Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
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FORSTPOLITIK<br />
Die Holzwerkstoffindustrie wendet sich gegen die gesteigerte primäre<br />
energetische Nutzung des Holzes. Foto: Bernd Sterzl, pixelio.de<br />
4 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
konkreten Holzbeschaffungskonzeption<br />
erfolgen.<br />
KUPs bisher ohne realistische<br />
Chance<br />
In diesem Zusammenhang wird immer<br />
wieder mit Kurzumtriebsplantagen<br />
(KUPs) als Lösung für das Rohstoffproblem<br />
argumentiert. Hier bestände die<br />
Möglichkeit, auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen Biomasse mit deutlich höheren<br />
Zuwachsraten als im Wald zu produzieren.<br />
Im Übrigen wurde der Biomasse<br />
aus KUPs in einem Gutachten der<br />
<strong>Bund</strong>esregierung ein Höchstmaß an<br />
CO2-Emissionsvermeidung attestiert.<br />
Doch auch hier besteht eine Unwucht,<br />
da derzeit nur Grenzertragsböden für<br />
die Anlage von KUPs zur Verfügung<br />
stehen. Die Förderung der Biogasanlagen<br />
durch das EEG hat die Rendite -<br />
erwartung der Flächeneigentümer so<br />
stark ansteigen lassen, dass in weiten<br />
Teilen der Republik KUPs keine realistische<br />
Alternative darstellen. Auch hier<br />
ist eine deutliche Nachjustierung erforderlich,<br />
die hoffentlich durch die Evaluierung<br />
des EEG geschehen wird.<br />
Distanz zur<br />
VHI-Pressekampagne<br />
Diese Grundsätze hat der <strong>BDF</strong> gemeinsam<br />
mit dem Verband der Holzwerkstoffindustrie<br />
in einer gemeinsamen<br />
Erklärung veröffentlicht (siehe<br />
<strong>BDF</strong> aktuell <strong>10</strong>/20<strong>10</strong>). Bedauerlicherweise<br />
ist der <strong>BDF</strong> derzeit in die Mitverantwortung<br />
für eine Pressekampagne<br />
des VHI genommen worden, die sich<br />
gegen die energetische Nutzung von<br />
Holz an sich richtet. Der <strong>BDF</strong> hat sich in<br />
der gemeinsamen Erklärung mit dem<br />
VHI jedoch nicht generell gegen die<br />
Sauvesper und EU-Forstpolitik<br />
Erstmals fand die Sauvesper<br />
nicht im Wald statt, sondern wetterunabhängig<br />
inmitten der Stadt. Bereits<br />
zum dritten Mal veranstaltete<br />
der <strong>BDF</strong> gemeinsam mit dem DFWR<br />
seine gemeinsamen Traditions -<br />
gespräche in Berlin mit Politikern,<br />
Experten und Entscheidungsträgern<br />
aus Parlament und Verwaltung<br />
Ungewöhnlich wie das späte Datum<br />
fand die diesjährige Sauvesper<br />
des <strong>BDF</strong> am 9. November nicht im<br />
Wald, sondern in einem Restaurant in<br />
der Mitte von Berlin statt.<br />
energetische Nutzung ausgesprochen<br />
(bspw. fördert die Brennholznutzung<br />
die Bindung der Bevölkerung an den<br />
Wald), sondern möchte die stoffliche<br />
Nutzung vorschalten.<br />
Es ist wichtig, die Politik deutlich<br />
auf Missstände hinzuweisen und eine<br />
entsprechende Nachjustierung einzufordern.<br />
Wenn in der Öffentlichkeit allerdings<br />
der Eindruck entsteht, dass die<br />
energetische Holznutzung an sich abzulehnen<br />
ist, dann besteht die Gefahr,<br />
dass die Waldbewirtschaftung und die<br />
Waldbesitzer selbst in die Diskussion<br />
geraten und das ist unbedingt zu verhindern.<br />
Der <strong>BDF</strong> sieht die Priorität eindeutig<br />
darin, die dargestellten Standpunkte<br />
deutlich und sachlich im Rahmen<br />
der Gespräche in Politik und Verwaltung<br />
zu vertreten, anstatt sich mit<br />
Fotomontagen brennender Holzerntemaschinen<br />
zu beschäftigen. � HJ<br />
Der <strong>BDF</strong> lehnt Pressehetzkampagnen mit brennenden Forwardern, die die notwendige Einheit der<br />
Forst- und Holzbranche gefährden, ab. Foto: VHI<br />
Zusage von Ministerin Aigner<br />
Mit Unterstützung des DFWR,<br />
durch die Nähe zum Regierungsviertel<br />
und im Rahmen eines spannenden<br />
Themas gelang es, erfreulich viele Zusagen<br />
auf unsere Einladung zu erhalten.<br />
Neben vielen Mitgliedern der<br />
<strong>Bund</strong>estagsausschüsse „Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz“<br />
sowie „Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit“ hatte sich auch<br />
die parlamentarische Staatssekretärin<br />
im <strong>Bund</strong>esumweltministerium (BMU)<br />
MdB Ursula Heinen-Esser eingefunden.<br />
Daneben nahmen auch MDir Clemens<br />
Neumann (Abteilungsleiter 5,<br />
BMELV) und Dr. Manfred Klein (BfN) an<br />
der diesjährigen Sauvesper teil.<br />
EU-Forstpolitik und Klimawandel<br />
Diesen Themenkreis hatte sich unser<br />
Kollege Michael Diemer, Vizepräsident<br />
der UEF, für seinen Einführungsvortrag<br />
(siehe Seite 7) gesucht, an den<br />
sich eine spannende Diskussion anschließen<br />
sollte.