Versuchsprotokoll Oberflächenspannung
Versuchsprotokoll Oberflächenspannung
Versuchsprotokoll Oberflächenspannung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Skriptversion 18.11.04<br />
<strong>Versuchsprotokoll</strong><br />
Versuchsdatum:18.10.2004<br />
Zweitabgabe:<br />
Sttempell<br />
Durchgeführt von:<br />
Oberflächenspannung<br />
1. Inhaltsangabe<br />
1..Inhaltsangabe--------------------------------------------------------------------------------- 1<br />
2..Abbildungsverzeichnis ----------------------------------------------------------------------- 2<br />
3..Aufgabenstellung----------------------------------------------------------------------------- 3<br />
4..Einleitung:------------------------------------------------------------------------------------ 3<br />
5..Bestimmung nach der Blasendruckmethode ------------------------------------------------- 5<br />
5.1. Versuchsaufbau--------------------------------------------------------------------------5<br />
5.2. Versuchsdurchführung ------------------------------------------------------------------5<br />
5.3. Auswertung------------------------------------------------------------------------------6<br />
5.4. Rechnerische Auswertung---------------------------------------------------------------7<br />
5.4.1 Bestimmung der Messgenauigkeit der Apparatur am Beispiel von Wasser -------7<br />
5.4.2 Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer<br />
Tensidlösung -------------------------------------------------------------------------------8<br />
6..Bestimmung mit der Ringspannungsmethode ----------------------------------------------- 9<br />
6.1.1 Messung der Grenzflächenspannung flüssig/gasförmig ---------------------------9<br />
6.1.2 Vorbereitung einer weiteren Messung ------------------------------------------- 10<br />
6.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser--- 11<br />
7..Diskussion-----------------------------------------------------------------------------------12<br />
7.1. Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser ----------- 12<br />
7.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser--- 12<br />
7.3. Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer<br />
Tensidlösung<br />
8..Anhang Diagramme -------------------------------------------------------------------------13<br />
8.1. Diagramm 1 --------------------------------------------------------------------------- 13<br />
8.2. Diagramm 2 --------------------------------------------------------------------------- 14<br />
1
2. Abbildungsverzeichnis<br />
Skriptversion 18.11.04<br />
Abbildung 2: Bezeichnungen Ringspannungsmessgerät....................................................................9<br />
Abbildung 3 : Messgerät n. Ringspannungsmethode.........................................................................9<br />
Abbildung 4 Ableseskala ..............................................................................................................10<br />
2
Skriptversion 18.11.04<br />
3. Aufgabenstellung<br />
• Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser.<br />
• Bestimmung der Gerätekonstanten<br />
• Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser mit<br />
der Ringspannungsmethode<br />
• Bestimmung der Oberflächenspannung von Tensidlösungen in Abhängigkeit der Konzentration<br />
4. Einleitung:<br />
Die Oberflächenspannung ist die Kraft, die an Grenzflächen verschiedener Stoffe wirkt, und<br />
zwar in der Richtung, das die Oberfläche möglichst klein wird. (Kohäsionskräfte) So nehmen<br />
beispielsweise schwebende Wassertropfen oder schwebende Seifenblasen Kugelgestalt an.<br />
Aufgrund der Oberflächenspannung verhalten sich Grenzflächen wie dünne, gespannte, elastische<br />
Häute.<br />
Im Inneren einer Flüssigkeit sind die Kräfte ausgeglichen, Wechselwirkungen können in alle<br />
Richtungen wirken. An der Oberfläche einer Flüssigkeit gibt es nur nach innen gerichtete<br />
Kräfte. Flüssigkeiten, bei denen die zwischenmolekularen Kräfte besonders groß sind zeigen<br />
demnach eine größere Oberflächenspannung.<br />
Die Oberflächenspannung ist mathematisch das partielle Differential der freien Enthalpie G<br />
nach der Oberfläche O bei konstantem Druck und Temperatur. Es handelt sich um eine gegen<br />
Luft gemessene Stoffkonstante, welche durch die Blasendruck-, die Ringspannungs-, oder die<br />
Grenzwinkelmethode bestimmt werden kann.<br />
Bei der Blasendruckmethode werden Luftblasen an einer in die zu bestimmende Flüssigkeit<br />
eintauchenden Kapillare erzeugt. Durch den gemessenen hydrostatischen Druck des Manometers<br />
kann die Oberflächenspannung berechnet werden. Der Kapillarradius, sowie deren Eintauchtiefe<br />
müssen bekannt sein.<br />
Mit der Ringspannungsmethode misst man die Kraft, die aufgebracht werden muss, um einen<br />
Platinring senkrecht aus einer Flüssigkeit zu ziehen.<br />
Die Grenzwinkelmethode liefert den Kontaktwinkel θ zwischen der Flüssigkeit und einem<br />
Feststoff. Bei einer guten Benetzung liegt der Kontaktwinkel zwischen der Flüssigkeit und<br />
dem Feststoff in Luft bei Werten 90° bestimmt.<br />
Schon geringe Mengen an Tensiden haben einen erheblichen Einfluss auf die Oberflächenspannung.<br />
3
Skriptversion 18.11.04<br />
In diesem Versuch werden die Blasendruckmethode, sowie die Ringspannungsmethode angewandt.<br />
J N kg<br />
Die SI-Einheiten für die Oberflächenspannung sind: = =<br />
2<br />
2<br />
m m s<br />
4
Skriptversion 18.11.04<br />
5. Bestimmung nach der Blasendruckmethode<br />
5.1. Versuchsaufbau<br />
Das Manometer M (Abb.1) ist mit deionisierten Wasser und einem Zusatz von Tensid gefüllt.<br />
Die Füllmenge muss so bemessen sein, dass die Scheitel beider Säulen auf 0 stehen.<br />
50 ml Wasser werden in dem Gefäß G vorgelegt. Die Grundplatte des Gefäßes wird an der<br />
Spindel so in der Höhe verändert, dass das Kapillarende mit der Wasseroberfläche abschließt.<br />
Unter das Gefäß wird die Unterlegscheibe U geschoben. Damit beträgt die Eintauchtiefe der<br />
Kapillare 1cm (Höhe der Unterlegscheibe).<br />
Herstellen des hydrostatischen Druckes zum Blasenaustritt:<br />
Der Dreiwegehahn H2 wird auf Verbindung Druckstempel P und offener Anschluss gestellt.<br />
Mit dem Stempel kann Außenluft angesaugt werden. Danach wird die Verbindung auf<br />
Druckstempel zu Schlauch L gestellt. Hahn H2 dann auf Verbindung Druckstempel zum Innensystem<br />
stellen. Parallel muss Dreiwegehahn H1 auf Verbindung Druckstempel-<br />
Manometer M stehen. Mit dem Druckstempel wird die Wassersäule im Manometer auf 16 cm<br />
hochgedrückt. Der Hahn H1 wird im Anschluss soweit nach links gedreht, dass keine Verbindung<br />
mehr zwischen Druckstempel und Manometer existiert.<br />
Beginn der Messung:<br />
Mit Start der Zeitmessung wird der Hahn<br />
H1 so weit nach links gedreht, dass der<br />
Luftdruck des Manometers auf die Kapillare<br />
wirken kann.<br />
Es entweichen entsprechend dem Überdruck<br />
Luftblasen in die Prüfflüssigkeit bis<br />
die Gegenkraft so hoch ist wie die Kraft<br />
durch den hydrostatischen Druck des Manometers<br />
bedingt ist.<br />
H1<br />
Da insbesondere bei tensidischer Lösung<br />
der Blasenaustritt nicht schlagartig aufhört,<br />
ist eine feste Messzeit von 5 min einzuhalten.<br />
Danach wird die Niveauhöhe der<br />
Flüssigkeitssäule im Manometer notiert<br />
um darüber die Oberflächenspannung zu<br />
bestimmen.<br />
K<br />
G<br />
U<br />
M<br />
5.2. Versuchsdurchführung<br />
Zunächst wird reines Wasser vorgelegt.<br />
Die Messungen werden solange wiederholt<br />
bis kein Drift in den Messwerten<br />
mehr erkennbar ist (bedingt nur Verunrenigungen<br />
an der Kapillare) und mindestens<br />
3 weitere Messungen durchgeführt<br />
H2<br />
P<br />
Abbildung 1: Apparatur Blasendruckmethode<br />
5
Skriptversion 18.11.04<br />
von welchen der Mittelwert und die Schwankungsbreite bestimmt wird.<br />
Zur Konzentrationsabhängigkeit wird in Schritten von 0,100 mL eine 0,100% wässrige Tensidlösung<br />
zugesetzt und die Bestimmung damit durchgeführt. Es sind 10 verschiedene Konzentrationen<br />
zu bestimmen. Ist eine zu kleine Änderung gegenüber von reinem Wasser nach<br />
dem 2. Schritt (0,200 mL Zugabe) erkennbar, so ist die Schrittweite auf 0,500 mL zu erweitern.<br />
5.3. Auswertung<br />
r<br />
Die Oberflächenspannung wird bestimmt nach: g = ⋅ g ⋅(<br />
h W ⋅ rW<br />
− hP<br />
⋅ r p )<br />
2<br />
r W : Dichte des Wasser in der Wassersäule (∼ 1,00 g/cm 3 )<br />
r P : Dichte der Prüfflüssigkeit<br />
h W : Höhe der Wassersäule<br />
h P : Eintauchtiefe der Kapillare in die Prüfflüssigkeit<br />
g : Erdbeschleunigung [9,81 m/s 2 ]<br />
r : Kapillarradius<br />
Die Dichte der Prüfflüssigkeit kann im Falle der verdünnten Tensidlösungen gleich der Dichte<br />
von Wasser gesetzt werden.<br />
Die Oberflächenspannung der Tensidlösungen wird gegen die Konzentration grafisch dargestellt<br />
und über auftragen verschiedener Trendlinienfunktionen die geeignetste ermittelt.<br />
6
Skriptversion 18.11.04<br />
5.4. Rechnerische Auswertung<br />
Die Konzentrationsangaben in % beziehen sich auf Gewichtsprozent.<br />
5.4.1 Bestimmung der Messgenauigkeit der Apparatur am Beispiel von Wasser<br />
Der Kapillarradius wird über den bekannten Wert der Oberflächenspannung von Wasser bestimmt.<br />
Bei T = 18°C beträgt g =73,05 mN·m -1<br />
Messwerte Wasser<br />
Messung h W / cm r / mm<br />
1 17,2 0,0919<br />
2 17,2 0,0919<br />
3 17,4 0,0908<br />
Der ermittelte durchschnittliche Wert für r beträgt: 0,0915 mm<br />
mit einer Standardabweichung von: ±0,0006 mm<br />
Der Variationskoeffizient beträgt damit: 0,71 %<br />
7
Skriptversion 18.11.04<br />
5.4.2 Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer Tensidlösung<br />
Eingesetztes Tensid:Triton X-100 c Tensid : 0,100 %(w/w)<br />
Probentemperatur:19 °C<br />
Vorlage: 50 mL Deionat<br />
V: Volumen<br />
c: Tensidkonzentration<br />
V / mL c / mg·L -1 h W / cm g / mN·m -1<br />
0 0,0 17,2 68,69<br />
0,2 4,0 16,8 66,99<br />
0,4 8,0 16,4 65,30<br />
0,6 11,9 16,4 65,30<br />
1,0 19,6 15,6 61,90<br />
1,4 27,2 15,2 60,21<br />
1,8 34,7 14,8 58,51<br />
2,2 42,1 14,2 55,97<br />
2,6 49,4 14,0 55,12<br />
3,0 56,6 13,6 53,42<br />
3,4 63,7 13,4 52,57<br />
5.4.2.1 Grafische Auswertung<br />
Die Messreihe unter 7.1.2 wird grafisch dargestellt.<br />
Folgende Trendlinienfunktionen wurden ermittelt:<br />
Funktion Gleichung R 2<br />
linear y = -0,2556x + 67,733 0,9848<br />
exponentiell y = 67,976e -0,0043x 0,9907<br />
Polynom 2. y = 0,0016x 2 - 0,3545x + 68,55 0,9956<br />
5.4.2.2 Einfluss der Zugabe an Tensid auf die Eintauchtiefe der Kapillare<br />
Der Durchmesser des Probengefäßes beträgt: 4,2 cm<br />
Die Füllhöhe beträgt bei 50 mL Vorlage:3,6 cm<br />
Die Eintauchtiefe der Kapillare erhöht sich um 5% bei Zugabe von 0,7 mL Tensidlösung.<br />
8
Skriptversion 18.11.04<br />
6. Bestimmung mit der Ringspannungsmethode<br />
Abbildung 2: Bezeichnungen Ringspannungsmessgerät<br />
Abbildung 3 : Messgerät n. Ringspannungsmethode<br />
6.1.1 Messung der Grenzflächenspannung flüssig/gasförmig<br />
Der Thermostatentisch (5) wird mit dem Handrad (12) gehoben, bis der Ring vollständig mit<br />
Flüssigkeit bedeckt ist. Man lässt die Lösung zur Ruhe kommen. Mit dem Handrad (12) wird<br />
der Tisch vorsichtig abgesenkt, bis der Lichtzeiger (23) aufgrund der am Ring wirkenden<br />
Grenzflächenspannung aus der Nulllage ausgerenkt wird.<br />
Durch Drehen der Schraube (21) gegen den Uhrzeigersinn wird die Torsion des Bandes erhöht<br />
und ein Zug auf den Ring ausgeübt. Dabei verschiebt sich der auf der Dunkelscheibenskala<br />
(22) zu beobachtende Lichtzeiger (23) nach oben. Mit der Mikrometerschraube (24)<br />
wird der Lichtzeiger (23) durch Senken des Messgefäßes in die Nullstellung zurückgebracht.<br />
Man wiederholt diese abwechselnde vorsichtige Erhöhung des Zuges und das darauffolgende<br />
Absenken solange, bis der Film "bricht", d.h. bis der am Ring angreifende Zug die Grenzflächenspannungskräfte<br />
völlig überwindet und der Ring aus der Oberfläche nach oben abreißt.<br />
Bei einiger Übung kann man feststellen, dass kurz vor dem Abreißen des Ringes von der O-<br />
berfläche die Kraft, die bei weiterem Senken des Tisches erforderlich ist, um den Ring in seiner<br />
Nulllage zu halten, konstant bleibt. Der Messvorgang befindet sich in der Überdehnungsphase<br />
(Fließerscheinung bei überdehnten elastischen Körpern). Es ist von Vorteil, die Messung<br />
bei Erkennen dieses Bereiches abzubrechen. Die in diesem Moment vorliegende Span-<br />
9
Skriptversion 18.11.04<br />
nung des Torsionsdrahtes entspricht dann auch der Spannung, die der Torsionsdraht im Augenblick<br />
des Ausbrechens aus der Oberfläche aufweist. Lässt man den Ring nicht aus der O-<br />
berfläche ausbrechen, so kann man nach leichtem Anheben des Messtisches die Messung<br />
wiederholen. Beim Ausbrechen des Ringes aus der Oberfläche kann jedoch bereits eine minimale<br />
Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit des Ringes eintreten. Das allein kann genügen,<br />
um die Reproduzierbarkeit der Messung bei sofortiger Wiederholung der Messung in<br />
Frage zu stellen.<br />
Am Nonius der Skala (20) wird die Grenzflächenspannung mit einer Genauigkeit von 0.1<br />
mN/m abgelesen, wobei auf 0.05 mN/m geschätzt werden kann.<br />
Nonius ablesen: An 10 Teilstrichen wird überprüft welcher der<br />
Teilstriche mit einem Teilstrich der Hauptskala übereinstimmt. Die<br />
Zahl des Teilstriches von der Mittellage ist entspricht dem Wert<br />
der ersten Nachkommastelle.<br />
In Abbildung 4 ist der Wert 72,8 abzulesen.<br />
Durch Hochdrücken von Schraube (21) lässt sich die Teilscheibenachse<br />
(20) nach beendeter Messung von Hand wieder in die Nullstellung<br />
zurückdrehen.<br />
6.1.2 Vorbereitung einer weiteren Messung<br />
Abbildung 4 Ableseskala<br />
Da sich die Oberflächenbeschaffenheit des Pt-Ir-Rings im Laufe der Messung verändern<br />
kann, ist dieser nach jeder Messung zu reinigen. Zur Säuberung werden dieser zunächst in<br />
Deionat und dann in reinem Aceton sorgfältig gespült und in einer schwachen Bunsenflamme<br />
dunkelrot geglüht. Weißglut ist zu vermeiden, da sich sonst die Schweißstellen lösen könnten.<br />
Bitte den Ring äußerst vorsichtig behandelt!<br />
Den Ring nirgends berühren oder fallen lassen!<br />
Nach Arretierung der Torsionswaage durch Schraube (15) wird der Stift des Messkörpers unterhalb<br />
der Halteklammer (19) mit einer Pinzette gegriffen und der Ring vorsichtig nach unter<br />
herausgezogen. Den Ring wie oben beschrieben reinigen und dann in umgekehrter Reihenfolgen<br />
wieder unter die Halteklammer (19) schieben. Arretierung mit Schraube (15) wieder<br />
lösen! Die Ringebene muss völlig plan sein. überprüfen lässt sich die Planarität des Ringes<br />
durch Drehen um seine Achse. Blickt man dabei senkrecht auf die Ringebene, so darf kein<br />
Schlagen zu beobachten sein.<br />
Vor jeder Messung ist die Kreisteilung (20) mit Schraube (21) auf Null zu stellen. Die Beleuchtung<br />
ist mit Schalter (25) einzuschalten.<br />
Das Instrument ist messbereit.<br />
Das Krüss-Tensiometer ist auf Wasser und 20°C geeicht. Für andere Temperaturen, Flüssigkeiten<br />
und Dichten sind Korrekturfaktoren zu berücksichtigen (siehe Hersteller-Angaben).<br />
Gerät nachjustieren<br />
Ring wie gewohnt in die Vorlage mit bekannter Oberflächenspannung eintauchen und mit<br />
Schraube (21) diesen Wert (Literaturwert) einstellen. Durch Drehung der an der Rückseite des<br />
Kopfteiles befindlichen Schraube, dem zero-adjustment, kann die Gegenkraft verändert werden.<br />
Hiermit wird das System auf den Gleichgewichtszustand gebracht .<br />
10
6.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser<br />
Skriptversion 18.11.04<br />
g Lit : Literaturwert<br />
Messwerte Temperaturabhängigkeit<br />
Messung T / °C g / mN·m -1 g Lit / mN·m -1<br />
1 19,1 72,8 72,18<br />
2 22,9 72,7 71,42<br />
3 28,6 71,5 70,28<br />
4 31,1 71,2 69,78<br />
5 35,2 70,8 68,96<br />
6 38,0 70,1 68,40<br />
7 40,9 69,3 67,82<br />
8 45,2 68,4 66,96<br />
Die Funktion der Oberflächenspannung in Abhängigkeit der Temperatur ist näherungsweise<br />
linear. Es ergibt sich folgende Funktion:<br />
y = -0,1708x + 76,421<br />
Eingesetzt in die Formel γ = γ<br />
0<br />
+ kγ<br />
( H O)<br />
⋅T<br />
ergibt sich der Temperaturkoeffizient k<br />
2<br />
γ ( H 2O)<br />
,<br />
wobei:<br />
γ = 76,421 mN<br />
0<br />
m<br />
(wenn T [ ° C]<br />
)<br />
mN<br />
kγ ( H O)<br />
= −0,<br />
171 (wenn T [ ° C]<br />
)<br />
2<br />
m ⋅ ° C<br />
Der Temperaturkoeffizient für Wasser beträgt:<br />
mN mN<br />
− 0 ,171 ± 0, 027<br />
m ⋅ K m ⋅ K<br />
11
Skriptversion 18.11.04<br />
7. Diskussion<br />
7.1. Bestimmung der Genauigkeit der Messmethode am Beispiel von Wasser<br />
Die dreimalige Bestimmung der Oberflächenspannung von Wasser mit Hilfe der Blasendruckmethode<br />
liefert eine Oberflächenspannung von 72,9 ±0,5 mN . m -1 .<br />
Da die gemessene Oberflächenspannung nur um 0,21% vom Literaturwert abweicht, wurde<br />
der Kapillarradius nicht korrigiert.<br />
Folgende Fehlerquellen beeinflussen das Ergebnis:<br />
Fehlerquelle Schwankung Ursache<br />
Temperaturmessung ± 1°C Ablesegenauigkeit des Thermometers<br />
Volumenbestimmung:<br />
- Vollpipette 50 mL<br />
- Eppendorfpipette 0,2 ml<br />
± 0,1 mL Gerätegenauigkeit der Pipette<br />
± 0,001 mL Gerätegenauigkeit der Pipette<br />
Säulenhöhe ± 0,2 cm Ablesegenauigkeit der beiden Skalen<br />
Der Fehler beim Ablesen der Säulenhöhe liefert eine Abweichung von ± 1%.<br />
7.2. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung von Wasser<br />
Wie erwartet nimmt die Oberflächenspannung mit zunehmender Temperatur ab. Der Vergleich<br />
von gemessenen Werten mit den Literaturwerten wird grafisch in Diagramm 2 dargestellt.<br />
Die Literaturdaten für die Oberflächenspannung von Wasser bei 20°C und 50°C wurden<br />
dazu interpoliert, um die theoretischen Werte der Oberflächenspannung für die Messtemperaturen<br />
zu erhalten.<br />
7.3. Bestimmung der Konzentrationsabhängigkeit der Oberflächenspannung einer Tensidlösung<br />
Zur Berechnung der Oberflächenspannung wurde die dichte von reinem Wasser bei 22°C herangezogen.<br />
(0,9978 g ⋅cm ) Da sich die Dichte der Tensidlösung mit zunehmender Tensid-<br />
−3<br />
konzentration ändert, ist dieser Wert nur als Näherung zu betrachten.<br />
Da die Eintauchtiefe der Kapillare nach jeder Tensidzugabe neu eingestellt wurde, ist dieser<br />
Fehler zu vernachlässigen. Er wurde nicht in die Berechnungen mit einbezogen.<br />
Mit zunehmender Tensidkonzentration nimmt die Oberflächenspannung ab. Zu Beginn wurde<br />
die 0,1%ige Triton X-100 Lösung in 0,2mL Schritten zugegeben. Da die Änderung der Oberflächenspannung<br />
zu gering war, wurden die Schritte verdoppelt.<br />
Da sich Tenside an der Oberfläche des Wassers ansammeln, wird eine „neue“ Oberfläche gebildet.<br />
Somit verändert sich auch die Oberflächenspannung. Wenn alle Plätze an der Oberfläche<br />
mit Tensidmolekülen besetzt sind, nähert sich die Oberflächenspannung einem Grenzwert.<br />
Eine Erhöhung der Tensidkonzentration hat dann keinen Sinn mehr.<br />
12
Skriptversion 18.11.04<br />
8. Anhang Diagramme<br />
8.1. Diagramm 1<br />
Anhängigkeit der Oberflächenspannung von der Tensidkonzentration<br />
(3 verschiedene Trendlinien)<br />
Abhängigkeit der Oberflächenspannung von der Tensidkonzentration<br />
70<br />
68<br />
66<br />
64<br />
62<br />
γ / mN . m -1<br />
60<br />
58<br />
56<br />
y = 0,0016x 2 - 0,3545x + 68,55<br />
R 2 = 0,9956<br />
y = 67,976e -0,0043x<br />
R 2 = 0,9907<br />
54<br />
y = -0,2556x + 67,733<br />
R 2 = 0,9848<br />
52<br />
50<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
c / mg . L -1<br />
Reihe1 Linear (Reihe1) Exponentiell (Reihe1) Polynomisch (Reihe1)<br />
13
Skriptversion 18.11.04<br />
8.2. Diagramm 2<br />
Anhängigkeit der Oberflächenspannung des Wassers von der Temperatur<br />
Abhängigkeit der Oberflächenspannung des Wassers von der Temperatur<br />
80<br />
78<br />
76<br />
74<br />
g / mN . m -1<br />
72<br />
70<br />
68<br />
y = -0,1708x + 76,421<br />
R 2 = 0,9722<br />
66<br />
64<br />
y = -0,20x + 76,00<br />
R 2 = 1,00<br />
62<br />
60<br />
15 20 25 30 35 40 45 50<br />
T / °C<br />
Temperaturverlauf gemessen Temperaturverlauf theoretisch Linear (Temperaturverlauf gemessen) Linear (Temperaturverlauf theoretisch)<br />
14