26.06.2014 Aufrufe

VDV Das Magazin Ausgabe Juni 2014

Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.

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Unterwegs im Netz<br />

Moderne Infrastruktur für Instandhaltung: Im Betriebshof Bindweide wartet die<br />

Weba Straßen- und Schienenfahrzeuge. Auch ihre Partner nutzen die Anlage.<br />

Zugpferd für schwere Lasten: Im Betriebshof Bindweide<br />

wird eine Diesellok für den Güterverkehr fit gemacht.<br />

ments stehen allerdings vor dem Aus, bedauert Klein:<br />

„Bei unserem Eigentümer, dem Kreis Altenkirchen,<br />

gab es keine politische Mehrheit für eine weitere<br />

Bewerbung um diese Leistungen. Man fürchtet finanzielle<br />

Risiken, die den Kreis überfordern könnten.“ Die<br />

Triebzüge werden dennoch weiter in den Betriebshof<br />

kommen: Die Weba wird für die Hessische Landesbahn<br />

Werkstattleistungen übernehmen.<br />

Vor einer ungewissen Zukunft steht der Busverkehr.<br />

„Rund 80 Prozent unseres Aufkommens ist<br />

Schülerverkehr, und das mit abnehmender Tendenz“,<br />

beschreibt Klein. Betrieben wird ein 250 Kilometer<br />

langes Konzessionsnetz. „<strong>Das</strong> geht noch bis 2018, und<br />

dann muss etwas passieren. Wenn es durch weitere<br />

Kostensenkungen nicht gelingt, die Eigenwirtschaftlichkeit<br />

zu erhalten, wird es wohl nur über gemeinwirtschaftliche<br />

Verkehre gehen, mit Ausschreibungen<br />

in Linienbündeln, die dann gute und weniger nachgefragte<br />

Strecken zusammenbringen.“<br />

Die buchstäblich gewichtigste Verkehrsleistung der<br />

Weba kommt nie am Betriebshof Bindweide vorbei.<br />

Für den Stahl verarbeitenden mittelständischen<br />

Konzern Schütz Industrial Services in Selters und<br />

Siershahn liefert die Weba den wichtigsten Rohstoff:<br />

Jeden Monat kommen auf der Schiene 20.000 Tonnen<br />

Coils in den Westerwald, die in Finnentrop in Südwestfalen<br />

und anderen Stahlwerken auf die Reise<br />

geschickt werden. Für die Transporte, die Monat für<br />

Monat etwa 1.000 Lkw-Fahrten ersetzen, drehte die<br />

Weba ein vergleichsweise großes Rad: Sie übernahm<br />

von DB Netz 33 Kilometer Strecke von Altenkirchen<br />

nach Selters, holte den stillgelegten südlichen<br />

Abschnitt von 13 Kilometern aus dem Dornröschenschlaf<br />

und reaktivierte ihn für 1,5 Millionen Euro.<br />

Über DB-Schienen hatten die Transporte zuvor<br />

einen Laufweg von 314 Kilometern – jetzt nur noch<br />

130 Kilometer.<br />

In Freude und Stolz über diese Verkehrsleistung<br />

mischt sich bei Horst Klein die Sorge, wie es weitergehen<br />

kann. „Während sich der SPNV durch die<br />

Bestellerentgelte selbst finanziert, müssen wir den<br />

Schienengüterverkehr eigenwirtschaftlich betreiben.<br />

Als EVU, als Eisenbahnverkehrsunternehmen,<br />

können wir das kostendeckend. Aber wir sind ja auch<br />

Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber. Und mit den Trassenpreisen<br />

für zwei werktägliche Züge können wir die<br />

Infrastruktur nicht erhalten.“ Es ist das Dilemma aller<br />

NE-Bahnen, der nicht bundeseigenen Eisenbahnen,<br />

weiß der Weba-Chef: Bund und Land müssten sich<br />

dringend gemeinsam zu einer dauerhaften Finanzierung<br />

der Schienenwege durchringen.<br />

Weitere Informationen unter: www.westerwaldbahn.de<br />

<strong>VDV</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 19

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