1-28_ Winter_2011.p65 - Allgäu Sport Report

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W I N T E R S P O R T / I N T E R V I E W 20 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T Martin Osswald: DSV-Cheftrainer Nachwuchs Alpin Mit dem Allgäuer Nachwuchs werden Ohne Übertreibung kann man den Gunzesrieder Trainer Martin Osswald eine Le bayerischen Landeskader begann bereits 1972 als Schüler- und Jugendtrainer Bereichen für den DSV, bevor er 1996 dem Ruf der Norweger folgte und dort w wieder ins Allgäu zurück und seit 2004 kümmert er sich als Cheftrainer um den N Europameisterschaften sowie fünf Olympischen Spielen pflastern seinen Weg. S André Aamodt holten unter seiner Ägide Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen Skizirkus. Der ASR traf Martin Osswald zu einem Gespräch in Sonthofen. ASR: Können Sie Ihr aktuelles Aufgabengebiet innerhalb des Deutschen Skiverbandes beschreiben? Martin Osswald (MO): Das ist sehr vielschichtig. Es gibt innerhalb des DSV drei Cheftrainer: für die Damen, für die Herren und den Nachwuchs, und dafür bin ich verantwortlich. Einerseits bin ich für die Entwicklung und Sichtung der jungen Skitalente zuständig, andererseits aber auch für die Trainer. Die Jugendlichen sind meist zwischen 14 und ca. 19 Jahren alt und sind in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt. Seit 2004 bin ich in dieser Funktion tätig. Ich kümmere mich um Schülerprojekte beim DSV, bin bei der Planung für die Wettkämpfe und die Termine im Winter sowie die Sommercamps zuständig und stehe den Trainern und Aktiven in allen Bereichen beratend zur Seite. Seit 2004 haben wir auch stark daran gearbeitet, die Trainer-Kulturschrittweise zu verändern. Vor allem sind jetzt z.B. mit Andreas Ertl oder Herbert Renoth auch ehemalige Skirennläufer mit dabei, die ganz konkret Erfahrungen im FIS-Weltcup mitbringen und dies weitergeben können. Die Aufgabe macht mir sehr viel Spaß, auch wenn sie ziemlich zeitraubend ist. ASR: Wo liegt denn der Unterschied in der Arbeit mit den Nachwuchs- Läufern und -Trainern und der Arbeit im FIS-Weltcup? MO: Ich reise vor allem viel weniger als früher, als ich noch verschiedene Mannschaften trainiert habe und vor allem im Winter ständig unterwegs war. Manchmal bin ich mir wie ein Reisebüro vorgekommen - bei der ganzen Reiserei und der ganzen Planung von Wettkämpfen. …aber Spaß beiseite: Ich kann bei der Arbeit mit den Trainern und Nachwuchs- Sportlern natürlich eine ganze Menge von den Erfahrungen einbringen, die ich im Weltcup und während der Arbeit bei verschiedenen Nationen und Teams gesammelt habe. Man muss mit den Junioren und Jugendlichen anders umgehen, denn ich ziehe schon den Hut vor vielen d e r Nachwuchsläufer, was die so alles auf sich nehmen. Neben dem Training müssen sie ja noch in die Schule, haben Hobbys und andere Interessen. So kommen bei vielen von denen lokker mal so 65 - 70 Stunden in der Woche zusammen. Es ist zudem ein großer quantitativer Unterschied in der Jugend: Bei den Jungs ist der Martin Oßwald:“Im Weltcup bin ich mir manchmal wie ein Reisebüro vorgekommen“ Wettbewerb viel größer als bei den Mädchen, da einfach viel mehr männliche Jugendliche in den Ski- Leistungsbereich drängen. Bei beiden Geschlechtern können wir mit unserer Erfahrung den Jugendlichen Tipps und Anregungen auf den Weg mitgeben, die sie nach vorne bringen können. Die Junioren sind einfach noch besser zu formen, haben oft einen großen Ehrgeiz und hören ganz genau hin, was man sagt. ASR: Welchen Allgäuer Nachwuchsfahrern aus ihren Teams würden Sie in den nächsten Jahren auch den Durchbruch bei den Senioren zutrauen? MO: Da gibt es im Allgäu einige,
lpin den wir noch viel Freude haben eine Legende im alpinen Skizirkus nennen! Der 61-jährige ehemalige Aktive im trainer zu arbeiten. 24 Jahre arbeitete der sympathische Allgäuer in fast allen dort wohl seine erfolgreichste Zeit als Trainer erlebte. 2000 kehrte Osswald den Nachwuchs im Deutschen Skiverband. Unzählige Teilnahmen bei Welt- und Weg. Skistars wie Markus Wasmeier, Lasse Kjus, Hans-Jörg Tauscher oder Kjetil daillen und machten Osswald zu einem der erfolgreichsten Trainer im alpinen denen ich in Zukunft einiges zutraue. Im Herren-Nachwuchs sind das Manuel Schmid (Fischen, Jhrg.93), Sebastian Holzmann (Oberstdorf, Jhrg.93), Alexander Schmid (Fischen, Jhrg.94) und Julian Rauchfuß (Fischen, Jhrg.94). Im weiblichen Kader setze ich auf vier Damen: Chrissi Sauter (Marktoberdorf, Jhrg.95), Isabell Lang (Immenstadt, Jhrg.96), Meike P f i s t e r (Krumbach, Jhrg.96) und Ramona Haberstock (Hindelang, Jhrg.96). Sie trainieren bei uns und mit ihnen werden wir noch viel Freude haben. ASR: Wird bei den Rennen in Ofterschwang am 3. und 4. März 2012 auch eine Läuferin aus Ihrem Nachwuchskader an den Start gehen können? MO: Das weiß ich noch nicht, denn man wird das immer kurzfristig entscheiden. Es steht ja auch noch nicht fest, ob es überhaupt noch Startplätze für unsere jungen Läuferinnen geben wird. Grundsätzlich machen wir das aber sehr gerne, dass wir bei Ski-Rennen in Deutschland unsere Nachwuchs- Läufer (-innen) Weltcup-Luft schnuppern lassen. Das ist sehr wichtig und eine einmalige Erfahrung für die jungen Sportler. ASR: Wie sehen Sie die Entwicklung im alpinen Skibereich im Allgäu? MO: Da sind die Allgäuer gut dabei und das entwickelt sich sehr vielversprechend. Auch das Ski-Internat in Oberstdorf hilft da weiter und die Trainings- und Fördermöglichkeiten haben sich auf jeden Fall verbessert. Der All- gäuer Sportverband (ASV) arbeitet hervorragend. Erwähnen möchte ich auch Pro Sport und die gute Nachwuchsarbeit vieler Vereine und ihrer Trainer, die uns ihren Nachwuchs zuführen. ASR: Würden Sie es begrüßen, wenn im Allgäu noch mehr internationale Ski-Wettbewerbe über die Bühne gingen? MO: Das ist ein zweischneidiges Schwert. Es gab vor einigen Jahren jährlich noch ein FIS-Rennen am Hündle und jetzt sind es eben nur noch die beiden Damen-Weltcups in Ofterschwang. Natürlich wäre es für die Region ein großer Gewinn, auch im Hinblick auf den Tourismus, wenn hier noch mehr Großveranstaltungen wie die Vier-Schanzen- Tournee, die Tour de Ski, der FIS- Weltcup oder das Teamspringen von der Skiflugschanze stattfinden würden, aber man sollte das auch nicht überreizen. Im nächsten Jahr findet ja auch wieder der Boarder-Cross auf der Grasgehren statt - also das ist schon eine Menge. Solche Wettkämpfe hier im Allgäu haben auch den Nebeneffekt, dass sich viele Jugendliche und Kinder davon angesprochen fühlen und animiert werden, sich mit dem Sport zu beschäftigen und vielleicht auch selbst aktiv werden. ASR: Werden wir sie bei den Wettkämpfen hier im Allgäu auch wiedersehen? MO: Wenn sich das terminlich einrichten lässt, auf jeden Fall. Aber jetzt geht es mit dem Nachwuchs erst mal nach Gröden. Wir haben in diesem Jahr das Problem, dass kein Schnee liegt und wir die ersten für Ende November/ Anfang Dezember geplanten Rennen bereits verlegen mussten. Der fehlende Schnee ist in diesem Jahr schon ein großes Problem. Wir hoffen jetzt alle, dass es zumindest bis Weihnachten schneit und die Wettkämpfe hier in Mitteleuropa ohne Probleme durchgeführt werden können. W I N T E R S P O R T / I N T E R V I E W A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 21
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