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SC Melle im Internet: www.scmelle.de - SC Melle 03

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Der Sportplatz hatte undurchlässigen Bo<strong>de</strong>n. Infolge<strong>de</strong>ssen war er zu Regenzeiten, beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>im</strong> Frühling und Herbst, nicht bespielbar, da das Oberwasser nicht wegsickerte. Letztlich<br />

gelang es, <strong>im</strong> Rahmen von Notstandsarbeiten in <strong>de</strong>n Jahren 1933/34 unter fachlicher Beratung<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen in Berlin, <strong>de</strong>n Platz zu dränieren.<br />

Aber schließlich brachten auch diese Arbeiten nicht <strong>de</strong>n gewünschten Erfolg.<br />

Ein dunkler Punkt in <strong>de</strong>r Sportplatzgeschichte: Platzverbot<br />

Während <strong>de</strong>s Dritten Reiches waren die Gemein<strong>de</strong>n nach einem Beschluss <strong>de</strong>s Staatsministeriums<br />

gehalten, "marxistischen" Vereinigungen gemein<strong>de</strong>eigene Räume und Plätze nicht<br />

mehr zur Verfügung zu stellen. Der Magistrat teilte daraufhin <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Arbeiter-<br />

Turn-und Sportvereins "Einigkeit", <strong>de</strong>m späteren sehr geschätzten Bürgermeister Johann<br />

Uttinger, mit, dass eine weitere Benutzung <strong>de</strong>s Carl-Starcke-Platzes durch <strong>de</strong>n Arbeiter-Turnund<br />

Sportverein "Einigkeit" nicht mehr zugelassen wer<strong>de</strong>n könne.<br />

Der Verein hat daraufhin seine Sachen ausgeräumt und <strong>de</strong>n Schlüssel abgeliefert.<br />

Sportfrem<strong>de</strong> Nutzung<br />

Während <strong>de</strong>r Hitler-Zeit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Carl-Starcke-Platz nicht nur als Sportplatz genutzt, son<strong>de</strong>rn<br />

er diente auch sportfrem<strong>de</strong>n Zwecken: so als "Exerzierplatz" für die in <strong>de</strong>r Nähe gelegene<br />

Reichsarbeitsdienstabteilung, für das <strong>Melle</strong>r Jungvolk und die Hitler-Jugend. Auch als<br />

Aufmarsch- und Kundgebungsgelän<strong>de</strong> (u. a. am 1. Mai) musste er herhalten.<br />

Neuer Anlauf zur Gestaltung <strong>de</strong>s Platzes – Weg als Laufbahn<br />

Im Jahre 1938 wur<strong>de</strong> ein neuer Anlauf unternommen, das Gelän<strong>de</strong> am Grönenberg planmäßig<br />

als Sportgelän<strong>de</strong> herzurichten. Dazu wur<strong>de</strong>n mehrere Fachstellen eingeschaltet, so unter<br />

an<strong>de</strong>rem auch das Reichssportamt in Berlin.<br />

Man muss sich einmal vorstellen, dass als Laufbahn zur damaligen Zeit ein Weg benutzt<br />

wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r am Sportplatz vorbeiführte. Dieser Weg, so sagen die Unterlagen aus, wur<strong>de</strong><br />

durch schwere Pfer<strong>de</strong>fuhrwerke oft stark beschädigt. Für unsere heutigen Verhältnisse unvorstellbare<br />

Zustän<strong>de</strong>.<br />

Die Arbeiten für die Neugestaltung <strong>de</strong>s Sportplatzes wur<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Juni 1939 in Angriff genommen.<br />

Lei<strong>de</strong>r war es diesmal noch nicht möglich, schon die Laufbahn zu bauen, da die finanziellen<br />

Mittel hierfür fehlten. Seitens <strong>de</strong>r Ratsherren wur<strong>de</strong> diese Tatsache bedauert und <strong>de</strong>m<br />

Wunsche Ausdruck gegeben, "dass die Laufbahn doch alsbald erstellt wer<strong>de</strong>n kann". So ist<br />

in einer Nie<strong>de</strong>rschrift zu lesen.<br />

Dipl.-Ingenieur Carl Starcke – Retter in <strong>de</strong>r Not – Erste 400-m-Laufbahn<br />

Der Dipl.-Ingenieur Carl Starcke erfuhr von <strong>de</strong>n finanziellen Sorgen <strong>de</strong>r Stadt <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Anlage einer Laufbahn am Carl-Starcke-Platz. Der Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Melle</strong>, Dr. Lin<strong>de</strong>mann, erhielt <strong>im</strong> Juni 1939 von Herrn Carl Starcke folgen<strong>de</strong>n Brief:<br />

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister!<br />

Unter Bezugnahme auf Ihre gefl. Zeilen und auf die heutige Unterredung bestätige ich Ihnen,<br />

gleichzeitig <strong>im</strong> Namen meiner Geschwister, dass wir <strong>de</strong>r Stadt <strong>Melle</strong> einen Betrag von<br />

RM 5000 (Fünftausend)<br />

zum weiteren Ausbau <strong>de</strong>s nach meinem Vater benannten Platzes am Grönenberge, insbeson<strong>de</strong>re<br />

zur Herrichtung einer Laufbahn, zur Verfügung gestellt haben. Wie ich Ihnen<br />

schon mitteilte, hatten wir diesen Plan erwogen, als uns zum ersten Mal die Absicht zum<br />

Ausbau <strong>de</strong>s Platzes bekannt wur<strong>de</strong>, weil wir einmal erfreut darüber waren, dass <strong>de</strong>r Carl-<br />

Starcke-Platz eine würdige Ausgestaltung erfahren sollte, dann aber auch in <strong>de</strong>m Gedanken,<br />

dass die Zurverfügungstellung eines Betrages <strong>im</strong> Sinne meines Vaters gewesen sein<br />

wür<strong>de</strong>, da ja <strong>de</strong>r Platz <strong>de</strong>r Gemeinschaft und beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Stärkung und Ertüchtigung<br />

<strong>de</strong>r Jugend dienen soll.<br />

Wir wür<strong>de</strong>n erfreut sein, wenn die Pläne und Absichten <strong>de</strong>r Stadtverwaltung in vollem Umfang<br />

verwirklicht wer<strong>de</strong>n könnten und wenn wir zu einem kleinen Teil mit dazu beitragen<br />

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