september 2009 - scene 4

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Seit einigen Wochen findet
man auch bei uns in der Region,
genauer gesagt bei der Segelfluggruppe
Dreiländereck, ein Segelflieger
der Extraklasse. Scene4 hat sich
mit Dieter Kupka, Segelflieger und
Gründungsmitglied zum Gespräch
getroffen.
Segelfluggruppe Dreiländereck
Segelfluggruppe Dreiländereck
Herrenstraße 1
79539 Lörrach
1. Vorsitzender: Peter Simon
Presse: Dieter Kupka
kupka@kupka-rechtsanwaelte.de
geschwindigkeit und Sinkgeschwindigkeit ist die
Gleitzahl. Durch Nutzung natürlicher Energiequellen
wie Thermik oder Hangwind kann das Segelflugzeug
an Höhe gewinnen (bei thermischen
Aufwinden im sog. „Kurbeln“, bei günstigen
Hangaufwinden aber auch im Geradeausflug).
Dieser Höhengewinn ermöglicht dem Segelflieger,
längere Zeit in der Luft zu bleiben und im
Gleitflug einen weiteren Aufwind zu erreichen.
Bei entsprechender Wetterlage sind damit Flüge
von mehreren Stunden Dauer und Streckenflüge
von über 1000 km, in einigen besonders geeigneten
Gebieten wie beispielsweise den Anden
auch bis zu 3000 km (derzeitiger Rekord) Distanz
möglich.
Das Segelfliegen zu lernen, ist keine Sache
des Alters. Es gibt Flugschüler in einem Alter über
70 Jahre. Nur sollte man damit rechnen, dass mit
jedem Lebensjahr über dem 30. ein Schulstart
mehr bis zum Alleinflug benötigt wird. Frühestens
ist der Alleinflug und der Beginn der Ausbildung
ab dem 14. Geburtstag möglich. Notwendig ist
unter anderem ein Tauglichkeitszeugnis eines
zugelassenen Flugarztes.
scene4: Herr Kupka, der Segelflug hat für
viele eine ganz eigene Faszination. Wie sind Sie
zum Fliegen gekommen?
Dieter Kupka: Ich habe mich für die verschiedensten
Sportarten begeistert. Aber das
Gleiten unterhalb der Wolken hat mich schon
immer gereizt. Im Januar 2009 haben 13 Flugbegeisterte,
darunter auch ich, die Segelfluggruppe
Dreiländereck gegründet. Der Flugsport
gewinnt an Attraktivität. Das zeigt die rasante Entwicklung
unseres Vereins. Seit Gründung sind es
mittlerweile 31 Mitglieder.
scene4: Was erwartet ein Mitglied bei Ihrer
Segelfluggruppe?
Dieter Kupka: Zweck des Vereins ist natürlich
der Segelflug. Wir bilden unsere Mitglieder
im Segelflug aus, veranstalten Wettbewerbe,
zeigen beim Kunstflug was unsere Maschinen
leisten und natürlich kann man von Hütten aus
wunderbare Wanderflüge unternehmen.
scene4: Wie kann ich mir das vorstellen?
Fliege ich dann von Hütten nach Freiburg und
zurück?
Dieter Kupka: Mit einem Segelflieger sind
Distanzen, abhängig vom Wetter, von bis zu 1000
Kilometern möglich. Also von Hütten bis Gibraltar
oder bis nach Afrika mit 1 bis 2 Zwischenlandungen
– und zwar nur mit der natürlichen
Energie der Thermik. Die Reisegeschwindigkeit
beträgt beim reinen Segelflug zwischen 120 bis
zu 250 km/h. Der Flug spielt sich immer unterhalb
der Wolkendecke ab. Aber mit zusätzlichem
Sauerstoff in der Kabine sind bis zu 12000 Meter
Höhe zu erreichen.
scene4: Am 25. Juli gab es ein besonderes
Ereignis in Hütten. Das neueste Mitglied der
Familie wurde getauft.
Dieter Kupka: Ja – das Highlight für jeden
Segelflieger. Der Verein hat sich ein High-tech
Flugzeug angeschafft. Es trägt den nüchternen
Namen ASH25 EB27. Ein Segelflieger mit Motorunterstützung,
die bei Bedarf zugeschaltet werden
kann, und einer Spannweite von 27 Metern,
die 737 Boeing hat eine Spannweite von etwa
28 Metern. Dieser Flieger bietet zwei Plätze und
kann alleine starten. Das ist bei längeren Wanderflügen
ein unschlagbarer Vorteil. Denn man
kann auch Orte besuchen, die einem normalen
Segelflugzeug unerschlossen bleiben. Wir haben
sehr hart um diese Maschine gekämpft. Denn
die ASH25 EB27 ist ein Unikat.