1-28_ Winter_2011.p65 - Allgäu Sport Report

Interview: Mike Henkel - Vorstandsvorsitzender ERC Sonthofen
Unser Saisonziel kann nur die Titelverteidigung sein
ERC Sonthofen: Ein eingeschworenes Team mit tollen Jungs
Seit vier Jahren steuert der geborene
Iserlohner Mike Henkel mit viel Enthusiamus
und Engagement die Geschicke des ERC Sonthofen.
Mit seinen Vorstandskollegen
hat er
den Verein wieder flott
gemacht und in jeder
Hinsicht auf die Erfolgsspur geführt. Nicht
zuletzt die Bayernliga-Meisterschaft
2010/2011 und die mehr als erfolgreiche
bisherige Saisonbilanz sprechen
für die erfolgreiche Arbeit der
ERC-Vorstandschaft. Der ASR traf
Mike Henkel in Sonthofen zum Gespräch.
ASR: Können sie ihre Aufgaben als Vorstandsvorsitzender
des ERC bitte kurz
umreissen?
Mike Henkel (MH): Ich mache das
ja nicht alleine, da gehören
auch meine Vorstandskollegen
dazu. Hier
möchte ich vor allem
unseren 2. Vorstand
Heribert Kitzinger
erwähnen. Wir
mussten seit 2007,
als wir die Vereinsführungübernahmen,
einiges entrümpeln
und vor allem
die Entschuldung
des Vereins angehen.
Wir sind jetzt soweit,
dass wir mit einer
schwarzen Null dastehen
und keine Schulden mehr haben. Zudem
galt es, die Strukturen neu zu ordnen und Altlasten
abzubauen. Natürlich gilt unser Augenmerk
auch der Mannschaft, die sportlich als Team funktionieren
muss. Wir kümmern uns aber auch um
die Sponsoren, unsere Partner, die Pressearbeit,
Passwesen und allen anderen Kleinkram, den es
zu erledigen gilt. Im April 2012 finden wieder
Vorstandswahlen statt und ich würde mir wünschen,
dass sich mehr Eishockey-Begeisterte bei
uns engagieren, damit wir die Verantwortlichkeiten
auf mehr Schultern verteilen könnten. Wir
würden gerne auch neue Ideen angehen und
umsetzen wollen. Dies läßt unsere dünne
Personaldecke leider momentan nicht zu. Interessierte
können sich gerne jederzeit an unsere
Geschäftsstelle im Eisstadion wenden.
ASR: Wie sind sie mit der bisherigen Saison zufrieden?
MH: Absolut zufrieden! Wir wollten einfach
oben mitspielen und das ist uns sehr gut gelungen.
Es gab in der Mannschaft einige Veränderungen
und man weiß nie, wie sich das auf den
Spielbetrieb auswirkt. Zudem hat es in
den letzten Jahren kaum
einer der Bayernliga-
Meister geschafft, in
der darauffolgenden
Saison wieder um
den Titel mitzuspielen
- da sind wir auf
einem ganz guten
Weg. Ich möchte
mich in diesem Zusammenhang
auch bei
unseren Förderern
und ganz speziell bei
den vielen treuen
Fans
be-
danken, die wie eine Wand hinter uns stehen
und das Stadion regelmäßig in einen Hexenkessel
verwandeln - sie wirken wie Adrenalin für
unser Team.
ASR: Wie ist das Saionziel definiert?
MH: Da macht man sich ja schon vor der Saison
Gedanken. Das liegt alles zwischen Minimalund
Maximalzielen. Über den Abstieg oder die
Playdowns wollten wir nicht reden und keinen
Gedanken daran verschwenden. Aber ntürlich
Mike Henkel: „Für einen Oberliga-Aufstieg
müssten alle an einem Strang ziehen“
denken wir an die Titelverteidigung, alles andere
wäre doch irgendwie unlogisch, auch wenn
das ein schwerer Gang wird. Die Konkurrenz
schläft ja auch nicht.
ASR: Denken sie auch an einen Aufstieg in die
Oberliga nach und ist dies sportlich und finanziell
zu stemmen?
MH: Natürlich denken wir auch darüber nach.
Aber dafür ist noch eine Menge zu leisten. Der
weitere Weg incl. einem angenommenen Aufstieg
sollte dabei auf vier Säulen stehen. Zunächst
geht es um das Innenverhältnis im Ver-
E I S H O C K E Y / I N T E R V I E W
ein. Es müssen genug Leute da sein, die an einem
Strang ziehen und die Strukturen zu verbessern
helfen. Wir sind momentan noch zu wenige,
um das alles zu stemmen, daher sind wir
immer auf der Suche nach engagierten Personen,
die hier mithelfen wollen - aber das sagte
ich bereits. Die Stadt Sonthofen ist ein sehr
wichtiger Faktor bei der weiteren Entwicklung
von Eishockey auf hohem Niveau im Oberallgäu.
Die Stadt muss hinter uns stehen, uns unstützen
und umfäglich in allen denkbaren Richtungen
fördern. Da wurden wir bisher zumindest ein
wenig stiefmütterlich behandelt. Wir arbeiten
daran, dass dies optimiert wird. Ein ganz ausschlaggebender
Faktor sind die Sponsoren,
denn ohne eine gesunde finanzielle Basis geht
es nicht - weder in der Bayernliga noch in der
Oberliga. Nachdem wir schon viele gute Sponsoren
im Boot haben, bin ich mehr als optimistisch,
dass wir das bei einem eventuellen Aufstieg
auch stemmen könnten. Viele Firmen und
Partner stehen fest hinter uns. Zu guter Letzt
steht der Sport natürlich im Mittelpunkt. Eine
gute Mannschaft mit tollen Jungs, Teamgeist und
die entsprechenden Leistungen auf dem Eis sind
ausschlaggebend. Unsere Mannschaft hat diese
Eigenschaften und mit Harald Waibel vor allem
einen sensationellen Trainer, der es schafft,
daraus eine schlagkräftige und eingeschworene
Truppe zu formen.
ASR: Wenn sie in eine Glaskugel schauen, wo
würden sie den ERC in drei Jahren sehen?
MH: Dann würde ich den Verein in der Oberliga
etabliert sehen bzw. mir das wünschen. Die Vorstandschaft
wird auch weiterhin hart daran arbeiten,
aber da gibt es wie bereits erwähnt einige
Unwägbarkeiten, die man nicht beeinflussen
kann.
A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 5
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