01.11.2012 Aufrufe

Länderanalyse Niederlande - Dekabank

Länderanalyse Niederlande - Dekabank

Länderanalyse Niederlande - Dekabank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Immobilien Research<br />

<strong>Länderanalyse</strong><br />

<strong>Niederlande</strong><br />

Ausgabe 7/2010 – 10. August 2010 Makro Research<br />

Fazit: Die <strong>Niederlande</strong> gehören dieses und nächstes Jahr<br />

in das Wachstumsmittelfeld in der EWU und zeichnen<br />

sich durch eine relativ geringe Staatsverschuldung und<br />

Tab. 1 Makrodaten im Überblick<br />

eine vergleichbar niedrige Arbeitslosenquote aus (Tab.<br />

1).<br />

2007 2008 2009 2010P 2011P<br />

Bruttoinlandsprodukt 1) 1,8 1,9 -3,9 1,3 1,5<br />

Arbeitslosigkeit (ILO) in % 3,2 2,8 3,4 4,7 5,0<br />

Inflationsrate (HVPI) 1)<br />

Finanzierungssaldo 3)<br />

1) Wachstumsraten in % ggü. Vj.; 3) in % des nom. BIP<br />

Quelle: DekaBank<br />

1.2. Geldpolitik und Kapitalmarkt<br />

Die Inflationsentwicklung läuft in den <strong>Niederlande</strong>n bislang<br />

auf niedrigerem Niveau tendenziell parallel zu der<br />

von Euroland, sodass 2010 und 2011 Jahresdurchschnittswerte<br />

von rund 0,7 und 1,4% zu erwarten sind.<br />

Wie in anderen Ländern der Eurozone werden aufgrund<br />

der Unterauslastung der Produktionskapazitäten Preiserhöhungen<br />

nur sehr schwer durchzusetzen sein. In den<br />

Jahren nach 2012 erwarten wir in den <strong>Niederlande</strong>n Inflationsraten,<br />

die mit gut 2% über dem Eurolanddurchschnitt<br />

liegen. Hauptgrund für diese Entwicklung ist die<br />

Einschätzung, dass die Konsolidierungsbemühungen<br />

und der Druck, Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, in<br />

den südeuropäischen Staaten höher ist als in den <strong>Niederlande</strong>n.<br />

Daraus ergibt sich ein überdurchschnittliches<br />

Potenzial für höhere Löhne, eine stärkere Dynamik der<br />

Kreditvergabe und der Binnennachfrage sowie letztlich<br />

steigende Inflationsraten in den <strong>Niederlande</strong>n. Die EZB<br />

wird ihre Leitzinsen aufgrund der günstigen Inflationsperspektiven<br />

in der Eurozone bis zum Herbst 2011 bei<br />

1,0% lassen und erst im vierten Quartal 2011 auf 1,5%<br />

anheben. Die Zinsen für Staatsanleihen dürften auch in<br />

den <strong>Niederlande</strong>n 2010 niedrig bleiben, 2011 etwas ansteigen.<br />

Die Staatsverschuldung ist sogar etwas geringer<br />

als in Deutschland, sodass das Bonitätsrisiko vergleichbar<br />

ist. Die geringere Liquidität von holländischen Anleihen<br />

führt aber derzeit dazu, dass gegenüber Bundesanleihen<br />

ein Renditeaufschlag von gut 10 Basispunkten existiert.<br />

Dieser hat sich in den letzten Monaten bereits<br />

deutlich reduziert. In Normalphasen erwarten wir 10J-<br />

Staatspapiere in der Spanne zwischen 3,5 und 4, 5%.<br />

1,6 2,1 1,0 0,7 1,4<br />

0,2 0,7 -5,3 -6,8 -5,7<br />

1.3. Risikoeinschätzung<br />

Im aktuellen DIRECS (Deka Immobilien Real Estate<br />

Country Score) aus dem Frühjahr 2010 erhalten die <strong>Niederlande</strong><br />

einen Score von 93 Punkten. Damit gehört das<br />

Land zum „Core“-Segment und steht weltweit an vierter<br />

Stelle nach UK, USA und Kanada. Die Makrorisiken<br />

von Gewerbeimmobilieninvestitionen auf Länderebene<br />

sind daher sehr niedrig. Einen nennenswerten Abschlag<br />

gibt es lediglich für die Teilkomponente „Bürokratie“<br />

sowie in geringerem Umfang für die Gesamtgröße des<br />

gewerblichen Immobilienmarktes.<br />

2. Regionaler Überblick<br />

Die <strong>Niederlande</strong> setzen sich aus zwölf Provinzen zusammen:<br />

Utrecht, Nord- und Südholland im Westen,<br />

Zeeland, Nordbrabant und Limburg im Süden, Flevoland,<br />

Gelderland und Overijssel im Osten sowie Drenthe,<br />

Groningen und Friesland im Norden. Die weitere Unterteilung<br />

in „Coördinatie Commissie Regionaal Onderzoeks<br />

Programma“ (COROP, entspricht NUTS 3) hat rein<br />

statistische Gründe. Die sogenannte Randstad Holland<br />

befindet sich im Westen der <strong>Niederlande</strong> und erstreckt<br />

sich über Teile der Provinzen Nord- und Südholland, Flevoland<br />

und Utrecht. Mehr als 40% der niederländischen<br />

Bevölkerung leben in dem urbanen Gebiet, das die<br />

Städte Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht<br />

umfasst und überdurchschnittliche Einkommen aufweist<br />

(Karte 1).<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!