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Insolvenzrecht und Unternehmenssanierung – Jahrbuch 2014<br />
In der Branche selbst werden die Aussichten ebenfalls als schwierig eingeschätzt:<br />
Konjunkturelle Lage der deutschen Druckindustrie<br />
40<br />
Antwortsalden in %<br />
20<br />
0<br />
–20<br />
–40<br />
–60<br />
Geschäftslage<br />
Geschäftserwartungen<br />
Geschäftsklima<br />
9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
2011 2012 2013<br />
Quelle: bvdm-Konjunkturtelegramm (Deutsche Druck- und Medienindustrie).<br />
Die aktuelle Geschäftslage hat sich im August 2013 im Vergleich <strong>zum</strong> Vormonat<br />
verbessert. Der Antwortsaldo verharrt dennoch seit April 2013 im negativen Bereich.<br />
In der Druckindustrie wurde die momentane Lage von 10 Prozent der befragten<br />
Unternehmen als „gut“ eingestuft. 22 Prozent der Unternehmen haben<br />
die Lage als „schlecht“ beurteilt.<br />
Die Aussichten haben sich zudem eingetrübt. Die Geschäftserwartungen waren<br />
im August 2013 um 10 Prozentpunkte auf -3 Prozent gesunken. 18 Prozent<br />
der Druckunternehmer erwarteten eine Verbesserung der Geschäftslage in den<br />
nächsten sechs Monaten, 21 Prozent eine Verschlechterung, und 61 Prozent prognostizierten<br />
keine Veränderung. Im gleichen Vorjahresmonat waren die Erwartungen<br />
noch positiv und lagen um 11 Prozentpunkte höher.<br />
Strukturelle<br />
Ursachen<br />
Ein wesentlicher Punkt bei der Beurteilung der Sanierungsaussichten von Unternehmen<br />
des Druckwesens sind die strukturellen Probleme der Branche. Die Druckund<br />
Verlagsbranche befindet sich in der Sättigungsphase ihres Lebenszyklus. Die<br />
Substitution durch audiovisuelle und elektronische Medien – vor allem als Ersatz<br />
für Printwerbung – schreitet voran. Der Konsolidierungsdruck wird sich weiter<br />
verstärken, nur effiziente Betriebe, die sich von „nice to have“-Positionen verabschieden,<br />
werden Konjunkturschwankungen flexibel ausgleichen können. Neben<br />
dem Rückgang der Werbung sinken auch die Auflagen der klassischen Printinformationsmedien<br />
wie Tageszeitungen und Periodika, oder die Unternehmen – als<br />
Nachfrager für die vorhergehenden Wertschöpfungsstufen – scheiden vollständig<br />
aus dem Markt aus wie die Financial Times Deutschland. Die Frankfurter Rundschau<br />
konnte im Rahmen eines Insolvenzverfahrens fortgeführt werden. Das zeigt,<br />
dass auch in einem schwierigen Branchenumfeld Sanierungschancen bestehen.<br />
Daneben kommt auch das klassische Buch inzwischen durch elektronische Lesegeräte<br />
unter Substitutionsdruck. Dieser dürfte sich durch die weiter bestehende<br />
Buchpreisbindung noch nicht in vollem Umfang auswirken. Sollte es zu einem<br />
Wegfall der Buchpreisbindung kommen – wofür es derzeit allerdings keine Anhaltspunkte<br />
gibt – wird der Anteil elektronischer Bücher erheblich steigen, <strong>zum</strong><br />
Beispiel bei Sachbüchern.<br />
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