Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
Ausgabe 12/10 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EDITORIAL INHALT<br />
2 <strong>BDF</strong>aktuell <strong>12</strong>•20<strong>10</strong><br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
„Holz wird knapp, die Preise steigen, endlich lohnt sich<br />
die Waldbewirtschaftung wieder.“ So ähnlich könnte eine<br />
zugegebenermaßen eindimensionale Botschaft der Forstwirtschaft<br />
dieser Tage lauten. Demnach wäre doch alles<br />
gut, oder?<br />
Doch stattdessen erhitzt die Pressekampagne des VHI (Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie)<br />
die forstlichen Gemüter. Und indirekt gerät auch der <strong>BDF</strong> in die öffentliche<br />
Schusslinie der Gegner dieser Kampagne.<br />
Doch worum geht es eigentlich?<br />
Die Verbandslandschaft in Berlin ist sehr vielfältig. Schon seit Jahren zeigt sich, dass politisches<br />
Gehör nur in dem Maße zu erlangen ist, wie es gelingt, über Verbands- und Verbandsgruppengrenzen<br />
hinweg Gemeinsamkeiten zu identifizieren und politisch zu artikulieren.<br />
Nachdem der <strong>BDF</strong> in den vergangenen Monaten den Kontakt zu den Umweltschutzverbänden<br />
und -institutionen deutlich intensiviert hat, wurde nunmehr auch Kontakt<br />
mit der Holz verarbeitenden Industrie aufgenommen.<br />
Nach mehreren Gesprächen mit unterschiedlichen Verbänden wurde eine Thematik, die<br />
letztendlich allgemeine Brisanz hat, nämlich das Verhältnis zwischen stofflicher und<br />
energetischer Holznutzung, in einer gemeinsamen Erklärung mit dem VHI (<strong>BDF</strong> Aktuell<br />
<strong>10</strong>/20<strong>10</strong>) aufgegriffen.<br />
Darin sprechen wir uns nicht gegen die energetische Holznutzung aus, die im Übrigen<br />
mittlerweile einen wichtigen Beitrag für die Ertragslage vieler Forstbetriebe darstellt. Wir<br />
fordern eine Stärkung der Kaskadennutzung und eine stärkere Ausrichtung der gesetzlichen<br />
Vorgaben und Förderrichtlinien auf die tatsächlichen Rohstoffpotenziale (vgl. Artikel<br />
in diesem Heft).<br />
Völlig unabhängig davon hat der VHI in der Folgezeit eine Pressekampagne gegen die<br />
„Holzverbrennung“ gestartet, die ob ihrer teilweise reißerischen Aufmachung für erheblichen<br />
Widerspruch gesorgt hat. Der <strong>BDF</strong> ist weder involviert in diese Kampagne noch<br />
unterstützt er sie.<br />
Schon seit Langem fordern wir Verwaltung und Politik auf, eine schlüssige Konzeption in<br />
Bezug auf den möglichen Beitrag der Biomasse für die von der <strong>Bund</strong>esregierung eingeleitete<br />
Energiewende vorzulegen, bislang leider ohne Erfolg. Jeder, der den <strong>BDF</strong> nun für<br />
einen „Forwarderbrandstifter“ hält, möge sich vor Augen führen, mit welchen Mitteln wir<br />
bislang unsere gewerkschaftlichen und forstpolitischen Ziele und Forderungen artikuliert<br />
haben. Es ist unschwer zu erkennen, dass eine einseitige und bewusst überzeichnende<br />
Pressearbeit nicht unser Ding ist.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch wenn das Wetter dies lange nicht anzeigte, so nähern<br />
wir uns doch unweigerlich dem Jahresende. Die <strong>BDF</strong>-<strong>Bund</strong>esleitung schaut auf ein<br />
ereignisreiches Jahr zurück, in dem wir versucht haben, Ihre Belange auf bundespolitischer<br />
Ebene in vielen Themenbereichen zu vertreten. Die vielfältigen Rückmeldungen<br />
bestärken uns in dem eingeschlagenen Weg. Die vielen Besuche in den Landesverbänden<br />
haben mir gezeigt, wie engagiert, sachlich und fachlich fundiert Berufspolitik betrieben<br />
wird. Die Erfolge unserer Bemühungen sind manchmal überschaubar, aber der <strong>BDF</strong><br />
wird wahrgenommen und er wird ernst genommen. Diese Tatsache ist in der heutigen<br />
Zeit nicht hoch genug einzuschätzen und sie ist Ausfluss Ihrer aller Arbeit.<br />
Dafür und für Ihren Einsatz danke ich Ihnen im Namen der gesamten <strong>Bund</strong>esleitung.<br />
Das Jahr 2011 wird als internationales Jahr der Wälder den Wald und die <strong>Forstleute</strong> vermehrt<br />
in den öffentlichen Fokus rücken. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass<br />
das kommende Jahr ein Jahr des Waldes wird und dass die Öffentlichkeit, aber auch die<br />
Politik wahrnimmt, dass das Ökosystem Wald mit der Vielzahl seiner Funktionen eine<br />
Grundfeste der menschlichen Gesellschaft darstellt. Diese Erkenntnis muss sich endlich<br />
auch in den politischen Entscheidungen niederschlagen.<br />
Mir bleibt vorerst nur, Ihnen und Ihren Familien für die anstehende Advents- und Weih -<br />
nachtszeit ein paar geruhsame Stunden zu wünschen, verbunden mit der Hoffnung,<br />
dass wir alle gesund ins neue Jahr kommen.<br />
Ihr<br />
Hans Jacobs<br />
Forstpolitik<br />
Platte oder Pellets?<br />
Erfolgreiche Sauvesper in Berlin 4<br />
<strong>BDF</strong> beim BMELV 6<br />
Klimawandel und Waldmanagement 7<br />
Arbeitskreise/Vertretungen<br />
Über die Jugendarbeit im Verband 9<br />
dbb-Symposium zur Tarifpluralität<br />
Forstwirte:<br />
Mindestlohn für die Waldarbeit <strong>12</strong><br />
Senioren: Altersschwindel 13<br />
Aus den Ländern<br />
Technischer Dienst<br />
in Baden-Württemberg kommt! 15<br />
Landesgewerkschaftstag Brandenburg 20<br />
Personelles<br />
Freud und Leid 34<br />
Spende für polnische <strong>Forstleute</strong> 9<br />
Spruch des Monats<br />
Naturschutz ist kein Luxus, sondern die<br />
notwendige Sicherung und Investition in<br />
unsere Zukunft. Norbert Röttgen, <strong>Bund</strong>es -<br />
umweltminister vor der UN<br />
Titelfoto: Jürgen Nießen, pixelio.de;<br />
Logo: UN-Waldforum<br />
3<br />
<strong>10</strong>