt. Im zweiten Schritt wird die<br />
Differenz der prognostizierten zu den<br />
tatsächlichen Vorräten bewertet und<br />
der Wald entsprechend als CO2-Quelle<br />
bzw. Senke eingestuft.<br />
Quelle oder Senke?<br />
Zudem soll die Möglichkeit, die<br />
dauerhafte CO2-Speichung in Holzprodukten<br />
anzurechnen, eröffnet werden<br />
und Kohlenstoffverluste durch Großkalamitäten<br />
(Sturmwürfe, Großfeuer u. a.<br />
= Wald als CO2-Quelle) herauszurechnen,<br />
da sie nicht anthropogen beeinflussbar<br />
sind.<br />
Das Thema Klimawandel stellt insgesamt<br />
auch für das BMELV und die<br />
angeschlossenen Forschungsinstitute<br />
einen wichtigen Themenkomplex dar,<br />
zu dem Neumann für das Frühjahr die<br />
Einladung der forstlichen Verbände<br />
plant. Er nahm den Vorschlag des <strong>BDF</strong>,<br />
dieses Treffen zu einer regelmäßigen<br />
Einrichtung zum gegenseitigen Gedankenaustausch<br />
zu entwickeln, bereitwillig<br />
auf.<br />
Das Gespräch war ausgesprochen<br />
konstruktiv und kollegial, ein Umstand,<br />
der sich offenbar auch auf die Kommunikation<br />
zwischen BMELV und BMU erstreckt,<br />
die sich gegenüber der letzten<br />
Legislaturperiode deutlich verbessert<br />
hat. Dies begrüßt der <strong>BDF</strong> ausdrücklich.<br />
� HJ<br />
<strong>Bund</strong>esgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 30) 40 81 65 50<br />
Info@bdf-online.de<br />
www.bdf-online.de
Klimawandel und Waldmanagement<br />
Über die Notwendigkeit einer forststrategischen Neuausrichtung<br />
Betrachtet man die internationale,<br />
forststrategische Diskussion zum Klimawandel<br />
einerseits und die forstbetrieblichen<br />
Realitäten in den einzelnen<br />
Forstbetrieben und Landesforstverwaltungen<br />
andererseits, sind teilweise<br />
deutliche Diskrepanzen festzustellen.<br />
Der globale Klimawandel ist eines der<br />
meistdiskutierten Themen unserer Zeit<br />
und allein die Vielzahl der internationalen<br />
Konferenzen in der Folge von Kyoto<br />
zeigt den Stellenwert, welchen das<br />
Thema Klimawandel in der internationalen<br />
Politik einnimmt. In diesen Diskussionen<br />
kommt der Forstwirtschaft<br />
weltweit eine zunehmend bedeutende<br />
Rolle zu.<br />
Forstwirtschaft gewinnt<br />
weltweit an Bedeutung<br />
Auch die europäische Forstwirtschaft<br />
wird vom Klimawandel direkt<br />
und stark betroffen sein. Während sich<br />
in Südeuropa Waldbrand- und Trockenheitsprobleme<br />
verschärfen werden,<br />
ist in Nordeuropa von längeren<br />
Wachstumsperioden für den Wald auszugehen.<br />
In Mitteleuropa wird die Häufigkeit<br />
forstlicher Katastrophen, wie<br />
Sturmwurf und Käferkalamitäten, durch<br />
den Klimawandel weiter zunehmen. Im<br />
naturnahen Lebensraum Wald droht<br />
durch den Klimawandel ein starker Biodiversitätsverlust,<br />
welchem in der<br />
Waldbewirtschaftung entgegengewirkt<br />
werden muss und soll. Die Produktion<br />
des erneuerbaren Rohstoffes Holz ist<br />
aber auch ein wichtiges Instrument der<br />
CO2-Minderung: klassisch stofflich,<br />
energetisch und zukünftig gegebenenfalls<br />
auch petrochemisch.<br />
Spannungsfeld Naturschutz<br />
und Holznutzung<br />
Die Forstwirtschaft befindet sich<br />
somit in einer Doppelrolle. Sie ist sowohl<br />
vom Klimawandel stark betroffen<br />
als auch einer der Hauptakteure einer<br />
Strategie gegen den Klimawandel.<br />
Die aktuellen forstpolitischen Diskussionen<br />
auf europäischer Ebene<br />
spiegeln die Bedeutung des Klimawandels<br />
für die Waldbewirtschaftung in ihrer<br />
thematischen Breite wider. Evalua-<br />
tion des Forstaktionsplanes, Biomasseaktionsplan,<br />
Biodiversitätsstrategie,<br />
CO2-Emissionshandel, Grünbuch<br />
„Waldschutz und Waldinformation: Vorbereitung<br />
der Wälder auf den Klimawandel“,<br />
FLEGT (Vermeidung illegalen<br />
Holzeinschlages), die Diskussion zur<br />
gemeinsamen Agrarpolitik und die beginnende<br />
Diskussion zur Neuformulierung<br />
einer EU-Forststrategie thematisieren<br />
die Forstwirtschaft insbesondere im<br />
Zusammenhang mit dem Klimawandel.<br />
Hohe Priorität in Brüssel<br />
Die ungewöhnliche Intensität der<br />
geführten Diskussionen und politischen<br />
Aktivitäten mit einer Vielzahl von<br />
öffentlichen Anhörungen und Symposien<br />
in all diesen Bereichen unterstreicht<br />
die hohe Prioritätensetzung auf<br />
EU-Ebene. Bemerkenswert ist hierbei<br />
auch, dass sich mit der Ministerkonferenz<br />
zum Schutz der Wälder in Europa<br />
(MCPFE, „Forest Europe“) und den<br />
beiden Generaldirektionen Landwirtschaft<br />
und Umwelt gleich drei bedeutsame<br />
Institutionen federführend des<br />
Themas „Waldwirtschaft und Klimawandel“<br />
und der Formulierung einer<br />
neuen Forststrategie annehmen.<br />
Hauptakteur oder Sparschwein<br />
Im starken Gegensatz zu diesen<br />
international diskutierten Zielsetzungen<br />
steht vielerorts die Erlebniswelt der<br />
<strong>Forstleute</strong> in der forstlichen Alltagspraxis.<br />
Hier stehen allzu oft eine starke<br />
Budgetorientierung, drastische Personaleinsparungsauflagen<br />
und striktes<br />
Personalkostenmanagement, fehlender<br />
Nachwuchs, eine zunehmende<br />
Überalterung des Forstpersonals und<br />
steigende Krankenstände im Vordergrund.<br />
Es drängt sich die Frage auf,<br />
welchen Stellenwert die Waldbewirtschaftung<br />
angesichts des drohenden<br />
Klimawandels denn nun gesellschaftlich<br />
einnimmt oder zukünftig einnehmen<br />
soll?<br />
Theoretisch (international) Hauptakteur<br />
und praktisch (vor Ort) Sparschwein?<br />
Und welche Rolle sollen <strong>Forstleute</strong><br />
hierbei in Zukunft noch spielen?<br />
FORSTPOLITIK<br />
Im Wald darf nicht nur der Naturschutz im Fokus stehen. Es kommt auf<br />
Multifunktionalität an. Foto: Jens Düring<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 7
FORSTPOLITIK<br />
8 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Ist multifunktionale Forstwirtschaft<br />
zukunftsfähig oder eher ein Auslaufmodell?<br />
Angesichts der weltweiten Klimaproblematik<br />
bedarf nicht nur der Stellenwert<br />
der Waldbewirtschaftung für<br />
die gesellschaftliche Entwicklung einer<br />
Neubewertung. Vielmehr wachsen<br />
auch die Anforderungen an ein professionelles<br />
Waldmanagement.<br />
<strong>Forstleute</strong> als wichtige<br />
Generalisten unabdingbar<br />
In unserer multifunktionalen Waldwirtschaft<br />
lag die Hauptaufgabe der<br />
<strong>Forstleute</strong> schon immer darin, als Generalisten<br />
die unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Ansprüche an den Wald<br />
(Holznutzung, Erholungs- und Tourismusraum,<br />
Naturschutz etc.) zu koordinieren,<br />
abzuwägen und einer praktikablen<br />
Gesamtlösung zuzuführen. Eben<br />
den Wald multifunktional, professionell,<br />
naturnah und hinsichtlich seines Gesamtnutzens<br />
optimiert zu bewirtschaften.<br />
Nicht zuletzt durch den Klimawandel<br />
sind aber die Ansprüche der einzelnen<br />
gesellschaftlichen Gruppen an<br />
den Wald gestiegen. Verstärkte Holznachfrage<br />
z. B. zur energetischen Nutzung,<br />
eine demografisch bedingte Tourismusintensivierung<br />
im heimischen<br />
Wald und wachsende Forderungen zu<br />
Nutzungsverzichten aus Naturschutzsicht<br />
(Biodiversitätsdiskussion) belegen<br />
das Dilemma der bestehenden<br />
Zielkonflikte. Professionelles und multifunktionales<br />
Waldmanagement ist hierbei<br />
immer der Gefahr ausgesetzt, allen<br />
„Anspruchstellern“ an den Wald<br />
gleichermaßen eine vollständige Erfüllung<br />
der sektoralen Interessen zuguns -<br />
Aufgrund des Klimawandels wird prognostiziert, dass die Sturmereignisse und zufällige Nutzungen<br />
stark zunehmen. Foto: Friedrich Rhensius<br />
ten eines ausgewogenen Gesamtkompromisses<br />
zu verwehren und sich letztendlich<br />
mit allen Interessengruppen<br />
am Wald in einen Konflikt zu begeben.<br />
Aktuelle Begehrlichkeiten zur Privatisierung<br />
des öffentlichen Waldes zeigen<br />
die Dimension des Problems auf.<br />
Bürgerwaldmodelle mit Nutzungsverzicht,<br />
Waldpacht durch die Holzindustrie<br />
und Eigenjagdbezirke zur ausschließlichen<br />
Jagdnutzung haben alle<br />
gemeinsam, dass die Priorisierung einer<br />
sektoralen Zielsetzung durchgesetzt<br />
werden soll.<br />
Multifunktionalität oder sektorale<br />
Interessensverfolgung<br />
Angesichts des Klimawandels und<br />
der differenzierten Rolle, die die Waldwirtschaft<br />
hierbei einnimmt, ist die Notwendigkeit<br />
eines qualifizierten, multifunktionalen<br />
Waldmanagements größer<br />
denn je. Die Dimension der Problemstellung<br />
unterstreicht und verstärkt das<br />
öffentliche Interesse an einem solchen<br />
Waldmanagement.<br />
Einzig an der forststrategischen<br />
Umsetzung fehlt es noch. Waldmanagement<br />
muss auch vor Ort wieder<br />
eine höhere Wertigkeit erhalten. Überzogene<br />
Budget- und Sparvorgaben<br />
müssen dringend zugunsten einer aufgabenorientiertenRessourcenausstattung<br />
mit qualifiziertem Personal in ausreichender<br />
Zahl und Finanzmitteln für<br />
die notwendigen Zukunftsinvestitionen<br />
aufgegeben werden.<br />
Wann werden Waldeigentümer und<br />
<strong>Forstleute</strong> wieder in die Lage versetzt,<br />
sich dieser großen Aufgabe angemessen<br />
zu widmen?<br />
Michael Diemer, UEF<br />
In Brüssel werden viele Entscheidungen mit Einfluss auf die Forstwirtschaft getroffen, ohne dass ausreichend<br />
<strong>Forstleute</strong> vertreten sind. Foto: Schmuttel, pixelio.de
Starke Unterstützung<br />
für polnische Kollegen<br />
Nachdem am 26. September 20<strong>10</strong><br />
13 polnische <strong>Forstleute</strong> und deren Angehörige<br />
bei einem tragischen Busunglück<br />
ums Leben kamen und weitere<br />
38 Menschen verletzt wurden, rief der<br />
<strong>BDF</strong> gemeinsam mit dem Forstverein<br />
zu einer Spendenaktion auf, um den<br />
polnischen Kollegen und deren Familien<br />
schnell und unkompliziert Hilfe zukommen<br />
zu lassen.<br />
JUGEND<br />
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
NACHWUCHSARBEIT ALS ZUKUNFTSVORSORGE<br />
Die Vertretung junger <strong>Forstleute</strong> ist nicht nur wichtiger Selbstzweck, sondern vor allem auch<br />
notwendig zur Erhaltung eines starken Verbands<br />
Die Neueinstellungen der letzten<br />
zwei Jahre und die bestehenden<br />
schmalen aber scheinbar stabilen Einstellungskorridore<br />
der Landesforstverwaltungen<br />
und -betriebe zeigen deutlich,<br />
dass die Notwendigkeit erkannt<br />
wurde, den bestehenden Personalbestand<br />
(auch gegen das Ansinnen der<br />
Haushälter) wieder zu verjüngen.<br />
Schaut man in die Lande, ist jedoch<br />
überall zu erkennen dass bereits am<br />
Limit gearbeitet wird – im Wald selbst,<br />
aber auch im erweiterten Bereich.<br />
Aufgabenzuwachs<br />
auf größerer Fläche<br />
Auf alle <strong>Forstleute</strong> sind in den vergangenen<br />
Jahren deutliche Aufgabenzuwächse<br />
und höhere Anforderungen<br />
zugekommen. Schlagworte sind hier<br />
„Neue Geschäftsfelder“, „Verkehrssicherung<br />
im Wald“ aber auch „verlässliche<br />
Ganztagsbetreuung an Schulen“<br />
und die allgegenwärtigen Organisationsänderungen,<br />
die zum Teil beträchtliche<br />
Ausweitungen des Arbeitsvolumens<br />
mit sich brachten und weiter bringen.<br />
Die Liste lässt sich beliebig erweitern.<br />
Neueinstellung als Bereicherung<br />
Für unseren Berufsstand ist jede/r<br />
dieser neu eingestellten Kollegen-/innen<br />
Spenden in Höhe<br />
von 5 200,– €<br />
Innerhalb von nur vier Wochen kamen<br />
so allein vom <strong>BDF</strong> über 5 000,–<br />
Euro zusammen.<br />
Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen<br />
und Spendern für ihre spontane<br />
Hilfsbereitschaft und Solidarität.<br />
eine Bereicherung, kommen auf diese<br />
Weise doch auch neue Sichtweisen und<br />
Ansichten in den Kollegenkreis. Für uns<br />
als berufsständische Vertretung ist jede<br />
Neueinstellung ein Grund zur Freude,<br />
da wir für die Aufrechterhaltung von Einstellungskorridoren<br />
gearbeitet haben<br />
und unsere Bemühungen gegen das oft<br />
prognostizierte Aussterben unseres Berufstandes<br />
endlich fruchten.<br />
Wir brauchen sie –<br />
sie brauchen uns<br />
Unsere Aufgabe ist damit jedoch<br />
noch lange nicht erledigt – es gilt diese<br />
jungen Kolleginnen und Kollegen für<br />
unsere Arbeit zu gewinnen. Wir brauchen<br />
sie, damit wir weiterhin als starke<br />
Diskussionspartner wahrgenommen<br />
werden – und sie brauchen uns. Als<br />
gewerkschaftliche Vertretung, berufsständische<br />
Heimat, Austauschpartner,<br />
Netzwerk und Berater.<br />
Es ist in allen Ländern wichtig, nicht<br />
nur den bestehenden Mitgliederbestand<br />
zu pflegen, sondern diese jungen<br />
Kollegen zu organisieren – in beiderseitigem<br />
Interesse.<br />
Netzwerk im Dialog<br />
Die <strong>BDF</strong>-Jugend möchte dazu beitragen,<br />
den neuen Kolleginnen und<br />
Kollegen bei einem guten Einstieg in<br />
die Berufswelt zu helfen. Wir wollen<br />
aber auch ein länderübergreifendes<br />
forstliches Netzwerk mit den forstlichen<br />
Ausbildungszentren knüpfen, um einen<br />
Wissenstransfer in beide Richtungen<br />
aufrechtzuerhalten und mit den Hochschulen<br />
im Dialog um eine praxisgerechte<br />
Ausbildung zu bleiben. �<br />
Björn Wicks<br />
BUCHTIPP<br />
SCHUTZMASSNAHMEN<br />
GEGEN WILDSCHÄDEN IM<br />
WALD<br />
Verfahren–Technik–Kosten<br />
KWF-Merkblatt Nr. 16/20<strong>10</strong><br />
39 S., zahlr. Bilder sw/farbig, Tabellen,<br />
brosch., 1. Aufl./20<strong>10</strong>, € 5,00, für<br />
Mitgl. € 3,00.<br />
Kuratorium f. Waldarbeit und Forsttechnik<br />
e. V. (KWF) Groß-Umstadt,<br />
Tel.: 06078/785-0, Fax 06078/7885-50,<br />
E-Mail: info@kwf-online.de, Internet:<br />
www.kwf-online.de<br />
Der KWF-Arbeitsausschuss „Waldbau<br />
und Forsttechnik“ hat sich die<br />
Aufgabe gestellt, zahlreiche Informationen<br />
zum Thema Wildschadensverhütung<br />
neu zu bewerten und in der<br />
aktualisierten Form zu bündeln.<br />
Als Ergebnis ist ein Kompendium für<br />
Waldbesitzer, <strong>Forstleute</strong> und Unternehmer<br />
entstanden, das eine schnelle,<br />
auch im Hinblick auf Kosten und<br />
Effizienz bewertete, Information gestattet<br />
und die tägliche Arbeit unterstützen<br />
soll. (rh)<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 9
ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />
<strong>10</strong> <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
ANGESTELLTE<br />
Grundsatz der Tarifeinheit –<br />
Urteil des <strong>Bund</strong>es arbeitsgerichtes (BAG)<br />
Mit seiner Entscheidung zum sogenannten<br />
„Grundsatz der Tarifeinheit“<br />
hat das <strong>Bund</strong>esarbeitsgericht (BAG)<br />
für Aufsehen in Wissenschaft, Politik<br />
und der gewerkschaftlichen Praxis ge-<br />
Das Symposium Tarifpluralität fand am<br />
5. 11. 20<strong>10</strong> in Berlin statt. Foto: dbb<br />
sorgt. Wie nun darauf zu reagieren ist,<br />
ist Gegenstand kontroverser Diskussionen.<br />
Trotz der eindeutigen Aussage<br />
des BAG und der überzeugenden Begründung<br />
für die neue Rechtsprechung,<br />
gibt es nicht wenige, die den<br />
„Grundsatz der Tarifeinheit“ erhalten<br />
wollen.<br />
Konkrete Auswirkungen auf den<br />
öffentlichen Dienst<br />
Der dbb beamtenbund und tarif -<br />
union will einen Beitrag für mehr Sachlichkeit<br />
leisten. Aus diesem Grund fand<br />
ein Symposium zu diesem Thema statt,<br />
da gerade die besonderen Konstellationen<br />
im öffentlichen Dienst bisher in<br />
den ganzen Diskussionen zu wenig bis<br />
gar keine Berücksichtigung fanden.<br />
Die neue Rechtslage und die Initiative<br />
des Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />
und der <strong>Bund</strong>esvereinigung<br />
<strong>Deutscher</strong> Arbeitgeberverbände unter<br />
besonderer Beachtung der Situation im<br />
öffentlichen Dienst muss bewertet werden.<br />
Ruf nach (Grund-)Gesetz -<br />
änderung<br />
Die Forderungen nach einer entsprechenden<br />
Regelung im Tarifvertragsgesetz<br />
bis zu einer Änderung des<br />
Grundgesetzes sind fraglich. Die Befürworter<br />
der (grund-)gesetzlichen Änderungen<br />
wiederholen gebetsmühlenartig<br />
das gleiche Argument: die „englischen<br />
Verhältnisse“. Es würden „Kas-<br />
Keine gesetzlichen Handschellen<br />
für die Sozialpartner<br />
dbb-Symposium „Tarifpluralität in der Praxis des öffentlichen Dienstes“<br />
Die Gesetzesinitiative des Deutschen<br />
Gewerkschaftsbundes (DGB)<br />
und der <strong>Bund</strong>esvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA)<br />
zum Erhalt des vom <strong>Bund</strong>esarbeitsgericht<br />
aufgegebenen „Grundsatzes der<br />
Tarifeinheit“ wird seit Monaten in Politik,<br />
Wissenschaft sowie bei den Sozialpartnern<br />
im öffentlichen Dienst kontrovers<br />
diskutiert. Im Rahmen eines sowohl auf<br />
dem Podium als auch in den Zuhörerreihen<br />
prominent besetzten Symposi-<br />
ums stand diese Initiative auf dem Prüfstand.<br />
„Unklar, gefährlich und<br />
verfassungswidrig“<br />
Den Auftakt vor gut 150 Teilnehmern<br />
machte der Tübinger Arbeitsrechtler<br />
Prof. Dr. Hermann Reichold.<br />
Er stellte seine neue Expertise zu den<br />
konkreten Auswirkungen einer gesetzlich<br />
verordneten Tarifeinheit auf<br />
kadenstreiks“, Zersplitterung der Tariflandschaft<br />
und die Entsolidarisierung<br />
der Beschäftigten drohen. Deshalb sehen<br />
alle Vorschläge vor, dass auch das<br />
Streikrecht beschnitten werden soll.<br />
Kann der Gesetzgeber die Tarifeinheit<br />
normieren, ohne das Grundrecht<br />
der Tarifautonomie von Gewerkschaften<br />
und ihrer Mitglieder zu verletzen?<br />
Drohen wirklich die viel beschworenen<br />
„englischen Verhältnisse“?<br />
Gerade für Regelungen im sensiblen<br />
Bereich der Tarifautonomie muss<br />
der Satz von Charles de Montesquieu<br />
mehr denn je gelten: „Wenn es nicht<br />
notwendig ist, ein Gesetz zu machen,<br />
dann ist es notwendig, kein Gesetz zu<br />
machen.“<br />
Dabei muss auch die Frage erörtert<br />
werden, ob es überhaupt einer gesetzlichen<br />
Regelung bedarf? Der dbb beamtenbund<br />
und tarifunion lehnt jegliche<br />
Beschneidung der vom BAG beschlossenen<br />
Tarifpluralität ab. Nicht<br />
der Gesetzgeber ist gefragt, sondern<br />
die Tarifpartner sind in der Pflicht. V.C.<br />
Sprecherin des Arbeitskreises<br />
Telefon: (02 81) 3 38 31 13<br />
veronika.cleve@bdf-online.de<br />
den öffentlichen Dienst vor. Seine wissenschaftliche<br />
Bewertung lässt keine<br />
Interpretationen zu: „Der Gesetzesentwurf<br />
der DGB/BDA-Initiative ist unklar,<br />
gefährlich und verfassungswidrig.“<br />
So sei schon die Definition des<br />
Begriffs „Betrieb“ im öffentlichen<br />
Dienst völlig unklar. Ist damit beispielsweise<br />
das einzelne Uniklinikum<br />
oder alle Unikliniken eines <strong>Bund</strong>eslandes<br />
gemeint? Oder soll womöglich<br />
der gesamte TdL-Bereich gemeint
sein? Dabei soll der „Betrieb“ laut Gesetzesvorschlag<br />
die entscheidende<br />
Bezugsgröße für die Feststellung der<br />
Mehrheitsgewerkschaft sein. Des<br />
Weiteren sieht Prof. Reichold die<br />
strukturelle Funktion von Tarifauseinandersetzungen<br />
nachhaltig zuunguns -<br />
ten der Beschäftigtenseite gefährdet.<br />
„Jeder Konflikt kann neue, kreative<br />
Lösungen zugunsten der Beschäftigten<br />
fördern. Diese Kreativität ginge<br />
verloren, da das Prinzip der Mehrheitsgewerkschaft<br />
die Kommunikation<br />
unter den Gewerkschaften zurückdrängt<br />
und für die Arbeitgeberseite<br />
keine Veranlassung mehr besteht, von<br />
sich aus auf andere Gewerkschaften<br />
als die Mehrheitsgewerkschaft zuzugehen.“<br />
Keine „englischen Verhältnisse“<br />
zu erwarten<br />
Zwei erfahrene Praktiker stellten im<br />
Anschluss ihre Erfahrungen mit der Tarifpluralität<br />
in den Mittelpunkt ihrer Vorträge.<br />
Dabei kamen Claus Weselsky,<br />
<strong>Bund</strong>esvorsitzender der Gewerkschaft<br />
<strong>Deutscher</strong> Lokomotivführer (GDL), und<br />
Hartmut Möllring, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft<br />
deutscher Länder (TdL)<br />
und niedersächsischer Finanzminister –<br />
für manche überraschend –, zu demselben<br />
Ergebnis: Die Tarifpluralität funktioniert.<br />
Eine gesetzliche Regelung sei<br />
weder angezeigt noch notwendig. „Tarifpluralität<br />
ist kein unlösbares Problem<br />
für den Konzern DB AG und damit auch<br />
für andere Arbeitgeber lösbar.“ Damit<br />
fasst Weselsky seine Erfahrungen in zurückliegenden<br />
Auseinandersetzungen<br />
mit der Bahn AG zusammen und entkräftet<br />
damit ein Hauptargument der<br />
DGB/BDA-Initiative, die drohenden<br />
„englischen Verhältnisse“.<br />
Die gleiche Feststellung traf Hartmut<br />
Möllring: „Im öffentlichen Dienst<br />
der Länder existiert seit Jahren Tarifpluralität<br />
und die Tarifpluralität hat sich bewährt“.<br />
Ein weiteres Hauptargument<br />
der Gesetzesinitiatoren, wonach eine<br />
Spaltung der Belegschaften zu erwarten<br />
sei, war für den Finanzminister nicht<br />
nachvollziehbar. „Beamte und Tarifbeschäftigte,<br />
die zum Teil in demselben<br />
Büro arbeiten, sind von unterschiedlichen<br />
Beschäftigungsbedingungen erfasst.“<br />
Von Spaltungstendenzen sei<br />
ihm aber nie etwas bekannt geworden.<br />
Auch nach seiner Überzeugung sei<br />
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
Auf dem Podium wurde heiß diskutiert. V. l.: Frank Stöhr, Vorsitzender dbb-tarifunion, Prof. Dr. jur.<br />
Richard Giesen, Uni München, der Moderator, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der<br />
<strong>Bund</strong>esärztekammer, Minister Hartmut Möllring MdL, Vorsitzender der TdL. Foto dbb<br />
das geplante Gesetz verfassungswidrig<br />
und tauge eher als Thema für Doktorarbeiten<br />
denn als funktionsfähiges<br />
Instrument für die Sozialpartnerschaft<br />
im öffentlichen Dienst.<br />
Kontroverse<br />
Podiums diskussion<br />
Kontrovers ging es auf der Podiumsdiskussion<br />
zu. TdL-Chef Möllring,<br />
Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident<br />
der <strong>Bund</strong>esärztekammer<br />
und Ehrenvorsitzender des Marburger<br />
<strong>Bund</strong>es, Prof. Dr. Richard Giesen vom<br />
Zentrum für Arbeitsbeziehungen und<br />
Arbeitsrecht an der Universität München<br />
sowie der dbb-Vize und 1. Vorsitzende<br />
der dbb-tarifunion, Frank Stöhr,<br />
tauschten ihre Standpunkte aus. „Die<br />
größte Gruppe in einem Betrieb darf<br />
nicht allein die Beschäftigungsbedingungen<br />
aller Arbeitnehmer bestimmen.<br />
Das ist das Gegenteil von pluralistischer<br />
Interessenvertretung und demo-<br />
kratischer Willensbildung“, so Stöhr.<br />
Ganz anders sah das Prof. Giesen, der<br />
die DGB/BDA-Initiatoren wissenschaftlich<br />
begleitet und berät. „Gewerkschaften<br />
von Funktionseliten wie Lokführern,<br />
Betriebsfeuerwehrleuten, Vorfeldoperateuren<br />
und Ingenieuren können nun<br />
ohne die Last rechtlicher Bedenken Arbeitskämpfe<br />
führen.“ Das Ergebnis wäre<br />
Giesen zufolge eine Zersplitterung<br />
der Belegschaften, verbunden mit der<br />
Vervielfachung von Arbeitskämpfen<br />
und einem „Verlust von Kampfparität,<br />
da ein Betrieb jeweils eine Reihe von<br />
Arbeitskämpfen zu gewärtigen hat“.<br />
Diese Einschätzung konnten weder<br />
Frank Ulrich Montgomery noch Frank<br />
Stöhr mit ihren umfangreichen Erfahrungen<br />
zurückliegender Einkommensrunden<br />
mit den Arbeitgebern teilen:<br />
„Viel öfter als wir uns befehden, reden<br />
wir miteinander, um konstruktive Politik<br />
nach vorne zu verabreden.“ Darüber<br />
hinaus hielt Frank Stöhr der akademischen<br />
Bewertung ein weiteres Beispiel<br />
Die über 150 Teilnehmer verfolgen gespannt die Vorträge und Diskussionsbeiträge. Foto: dbb<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 11
ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />
<strong>12</strong> <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
aus der (Streik-)Praxis entgegen. „Einen<br />
Betrieb lahmlegen ist ja nicht mal<br />
eben getan – da braucht es eine nachhaltige<br />
Organisationsstruktur, Menschen<br />
und ausreichende finanzielle<br />
Mittel.“ Auch Hartmut Möllring gab sich<br />
gegenüber der skizzierten „Streikbedrohung“<br />
selbstbewusst. „Arbeitskampf<br />
ist ein Kampf, den auch das Land gewinnen<br />
kann. Der Arbeitgeber muss keinen<br />
Tarifvertrag unterschreiben.“<br />
FORSTWIRTE<br />
„Es freut mich zu sehen, dass junge<br />
Leute nachkommen.“<br />
Das sagte mir mein Vorgänger, der<br />
Leiter der Vertretung der Forstwirte in<br />
Thüringen. Mein Name ist Marcus Menneke<br />
(Jahrgang 1990). 2007 begann<br />
ich meine Ausbildung zum Forstwirt bei<br />
ThüringenForst. Nachdem ich den damaligen<br />
Leiter der Vertretung der Forst-<br />
Öffentlicher Dienst als<br />
Lackmustest<br />
In seinen Schlussworten fasste<br />
Klaus Dauderstädt, stellvertretender<br />
dbb-Vorsitzender, die Bewertung der<br />
DGB/BDA-Initiative aus Sicht des dbb<br />
beamtenbund und tarifunion zusammen.<br />
„Der öffentliche Dienst zeigt,<br />
dass Tarifvielfalt auszuhalten ist, und<br />
was der öffentliche Dienst erträgt, ist<br />
Landesverband Thüringen<br />
Marcus Menneke, neu gewählter Vertreter der<br />
Forstwirte in Thüringen.<br />
Foto: privat<br />
Der Mindestlohn kommt<br />
Die Industriegewerkschaft Bauen-<br />
Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Deutsche<br />
Forstunternehmerverband (DFUV)<br />
einigten sich am 11. Oktober auf einen<br />
Mindestlohntarifvertrag für die Branche<br />
der forstlichen Dienstleister. Ab dem<br />
1. Dezember 20<strong>10</strong> soll ein einheitlicher<br />
Stundenlohn von <strong>10</strong>,52 € gelten, ab<br />
wirte und damit den <strong>BDF</strong> richtig kennengelernt<br />
hatte, trat ich im Februar<br />
20<strong>10</strong> bei. Im vergangenen Juli beendete<br />
ich meine Ausbildung erfolgreich<br />
und wurde, durch meine Tätigkeit als<br />
Haupt-Jugend- und Auszubildendenvertreter,<br />
in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommen. Gerade einen<br />
Monat später war Mitgliedsvollversammlung<br />
zum 20-jährigen Bestehen<br />
des <strong>BDF</strong> Thüringen, bei der auch ich in<br />
den neuen Vorstand gewählt wurde.<br />
dem Rest der Gesellschaft zumutbar.“<br />
Der Gesetzgeber sollte sich vielmehr<br />
mit wichtigeren Dingen befassen als<br />
mit „Handschellen für die Sozialpartner“,<br />
so Dauderstädt. � dbb<br />
Vertretung der Forstwirte –<br />
Die Akteure hinter den Kulissen<br />
In loser Reihenfolge werden sich<br />
an dieser Stelle die einzelnen Mitglieder<br />
der Vertretung der Forstwirte in den<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong>n vorstellen.<br />
Es sollen die Menschen in den<br />
Vordergrund rücken, die sich ehrenamt-<br />
dem 1. Dezember 2011 soll dieser auf<br />
<strong>10</strong>,78 € steigen.<br />
Keine Dumpinglöhne durch<br />
ausländische Unternehmer<br />
Somit wurden die Voraussetzungen<br />
für die Aufnahme der forstlichen<br />
Schon ein ganz guter Karrieresprung.<br />
Mich freut es auch, dabei zu sein, nur<br />
hatte ich schon etwas Bedenken, da<br />
ich noch nicht so lange beim Forst und<br />
beim <strong>BDF</strong> dabei bin. Es klopften mir jedoch<br />
viele Leute auf die Schulter und<br />
sagten: „Man wächst mit seinen Aufgaben.“<br />
Somit versuche ich mein Bestes<br />
und hoffe, alle Erwartungen und Aufgaben<br />
gut erfüllen zu können, gerade<br />
während der geplanten Umstrukturierung.<br />
lich für ihre Kollegen stark machen.<br />
Scheuen Sie sich nicht, nun da Sie die<br />
sympathischen Gesichter hinter den Namen<br />
kennen, auf Ihren Vertreter zuzugehen<br />
und Ihre Sorgen und Nöte zu schildern<br />
oder Lob und Kritik loszuwerden.<br />
Dienstleister in das Arbeitnehmerentsendegesetz<br />
geschaffen. Der Tarifabschluss<br />
kommt noch rechtzeitig vor der<br />
kompletten Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
in Europa. Ab Mai 2011 können Arbeitnehmer<br />
der Staaten, die 2004 der EU<br />
beigetreten sind, unbeschränkt eine<br />
Beschäftigung in Deutschland aufneh
men. Mit dem vereinbarten Mindestlohn<br />
soll verhindert werden, dass ausländische<br />
Unternehmer mit Dumping -<br />
löhnen die einheimischen Forstunternehmen<br />
verdrängen.<br />
<strong>Bund</strong>esarbeitsministerium<br />
muss noch zustimmen<br />
Bevor der Mindestlohn in Deutschland<br />
kommt, muss das <strong>Bund</strong>esministerium<br />
für Arbeit und Soziales den Tarifvertrag<br />
für allgemeinverbindlich erklären.<br />
Das geht aber erst, wenn ein Ausschuss<br />
mit je drei Vertretern der Spitzenorganisationen<br />
der Arbeitgeber und Gewerkschaften<br />
dies einvernehmlich beschlossen<br />
hat. Ferner müssen die tarifgebundenen<br />
Arbeitgeber mindestens 50 Prozent<br />
der Arbeitnehmer beschäftigen<br />
und eine Allgemeinverbindlichkeit muss<br />
im öffentlichen Interesse liegen. 2008 ist<br />
die IG BAU schon einmal mit der Implementierung<br />
eines forstlichen Mindest-<br />
SENIOREN<br />
Ein Drittel aller Menschen über 65<br />
Jahre stürzt mindestens einmal im Jahr.<br />
Aufgrund des demografischen Wandels<br />
wird die Zahl der Stürze in den<br />
nächsten Jahren steigen. Etwa 20 Prozent<br />
der Menschen stürzen so unglücklich,<br />
dass sie sich schwerwiegende<br />
Verletzungen zufügen und auf Dauer<br />
pflegebedürftig werden. Ursache ist<br />
oft ein gestörter Gleichgewichtssinn.<br />
Auf einer Fortbildungsveranstaltung<br />
für HNO-Ärzte diskutierten Ende<br />
Oktober in Mannheim Experten über<br />
geeignete Diagnosen bei Schwindel<br />
und Gleichgewichtsstörungen und vorbeugendes<br />
Training für sturzgefährdete<br />
Personen.<br />
Ältere Menschen fallen häufiger<br />
Die Sturzgefährdung nimmt ab<br />
dem 70. Lebensjahrzehnt rapide zu.<br />
Der anhaltende Geburtenrückgang<br />
und die steigende Lebenserwartung<br />
führen bis zum Jahr 2020 zu einer erheblichen<br />
Zunahme dieser Altersgruppe.<br />
Folglich werden immer mehr Men-<br />
lohns gescheitert. Es gab damals jedoch<br />
noch einen konkurrierenden Lohntarifvertrag<br />
mit einem Stundenlohn, der<br />
unter dem geforderten Mindestlohn lag.<br />
Dieser ist mittlerweile ausgelaufen.<br />
Alte Forderung des <strong>BDF</strong><br />
Die Einführung eines forstlichen<br />
Mindestlohns ist auch eine alte Forderung<br />
des <strong>BDF</strong>, die an allen wichtigen<br />
Schaltstellen immer wieder formuliert<br />
wurde. Zuletzt anlässlich der Interforst<br />
20<strong>10</strong> in München.<br />
Gemeinsam mit der IG BAU setzen<br />
wir die Hoffnung und alle Bestrebungen<br />
darauf, dass mittlerweile die Chancen<br />
für einen Mindestlohn in der Forstwirtschaft<br />
besser stehen.<br />
Gute, qualitativ hochwertige und<br />
gefährliche Arbeit muss schließlich fair<br />
entlohnt werden. Das gilt insbesondere<br />
auch für die Arbeit der forstlichen<br />
Lohnunternehmer.<br />
schen sturzgefährdet sein und immer<br />
mehr Menschen müssen unter Umständen<br />
mit teuren Folgebehandlungen<br />
rechnen.<br />
Die Stürze ziehen nicht nur körperliche<br />
Schäden nach sich, sie können<br />
auch soziale und seelische Folgen haben.<br />
Denn aus Angst erneut zu fallen,<br />
bleiben viele ältere Menschen zu Hause,<br />
was wiederum zu Einsamkeit und<br />
Isolation führt und zu Depressionen<br />
führen kann.<br />
Ursachen sind sehr<br />
unterschiedlich<br />
90 Prozent der Stürze sind lokomotorisch<br />
bedingt, das heißt sie ereignen<br />
sich in der Bewegung, meistens beim<br />
Aufstehen, aber auch beim Laufen.<br />
Nicht selten sind sie die Folge einer<br />
Störung des Gleichgewichtssinns.<br />
Dahinter können sich aber auch<br />
weitere Erkrankungen verbergen, z. B.<br />
Muskel- und Gelenkerkrankungen,<br />
neurologische Störungen, wie ein Morbus<br />
Parkinson oder Stoffwechseler-<br />
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
Waldarbeit muss als eine der gefährlichsten und anspruchsvollsten Tätigkeiten,<br />
ausgeführt von bestens ausgebildeten Arbeitern, fair und gut bezahlt<br />
werden. Foto: Jens Düring<br />
Immer mehr Senioren leiden unter Altersschwindel<br />
Stürze durch gestörtes Gleichgewicht<br />
Aktiv vorbeugen – auch im Winter – hilft, Stürze zu vermeiden.<br />
Foto: Rainer Sturm, pixelio.de<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 13
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
14 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
krankungen, wie etwa Diabetes mellitus.<br />
Aber auch altersbedingte Strukturveränderungen<br />
des Gleichgewichtsorgans<br />
führen dazu, dass sich kleine<br />
Kris talle, sogenannte Otokonien, im<br />
Gleichgewichtsorgan lösen, und einen<br />
sehr heftigen Drehschwindel verursachen.<br />
Dieser gutartige Lagerschwindel<br />
ist eine typische altersbedingte Störung<br />
des Gleichgewichtsorgans im<br />
Innenohr.<br />
Nur eine schnelle und richtige Diagnose<br />
und eine zügig eingeleitete Therapie<br />
mindern die erhöhte Sturzgefahr.<br />
Besser vermeiden als verarzten<br />
Unter diesem Motto raten die Experten<br />
ihren Patienten dazu, aktiv vorzubeugen.<br />
Körperliches Training – in<br />
Form von Übungen für Kraft, Koordination<br />
und Balance – trägt entscheidend<br />
dazu bei, die Sturzgefahr zu vermindern.<br />
Auf diese Weise lassen sich Folgekosten<br />
im Gesundheitswesen sparen,<br />
wenn bereits ambulant interdisziplinäre<br />
HESSEN<br />
Die Informations- und Kommunikationsplattform<br />
www.waldwissen.net<br />
ist eine Website von forstlichen Fachleuten<br />
für forstliche Fachleute.<br />
Sie wird gemeinsam von den vier<br />
Forschungseinrichtungen Forstl. Versuchs-<br />
und Forschungsanstalt Baden-<br />
Württemberg, Bayerische Landesanstalt<br />
für Wald- und Forstwirtschaft,<br />
<strong>Bund</strong>esforschungs- und Ausbildungszentrum<br />
für Wald, Naturgefahren und<br />
Landschaft, Eidg. Forschungsanstalt<br />
für Wald, Schnee und Landschaft getragen.<br />
Der Staatsbetrieb Sachsenforst<br />
und der Landesbetrieb Wald und Holz<br />
Nordrhein-Westfalen sind Partner bei<br />
diesem Projekt.<br />
Die Artikel werden von den jeweiligen<br />
Forschungseinrichtungen zusammengetragen,<br />
redaktionell bearbeitet<br />
und im Internet veröffentlicht. Mit<br />
BUCHTIPP<br />
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eigene Eintragungen. Auf den hinteren<br />
Seiten des Kalenders finden sich zahlreiche<br />
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Nähere Einzelheiten können Sie bei Bedarf<br />
bei der Geschäftsstelle des <strong>BDF</strong>,<br />
finden. Zusätzlich wird eine Funktion<br />
zum Bewerten und Kommentieren der<br />
einzelnen Beiträge angeboten.<br />
Die Zahl der Waldwissen-Beiträge<br />
und damit das Angebot an den Praktiker<br />
steigen stetig. Derzeit sind ca.<br />
3 500 Dokumente online.<br />
Herrn Kunze (Urlaub bis 22. November<br />
20<strong>10</strong>) oder bei Herrn Stein brenner.<br />
Landesgeschäftsstelle:<br />
Gerhard Kunze, Raabgarten 4,<br />
36304 Alsfeld-Liederbach,<br />
Telefon: (0 66 31) 70 82 60,<br />
E-Mail: bdf-hessen@t-online.de
Technischer Dienst<br />
Buchstäblich in letzter Sekunde<br />
haben wir es geschafft: Förster sind<br />
jetzt Techniker. Am 27. Oktober verabschiedete<br />
der Landtag von Baden-<br />
Württemberg in zweiter Lesung das<br />
Dienstrechtsreformgesetz und ordnet<br />
damit den gehobenen Forstdienst den<br />
technischen Laufbahnen zu. Eine<br />
längst überfällige Frage der Gerechtigkeit.<br />
So sieht es auch die Begründung<br />
zum Antrag der CDU-FDP/DVP<br />
zur Einführung des technischen Forstdienstes<br />
im Lande, mit dem der Durchbruch<br />
geschafft wurde.. Bayern, Hessen<br />
und das Saarland haben dies bereits<br />
seit Jahren, Baden-Württemberg<br />
kommt jetzt als viertes <strong>Bund</strong>esland<br />
hinzu.<br />
Und dabei war es spannend bis<br />
zum Schluss. Mehrfach haben wir in<br />
den letzten Monaten darüber berichtet,<br />
dass der <strong>BDF</strong> die Dienstrechtsreform<br />
als letzte Chance für längere Zeit sieht,<br />
die seit fast 30 Jahren erhobene Forderung<br />
zur Anerkennung der Technikereigenschaft<br />
zu erstreiten. Trotz langfristiger<br />
und intensiver Vorbereitung war es<br />
erst am Tag der Sitzung klar, dass es<br />
klappen könnte:<br />
Bemerkenswert ist die jüngste Historie:<br />
der Antrag des Baden-Württembergischen<br />
Beamtenbundes in seiner<br />
umfänglichen Stellungnahme zum DRG<br />
zur Einführung des TD wurde nicht im<br />
Gesetzesentwurf berücksichtigt, der<br />
parlamentarische Antrag der Grünen<br />
hierzu wurde noch abschlägig beschieden.<br />
Wir hatten es nicht geschafft, in die<br />
erste Lesung in den Innenausschuss zu<br />
kommen. Damit waren die Chancen<br />
schon nahe bei null. Aber dann kam die<br />
Nachricht aus der CDU-Fraktion, dass<br />
unser Anliegen in die zweite Lesung ins<br />
Plenum kommt! Die Berichterstatter von<br />
CDU und FDP haben den Antrag der<br />
Regierungskoalition dort ausführlich begründet.<br />
Die Begründung enthält unsere<br />
Argumentationskette!<br />
Unser besonderer Dank gilt dem<br />
Fraktionsvorsitzenden der CDU-LT-<br />
Fraktion und Kollegen Peter Hauk und<br />
dem finanzpolitischen Sprecher der<br />
CDU-Landtagsfraktion Herrn Manfred<br />
Groh. Vor allem der Hartnäckigkeit und<br />
Überzeugungskraft unseres Mitglieds<br />
Peter Hauk ist es zu verdanken, dass<br />
er die Widerstände in den eigenen Rei-<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
hen brechen und die beiden Regierungsfraktionen<br />
hinter sich bringen<br />
konnte. Damit hat er auch seine Zusa-<br />
ZWEI PROMINENTE MITGLIEDER FEIERN<br />
EINEN RUNDEN GEBURTSTAG:<br />
Forstpräsident i. R. Erwin Lauter -<br />
wasser wird 80 Jahre alt<br />
Erwin Lau -<br />
terwasser, der<br />
langjährige<br />
südbadische<br />
Forstpräsident<br />
begeht<br />
am 16. Dezember.seinen<br />
80. Geburtstag.Erwin<br />
Lauter -<br />
wasser kann<br />
auf zwei besondere Karrieren zurückblicken.<br />
Neben seiner forstlichen Laufbahn,<br />
die ihn nach dem Studium über<br />
das Staatliche Forstamt Todtnau und<br />
die Abteilung Umwelt im damaligen<br />
Landwirtschaftsministerium für 22 Jahre<br />
an die Spitze der Forstdirektion Freiburg<br />
führte, kann der Jubilar auf große<br />
Erfolge in der Entwicklung eines landschaftsverträglichen<br />
Skisports zurückblicken.<br />
Seine forstlichen Schwerpunkte<br />
lagen in den Bereichen Ökologie,<br />
Forstpolitik und Erholungswesen. Neben<br />
vielen anderen Ehrenämtern<br />
machte sich Erwin Lauterwasser besonders<br />
als Vize-Präsident im Deutschen<br />
Skiverband und dort speziell in<br />
verschiedenen Gremien für die Vereinbarkeit<br />
von Sport und Umwelt verdient.<br />
Er setzte sich für die Lenkung der<br />
Skilang läufer ein und half dem Schutz<br />
der Natur durch ökologische Maß -<br />
nahmen wie Schutz und Entwicklung<br />
von Auerhuhn-Habitaten. Die seit 1969<br />
all jährlich national und international<br />
stattfindenden forstlichen Skiwettkämpfe<br />
gehen auf seine Initiative zurück.<br />
Der <strong>BDF</strong> wünscht seinen beiden langjährigen<br />
und prominenten Mitgliedern<br />
für das kommende Lebensjahr alles erdenklich<br />
Gute.<br />
Landesforstpräsident<br />
Dr. rer. nat. Dr. hc. Max Scheifele<br />
zum 90. Geburtstag<br />
Max Scheifele wurde am 13. Dezember<br />
1920 in Karlsruhe geboren. Seine forstliche<br />
Laufbahn führte ihn nach Abschluss<br />
des Studiums in Hann. Münden<br />
und Freiburg über verschiedene Funktionen<br />
als südbadischer Personalreferent,<br />
Jagdreferent und Forsteinrichter<br />
über die Leitung des Staatlichen Forstamtes<br />
Breisach im Jahr 1958 ans Ministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten. Nach der Leitung mehrerer<br />
Referate wurde ihm im Jahr 1974<br />
das Amt des Landesforstpräsidenten<br />
übertragen, das er bis zu seiner Pensionierung<br />
im Jahr 1985 begleitete. Mit<br />
seiner markanten Persönlichkeit prägte<br />
er dieses Amt.<br />
Mit Dr. Max Scheifele sind unter anderem<br />
verbunden die Einführung eines<br />
zeitgemäßen Personalführungskonzeptes,<br />
die Neuordnung des Forstrechtes,<br />
die Waldfunktionenkartierung,<br />
die Entwicklung eines naturnahen<br />
Waldbaus.<br />
Seine Leidenschaft galt von jeher der<br />
Forstgeschichte. Auf diesem Gebiet<br />
promovierte er über die badische<br />
Forst organisation in Baden seit 1803<br />
und eröffnete damit die Schriftenreihe<br />
der Landesforstverwaltung. Für seine<br />
vielfältigen forstgeschichtlichen Arbeiten<br />
erhielt Dr. Scheifele 1996 die Ehrendoktorwürde.<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 15
AUS DEN LÄNDERN<br />
16 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
ge, die er dem <strong>BDF</strong> als Landwirtschaftsminister<br />
zur Einführung des<br />
Technischen Dienstes gegeben hat, im<br />
neuen Amt eingelöst.<br />
Profitieren werden von dieser Regelung<br />
zunächst unmittelbar die Kolleginnen<br />
und Kollegen im Landesdienst<br />
und alle neu einzustellenden jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen durch das<br />
höhere Eingangsamt und das höhere<br />
GV Kraichgau-Rheintal<br />
Der zu Ehrende für 50 Jahre <strong>BDF</strong>: Walter Hartmann aus Pfinztal und<br />
Dietmar Hellmann und der Gruppenvorsitzende Ralf Kemmet (v. l. n. r.).<br />
An einem außerordentlich schönen<br />
Herbsttag am 30. Oktober 20<strong>10</strong> konnte<br />
der Gruppenvorsitzende Ralf Kemmet<br />
17 Teilnehmer am FBZ in Karlsruhe begrüßen.<br />
BAYERN<br />
Endamt sowie günstigere Stellenschlüsselungen.<br />
Die bewerteten Stellen<br />
in den Landkreisen zementieren<br />
dort leider die Situation für den gehobenen<br />
Dienst zunächst noch. Aber mit<br />
der Anerkennung des technischen<br />
Dienstes können wir nun unsere Arbeit<br />
an einer Änderung der Stellenbewertungssystematik<br />
fortsetzen. Gemeinsam<br />
mit dem <strong>Bund</strong> der technischen<br />
Manch einer wusste aus seinen<br />
forstlichen Anfängen noch Geschichten<br />
und Begebenheiten aus der Zeit<br />
der „Forstschule“ zu erzählen.<br />
Interessantes über das PEP (Personal-EntwicklungsProgramm)<br />
der Forst<br />
BW berichtete Matthias Schmitt.<br />
So soll unter anderem der Aufstieg<br />
g.D in h.D möglich sein, allerdings nur<br />
bei Stellenwechsel.<br />
Des Weiteren wird bei Bewerbungen<br />
ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld<br />
mit mindestens einjähriger Erfahrung in<br />
verschiedenen Bereichen und Abteilungen<br />
künftig stärker gewichtet.<br />
Nach dem Gedenken an die Verstorbenen,<br />
2009 verstarb das langjährige<br />
Mitglied Gerhard Mayer, ehemals<br />
FAL im staatl. FA Bretten im Alter von<br />
72 Jahren, konnten zwei Mitglieder des<br />
<strong>BDF</strong>, Walter Mohr und Walter Hartmann,<br />
für jeweils 50-jährige Mitgliedschaft<br />
vom Landesvorsitzenden Dietmar Hellmann<br />
geehrt werden.<br />
Der Bericht des Gruppenvorsitzenden<br />
erstreckte sich auf die in den Be-<br />
Beamten (BTB) wollen wir eine den<br />
Technikern im Lande gerecht werdende<br />
Stellenbewertung durchsetzen und<br />
das alte GPA-/KGSt-Modell ablösen.<br />
Sie sehen also: Nach dem technischen<br />
Dienst ist vor der Stellenbewertung!<br />
Doch zunächst einmal wollen wir<br />
uns an diesem für unseren Verband<br />
historischen Erfolg freuen. �<br />
Dietmar Hellmann<br />
zirks- und Landesvorstandssitzungen<br />
bearbeiteten Themen und die Tatsache<br />
daß in diesem Jahr noch zwei außergewöhnliche<br />
Ehrungen für 60-jährige Mitgliedschaft<br />
im <strong>BDF</strong> anstehen.<br />
Dietmar Hellmann als Landesvorsitzender<br />
kam mit einer fast schon nicht<br />
mehr für möglich gehaltenen Nachricht.<br />
Nach mehr als 30-jährigem Ringen<br />
und nimmermüdem Engagement ist es<br />
dem <strong>BDF</strong> gelungen, den gehobenen<br />
Forstdienst den technischen Laufbahnen<br />
zuzuordnen.<br />
Weitere Themen waren Gesprächstermine<br />
bei Minister Köberle, die Situation<br />
in den Kreisen und eine Zusammenfassung<br />
über den Waldgipfel<br />
und den Tag der Waldwirtschaft in Villingen-Schwenningen.�<br />
Ralf Kemmet<br />
Produktive Landeshauptvorstandssitzung<br />
Der Landeshauptvorstand des<br />
<strong>BDF</strong> hat sich Ende Oktober in zweitägige<br />
Klausur begeben. Die Themenliste<br />
war sehr umfangreich, der Meinungsaustausch<br />
und die Diskussionen engagiert.<br />
Besprochen wurden u. a.<br />
1. Die Dienstrechtsreform ist vor allem<br />
für die etablierten Lehrer ein großer<br />
Erfolg. Für den Forst und die technischen<br />
Bereiche hält sich die Erfolgsbilanz<br />
eher in Grenzen.<br />
Ein Aufstieg von bis zu <strong>10</strong> % in die<br />
vierte Qualifizierungsebene (bisher<br />
höherer Dienst) soll möglich sein.<br />
Dieser wird durch die Ableistung<br />
sog. Qualifizierungsmodule, die<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 62 62) 92 51 25<br />
geschäftsstelle@bdf-bw.de<br />
www.bdf.de<br />
noch nicht bekannt sind, erfolgen. In<br />
diesem Rahmen sind Prüfungen<br />
oder andere Erfolgsnachweise notwendig.<br />
2. Die bereits in Kraft getretene<br />
Wiederbesetzungssperre von zwölf<br />
Monaten betrifft auch den Einstellungskorridor<br />
in der Forstverwal-
tung. Damit könnten die Neueinstellungen<br />
trotz des bereits laufenden<br />
extremen Personalabbaus erneut<br />
verschlechtert werden. Der <strong>BDF</strong> hält<br />
dagegen ...<br />
In der anstehenden Spardiskussion<br />
soll bei den bayerischen Beamten<br />
pro Haushaltsjahr (2011/20<strong>12</strong>) 500<br />
Millionen Euro eingespart werden.<br />
Die Liste der diskutierten Einschnitte<br />
ist entsprechend lang. Die Millionenverluste<br />
der Landesbank lassen grüßen<br />
... Für erneute Sonderopfer gibt<br />
es kein Verständnis. Besonders deshalb<br />
nicht, wenn es immer wieder die<br />
jungen <strong>Forstleute</strong> durch Nichteinstellung<br />
oder gravierenden Gehalts-/<br />
Lohnkürzungen ausbaden müssen.<br />
Konkret wurden inzwischen folgende<br />
Beschlüsse gefasst:<br />
– Wiederbesetzungssperre für ab<br />
1. Oktober 20<strong>10</strong> frei werdende<br />
Stellen wird von drei auf zwölf Monate<br />
verlängert,<br />
– Ankündigung einer Nullrunde für<br />
2011.<br />
– Absenkung der Eingangsbesoldung<br />
(sozial gestaffelt) um eine<br />
Besoldungsgruppe (befristet für<br />
2011 und 20<strong>12</strong>),<br />
– keine Mittel für Prämien und Zulagen<br />
in 2011 und 20<strong>12</strong> sowie die<br />
Prüfung verschiedener weiterer<br />
Einsparungen.<br />
3. Die derzeitige forstpolitische Lage<br />
und die notwendigen Reaktionen<br />
hierauf wurden intensiv diskutiert.<br />
4. In den BaySF wird mit den wegweisenden<br />
Beschlüssen zur Evaluierung<br />
die dringend erforderliche Zeit<br />
für eine Konsolidierung erwartet.<br />
5. Die Pläne zu einer weiteren Schwächung<br />
der Forstverwaltung (Übertragung<br />
von bis zu 1 % aller Stellen<br />
auf die Ernährung, Beurteilung des<br />
Leitungsdienstes durch den Behördenleiter,<br />
Verlagerung der Haushaltsmittelbewirtschaftung<br />
auf die<br />
Landwirtschaft) lehnen der <strong>BDF</strong><br />
und seine Mitglieder entschieden<br />
ab. In der internen Diskussion zeigte<br />
sich, dass Mitglieder aus allen<br />
Landesteilen den <strong>BDF</strong> aufgefordert<br />
haben, sich gegen diese Pläne<br />
massiv zu wehren, dass hierfür keinerlei<br />
Verständnis mehr aufgebracht<br />
wird und dass viele in dem<br />
Verbund mit der Landwirtschaft keine<br />
Synergien und damit keine sinnvolle<br />
Zukunft sehen.<br />
6. Interessant ist der Blick über die Ländergrenzen<br />
hinweg.<br />
Im Saarland wurden die bisherigen<br />
Entscheidungen korrigiert und die<br />
Zahl der Reviere erhöht!<br />
Die Österreichischen <strong>Bund</strong>esforsten – zu<br />
Zeiten der Forstreform oft als Vorbild für<br />
Bayern hingestellt – haben nach Presseberichten<br />
das siebte Jahr in Folge den<br />
Hiebsatz überschritten, bei den Holzerntekosten<br />
einen historischen Höchststand<br />
erreicht und bei einem Ergebnis von 6<br />
Mio. Euro vor Fruchtgenuss 22 Mio. Euro<br />
Fruchtgenuss an den Staat abgeliefert.<br />
Was von der Vorbildfunktion zurzeit noch<br />
übrig ist, kann nun jeder selbst beurteilen.<br />
7. Anhand der Beispiele „geplanter<br />
Nationalpark Steigerwald“ und Bio -<br />
sphärenreservat Rhön wurden Pro<br />
und Contra Flächenstilllegung/Ausweisung<br />
von Schutzgebieten sowie<br />
die Auswirkungen auf forstliche Arbeitsplätze<br />
diskutiert. Es wird hierzu<br />
ein Positionspapier entwickelt.<br />
8. 2011 stehen im Mai die Personalratswahlen<br />
an. Der <strong>BDF</strong> wird versuchen,<br />
für den Forst und seine Beschäftigten<br />
wieder möglichst viele Sitze zu<br />
erreichen.<br />
9. Die Mitgliederzahl ist entgegen dem<br />
allgemeinen Trend erneut leicht gestiegen.<br />
Dennoch macht die Altersstruktur<br />
des Verbandes eine aktive<br />
Mitgliederwerbung unumgänglich.<br />
Wir bitten daher alle Mitglieder, mit<br />
ihren Kolleginnen und Kollegen über<br />
den <strong>BDF</strong> zu sprechen!<br />
<strong>10</strong>. Die Landesversammlung 2011 mit<br />
Neuwahlen findet am 24. Oktober in<br />
der Stadthalle Fürth statt. Ein attraktives<br />
Programm wird derzeit erarbeitet.<br />
Das zweitägige Treffen war vom<br />
Landesvorsitzenden Gunther Hahner<br />
wie gewohnt gut vorbereitet und sehr<br />
informativ. Aufgrund der großen Themenvielfalt<br />
und den zahlreichen Diskussionen<br />
endete der „offizielle Teil“<br />
erst in den späten Abendstunden. Die<br />
Atmosphäre war auch bei den kontroversen<br />
Themen stets sehr konstruktiv<br />
und partnerschaftlich.<br />
Bayerische Staatsforsten bleiben auf Erfolgskurs<br />
Die Bayerischen Staatsforsten<br />
bleiben laut Pressemitteilung auch in<br />
ihrem fünften Geschäftsjahr auf Erfolgskurs.<br />
Trotz schwieriger wirtschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen<br />
konnte im bayerischen Staatswald<br />
überplanmäßig investiert werden: Allein<br />
rund 18 Millionen Euro in Pflanzung<br />
und Pflege junger widerstandsfähiger<br />
Mischwälder. Der Umbau der<br />
instabilen Nadelwälder in gesunde<br />
Mischwälder gelingt schneller als die<br />
Fachplanungen vorgeben. Mit über<br />
neun Millionen gepflanzter Laubbäumchen<br />
und der aufkommenden<br />
Naturverjüngung konnten zahlreiche<br />
Wälder zielgerichtet umgebaut wer-<br />
den. Die Nutzung liegt mit rund 4,9<br />
Millionen Kubikmetern Holz auch im<br />
Geschäftsjahr 20<strong>10</strong> weiter unter dem<br />
nachhaltigen Zuwachs.<br />
Jahresüberschuss vollständig<br />
abgeführt<br />
Auf Vorschlag des Vorstands hat<br />
der Aufsichtsrat der Bayerischen<br />
Staatsforsten eine vollständige Ausschüttung<br />
des Jahresüberschusses<br />
von rund 52 Millionen Euro an den Freistaat<br />
Bayern beschlossen.<br />
Anmerkung: Diese Ausschüttung<br />
wird von vielen kritisch gesehen. Wird<br />
sie doch vor allem auch durch eine zu<br />
hohe Arbeitsbelastung der Beschäftigten<br />
erkauft. Dennoch wird am Personalabbau<br />
festgehalten.<br />
Viele wollen zudem die Mittel in den<br />
Gesamtwald in Bayern investiert sehen.<br />
Gute Leistungen,<br />
notwendige Korrekturen<br />
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende,<br />
Staatsminister Helmut Brunner, zog<br />
laut Pressemeldung der BaySF eine<br />
positive Bilanz des Geschäftsjahrs:<br />
Den Bayerischen Staatsforsten sei<br />
auch unter schwierigen wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen die Ba-<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 17
AUS DEN LÄNDERN<br />
lance zwischen Ökonomie, Ökologie<br />
und Gesellschaft gelungen. „Die beachtlichen<br />
Investitionen in die Wälder<br />
zeigen erneut, dass naturverträgliche<br />
Waldbewirtschaftung und ökonomischer<br />
Erfolg miteinander vereinbar<br />
Da stehen sie nun: die eineiigen Zwillinge BaySF und Forstverwaltung. Über ihnen<br />
schwebt aber nicht nur der „Heilige Geist“, es kreisen vielmehr ständig die „Geier“<br />
über ihren Köpfen. Der unerbittliche Personalabbau fordert immer wieder Opfer.<br />
Wie gehen die zwei mit dieser ständigen Bedrohung um? Noch dazu musste einer<br />
von ihnen schon von Geburt an in eine Zwangsehe einwilligen.<br />
Welche Überlebensstrategien haben sie entwickelt? Lesen Sie dazu mehr<br />
in den Folgeheften….<br />
18 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
sind“, so der Minister. Um dies dauerhaft<br />
sicherzustellen, hatte der Aufsichtsrat<br />
im Juni Korrekturen an der<br />
strategischen Ausrichtung des Unternehmens<br />
beschlossen. So wird etwa<br />
künftig wegen der volatilen Märkte auf<br />
die Vorgabe einer Umsatzrendite verzichtet.<br />
Die Zahl der Forstreviere und<br />
Forstbetriebe bleibt bis auf Weiteres<br />
unverändert und in den verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern des Unternehmens<br />
sollen laut Brunner verstärkt Belange<br />
des Gemeinwohls berücksichtigt<br />
werden.<br />
Anmerkung: Für diese Korrekturen<br />
hatte sich der <strong>BDF</strong> sehr stark eingesetzt<br />
und sie auf allen Ebenen eingefordert.<br />
Einstellungen weiter forcieren<br />
Mit der Einstellung von 34 forstlichen<br />
Nachwuchskräften und neun<br />
ausgebildeten Forstwirten setzen die<br />
Bayerischen Staatsforsten auf eine<br />
nachhaltige Personalpolitik. Dadurch<br />
werden mittelfristig sichere Arbeitsplätze<br />
gerade im ländlichen Raum erhalten.<br />
Im Geschäftsjahr 20<strong>10</strong> bildeten die Baye -<br />
rischen Staatsforsten 81 junge Leute in<br />
unterschiedlichen Lehrberufen aus.<br />
Anmerkung: Die Neueinstellungen<br />
und Ausbildungen sind aus Sicht des<br />
<strong>BDF</strong> sehr zu begrüßen. Angesichts der<br />
Altersstruktur, der zurückhaltenden Einstellungen<br />
der Anfangsjahre und der<br />
vielen neuen Herausforderungen sollte<br />
der Einstellungskorridor deutlich verbreitert<br />
werden.<br />
Jagd effektiv gestalten<br />
Mit 51 628 Stück Schalenwild wurden<br />
rund 5 000 Stück Schalenwild weniger<br />
als im Vergleich zum Vorjahr erlegt.<br />
Insgesamt liegt der Abschuss auf<br />
einem anhaltend hohen Niveau. Gerade<br />
das neu eingeführte interne Verbissmonitoring<br />
lässt eine örtlich angepasste<br />
Aussteuerung zu. Im abge -<br />
laufenen Geschäftsjahr wies das<br />
Geschäfts feld Jagd und Fischerei wie<br />
im Vorjahr einen Umsatz von 7,1 Mio.<br />
Euro auf.<br />
Anmerkung: Aus Sicht des <strong>BDF</strong> ist<br />
weiterhin der Grundsatz „Wald vor<br />
Wild“ konsequent umzusetzen. Dazu<br />
muss für die Dienstaufgabe Jagd sowie<br />
das Jagdmanagement entsprechend<br />
Zeit zur Verfügung stehen. Auch<br />
die Forderung nach unentgeltlichen<br />
Jagdmöglichkeiten für die Beschäftigten<br />
der Forstverwaltung und aktive<br />
Pensionisten beider Bereiche wird deshalb<br />
weiterhin und mit Nachdruck<br />
gestellt. �
Albrecht Rothgangel 75 Jahre<br />
Der <strong>BDF</strong> und seine Mitglieder gratulieren Albrecht Rothgangel (r.) sehr herzlich zu seinem 75sten Geburtstag.<br />
Rothgangel ist seit 1954 Mitglied im <strong>BDF</strong>. Er war 14 Jahre Bezirksvorsitzender in der Oberpfalz<br />
und hatte sich sehr für die Interessen des – wie er damals hieß – „nicht staatlichen Waldes“ eingesetzt<br />
und mitgewirkt, die staatliche Beratung aufzubauen. In seiner langen aktiven Zeit hat Albrecht<br />
den <strong>BDF</strong> in zahlreichen Gremien vertreten. Zuletzt hat er zehn Jahre lang die Interessen unserer Senioren<br />
im Landeshauptvorstand eingebracht. Sein Nachfolger wird ab 1. Januar 2011 Hermann<br />
Schmidt. Wir wünschen Albrecht Rothgangel noch weiterhin eine gute Gesundheit und einen erfüllten<br />
Ruhestand.<br />
BaySF setzt<br />
Beförderungskonzept<br />
um<br />
Der massive Einsatz von Gesamtpersonalrat<br />
und <strong>BDF</strong> hat sich gelohnt:<br />
Durch Vorstandsbeschluss wurde nun<br />
das Beförderungskonzept für Revierund<br />
Teamleiter in den Bayerischen<br />
Staatsforsten umgesetzt.<br />
Damit erhalten sechs Teamleiter<br />
und 22 Revierleiter die schon lange<br />
ausstehende Anerkennung für ihre<br />
Leistungen.<br />
Es konnte erreicht werden, dass als<br />
Übergangslösung auch Kollegen ohne<br />
Sonderfunktionen mit sehr guter Beurteilung<br />
befördert wurden. Das Leistungsprinzip<br />
kommt damit wie gefordert<br />
zur Geltung.<br />
Nach drei Jahren verschiedener<br />
Anläufe konnte dieser Erfolg für die Beschäftigten<br />
erreicht werden.<br />
ERHÖHUNG<br />
DER MITGLIEDS BEITRÄGE<br />
IN BAYERN AB 2011<br />
Unsere unumgänglichen Zahlungsverpflichtungen<br />
(besonders die<br />
deutlich erhöhten Beiträge an die<br />
Dachverbände sowie sonstige Kosten)<br />
sind in den letzten Jahren stark<br />
angestiegen.<br />
Nach neun Jahren Beitragsstabilität<br />
kommen wir daher auch bei sparsamstem<br />
Wirtschaften um eine moderate<br />
Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />
nicht mehr herum. Wir bitten<br />
Sie dafür um Ihr Verständnis.<br />
Die in der Beitragsordnung festgelegten<br />
monatlichen Beitragssätze in<br />
Höhe von 0,5 % des jeweiligen<br />
Grundgehaltes haben wir bei unserer<br />
Kalkulation bei Weitem nicht erreicht.<br />
Soweit Sie eine Abbuchungsermächtigung<br />
erteilt haben, werden<br />
die neuen Sätze automatisch ab Januar<br />
2011 berücksichtigt. Alle anderen<br />
bitten wir um eine zuverlässige<br />
Änderung der zu überweisenden<br />
Beitragshöhe.<br />
Für Bayern liegt die neue Beitrags -<br />
tabelle bei.<br />
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AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 19
AUS DEN LÄNDERN<br />
20 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Oberpfälzer Ruhestandsbeamten<br />
in Sulzbach-Rosenberg<br />
Zum Herbsttreffen der Oberpfälzer<br />
Ruhestandsbeamten in Sulzbach-Rosenberg<br />
hat der Seniorenvertreter des<br />
<strong>BDF</strong> – FD a. D. A. Butscher eingeladen.<br />
Die örtliche Organisation hatte dankenswerterweise<br />
Kollege Hans-Georg<br />
Taschner übernommen, der die dortige<br />
Die Oberpfälzer Ruhestandsbeamten vor der Polizeiausbildungsstätte.<br />
Foto: Taschner<br />
BRANDENBURG / BERLIN<br />
Der alte und neue Landesvorsitzende André Jander und Jörg Müller (IG BAU).<br />
Beamtenfachhochschule – Abteilung<br />
Bereitschaftspolizei – sowie die örtlichen<br />
Verhältnisse als damals dort zuständiger<br />
Revierleiter bestens kennt.<br />
FD a. D. Butscher konnte 21 Teilnehmer<br />
im empfehlenswerten Gasthaus<br />
„Zum Wulfen“ begrüßen; gegen<br />
Mittag auch den Oberpfälzer Bezirksvorsitzenden<br />
Wolfgang Pröls. Pröls berichtete<br />
von den Veränderungen und<br />
der Arbeit der BaySF, was auf großes<br />
Interesse bei den Ruheständlern stieß.<br />
Leider musste Kollege Pröls uns bald<br />
nach dem Essen wieder verlassen, da<br />
die Dienstpflicht rief. Wir wissen es<br />
aber sehr zu schätzen, dass sich Pröls<br />
trotz der starken dienstlichen Inanspruchnahme<br />
die Zeit genommen hat,<br />
zu unserem Treffen zu erscheinen. Dafür<br />
herzlichen Dank.<br />
Größte Polizeiausbildungsstätte<br />
Deutschlands<br />
Am Nachmittag führte uns PHK<br />
Weber durch die Ausbildungseinrichtung<br />
der jungen Politzisten. Beim<br />
Rundgang durch die großzügig angelegten<br />
Liegenschaften erfuhren wir vie-<br />
le Einzelheiten zur Ausbildung sowie<br />
zur Entstehung dieser größten Polizeiausbildungsstätte<br />
Deutschlands. Zweieinhalb<br />
Jahre dauert die Ausbildung<br />
des mittleren Polizeidienstes. <strong>10</strong>5 junge<br />
Leute im Alter von 17 bis 28 Jahre<br />
sind hier ständig zur Ausbildung stationiert,<br />
davon ein Viertel Frauen.<br />
Ein Großteil der für die Anlage erforderlichen<br />
Fläche war ehemals<br />
Staatswald. Erfreulich ist, dass viele<br />
Waldbäume erhalten blieben und viel<br />
Holz zum Bau der Gebäude verwendet<br />
wurde.<br />
Zum Schluss dankte Herr Butscher<br />
PHK Weber für die informative Führung,<br />
Kollege Taschner für die örtliche<br />
Organisation und den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern für ihr Interesse an<br />
den Veranstaltungen der Seniorengruppe<br />
Oberpfalz, verbunden mit dem<br />
Wunsch, auch weitere Treffen zu besuchen<br />
und so „die Verbundenheit der<br />
ehemaligen Forstbediensteten zu demonstrieren“.<br />
� Horst Hermann<br />
Der alte Vorstand bleibt im Amt<br />
Bericht vom Landesgewerkschaftstag<br />
am 9. Oktober 20<strong>10</strong> in Templin<br />
Langfristig stand der 20. Jahrestag<br />
der Gründung unseres Landesverbandes<br />
im Fokus der Vorbereitungen zum<br />
Gewerkschaftstag. Der Einladung waren<br />
neben den Delegierten der Bürgermeister<br />
der Stadt Templin, Abgeordnete<br />
aller fünf Landtagsfraktionen, Minister<br />
Vogelsänger, der Direktor des Landesbetriebes<br />
Forst Brandenburg (LFB), Hubertus<br />
Kraut, sowie die befreundeten<br />
Gewerkschaften und Vereine gefolgt.<br />
Zu Beginn der öffentlichen Veranstaltung<br />
durften wir eine von Hubertus<br />
Albrecht mit professioneller Unterstüt-<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 97 20) 7 43<br />
bdf.bayern@t-online.de<br />
zung erstellte Präsentation zu 20 Jahren<br />
<strong>BDF</strong> in Brandenburg und Berlin genießen.<br />
Bild und Ton gingen unter die Haut!<br />
André Jander verband mit der Begrüßung<br />
sogleich die Erwartung an die<br />
anwesenden Politiker, trotz aller Diskussionen<br />
um aktuelle Strukturveränderungen<br />
schon in den nächsten Jahren<br />
aufgrund der Altersstruktur der Beschäftigten<br />
einen massiven Einstellungskorridor<br />
für den LFB zu schaffen.<br />
Wenn nicht ab 2013 mindestens 30<br />
Mitarbeiter jährlich eingestellt werden,<br />
verschwindet der LFB bedingt durch
nachfolgenden Altersabgang schrittweise<br />
von selbst.<br />
Mit Spannung wurde die von Minister<br />
Vogelsänger zugesagte Festrede<br />
erwartet. Der in freier Rede gehaltene<br />
Vortrag enthielt leider nur forstpolitische<br />
Allgemeinplätze und den Hinweis,<br />
die aktuelle Reform kurzfristig<br />
durchziehen zu wollen. Eine Enttäuschung!<br />
Kein Dank für die kritische, meist<br />
konstruktive Begleitung der Politik<br />
durch den <strong>BDF</strong> in den letzten 20 Jahren,<br />
kein Hinweis auf den Platz der Gewerkschaften<br />
im demokratischen Gefüge<br />
des Landes, keine ausgestreckte<br />
Hand zur Zusammenarbeit in der Zukunft.<br />
Nach der Rede und den Grußworten<br />
der Gäste verließ der Minister<br />
(wegen weiterer Verpflichtungen) die<br />
Veranstaltung. Schade! Der nachfolgende<br />
Vortrag von Paul Hauenschild<br />
hätte Minister Vogelsänger als wertvolle<br />
Weiterbildung dienen sollen.<br />
In pointierter Weise ließ Paul Hauenschild<br />
die Wirren der Wendezeit aufleben<br />
und erinnerte an den damals<br />
dringenden Wunsch vieler Kollegen,<br />
Eine mitreißende Rede hielt unser Ehren- und<br />
Gründungsmitglied Paul Hauenschild.<br />
etwas zum Besseren zu bewegen. Kritisch<br />
wies er auf die mit den Jahren zunehmende<br />
Ignoranz der Landespolitik<br />
hin. Trotz oder gerade wegen seines<br />
Abstandes zum aktiven Dienst wurde<br />
er am Schluss seiner Ausführungen visionär<br />
– „Stellt den Wald als Wirtschaftsraum<br />
dar, sucht andere Landnutzer<br />
als Verbündete und erfindet den<br />
Prominente Gäste (v. l.): Heinz-Egon Müller dbb; Hans Jacobs <strong>BDF</strong> <strong>Bund</strong>; Jörg Müller IG BAU.<br />
<strong>BDF</strong> notfalls neu – wer keine gewerkschaftliche<br />
Vertretung hat, geht unter!“<br />
(Anm. d. Red. Die Rede wird separat<br />
veröffentlicht.)<br />
Der nicht öffentliche Teil des Gewerkschaftstages<br />
stand unter dem unausgesprochenen<br />
Motto: Wie weiter<br />
mit unserem Landesverband?<br />
Zunächst konnte André Jander eine<br />
erfolgreiche Bilanz der vergangenen<br />
vier Jahre ziehen. In allen wichtigen<br />
Bereichen war der Landesverband<br />
präsent. Besonders sind die in den vergangenen<br />
Jahren gemeinsam mit der<br />
IG BAU organisierten Demos zur Grünen<br />
Woche in Berlin und vor dem Potsdamer<br />
Landtag zu nennen. Unzählige<br />
Gespräche mit Politikern aller Parteien<br />
haben leider nicht viel gegen beschlossenen<br />
Personalabbau und die drastischen<br />
Einsparauflagen an den LFB<br />
ausrichten können.<br />
2011 – Ein Jahr des Übergangs<br />
Tatsache ist, das Jahr 2011 wird<br />
ein Jahr des Übergangs. Nicht nur der<br />
LFB, auch der <strong>BDF</strong> wird sein Gesicht<br />
verändern. André Jander steht für eine<br />
Neuwahl als Landesvorsitzender nicht<br />
mehr zur Verfügung. Gleichzeitig steht<br />
der Teil unserer Satzung auf dem Prüfstein,<br />
der unsere Organisation (in Basisgruppen)<br />
an die Verwaltungsstrukturen<br />
des LFB koppelt. Verwaltungsstrukturen<br />
versus Regionalisierung –<br />
beide Varianten sind denkbar und derzeit<br />
im Gespräch. Hier sind alle Mitglieder<br />
aufgefordert, sich in den<br />
nächs ten Monaten in die Diskussion<br />
einzubringen.<br />
Die personelle Erneuerung konnte<br />
mangels ausreichender Kandidaten für<br />
den Vorstand, und hier insbesondere<br />
die fehlende Bereitschaft zur Übernah-<br />
me des Vorsitzes, nicht vollzogen werden.<br />
So bleibt der alte Vorstand mit André<br />
Jander, Claus-Rüdiger Seliger, Hubertus<br />
Albrecht, Uwe Engelmann und<br />
Hans-Wolf Ziems zwangsläufig ein weiteres<br />
Jahr im Amt. Ines von Keller übergab<br />
die Redaktionsgeschäfte an ihren<br />
Vorvorgänger Frank Fachini. Gleichzeitig<br />
kündigte der geschäftsführende Vorstand<br />
an, themenbezogen weitere Mitglieder<br />
in den Vorstand zu kooptieren.<br />
Zum Abschluss ging der Dank für<br />
die geleistete Arbeit an unsere ehemalige<br />
Geschäftsführerin Sandra Hahn,<br />
die gesundheitsbedingt die Geschäfte<br />
abgegeben hat. Besonderer Dank galt<br />
Ines von Keller, die die Geschäftsführung<br />
übernommen und den Delegiertentag<br />
mit Unterstützung der Kollegen<br />
der Basisgruppe Templin sehr gut vorbereitet<br />
hat.<br />
Thomas Simon hat den Tag in angenehmer<br />
Weise moderiert<br />
Fazit: Wir müssen im Jahr 2011 einen<br />
neuen Vorsitzenden finden und<br />
uns neu organisieren! �<br />
Uwe Engelmann<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
Sabine Niels MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Detlef Tabbert, Bürgermeister<br />
der Stadt Templin, und Udo Folgart MdL (SPD) (v. l.).<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 21
AUS DEN LÄNDERN<br />
22 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Brandenburger Waldprogramm wird novelliert<br />
Mit einer Auftaktveranstaltung<br />
am 28. Oktober hat das MIL zahlreiche<br />
mit und für den Wald wirkende Verbände<br />
sowie Naturschutzverbände und<br />
andere aufgerufen, an einer Überarbeitung<br />
des Brandenburger Waldprogrammes<br />
mitzuwirken. Ziel ist es, ein<br />
überarbeitetes und aktualisiertes Waldprogramm<br />
im Jahr 2011 als dem Jahr<br />
der Wälder bekannt zu geben.<br />
Der <strong>BDF</strong>-Landesverband sieht in<br />
der Überarbeitung des Brandenburger<br />
Waldprogramms einen wichtigen Beitrag<br />
für die weitere Begleitung und Entwicklung<br />
der Brandenburger Forstund<br />
Holzwirtschaft.<br />
Die Sinnhaftigkeit derartiger Programme<br />
hängt aber erheblich davon<br />
ab, inwieweit die Programme bloße Lippenbekenntnisse<br />
sind oder aber – und<br />
das erwarten wir – auch tatsächlich in<br />
der Landespolitik durch die verantwortlichen<br />
Akteure umgesetzt werden. Eine<br />
besondere Verantwortung trägt dabei<br />
die Landespolitik, das MIL, der LB<br />
Forst Brandenburg und die großen Akteure<br />
aus dem Cluster Forst und Holz.<br />
Bevor neue Leitbilder, Anforderungen<br />
und Vorgaben erarbeitet werden,<br />
muss aus unserer Sicht daher zunächst<br />
eine Analyse zur Erfüllung der<br />
Kernaussagen aus dem alten Waldprogramm<br />
durchgeführt werden.<br />
Der <strong>BDF</strong> schlägt vor, die Analyse<br />
des alten Waldprogramms durch das<br />
MIL vornehmen und anschließend durch<br />
eine Arbeitsgruppe bestätigen zu lassen<br />
bzw. wenn notwendig Inhalte zu ändern.<br />
Ein Beispiel aus dem alten Waldprogramm<br />
kann unkommentiert zeigen, wo<br />
der <strong>BDF</strong> Schwachstellen sieht:<br />
„Die Landesforstverwaltung muss<br />
mit qualifiziertem Personalbestand im<br />
besonderen Maße zum Erhalt bisheriger<br />
und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
beitragen. Hierzu gehören eine<br />
langfristige und offene Personalpolitik,<br />
sowie die wirksame Unterstützung der<br />
Personalpolitik für andere Forstbe -<br />
triebe.“<br />
Für das Waldprogramm hat der<br />
<strong>BDF</strong> daher einige Punkte formuliert,<br />
die im Diskussionsprozess berücksichtigt<br />
werden sollen:<br />
1. Keine Erhöhung gesetzlicher Standards,<br />
die die Waldbesitzer Geld<br />
kosten ohne entsprechenden Ausgleich;<br />
dies betrifft auch den öffentlichen<br />
Bereich.<br />
2. Verstärkung der Bemühungen um einen<br />
Waldumbau, insbesondere hinsichtlich<br />
des Klimawandels, dies<br />
geht nur bei einer Entbürokratisierung<br />
der Förderrichtlinien. Hier erwarten<br />
wir in erster Linie auch einen<br />
Impuls, der für zertifizierte Waldbesitzer<br />
gelten sollte. Das Land Brandenburg<br />
hat sich mit guten Gründen<br />
für die Zertifizierung landeseigener<br />
Waldflächen entschlossen und ist<br />
bestrebt, auch die Zertifizierung im<br />
nicht staatlichen Waldbesitz zu<br />
unterstützen. Insofern sollten die Bemühungen<br />
zertifizierter Waldbesitzer<br />
für einen Waldumbau auch eine verstärkte<br />
Anerkennung durch das<br />
Land erfahren.<br />
3. keine „Flächenstilllegungen“ öffentlicher<br />
Flächen, keine weiteren<br />
Übergaben von öffentlichen Flächen<br />
aller Art an Naturschutzverbände,<br />
um einer weiteren Segregation<br />
von Schutz- und Wirtschaftsfunktionen<br />
entgegenzuwirken; in<br />
bewirtschafteten Wäldern können<br />
alle Funktionen sachgerecht erfüllt<br />
werden.<br />
4. stärkere öffentliche Kontrolle von Flächen,<br />
die an Naturschutzverbände<br />
übergeben wurden; wir weisen darauf<br />
hin, dass unseres Wissens keine<br />
einzige dieser Flächen zertifiziert ist.<br />
5. Die Wald-Wild-Problematik als seit<br />
Jahren ungelöstes Problem in Brandenburg<br />
ist im Sinne des Waldgesetzes<br />
zu lösen. Angesichts landesweit<br />
festzustellender Wildschäden mit immensen<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
gehören Jagdmethodik, Jagdzeiten<br />
und andere Regularien auf<br />
den Prüfstand.<br />
6. Einhaltung sozialer Standards und<br />
fachspezifischer Qualifikation bei<br />
den Beschäftigten – im privaten<br />
Waldbesitz als Appell, im kommunalen<br />
und staatlichen Waldbesitz als<br />
obligatorisch; dies betrifft auch eine<br />
qualifikationsangemessene Vergütung;<br />
hier sehen wir gerade in jüngs -<br />
ter Zeit gegenläufige Tendenzen. Um<br />
es kurz auszudrücken: kein Lohndumping<br />
im öffentlichen Dienst. Der<br />
Vergleich nahezu aller anderen<br />
<strong>Bund</strong>esländer zeigt aber genau diese<br />
Tendenz.<br />
7. Um der festgestellten und weiterhin<br />
ansteigenden Überalterung im Bereich<br />
der öffentlichen Forstverwaltungen<br />
entgegenzuwirken, fordern wir<br />
Einstellungskorridore in der Forstverwaltung.<br />
8. Kein weiterer Rückzug der Forstverwaltung<br />
aus der Meinungsbildung für<br />
den Wald: die Forstverwaltung als<br />
Sonderordnungsbehörde mit der<br />
Aufgabe einer sachgerechten Beratung<br />
muss sich auch kritisch mit anderen<br />
Anforderungen an den Wald<br />
auseinandersetzen können und dürfen,<br />
Beispiel Windkraftanlagen, Solarfelder<br />
o. Ä., keine Maulkorberlasse.<br />
9. Um auch in Zukunft forst- und umweltpolitisch<br />
auf den Klimawandel<br />
reagieren zu können, bedarf dies einer<br />
Analyse des Waldumbaues in<br />
Brandenburg über alle Eigentumsformen.<br />
Durch das MIL ist deshalb durch geeignete<br />
Maßnahmen bzw. Programme/Dokumentationen<br />
zu sichern,<br />
dass der tatsächlich erfolgte Bestockungs-<br />
und Waldumbau über alle<br />
Eigentumsformen vollständig erfasst<br />
und dokumentiert werden kann. Der<br />
neue DSWF 2 für den Privatwald ermöglicht<br />
keine vollständige Darstellung<br />
der Waldentwicklung über alle<br />
Eigentumsformen. Der Waldumbau<br />
und mögliche Wiederbewaldungen<br />
(z. B. in Flussauen zur Reduzierung<br />
der Flussfracht) sind in Landschaftsverbundplanungen<br />
zu integrieren.<br />
(Vgl. Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Landschaftswasserhaushaltes<br />
und höherer Grundwasserneubildung,<br />
Erhöhung des Wasserspeichervermögens<br />
in der Landschaft).<br />
Neben den positiven landschafts -<br />
ökologischen Auswirkungen erwarten<br />
wir hier auch durch behördenübergreifende<br />
Maßnahmen positive<br />
Auswirkungen im Beschäftigungssektor<br />
im ländlichen Raum.<br />
<strong>10</strong>. Die großen Firmen der holzverarbeitenden<br />
Industrie selbst und die<br />
durch sie beauftragte forstlichen<br />
Lohnunternehmer üben indirekt oder<br />
direkt über den Holzmarkt, den Holzverkauf<br />
und die immer mehr zunehmende<br />
direkte Waldbewirtschaftung
Einfluss auf den Waldbau und die<br />
Waldentwicklung in Brandenburg<br />
aus. Die holzverarbeitende Industrie<br />
und die forstlichen Unternehmer werden<br />
aufgefordert, bei der Beratung<br />
und Bewirtschaftung im Privatwald<br />
auf die gute fachliche Praxis hinzuweisen<br />
und in ihrem eigenen Handeln<br />
und der Bewirtschaftung des<br />
Waldes Vorbild zu sein.<br />
Die Auftaktveranstaltung verlief – erwartungsgemäß<br />
– lebhaft, neben vielen<br />
Punkten, in denen Einigkeit zwischen<br />
<strong>BDF</strong>-TREFFEN<br />
den Interessenvertretern herrschte,<br />
zeigten sich divergierende Ansprüche<br />
insbesondere bei der Frage nach weiteren<br />
Flächenstilllegungen; hier formulierten<br />
Vertreter des amtlichen und nicht<br />
amtlichen Naturschutzes weitere Ansprüche,<br />
die umgekehrt von der großen<br />
Mehrzahl der forstlichen Verbände strikt<br />
zurückgewiesen wurden.<br />
Einigkeit dagegen herrschte insbesondere<br />
bei der Frage nach der Zulässigkeit<br />
von Windkraftanlagen und Solaranlagen<br />
im Wald, hier waren nahezu<br />
alle Verbände der Ansicht, dass es<br />
kontraproduktiv sei, nachwachsende<br />
Ressourcen gegeneinander auszuspielen<br />
– insbesondere bei derartigen<br />
flächenintensiven bzw. massiv das<br />
Landschaftsbild beeinflussenden Anlagen.<br />
Der <strong>BDF</strong> wird die Weiterentwicklung<br />
des Brandenburger Waldprogrammes<br />
auch im kommenden Jahr<br />
kritisch und konstruktiv begleiten und<br />
sucht dazu auch das Gespräch mit<br />
den anderen (Forst-)Verbänden. �<br />
Claus Seliger<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Schwarzwildgatter der Landesforst Brandenburg<br />
Am 6. Oktober 20<strong>10</strong> trafen sich die<br />
<strong>BDF</strong>-Mitglieder der Basisgruppen<br />
Eberswalde und Templin im Schwarzwildgatter<br />
Zehdenick. Insgesamt<br />
nahmen fast 40 <strong>Forstleute</strong> an dieser<br />
Veranstaltung teil. Das Schwarzwildgatter<br />
wurde am 30. März 2007 eingeweiht,<br />
seitdem haben über 2 050 Hundeführer/-innen<br />
mit ihren Jagdhunden<br />
an einer Schulung teilgenommen. Nicht<br />
nur die jungen Jagdhunde lernen den<br />
Umgang mit unseren Sauen, sondern<br />
auch die Hundeführer/-innen erfahren<br />
sehr viel über ihre Hunde und über das<br />
Verhalten des Schwarzwildes. An erster<br />
Stelle steht dabei die tierschutzgerechte<br />
Einarbeitung der Jagdhunde. Hierzu<br />
gibt es eine enge Zusammenarbeit mit<br />
der tierärztlichen Hochschule in Hannover<br />
und insbesondere mit Herrn Professor<br />
Wunderlich (Tierschutzbeauftragter<br />
des Jagdgebrauchshundeverbandes).<br />
Die <strong>BDF</strong>-Mitglieder wurden am<br />
Vormittag durch das Gattermeisterteam<br />
der Oberförsterei Zehdenick in<br />
die „Materie Schwarzwild“ eingewie-<br />
Arbeit am Schwarzwild, nicht auf dem Bild: der abgelegte Jagdhund. Foto: Weingärtner<br />
sen. Der theoretische Abschnitt wurde<br />
im „Grünen Klassenzimmer“ der<br />
Oberförsterei durch den Revierförster<br />
Maik Weingärtner in Form eines Vortrages<br />
zur Entstehung und Entwicklung<br />
des Schwarzwildgatters absolviert.<br />
Danach ging es zu den Sauen in<br />
den Wald. Den sozialen Part im Gatter<br />
hatte unser pensionierter Schuldirektor<br />
Karl-Ernst Brehmer inne. Er ist seit<br />
über 50 Jahren Jäger. Er ist es auch,<br />
welcher sich um das Wohlergehen der<br />
Wildschweine kümmert und viele sehr<br />
emotionale Wildschweinanekdoten<br />
zum Besten geben konnte. Der Revierförster<br />
Uwe Bleicke stellte uns den<br />
praktischen Teil der Gatterarbeit vor,<br />
hierzu hatten einige <strong>Forstleute</strong> ihren<br />
Jagdhund mitgebracht, welche sogleich<br />
eine Bewährungsprobe an den<br />
Sauen bestehen sollten.<br />
Der fachlich sehr interessante Vormittag<br />
wurde durch eine „Kreuzfahrt“<br />
auf der Havel mit anschließendem Mittagessen<br />
abgerundet. �<br />
Uwe Bleicke/Basisgruppe Templin<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 30) 40 81 67 00<br />
brandenburg-berlin@bdf-online.de<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 23
AUS DEN LÄNDERN<br />
24 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
<strong>BDF</strong> beim Minister – Forst und Naturschutz<br />
fusionieren<br />
„Mit den <strong>Forstleute</strong>n sind wir auf einem<br />
guten Weg!“, so eröffnete Minister<br />
Dr. Till Backhaus das Gespräch mit<br />
dem <strong>BDF</strong> in Schwerin am 4. Oktober.<br />
Er stehe nach wie vor „fest überzeugt“<br />
zur Gründung der Landesforstanstalt<br />
2006. Dass dabei die Einheitsforstverwaltung<br />
bewahrt und der Landeswald<br />
als Eigentum übertragen wurde, habe<br />
sich als richtig erwiesen und wird deshalb<br />
durch ihn „ohne Alternative“ weiter<br />
fortgesetzt. So bleibe die Landesforstanstalt<br />
stabil und in sicherem Fahrwasser<br />
unterwegs.<br />
Der Landesvorsitzende Peter Rabe<br />
sah das im Prinzip nicht anders. Aber<br />
auch in ruhigem Fahrwasser gelte es,<br />
den Kurs zu halten und vorausschauend<br />
zu steuern, damit dies bei neuen<br />
Strömungen auch so bleibt.<br />
Der <strong>BDF</strong> hatte das Gespräch vor<br />
dem Hintergrund der Zusammenlegung<br />
der Forst- und der Naturschutzabteilung<br />
mit der Führungsspitze des Ministeriums<br />
gesucht. Im Zuge der Pensionierung<br />
des langjährigen Forstabteilungsleiters<br />
Reinhard Hube wird dieser Schritt<br />
vollzogen, die Leitung der neuen großen<br />
„grünen“ Abteilung wird Hans-Joachim<br />
Schreiber übernehmen, der solange<br />
den Naturschutz leitete.<br />
Peter Rabe bekräftigte zunächst<br />
das Angebot der <strong>Forstleute</strong> zur Zu-<br />
sammenarbeit sowohl mit dem behördlichen<br />
als auch mit dem ehrenamtlichen<br />
Naturschutz. In der neuen Abteilungsstruktur<br />
sieht der <strong>BDF</strong> die Chance,<br />
in Fachfragen um den Wald landespolitisch<br />
ausgewogene Entscheidungen<br />
zu treffen. Er bot Herrn Schreiber<br />
einen offenen und sachlichen Dialog<br />
an, bei dem er den <strong>BDF</strong> genauso wie<br />
die Naturschutzverbände, Waldbesitzer<br />
und andere in die ministeriellen<br />
Grundsatzentscheidungen einbezogen<br />
sehen möchte.<br />
Mit mehr als 1 000 <strong>Forstleute</strong>n bekommt<br />
die neue Abteilung ein großes,<br />
leistungsfähiges Pfand in die Hand,<br />
welches auch künftig in Schwerin ver-<br />
Teilnehmer des Gespräches in Schwerin, rechts der neue Abteilungsleiter H.-J. Schreiber.<br />
antwortungsvoll geleitet werden soll.<br />
Besonders verwies der <strong>BDF</strong>-Vorsitzende<br />
auch auf die Vielzahl und Leistungen<br />
der <strong>Forstleute</strong> in den Großschutzgebieten<br />
hin und mahnte hier die<br />
Durchsetzung eines durchweg kollegialen<br />
Umgangs an, der von Integration<br />
und Fachlichkeit getragen sein sollte.<br />
Aufgrund manchenorts oder bei manchen<br />
Themen negativer Entwicklungen<br />
und gemachten Erfahrungen wird vom<br />
Ministerium hier ein konsequentes Eintreten<br />
erwartet. Die Fusion an oberste<br />
Stelle ist dazu ein gutes Signal für das<br />
ganze Land, das nicht ungenutzt bleiben<br />
darf.<br />
Das Angebot zur Zusammenarbeit<br />
und die Hinweise stießen auf offene Ohren.<br />
Herr Schreiber betonte, dass er als<br />
ausgebildeter Landwirtschaftsingenieur<br />
stets ein gutes Verständnis für die<br />
„Nutzerseite“ gehabt habe, auch als<br />
Leiter der Naturschutzabteilung. Auch<br />
wenn es in Sachen Waldbewirtschaftung<br />
mehrfach Auseinandersetzungen<br />
zwischen den beiden Fachabteilungen<br />
gegeben hat, sieht er für die Zukunft eine<br />
gute fachliche Basis für die Zusammenarbeit.<br />
Dies soll sich auch auf<br />
den gesamten forstlich betroffenen<br />
nachgeordneten Bereich positiv auswirken.<br />
In der neuen Struktur soll es eine<br />
starke Referatsgruppe Forsten mit Dr.<br />
Peter Röhe an der Spitze geben, der<br />
gleichzeitig einer der beiden Stellvertreter<br />
des Abteilungsleiters wird. Eine ers -<br />
te Bewährungsprobe bietet die Arbeit<br />
an einem „Konzept zur Bewahrung der<br />
Biodiversität in M-V 2020“, welches im<br />
kommenden Jahr entstehen soll.<br />
Dr. Peter Röhe erhoffte sich dann<br />
auch vorausblickend vor allem kürzere<br />
Entscheidungswege bei kommenden<br />
Projekten. Neue Waldbaurichtlinien,<br />
Grundsätze für die Forstwirtschaft in<br />
FFH-Gebieten und andere Themen<br />
sollten künftig schneller durch die Instanzen<br />
kommen und damit eher wirksam<br />
für die Forstwirtschaft im Land<br />
werden.<br />
Neben Peter Rabe und Harald Menning<br />
von der Landesleitung waren erstmals<br />
auch Ina Gilow und Gunnar Horack<br />
als Vertreter der <strong>BDF</strong>-Jugend im<br />
„hohen Hause“ dabei. Dies war sowohl<br />
für die Landesleitung eine gute Unterstützung,<br />
vor allem aber auch ein von<br />
der Führungsspitze sehr beachtetes<br />
Signal an das Ministeriums. Der dünne<br />
rote oder besser forstgrüne Faden der<br />
kontinuierlichen Ausbildung und Einstellung<br />
von jungen <strong>Forstleute</strong>n, der sich<br />
durch all die Jahre seit der Bildung der<br />
Forstämter 1992 gezogen hat, darf keinesfalls<br />
abreißen! Absolventen der forstlichen<br />
Hochschulen sollen weiterhin eine<br />
gute Ausbildung in der Landesforst<br />
erhalten, und der schmale, aber ver-
lässliche Einstellungskorridor im Landesforstdienst<br />
ist auch für die Zukunft<br />
mehr denn je unabdingbar.<br />
Im Verlauf des Ministergespräches<br />
kamen wir dann allerdings auch auf<br />
Missstände in der Landesforstverwaltung<br />
zu sprechen. Als erstes wurde die<br />
noch immer ausstehende Neufassung<br />
der Dienstbekleidungsvorschrift angemahnt,<br />
deren Erscheinen Minister<br />
Backhaus gegenüber dem <strong>BDF</strong> schon<br />
für den Jahresbeginn 2009 (!) versprochen<br />
hatte. Seitdem ist die Entscheidung<br />
dazu immer wieder verschoben<br />
worden, und die <strong>Forstleute</strong> nicht nur in<br />
der Landesforstanstalt, sondern auch<br />
in den Nationalparken und im Ministerium<br />
selbst müssen damit leben. Nicht<br />
zuletzt der seit Jahren eingefrorene<br />
Entschädigungssatz von 7 Euro im Monat<br />
wurde damit bis heute fortgeschrieben.<br />
Hier blieb allerdings nicht mehr<br />
als die lapidare Feststellung, dass die<br />
Neufassung immer noch kurz vor der<br />
Unterschrift stehe.<br />
Ein weiteres Problem ist die Nachversteuerung<br />
von Dienstwohnungsverhältnissen<br />
rückwirkend bis 2004, bei<br />
der den betroffenen <strong>Forstleute</strong>n oft<br />
Nachzahlungen im vierstelligen, vereinzelt<br />
sogar fünfstelligen Bereich ins<br />
Haus stehen. Das Thema ist im Ministerium<br />
bekannt, allerdings ist Rat oder<br />
Hilfe von dort nicht zu erwarten. Staatssekretär<br />
Dr. Karl Otto Kreer, dem in sei-<br />
ner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />
das Thema vertraut ist,<br />
führte dazu aus, dass es keine Bevorzugung<br />
gegenüber den Mitarbeitern<br />
geben kann, die keine Dienstwohnung<br />
haben und zur Einkommensteuer veranlagt<br />
werden. Deshalb wird es keine<br />
Übernahme von Verpflichtungen durch<br />
das Land bzw. die Landesforst geben.<br />
Für den <strong>BDF</strong> ist diese Haltung unverständlich,<br />
denn im Unterschied zu normalen<br />
Mietverhältnissen hat ein Dienstwohnungsinhaber<br />
kein Wahlrecht, wo<br />
er wohnt. Und keiner der betroffenen<br />
Kollegen hat den Mietwert seiner Wohnung<br />
selbst festgelegt!<br />
Als dritter Problempunkt wurde angesprochen,<br />
dass es seit Gründung<br />
der Landesforstanstalt keine Verbeamtungen<br />
mehr gibt. Obwohl für die Landesforstanstalt<br />
die Dienstherrenfähigkeit<br />
gesetzlich verbrieft ist und die hoheitlichen<br />
Aufgaben der Forstverwaltung<br />
dort wahrgenommen werden,<br />
sind alle jungen Kollegen seitdem ausschließlich<br />
als TV-L-Beschäftigte angestellt<br />
worden. Der <strong>BDF</strong> sieht hier den<br />
Grundsatz verletzt, dass hoheitliche<br />
Aufgaben durch Beamte wahrgenommen<br />
werden. Zu diesem Punkt versprachen<br />
Minister Backhaus und Staatssekretär<br />
Kreer eine Prüfung durch das<br />
Landwirtschaftsministerium.<br />
Das Fazit dieses Gesprächs aus<br />
unserer Sicht: Bei den großen Themen<br />
Weiterer Stellenabbau in den Revieren<br />
Die in den Niedersächsischen<br />
Landesforsten geplante Weiterentwicklung<br />
der Revierorganisation steht<br />
offenbar weitgehend fest, letzte Abstimmungen<br />
sollten noch im November<br />
mit den Forstamtsleitern beim regelmäßigen<br />
Monatsmeeting vorgenommen<br />
werden. Auf dem bis dahin<br />
geltenden Diskussionsstand aufbauend<br />
führten Vertreter des <strong>BDF</strong> (Tido<br />
Bent, Karsten Lührs, Ernst-August<br />
Bergmann) am 9. November 20<strong>10</strong> ein<br />
Gespräch mit dem Präsidenten der<br />
NLF, Herrn Dr. Klaus Merker, und dem<br />
auch für Organisationsentwicklung zuständigen<br />
Personalchef Andreas Baderschneider.<br />
Ziel der Planung ist eine weitere Angleichung<br />
der Reviergrößen ausgerichtet<br />
am jährlichen Hiebssatz. Im Schnitt<br />
werden hier künftig <strong>10</strong> 000 Fm erwartet.<br />
Aus Sicht der Betriebsleitung spielt die<br />
Arbeitsbelastung durch die übrigen<br />
Aufgaben und individuelle Erschwernisse<br />
bei der Bemessung nur eine<br />
untergeordnete Rolle. Diese würden<br />
sich in der Regel durch unterschiedlichen<br />
Einzelumfang in der Summe wieder<br />
weitestgehend ausgleichen. Seitens<br />
des <strong>BDF</strong> wird hier die Forderung<br />
vertreten, wenigstens die sich hinter<br />
den Festmetern verbergende jährliche<br />
Hiebsfläche als zweite Größe einfließen<br />
zu lassen, ein aus Sicht der Betroffenen<br />
und der forstpolitischen Zielrichtung<br />
herrscht weitgehende Übereinstimmung<br />
mit dem Landwirtschaftsministerium.<br />
Minister und <strong>BDF</strong> sind nach<br />
zwölf(!) Jahren in vielen Positionen zusammen<br />
und haben eine beachtenswerte<br />
Zusammenarbeit – auch über kritische<br />
Zeiten hinweg gestaltet.<br />
Der <strong>BDF</strong> wird sich mit dafür einsetzen,<br />
dass auch in der neuen Abteilung<br />
für Nachhaltigkeit, Forsten und Naturschutz<br />
die Interessen der <strong>Forstleute</strong> gewahrt<br />
werden. Der Berufsstand und dem<br />
Wald muss die Bedeutung bemessen<br />
werden, die uns und dem Wald auf<br />
Grund der Wirkungen und Leistungen<br />
zukommt. Dabei setzen sowohl der Minister<br />
und seine Mitarbeiter als auch unser<br />
Berufsverband auf die Fortsetzung<br />
der Zusammenarbeit eines sachgerechten,<br />
konstruktiven Dialoges, der auch<br />
unbequeme Wahrheiten nicht scheut.<br />
Von den alltäglichen Sorgen der<br />
Forstbediensteten allerdings haben<br />
sich die Ministeriumsvertreter seit der<br />
Verselbstständigung der Landesforst<br />
M-V weiter entfernt. Hier blieben die Erwartungen<br />
des <strong>BDF</strong> M-V oft unerfüllt.<br />
Dies ist eine neuartige Situation aber<br />
dann eben auch neue Aufgabe – ganz<br />
sicher nicht nur für die Landesleitung<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 38 43) 85 53 32<br />
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NIEDERSACHSEN<br />
wichtiger Faktor für den Zeitbedarf der<br />
Maßnahmenvorbereitung und bei unterschiedlichen<br />
Wuchsleistungen und Altersklassen<br />
eher für die Schaffung vergleichbarer<br />
Arbeitsvolumen in den einzelnen<br />
Revieren geeignet.<br />
Aber diese will man vielleicht auch<br />
gar nicht erreichen. Deutlich erkennbar<br />
ist die Zielsetzung, bei einem von der<br />
Revierleitung nicht mehr allein zu bewältigenden<br />
Arbeitsumfang und zur<br />
Brechung von Arbeitsspitzen künftig<br />
externe Dienstleister einzusetzen, um<br />
damit mehr Arbeits- vor allem aber<br />
Kostenflexibilität zu erreichen.<br />
Ein Katalog delegierbarer Tätigkeiten<br />
und nicht delegierbarer Kernaufga-<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 25
AUS DEN LÄNDERN<br />
26 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
ben wurde erstellt. Die Ergebnisverantwortung<br />
für alle Maßnahmen verbleibt<br />
in jedem Fall bei der Revierleitung.<br />
Unterstützung in Revieren mit einem<br />
Einschlag bis zu <strong>10</strong> 000 Fm soll allenfalls<br />
durch betriebsinterne Kräfte erfolgen,<br />
nach den Erfahrungen des <strong>BDF</strong><br />
ist dies aber bereits jetzt aufgrund der<br />
knappen Personaldecke nicht mehr immer<br />
sicherzustellen. Aus Sicht der NLF<br />
aber auch nur eine nachrangige Lösung,<br />
eigentlich ist diese Größe als eine<br />
von jedem Mitarbeiter erwartete<br />
Mindestleistung anzusehen.<br />
An einen geeigneten Dienstleister<br />
werden konkrete Anforderungen gestellt.<br />
Neben der für die vorgesehene<br />
Aufgabe entsprechenden Ausbildung,<br />
werden auch Qualitätskriterien für die<br />
erbrachten Arbeiten festgelegt. Die für<br />
die Umsetzbarkeit des Modells entscheidende<br />
Frage ist jedoch, ob es<br />
künftig genügend interessierte <strong>Forstleute</strong><br />
als selbstständiger Anbieter derartiger<br />
Tätigkeiten geben wird. Dies wird<br />
unterschiedlich bewertet: Die Landesforsten<br />
erwarten, dass es angesichts<br />
des neuen Angebotes der Fall sein<br />
wird, der <strong>BDF</strong> hat hieran erhebliche<br />
Zweifel. Ein Grund dafür ist der bundesweit<br />
große Bedarf an Nachwuchskräften<br />
durch die bestehende Altersstruktur<br />
in den Forstbetrieben. Das Interesse,<br />
seine Zukunft ob dieser Möglichkeiten<br />
alternativ in der Selbstständigkeit zu suchen,<br />
wird als eher gering eingeschätzt.<br />
Weitere Gründe sind die auch<br />
aus Sicht der NLF erwarteten Schwankungen<br />
in den jährlichen Auftragsvolumen<br />
und die Notwendigkeit einer Ausschreibung<br />
der zu erbringenden Leistungen.<br />
Sie erschweren die Erreichung<br />
eines sicheren Einkommens.<br />
Um für die Revierleiter/-innen eine<br />
verlässliche Entlastung zu erreichen<br />
und den Aufwand für Einweisungen<br />
und Kontrolle gering zu halten, wäre<br />
grundsätzlich eine längerfristige Zusammenarbeit<br />
erforderlich. Diese ist<br />
wiederum nicht unproblematisch, weil<br />
möglicherweise der Vorwurf der<br />
Scheinselbstständigkeit erhoben werden<br />
könnte. Hier bedarf es noch weiterer<br />
Klärungen. Vorerst offen bleibt<br />
auch, was passiert, wenn eine externe<br />
Delegation mangels Anbieter nicht wie<br />
angestrebt umsetzbar ist.<br />
Nach dem Planungsstand von Anfang<br />
November wurden neben den als<br />
delegierbar angesehenen Aufgaben<br />
weitere Entlastungen in der Verringerung<br />
der Verwaltungsarbeiten angestrebt.<br />
Im Gespräch wurde dies aber<br />
bereits relativiert, eine genauere Überprüfung<br />
hat die Erwartungen wieder<br />
gedämpft. Möglichkeiten werden noch<br />
im EDV-Bereich durch verbesserte Anwendungen<br />
und Fortbildung der Mitarbeiter<br />
gesehen.<br />
Im Ergebnis plant die Betriebsleitung<br />
aufgrund der vorgestellten Konzeption<br />
einen weiteren Abbau von etwa<br />
35 der jetzt noch 250 Reviere. Umgesetzt<br />
werden könnte dies in einem kontinuierlichen<br />
Prozess und sozial verträglich<br />
im Laufe der nächsten sieben<br />
Jahre. Darüber hinaus sollen mittelfristig<br />
auch die Stellen der Revierassistenten<br />
entfallen.<br />
Der <strong>BDF</strong> hat seine ernsten Bedenken<br />
zu der vorliegenden Planung deutlich<br />
gemacht. Besonders die angesichts<br />
des hohen Durchschnittsalters<br />
der Betroffenen noch weitere Steigerung<br />
der Arbeitsbelastung wurde kritisiert.<br />
Eine Einbeziehung der Ergeb-<br />
Gesicherte Naturverjüngung!<br />
Aufgrund der positiven Arbeitsmarktentwicklung im Forstbereich hoffen<br />
sie, nicht zu lange Übergangstätigkeiten nachgehen zu müssen.<br />
Nachhaltigkeit und Naturverjüngung<br />
sind Begriffe, mit denen sich jeder<br />
Forstmann im täglichen Leben beschäftigt.<br />
Sie lassen sich jedoch auch auf den<br />
forstlichen Nachwuchs anwenden.<br />
Am 28. Oktober haben die 20<br />
niedersächsischen Forstinspektoranwärter<br />
im NFBz Münchehof feierlich ihre<br />
Zeugnisse entgegengenommen. Sie<br />
bedanken sich bei ihren Ausbildern für<br />
die erfolgreiche Jungwuchspflege, den<br />
Kollegen für das angenehme Waldin-<br />
nisse der für das kommende Jahr geplanten<br />
Mitarbeiterbefragung in die<br />
Entscheidung wurde von Herrn Dr.<br />
Merker ebenso abgelehnt wie die Forderung<br />
nach Wiederbesetzung der in<br />
den nächsten Jahren frei werdenden<br />
Reviere mit jungen Kolleginnen und<br />
Kollegen und einer zeitlichen Verschiebung<br />
der Organisationsumsetzung.<br />
Kritisiert wird auch, dass das Vorhaben<br />
nicht als eine an die problematische<br />
Alterstruktur angepasste Personalplanung<br />
angesehen werden kann.<br />
Das Konzept zur Revierorganisation<br />
beinhaltet zwar Unterstützungsmöglichkeiten,<br />
in erster Linie wird aber ein<br />
weiterer deutlicher Personalabbau verfolgt.<br />
Chancen einer rechtzeitigen Einmischung<br />
jüngeren Personals in den<br />
Kernbereich des Unternehmens werden<br />
nicht in ausreichendem Umfang<br />
genutzt, obwohl dies ohne eine Personalvermehrung<br />
möglich wäre.<br />
Auch die Landesregierung hat die<br />
Personalprobleme in der Landesverwaltung<br />
aufgrund der Altersstruktur erkannt<br />
und im August 20<strong>10</strong> „Eckpunkte<br />
für ein demografiesicheres und ressourcenbewusstesPersonalmanagement<br />
in Niedersachsen“ verabschiedet.<br />
Die in diesem Papier dargestellten<br />
Ziele und Notwendigkeiten bestätigen<br />
die seit über zwei Jahren immer wieder<br />
vorgetragenen Forderungen des <strong>BDF</strong><br />
nach einer umfassenden Personalkonzeption.<br />
Die Führung der Landesfors -<br />
ten verschließt sich den Empfehlungen<br />
bisher zumindest in einigen wichtigen<br />
Bereichen. Die erkennbar einseitige<br />
Strategie könnte in schon wenigen Jahren<br />
zu massiven Problemen in der ge -<br />
sam ten Leistungsfähigkeit des Unternehmens<br />
führen. � E.A.<br />
nenklima und bei ihren Familien für das<br />
Abwenden von Schadereignissen.<br />
Nach erfolgreich abgelegter Laufbahnprüfung<br />
für den gehobenen Forstdienst,<br />
hoffen sie alle auf einen interessanten<br />
Berufseinstieg.<br />
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Die restriktive Entwicklung der Besoldung<br />
und Versorgung von Beamten<br />
und die abverlangten Sonderopfer haben<br />
den dbb dazu veranlasst, beim<br />
OVG Musterklage gegen die Kürzung<br />
bzw. Streichung von Weihnachtsgeld<br />
zu führen. Das OVG betrachtet das<br />
Nettoeinkommen in den Jahren 2003<br />
und 2004 als verfassungswidrig zu<br />
niedrig und hat das Verfahren ausgesetzt,<br />
um die Entscheidung des BVG<br />
abzuwarten.<br />
Die Anträge zur Erhöhung der Besoldung<br />
und Versorgung auf ein ver-<br />
fassungskonformes Niveau können<br />
über die Internetseite des <strong>BDF</strong> NRW<br />
heruntergeladen werden.<br />
Wir raten allen Mitgliedern, diesbezügliche<br />
Anträge wie in den letzten<br />
Jahren auch zu stellen. UM<br />
Landesvorstand zum Antrittsbesuch bei Minister Remmel<br />
Am 25.Oktober fand im forstlichen<br />
Bildungszentrum in Neheim das erste<br />
Gespräch des <strong>BDF</strong>-Vorstandes mit<br />
dem neuen Umweltminister Herrn<br />
Remmel statt. Daran nahmen neben<br />
dem Minister auch der Landesforstchef<br />
Herr Dr. Eisele sowie der Leiter des<br />
Landesbetriebes Wald und Holz<br />
(LBWH), Herr Richter, teil. Im Mittelpunkt<br />
des Gesprächs stand die im Koalitionsvertrag<br />
formulierte Gründung einer<br />
Stiftung Naturerbe NRW, in die der<br />
gesamte Staatswald und weitere landeseigene<br />
Naturschutzflächen eingebracht<br />
werden sollen. Mit der Gründung<br />
der Stiftung will der Minister das<br />
Ziel erreichen, nach dem „Sündenfall<br />
Staatswaldverkauf Eifel“ für alle Zukunft<br />
den weiteren Verkauf von Staatswaldflächen<br />
zu verhindern, da so den zukünftigen<br />
Finanzministern die Zugriffsmöglichkeit<br />
entzogen wird. Wie Minister<br />
Remmel berichtete, wird zzt. von einer<br />
Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus<br />
dem Ministerium, den Bezirksregierungen<br />
und dem LBWH eine interne<br />
Machbarkeitsstudie zur Gründung einer<br />
Stiftung erstellt. Anschließend soll<br />
auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie<br />
in einem umfassenden Dialogprozess<br />
die Beteiligung aller betroffenen<br />
Interessengruppen erfolgen. Der <strong>BDF</strong>-<br />
Vorstand hat in dem Gespräch gefordert,<br />
einen partizipativen Prozess unter<br />
professioneller externer Moderation<br />
statt klassischer Verbandsbeteiligung<br />
unter Federführung der Verwaltung<br />
durchzuführen. Der Minister stand dieser<br />
Idee sehr offen gegenüber und hat<br />
darum gebeten, ihm diesen Vorschlag<br />
doch konkret ausformuliert in schriftlicher<br />
Form zuzusenden – ein Angebot,<br />
das gerne aufgenommen wurde. Die<br />
Machbarkeitsstudie soll nach dem<br />
Willen des Ministers noch in diesem<br />
Jahr abschließend erstellt werden, sodass<br />
der Dialogprozess im kommenden<br />
Jahr beginnen kann<br />
Als weiteres Thema wurde die Zukunft<br />
der Privatwaldbetreuung erörtert.<br />
Der Minister betonte noch einmal, wie<br />
wichtig ihm eine flächenhafte forstliche<br />
Beratung und Betreuung sei und dass er<br />
sich deshalb ja so vehement für die Entfristung<br />
der 23 FBB-Leiter-Stellen einsetze.<br />
Hier sei aber die Hürde des Nach-<br />
Der Landesvorstand im Gespräch mit Minister Remmel (4. v. r.), den Ministeriumsvertretern und der<br />
Leitung des Landesbetriebes.<br />
Produktion<br />
und Lieferung<br />
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<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 27
AUS DEN LÄNDERN<br />
28 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
tragshaushalts zu überwinden, für den<br />
die Minderheitsregierung im Dezember<br />
eine politische Mehrheit im Landtag erreichen<br />
müsse. Die beiden Pilotprojekte<br />
sollen fortgeführt und zu einem sauberen<br />
Abschluss gebracht werden. Die seit<br />
Langem vom <strong>BDF</strong> geforderte und längst<br />
überfällige wissenschaftliche Begleitung<br />
soll in den nächsten Wochen endlich auf<br />
den Weg gebracht werden.<br />
Weiten Raum nahm in dem Gespräch<br />
die Personalsituation im LBWH<br />
ein. Es wurde eine klare Zukunftsperspektive<br />
für die Forstwirte gefordert,<br />
denn eine erfolgreiche naturnahe Waldwirtschaft<br />
in den FBBs ist nach Auffassung<br />
des <strong>BDF</strong> nur mit qualifizierten Mitarbeitern<br />
erfolgreich umzusetzen. Es<br />
wurde deutlich auf die absolut unbefriedigende<br />
Situation im Angestelltenbereich<br />
in den Forstamtsbüros hingewiesen,<br />
wo die Funktionsfähigkeit des Bürobetriebs<br />
vielerorts nur durch befristet<br />
eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aufrechterhalten werden kann.<br />
Das Problem der Entfristung stellt sich<br />
hier mit der gleichen Brisanz wie auf<br />
der FBB-Ebene, ein Sachverhalt, der<br />
dem Minister in dieser Form so nicht<br />
bekannt war. Für den Bereich des höheren<br />
Dienstes wurde vehement die<br />
Schaffung eines Einstellungskorridors<br />
gefordert, mit dem endlich auf die anstehende<br />
Pensionierungswelle reagiert<br />
werden muss. Allein in den nächsten<br />
Monaten stehen vier Pensionierungen<br />
an. Der Minister zeigte Verständnis für<br />
die großen personellen Nöte und beobachtet<br />
selbst voller Sorge den inhaltlichen<br />
Kompetenzverlust aller Fachver-<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Laufbahnprüfung für<br />
den gehobenen Dienst<br />
Der <strong>BDF</strong> hatte am 27. Oktober die<br />
Gelegenheit, die Waldprüfung für die<br />
Anwärterinnen und Anwärter zu beobachten.<br />
Der Privatwald im beschaulichen<br />
Schmallenberger Ortsteil Holthausen bot<br />
eine idyllische, aber knapp über dem Gefrierpunkt<br />
niedrig temperierte Kulisse für<br />
den Parcours aus acht Stationen. Naturschutz,<br />
Forsttechnik, Waldbau, Jagd, Wegebau,<br />
Buchenwaldkonzept – alles gefragte<br />
Themen für die 14 Prüflinge.<br />
Die Waldprüfung fand in gewohnt<br />
fairer und kollegialer Atmosphäre statt,<br />
davon konnten sich die Vertreter beider<br />
Berufsverbände mit eigenen Augen<br />
und Ohren überzeugen. UM<br />
Hauptversammlung des <strong>BDF</strong> Rheinland-Pfalz<br />
Am 29. Oktober 20<strong>10</strong> hatte der<br />
<strong>BDF</strong> in das Walderlebniszentrum in<br />
Neupfalz im Soonwald eingeladen.<br />
Der Landesvorsitzende Hans-Peter<br />
Schimpgen begrüßte und dankte sehr<br />
herzlich dem <strong>Bund</strong>esvorsitzenden<br />
Hans Jacobs für dessen Teilnahme.<br />
Im Bericht des Landesvorsitzenden<br />
ging er zunächst auf die Personalsituation<br />
bei Landesforsten ein: Mit der<br />
jährlichen Einsparung von im Durch-<br />
waltungen in seinem Haus durch fehlende<br />
Neueinstellungsmöglichkeiten. Er<br />
verwies aber deutlich auf die angespannte<br />
Haushaltslage des Landes<br />
und den sich daraus ergebenden Einsparzwängen.<br />
Auch die von der Vorgängerregierung<br />
beschlossene weitere<br />
Einsparungsrunde von 1,5 % in den<br />
nächsten fünf Jahren sei noch nicht<br />
vom Tisch.<br />
Einen hohen Stellenwert nimmt für<br />
den Minister der Klimaschutz ein.<br />
Schon im nächsten Jahr soll ein Klimaschutzgesetz<br />
in den Landtag eingebracht<br />
werden, in dem auch die Rolle<br />
des Waldes für den Klimaschutz berücksichtigt<br />
werden soll. Seitens des<br />
<strong>BDF</strong>-Vorstandes wurde betont, dass für<br />
den anstehenden Waldumbau eine<br />
ausreichende Anzahl von qualifiziertem<br />
Fachpersonal in der Fläche eine zwingende<br />
Voraussetzung sei.<br />
schnitt knapp 30 Stellen, und das seit<br />
langen Jahren, nimmt der Arbeitsdruck<br />
beständig zu. Das Durchschnittsalter<br />
steigt stetig. Die Personaleinsparungen<br />
erfolgen, ohne dass den künftig geplanten<br />
Personalbestand benennt. Das<br />
geht einher mit einem spürbaren Motivationsverlust.<br />
Der <strong>BDF</strong> bleibt bei seinen<br />
Forderungen nach Einstellungen,<br />
um endlich mit einer gewissen Verjüngung<br />
des Personals zu beginnen. Den<br />
Offene Ohren fand beim Minister auch<br />
die vorgebrachte Kritik an dem zunehmenden<br />
Zentralismus des LBWH, der am Beispiel<br />
der Budgetierung sowie der geplanten<br />
zentralen Ausschreibung aller forstlichen<br />
Unternehmerarbeiten deutlich werde.<br />
Weitere Gesprächspunkte waren<br />
die geplante Errichtung eines zweiten<br />
Nationalparks in NRW (Senne), die Änderung<br />
der Laufbahnverordnung (Anerkennung<br />
als technischer Dienst), die<br />
Zukunft der Umweltbildung sowie die<br />
FSC-Zertifizierung im Staatswald.<br />
Abschließend wurde vereinbart,<br />
mindestens einmal jährlich ein Ministergespräch<br />
des <strong>BDF</strong>-Vorstandes durchzuführen.<br />
Das Gespräch endete mit einem<br />
Dank von Herrn Dr. Eisele, der bekanntlich<br />
Ende Januar kommenden<br />
Jahres in den Ruhestand tritt, an den<br />
<strong>BDF</strong> für die langjährige konstruktiv-kritische<br />
Zusammenarbeit. � StS<br />
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ständigen Gesprächen mit allen Landtagsfraktionen,<br />
der Weitergabe unserer<br />
Forderungen an Presse, Funk und<br />
Fernsehen, all dem Engagement stehen<br />
in diesem Bereich nur geringe Erfolge<br />
gegenüber.<br />
In der Halbzeitbilanz der Landesregierung<br />
vor ca. zwei Jahren wurden<br />
Wald und Forstwirtschaft (bei 43 % Anteil<br />
an der Landesfläche) mit nicht einem<br />
einzigen Wort erwähnt! Dringend
notwendig ist die Steigerung des Stellenwertes<br />
Wald in der Politik, gerade in<br />
Zeiten, in der die sich abzeichnenden<br />
Klimaänderungen endlich ernst genommen<br />
werden.<br />
Herr Schimpgen forderte zum<br />
Schluss seiner Rede dazu auf, neben<br />
all der thematischen Arbeit insbesondere<br />
auch die Treffen und den Austausch<br />
mit den Kollegen auszubauen.<br />
Die beantragte Satzungsänderung<br />
wurde gebilligt. Der Landesbeirat ist zukünftig<br />
kein Organ des <strong>BDF</strong> in Rheinland-Pfalz<br />
mehr. Es wird eine Geschäftsführung<br />
(zwei Personen) neu gebildet.<br />
Nach Entlastung des alten Vorstands<br />
kam es zu den angekündigten<br />
Neuwahlen des Landesvorsitzenden<br />
sowie weiterer Mitglieder des Landesvorstands.<br />
Folgende Personen wurden<br />
gewählt (siehe Bild):<br />
Landesvorsitzender: Jochen Raschdorf<br />
(Forstamt Soonwald)<br />
stv. Landesvorsitzender: Jürgen<br />
Thielen (Zentralstelle der Forstverwaltung)<br />
stv. Landesvorsitzender: Volker Müller<br />
(Forstamt Westrich)<br />
Geschäftsführerin: Carmen Barth<br />
(Berufsschule Bad Kreuznach/Forstamt<br />
Soonwald)<br />
stv. Geschäftsführerin: Kirstin Schehl<br />
(Zentralstelle der Forstverwaltung)<br />
Kassenprüfer: Werner Häußer und<br />
Werner Pfaff (beide Forstamt Kusel)<br />
Weiterhin im Amt sind, da die Wahlperiode<br />
noch läuft:<br />
Kassenführer: Helmut Baaden (Forstamt<br />
Annweiler)<br />
Landesredakteur: Michael Schimper<br />
(RHB Rheinland-Pfalz)<br />
Mitglieder im Landesvorstand sind<br />
darüber hinaus die Vorsitzenden der<br />
Regionalverbände.<br />
Hans-Peter Schimpgen bedankte<br />
sich für die Mitarbeit des bisherigen<br />
Landesvorstands und verabschiedete<br />
die Kollegen Michael Fohl, Michael<br />
Diemer und Otmar Koch.<br />
Jochen Raschdorf übernahm die<br />
Leitung der Mitgliederversammlung. Er<br />
bedankte sich sehr herzlich bei Hans-<br />
Peter Schimpgen für sein jahrelanges<br />
Engagement im Berufsverband. Herrn<br />
Schimpgen wurde durch Beschluss<br />
der Hauptversammlung die Ehrenmitgliedschaft<br />
verliehen.<br />
<strong>Bund</strong>esvorsitzender Hans Jacobs<br />
ging anschließend auf die Berliner<br />
Forstpolitik ein. Die Ziele, so führt er<br />
aus, sind im fernen Berlin die gleichen<br />
wie die des Landesverbandes: Politik<br />
und Gesellschaft zu erreichen und Wirkungen<br />
für Forstverwaltungen und die<br />
dort Beschäftigten zu erzielen. Hinsichtlich<br />
der Personaleinsparungen<br />
müsse die Politik wissen, dass der Erhalt<br />
der Einheitsforstverwaltung nicht<br />
mit stetigem Personalabbau einherge-<br />
hen kann. Gleichzeitig würde sich abzeichnen,<br />
dass in den nächsten Jahren<br />
in vielen <strong>Bund</strong>esländern voraussichtlich<br />
größere Einstellungen kommen<br />
werden.<br />
In Diskussionen zur Biodiversitätsstrategie<br />
wird von Gesprächspartnern<br />
gefordert, <strong>10</strong> % der Waldfläche aus der<br />
Bewirtschaftung zu nehmen. Das BMU<br />
hat große Gelder angekündigt, denn<br />
kein Land nimmt Flächen heraus ohne<br />
entsprechende Entschädigung. BML<br />
versuche momentan eine Waldstrategie<br />
zu entwickeln, dabei sucht der <strong>BDF</strong><br />
den Kontakt, um sich ggf. einbringen<br />
zu können.<br />
Nach der Abschlussdiskussion<br />
lud der neue Vorsitzende Jochen<br />
Raschdorf jetzt schon alle zur offenen<br />
Landesvorstandssitzung im Sommer<br />
2011 im WEZ ein. Nach Abschluss<br />
der Hauptversammlung fanden noch<br />
gute Gespräche bei guten Häppchen<br />
und einem leckeren Tropfen Nahewein<br />
statt. �<br />
V. l. n. r.: Volker Müller, Helmut Baaden, Jochen Raschdorf, Carmen Barth, Jürgen Thielen, Michael<br />
Schimpger. Nicht auf dem Bild ist Kirstin Schehl.<br />
<strong>BDF</strong> im Gespräch mit dem SPD-Ausschuss<br />
Umwelt und Forsten<br />
Anfang November fand das Gespräch<br />
beim SPD-Ausschuss Forsten<br />
in Mainz statt. Die MdL Friederike Ebli<br />
und David Langner sowie der Fraktionsmitarbeiter<br />
Christian Albers diskutierten<br />
erstmals in einem gemeinsamen<br />
Termin mit <strong>BDF</strong> und IG BAU.<br />
Anhand des Haushaltsentwurfs<br />
2011 wurde von den Verbänden die<br />
Befürchtung geäußert, dass Landes -<br />
forsten kaputtgespart wird. Das Per -<br />
sonal wird zunehmend reduziert, der<br />
Altersdurchschnitt steigt weiter an, vermehrt<br />
kommen gesundheitliche Ausfälle.<br />
Der Stellenwert des Waldes und von<br />
Landesforsten ist in den Haushaltszahlen<br />
kaum erkennbar. Es ist abzusehen,<br />
dass ökologisch, öko nomisch und ge-<br />
sellschaftlich wichtige Aufgaben nicht<br />
mehr in gewohntem Umfang und Qualität<br />
gebracht werden.<br />
Die mit 43 % überdurchschnittlich<br />
bewaldete Fläche in Rheinland-Pfalz ist<br />
für die Abpufferung der Klimaänderungen<br />
wichtiger denn je (siehe Bericht<br />
von M. Diemer im allgemeinen Teil).<br />
Der Wald ist sowohl Hauptbetroffener<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 29
AUS DEN LÄNDERN<br />
30 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
durch extremere Wetterereignisse als<br />
auch Puffer durch Biomasse-Nutzung<br />
und CO2-Bindung. Der <strong>BDF</strong> fordert,<br />
dass die Politik in Rheinland-Pfalz dies<br />
erkennt und entsprechend würdigt.<br />
Insbesondere muss endlich eine Festlegung<br />
erfolgen, bis zu welchen Zielzahlen<br />
die Personaleinsparung noch<br />
andauern wird. Die SPD-Parlamentarier<br />
wurden sehr intensiv gebeten, hier auf<br />
eine klare Festlegung zu dringen.<br />
Neben dem Klimawandel sind im<br />
rheinland-pfälzischen Wald diverse an-<br />
dere Ansprüche vorhanden. Zunehmenden<br />
Forderungen nach Naturschutz<br />
durch vollständigen Nutzungsverzicht<br />
bzw. Flächenstilllegungen stehen Forderungen<br />
nach mehr Biomassenutzung<br />
entgegen. Rheinland-Pfalz wird insbesondere<br />
durch seine ausgedehnten<br />
Waldgebiete als Wanderland geschätzt<br />
und vermarktet. Mit all den anderen Ansprüchen<br />
der einzelnen gesellschaftlichen<br />
Gruppen an das Ökosystem Wald<br />
entstehen diverse Zielkonflikte, die einer<br />
Lösung bedürfen. Der Generalist „Förs -<br />
Landesvorstand tagte letztmals<br />
in alter Zusammensetzung<br />
Am Vormittag vor der Hauptversammlung<br />
fand die letzte Sitzung des<br />
Landesvorstands vor der Neuwahl<br />
statt. Wesentliche Themen waren die<br />
Vorbereitung der anstehenden politischen<br />
Gespräche sowie die am Nachmittag<br />
stattfindenden Hauptversammlung<br />
(siehe separate Berichte).<br />
Der Stellenwert des Waldes und<br />
seiner naturnahen Bewirtschaftung<br />
kommt, im Unterschied zur Diskussion<br />
in der EU und im <strong>Bund</strong>, im Land<br />
viel zu kurz. Im Haushaltsentwurf sind<br />
ter“ ist dazu gut ausgebildet, durch Personal-<br />
und Finanzmittelkürzungen kann<br />
diese Rolle zunehmend nicht mehr<br />
wahrgenommen werden.<br />
Der <strong>BDF</strong> brachte ferner die Themen<br />
„Kommunalwaldbetreuung durch<br />
Landesforsten“, vermehrte Personaleinstellungen<br />
bei benachbarten Forstverwaltungen,<br />
den Wert der Ausbildung<br />
bei Landesforsten und die Ermöglichung<br />
von Zeitarbeitsverträgen in<br />
die Diskussion. �<br />
Anweisung zur Verkehrssicherungspflicht –<br />
auch bei Landesforsten!<br />
Gibt es bald eine Regelung zu den Verkehrssicherungspflichten?<br />
Foto: A. Ristau<br />
wieder einige Stellenhebungen, insbesondere<br />
von A<strong>10</strong> nach A11, enthalten,<br />
was aber nicht ausreicht, um die<br />
verschiedenen Beförderungsstaus<br />
abzu bauen.<br />
Beim Thema Vorbereitung der<br />
Haupt versammlung wurden Anregungen<br />
zur Anpassung der Satzung diskutiert.<br />
Die Medienarbeit nach der Versammlung<br />
wurde festgelegt.<br />
Weitere Themen waren Anpassungen<br />
in der Ausbildung, die schlechten<br />
Übernahmeaussichten nach erfolgter<br />
Das Thema ist von großer Bedeutung<br />
und wird – weil eine Richtlinie bei<br />
Landesforsten bisher nicht vorliegt –<br />
von uns weiter thematisiert werden<br />
(siehe <strong>BDF</strong>-Aktuell vom Mai und September<br />
20<strong>10</strong>). In Hessen wurde vor<br />
vier Jahren, in Niedersachsen schon<br />
vor sieben (!) Jahren eine Geschäftsbzw.<br />
Betriebsanweisung mit praktikablen<br />
Regelungen herausgegeben. In<br />
Rheinland-Pfalz sollte zuletzt die Änderung<br />
des <strong>Bund</strong>eswaldgesetzes abgewartet<br />
werden. Diese ist nun erfolgt.<br />
Damit besteht kein Grund mehr,<br />
weiter (z. B. bis zur erfolgten Landtagswahl<br />
im März nächsten Jahres?!)<br />
abzuwarten, bis auch in unserem<br />
<strong>Bund</strong>esland eine Regelung für die Kolleginnen<br />
und Kollegen bei Landesfors -<br />
Ausbildung, und die anstehende Kommunalreform.<br />
Zum Abschluss der Sitzung bedankte<br />
sich der Landesvorsitzende Hans-Peter<br />
Schimpgen bei den ausscheidenden<br />
Vorstandsmitgliedern Michael Diemer<br />
(Ausschuss höherer Dienst), Michael<br />
Fohl (Ausschuss gehobener Dienst) und<br />
Otmar Koch (Landesbeirat) für ihre langjährige<br />
und engagierte Mitarbeit mit einem<br />
Weinpräsent. Die erste Sitzung im<br />
neu gewählten Landesvorstand findet<br />
am 30. November 20<strong>10</strong> statt.<br />
ten zur Verfügung gestellt wird. Die<br />
Aufgaben nehmen ständig zu und<br />
gleichzeitig das Personal ständig ab,<br />
sodass jetzt Führungsverantwortung –<br />
und eben auch praktikable und verlässliche<br />
Regelungen in schwierigen<br />
Themenfeldern – gefragt ist. Der <strong>BDF</strong><br />
hat in einem Schreiben von Ende Ok to -<br />
ber an die Ministerin deutlich darauf<br />
hingewiesen, dass wir noch vor der<br />
Landtagswahl eine entsprechende Regelung<br />
erwarten. Wir werden über die<br />
Antwort und aktuelle Entwicklungen<br />
weiter berichten. �<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (0 65 31) 48 21<br />
bdf.rheinland-pfalz@t-online.de<br />
www.bdf-rlp.de
SAARLAND<br />
Neueinstellungen von Forstwirtauszubildenden<br />
Der SaarForst Landesbetrieb stellt<br />
zum 1. Oktober 20<strong>10</strong> neun Forstwirtauszubildende<br />
ein. Im Rahmen einer kleinen<br />
Feierstunde in der Betriebs zentrale<br />
erfolgte die Vertragsunterzeichnung am<br />
14. August 20<strong>10</strong>. Die in Begleitung ihrer<br />
Eltern erschienenen Auszubildenden<br />
wurden von Umwelt-Staatssekretär<br />
Staatssekretär Klaus Borger, PR-Vorsitzender Fred Koch, die Ausbilder und Betriebsleiter Michael<br />
Klein im Kreis der neuen Auszubildenden.<br />
AöR – Effizient, mit Synergieeffekten –<br />
derzeit jedoch nur „BLACKBOX“<br />
Im Januar 20<strong>10</strong> sollte es eine<br />
GmbH werden. Die Beschäftigten<br />
wehrten sich. Die GmbH war vom<br />
Tisch. Anschließend sollte die dramatische<br />
Personalsituation einer Lösung<br />
zugeführt werden. Das Finanzministerium<br />
verweigerte jedoch die erforderlichen<br />
Einstellungen. Deshalb sollte der<br />
Weg in eine AöR gegangen werden.<br />
Ziel war mehr Flexibilität, insbesondere<br />
in der Personalbewirtschaftung.<br />
Versprochen war vom neuen Minister<br />
die volle Einbeziehung des Personals.<br />
Eine Strukturarbeitsgruppe sollte<br />
Klarheit schaffen, welcher Weg der<br />
Bessere sei.<br />
In Erfurt nichts Neues<br />
Nach zehn weiteren Monaten gibt<br />
es nichts Offizielles zu berichten. Zwar<br />
ist aus gewöhnlich gut informierten<br />
Kreisen von einem fertigen Entwurf des<br />
Errichtungsgesetzes zu hören. Die für<br />
das Personal wichtigen Dinge wie<br />
Struktur, Standorte, Stellenplan und<br />
Einstellungskorridor sollen jedoch der<br />
Satzung der Anstalt vorbehalten bleiben.<br />
Im Klartext heißt das: „Erst mal in<br />
die Anstalt und dann ...?“! Ohne die<br />
Beteiligung der demokratisch gewählten<br />
Vertreter der Thüringer soll so über<br />
wesentliche Dinge zur Bewirtschaftung<br />
des Landeswaldes entschieden werden.<br />
Der Präsident des Gemeinde- und<br />
Städtebundes, Michael Brychcy, bezeichnete<br />
das gesamte Verfahren als<br />
„BLACKBOX“.<br />
Beteiligung als Lippenbekenntnis<br />
Aus der versprochenen umfassenden<br />
Beteiligung ist ein förmliches Verfahren<br />
geworden. Nur ein Fakt ist offiziell<br />
durch eine kleine Anfrage der<br />
Landtagsfraktion „DIE LINKE“ nun klar:<br />
Aus 43 Millionen € Zuschuss im Jahr<br />
20<strong>10</strong> sollen bis 2018 11 Millionen € Effi-<br />
Klaus Borger und Betriebsleiter Michael<br />
Klein begrüßt. Auf die neun freien Ausbildungsplätze<br />
hatten sich fast <strong>10</strong>0<br />
Interessierte beworben. In einem aufwendigen<br />
Auswahlverfahren aus theoretischen<br />
und praktischen Prüfungen,<br />
sowie einem Auswahlgespräch wurden<br />
die Forstwirtauszubildenden ausgesucht.<br />
Erfreulicherweise ist diesmal wieder<br />
eine Frau dabei.<br />
Der Vorstand des <strong>BDF</strong> Saar heißt<br />
die neuen Azubis willkommen und<br />
wünscht ihnen alles Gute für Ihre Ausbildung.<br />
Landesvorsitzender<br />
Telefon: (06 81) 9 71 70 16 d<br />
urban.backes@sfl.saarland.de<br />
THÜRINGEN<br />
zienzgewinn (Reduzierung der Zuschüsse)<br />
gezogen werden.<br />
Kosten soll das Ganze nichts. Die<br />
Frage ist: Für wen nichts? Wo wird der<br />
Bilanzstrich gezogen? Für die Beschäftigten<br />
bedeutet es wahrscheinlich noch<br />
mehr Aufgaben mit noch weniger Personal.<br />
Das kostet den Freistaat nun<br />
wirklich nichts (Messbares).<br />
Der <strong>BDF</strong> Thüringen ist immer noch<br />
nicht offiziell beteiligt worden. Die Zustimmung<br />
zu einer Blackbox kann jedoch<br />
von einer Fachgewerkschaft niemand<br />
ernsthaft erwarten.<br />
Die entscheidenden Fragen<br />
Wo kommen die Einsparungen her<br />
– aus Forstbetrieb oder Hoheit?<br />
Was ist der „Effizienzgewinn“ – mehr<br />
Holzeinschlag oder Personalabbau?<br />
Was ist „Flexibilität zur Schaffung<br />
einer bedarfsgerechten Personalausstattung“<br />
– Besetzung der offenen Stel-<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 31
AUS DEN LÄNDERN<br />
32 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
len laut Haushaltsplan 20<strong>10</strong> oder („sozial<br />
verträglicher“) Personalabbau und<br />
Aufgabenreduzierung solange bis das<br />
Geld reicht?<br />
Liegen alle Karten auf dem<br />
Tisch – Errichtungsgesetz, Satzung<br />
VERBAND DER BUNDESFORSTBEDIENSTETEN<br />
und Personalentwicklungskonzept –<br />
dann kann nach einer sachlichen<br />
Auseinandersetzung eine Entscheidung<br />
fallen. Es liegt nun am Minister<br />
und seiner Verwaltung, die Beteiligung<br />
einzuleiten.<br />
Gespräch mit dem BImA-Vorstand<br />
Am 8. November 20<strong>10</strong> waren Ulrich<br />
Dohle und Arno Fillies vom Vorstand<br />
des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst in der BImA-Zentrale<br />
in Bonn, um ein erstes Gespräch<br />
mit dem neuen Vorstandssprecher Dr.<br />
Jürgen Gehb und dem nunmehr für die<br />
Sparte <strong>Bund</strong>esforst zuständigen Vorstand<br />
Axel Kunze zu führen. Weiterer<br />
Teilnehmer war der Leiter der Sparte<br />
<strong>Bund</strong>esforst Gunther Brinkmann.<br />
Das Gespräch fand in ausgesprochen<br />
offener Atmosphäre statt. Nach<br />
der gegenseitigen kurzen Vorstellung<br />
wurde ein bunter Strauß von Themen<br />
erörtert: Probleme in den neuen<br />
<strong>Bund</strong>esforstbetrieben nach der Neustrukturierung,<br />
Ergebnis der Beschäftigtenbefragung,<br />
Sachstand zur 2.<br />
Tranche des Nationalen Naturerbes,<br />
Forstflächenverkauf, Geschäftsfeld<br />
A&E-Maßnahmen, Überlastung des<br />
Personals durch hohe Vakanzen im Revierdienst<br />
usw.<br />
Neustrukturierung<br />
Einigkeit bestand darüber, dass die<br />
Querschnittsbereichsleiter/-innen eine<br />
Schlüsselposition in den neuen<br />
<strong>Bund</strong>esforstbetrieben besetzen und eine<br />
große Verantwortung für den reibungslosen<br />
inneren Geschäftsbetrieb<br />
der <strong>Bund</strong>esforstbetriebe tragen. Diese<br />
Tätigkeit muss angemessen entlohnt<br />
werden und der Personenkreis muss<br />
zur Gewährleistung des komplexen<br />
Führungsauftrags ausreichend geschult<br />
werden. Die hohen Ansprüche<br />
an die Kommunikation, die durch die<br />
gewählte Organisationsform bedingt<br />
sind, werden über alle Ebenen hinweg<br />
noch nicht im ausreichenden Maße erfüllt.<br />
Dies bestätigen die Ergebnisse<br />
der Beschäftigtenbefragung. Hier sind<br />
vor allem weitere geeignete Maßnahmen<br />
zur Führungskräfteentwicklung<br />
gefragt.<br />
Bezüglich der 2. Tranche des Nationalen<br />
Naturerbes (25 000 ha) gibt es<br />
Teilnehmer der Gesprächsrunde in Bonn: Gunther Brinkmann, Dr. Jürgen Gehb, Ulrich Dohle,<br />
Arno Fillies und Axel Kunze (v. l. n. r.).<br />
derzeit Verzögerungen, da noch keine<br />
Einigkeit über die Flächenkulisse besteht.<br />
Forstflächenverkauf<br />
Ulrich Dohle machte erneut deutlich,<br />
dass der Forstflächenverkauf wichtige<br />
zukünftige Handlungsoptionen für die<br />
Vielleicht wird es ja ein Weihnachtsgeschenk<br />
für die Beschäftigten. �<br />
Sparte <strong>Bund</strong>esforst vereiteln kann und<br />
die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld<br />
der A&E-Maßnahmen gefährdet. Viele<br />
Kunden legen zu Recht großen Wert<br />
darauf, dass Flächen mit Kompensationsmaßnahmen<br />
dauerhaft im BImA-<br />
Eigentum bleiben. Zur Umsetzung des<br />
Regierungsprogramms „vernetzte und<br />
transparente Verwaltung“ muss die Portfoliostrategie<br />
ebenfalls angepasst werden,<br />
um die dort formulierten politischen<br />
Forderungen erfüllen zu können. Hier<br />
müssen gegenüber der Rechts- und<br />
Fachaufsicht die notwendigen Handlungsspielräume<br />
durchgesetzt werden.<br />
In diesem Zusammenhang konnte Arno<br />
Fillies einige Beispiele aus der Praxis beisteuern,<br />
welche die unzweckmäßige Aufgabenzuordnung<br />
in der BImA veranschaulichten.<br />
Gemeint sind die Geschäftsprozesse,<br />
wenn Kompensationsmaßnahmen<br />
auf landwirtschaftlichen Flächen<br />
der BImA durch die Sparte<br />
<strong>Bund</strong>esforst durchgeführt werden sollen.<br />
Hier entsteht regelmäßig ein hoher bürokratischer<br />
Aufwand mit entsprechenden<br />
Reibungsverlusten. Die BImA-Vorstände<br />
sagten eine Prüfung zu, wie hier etwa<br />
durch neue Aufgabenzuordnungen Sy -<br />
nergieeffekte erzielt werden können.<br />
Herausforderung<br />
Personal gewinnung<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon: (03 44 92) 4 46 42<br />
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Schließlich machten die Vertreter<br />
des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst auf die hohe Arbeitsbelastung<br />
im Revierdienst aufmerksam.<br />
Während in anderen Arbeitsbereichen<br />
Personal ergänzt wurde,<br />
was der Berufsverband ausdrücklich<br />
begrüßt und anerkennt, sind 40 Forstreviere<br />
– teils schon seit Jahren – unbesetzt.<br />
Die daraus resultierenden und<br />
den ohnehin gestiegenen Aufgaben<br />
geschuldeten Mehrbelastungen sind
nicht mehr zu verantworten. Viele Aufgaben<br />
können bereits nicht mehr bzw.<br />
nicht mehr in der vom Kunden gewünschten<br />
Qualität oder Zeit erfüllt<br />
werden. Das ist für ein Dienstleistungsunternehmen,<br />
das sich über qualitätsvolle<br />
Ergebnisse und Kundennähe definiert,<br />
kaum länger durchzuhalten.<br />
„Kundennähe“ ist dabei ein arg strapazierter<br />
Begriff, denn bei Fahrleistungen<br />
von 2 500–4 000 km pro Monat ist die<br />
Aufenthaltsdauer im Auto oft größer als<br />
beim Kunden oder im Wald. Arbeitsentlastungen<br />
durch Outsourcing von Teilarbeiten<br />
unterhalb der Ebene Revierleiter<br />
lassen kaum Entlastungen erwarten,<br />
denn dies wird schon umfangreich<br />
praktiziert (Unternehmereinsatz,<br />
Selbst werbung ...). Was der Objektmanager<br />
der Sparte FM ist, ist der Revierleiter<br />
der Sparte <strong>Bund</strong>esforst: Das Gesicht<br />
der BImA für den Kunden, der<br />
Point of Sale. Hier müssen alle Möglichkeiten<br />
ausgenutzt werden, damit die<br />
BImA ihrem Dienstleistungsauftrag gerecht<br />
wird.<br />
Angesprochen wurde auch die<br />
schlechte Ausgangslage der BImA im<br />
Wettbewerb mit anderen attraktiven Arbeitgebern<br />
um die zukünftigen Nachwuchskräfte.<br />
Hier müssen unbedingt<br />
geeignete Instrumente gefunden werden,<br />
um zukünftig gutes Forstpersonal<br />
zu gewinnen. Die BImA ist allerdings<br />
an die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
der gesamten<br />
<strong>Bund</strong>esverwaltung gebunden.<br />
Genau so wichtig ist es, das neu<br />
gewonnene Personal zu halten, indem<br />
zum Beispiel gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />
geboten werden. Hier ist mit<br />
der Arbeitsgruppe Tätigkeitsmerkmale<br />
endlich ein kleiner Schritt in die richtige<br />
Richtung gemacht worden.<br />
Spartenleiterin O und P<br />
Vor dem Gespräch mit dem BImA-<br />
Vorstand fand auch ein Gespräch mit<br />
der Leiterin der Sparte Organisation<br />
und Personal, Frau Stephanie Buchholz,<br />
statt. Auch in dieser Runde wurde<br />
Spende für polnische <strong>Forstleute</strong><br />
Der Ortsverband Altmark Ost, des<br />
<strong>BDF</strong>-Landesverbandes Sachsen-Anhalt<br />
e. V. spendete für die Angehörigen der<br />
verunglückten polnischen <strong>Forstleute</strong><br />
700,– Euro.<br />
Durch die persönlichen Kontakte<br />
zu polnischen <strong>Forstleute</strong>n der Forstdirektion<br />
Pila ist es dem Ortsverband Altmark<br />
Ost ein Bedürfnis, hier Unterstützung<br />
zu geben.<br />
MITTEN IM LEBEN. MITTEN IM BERUF.<br />
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u. a. die Neustrukturierung, die Personalentwicklung,<br />
die Beschäftigtenbefragung,<br />
die Zusammenarbeit mit den<br />
Gremien der Interessenvertretungen,<br />
sowie tarifliche und dienstrechtliche<br />
Themen erörtert.<br />
Parlamentarischer Abend<br />
Am folgenden Tag nahmen Arno<br />
Fillies und Ulrich Dohle dann am gemeinsamen<br />
parlamentarischen Abend<br />
des <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esverbandes und des<br />
Deutschen Forstwirtschaftsrates teil<br />
und führten mehrere Gespräche mit<br />
verschiedenen Abgeordneten des<br />
Deutschen <strong>Bund</strong>estages. Nähere Infor -<br />
mationen über diese sehr gelungene<br />
Veranstaltung sind im vorderen Teil dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> unter „Forstpolitik“ zu<br />
finden. � U. D.<br />
Geschäftsstelle <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esforst<br />
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Hans-Jürgen Albrecht, Ortsverband<br />
Altmark Ost<br />
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Wir gratulieren und wünschen allen beste Gesundheit, Motivation und Freude<br />
Das Leserfoto des Monats von Armin Ristau,<br />
Dassel: „Winteridylle mit vier Baumarten.“<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
65 Jahre: Robert Marquardt, Mecken-<br />
beuren (16.<strong>12</strong>.)<br />
76 Jahre: Peter Weidenbach, Bad<br />
Liebenzell (25.<strong>12</strong>.)<br />
77 Jahre: Arnold Kreutner, Breisach<br />
(02.<strong>12</strong>.)<br />
78 Jahre: Gerhard Schulz, Waldbronn-<br />
Etzenrot (13.<strong>12</strong>.)<br />
79 Jahre: Zäzilia Birk, Gengenbach<br />
(13.<strong>12</strong>.); Hermann Pfaff, Tennenbronn<br />
(20.<strong>12</strong>.); Walter Hauf, Stuppach (30.<strong>12</strong>.)<br />
80 Jahre: Günther Richter, Karlsruhe<br />
(<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.); Hans Weiberle, Künzelsau<br />
(13.<strong>12</strong>.); Erwin Lauterwasser, Kirchzarten<br />
(16.<strong>12</strong>.); Josef Heinzler, Wutöschingen<br />
(25.<strong>12</strong>.); Reinhard Stebner, Nollingen<br />
(28.<strong>12</strong>.)<br />
82 Jahre: Dr. Erich Bauer, Freiburg<br />
(20.<strong>12</strong>.)<br />
83 Jahre: Wilhelm Stolz, Immendingen<br />
(8.<strong>12</strong>.)<br />
89 Jahre: Adolf Baumann, Dauchingen<br />
(6.<strong>12</strong>.)<br />
90 Jahre: Dr. Max Scheifele, Stuttgart-<br />
Botnang (13.<strong>12</strong>.)<br />
94 Jahre: Rainer Winter, Müllheim (6.<strong>12</strong>.)<br />
95 Jahre: Gotthilf Schmid, Tübingen (9.<strong>12</strong>.)<br />
BAYERN<br />
70 Jahre: Friedhelm Mäckler, Münnerstadt<br />
(14.<strong>12</strong>.)<br />
80 Jahre: Hermann Thoma,<br />
Arberg (20.<strong>12</strong>.); Richard Kastner,<br />
Bayreuth (30.<strong>12</strong>.)<br />
81 Jahre: Richard Melichar, Auerbach<br />
(22.<strong>12</strong>.); Albert Remetter; Partenstein<br />
(30.<strong>12</strong>.)<br />
83 Jahre: Helmut Engelhardt,<br />
Forchheim (<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.); Heribert Högner,<br />
Regensburg (19.<strong>12</strong>.)<br />
84 Jahre: Rudolf Dimpflmeier, Teisendorf<br />
(03.<strong>12</strong>.); Ulrich Schmidt, Dießen (18.<strong>12</strong>.);<br />
Hans Butz, Pleystein (19.<strong>12</strong>.); Gunda<br />
Rasp, Würzburg (28.<strong>12</strong>.)<br />
85 Jahre: Hubertus Wild, München<br />
(24.<strong>12</strong>.)<br />
92 Jahre: Werner Wiesend,<br />
Würzburg (16.<strong>12</strong>.).<br />
BRANDENBURG<br />
81 Jahre: Eberhard Priem, Melchow<br />
(18.<strong>12</strong>)<br />
83 Jahre: Günter Helm, Burg (17.<strong>12</strong>)<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
80 Jahre: Bruno Funk, Gnoien (5.<strong>12</strong>.)<br />
70 Jahre: Rainer Köppe, Dargun (<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.).<br />
NIEDERSACHSEN<br />
70 Jahre: Uwe Gamradt, Buchholz/Nordheide<br />
(2.<strong>12</strong>.); Dirk Tielking, Bad Bederkesa<br />
(<strong>10</strong>.<strong>12</strong>.)<br />
74 Jahre: Horst Wißmann, Hess.-Oldendorf<br />
(2.<strong>12</strong>.)<br />
75 Jahre: Eckhard Seebaß;<br />
29439 Lüchow (25.<strong>12</strong>.)<br />
83 Jahre: Dietrich Schulze, Brietlingen<br />
(6.<strong>12</strong>.)<br />
84 Jahre: Franz Oberwandling, 21354<br />
Bleckede (23.<strong>12</strong>.)<br />
85 Jahre: Kurt Kaase, Bad Essen (2.<strong>12</strong>.);<br />
Helmut Schmidt-Harries, Wienhausen<br />
(16.<strong>12</strong>.)<br />
88 Jahre: Klaus Bode, Hatten-Sandkrug<br />
(4.<strong>12</strong>.)<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
65 Jahre: Hans Lenzen, Rheinbach<br />
(26.<strong>12</strong>.)<br />
70 Jahre: Karl Meinberg, Lichtenau<br />
(15.<strong>12</strong>.); Adolf Althaus, Bad Laasphe<br />
(25.<strong>12</strong>.)<br />
71 Jahre: Henning Darley, Arnsberg<br />
(24.<strong>12</strong>.)<br />
75 Jahre: Manfred Smolibocki, Höxter<br />
(15.<strong>12</strong>.)<br />
81 Jahre: Rolf Lüttich, Alfter (13.<strong>12</strong>.)<br />
83 Jahre: Eberhard Dehmel, Radevormwald<br />
(8.<strong>12</strong>.)<br />
85 Jahre: Hans-Dietrich Wuttke, Bergisch<br />
Gladbach (2.<strong>12</strong>.); Hubert Sadowski, Sendenhorst<br />
(16.<strong>12</strong>.)<br />
94 Jahre: Hubertus Freiherr von Wrede,<br />
Bad Driburg (<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.); Peter van Cuick,<br />
Hürtgenwald (24.<strong>12</strong>.)<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
65 Jahre: Hubert Clemens, Hermeskeil<br />
(30.<strong>12</strong>.); Joachim Bernstorff, Meddersheim<br />
(03.<strong>12</strong>.)<br />
75 Jahre: Winfried Gast, Römerberg<br />
(30.<strong>12</strong>.).<br />
80 Jahre: Hermann Retzmann, Bickenbach<br />
(08.<strong>12</strong>.)<br />
82 Jahre: Kurt Caspari, Schauren<br />
(31.<strong>12</strong>.); Helmut Paganetti, Leutesdorf<br />
(26.<strong>12</strong>.)<br />
83 Jahre: Jakob Scherr, Altleiningen<br />
(09.<strong>12</strong>.)<br />
84 Jahre: Herbert Kaiser, Naunheim<br />
(18.<strong>12</strong>.)<br />
87 Jahre: Karl Knobloch, Bad Dürkheim<br />
(13.<strong>12</strong>.)<br />
88 Jahre: Rudolf Bechtoldt, Mayen<br />
(15.<strong>12</strong>.)<br />
89 Jahre: Karl Gerheim, Cramberg<br />
(26.<strong>12</strong>.); Nikolaus Roehlinger, St. Wendel<br />
(05.<strong>12</strong>.)<br />
95 Jahre: Josef Noll, Winden (04.<strong>12</strong>.).<br />
SAARLAND<br />
87 Jahre: Willi Molter, Schwalbach<br />
(29.<strong>12</strong>.)<br />
SACHSEN<br />
76 Jahre: Rolf Naumann, Thalheim<br />
(19.<strong>12</strong>.);<br />
76 Jahre: Eckhard Riedel, Wermsdorf<br />
(31.<strong>12</strong>.);<br />
77 Jahre: Siegfried Hertrampf, Dippoldiswalde<br />
(02.<strong>12</strong>.);<br />
77 Jahre: Werner Schramm, Marienberg<br />
(14.<strong>12</strong>.);
80 Jahre: Volker Mayer, Possendorf<br />
(22.<strong>12</strong>.);<br />
81 Jahre: Egon Stark, Mühlleithen<br />
(16.<strong>12</strong>.);<br />
82 Jahre: Wolfgang Zscheile, Stolpen<br />
(18.<strong>12</strong>.)<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
77 Jahre: Peter Kruber, Roßdorf (6.<strong>12</strong>.)<br />
80 Jahre: Günter Finke, Obersdorf (9.<strong>12</strong>.)<br />
82 Jahre: Hans Thiele, Coswig/Anhalt<br />
(2.<strong>12</strong>.)<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
70 Jahre: Fritz Abel, Mönkloh (16.<strong>12</strong>.)<br />
71 Jahre: Jochen Günther, Mölln (31.<strong>12</strong>.)<br />
82 Jahre: Hans Martin Riechers, Rosdorf<br />
(19.<strong>12</strong>.)<br />
84 Jahre: Erich Nehlsen, Nordhastedt<br />
(31.<strong>12</strong>.)<br />
85 Jahre: Günter Hennings, Wentorf<br />
(<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.), Hans Wehde, Schönwohld<br />
(31.<strong>12</strong>.)<br />
THÜRINGEN<br />
70 Jahre: Peter Ißleib, Saaldorf (26.11.)<br />
72 Jahre: Horst Steinbauer, Waldeck<br />
(<strong>12</strong>.11.)<br />
74 Jahre: Horst Fulge, Kaltennordheim<br />
(25.11.)<br />
75 Jahre: Bernhard Fahrig, Nieder -<br />
orschel (15.11.)<br />
77 Jahre: Günter Herrmann, Plaue<br />
(9.11.); Heinz Becker, Rastenberg (17.11.)<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong> (<strong>BDF</strong>), Geschäftsstelle,<br />
Friedrichstraße 169/170, <strong>10</strong>117 Berlin,<br />
Telefon (0 30) 40 81-67 00, Telefax (0 30) 40 81-67 <strong>10</strong>,<br />
Info@bdf-online.de – Fachgewerkschaft<br />
für Forst beamte und -beschäftigte<br />
im Deutschen Beamtenbund (dbb).<br />
www.bund-deutscher-forstleute.de<br />
Verantwortlicher Chefredakteur:<br />
Armin Ristau, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />
Telefon (0 55 64) 9 11 24 (p),<br />
Telefax (0 55 64) 9 11 23 (p),<br />
bdf.aktuell@ t-online.de.<br />
Gesamtherstellung und Vertrieb:<br />
Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach.<br />
Bestellanschrift, Anzeigen:<br />
Joh. Heider Verlag GmbH<br />
Paffrather Straße <strong>10</strong>2–116<br />
51465 Bergisch Gladbach,<br />
Tel.: (0 22 02) 95 40-35<br />
heider@heider-verlag.de,<br />
Anzeigentarif:<br />
Nr. 36 vom 1. Januar 20<strong>10</strong><br />
Bezugsbedingungen:<br />
<strong>BDF</strong> AKTUELL erscheint monatlich. Bezugspreis<br />
monat lich 2,60 € zuzüglich Porto + Verpackung, für<br />
<strong>BDF</strong>-Mitglieder im Beitrag eingeschlossen.<br />
Erscheinungsweise: zum 5. jeden Monats.<br />
ISSN 0945-6538<br />
Redaktionsschluss:<br />
Am 7. des Vormonats bei der Redaktion. Bestellungen<br />
sind an den Verlag zu richten. Alle den Text angehenden<br />
Zuschriften sind an die Redaktion und<br />
<strong>BDF</strong>-Pressestelle, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />
zu richten. Die mit Namen oder Anfangsbuch -<br />
staben versehenen Artikel geben nicht unbedingt die<br />
Meinung des <strong>BDF</strong> wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr. Aus Platzgründen behält<br />
sich die Redaktion Kürzungen von Beiträgen vor.<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages,<br />
bei Streik oder in Fällen höherer Gewalt kein Entschädigungsanspruch.<br />
Der Informationsstelle zur Feststellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern angeschlossen<br />
Das Kennwort für den geschützten Internetzugang lautet im<br />
November: frost<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Die Redaktion des <strong>BDF</strong> aktuell und die <strong>Bund</strong>esleitung wünschen Ihnen<br />
eine besinnliche Weihnachtszeit, frohe Feiertage<br />
und genügend Zeit, inne zu halten.<br />
Für den Jahreswechsel und das Jahr 2011 alles Gute,<br />
Erfolg und Gesundheit und immer viel Freude am <strong>BDF</strong> aktuell.<br />
Verehrte Leserinnen und Leser.<br />
Einem Teil der Auflage liegt die neue<br />
Beitrags tabelle des <strong>BDF</strong>-Landesverbandes<br />
Bayern bei.<br />
FREUD UND LEID PERSONELLES<br />
Foto: Jens Bredehorn, pixelio.de.<br />
Wir gedenken<br />
unserer Verstorbenen<br />
Fritz Rieth, Donaueschingen, 82 Jahre (August 20<strong>10</strong>)<br />
Heinrich Schneider, Adelsheim, 90 Jahre<br />
(Oktober 20<strong>10</strong>)<br />
Heinrich Kempf, Schutterwald-Langhurst, 77 Jahre<br />
(Oktober 20<strong>10</strong>)<br />
Reiner Stanzel, Wiesen, 67 Jahre (9. 11. 20<strong>10</strong>).<br />
Hermann Wilkens, Werlte, 71 Jahre<br />
(19. August 20<strong>10</strong>)<br />
Paul Hesse, Rüthen, 84 Jahre (22.09.20<strong>10</strong>)<br />
Ewald Sondermann, Netphen, 84 Jahre (1.11.20<strong>10</strong>)<br />
Adolf Louis, 84 Jahre (11.07.20<strong>10</strong>)<br />
Jürgen Frohwein, 73 Jahre ( 27.09.20<strong>10</strong>).<br />
Berthold Willms, 95 Jahre (Oktober 20<strong>10</strong>)<br />
Helmut Grabau, Fockbek, 89 Jahre (27.<strong>10</strong>.20<strong>10</strong>)<br />
<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 35
für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in der Frühjahrs- und<br />
Herbstsaison 20<strong>10</strong>!<br />
In diesem Jahr Jahr haben wir für für Sie 14 Mio. Pflanzen geliefert und <strong>12</strong> Mio.<br />
Pflanzen gepflanzt.<br />
Wir W ir haben gern mit Ihnen gearbeitet und freuen uns über die große<br />
Zufriedenheit, Zufriedenheit, die die Sie Sie immer immer wieder wieder zum<br />
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bringen.<br />
Ihre<br />
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Zuverlässigkeit machen aus uns starke Partner<br />
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Projekte.<br />
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Baumschule<br />
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Neuhäusel NNeuhäusel<br />
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Granschütz GGranschütz<br />
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Energieplantagen<br />
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Wir bedanken uns bei allen Kunden<br />
Betriebsleitung:<br />
Dir Dirk k Hörsc Hörsch h<br />
Auftragsverwaltung: Auftragsver<br />
agsver waltung:<br />
Dori Doris s Fr Fries ies<br />
Am Stundenstein Stundenstei<br />
tundenstei n / B 49<br />
56337 56337 Eitel Eitelborn<br />
/ Weste Westerwald rwald<br />
Tel Tel.: el.:<br />
02620 02620 / / 9449–0<br />
9449–0<br />
e-mai e-mail: l: PP PPNeuhaeusel@baumschule.de<br />
N Neuhaeusel@baumschule.de<br />
BBetriebsleitung:<br />
etriebsleit<br />
it ung: KKatharina<br />
atharina<br />
KKretschmar<br />
retschmar<br />
Auftra Auftragsverwaltung: gsv e erwaltung:<br />
Ge Gerlinde rlinde<br />
Lode<br />
Baumschule<br />
Baumschulenweg nweg<br />
1<br />
04932 Gro Großthiemig ßthiemig<br />
Te Tel.: el.<br />
: 035343 / 389<br />
ee-mail: -mail:<br />
PPGro<br />
PPGroßthiemig@baumschule.de<br />
ßthiemig@baumschule.de<br />
BBetriebsleitung:<br />
etriebsle<br />
it itung:<br />
Fra Frank nk He Hesse sse<br />
Auftra Auftragsverwaltung:<br />
gsv e erwaltung:<br />
Chr Christian istia<br />
n Me Mehlig hlig<br />
Gut Haide Haideck ck<br />
95145 Oberko Oberkotzau tzau<br />
Tel. Tel.: el. : 09284 / 561<br />
ee-mail: -mail:<br />
PPFra PPFrankenwald@baumschule.de<br />
PPFrankenwald@baumschule.de<br />
Betriebsleitung:<br />
Betrieb sleitung: Frank<br />
Mehlig<br />
Baumschulleit<br />
Baumschulleiter: Baumschulleit<br />
Baumschulleiter:<br />
er: St Steffen Steff<br />
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Arland<br />
06679 Granschütz<br />
Granschütz<br />
anschütz<br />
Fax: Fax:<br />
ax: 03 03 44 44 41 41 / / 34 34 908<br />
908<br />
Mobil: Mobil: 0163 / / 265 7907<br />
e-mail: PPGranschuetz@baumschule.de<br />
Geschäftsführer: Dr. Dirk Landgraf<br />
Abteilungsleiter:<br />
Dr. Andreas Winkelmann<br />
Am Stundenstein / B 49<br />
56337 Eitelborn / Westerwald<br />
Tel.:02620 / 9449 55<br />
e-mail: info@energieholzanlagen.de<br />
Frohe Festtage und ein erfolgreiches neues Jahr<br />
www.baumschule.de www.energieholzanlagen.de