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Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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lässliche Einstellungskorridor im Landesforstdienst<br />

ist auch für die Zukunft<br />

mehr denn je unabdingbar.<br />

Im Verlauf des Ministergespräches<br />

kamen wir dann allerdings auch auf<br />

Missstände in der Landesforstverwaltung<br />

zu sprechen. Als erstes wurde die<br />

noch immer ausstehende Neufassung<br />

der Dienstbekleidungsvorschrift angemahnt,<br />

deren Erscheinen Minister<br />

Backhaus gegenüber dem <strong>BDF</strong> schon<br />

für den Jahresbeginn 2009 (!) versprochen<br />

hatte. Seitdem ist die Entscheidung<br />

dazu immer wieder verschoben<br />

worden, und die <strong>Forstleute</strong> nicht nur in<br />

der Landesforstanstalt, sondern auch<br />

in den Nationalparken und im Ministerium<br />

selbst müssen damit leben. Nicht<br />

zuletzt der seit Jahren eingefrorene<br />

Entschädigungssatz von 7 Euro im Monat<br />

wurde damit bis heute fortgeschrieben.<br />

Hier blieb allerdings nicht mehr<br />

als die lapidare Feststellung, dass die<br />

Neufassung immer noch kurz vor der<br />

Unterschrift stehe.<br />

Ein weiteres Problem ist die Nachversteuerung<br />

von Dienstwohnungsverhältnissen<br />

rückwirkend bis 2004, bei<br />

der den betroffenen <strong>Forstleute</strong>n oft<br />

Nachzahlungen im vierstelligen, vereinzelt<br />

sogar fünfstelligen Bereich ins<br />

Haus stehen. Das Thema ist im Ministerium<br />

bekannt, allerdings ist Rat oder<br />

Hilfe von dort nicht zu erwarten. Staatssekretär<br />

Dr. Karl Otto Kreer, dem in sei-<br />

ner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />

das Thema vertraut ist,<br />

führte dazu aus, dass es keine Bevorzugung<br />

gegenüber den Mitarbeitern<br />

geben kann, die keine Dienstwohnung<br />

haben und zur Einkommensteuer veranlagt<br />

werden. Deshalb wird es keine<br />

Übernahme von Verpflichtungen durch<br />

das Land bzw. die Landesforst geben.<br />

Für den <strong>BDF</strong> ist diese Haltung unverständlich,<br />

denn im Unterschied zu normalen<br />

Mietverhältnissen hat ein Dienstwohnungsinhaber<br />

kein Wahlrecht, wo<br />

er wohnt. Und keiner der betroffenen<br />

Kollegen hat den Mietwert seiner Wohnung<br />

selbst festgelegt!<br />

Als dritter Problempunkt wurde angesprochen,<br />

dass es seit Gründung<br />

der Landesforstanstalt keine Verbeamtungen<br />

mehr gibt. Obwohl für die Landesforstanstalt<br />

die Dienstherrenfähigkeit<br />

gesetzlich verbrieft ist und die hoheitlichen<br />

Aufgaben der Forstverwaltung<br />

dort wahrgenommen werden,<br />

sind alle jungen Kollegen seitdem ausschließlich<br />

als TV-L-Beschäftigte angestellt<br />

worden. Der <strong>BDF</strong> sieht hier den<br />

Grundsatz verletzt, dass hoheitliche<br />

Aufgaben durch Beamte wahrgenommen<br />

werden. Zu diesem Punkt versprachen<br />

Minister Backhaus und Staatssekretär<br />

Kreer eine Prüfung durch das<br />

Landwirtschaftsministerium.<br />

Das Fazit dieses Gesprächs aus<br />

unserer Sicht: Bei den großen Themen<br />

Weiterer Stellenabbau in den Revieren<br />

Die in den Niedersächsischen<br />

Landesforsten geplante Weiterentwicklung<br />

der Revierorganisation steht<br />

offenbar weitgehend fest, letzte Abstimmungen<br />

sollten noch im November<br />

mit den Forstamtsleitern beim regelmäßigen<br />

Monatsmeeting vorgenommen<br />

werden. Auf dem bis dahin<br />

geltenden Diskussionsstand aufbauend<br />

führten Vertreter des <strong>BDF</strong> (Tido<br />

Bent, Karsten Lührs, Ernst-August<br />

Bergmann) am 9. November 20<strong>10</strong> ein<br />

Gespräch mit dem Präsidenten der<br />

NLF, Herrn Dr. Klaus Merker, und dem<br />

auch für Organisationsentwicklung zuständigen<br />

Personalchef Andreas Baderschneider.<br />

Ziel der Planung ist eine weitere Angleichung<br />

der Reviergrößen ausgerichtet<br />

am jährlichen Hiebssatz. Im Schnitt<br />

werden hier künftig <strong>10</strong> 000 Fm erwartet.<br />

Aus Sicht der Betriebsleitung spielt die<br />

Arbeitsbelastung durch die übrigen<br />

Aufgaben und individuelle Erschwernisse<br />

bei der Bemessung nur eine<br />

untergeordnete Rolle. Diese würden<br />

sich in der Regel durch unterschiedlichen<br />

Einzelumfang in der Summe wieder<br />

weitestgehend ausgleichen. Seitens<br />

des <strong>BDF</strong> wird hier die Forderung<br />

vertreten, wenigstens die sich hinter<br />

den Festmetern verbergende jährliche<br />

Hiebsfläche als zweite Größe einfließen<br />

zu lassen, ein aus Sicht der Betroffenen<br />

und der forstpolitischen Zielrichtung<br />

herrscht weitgehende Übereinstimmung<br />

mit dem Landwirtschaftsministerium.<br />

Minister und <strong>BDF</strong> sind nach<br />

zwölf(!) Jahren in vielen Positionen zusammen<br />

und haben eine beachtenswerte<br />

Zusammenarbeit – auch über kritische<br />

Zeiten hinweg gestaltet.<br />

Der <strong>BDF</strong> wird sich mit dafür einsetzen,<br />

dass auch in der neuen Abteilung<br />

für Nachhaltigkeit, Forsten und Naturschutz<br />

die Interessen der <strong>Forstleute</strong> gewahrt<br />

werden. Der Berufsstand und dem<br />

Wald muss die Bedeutung bemessen<br />

werden, die uns und dem Wald auf<br />

Grund der Wirkungen und Leistungen<br />

zukommt. Dabei setzen sowohl der Minister<br />

und seine Mitarbeiter als auch unser<br />

Berufsverband auf die Fortsetzung<br />

der Zusammenarbeit eines sachgerechten,<br />

konstruktiven Dialoges, der auch<br />

unbequeme Wahrheiten nicht scheut.<br />

Von den alltäglichen Sorgen der<br />

Forstbediensteten allerdings haben<br />

sich die Ministeriumsvertreter seit der<br />

Verselbstständigung der Landesforst<br />

M-V weiter entfernt. Hier blieben die Erwartungen<br />

des <strong>BDF</strong> M-V oft unerfüllt.<br />

Dies ist eine neuartige Situation aber<br />

dann eben auch neue Aufgabe – ganz<br />

sicher nicht nur für die Landesleitung<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (0 38 43) 85 53 32<br />

bdf-m/v@web.de<br />

NIEDERSACHSEN<br />

wichtiger Faktor für den Zeitbedarf der<br />

Maßnahmenvorbereitung und bei unterschiedlichen<br />

Wuchsleistungen und Altersklassen<br />

eher für die Schaffung vergleichbarer<br />

Arbeitsvolumen in den einzelnen<br />

Revieren geeignet.<br />

Aber diese will man vielleicht auch<br />

gar nicht erreichen. Deutlich erkennbar<br />

ist die Zielsetzung, bei einem von der<br />

Revierleitung nicht mehr allein zu bewältigenden<br />

Arbeitsumfang und zur<br />

Brechung von Arbeitsspitzen künftig<br />

externe Dienstleister einzusetzen, um<br />

damit mehr Arbeits- vor allem aber<br />

Kostenflexibilität zu erreichen.<br />

Ein Katalog delegierbarer Tätigkeiten<br />

und nicht delegierbarer Kernaufga-<br />

AUS DEN LÄNDERN<br />

<strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong> 25

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