Thüringen - SFB 580 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

Das generelle Bild
überwiegend
zufriedener Abgeordneter findet sich auch für Thüringen bestätigt: Mehr als drei Viertel der Abgeordneten
empfindet die parlamentarische Tätigkeit als weitgehend oder sogar sehr befriedigend. Damit liegt die
Mandatszufriedenheit im Freistaat weit über dem ostdeutschen Durchschnitt, allerdings auch erkennbar
unter den Werten in den westdeutschen Landtagen.
© SFB 580/A3 Universität Jena
T h ü r i n g e n
Fragetext: Einmal ganz allgemein betrachtet: Wie befriedigend ist für Sie persönlich Ihre Tätigkeit als
Parlamentarier(-in): Ist sie sehr befriedigend, weitgehend befriedigend, einigermaßen befriedigend oder eher
unbefriedigend?
[Mittelwerte mit 1 = "eher unbefriedigend" und 4 = "sehr befriedigend"]
Erwartungsgemäß weit auseinander liegen angesichts der ungleich verteilten
Gestaltungs- und Erfolgschancen die Einschätzungen von Regierungs- und
Oppositionspolitikern. So zeigt sich jeder dritte CDU-Abgeordnete sehr zufrieden, unter
den Abgeordneten der beiden Oppositionsfraktionen hingegen kein einziger. 40% der MdL
von PDS und SPD bezeichnen ihre Tätigkeit als lediglich einigermaßen befriedigend oder
sogar unbefriedigend; unter den Abgeordneten der Union sind es zwei von 42 Befragten.
Die Mandatszufriedenheit steht in Thüringen kaum mit den wahrgenommenen
Gestaltungsmöglichkeiten in Verbindung. Sie ist auch unter den Parlamentariern relativ
groß, die mehr Gestaltungsspielraum erwartet haben - und unter denjenigen, die in ihrer
eigenen Fraktion über eher geringen Einfluss verfügen.
Der Kandidaturabsicht tut eine geringe Zufriedenheit kaum Abbruch. Fast 60% der eher
Unzufriedenen sind sich sicher, dass sie bei den kommenden Wahlen wieder antreten
werden. Offenbar wird im Konfliktfall die persönliche Befriedigung den politischen Zielen
und dem Streben nach ihrer Realisierung untergeordnet.
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