SC Melle im Internet: www.scmelle.de - SC Melle 03

"Die Sportbewegung hat in letzter Zeit bedeutend an Anhängern zugenommen, und sind
die Sportvereine ernstlich bemüht, die der Bewegung noch Fernstehenden für ihre Sache
zu gewinnen, um als ein großer Hauf der Hauptparole des Sports - körperliche und sittliche
Ertüchtigung - zu folgen.
Diese sehr wichtige Aufgabe zu unterstützen, haben sich die Behörden bereit erklärt und
zum Teil selbst Anregungen gegeben.
Für die Ausübungen des Sports gehört in erster Linie ein gesunder Sportplatz, der den
Verhältnissen genügend Rechnung trägt. Wenn letzteres auch bislang der Fall war, so
hat sich doch jetzt das Bedürfnis herausgestellt, das Spielfeld des Carl-Starcke-Platzes
zu erweitern."
Letztlich baten die Vereine, den Platz auf die Größe von 105 x 70 m zu erweitern und mit einer
Läuferbahn von 5 m Breite zu umgeben.
Die städtischen Körperschaften stimmten einer Erweiterung des Platzes zu. Eine Läuferbahn
wurde jedoch noch nicht angelegt.
Stromanschluss zum Sportplatz
Auf Bitten der Sportvereine beschloss der Magistrat der Stadt Melle am 18.06.1925 zum
Carl-Starcke-Platz eine elektrische Lichtleitung zu legen. Ebenso sollte eine provisorische
Toilettenanlage errichtet werden. Die Lichtleitung wurde vom Haus Horbach (heute Hilker)
zum Sportplatz geführt. Die Arbeiten wurden vom städtischen Gaswerk ausgeführt; die Kosten
beliefen sich auf 711,42 RM. Die Kosten für die provisorische Toilettenanlage betrugen 222 RM.
Ärger mit den Schützen
Die Meller Sportvereine beklagten sich häufig darüber, dass der Carl-Starcke-Platz für das
Schützenfest gesperrt wurde. Dadurch wurde der Sportbetrieb lahmgelegt. Außerdem konnte
der Platz nicht benutzt werden, ohne sich irgendwelche Verletzungen zuzuziehen.
"Die Löcher von den eingerammten Stangen, Zigaretten-Blechkasten, zahlreiche Glasscherben,
Papier usw. zieren den Platz. Durch diesen Zustand haben sich bereits drei
Sportler Schnittwunden und ein Sportler eine Beinverletzung zugezogen."
Erneuerung der Tore - finanzielle Beteiligung der Vereine
Um nur einmal darzustellen, wie die Gegebenheiten vor ca. 90 Jahren waren, sei folgender
Fall geschildert:
1926 wurde beantragt, die Tore auf dem Sportplatz zu erneuern und mit Drahtnetzen zu
versehen. Da die Stadt bereits die Unterhaltungskosten des Platzes trug, war ihr nicht zuzumuten,
die mit 170 RM veranschlagten Kosten aufzubringen. Sie wandte sich daher an
die hiesigen Sportvereine, den Schulverband und den Landkreis mit der Bitte, sich an den
Kosten zu beteiligen.
Wie die finanzielle Situation der Sportvereine in der damaligen Zeit war, zeigt das nachfolgende
Antwortschreiben eines Vereins:
"Der Verein ist bereit, einen Zuschuss von 10 RM zu leisten. Leider kann jedoch eine Zahlung
vorerst nicht erfolgen, da der Kassenbestand infolge Reparatur und Neuanschaffung
von Sportgeräten aufgebraucht ist. Sobald es unser geringes Aufkommen aus Vereinsbeiträgen,
auf die wir in vielen Fällen wegen der Arbeitslosigkeit verzichten müssen, gestattet,
werden wir den benannten Zuschuss zahlen."
Die Auswechslung der Tore kostete schließlich 189 RM. Davon trugen 30 RM die Sportvereine,
100 RM der Kreis und 59 RM der Schulverband.
Tennisplätze – Nein
Bereits 1926 stellte der Turn- und Sportlehrer Jaenisch den Antrag auf Errichtung eines Tennisplatzes.
Dieser Antrag wurde jedoch vom Magistrat abgelehnt.
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