Länderanalyse Niederlande - Dekabank
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Immobilien Research<br />
<strong>Länderanalyse</strong><br />
<strong>Niederlande</strong><br />
Ausgabe 7/2010 – 10. August 2010 Makro Research<br />
aufgrund der großen Bedeutung öffentlicher Einrichtungen<br />
sehr hoch. Im Gegensatz zu Amsterdam und<br />
Rotterdam ist der Büroflächenbestand in Den Haag<br />
recht alt; nur 30% des Bestandes wurden in den letzten<br />
15 Jahren gebaut und weniger als 12% sind jünger als<br />
12 Jahre. Insgesamt 75% des Büroflächenbestandes<br />
sind innerhalb des Stadtgebietes angesiedelt. Begehrte<br />
Lagen konzentrieren sich im Umfeld des Bahnhofs sowie<br />
im jungen, durch großflächige Gebäude geprägten Beatrix<br />
Quartier. Außerhalb der Stadtgrenze stellt Rijswijk<br />
dank der verkehrsgünstigen Lage entlang der A4 den<br />
wichtigsten Teilmarkt dar.<br />
Den Haag war der einzige größere Büromarkt, in dem<br />
der Flächenumsatz 2009 dank einer einzelnen Großanmietung<br />
durch die öffentliche Hand im Jahresvergleich<br />
zugenommen hat (+8,9 %). Dennoch lag die Nachfrage<br />
mit 104.900 m² weiter unter dem fünfjährigen Durchschnittswert<br />
von 122.500 m². Nachfrageschwerpunkt<br />
war mit einem Anteil von 42% das Zentrum. Neben<br />
dem Staat als prägendem Nachfrager ist der geringe<br />
Anteil spekulativer Projekte ein wichtiger Grund für den<br />
in Den Haag vergleichsweise niedrigen Leerstand. 2009<br />
ist die Leerstandsquote nur leicht auf 9,9% gestiegen.<br />
Im Gegensatz zu den Citylagen mit Leerstandsquoten<br />
um die 5% weisen periphere Märkte wie Rijswijk,<br />
Binckhorst und Zoetermeer doppelt so hohe Leerstandsquoten<br />
auf. Insgesamt entfallen lediglich 6% des<br />
Leerstandes auf neuwertige Flächen.<br />
Im Gegensatz zu den anderen Bürostandorten der<br />
Randstad musste Den Hag 2009 keinen Mieteinbruch<br />
verbuchen: Die Spitzenmiete hält sich seit 2005 stabil<br />
bei 205 EUR/m²/Jahr und wird im historischen Zentrum<br />
erreicht. Die Spitzenmiete in Den Haag ist nach Amsterdam<br />
die zweithöchste des niederländischen Büromarktes.<br />
Angesichts der überalterten Bestandsstrukturen befinden<br />
sich mittel- und langfristig einige städtebauliche<br />
Großprojekte in der Pipeline wie Den Haag Nieuw<br />
Centraal/Umgestaltung Bahnhofsquartier, Wijnhavenkwartier<br />
oder Nieuw Binckhorst. Allerdings dürften die<br />
erschwerten Finanzierungsbedingungen die Realisierung<br />
z.T. behindern bzw. verzögern. Dennoch stellt die Angebotsseite<br />
eine der Hauptrisiken für den Büromarkt<br />
Den Haag dar. Der hohe Anteil der Beschäftigten in öffentlichen<br />
Einrichtungen sowie die zu erwartende positive<br />
Nettoabsorption gibt dem Markt jedoch Stabilität.<br />
3.1.5. Utrecht<br />
Der Büroflächenbestand in Utrecht beläuft sich auf 3,0<br />
Mio. m². Die größten Bestände weisen das Zentrum und<br />
Kanaleneiland auf. Hochwertige Flächen bietet der im<br />
Westen verkehrsgünstig gelegene noch junge Teilmarkt<br />
Papendorp (Daimler, HP Building). Angesichts des Verkehrsinfarktes<br />
und der limitierten Flächenverfügbarkeit<br />
im Zentrum rücken Teilmärkte entlang der Autobahnen<br />
in den Fokus. Rijnsweerd im Osten profitiert von der<br />
Anbindung an die A27/28.<br />
Der Flächenumsatz ist 2009 um -58,9% auf 71.600 m²<br />
eingebrochen und unterschreitet deutlich den Fünfjahres-Durchschnitt<br />
von 139.000 m². Damit lag der Flächenumsatz<br />
2009 auf dem Niveau des Jahres 2002. Mit<br />
Ausnahme von Maliebaan und Zeist/Driebergen ist der<br />
Umsatz in jedem Teilmarkt gesunken. Insgesamt 63%<br />
des Gesamtumsatzes wurden im Stadtgebiet getätigt,<br />
wovon 25%auf den Teilmarkt Zuid und 18% auf Oost<br />
entfielen. Der Leerstand hat sich auf 17,4% Ende 2009<br />
erhöht. Von Leerstand besonders betroffen sind weiterhin<br />
vor allem die Teilmärkte Nieuwegein und West. Der<br />
Anteil des Leerstands in Neubauten hat von 11% in<br />
2008 auf 8% in 2009 abgenommen. Seit 2008 wird die<br />
Spitzenmiete nicht mehr im Teilmarkt Maliebaan erzielt,<br />
sondern in Oost und liegt konstant bei 255 EUR/m²/Jahr.<br />
An zweiter Stelle steht nun Maliebaan (225<br />
EUR/m²/Jahr) gefolgt vom Zentrum mit 200<br />
EUR/m²/Jahr. Nach Jahren mit geringen Fertigstellungen<br />
wird für die kommenden Jahre eine starke Flächenerweiterung<br />
erwartet. Große Projektentwicklungsgebiete<br />
sind „Stationsgebied“ am Bahnhof sowie die neue Planstadt<br />
Leidsche Rijn in Nieuwegein. Wegen der geringen<br />
Nachfrage gepaart mit der steigenden Zahl von Projektentwicklungen<br />
ist im laufenden und nächsten Jahr von<br />
weiter steigenden Leerständen und leicht rückläufigen<br />
Mieten auszugehen.<br />
3.2. Hotelmarkt<br />
Die internationalen Ankünfte in den <strong>Niederlande</strong>n verringerten<br />
sich 2009 im Jahresvergleich nur um 2% auf<br />
9,9 Millionen. Damit war Rückgang erheblich geringer<br />
als in Europa insgesamt (-5,6%) und in Westeuropa<br />
(-4,3%). Die Zahl der Übernachtungen in Hotels verminderte<br />
sich 2009 um 3,5% auf 31,5 Millionen, der<br />
Anteil der Inländer blieb mit 54% konstant. Der Anteil<br />
der britischen Gäste an den Übernachtungen fiel um<br />
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