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Versuchsprotokoll Oberflächenspannung

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Skriptversion 18.11.04<br />

<strong>Versuchsprotokoll</strong><br />

Versuchsdatum:18.10.2004<br />

Zweitabgabe:<br />

Sttempell<br />

Durchgeführt von:<br />

Oberflächenspannung<br />

1. Inhaltsangabe<br />

1..Inhaltsangabe--------------------------------------------------------------------------------- 1<br />

2..Abbildungsverzeichnis ----------------------------------------------------------------------- 2<br />

3..Aufgabenstellung----------------------------------------------------------------------------- 3<br />

4..Einleitung:------------------------------------------------------------------------------------ 3<br />

5..Bestimmung nach der Blasendruckmethode ------------------------------------------------- 5<br />

5.1. Versuchsaufbau--------------------------------------------------------------------------5<br />

5.2. Versuchsdurchführung ------------------------------------------------------------------5<br />

5.3. Auswertung------------------------------------------------------------------------------6<br />

5.4. Rechnerische Auswertung---------------------------------------------------------------7<br />

5.4.1 Bestimmung der Messgenauigkeit der Apparatur am Beispiel von Wasser -------7<br />

5.4.2 Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer<br />

Tensidlösung -------------------------------------------------------------------------------8<br />

6..Bestimmung mit der Ringspannungsmethode ----------------------------------------------- 9<br />

6.1.1 Messung der Grenzflächenspannung flüssig/gasförmig ---------------------------9<br />

6.1.2 Vorbereitung einer weiteren Messung ------------------------------------------- 10<br />

6.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser--- 11<br />

7..Diskussion-----------------------------------------------------------------------------------12<br />

7.1. Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser ----------- 12<br />

7.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser--- 12<br />

7.3. Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer<br />

Tensidlösung<br />

8..Anhang Diagramme -------------------------------------------------------------------------13<br />

8.1. Diagramm 1 --------------------------------------------------------------------------- 13<br />

8.2. Diagramm 2 --------------------------------------------------------------------------- 14<br />

1


2. Abbildungsverzeichnis<br />

Skriptversion 18.11.04<br />

Abbildung 2: Bezeichnungen Ringspannungsmessgerät....................................................................9<br />

Abbildung 3 : Messgerät n. Ringspannungsmethode.........................................................................9<br />

Abbildung 4 Ableseskala ..............................................................................................................10<br />

2


Skriptversion 18.11.04<br />

3. Aufgabenstellung<br />

• Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser.<br />

• Bestimmung der Gerätekonstanten<br />

• Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser mit<br />

der Ringspannungsmethode<br />

• Bestimmung der Oberflächenspannung von Tensidlösungen in Abhängigkeit der Konzentration<br />

4. Einleitung:<br />

Die Oberflächenspannung ist die Kraft, die an Grenzflächen verschiedener Stoffe wirkt, und<br />

zwar in der Richtung, das die Oberfläche möglichst klein wird. (Kohäsionskräfte) So nehmen<br />

beispielsweise schwebende Wassertropfen oder schwebende Seifenblasen Kugelgestalt an.<br />

Aufgrund der Oberflächenspannung verhalten sich Grenzflächen wie dünne, gespannte, elastische<br />

Häute.<br />

Im Inneren einer Flüssigkeit sind die Kräfte ausgeglichen, Wechselwirkungen können in alle<br />

Richtungen wirken. An der Oberfläche einer Flüssigkeit gibt es nur nach innen gerichtete<br />

Kräfte. Flüssigkeiten, bei denen die zwischenmolekularen Kräfte besonders groß sind zeigen<br />

demnach eine größere Oberflächenspannung.<br />

Die Oberflächenspannung ist mathematisch das partielle Differential der freien Enthalpie G<br />

nach der Oberfläche O bei konstantem Druck und Temperatur. Es handelt sich um eine gegen<br />

Luft gemessene Stoffkonstante, welche durch die Blasendruck-, die Ringspannungs-, oder die<br />

Grenzwinkelmethode bestimmt werden kann.<br />

Bei der Blasendruckmethode werden Luftblasen an einer in die zu bestimmende Flüssigkeit<br />

eintauchenden Kapillare erzeugt. Durch den gemessenen hydrostatischen Druck des Manometers<br />

kann die Oberflächenspannung berechnet werden. Der Kapillarradius, sowie deren Eintauchtiefe<br />

müssen bekannt sein.<br />

Mit der Ringspannungsmethode misst man die Kraft, die aufgebracht werden muss, um einen<br />

Platinring senkrecht aus einer Flüssigkeit zu ziehen.<br />

Die Grenzwinkelmethode liefert den Kontaktwinkel θ zwischen der Flüssigkeit und einem<br />

Feststoff. Bei einer guten Benetzung liegt der Kontaktwinkel zwischen der Flüssigkeit und<br />

dem Feststoff in Luft bei Werten 90° bestimmt.<br />

Schon geringe Mengen an Tensiden haben einen erheblichen Einfluss auf die Oberflächenspannung.<br />

3


Skriptversion 18.11.04<br />

In diesem Versuch werden die Blasendruckmethode, sowie die Ringspannungsmethode angewandt.<br />

J N kg<br />

Die SI-Einheiten für die Oberflächenspannung sind: = =<br />

2<br />

2<br />

m m s<br />

4


Skriptversion 18.11.04<br />

5. Bestimmung nach der Blasendruckmethode<br />

5.1. Versuchsaufbau<br />

Das Manometer M (Abb.1) ist mit deionisierten Wasser und einem Zusatz von Tensid gefüllt.<br />

Die Füllmenge muss so bemessen sein, dass die Scheitel beider Säulen auf 0 stehen.<br />

50 ml Wasser werden in dem Gefäß G vorgelegt. Die Grundplatte des Gefäßes wird an der<br />

Spindel so in der Höhe verändert, dass das Kapillarende mit der Wasseroberfläche abschließt.<br />

Unter das Gefäß wird die Unterlegscheibe U geschoben. Damit beträgt die Eintauchtiefe der<br />

Kapillare 1cm (Höhe der Unterlegscheibe).<br />

Herstellen des hydrostatischen Druckes zum Blasenaustritt:<br />

Der Dreiwegehahn H2 wird auf Verbindung Druckstempel P und offener Anschluss gestellt.<br />

Mit dem Stempel kann Außenluft angesaugt werden. Danach wird die Verbindung auf<br />

Druckstempel zu Schlauch L gestellt. Hahn H2 dann auf Verbindung Druckstempel zum Innensystem<br />

stellen. Parallel muss Dreiwegehahn H1 auf Verbindung Druckstempel-<br />

Manometer M stehen. Mit dem Druckstempel wird die Wassersäule im Manometer auf 16 cm<br />

hochgedrückt. Der Hahn H1 wird im Anschluss soweit nach links gedreht, dass keine Verbindung<br />

mehr zwischen Druckstempel und Manometer existiert.<br />

Beginn der Messung:<br />

Mit Start der Zeitmessung wird der Hahn<br />

H1 so weit nach links gedreht, dass der<br />

Luftdruck des Manometers auf die Kapillare<br />

wirken kann.<br />

Es entweichen entsprechend dem Überdruck<br />

Luftblasen in die Prüfflüssigkeit bis<br />

die Gegenkraft so hoch ist wie die Kraft<br />

durch den hydrostatischen Druck des Manometers<br />

bedingt ist.<br />

H1<br />

Da insbesondere bei tensidischer Lösung<br />

der Blasenaustritt nicht schlagartig aufhört,<br />

ist eine feste Messzeit von 5 min einzuhalten.<br />

Danach wird die Niveauhöhe der<br />

Flüssigkeitssäule im Manometer notiert<br />

um darüber die Oberflächenspannung zu<br />

bestimmen.<br />

K<br />

G<br />

U<br />

M<br />

5.2. Versuchsdurchführung<br />

Zunächst wird reines Wasser vorgelegt.<br />

Die Messungen werden solange wiederholt<br />

bis kein Drift in den Messwerten<br />

mehr erkennbar ist (bedingt nur Verunrenigungen<br />

an der Kapillare) und mindestens<br />

3 weitere Messungen durchgeführt<br />

H2<br />

P<br />

Abbildung 1: Apparatur Blasendruckmethode<br />

5


Skriptversion 18.11.04<br />

von welchen der Mittelwert und die Schwankungsbreite bestimmt wird.<br />

Zur Konzentrationsabhängigkeit wird in Schritten von 0,100 mL eine 0,100% wässrige Tensidlösung<br />

zugesetzt und die Bestimmung damit durchgeführt. Es sind 10 verschiedene Konzentrationen<br />

zu bestimmen. Ist eine zu kleine Änderung gegenüber von reinem Wasser nach<br />

dem 2. Schritt (0,200 mL Zugabe) erkennbar, so ist die Schrittweite auf 0,500 mL zu erweitern.<br />

5.3. Auswertung<br />

r<br />

Die Oberflächenspannung wird bestimmt nach: g = ⋅ g ⋅(<br />

h W ⋅ rW<br />

− hP<br />

⋅ r p )<br />

2<br />

r W : Dichte des Wasser in der Wassersäule (∼ 1,00 g/cm 3 )<br />

r P : Dichte der Prüfflüssigkeit<br />

h W : Höhe der Wassersäule<br />

h P : Eintauchtiefe der Kapillare in die Prüfflüssigkeit<br />

g : Erdbeschleunigung [9,81 m/s 2 ]<br />

r : Kapillarradius<br />

Die Dichte der Prüfflüssigkeit kann im Falle der verdünnten Tensidlösungen gleich der Dichte<br />

von Wasser gesetzt werden.<br />

Die Oberflächenspannung der Tensidlösungen wird gegen die Konzentration grafisch dargestellt<br />

und über auftragen verschiedener Trendlinienfunktionen die geeignetste ermittelt.<br />

6


Skriptversion 18.11.04<br />

5.4. Rechnerische Auswertung<br />

Die Konzentrationsangaben in % beziehen sich auf Gewichtsprozent.<br />

5.4.1 Bestimmung der Messgenauigkeit der Apparatur am Beispiel von Wasser<br />

Der Kapillarradius wird über den bekannten Wert der Oberflächenspannung von Wasser bestimmt.<br />

Bei T = 18°C beträgt g =73,05 mN·m -1<br />

Messwerte Wasser<br />

Messung h W / cm r / mm<br />

1 17,2 0,0919<br />

2 17,2 0,0919<br />

3 17,4 0,0908<br />

Der ermittelte durchschnittliche Wert für r beträgt: 0,0915 mm<br />

mit einer Standardabweichung von: ±0,0006 mm<br />

Der Variationskoeffizient beträgt damit: 0,71 %<br />

7


Skriptversion 18.11.04<br />

5.4.2 Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer Tensidlösung<br />

Eingesetztes Tensid:Triton X-100 c Tensid : 0,100 %(w/w)<br />

Probentemperatur:19 °C<br />

Vorlage: 50 mL Deionat<br />

V: Volumen<br />

c: Tensidkonzentration<br />

V / mL c / mg·L -1 h W / cm g / mN·m -1<br />

0 0,0 17,2 68,69<br />

0,2 4,0 16,8 66,99<br />

0,4 8,0 16,4 65,30<br />

0,6 11,9 16,4 65,30<br />

1,0 19,6 15,6 61,90<br />

1,4 27,2 15,2 60,21<br />

1,8 34,7 14,8 58,51<br />

2,2 42,1 14,2 55,97<br />

2,6 49,4 14,0 55,12<br />

3,0 56,6 13,6 53,42<br />

3,4 63,7 13,4 52,57<br />

5.4.2.1 Grafische Auswertung<br />

Die Messreihe unter 7.1.2 wird grafisch dargestellt.<br />

Folgende Trendlinienfunktionen wurden ermittelt:<br />

Funktion Gleichung R 2<br />

linear y = -0,2556x + 67,733 0,9848<br />

exponentiell y = 67,976e -0,0043x 0,9907<br />

Polynom 2. y = 0,0016x 2 - 0,3545x + 68,55 0,9956<br />

5.4.2.2 Einfluss der Zugabe an Tensid auf die Eintauchtiefe der Kapillare<br />

Der Durchmesser des Probengefäßes beträgt: 4,2 cm<br />

Die Füllhöhe beträgt bei 50 mL Vorlage:3,6 cm<br />

Die Eintauchtiefe der Kapillare erhöht sich um 5% bei Zugabe von 0,7 mL Tensidlösung.<br />

8


Skriptversion 18.11.04<br />

6. Bestimmung mit der Ringspannungsmethode<br />

Abbildung 2: Bezeichnungen Ringspannungsmessgerät<br />

Abbildung 3 : Messgerät n. Ringspannungsmethode<br />

6.1.1 Messung der Grenzflächenspannung flüssig/gasförmig<br />

Der Thermostatentisch (5) wird mit dem Handrad (12) gehoben, bis der Ring vollständig mit<br />

Flüssigkeit bedeckt ist. Man lässt die Lösung zur Ruhe kommen. Mit dem Handrad (12) wird<br />

der Tisch vorsichtig abgesenkt, bis der Lichtzeiger (23) aufgrund der am Ring wirkenden<br />

Grenzflächenspannung aus der Nulllage ausgerenkt wird.<br />

Durch Drehen der Schraube (21) gegen den Uhrzeigersinn wird die Torsion des Bandes erhöht<br />

und ein Zug auf den Ring ausgeübt. Dabei verschiebt sich der auf der Dunkelscheibenskala<br />

(22) zu beobachtende Lichtzeiger (23) nach oben. Mit der Mikrometerschraube (24)<br />

wird der Lichtzeiger (23) durch Senken des Messgefäßes in die Nullstellung zurückgebracht.<br />

Man wiederholt diese abwechselnde vorsichtige Erhöhung des Zuges und das darauffolgende<br />

Absenken solange, bis der Film "bricht", d.h. bis der am Ring angreifende Zug die Grenzflächenspannungskräfte<br />

völlig überwindet und der Ring aus der Oberfläche nach oben abreißt.<br />

Bei einiger Übung kann man feststellen, dass kurz vor dem Abreißen des Ringes von der O-<br />

berfläche die Kraft, die bei weiterem Senken des Tisches erforderlich ist, um den Ring in seiner<br />

Nulllage zu halten, konstant bleibt. Der Messvorgang befindet sich in der Überdehnungsphase<br />

(Fließerscheinung bei überdehnten elastischen Körpern). Es ist von Vorteil, die Messung<br />

bei Erkennen dieses Bereiches abzubrechen. Die in diesem Moment vorliegende Span-<br />

9


Skriptversion 18.11.04<br />

nung des Torsionsdrahtes entspricht dann auch der Spannung, die der Torsionsdraht im Augenblick<br />

des Ausbrechens aus der Oberfläche aufweist. Lässt man den Ring nicht aus der O-<br />

berfläche ausbrechen, so kann man nach leichtem Anheben des Messtisches die Messung<br />

wiederholen. Beim Ausbrechen des Ringes aus der Oberfläche kann jedoch bereits eine minimale<br />

Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit des Ringes eintreten. Das allein kann genügen,<br />

um die Reproduzierbarkeit der Messung bei sofortiger Wiederholung der Messung in<br />

Frage zu stellen.<br />

Am Nonius der Skala (20) wird die Grenzflächenspannung mit einer Genauigkeit von 0.1<br />

mN/m abgelesen, wobei auf 0.05 mN/m geschätzt werden kann.<br />

Nonius ablesen: An 10 Teilstrichen wird überprüft welcher der<br />

Teilstriche mit einem Teilstrich der Hauptskala übereinstimmt. Die<br />

Zahl des Teilstriches von der Mittellage ist entspricht dem Wert<br />

der ersten Nachkommastelle.<br />

In Abbildung 4 ist der Wert 72,8 abzulesen.<br />

Durch Hochdrücken von Schraube (21) lässt sich die Teilscheibenachse<br />

(20) nach beendeter Messung von Hand wieder in die Nullstellung<br />

zurückdrehen.<br />

6.1.2 Vorbereitung einer weiteren Messung<br />

Abbildung 4 Ableseskala<br />

Da sich die Oberflächenbeschaffenheit des Pt-Ir-Rings im Laufe der Messung verändern<br />

kann, ist dieser nach jeder Messung zu reinigen. Zur Säuberung werden dieser zunächst in<br />

Deionat und dann in reinem Aceton sorgfältig gespült und in einer schwachen Bunsenflamme<br />

dunkelrot geglüht. Weißglut ist zu vermeiden, da sich sonst die Schweißstellen lösen könnten.<br />

Bitte den Ring äußerst vorsichtig behandelt!<br />

Den Ring nirgends berühren oder fallen lassen!<br />

Nach Arretierung der Torsionswaage durch Schraube (15) wird der Stift des Messkörpers unterhalb<br />

der Halteklammer (19) mit einer Pinzette gegriffen und der Ring vorsichtig nach unter<br />

herausgezogen. Den Ring wie oben beschrieben reinigen und dann in umgekehrter Reihenfolgen<br />

wieder unter die Halteklammer (19) schieben. Arretierung mit Schraube (15) wieder<br />

lösen! Die Ringebene muss völlig plan sein. überprüfen lässt sich die Planarität des Ringes<br />

durch Drehen um seine Achse. Blickt man dabei senkrecht auf die Ringebene, so darf kein<br />

Schlagen zu beobachten sein.<br />

Vor jeder Messung ist die Kreisteilung (20) mit Schraube (21) auf Null zu stellen. Die Beleuchtung<br />

ist mit Schalter (25) einzuschalten.<br />

Das Instrument ist messbereit.<br />

Das Krüss-Tensiometer ist auf Wasser und 20°C geeicht. Für andere Temperaturen, Flüssigkeiten<br />

und Dichten sind Korrekturfaktoren zu berücksichtigen (siehe Hersteller-Angaben).<br />

Gerät nachjustieren<br />

Ring wie gewohnt in die Vorlage mit bekannter Oberflächenspannung eintauchen und mit<br />

Schraube (21) diesen Wert (Literaturwert) einstellen. Durch Drehung der an der Rückseite des<br />

Kopfteiles befindlichen Schraube, dem zero-adjustment, kann die Gegenkraft verändert werden.<br />

Hiermit wird das System auf den Gleichgewichtszustand gebracht .<br />

10


6.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser<br />

Skriptversion 18.11.04<br />

g Lit : Literaturwert<br />

Messwerte Temperaturabhängigkeit<br />

Messung T / °C g / mN·m -1 g Lit / mN·m -1<br />

1 19,1 72,8 72,18<br />

2 22,9 72,7 71,42<br />

3 28,6 71,5 70,28<br />

4 31,1 71,2 69,78<br />

5 35,2 70,8 68,96<br />

6 38,0 70,1 68,40<br />

7 40,9 69,3 67,82<br />

8 45,2 68,4 66,96<br />

Die Funktion der Oberflächenspannung in Abhängigkeit der Temperatur ist näherungsweise<br />

linear. Es ergibt sich folgende Funktion:<br />

y = -0,1708x + 76,421<br />

Eingesetzt in die Formel γ = γ<br />

0<br />

+ kγ<br />

( H O)<br />

⋅T<br />

ergibt sich der Temperaturkoeffizient k<br />

2<br />

γ ( H 2O)<br />

,<br />

wobei:<br />

γ = 76,421 mN<br />

0<br />

m<br />

(wenn T [ ° C]<br />

)<br />

mN<br />

kγ ( H O)<br />

= −0,<br />

171 (wenn T [ ° C]<br />

)<br />

2<br />

m ⋅ ° C<br />

Der Temperaturkoeffizient für Wasser beträgt:<br />

mN mN<br />

− 0 ,171 ± 0, 027<br />

m ⋅ K m ⋅ K<br />

11


Skriptversion 18.11.04<br />

7. Diskussion<br />

7.1. Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser<br />

Die dreimalige Bestimmung der Oberflächenspannung von Wasser mit Hilfe der Blasendruckmethode<br />

liefert eine Oberflächenspannung von 72,9 ±0,5 mN . m -1 .<br />

Da die gemessene Oberflächenspannung nur um 0,21% vom Literaturwert abweicht, wurde<br />

der Kapillarradius nicht korrigiert.<br />

Folgende Fehlerquellen beeinflussen das Ergebnis:<br />

Fehlerquelle Schwankung Ursache<br />

Temperaturmessung ± 1°C Ablesegenauigkeit des Thermometers<br />

Volumenbestimmung:<br />

- Vollpipette 50 mL<br />

- Eppendorfpipette 0,2 ml<br />

± 0,1 mL Gerätegenauigkeit der Pipette<br />

± 0,001 mL Gerätegenauigkeit der Pipette<br />

Säulenhöhe ± 0,2 cm Ablesegenauigkeit der beiden Skalen<br />

Der Fehler beim Ablesen der Säulenhöhe liefert eine Abweichung von ± 1%.<br />

7.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser<br />

Wie erwartet nimmt die Oberflächenspannung mit zunehmender Temperatur ab. Der Vergleich<br />

von gemessenen Werten mit den Literaturwerten wird grafisch in Diagramm 2 dargestellt.<br />

Die Literaturdaten für die Oberflächenspannung von Wasser bei 20°C und 50°C wurden<br />

dazu interpoliert, um die theoretischen Werte der Oberflächenspannung für die Messtemperaturen<br />

zu erhalten.<br />

7.3. Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer Tensidlösung<br />

Zur Berechnung der Oberflächenspannung wurde die dichte von reinem Wasser bei 22°C herangezogen.<br />

(0,9978 g ⋅cm ) Da sich die Dichte der Tensidlösung mit zunehmender Tensid-<br />

−3<br />

konzentration ändert, ist dieser Wert nur als Näherung zu betrachten.<br />

Da die Eintauchtiefe der Kapillare nach jeder Tensidzugabe neu eingestellt wurde, ist dieser<br />

Fehler zu vernachlässigen. Er wurde nicht in die Berechnungen mit einbezogen.<br />

Mit zunehmender Tensidkonzentration nimmt die Oberflächenspannung ab. Zu Beginn wurde<br />

die 0,1%ige Triton X-100 Lösung in 0,2mL Schritten zugegeben. Da die Änderung der Oberflächenspannung<br />

zu gering war, wurden die Schritte verdoppelt.<br />

Da sich Tenside an der Oberfläche des Wassers ansammeln, wird eine „neue“ Oberfläche gebildet.<br />

Somit verändert sich auch die Oberflächenspannung. Wenn alle Plätze an der Oberfläche<br />

mit Tensidmolekülen besetzt sind, nähert sich die Oberflächenspannung einem Grenzwert.<br />

Eine Erhöhung der Tensidkonzentration hat dann keinen Sinn mehr.<br />

12


Skriptversion 18.11.04<br />

8. Anhang Diagramme<br />

8.1. Diagramm 1<br />

Anhängigkeit der Oberflächenspannung von der Tensidkonzentration<br />

(3 verschiedene Trendlinien)<br />

Abhängigkeit der Oberflächenspannung von der Tensidkonzentration<br />

70<br />

68<br />

66<br />

64<br />

62<br />

γ / mN . m -1<br />

60<br />

58<br />

56<br />

y = 0,0016x 2 - 0,3545x + 68,55<br />

R 2 = 0,9956<br />

y = 67,976e -0,0043x<br />

R 2 = 0,9907<br />

54<br />

y = -0,2556x + 67,733<br />

R 2 = 0,9848<br />

52<br />

50<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

c / mg . L -1<br />

Reihe1 Linear (Reihe1) Exponentiell (Reihe1) Polynomisch (Reihe1)<br />

13


Skriptversion 18.11.04<br />

8.2. Diagramm 2<br />

Anhängigkeit der Oberflächenspannung des Wassers von der Temperatur<br />

Abhängigkeit der Oberflächenspannung des Wassers von der Temperatur<br />

80<br />

78<br />

76<br />

74<br />

g / mN . m -1<br />

72<br />

70<br />

68<br />

y = -0,1708x + 76,421<br />

R 2 = 0,9722<br />

66<br />

64<br />

y = -0,20x + 76,00<br />

R 2 = 1,00<br />

62<br />

60<br />

15 20 25 30 35 40 45 50<br />

T / °C<br />

Temperaturverlauf gemessen Temperaturverlauf theoretisch Linear (Temperaturverlauf gemessen) Linear (Temperaturverlauf theoretisch)<br />

14

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