26.06.2014 Aufrufe

Mikrobiologie-Praktikum Inhalt

Mikrobiologie-Praktikum Inhalt

Mikrobiologie-Praktikum Inhalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Mikrobiologie</strong>-<strong>Praktikum</strong><br />

Versuch Nr. 3:<br />

Luftkeimzahlbestimmung<br />

<strong>Inhalt</strong><br />

1. Aufgabe S. 2<br />

2. Nährbodenherstellung S. 2<br />

2.1 Rezeptur S. 2<br />

2.2 Durchführung S. 2<br />

3. Beimpfung S. 3<br />

4. Bebrütung S. 3<br />

5. Auswertung S. 3<br />

6. Diskussion S. 4


15.04.2005<br />

1. Aufgabe<br />

In diesem Versuch soll die Luftkeimzahl bestimmt werden. Dies geschieht mit dem<br />

Luftkeimzahlmessgerät, welches die Luft durch eine Lochplatte saugt und dann auf ein<br />

HNB-Agarmedium in einer Petrischale leitet. Es werden zwei verschiedene Luftvolumina<br />

angesaugt , darum werden zwei Petrischalen benötigt. Nach 24 Stunden Bebrütung, soll dann<br />

das erste mal die Anzahl der Gesamtkeimzahl unter Berücksichtigung der statistischen<br />

Korrekturtabelle nach „Feller“ in GKZ/m 3 ermittelt werden. Je nach Keimart müssen<br />

eventuell noch weitere Auszählungen vorgenommen werden.<br />

2. Nährbodenherstellung<br />

2.1 Rezeptur<br />

Bestandteile: HNB-Agar (Komplexmedium zur Anzucht von Bakterien)<br />

Zusamensetzung pro 1 Liter Leitungswasser<br />

- 3g Fleischextrakt<br />

- 5g Pepton aus Fleisch<br />

- 5g Hefeextrakt<br />

- 5g reines Natriumchlorid<br />

- 15g Agar (pH: 7,2)<br />

2.2 Durchführung<br />

Alle Bestandteile bis auf das Agarpulver werden in einen Erlenmeyerkolben eingewogen und<br />

in der Hälfte der erforderlichen Wassermenge gelöst. Durch gründliches Schütteln und mit<br />

Hilfe eines Magnetrührers wird die Lösung homogenisiert. Das Agarpulver wird in 500mL<br />

Meplatflaschen vorgelegt und die Lösung sowie das restliche Wasser unter Rühren<br />

hinzugefügt. Anschließend wird der Agar bei 121°C 15 Minuten autoklaviert.<br />

Um steriles Arbeiten zu ermöglichen, wird der Agar unter der Clean-Bench in Petrischalen zu<br />

Nährböden gegossen. Beim Gießen ist darauf zu achten, dass eine luftblasenfreie ca. 5mm<br />

starke Schicht entsteht. Die Arbeitstemperatur sollte 50°C betragen, da sich der Agar ab 40°C<br />

verfestigt. Die abgekühlten Nährböden werden kopfüber im Kühlschrank bis zur Beimpfung<br />

gelagert.<br />

2


15.04.2005<br />

3. Beimpfung<br />

Vor Beginn der Messung werden alle Teile des Luftkeimsammlers mit Isopropanol<br />

desinfiziert. Das Gerät wird nun auf eine stabile Unterlage gestellt und eine Petrischale,<br />

welche Nährboden enthält, eingesetzt. Nach Schließen des Lochdeckels erfolgt die<br />

Programmierung (Volumen, Zeitverzögerung etc.). Der Staubdeckel wird entfernt und die<br />

Messung durch Bestätigung mit „yes“ gestartet.<br />

Das Gerät saugt 100 Liter Luft pro Minute an. Nach Beendigung des Probenahme schaltet<br />

das Gerät selbstständig ab. Der Sammelkopf wird geöffnet, die Petrischale geschlossen,<br />

entnommen und beschriftet.<br />

Die Beimpfung fand im Büro der Chemikalienausgabe der Hochschule statt.<br />

4. Bebrütung<br />

Die beimpften Petrischalen werden bei 37°C im Brutschrank bebrütet.<br />

5. Auswertung<br />

Um nun, nach einer Bebrütungszeit von 24 Stunden und einer weiteren von ein paar Tagen,<br />

die Luftkeimzahl zu bestimmen, werden zum jeweiligen Zeitpunkt die Kolonien ausgezählt<br />

und statistisch durch die Formel von Feller korrigiert. Diese Korrektur ist notwendig ,da mit<br />

zunehmender Zahl der Luftkeime auch die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass zwei Luftkeime<br />

durch das selbe Loch im Deckel gesaugt wurden. Dies bedeutet bei Mikroorganismen, dass<br />

zwei dicht benachbarte Keime nur eine Kolonie bilden.<br />

Die „Feller-Korrektur-Formel“ lautet:<br />

Pr = N (1/N + 17N-1 + 1/N-2 + 1/N-r +1)<br />

Wobei :<br />

Pr = statistisch korrekte Gesamtkeimzahl<br />

N = die 400 Löcher der Lochplatte<br />

r = Koloniezahl<br />

Im Labor liegt eine Korrekturtabelle nach Feller vor, aus welcher unmittelbar nach der<br />

Auszählung die statistisch korrekte Gesamtkeimzahl entnommen werden kann.<br />

Mit diesem Wert kann dann die Gesamtkeimzahl auf 1m 3 errechnet werden.<br />

3


15.04.2005<br />

Auszählung vom 1. Tag nach der Beimpfung (14.11.2003):<br />

Datum der<br />

Beimpfung<br />

Ort der Beimpfung Volumen<br />

[L/min]<br />

Gezählte<br />

Kolonien [r]<br />

Gesamtkeimzahl nach<br />

„Feller-Korrektur“ [Pr]<br />

13.11.2003 Chemikalienausgabe 250 117 weiß glatt 138<br />

13.11.2003 Chemikalienausgabe 1000 400 weiß glatt 2628<br />

Auszählung vom 4. Tag nach der Beimpfung (17.11.2003):<br />

Datum der<br />

Beimpfung<br />

Ort der Beimpfung Volumen<br />

[L/min]<br />

Gezählte<br />

Kolonien [r]<br />

13.11.2003 Chemikalienausgabe 250 1 weiß kraterförmig<br />

+ weißer und gelber<br />

Verwuchs<br />

13.11.2003 Chemikalienausgabe 1000 1 weiß kraterförmig<br />

+ weißer und gelber<br />

Verwuchs +<br />

Schimmel-Verwuchs<br />

Gesamtkeimzahl nach<br />

„Feller-Korrektur“ [Pr]<br />

Durch Verwuchs keine<br />

Auszählung und<br />

Korrektur möglich<br />

Durch Verwuchs keine<br />

Auszählung und<br />

Korrektur möglich<br />

6. Diskussion<br />

Am Tag nach der Beimpfung waren bei den Platten beider Volumina schon viele Kolonien<br />

gewachsen. Auf dem Nährboden des Volumens von 1000 L war erkennbar, dass hier durch<br />

jedes Loch der Lochplatte mindestens ein Keim gesaugt wurde. Die Kolonien hatten alle das<br />

selbe Aussehen, weiß und glatt.<br />

Am vierten Tag nach der Beimpfung konnte keine Auszählung und somit auch keine „Feller-<br />

Korrektur“ vorgenommen werden, da die beiden Nährböden komplett mit Verwuchs bedeckt<br />

waren. Erkennbar war jedoch, dass verschiedene Keime in der Luft der Chemikalienausgabe<br />

sein müssen, da sowohl gelbe als auch weiße Kolonien sichtbar waren.<br />

Zudem konnte eine weitere Einzelkolonie entdeckt werden, welche eine schnee-weiße Farbe<br />

und eine kraterförmige Struktur besaß. Auf der 1000-L-Platte war zusätzlich<br />

Schimmelverwuchs zu sehen.<br />

Aus diesen Ergebnissen lässt sich erkennen, dass sich in der Chemikalienausgabe zum<br />

Zeitpunkt der Beimpfung eine nicht unbeträchtliche Menge an Luftkeimen befand.<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!