Wo der Mensch im Mittelpunkt steht ⦠- Sozial-Holding der Stadt ...
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<strong>Wo</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong> …<br />
<strong>Sozial</strong>-holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />
<strong>Mensch</strong>en, Häuser und Projekte 1996-2009
13 Jahre <strong>Sozial</strong>-holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach
GruSSwort<br />
Liebe Beschäftigte, Kunden und Partner<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>,<br />
mit dieser umfassenden Schrift zieht die hun<strong>der</strong>tprozentige Tochtergesellschaft<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach 13 Jahre nach ihrer Gründung eine Art Zwischenbilanz.<br />
<strong>Wo</strong> stehen wir? <strong>Wo</strong> wollen wir hin? Was haben wir bereits erreicht? Wesentlichen<br />
Anteil an dieser Positionsbest<strong>im</strong>mung haben die <strong>Mensch</strong>en. Das spiegelt<br />
sich auch in dieser Broschüre wi<strong>der</strong>: <strong>Mensch</strong>en, die für das <strong>Sozial</strong>unternehmen<br />
arbeiten und vor allem <strong>Mensch</strong>en, für die das Unternehmen arbeitet.<br />
Der Titel ist gleichzeitig Programm: „<strong>Wo</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong>“.<br />
Denn unter dem gemeinsamen Dach <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> werden Aufgaben und<br />
Dienstleistungen gebündelt, die wesentliche Lebensbereiche berühren. Vom<br />
Sprungbrett für erwerbslose Jugendliche über Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung und<br />
Qualifizierung bis hin zum großen Bereich <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e, aber auch <strong>der</strong> ambulanten<br />
Dienste für ältere <strong>Mensch</strong>en. Hier wie da stehen Qualität <strong>der</strong> Arbeit und<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong>.<br />
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach erfindet sich nicht täglich neu.<br />
Aber sie reagiert sensibel auf gesellschaftliche Prozesse und vor allem auf sich<br />
än<strong>der</strong>nde Bedürfnisse ihrer Kunden. Das bedeutet, dass sie heute ganz an<strong>der</strong>en<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen z. B. an einen Altenhe<strong>im</strong>platz gegenüber<strong>steht</strong> als noch zur Zeit<br />
ihrer Gründung. Diese Bedürfnisse zu erfüllen, dazu verpflichtet sie sich selbst.<br />
Und die Entwicklung geht weiter. So werden neue <strong>Wo</strong>hnformen entwickelt und<br />
umgesetzt, in denen die <strong>Mensch</strong>en individuell auf sie zugeschnittene Leistungen<br />
bekommen und sich ihre Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten. In<br />
guter Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en. Dabei kooperiert die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> mit den<br />
städtischen <strong>Wo</strong>hnungsbauunternehmen GWSG und Kreisbau ebenso wie mit<br />
privaten Investoren.<br />
Ein weiteres innovatives Angebot sind die Pflegebegleiter. Mönchengladbach<br />
setzt mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> als eine <strong>der</strong> ersten Städte Deutschlands in die<br />
Tat um, was Experten ebenso wie Betroffene für dringend notwendig erachten:<br />
Pflegende Angehörige bei ihrer schweren Aufgabe zu unterstützen. Pflegebegleiter<br />
leisten in diesem Bereich freiwillig ausgezeichnete Arbeit. Sie helfen, Familien<br />
zu stabilisieren und sind für mich ein hervorragendes Beispiel freiwilligen<br />
Bürgerengagements.<br />
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> bietet den Bürgerinnen und Bürgern <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zahlreiche<br />
Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen zum Nutzen <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en, die Hilfe in <strong>der</strong><br />
einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Form benötigen o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Alter einfach als aktiver Teil <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
wahrgenommen werden möchten. Das verwurzelt die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
stark in Mönchengladbach. Gerade durch die Verzahnung von professioneller<br />
und freiwilliger Arbeit – für die beide ein hoher Qualitätsstandard be<strong>steht</strong> – ent<strong>steht</strong><br />
eine Gesellschaft von <strong>Mensch</strong>en für <strong>Mensch</strong>en. Vielen Dank allen, die dazu<br />
beitragen. Alles Gute für die Zukunft!<br />
Ihr<br />
Norbert Bude<br />
Oberbürgermeister
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
Mönchengladbach 1996-2009:<br />
<strong>Wo</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong><br />
Die Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> begann<br />
1996. Gegründet als zentrale Verwaltungsgesellschaft<br />
für die städtischen Altenhe<strong>im</strong>e, Beschäftigungs- und<br />
Qualifizierungs-, Service- und soziale Versorgungseinrichtungen<br />
wurde sie zu einem innovativen und<br />
erfolgreichen sozialen Wirtschaftsunternehmen.<br />
Qualität und Leistung für die <strong>Mensch</strong>en standen von<br />
Anfang an <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>der</strong> Entwicklung. Und so<br />
wurde investiert: in die Häuser, die Infrastruktur, die<br />
Zusammenarbeit und die Mitarbeiter. Heute brauchen<br />
die Einrichtungen <strong>der</strong> städtischen <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> den<br />
Vergleich nicht zu scheuen – sie spielen bei Qualität<br />
und Zufriedenheit ganz oben mit. Grund genug, mit<br />
dieser Broschüre das Geleistete <strong>der</strong> letzten Jahre <strong>im</strong><br />
Zusammenhang vorzustellen: Mit Fakten und Zahlen<br />
und anhand von Beispielen von Einrichtungen und<br />
Projekten, Management und <strong>Mensch</strong>en.<br />
Von Fernsehstars, Lesekreisen und persönlichem Koch<br />
Neu und alt zugleich. Für die Altenhe<strong>im</strong>e <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> trifft das<br />
<strong>im</strong>mer zu. Zum einen sind alle vier Altbauten in den letzten sechs<br />
Jahren umfassend renoviert worden, zum an<strong>der</strong>en sind zwei neue<br />
Häuser entstanden, in Odenkirchen Am Pixbusch, Haus I und in Windberg.<br />
Für alle Häuser gelten selbstverständlich gleiche Komfort- und<br />
Versorgungsstandards. Auch innen treffen Neu und Alt zusammen.<br />
So wurden in allen Häusern neue helle <strong>Wo</strong>hnküchen, Cafeterien und<br />
gut ausgestattete Einzelz<strong>im</strong>mer geschaffen, die Bewohner können<br />
diese jedoch mit ihren gewohnten, vertrauten Möbeln ausstatten.<br />
Wie wohl sie sich damit fühlen, davon berichtet Fernsehstar Helmi<br />
Uebach aus Rheindahlen. Und wie die Zusammenarbeit mit Jüngeren<br />
aussieht, das erfahren Sie an den Beispielen persönlicher Koch und<br />
<strong>Stadt</strong>teilbibliothek in Odenkirchen.<br />
Altenhe<strong>im</strong> Rheindahlen, Seite 9 – 11<br />
Altenhe<strong>im</strong> Odenkirchen, Am Pixbusch, Haus I, Seite 12 – 14<br />
Altenhe<strong>im</strong> Odenkirchen, Am Pixbusch, Haus II, Seite 15 – 17<br />
4_5<br />
Von Ehemaligen, Ehrenamtlichen<br />
und an<strong>der</strong>en Besuchern<br />
Zentral gelegen und mitten <strong>im</strong> Leben. Das sind nur zwei von vielen<br />
Merkmalen, die den städtischen Altenhe<strong>im</strong>en <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> gemeinsam<br />
sind: Sie stehen in unmittelbarer Nähe zu den Marktplätzen<br />
<strong>im</strong> Ortskern, wie in Rheindahlen o<strong>der</strong> Eicken, o<strong>der</strong> gelten als anerkannte<br />
Zentren wie in Lürrip. Für die Teilhabe <strong>der</strong> Bewohner am öffentlichen<br />
Leben ist diese Integration in das <strong>Stadt</strong>geschehen wichtig<br />
– ebenso wichtig wie für die Öffentlichkeit. Dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen Innen und Außen die Lebensqualität erhöht, davon berichtet<br />
<strong>der</strong> ehemalige Bewohner Peter Sieben. Heute ist er ehrenamtlich<br />
in Lürrip tätig – zusammen mit seiner Frau, die er dort kennenlernte.<br />
Wie sie die Bewohner in Windberg zum Tanzen bringt, davon erzählt<br />
die freiwillige Helferin Elke Mertens. Und welche Türen Therapiehunde<br />
öffnen, zeigt ein Beispiel aus Eicken.:<br />
Altenhe<strong>im</strong> Lürrip, Seite 21 – 23<br />
Altenhe<strong>im</strong> Windberg, Seite 24 – 26<br />
Altenhe<strong>im</strong> Eicken, Seite 27 – 29
Ausgezeichnete Küche:<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Zentralküche<br />
Cook-and-chill. Zu Deutsch: kochen und<br />
kühlen. Nach diesem Verfahren arbeitet<br />
die neue Zentralküche <strong>der</strong> Service GmbH<br />
in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Während in vielen<br />
Groß- und Kleinküchen noch das Prinzip<br />
des Kochens und anschließenden Warmhaltens<br />
gilt, ist in Mönchengladbach zur<br />
Versorgung <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e und <strong>der</strong> Ambulanten<br />
Dienste eine <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten<br />
Cook-and-Chill-Küchen Europas entstanden.<br />
Der Grund: Die Speisen sind gesün<strong>der</strong><br />
und schmackhafter. Das sah auch die<br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />
so und zeichnete Menüs <strong>der</strong> Zentralküche<br />
mit dem DGE-Zertifikat aus.<br />
Seite 18 – 20<br />
Inhalt<br />
<strong>Mensch</strong>en und Häuser:<br />
Ein helles Haus <strong>im</strong> Herzen<br />
Rheindahlens .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 – 11<br />
Neu und mit persönlichem Koch:<br />
Pixbusch, Haus I.. . . . . . . . . . . . . . . . 12 – 14<br />
Bibliothek mit Anschluss:<br />
Pixbusch, Haus II. . . . . . . . . . . . . . . . 15 – 17<br />
Wege zu mehr Qualität:<br />
Lürrip.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 – 23<br />
Mo<strong>der</strong>nes Haus mit altem Garten<br />
in Windberg.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 – 26<br />
Ein Haus voller Ideen:<br />
Eicken .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 – 29<br />
Weiterbildung und Beschäftigung:<br />
Gute Perspektiven<br />
Einen Arbeitsplatz für jeden erwerbslosen<br />
Jugendlichen. Das ist das Ziel des Projekts<br />
„Vorsprung Sprungbrett“. In „Vorsprung“<br />
erhalten Jugendliche einen Arbeitsvertrag<br />
und die nötigen Kompetenzen und<br />
Kontakte, um sich bei den teilnehmenden<br />
Unternehmen zu bewerben. Wer so noch<br />
keinen festen Arbeitsplatz erhält, macht<br />
weiter mit „Sprungbrett“. Über sechs Monate<br />
werden die Jugendlichen in einem<br />
Praktikumsbetrieb weiter geschult – und<br />
viele werden übernommen. „Vorsprung<br />
Sprungbrett“ ist eines <strong>der</strong> erfolgreichsten<br />
Projekte und wird in Kooperation mit <strong>der</strong><br />
Bildungs-GmbH und <strong>der</strong> Beschäftigungsund<br />
Qualifizierungs-GmbH <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
umgesetzt.<br />
Seite 36 – 37<br />
Einrichtungen und Projekte:<br />
Mo<strong>der</strong>ne Küche mit Anspruch:<br />
Die Zentralküche.. . . . . . . . . . . . . . . 18 – 20<br />
<strong>Wo</strong>hnumfeld<br />
und Lebensqualität.. . . . . . . . . . . . . 30 – 31<br />
Auf dem Weg<br />
zu den besten Ergebnissen.. . . . . . 32 – 33<br />
Beratungszentrum für alle<br />
Anliegen: Hier wird geholfen.. . . . 34 – 35<br />
Weiterbildung und Beschäftigung:<br />
Gute Perspektiven.. . . . . . . . . . . . . . 36 – 37<br />
Ambulant, flexibel<br />
und kundenorientiert .. . . . . . . . . . 38 – 39<br />
<strong>Wo</strong>hnungswirtschaft ist dabei:<br />
Die Kooperationen .. . . . . . . . . . . . . 40 – 41<br />
<strong>Wo</strong>hnungswirtschaft ist dabei:<br />
Die Kooperationen<br />
<strong>Wo</strong>hnen in Gemeinschaft ist wie<strong>der</strong> zeitgemäß.<br />
Gerade für Ältere sind <strong>Wo</strong>hngruppen<br />
eine Alternative zum oft einsamen Leben in<br />
<strong>der</strong> eigenen <strong>Wo</strong>hnung. Häufig ist ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />
Leben aufgrund mangeln<strong>der</strong> Infrastruktur<br />
auch nicht mehr möglich. Gleichzeitig<br />
sind die <strong>Wo</strong>hngemeinschaften auch<br />
eine Alternative zum He<strong>im</strong>platz, wobei das<br />
<strong>Wo</strong>hnkonzept jedoch ähnlich ist: Rund um<br />
einen gemeinsamen <strong>Wo</strong>hnküchenbereich<br />
liegen bis zu acht komfortabel ausgestattete<br />
Kleinappartements. Mit dem „<strong>Wo</strong>hnen<br />
mit Service“ bietet die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> über<br />
die Tochter „Ambulante Dienste“ auch hier<br />
hauswirtschaftliche Hilfen an. Dazu kooperiert<br />
sie mit den drei <strong>Wo</strong>hnungsbauunternehmen,<br />
die solche <strong>Wo</strong>hngemeinschaften<br />
<strong>im</strong> Programm haben.<br />
Seite 40 – 41<br />
„Verborgene Wünsche“<br />
in <strong>der</strong> Flaschenpost.. . . . . . . . . . . . . 42 – 43<br />
Das Management:<br />
<strong>Mensch</strong>en <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong>:<br />
Gesellschaftervertreter<br />
Norbert Post .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 – 7<br />
Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Kunden:<br />
Aufsichtsrat Frank Boss. . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Gemeinsam managen:<br />
Leitung <strong>im</strong> Team. . . . . . . . . . . . . . . . 44 – 45<br />
Der Kontakt:<br />
Daten, Adressen,<br />
Ansprechpartner.. . . . . . . . . . . . . . . 46 – 47
3 Gesellschaft und Management<br />
<strong>Mensch</strong>en <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong>:<br />
Was die Gesellschaft von <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> hat.<br />
2009 existiert die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH 13 Jahre und<br />
hat die mo<strong>der</strong>nsten Senioreneinrichtungen des Landes. Nach den umfangreichen<br />
Baumaßnahmen ist die Zeit reif für eine Bilanz – in Form dieser Broschüre. Norbert<br />
Post, gesellschaftervertreter <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, erklärt, warum sich die Investitionen für die<br />
<strong>Mensch</strong>en lohnen.<br />
6_7<br />
Gleichzeitig bieten die Bildungs-GmbH und die Beschäftigungs-<br />
und Qualifizierungs-GmbH neue Perspektiven<br />
für die Jugend und Erwerbslose, gerade in<br />
<strong>der</strong> Seniorenwirtschaft. Aber auch die Bewohner <strong>der</strong><br />
Altenhe<strong>im</strong>e, ihre Angehörigen und die Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> haben viel investiert – vor allem viel Arbeit<br />
und Geduld. Diese Broschüre soll eine Art Bilanz<br />
nach den umfangreichen und oftmals belastenden<br />
Maßnahmen sein, ein Dankeschön an alle Beteiligten<br />
und Beobachter. Und natürlich wollen wir den <strong>Mensch</strong>en<br />
in Mönchengladbach zeigen, was drin ist in <strong>der</strong><br />
<strong>Holding</strong>, dass es ein Unternehmen von <strong>Mensch</strong>en für<br />
<strong>Mensch</strong>en ist. Das zeigen wir ihnen an menschlichen<br />
Beispielen. Außerdem sollen sie als Steuerzahler sehen,<br />
was die öffentliche Hand kann – wir laden sie hiermit<br />
herzlich ein, die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> kennen zu lernen. Vielleicht<br />
sogar durch eigene Mitarbeit o<strong>der</strong> ein Ehrenamt.<br />
Herr Post, die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> GmbH ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige<br />
Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach.<br />
Sie beobachten als ihr Vertreter neben<br />
dem Aufsichtsrat das Unternehmen, das alle Senioren-<br />
und ambulanten Versorgungseinrichtungen<br />
und die Bildungs- und Beschäftigungsgesellschaften<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> vereint. Warum diese Broschüre?<br />
Norbert Post: Seit <strong>der</strong> Gründung vor 13 Jahren hat<br />
sich bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> viel getan. Wir haben Millionen<br />
in die Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen und Neubauten<br />
<strong>der</strong> nun sechs Altenhe<strong>im</strong>e und <strong>der</strong> Zentralküche<br />
investiert. Die Ambulanten Dienste, wie Essen<br />
auf Rä<strong>der</strong>n, haben wir ausgebaut und wir realisieren<br />
neue <strong>Wo</strong>hnkonzepte mit <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnungswirtschaft,<br />
alles Maßnahmen zur wirtschaftlichen Verbesserung.<br />
Warum ist es die richtige Zeit für eine Bilanz? Wie<br />
sieht die Zukunft <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> demografischen Entwicklung aus?<br />
Wir haben mit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> schon vor Jahren<br />
die Zeichen <strong>der</strong> Zeit erkannt – und sind nach den<br />
Baumaßnahmen für die Zukunft gut aufgestellt, als<br />
<strong>Mensch</strong>en, als <strong>Stadt</strong> und als Unternehmen.<br />
Leben <strong>im</strong> Alter wird sich in naher Zukunft sehr verän<strong>der</strong>n,<br />
weil wir weniger, älter und bunter werden.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Hochaltrigen über 80 Jahre wird sich<br />
in zwanzig Jahren fast verdoppeln, gleichzeitig werden<br />
weniger Jüngere unter 40 Jahren hier leben. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, als Hochbetagter pflegebedürftig<br />
zu werden, liegt statistisch bei 25 Prozent. Während<br />
heute meist noch die Familie die Pflege besorgt, wird<br />
das in Zukunft nicht mehr so sein, weil Ein-Personen-<br />
Haushalte zunehmen und das Familiennetzwerk nicht<br />
mehr so ausgeprägt ist. Professionelle Hilfe, nichtfamiliäre<br />
Hilfenetze und neue <strong>Wo</strong>hnformen werden also<br />
das Netzwerk Familie ergänzen müssen. Und dennoch<br />
wollen <strong>Mensch</strong>en so lange wie möglich selbständig
sein und gleichzeitig in Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en<br />
leben. Dafür haben wir mit den mo<strong>der</strong>nen <strong>Wo</strong>hngruppenkonzepten<br />
in den He<strong>im</strong>en, den betreuten<br />
<strong>Wo</strong>hngemeinschaften und den hauswirtschaftlichen<br />
Versorgungsdiensten die Grundlagen geschaffen.<br />
Mit den Investitionen in das Qualitätsmanagementsystem<br />
nach EFQM, den Qualitätsbericht und die<br />
dadurch entstandene große Transparenz stehen wir<br />
ganz vorn in <strong>der</strong> Leistung für unsere Bürger. Dass wir<br />
für die Zukunft gut aufgestellt sind, sehen wir auch<br />
daran, dass die vorbildliche Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
als Anfor<strong>der</strong>ung in das He<strong>im</strong>gesetz NRW geschrieben<br />
wurde. Wir haben die Latte höher gelegt, die wir längst<br />
übersprungen haben.<br />
Was haben die <strong>Mensch</strong>en in Mönchengladbach davon?<br />
Ein qualitativ ausgezeichnetes Angebot an Altenhe<strong>im</strong>en<br />
in <strong>der</strong> gewohnten Umgebung und ein stadtteilbezogenes<br />
Angebot von <strong>Wo</strong>hnen mit Service. Wir<br />
sind außerdem ein regional und sozial wirtschaftendes<br />
Unternehmen mit zahlreichen Kooperationen<br />
mit an<strong>der</strong>en Gesellschaften. Wir sind <strong>der</strong> zweitgrößte<br />
Arbeitgeber <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, mit guten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.<br />
<strong>Mensch</strong>en, die für <strong>Mensch</strong>en<br />
sorgen. Das sind doch heute die besten Voraussetzungen<br />
für die Zukunft. Und ein sozialwirtschaftliches<br />
Unternehmen, das auch noch Leuchtturm ist, das ist<br />
für <strong>Mensch</strong>en und <strong>Stadt</strong> gut.<br />
Was hätten Sie gern noch gelesen, das keinen Platz<br />
mehr in <strong>der</strong> Broschüre gefunden hat?<br />
Es gibt noch so viel mehr, was die <strong>Holding</strong> ebenfalls<br />
auszeichnet und hier nicht weiter beschrieben werden<br />
konnte. Wie zum Beispiel die Fortbildungsprogramme<br />
für die Mitarbeiter, das Gesundheitsför<strong>der</strong>ungsprogramm,<br />
das Arbeitsumverteilungsprogramm „Eine<br />
Stunde gegen die Arbeitslosigkeit“, das betriebliche<br />
Vorschlagswesen, die intensive Arbeit in den Häusern<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation von <strong>Mensch</strong>en mit Demenz,<br />
die vielen Auszeichnungen für gute Arbeit, die<br />
Mitarbeiterbeteiligung und sogar die Umweltschutzgedanken<br />
durch Umstellung <strong>der</strong> Essen-auf-Rä<strong>der</strong>-<br />
Auslieferungsfahrzeuge auf Erdgas.<br />
Was können wir von <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> noch erwarten?<br />
Wir sind jetzt fit für die Zukunft. Es wird mehr <strong>Wo</strong>hnprojekte<br />
geben und die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
<strong>Wo</strong>hnungswirtschaft wird zunehmen. Service-Kooperationen<br />
ganz neuer Art können entstehen. Die <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong> ist eines <strong>der</strong> leistungsfähigsten Unternehmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Ich hoffe, dass sie ihrem guten Ruf gerecht<br />
wird, die Arbeit sich lohnt und die Kunden zufrieden<br />
sind – und dass die <strong>Holding</strong> weiterhin Vorbild bleibt.<br />
Die Struktur <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige Tochtergesellschaft<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach. Sie vereint unter ihrem Dach Dienstleistungen<br />
für den Gesundheits- und <strong>Sozial</strong>bereich in fünf Tochter-<br />
Gesellschaften und übern<strong>im</strong>mt für sie die Geschäftsführung und<br />
Verwaltung, so dass sich die Töchter auf das spezifische operative<br />
Geschäft konzentrieren können. In <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e GmbH sind die<br />
sechs Häuser <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> organisiert, die Ambulante Dienste GmbH<br />
sorgt für alle Leistungen be<strong>im</strong> „<strong>Wo</strong>hnen mit Service“, die Bildungs-<br />
GmbH und die Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH sind für<br />
Weiterbildung und Beschäftigungsprogramme zuständig und die<br />
Service GmbH betreibt mit <strong>der</strong> Procuratio GmbH die Zentralküche<br />
und die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen in den Altenhe<strong>im</strong>en.<br />
Insgesamt sorgen etwa 900 Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> für ca. 2000 Kunden<br />
bei einem Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro.<br />
Der Gesellschaftervertreter<br />
Die <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach ist Eigentümer <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
GmbH. Als ihren Vertreter hat <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> den Ratsherren und<br />
früheren Aufsichtsratsvorsitzenden <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, Norbert Post,<br />
best<strong>im</strong>mt. Mit ihm führen <strong>der</strong> Aufsichtsratsvorsitzende und <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> jährlich eine Gesellschafterversammlung<br />
durch.<br />
Norbert Post ist Jahrgang 1952, war nach dem Studium von Chemie,<br />
Mathematik und Physik an <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule<br />
Rheinland in Neuss ab 1979 Lehrer und Rektor an Schulen in Mönchengladbach,<br />
zuletzt bis 2000 Direktor <strong>der</strong> Gesamtschule Hardt. Er<br />
ist seit 1998 Vorsitzen<strong>der</strong> des CDU-Kreisverbandes Mönchengladbach<br />
und war von 1999 bis 2000 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> CDU-Fraktion <strong>im</strong> Rat <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach und ist seitdem stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>.<br />
Seit 2000 ist er Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen<br />
und Sprecher des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und <strong>Sozial</strong>es.<br />
Bis 2002 war er Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrats <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.<br />
Geschlechtergerechtigkeit in dieser Broschüre<br />
Ist in dieser Broschüre eine Mehrzahl von <strong>Mensch</strong>en gemeint wie<br />
Bewohnerinnen und Bewohner o<strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
verwenden wir aus Platzgründen ausschließlich die männliche<br />
Form und verzichten wegen <strong>der</strong> besseren Lesbarkeit auf die Nennung<br />
bei<strong>der</strong> Geschlechter. Wir bitten dafür um Verständnis – wir meinen<br />
selbstverständlich beide Geschlechter und bevorzugen auch durch<br />
seine ausschließliche Nennung das männliche nicht.
3 Gesellschaft und Management: Aufsichtsrat<br />
Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Kunden<br />
Der Aufsichtsrat ist das oberste Kontrollgremium <strong>der</strong> städtischen <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Er<br />
kontrolliert, lenkt und unterstützt vor allem die Geschäftsführung. Wie er in die Arbeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> integriert ist und wie Transparenz auf Qualität und Öffentlichkeit wirkt,<br />
berichtet <strong>der</strong> Vorsitzende des Aufsichtsrates Frank Boss.<br />
8_9<br />
Frank Boss, Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
Der Aufsichtsrat und sein Vorsitz<br />
Der Aufsichtsrat ist <strong>der</strong> Partner <strong>der</strong> Kunden.<br />
So sehen wir unsere Position als Aufsichtsräte<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
Mönchengladbach. Die Interessen <strong>der</strong><br />
Kunden sind also auch unsere Interessen,<br />
wenn wir die Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Holding</strong><br />
beraten und sie entsprechend kontrollieren.<br />
Schließlich ist die <strong>Holding</strong> ein Unternehmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> für ihre Bürger – wo<br />
<strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong>. Unsere<br />
Arbeit verfolgen wir ganz <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong><br />
Bürgerschaft, denn dazu werden wir vom<br />
gewählten Rat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, also von den Bürgern<br />
best<strong>im</strong>mt. Die vier Arbeitnehmervertreter<br />
<strong>im</strong> Aufsichtsrat repräsentieren dabei<br />
auch die Interessen <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />
Im öffentlichen Interesse. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
ist eines <strong>der</strong> größten Unternehmen<br />
in Mönchengladbach. Knapp 900 Mitarbeiter<br />
arbeiten hier. Sie bieten Dienstleistungen<br />
an, die sich an den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> orientieren, die sie in<br />
Er be<strong>steht</strong> aus zwölf Personen, Vertretern <strong>der</strong> politischen Parteien <strong>im</strong> Rat <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong>, dem Oberbürgermeister sowie vier gewählten Arbeitnehmervertretern.<br />
Mit je<strong>der</strong> Kommunalwahl wird <strong>der</strong> Aufsichtsrat neu aufgestellt und ein Vorsitzen<strong>der</strong><br />
und sein Stellvertreter aus <strong>der</strong> Mitte des Aufsichtsrates gewählt. Zu den<br />
wichtigsten Aufgaben gehören die Verabschiedung des Jahresabschlusses, des<br />
Wirtschaftsplans und <strong>der</strong> Erwerb und Verkauf von Grundstücken. Im Laufe eines<br />
Jahres finden in <strong>der</strong> Regel vier Aufsichtsratssitzungen statt.<br />
Frank Boss sitzt seit 2002 dem Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> vor. Seine kommunalpolitischen<br />
Aktivitäten: Ratsmitglied, Bezirksvorsteher und neben dem Vorsitz<br />
des Aufsichtsrats <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> ist er zugleich Vorsitzen<strong>der</strong> des Sportausschusses<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach.<br />
Anspruch nehmen: in den Bereichen <strong>Sozial</strong>es,<br />
Gesundheit, Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung<br />
und Arbeitsmarktpolitik. Die <strong>Holding</strong><br />
betreibt Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe, <strong>der</strong><br />
Ausbildung, Qualifizierung und <strong>der</strong> Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung.<br />
Weil diese Bereiche<br />
elementar sind für die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Bürger, be<strong>steht</strong> ihrerseits ein großes<br />
Interesse an <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />
<strong>Holding</strong>. Dieses Interesse vertreten wir mit<br />
dem Aufsichtsrat – und stehen damit ganz<br />
an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Bürger.<br />
Der Aufsichtsrat als Partner. Dabei sehen<br />
wir uns nicht nur als Vertreter <strong>der</strong> Bürger,<br />
<strong>der</strong> Bewohner, Mitarbeiter und Kunden,<br />
son<strong>der</strong>n auch als Partner <strong>der</strong> <strong>Holding</strong>.<br />
Denn unsere Arbeit be<strong>steht</strong> nicht nur in<br />
<strong>der</strong> Kontrolle von Zahlen, son<strong>der</strong>n auch<br />
in <strong>der</strong> Begleitung und Beratung strategischer<br />
Entscheidungen in <strong>der</strong> <strong>Holding</strong>. Von<br />
Vorteil dabei ist, dass wir als Aufsichtsräte<br />
<strong>im</strong>mer mittendrin sind. Wir sind bei vielen<br />
Veranstaltungen und Projekten dabei und<br />
stehen in ständigem Kontakt mit <strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />
Unsere vier Mitarbeitervertreter<br />
geben uns zudem einen guten<br />
Einblick in den betrieblichen Alltag. Wir<br />
unterstützen gern, dass die <strong>Holding</strong> den<br />
Vergleich mit den besten Senioreneinrichtungen<br />
sucht, ein nachvollziehbares<br />
Qualitätsmanagement betreibt und für<br />
ihre Arbeit mit zahlreichen Auszeichnungen<br />
belohnt wird. Außerdem sorgt sie mit<br />
verschiedenen Medien für Transparenz, so<br />
dass auch eine direkte gesellschaftliche<br />
Kontrolle gewährleistet ist. Dadurch ent<strong>steht</strong><br />
genau das Vertrauen in die Qualität<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong>, die auch für uns als Aufsichtsrat<br />
so wichtig ist.
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Rheindahlen<br />
Ein helles Haus <strong>im</strong> Herzen Rheindahlens<br />
Hell, klar und offen – so präsentiert sich heute das Altenhe<strong>im</strong> Rheindahlen. 2008 wurde<br />
das Haus komplett renoviert. Es liegt <strong>im</strong> Herzen des flächenmäßig größten <strong>Stadt</strong>bezirks<br />
von Möchengladbach.<br />
Mittendrin und <strong>im</strong>mer dabei. Das sind die Bewohner<br />
des Altenhe<strong>im</strong>s Rheindahlen. Ihr Haus liegt <strong>im</strong> Zentrum<br />
des Bezirks, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Westen die <strong>Stadt</strong> zum ländlichen<br />
Rheinland abschließt, und gleichzeitig <strong>im</strong> Herzen des<br />
<strong>Stadt</strong>teils. Der Marktplatz und die kleine Einkaufsstraße<br />
sind nur einen kurzen Fußweg entfernt, Cafés, Post und<br />
Bank in wenigen Minuten erreichbar, genauso wie Ärzte<br />
und Bus und Bahn. Wer hier wohnt, lebt in guter und<br />
unmittelbarer Nähe mit seinen ehemaligen Nachbarn<br />
und Bekannten – und eine Gelegenheit zum Treffen<br />
gibt es <strong>im</strong>mer, ob in <strong>der</strong> Cafeteria in <strong>der</strong> Einrichtung, <strong>im</strong><br />
Café um die Ecke o<strong>der</strong> <strong>im</strong> he<strong>im</strong>eigenen Garten.<br />
Rheindahlen ist jung. 1976 gebaut ist es doch das<br />
jüngste Altenhe<strong>im</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> Mönchengladbach,<br />
denn es wurde 2008 völlig neu gestaltet. Helle,<br />
klare Farben prägen nun das Bild. Die gemütlichen,<br />
offenen <strong>Wo</strong>hnküchen bilden den <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>der</strong><br />
überschaubaren <strong>Wo</strong>hnbereiche. Gemeinsam kochen,<br />
essen, erzählen und leben – all das geht hier, weil die<br />
Räume großzügig und funktional sind. Gleichzeitig<br />
gibt es genug Platz für Privates, denn in Rheindahlen<br />
sind überwiegend Einzelz<strong>im</strong>mer entstanden. Sie sind<br />
komfortabel ausgestattet mit eigenem Bad, sämtlichen<br />
Kommunikationsanschlüssen von Telefon bis
10_11<br />
„Mit 60 hätte ich mich das nicht getraut”<br />
Fernsehstar mit 90. Helmi Uebach, Bewohnerin des<br />
Altenhe<strong>im</strong>s Rheindahlen, war zu Gast bei <strong>der</strong> TV-<br />
Talkshow „Hart aber Fair”.<br />
„Das war ein ganz, ganz ereignisreicher Tag <strong>im</strong> Alter“,<br />
sagt Helmi Uebach über ihren ersten Fernsehauftritt.<br />
Ende 2006 war die damals 90-jährige Bewohnerin des<br />
Altenhe<strong>im</strong>s Rheindahlen Gast in <strong>der</strong> erfolgreichen<br />
WDR-Sendung „Hart aber Fair“ zum Thema „Angst vor<br />
alten Eltern – wenn die Pflege zur Last wird“. Einfühlend<br />
schil<strong>der</strong>te sie, wie sie aufgrund einer Krankheit<br />
ihre eigene <strong>Wo</strong>hnung aufgeben musste. Dennoch<br />
ließ sie durch ihre offene und schlagfertige Art keinen<br />
Zweifel daran aufkommen, dass sie ihre Entscheidung<br />
ins He<strong>im</strong> zu gehen nicht bereut und ihren wachen<br />
und selbständigen Geist behalten hat. „Ich hätte gerne<br />
noch viel mehr von unserem He<strong>im</strong> erzählt. Aber<br />
die Buchautorin hat ja soviel geredet, da bin ich lei<strong>der</strong><br />
nicht mehr zu <strong>Wo</strong>rt gekommen“, meint Helmi Uebach,<br />
die ansonsten nur Positives über diesen beson<strong>der</strong>en<br />
Tag zu berichten weiß: „Während <strong>der</strong> Sendung war<br />
ich überhaupt nicht aufgeregt. Ich weiß nicht, woher<br />
ich diese Ruhe genommen habe. Ich war schließlich<br />
zum ersten Mal <strong>im</strong> Fernsehen mit 90 Jahren. Es ist komisch,<br />
aber mit 60 hätte ich mich das nicht getraut.“<br />
Die Resonanz auf den Fernsehauftritt war überwältigend.<br />
Helmi Uebach bekam Briefe und Anrufe aus<br />
ganz Deutschland, selbst in München berichtete eine<br />
Zeitung über sie. Klar, dass auch in Rheindahlen die<br />
Reaktionen durchweg positiv waren. „Alle haben mir<br />
gratuliert“, freute sich Helmi Uebach und fügt hinzu:<br />
„Ich habe sicher auch Reklame für unser He<strong>im</strong> gemacht,<br />
aber ich finde nicht, dass ich etwas Beson<strong>der</strong>es<br />
gemacht habe. Ich habe einfach nur die Wahrheit<br />
gesagt.“
Satellitenfernsehen und Notrufen und lassen sich mit<br />
eigenem Mobiliar als gemütliche <strong>Wo</strong>hnung einrichten.<br />
Platz für Aktivitäten und Abwechslung. Rheindahlen<br />
bietet davon genug. Im umgebauten Haus gibt es eine<br />
eigene Cafeteria, einen Festsaal und eine Bibliothek,<br />
selbst ein Friseursalon fehlt nicht. Be<strong>im</strong> traditionellen<br />
Weinfest <strong>im</strong> Haus trifft sich die Nachbarschaft und bei<br />
<strong>der</strong> alljährlichen Karnevalssitzung geht es hoch her.<br />
Doch auch die alltäglichen Möglichkeiten sind vielfältig:<br />
Von gezielten Aktivitäten für bettlägerige Bewohner<br />
über Spaziergänge, Vorleserunden, gemeinsames<br />
Singen und Musizieren, Gedächtnistraining und Gymnastik<br />
bis hin zu Filmabenden und Ausflügen reicht<br />
das Angebot. Und mit den Kirchengemeinden wird<br />
ein enges Miteinan<strong>der</strong> gepflegt. So gibt es Seelsorge<br />
und Gottesdienste <strong>im</strong> Haus.<br />
Bequeme Wege für alle. In Rheindahlen sind alle<br />
Wege bequem – auch für Behin<strong>der</strong>te. Das gesamte<br />
Haus und <strong>der</strong> kleine Garten sind barrierefrei angelegt.<br />
Selbstverständlich gilt für Rheindahlen das Prinzip<br />
<strong>der</strong> guten Pflege, für das die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>steht</strong>. Das<br />
spiegelt sich nicht nur in <strong>der</strong> hohen Zufriedenheit <strong>der</strong><br />
Bewohner und des Personals wi<strong>der</strong>, die in regelmäßigen<br />
Befragungen festgestellt wird – son<strong>der</strong>n auch<br />
in dem Ansehen, das die Bewohner nach außen tragen.<br />
Wie zum Beispiel durch Helmi Uebach, die mit<br />
ihrem Auftritt in <strong>der</strong> Fernsehsendung „Hart aber fair“<br />
Rheindahlen in ganz Deutschland berühmt gemacht<br />
hat (siehe Seite 10).<br />
Investitionen für mehr Komfort. Das Altenhe<strong>im</strong><br />
Rheindahlen ist das drittgrößte <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, sowohl<br />
von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> He<strong>im</strong>plätze als auch von <strong>der</strong><br />
Grundfläche. Renoviert wurde es von April 2007 bis Dezember<br />
2008, die Zahl <strong>der</strong> Plätze für mehr Komfort um<br />
zwölf reduziert und insgesamt wurden rund 7,4 Millionen<br />
Euro investiert. Eine Investition in die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Bewohner.<br />
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> und die Medien<br />
Tue Gutes und rede darüber. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ist mit ihren Projekten,<br />
Bewohnern und Mitarbeitern ein Thema, das in den Medien<br />
präsent ist – <strong>der</strong> Auftritt von Helmi Uebach bei „Hart aber Fair“ ist nur<br />
ein Beispiel dafür. Fakt ist: Die Medien nehmen die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
als Vorreiter in Sachen Qualität und Zufriedenheit wahr. <strong>Wo</strong>hl kaum<br />
ein sozial wirtschaftendes Unternehmen <strong>der</strong> Region ist bundesweit<br />
so bekannt. Das liegt zum einen an <strong>der</strong> guten Kommunikation – die<br />
Mitarbeiterzeitung „So (Ho) Isses“ erscheint halbjährlich – zum an<strong>der</strong>en<br />
auch an den Angeboten nach außen: Die Pressestelle informiert<br />
regelmäßig regionale und auch überregionale Medien über<br />
alle Neuerungen, die Internetseite wird ständig aktualisiert und das<br />
Informationsmaterial für Kunden stetig erweitert.<br />
Plätze:<br />
Haus Rheindahlen: Zahlen und Fakten<br />
Mitarbeiter: 98<br />
Einrichtungsleitung:<br />
126, überwiegend Einzelz<strong>im</strong>mer mit Bad<br />
Maria Richartz<br />
Ausstattung: 33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und<br />
Satellitenanschluss, Notruf<br />
33Garten und He<strong>im</strong> komplett barrierefrei<br />
33Cafeteria, Bibliothek, Festsaal, Friseur<br />
33PC mit Internetzugang speziell<br />
für Ältere<br />
33Innenstadtlage<br />
33Gute Verkehrsanbindung<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungskosten<br />
(brutto):<br />
7.393.000 €<br />
Baugrundfläche: 8.010 m 2<br />
Fertigstellung: Dezember 2008<br />
Investitionskosten:<br />
21,37 €/Tag
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Pixbusch I<br />
Neu und mit persönlichem koch: Am Pixbusch, Haus I<br />
Leben in kleinen, familiären <strong>Wo</strong>hngruppen – das ist das mo<strong>der</strong>ne, an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Senioren<br />
ausgerichtete <strong>Wo</strong>hnkonzept <strong>der</strong> Städtischen Altenhe<strong>im</strong>e. Erstmals verwirklicht wurde<br />
es 2003 <strong>im</strong> ersten Neubau <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, <strong>im</strong> Haus I „Am Pixbusch“ in Odenkirchen. Die<br />
Pioniere haben nicht nur ein breites Angebot, son<strong>der</strong>n auch ihren persönlichen Koch – <strong>der</strong> sie<br />
in den <strong>Wo</strong>hnküchen „zum Kochen bringt“.<br />
12_13<br />
Am südlichen Rand <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach, <strong>im</strong><br />
Bezirk Odenkirchen in unmittelbarer Nähe des Tierparks,<br />
<strong>steht</strong> seit 2003 das Städtische Altenhe<strong>im</strong> Am<br />
Pixbusch, Haus I. In dem Viertel mit alten Patrizierhäusern<br />
und ihren schmucken Fassaden ist <strong>der</strong> großzügige<br />
Neubau <strong>der</strong> Nachbar des alten denkmalgeschützten<br />
He<strong>im</strong>es, dem 2006 umgebauten ehemaligen Krankenhaus,<br />
heute Haus II. Die beiden Häuser werden gemeinsam<br />
verwaltet und bilden eine Einheit, zeichnen sich<br />
jedoch jeweils durch Beson<strong>der</strong>heiten aus, die Bewohnern<br />
bei<strong>der</strong> Gebäude zugute kommen. Während Haus<br />
II durch seine historischen Fassaden und die Bibliothek<br />
glänzt, ist Haus I Vorreiter bei den <strong>Wo</strong>hnkonzepten.<br />
Hier bringt sogar ein eigener Küchenchef die Bewohner<br />
in den neuen <strong>Wo</strong>hnküchen zum „Kochen“.<br />
<strong>Wo</strong>hngruppen als Konzept. Im Haus I wurde erstmals<br />
realisiert, was sich Bewohner und Personal erträumten<br />
– ein Konzept, das in schwedischen He<strong>im</strong>en schon<br />
lange erfolgreich gelebt wird. Die <strong>Wo</strong>hngruppen mit<br />
Einzelz<strong>im</strong>mern und <strong>Wo</strong>hnküchen sind inzwischen<br />
elementarer Bestandteil in allen Altenhe<strong>im</strong>en <strong>der</strong><br />
<strong>Holding</strong>. Auf den vier Etagen des neuen Hauses leben<br />
insgesamt 66 pflegebedürftige <strong>Mensch</strong>en. Jede Ebene<br />
ist farblich an<strong>der</strong>s gestaltet, orientiert an den Jahreszeiten.<br />
Stehen die zartgrünen Wände <strong>im</strong> Erdgeschoss<br />
für den Frühling, folgt <strong>im</strong> Obergeschoss ein sommerliches<br />
Gelb. Dann best<strong>im</strong>mt herbstlich-warmes Orange<br />
die Atmosphäre, gefolgt vom hellen Blau eines Winterh<strong>im</strong>mels.<br />
Die jeweilige Farbgebung wird bei <strong>der</strong><br />
Dekoration von Fenstern und Tischwäsche bis zu den
Erlebnisküche auch am Bett<br />
Farben <strong>der</strong> Fliesen in den Bä<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />
So bekommt je<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnbereich seinen eigenen Charakter<br />
und bietet den Bewohnern damit Orientierung.<br />
<strong>Wo</strong>hnküche als <strong>Mittelpunkt</strong>. In den von jeweils etwa<br />
zwölf Senioren bewohnten Bereichen dreht sich alles<br />
um die offenen zentralen <strong>Wo</strong>hn- und Küchenbereiche.<br />
Die so gestalteten kleinräumigen <strong>Wo</strong>hnbereiche<br />
berücksichtigen beson<strong>der</strong>s die Bedürfnisse von <strong>Mensch</strong>en<br />
mit Demenz und vermitteln Vertrautheit, geben<br />
Orientierung und dadurch Sicherheit. „Die heute<br />
alten <strong>Mensch</strong>en kennen diese <strong>Wo</strong>hnküchen aus ihrer<br />
Geschichte und fühlen sich dort beson<strong>der</strong>s wohl“, bestätigt<br />
Birgit Jütten, die Einrichtungsleiterin. „Wichtig<br />
sind für sie Möglichkeiten, sich entsprechend ihrer<br />
Von Salat bis zu Gebrutzeltem: Chefkoch Martin Reichelt verwöhnt<br />
die Bewohner o<strong>der</strong> regt sie zum Mitmachen an. Aus <strong>der</strong> gehobenenen<br />
Gastronomie kommend arbeitet er nun <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Am<br />
Pixbusch.<br />
Ein Duft von frisch gebackenen Pfannkuchen liegt in <strong>der</strong> Luft. Die<br />
Bewohner des Altenhe<strong>im</strong>s Am Pixbusch kennen diesen Geruch und<br />
freuen sich, denn dann ist ihr Koch „unterwegs“. Ihr Koch ist Martin<br />
Reichelt, 48 Jahre und <strong>der</strong> „freundlichste <strong>Mensch</strong> <strong>der</strong> Welt“, wie einige<br />
Bewohner sagen. Mit seinem mobilen Kochwagen kocht er auch bei<br />
Bettlägerigen <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer. „Ich komme regelmäßig in jeden <strong>Wo</strong>hnbereich<br />
<strong>der</strong> beiden Häuser“, sagt Martin Reichelt, „und zuvor frage ich<br />
nach den beson<strong>der</strong>en Wünschen <strong>der</strong> Bewohner.“<br />
Seit fast einem Jahr verwöhnt <strong>der</strong> gelernte Koch <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Am<br />
Pixbusch die älteren <strong>Mensch</strong>en mit diesem Service, <strong>im</strong>mer in seiner<br />
schmucken weißen Kochuniform. Sein Arbeitstag beginnt morgens<br />
um 7:30 Uhr mit <strong>der</strong> Zubereitung des Frühstückangebotes. Zur Auswahl<br />
stehen ein frischer Obstsalat, die beliebten Pfannkuchen, verschiedene<br />
Rühreivariationen und Müsli. Wenn die ersten Bewohner<br />
dann die <strong>Wo</strong>hnküchen betreten, ist Martin Reichelt in seinem Element.<br />
Ganz nach den Wünschen seiner „Gäste“ bereitet er die Speisen<br />
zu. Dabei ist auch Zeit für einen kleinen Plausch. „In <strong>der</strong> gehobenen<br />
Gastronomie ging es <strong>im</strong>mer hektisch zu. Jetzt genieße ich den direkten<br />
Kontakt zu meinen Gästen “, sagt Martin Reichelt. Sind die Bewohner<br />
in <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnküche versorgt, zieht er mit seinem Kochwagen los.<br />
Der Koch besucht die bettlägerigen <strong>Mensch</strong>en und die Bewohner,<br />
die an diesem Tag vielleicht mal alleine auf ihrem Z<strong>im</strong>mer frühstücken<br />
möchten. Zur Mittags- und Kaffeezeit ist Martin Reichelt zurück in den<br />
<strong>Wo</strong>hnküchen, dann sind aber nicht mehr seine Kochkünste gefragt,<br />
son<strong>der</strong>n seine Aufmerksamkeit, da die Bewohner aus <strong>der</strong> neuen Zentralküche<br />
versorgt werden. „Ich komme mit den <strong>Mensch</strong>en hier über<br />
das Essen ins Gespräch“, erzählt Martin Reichelt, „halt über all das, worüber<br />
<strong>Mensch</strong>en am Küchentisch auch zu Hause <strong>im</strong> Alltag sprechen.“<br />
Bei den regelmäßig statt findenden Kochgruppen in den einzelnen<br />
<strong>Wo</strong>hnbereichen <strong>steht</strong> er als Fachmann an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Hobbyköche,<br />
die sich über seinen Rat freuen – die er aber auch anleitet und zum<br />
Mitmachen an<strong>im</strong>iert. Auch die Angehörigen kamen schon in den<br />
Genuss <strong>der</strong> Köstlichkeiten von Martin Reichelt, denn bei Festen o<strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Anlässen schwingt er ebenfalls den Kochlöffel. „Sich zum<br />
Geburtstag das Lieblingsgericht zu wünschen, das kennen wir. Es<br />
dann aber auch noch am Bett extra gekocht zu bekommen, ist eine<br />
ganz beson<strong>der</strong>e Freude.“
Plätze:<br />
Mitarbeiter:<br />
Leitung:<br />
Am Pixbusch, Haus I: Zahlen und Fakten<br />
66, fast ausschließlich Einzelz<strong>im</strong>mer mit Bad<br />
87 (Haus I und Haus II)<br />
Birgit Jütten<br />
Ausstattung: 33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und Satellitenanschluss,<br />
Notruf<br />
33individuell gestaltbar mit eigenen<br />
Einrichtungs gegenständen<br />
33Spezieller PC mit Internet für Senioren<br />
33He<strong>im</strong> und Garten barrierefrei<br />
33Nutzbare <strong>Stadt</strong>teilbibliothek in Haus II<br />
33Cafeteria mit Terrasse und Gartenzugang<br />
33Hühnergehege <strong>im</strong> Garten<br />
33Reichhaltiges Angebot an gemeinschaftlichen<br />
und gesundheitlichen Aktivitäten<br />
33Lebendiger Teil <strong>der</strong> Nachbarschaft mit He<strong>im</strong>atund<br />
Kleingartenverein<br />
33Gute Verkehrsanbindung durch nahe gelegene<br />
Bushaltestelle<br />
33Benachbarter Tierpark mit 500 Tierarten<br />
33Kooperation mit Gymnasium Odenkirchen<br />
Baukosten (brutto): 7.476.000 €<br />
Baugrundfläche: 3.820 m 2<br />
Fertigstellung: Januar 2003<br />
Investitionskosten:<br />
14_15<br />
17,59 €/Tag<br />
Das <strong>Wo</strong>hngruppenkonzept <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong> GmbH<br />
Demenzielle Erkrankungen <strong>im</strong> Alter sind weit verbreitet. Durch<br />
Störungen und Verluste wichtiger Gedächtnisfunktionen wird das<br />
Zusammenleben mit an<strong>der</strong>en <strong>Mensch</strong>en <strong>im</strong>mer schwieriger. Mitbewohner,<br />
Mitarbeiter und betreuende Angehörige sind starken Be-<br />
14_13<br />
lastungen ausgesetzt. Im so genannten „<strong>Wo</strong>hnküchenmodell“ werden<br />
demenziell Erkrankte in einer familienähnlichen Gruppe betreut. Dadurch<br />
werden Überschaubarkeit und Lebensbedingungen geschaffen,<br />
die zur Orientierung beitragen, soziale Beziehungen und die<br />
Selbständigkeit <strong>der</strong> Bewohner soweit wie möglich erhalten. Gewohnt<br />
wird in Kleinappartments mit eigenem Bad, gemeinsam genutzt wird<br />
<strong>der</strong> als <strong>Wo</strong>hnküche eingerichtete großzügige Gruppenraum, wodurch<br />
das Miteinan<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t wird. Eine in <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> durchgeführte<br />
wissenschaftliche Studie zeigte, dass selbst bei schwerer Demenz<br />
He<strong>im</strong>bewohner Kontakt aufnehmen und ihre Gedächtnisleistung und<br />
Zufriedenheit zunehmen – <strong>im</strong> Gegensatz zur „normalen“ Versorgung,<br />
wo auch das Personal um bis zu 50 Prozent höher belastet ist als in<br />
<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hngruppe. Die baulichen Än<strong>der</strong>ungen für <strong>Wo</strong>hngruppenmodelle<br />
mit <strong>Wo</strong>hnküchen erfor<strong>der</strong>n zwar hohe Investitionen, doch das<br />
Konzept ist überzeugend und zukunftsfähig, denn es erleichtert das<br />
Zusammenleben wesentlich.<br />
Fähigkeiten und Neigungen am Geschehen in <strong>der</strong><br />
<strong>Wo</strong>hnküche zu beteiligen, um einen ansprechenden<br />
Alltagsmittelpunkt zu finden.“<br />
Beteiligung als Anregung. Und so bereitet nicht<br />
nur Martin Reichelt als schmucker Chefkoch in den<br />
<strong>Wo</strong>hnküchen das Frühstück, er an<strong>im</strong>iert die Damen<br />
und Herren <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnbereiche auch zur Beteiligung.<br />
<strong>Wo</strong> gemeinsam Gemüse geputzt, gekocht, erzählt und<br />
vorbereitet wird, bleibt niemand allein und man hilft<br />
sich gegenseitig. Wer dessen müde ist, zieht sich auf<br />
sein komfortables, mit allen Annehmlichkeiten und<br />
eigenem Bad individuell eingerichtetes <strong>Wo</strong>hnz<strong>im</strong>mer<br />
zurück.<br />
Mehr als ein Angebot. Die Bewohner Am Pixbusch<br />
können wählen: Da gibt es nicht nur eine regelmäßige<br />
Bingo-Runde <strong>im</strong> Haus, die „ein absoluter Renner ist“,<br />
wie die ehrenamtlichen Spielleiterinnen Gerda Peters<br />
und ihre Schwester Gisela Hagenow sagen. „Der gesamte<br />
Eingangsbereich <strong>steht</strong> an diesen Tagen ‚voller<br />
Autos’ – so nennen die Bewohner ihre Rollatoren“,<br />
schmunzelt Dorothee Klein-Schieren vom <strong>Sozial</strong>en<br />
Dienst Odenkirchen. O<strong>der</strong> sie betreiben Gymnastik.<br />
Die wird geleitet von Ute Esser, <strong>der</strong>en Mutter ebenfalls<br />
<strong>im</strong> He<strong>im</strong> lebt. O<strong>der</strong> sie lassen sich von Therapiehündin<br />
Cindy verwöhnen, die einmal in <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>che auch<br />
bei dementen Bewohnern Erinnerungen und Empfindungen<br />
auslöst. Die Bewohner konnten auch bereits<br />
mit „Herta Besenfein“ lachen. Als solche tritt die ausgebildete<br />
Clownin Britta Schmidt auf, die durch die<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft Mönchengladbach ins Haus<br />
kam. O<strong>der</strong> sie besuchen Karl Josef Pennazzato in seiner<br />
Tischlerwerkstatt auf dem Gelände. Der über Siebzigjährige<br />
erledigt dort Restaurationsarbeiten o<strong>der</strong><br />
passgenaue Anfertigungen für die Bewohner und die<br />
<strong>Holding</strong>. Im Garten befindet sich auch das neue Hühnerhaus,<br />
das neben den Hochbeeten und dem Teich<br />
eine beson<strong>der</strong>e Anziehungskraft für die Bewohner<br />
hat. Nicht nur, dass viele Bewohner diese Tiere mit ihrer<br />
Vergangenheit verbinden – sie müssen sich auch<br />
um die sieben gefie<strong>der</strong>ten Mitbewohner kümmern.<br />
Eine Aufgabe, die sie gern in ihren Alltag aufnehmen.<br />
Erste Investition. Am Pixbusch Haus I war die erste<br />
große Investition <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> für die Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>e. In 18 Monaten wurden bis zur Eröffnung<br />
<strong>im</strong> Januar 2003 7.476.000 Euro in 3.840 m 2<br />
Baugrundfläche investiert. Entstanden ist ein richtungsweisendes<br />
Haus mit 66 Plätzen als Ersatz für<br />
bisher 60 Plätze.
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Pixbusch II<br />
Bibliothek mit Anschluss:<br />
Am Pixbusch, Haus II in Odenkirchen<br />
Seniorenwohnen <strong>im</strong> Denkmal. Das geht nur in Odenkirchen. Das denkmalgeschützte<br />
Haus wurde 2006 von Grund auf renoviert und kombiniert nun alten<br />
Glanz mit mo<strong>der</strong>ner Ausstattung. Die neue hauseigene <strong>Stadt</strong>teilbibliothek ist<br />
Treffpunkt für Jung und Alt.<br />
Das 1929 erbaute und 1984 in ein Altenhe<strong>im</strong> umgewandelte<br />
Haus II in Odenkirchen hat die schönste<br />
Fassade aller Städtischen Altenhe<strong>im</strong>e. Das fanden<br />
auch die Denkmalschützer des Landes. Denn mit dem<br />
Umbau des Hauses II „Am Pixbusch“ und dem Einzug<br />
<strong>der</strong> Bewohner wird ein architektonisches Kulturerbe<br />
bewahrt. Weil das ehemalige Krankenhaus nicht den<br />
Ansprüchen mo<strong>der</strong>nen <strong>Wo</strong>hnens und <strong>der</strong> Pflege entsprach,<br />
wurde es komplett kernsaniert – zuvor war das<br />
neue Haus I in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet<br />
worden. 2006 konnte das frisch renovierte Haus II bezogen<br />
werden – ein Meisterstück war entstanden.<br />
Tradition und Mo<strong>der</strong>ne. Pixbusch II, wie das ehrwürdige<br />
Haus in Mönchengladbach genannt wird,<br />
vereint nach <strong>der</strong> Renovierung beides aufs Beste: Die<br />
Baukunst des frühen 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit den Errungenschaften<br />
<strong>der</strong> Gegenwart. Dazu gehören die neuen<br />
gemütlichen <strong>Wo</strong>hnküchen in hellen Farben, die barrierefreien,<br />
komfortablen und mit allen Kommunikationsanschlüssen<br />
und Sicherheitsvorrichtungen versehenen<br />
Einzelz<strong>im</strong>mer mit eigenem Bad, Therapie- und<br />
Aufenthaltsbereiche, wie auch die hohen Geschossdecken,<br />
großzügigen Fenster und denkmalgeschützten<br />
Schmuckelemente. „Mit dem Umbau des früheren<br />
Krankenhauses bleibt die Geschichte bewahrt und<br />
gleichzeitig wird <strong>der</strong> Standort belebt“, erklärte Frank<br />
Boss, Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Eröffnung.<br />
Neues Leben <strong>im</strong> Schmuckkästchen. Ein beson<strong>der</strong>es<br />
Kleinod des Hauses ist die in <strong>der</strong> alten Krankenhauskapelle<br />
geschaffene Bibliothek. In dem mit großer<br />
Liebe zum Detail gestalteten Saal mit massivem Parkettboden,<br />
holzvertäfelten Wänden, den <strong>im</strong>posanten<br />
Bücherregalen scheint die Zeit stehen zu bleiben – an-
16_17<br />
<strong>Wo</strong> Jung und Alt zusammen treffen<br />
Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> setzt sich für <strong>Mensch</strong>en aller Generationen ein – und bringt<br />
sie zueinan<strong>der</strong>. Wie <strong>im</strong> „Lesepaten“-Projekt in den Häusern Am Pixbusch.<br />
Da soll einer sagen, dass Jung und Alt nicht<br />
miteinan<strong>der</strong> reden können. Geht doch,<br />
möchte man denen zurufen, die das behaupten<br />
– und ihnen das Lesepaten-Projekt<br />
als gutes Beispiel nennen. Hier, in <strong>der</strong><br />
ehemaligen Kapelle des aufwändig zum<br />
neuen Haus II des Altenhe<strong>im</strong>s Am Pixbusch<br />
umgebauten früheren Krankenhauses in<br />
Odenkirchen, treffen sie sich regelmäßig:<br />
Schüler des Odenkirchener Gymnasiums<br />
und Senioren. Die Jüngeren lesen vor, die<br />
Älteren hören zu. O<strong>der</strong> umgekehrt: Wenn<br />
die Bewohner von Pixbusch II aus ihrem<br />
Leben erzählen, erfahren die Jugendlichen<br />
von Zeitzeugen erlebte Geschichte. Dabei<br />
beschränkt sich <strong>der</strong> Austausch nicht nur<br />
auf die Vergangenheit. Die Bewohner lernen<br />
von den Jugendlichen auch, wie diese<br />
die Welt sehen – und so kommen sich die<br />
beiden Gruppen tatsächlich näher. Wie <strong>im</strong><br />
Fall <strong>der</strong> siebzehnjährigen Franziska Fehlberg<br />
und einer Bewohnerin, die über 70<br />
Jahre älter ist. „Die jungen Leute interessieren<br />
sich auch dafür, wie es früher war“, sagt<br />
sie. „Und ich lerne viele neue Wörter – wie<br />
chillen.“ Franziska und ihre Freundin Sonja<br />
nehmen mit zwölf an<strong>der</strong>en Schülern an<br />
dem Lesepaten-Projekt teil. „Wir kommen<br />
jeden Mittwoch zu den Bewohnern. Man<br />
kann mit ihnen gut reden und wir haben<br />
echt viel Spaß. Manchmal gehen wir auch<br />
in den Tierpark o<strong>der</strong> spielen Bingo“, berichtet<br />
Franziska.<br />
Dass es inzwischen um mehr als nur Erzählen<br />
und Vorlesen geht, hat sich von<br />
selbst entwickelt, sagt <strong>Sozial</strong>arbeiterin<br />
Dorothee Klein-Schieren, die die Treffen<br />
vorbereitet und begleitet. Und die Erfahrung<br />
steckt an. „Erst habe ich mich darüber<br />
lustig gemacht, doch jetzt macht es<br />
mir großen Spaß“, erzählt <strong>der</strong> sechzehnjährige<br />
Knuth. Fachlehrer und Mitarbeiter<br />
des Altenhe<strong>im</strong>s sind vom Engagement <strong>der</strong><br />
Schüler begeistert, denn sie finden mit ihrem<br />
jugendlichen Charme oft einen neuen<br />
Zugang. „Eine Frau wurde in Frankreich geboren.<br />
Also haben wir mit ihr Französisch<br />
gesprochen, da hat sie uns viel aus ihrer<br />
Jugend erzählt“, erklärt die Gymnasiastin<br />
Lisa-Marie, mit <strong>der</strong> eine Seniorin sprach,<br />
die vorher als sehr verschlossen galt. Die<br />
Jugendlichen besuchen inzwischen auch<br />
<strong>Mensch</strong>en mit Demenz, wofür sie entsprechend<br />
geschult wurden. „Am Anfang hatten<br />
wir Sorge, ob wir das schaffen würden.<br />
Aber wir kommen sehr gut klar“, sagt Lisa-<br />
Marie. Mitinitiatorin Barbara Finke-Gabriel,<br />
Lehrerin am Odenkirchener Gymnasium,<br />
bescheinigt den Begegnungen einen positiven<br />
Einfluss auf ihre Schüler. „Sie sind viel<br />
reifer und erwachsener geworden.“ Das erkennt<br />
auch Schulleiter Bernhard Spaniol:<br />
„Ich bin sehr sehr stolz auf diese Schüler.“
genehme Ruhe vertreibt die Hektik des Alltags. Bis hin<br />
zu den Sitzgruppen und <strong>der</strong> Heizungsverkleidung ist<br />
alles hochwertig renoviert. Die in freundlichem Blau<br />
gestrichenen Wände stehen in schönem Kontrast zum<br />
dunklen Holz. Die einmalige Atmosphäre wird vom<br />
Lichteinfall durch die aufwändig restaurierten Fensterbil<strong>der</strong><br />
unterstrichen, die die Künstlerin Marianne<br />
Hilgers 1963 für die ehemalige Kapelle schuf.<br />
Treffpunkt <strong>im</strong> Denkmal. Die Bibliothek des Altenhe<strong>im</strong>s<br />
wurde als <strong>Stadt</strong>teilbibliothek konzipiert – und<br />
bringt so Jung und Alt am <strong>Wo</strong>hnort <strong>der</strong> Älteren zusammen.<br />
Von einem sonntäglichen Lesekreis unter <strong>der</strong><br />
fachkundigen Anleitung einer Buchhändlerin bis zu<br />
den Lesepaten des benachbarten Gymnasiums Odenkirchen<br />
reicht das Programm. Im Schulprojekt kommen<br />
beide Seiten auf ihre Kosten: Hier wird nicht nur<br />
vorgelesen, son<strong>der</strong>n sich über neue und alte Zeiten<br />
unterhalten. Das bedeutet gelebte Geschichte aus erster<br />
Hand, für beide Generationen. Für Schüler, Lehrer<br />
und Senioren ist die Bibliothek zum festen Bestandteil<br />
gemeinsamen <strong>Stadt</strong>teillebens geworden. Doch nicht<br />
nur für sie: Durch den neuen Shuttle-Bus-Service gibt<br />
es auch für Leselustige aus dem He<strong>im</strong> Eicken eine direkte<br />
Verbindung zur Bibliothek.<br />
Eine lohnende Investition. Die Nutzung eines Denkmals<br />
zum gemeinschaftlichen <strong>Wo</strong>hnen ist <strong>im</strong>mer ein<br />
Gewinn – für <strong>Mensch</strong>en, Wirtschaft und Umwelt. Beson<strong>der</strong>s<br />
gelungen ist die Kombination von Haus I und<br />
Haus II in Odenkirchen. Das ehemalige Krankenhaus<br />
ist das historische Schmuckstück unter den Altenhe<strong>im</strong>en<br />
bei gleichzeitig mo<strong>der</strong>nster Ausstattung – und<br />
hier lassen sich mit zwei Häusern auf engem Raum<br />
gemeinsame Ressourcen nutzen wie Cafeteria, Kleintiergehege,<br />
Sinnesgarten und Bibliothek. Die kompletten<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungskosten für Haus II liegen mit<br />
5.201.000 Euro unter denen eines entsprechenden<br />
Neubaus. Nach 19 Monaten Bauzeit wurde das 65 Plätze<br />
fassende neue „alte“ He<strong>im</strong> <strong>im</strong> Juli 2006 bezogen.<br />
Plätze:<br />
Mitarbeiter:<br />
Leitung:<br />
Kooperationen für die <strong>Mensch</strong>en<br />
In <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> gehört die Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
zum Programm. Es ist nicht nur ein Ziel des Qualitätsmanagements,<br />
diese Kooperationen auszubauen und zu nutzen, wo <strong>im</strong>mer<br />
sie sinnvoll sind. Sie entwickeln sich teilweise auch durch Externe, die<br />
mit ihren Ideen bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> Gehör finden. Ob es um die Suche<br />
einer Mutter nach einer Oma für ihre Tochter geht, ob es sich um<br />
Schüler-Projekte wie das <strong>der</strong> Lesepaten handelt o<strong>der</strong> Senioren und <strong>der</strong>en<br />
Angehörige, die best<strong>im</strong>mte Kooperationsvorschläge machen – die<br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> sieht sich und ihre Einrichtungen als aufgeschlossener<br />
Partner <strong>der</strong> Mönchengladbacher Bürger. So kommt es nicht nur zu ehrenamtlichen<br />
Austauschbeziehungen von Einzelnen o<strong>der</strong> Gruppen aus<br />
Kirchengemeinden, Bürgerschaft, Kleingarten- und Schützenverein,<br />
son<strong>der</strong>n auch zu Spenden und Stiftungen vermögen<strong>der</strong> Gruppen o<strong>der</strong><br />
Unternehmen. Das zeigt, dass die engagierte Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
geschätzt wird – und die <strong>Mensch</strong>en dieses sozial-wirtschaftliche Unternehmen<br />
gern unterstützen, weil sie auch etwas davon haben.<br />
Am Pixbusch, Haus II: Zahlen und Fakten<br />
65, überwiegend Einzelz<strong>im</strong>mern mit eigenem Bad<br />
87 (Haus I und Haus II)<br />
Birgit Jütten<br />
Ausstattung: 33Historisches Gebäude<br />
33Haus I mit Internet-PC und Cafeteria in unmittelbarer<br />
Nähe<br />
33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und Satellitenanschluss,<br />
Notruf<br />
33Gestaltbar mit eigenen Einrichtungsgegenständen<br />
33He<strong>im</strong> und Garten barrierefrei, Kleintiergehege<br />
33<strong>Stadt</strong>teilbibliothek mit Gemeinschaftsangeboten<br />
33Reichhaltiges Angebot an gemeinschaftlichen und<br />
gesundheitlichen Aktivitäten<br />
33Gute Verkehrsanbindung mit eigener Bushaltestelle<br />
33Kooperation mit Gymnasium Odenkirchen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungskosten<br />
(brutto):<br />
5.201.000 €<br />
Baugrundfläche: 5.190 m 2<br />
Fertigstellung: Juli 2006<br />
Investitionskosten:<br />
21,14 €/Tag
3 Einrichtungen & Projekte: Zentralküche<br />
Mo<strong>der</strong>ne Küche mit Anspruch: Die Zentralküche<br />
Sie versorgt die <strong>Mensch</strong>en mit gesunden und schmackhaften Speisen: In<br />
Mönchengladbach entstand 2006 eine <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Cook-and-Chill-Küchen<br />
Europas. Die Service GmbH <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> arbeitet mit <strong>der</strong> neuen Zentralküche<br />
und den Hauswirtschaftsdiensten für das <strong>Wo</strong>hl <strong>der</strong> Kunden.<br />
18_19<br />
Cook-and-Chill. Hinter dieser griffigen Bezeichnung<br />
steckt ein innovatives Verfahren von Kochen (Cook)<br />
und Kühlen (Chill) zur Verbesserung <strong>der</strong> Speisenqualität.<br />
Hochwertige Gemeinschaftsverpflegung wird auf<br />
diese Weise zubereitet, gelagert, transportiert und vor<br />
Ort z. B. in Altenhe<strong>im</strong>en regeneriert und serviert. Die<br />
Speisen werden nur zu 90 Prozent gegart und danach<br />
<strong>im</strong> „Chiller“ zunächst auf Temperaturen unter 9 °C gekühlt,<br />
die in max<strong>im</strong>al 90 Minuten erreicht werden ,<br />
und <strong>im</strong> weiteren Verlauf auf unter 3 °C. Hinter diesem<br />
Superkühlschrank liegen die Kühlräume. Hier können<br />
die Speisen dann in Portionsbehältern abgefüllt bis zu<br />
72 Stunden für die Altenhe<strong>im</strong>e und an<strong>der</strong>e Abnehmer<br />
gelagert werden. Ausgeliefert werden die Speisen in<br />
so genannten Bankettwagen aus Edelstahl. Sie halten<br />
mit einer kühlenden Glykollösung betankt die Speisen<br />
ohne weitere Stromzufuhr für mindestens fünf Stunden<br />
sicher kalt.<br />
Fertigkochen in <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnküche. Das ist das Beson<strong>der</strong>e<br />
für die Bewohner <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong>. Die Speisen werden in ihren neuen <strong>Wo</strong>hnküchen<br />
fertig gekocht. Am geschmackvoll gestalteten<br />
Regenerierwagen erhitzen die Alltagsassistenten <strong>der</strong><br />
Service GmbH die Speisen und richten sie appetitlich<br />
an – das Auge isst schließlich mit. Dann servieren sie<br />
die Speisen sofort heiß wie frisch gekocht, nach Bedarf<br />
auch auf dem Z<strong>im</strong>mer. Im Vergleich zur so genannten<br />
Warmverpflegung mit langen Heißhaltezeiten (Cookand-Hold)<br />
haben so zubereitete Mahlzeiten entscheidende<br />
Vorteile. „Unsere Kunden erhalten vitamin- und<br />
nährstoffreiche Mahlzeiten“, erläutert Küchenchef<br />
Thomas Werkmeister das neue Verfahren, bei <strong>der</strong> das<br />
Essen kalt angeliefert wird, vor Ort fertig gegart und<br />
heiß serviert wird.<br />
Frisch, geschmackvoll und nährstoffreich. Durch das<br />
Cook-and-Chill-Verfahren bleiben wichtige Nährstoffe<br />
und Vitamine erhalten und das Essen kommt frisch auf<br />
den Tisch – an<strong>der</strong>s als be<strong>im</strong> früheren und an<strong>der</strong>swo<br />
häufig noch verwendeten Warmhalteverfahren, wo<br />
auch die Sensorik <strong>der</strong> oft stundenlang warm transportierten<br />
Speisen zu wünschen übrig lässt. Vorteil des<br />
neuen Verfahrens ist außerdem, dass die Kunden sich<br />
nicht für fertige Menüs entscheiden müssen, son<strong>der</strong>n<br />
täglich zwischen mehreren Komponenten wählen<br />
können.
Wahlfreiheit aus Vielfalt. In den verschiedenen Häusern<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> wird ein flexibles Mahlzeitenangebot<br />
für Frühstück, Mittag, Kaffee und Abend vorgehalten.<br />
Selbstverständlich lassen sich auch individuelle<br />
Gewohnheiten berücksichtigen. Bei Frühstück und<br />
Abendessen kann aus bis zu 30 Komponenten gewählt<br />
werden. Mittags werden ein Vollkostmenü, eine<br />
leichte Vollkost, die auch für Diabetiker geeignet ist,<br />
und ein vegetarisches Vollwertmenü angeboten. Wählen<br />
können die Kunden be<strong>im</strong> Vollkostmenü zwischen<br />
zwei Fleischsorten, zwei Beilagen und zwei Salaten. Zu<br />
allen Menüs gibt es eine Suppe o<strong>der</strong> Kaltschale und<br />
ein Dessert.<br />
Küche mit Beson<strong>der</strong>heiten. Weil die <strong>Wo</strong>chenspeisepläne<br />
vorher einsehbar sind, sind auch Son<strong>der</strong>wünsche<br />
erlaubt. Außerdem werden Feiertage mit<br />
beson<strong>der</strong>s festlichem Essen gefeiert und jährlich finden<br />
mehrere Aktionswochen statt. Dann enthält <strong>der</strong><br />
Speiseplan entwe<strong>der</strong> saison-, produkt- o<strong>der</strong> län<strong>der</strong>bezogene<br />
Köstlichkeiten. Die Bewohner best<strong>im</strong>men<br />
übrigens bei ihrer Küche mit: Der Speiseplan wird<br />
gemeinsam von Küchenchef Thomas Werkmeister<br />
und einer Bewohnergruppe <strong>der</strong> sechs Häuser erstellt,<br />
die wöchentlich wechselt. Ganz nebenbei entwickelt<br />
die Küche auch beson<strong>der</strong>e Konzepte für demenziell<br />
Erkrankte. So versuchen die Köche mit Fingerfood,<br />
kleinteiligen frischen Häppchen „greifbarer“ Zutaten,<br />
und mit Smooth-Food, appetitlicher Schaumkost aus<br />
<strong>der</strong> Sterneküche, verloren geglaubte Fähigkeiten und<br />
Empfindungen zu erhalten o<strong>der</strong> zurückzuholen.<br />
Neubau für Qualität. Diese Investition ist in aller<br />
Munde. Als eine <strong>der</strong> zentralen Neuerungen <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
liefert die Zentralküche Speisen in hoher<br />
Qualität an die Altenhe<strong>im</strong>e <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und an<strong>der</strong>e Einrichtungen,<br />
für ihre Ambulanten Dienste und weitere<br />
Services. Nicht nur <strong>im</strong> Hinblick auf die Kundenzufriedenheit,<br />
son<strong>der</strong>n auch was Hygienebest<strong>im</strong>mungen<br />
und Arbeitssicherheit angeht, sind die 4,67 Millionen<br />
Euro, die innerhalb von zehn Monaten bis zur Fertigstellung<br />
in <strong>der</strong> Zentralküche verbaut wurden, eine<br />
lohnende Investition.
20_21<br />
Zentrale Versorgung: Die Service GmbH<br />
Von <strong>der</strong> Zentralküche zur Zentralküche. Was zum<br />
bedeutenden Aushängeschild <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> geworden<br />
ist, begann 1997 mit <strong>der</strong> ehemaligen Zentralküche<br />
und 30 Beschäftigten. Aus ihr entstand die Service<br />
GmbH als Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
(51 % Anteil) und <strong>der</strong> procuratio – Gesellschaft für<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> <strong>Sozial</strong>wesen mit Sitz in Erkrath<br />
(49 %). Heute bietet sie mit rund 300 Mitarbeitern den<br />
Altenhe<strong>im</strong>en und in <strong>der</strong> ambulanten Versorgung umfassende<br />
hauswirtschaftliche und hochwertige gastronomische<br />
Dienstleistungen – und wirtschaftet nach<br />
sozialen und ökologischen Grundsätzen.<br />
Die neu gebaute Zentralküche, die 2006 an <strong>der</strong> Rheinstraße<br />
in Betrieb genommen wurde und die alte Zentralküche<br />
<strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Rheindahlen ersetzt, garantiert<br />
durch das mo<strong>der</strong>ne Cook-and-Chill-Verfahren täglich<br />
frisch zubereitete Speisen, die höchste Ansprüche an<br />
Geschmack und Qualität erfüllen. Das wurde 2007 mit<br />
dem Zertifikat <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
belohnt. Täglich werden rund 1200 Mittagessen<br />
ausgeliefert, etwa jeweils zur Hälfte für die Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>e und den Service Essen auf Rä<strong>der</strong>n.<br />
Die Service GmbH stellt auch Mitarbeiter für die<br />
hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuung <strong>der</strong><br />
Bewohner und Gäste <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e und <strong>der</strong> Ambulanten<br />
Dienste. Hierzu gehören auch <strong>der</strong> Verpflegungs-<br />
und Wäscheservice. In den <strong>Wo</strong>hnküchen <strong>der</strong><br />
Altenhe<strong>im</strong>e betreuen engagierte Alltagsassistenten<br />
gemeinsam mit den Pflegekräften die <strong>Mensch</strong>en beson<strong>der</strong>s<br />
während <strong>der</strong> Mahlzeiten. Der Wäscheservice<br />
ist ein Rund-um-Service für die Kunden <strong>der</strong> <strong>Holding</strong>.<br />
Die Wäsche wird abgeholt, gereinigt, sortiert, wie<strong>der</strong><br />
geliefert und in die Schränke sortiert. Die Mitarbeiter<br />
übernehmen die komplette Abwicklung und arbeiten<br />
dabei mit einem externen, erfahrenen Wäschedienstleister<br />
nach strengsten Hygiene- und Umweltstandards<br />
zusammen.<br />
Speisen:<br />
Zentralküche: Zahlen und Fakten<br />
Mitarbeiter: 30<br />
Leitung:<br />
1200 am Tag,<br />
max. Kapazität 1500<br />
Thomas Werkmeister<br />
Ausstattung:<br />
33<br />
Mo<strong>der</strong>ne Cook-and-Chill-Küche<br />
33<br />
Erhalt von Geschmack und Nährwert durch<br />
Kochen, Schnellkühlen, Transportieren und<br />
Regenerieren vor Ort<br />
33<br />
Lebensmittel zu 65 % Frischeprodukte, bevorzugt<br />
regional<br />
33<br />
Herstellung, Kontrolle, Lagerung, Transport von<br />
Speisen und Frischwaren<br />
33<br />
Verschiedene Menü-Kompositionen<br />
zur Auswahl<br />
33<br />
Nährwertopt<strong>im</strong>ierte Speisequalität zertifiziert<br />
von <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE)(100 zert. Küchen)<br />
Baukosten (brutto):<br />
Baugrundfläche: 1640 m 2<br />
Fertigstellung: April 2006<br />
4.672.000 € (ohne Grundstück)
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Lürrip<br />
Wege zu mehr Qualität: Lürrip<br />
Helle <strong>Wo</strong>hnküchen, große Balkone, mediterraner Hofgarten und ein Projekt, das<br />
die Lebens- und Arbeitsqualität permanent verbessert – dafür <strong>steht</strong> das Städtische<br />
Altenhe<strong>im</strong> Lürrip. Das größte He<strong>im</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> wurde 2005 renoviert.<br />
Mitten <strong>im</strong> <strong>Wo</strong>hngebiet. Es liegt direkt neben <strong>der</strong> Kirche<br />
und ist ein fester Bestandteil des <strong>Stadt</strong>lebens <strong>im</strong><br />
Nordosten Mönchengladbachs: Das Altenhe<strong>im</strong> Lürrip<br />
ist mit 152 Bewohnern das größte Haus <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong>. 1976 erbaut, wurde es 2005 renoviert und<br />
an die mo<strong>der</strong>nen Anfor<strong>der</strong>ungen und Ansprüche an<br />
Lebensqualität und Komfort angepasst. Entstanden<br />
ist ein Lebensort mit großzügigen <strong>Wo</strong>hnküchen und<br />
komfortabel ausgestatteten Einzelz<strong>im</strong>mern. Der neu<br />
gestaltete Hofgarten schafft eine mediterrane Atmosphäre,<br />
die nicht nur die Bewohner, son<strong>der</strong>n auch viele<br />
Gäste und Ehrenamtliche begeistert.<br />
Ein beliebter Treffpunkt. Das ist das umgebaute Haus<br />
mit Sicherheit, beson<strong>der</strong>s die Cafeteria. Hier kommen<br />
Bewohner mit Ehrenamtlichen zusammen und treffen<br />
Angehörige, Gemeindemitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Nachbarn<br />
aus dem Viertel. Es gibt ein Aquarium, ein Vogelhaus<br />
und einen Pinguin – so wird <strong>der</strong> spezielle PC mit Internetanschluss<br />
für Ältere genannt. Außerdem hat das<br />
Haus eine Kegelbahn, die sehr beliebt ist. Dort und<br />
in <strong>der</strong> Cafeteria sind auch zwei Ehemalige häufig zu<br />
finden: <strong>der</strong> frühere Bewohner Jürgen Sieben und seine<br />
Frau Monika, ehemalige Pflegerin in Lürrip. Beide sind<br />
dem He<strong>im</strong> durch ihren ehrenamtlichen Einsatz weiter<br />
verbunden. Genauso wie viele an<strong>der</strong>e sehen sie das<br />
He<strong>im</strong> als lebendigen Ort, wo Feste und Gottesdienste<br />
gefeiert werden, gemeinsam gesungen und musiziert<br />
wird und auch mal Schützen- und Kleingartenvereine<br />
zu Besuch kommen.<br />
Sommerliches Leben wie <strong>im</strong> Urlaub. Auch das geht in<br />
Lürrip. Zum einen hat die Cafeteria Freiluftanschluss:<br />
Von hier gelangen Bewohner und Gäste direkt in den<br />
neuen Hofgarten. Seine gartenarchitektonische Umgestaltung<br />
nach mediterranem Vorbild stifteten die<br />
beiden Rotary Clubs Mönchengladbachs. Gemütliche<br />
Holzmöbel, Grünflächen, Hochbeete und Töpfe<br />
mit jahreszeitlich wechselnden Pflanzen, duftenden<br />
Kräutern und blühende Rosen- und Lavendelsträu-
Auf Wie<strong>der</strong>sehen, Dankeschön und Guten Tag<br />
Peter Sieben war früher selbst Bewohner in Lürrip.<br />
Dort wurde er gesundheitlich so fit, dass er wie<strong>der</strong><br />
eine eigene <strong>Wo</strong>hnung beziehen konnte. Heute hilft<br />
er mit seiner Frau ehrenamtlich <strong>im</strong> He<strong>im</strong>.<br />
„Mein Name ist Peter Sieben und manche von Ihnen<br />
kennen mich als He<strong>im</strong>beiratsvorsitzenden des Altenhe<strong>im</strong>s<br />
Lürrip. Ab dem ersten November 2005 werde<br />
ich dieses Amt nicht mehr bekleiden”, so kündete Peter<br />
Sieben seinen Auszug in <strong>der</strong> Hauszeitung an. Denn<br />
mit diesem erlischt laut He<strong>im</strong>mitwirkungsverordnung<br />
auch die Mitgliedschaft. Doch mit dem ausführlichen<br />
Abschiedsgruß an seine ehemaligen Mitbewohner<br />
und Betreuer war die Zeit <strong>im</strong> He<strong>im</strong> für Peter Sieben<br />
noch lange nicht vorbei. „Heute mache ich am <strong>Wo</strong>chenende<br />
und montags die Cafeteria”, erzählt er. „Und<br />
meine Frau macht die Kegelbahn.” Der heute Siebzigjährige<br />
hat seine Frau während <strong>der</strong> Zeit in Lürrip als<br />
Bewohner kennen und lieben gelernt, sie war dort<br />
Pflegefachkraft. Monika Sieben ist inzwischen 64 Jahre<br />
und genießt die Rente, aber auch für sie gehört die<br />
Verbindung zu den He<strong>im</strong>bewohnern weiterhin zum<br />
Leben.<br />
Die außergewöhnliche Geschichte von Peter Sieben<br />
spricht für die Qualität <strong>der</strong> Pflege und sein Vertrauen<br />
in Lürrip. Schon seine Schwiegermutter besuchte er<br />
lange auf <strong>der</strong> fünften Etage, als sich <strong>der</strong> Zustand seiner<br />
Frau verän<strong>der</strong>te und sie schließlich nach einem<br />
Jahr häuslicher Pflege ebenfalls dort einzog – und sich<br />
Mutter und Tochter nicht mehr erkannten. Für Peter<br />
Sieben fiel die Aufgabe <strong>der</strong> täglichen Pflege weg, er<br />
fiel in ein Loch, landete <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Krankenhaus<br />
– bis die Ärzte seinem Sohn erklärten, dass er<br />
nicht überleben würde. „Schließlich wurde mir eine<br />
Betreuerin zur Seite gestellt und ich fand mich <strong>im</strong> mir<br />
wohlbekannten Altenhe<strong>im</strong> Lürrip wie<strong>der</strong>”, berichtet<br />
Sieben. „Dort gewann ich wie<strong>der</strong> Lebensmut, ließ mich<br />
in den He<strong>im</strong>beirat wählen und hatte endlich wie<strong>der</strong><br />
eine Aufgabe, die mir als ehemaligem Betriebsratsmitglied<br />
vertraut war.” Mit <strong>der</strong> Gesundheit ging es<br />
stetig bergauf und so spielte er mit dem Gedanken<br />
an eine eigene <strong>Wo</strong>hnung. Dabei erfuhr er von allen<br />
Seiten Hilfe und Unterstützung, für die er sich mit seiner<br />
Geschichte herzlich bedankt. Seit fast zwei Jahren<br />
begrüßt er an jedem <strong>Wo</strong>chenende Gäste und Bewohner<br />
in Lürrip mit einem fröhlichen „Guten Tag!” – als<br />
ehrenamtlicher Helfer, wie<strong>der</strong> aufgebaut durch Lürrip.<br />
22_23<br />
chern schaffen eine Mittelmeer-Atmosphäre – und<br />
regen Augen, Ohren und Nase an. Dazu plätschert<br />
ein Springbrunnen und farbenfrohe Keramikfiguren<br />
laden zum Verweilen ein. Im Sommer verbringen viele<br />
Gäste und Bewohner hier den ganzen Tag, erholen<br />
sich o<strong>der</strong> beschneiden Blumen und bestellen Beete.<br />
Zum an<strong>der</strong>en hat je<strong>der</strong> Bewohner seinen eigenen<br />
Freiluftanschluss direkt vor <strong>der</strong> Tür: Jedes Z<strong>im</strong>mer hat<br />
Zugang zu den großzügigen, individuell gestaltbaren<br />
Balkonen. Ein großer Vorteil des sechsstöckigen Gebäudes.<br />
„Das haben an<strong>der</strong>e He<strong>im</strong>e so nicht”, erklärt<br />
Maria Richartz, Pflegedienstleiterin in Lürrip.<br />
Komfortable Selbstverständlichkeiten. Die großen<br />
freundlichen Einzelz<strong>im</strong>mer bieten den hohen Komfort,<br />
<strong>der</strong> in den He<strong>im</strong>en <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> selbstverständlich<br />
ist. Sie sind mit allen erdenklichen Kommunikationsanschlüssen<br />
ausgestattet, farbig strukturiert<br />
und individuell von den Bewohnern möblierbar. Das<br />
gesamte Haus ist wie <strong>der</strong> Sinnesgarten barrierefrei<br />
angelegt; ein vielfältiges Angebot von Gedächtnistraining<br />
über Gymnastik bis zu begleiteten Spaziergängen<br />
und Ausflügen in die Umgebung gehören in<br />
Lürrip ebenso zum Standard.<br />
Messen, bewerten, besser werden. Das ist <strong>der</strong> Name<br />
eines 2008 beendeten dreijährigen Projekts zur genauen<br />
Erfassung und Verbesserung <strong>der</strong> Qualität, das<br />
maßgeblich in Lürrip gestaltet und erprobt wurde –<br />
mit Wirkung auf alle Städtischen Altenhe<strong>im</strong>e. „Schließlich<br />
geht es darum, sich nicht nur höchste Standards<br />
zu setzen, son<strong>der</strong>n diese auch zu kontrollieren und<br />
zu bewerten. Vor allem müssen die gemessenen Ergebnisse<br />
in den He<strong>im</strong>alltag einfließen und umgesetzt<br />
werden”, sagt Maria Richartz. Sie hat in den Lürriper<br />
<strong>Wo</strong>hnbereichen diese neue Qualitätssteuerung erprobt.<br />
Dabei arbeitet das Pflegeteam weitgehend<br />
selbständig an <strong>der</strong> Verbesserung, indem durch regelmäßige<br />
Kurzgespräche die Zufriedenheit <strong>der</strong> Bewohner<br />
erfasst wird.
Wenig für wesentlich mehr. Im Altenhe<strong>im</strong> Lürrip wurden innerhalb von acht<br />
Monaten bis zum Mai 2005 rund 2,5 Millionen Euro für die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
investiert. Auf einer Baugrundfläche von 8.800 m 2 , <strong>der</strong> größten <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong>, blieben die ursprünglichen 152 Plätze vorwiegend in Einzelz<strong>im</strong>mern<br />
erhalten. Herzstück <strong>der</strong> Neuerungen sind die renovierten, gemütlichen<br />
<strong>Wo</strong>hnküchen, in denen sich die Bewohner <strong>der</strong> einzelnen <strong>Wo</strong>hnbereiche zum<br />
gemeinsamen Kochen, Essen und Erzählen treffen.<br />
Plätze:<br />
Mitarbeiter: 117<br />
Leitung:<br />
Haus Lürrip: Zahlen und Fakten<br />
152, überwiegend Einzelz<strong>im</strong>mer mit eigenem Bad<br />
Sabine Baro<br />
Ausstattung:<br />
33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und Satellitenanschluss, Notruf<br />
33Innenhof und He<strong>im</strong> komplett barrierefrei<br />
33Mediterranter Sinnesgarten mit Hochbeeten<br />
33Cafeteria mit Übergang zum Sinnesgarten<br />
33Friseursalon <strong>im</strong> Haus, Fußpflege kommt ins Haus<br />
33Hauseigene Kegelbahn<br />
33PC mit Internetanschluss speziell für Ältere<br />
33Innenstadtlage mit gut erreichbaren Geschäften<br />
33Gute Verkehrsanbindung durch nahegelegene Bushaltestelle<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungskosten<br />
(brutto):<br />
2.515.000 €<br />
Baugrundfläche: 8.800 m 2<br />
Fertigstellung: Mai 2005<br />
Investitionskosten:<br />
10 €/Tag<br />
Das Projekt MBB: Messen, bewerten, besser werden<br />
In diesem Interreg-III-Projekt <strong>der</strong> Euregio unterzogen sich zwei führende<br />
Träger von Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe aus Deutschland und den Nie<strong>der</strong>landen<br />
einem systematischen Vergleich, dem so genannten Benchmarking,<br />
um ihre Qualität kontinuierlich zu verbessern. Sowohl in Venlo als<br />
auch in Mönchengladbach gab es bereits vorher ein Qualitätsmanagement,<br />
ein übergreifen<strong>der</strong> Ansatz zur konkreten Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Situationsverbesserung<br />
für mehr Zufriedenheit unter den Bewohnern und<br />
Mitarbeitern fehlte jedoch. In Lürrip entwickelte und erprobte das Pflegeteam<br />
begleitet von Beratern und Wissenschaftlern ein quartalsweise<br />
durchgeführtes Befragungsmuster, das zum einen pflegefachliche Indikatoren<br />
und zum an<strong>der</strong>en die Zufriedenheit <strong>der</strong> Bewohner erfasst. Die Ergebnisse<br />
werden <strong>im</strong> Team präsentiert, verglichen und konkrete Ziele und<br />
Maßnahmen zur Verbesserung geplant. Erreicht werden dadurch nicht<br />
nur zahlreiche Leistungsverbesserungen für die Bewohner, son<strong>der</strong>n auch<br />
mehr Transparenz für das Management – und vor allem für die Angehörigen,<br />
die damit die Qualität <strong>der</strong> Einrichtung beurteilen können. Das von EU<br />
und Land NRW sowie <strong>der</strong> Provinz L<strong>im</strong>burg geför<strong>der</strong>te dreijährige Projekt<br />
wurde <strong>im</strong> Juni 2008 mit einer deutsch-nie<strong>der</strong>ländischen Fachtagung abgeschlossen.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse werden in allen Altenhe<strong>im</strong>en<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> umgesetzt und in das generelle Qualitätsmanagement des<br />
Unternehmens aufgenommen.
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Windberg<br />
Mo<strong>der</strong>nes Haus mit altem Garten in Windberg<br />
Tradition und Mo<strong>der</strong>ne vereinen sich <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Windberg. Das 2003 neu erbaute<br />
Haus folgt dem mo<strong>der</strong>nen <strong>Wo</strong>hnküchenkonzept und hat trotzdem einen<br />
Garten mit altem Baumbestand. Außerdem zeigen sich in Windberg viele Spielarten<br />
ehrenamtlichen Engagements.<br />
24_25<br />
Neu und Alt verträgt sich gut. In Windberg ist das<br />
Neue eines <strong>der</strong> innovativsten Altenhe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Land.<br />
Die flachen, zweigeschossigen Gebäude sind untereinan<strong>der</strong><br />
verbunden und funktional und komfortabel<br />
ausgestattet. Selbstverständlich sind seine Bewohner<br />
alt, aber so fühlen sie sich nicht <strong>im</strong>mer. Im Gegenteil:<br />
Die Lage des He<strong>im</strong>s, eingebettet in den <strong>Stadt</strong>teil Windberg<br />
am nordwestlichen Rand des <strong>Stadt</strong>zentrums,<br />
lässt sie nach wie vor am Leben teilhaben.<br />
Dafür sorgen auch die vielen ehrenamtlich Aktiven,<br />
die in Windberg beson<strong>der</strong>s engagiert sind. Das sind<br />
nicht nur die Ehrenamtlichen <strong>der</strong> Laiengemeinschaft<br />
Sant Egidio, son<strong>der</strong>n zum Beispiel auch die Helfer des<br />
Kleingartenvereins Windberg. Ihre Anlage ist direkt<br />
mit dem Haus verbunden, <strong>im</strong> he<strong>im</strong>eigenen „Altengarten“<br />
mit bequemen Hochbeeten stehen die Gärtner<br />
den gartenpflegenden Bewohnern mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Und einen Garten mit Teichlandschaft, altem<br />
Baumbestand mit Wiesen und Terrassen und kunstvollen<br />
Stelen gibt es auch noch. Wie das Haus ist auch <strong>der</strong><br />
Garten komplett barrierefrei angelegt.<br />
<strong>Wo</strong>hnlichkeit und Vertrautheit. Darauf wurde in<br />
Windberg bei <strong>der</strong> Architektur Wert gelegt. Komfort<br />
ent<strong>steht</strong> dabei nicht nur durch die zweigeschossige<br />
Bauweise, die lange Wege über Treppen und Fahrstühle<br />
vermeidet, son<strong>der</strong>n auch durch die beson<strong>der</strong>e<br />
innenarchitektonische Gestaltung. Weil Windberg eines<br />
<strong>der</strong> ersten „neuen“ Altenhe<strong>im</strong>e <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>
war, wurden hier die Maßstäbe für alle He<strong>im</strong>e gesetzt.<br />
Durch die auf Neubau und Sanierung von Altenpflegeeinrichtungen<br />
spezialisierte Innenarchitektin<br />
floss die Erfahrung von Gestaltern, medizinischen<br />
Fachpartnern und Betreibern in eine ausbalancierte<br />
Innenarchitektur ein. Im <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong> dabei die<br />
Biografiearbeit, die Rückführung zu Erinnerung und<br />
Kommunikation über die Aktivierung <strong>der</strong> Sinne, das<br />
heißt über Farben, Düfte, Geräusche und Materialien.<br />
Farben und Formen. In Windberg konnte eine ideale<br />
Gestaltung als Modellprojekt umgesetzt werden. In<br />
acht <strong>Wo</strong>hngruppen leben je zehn pflegebedürftige<br />
<strong>Mensch</strong>en. Auch hier unterstützen die zugehörigen<br />
<strong>Wo</strong>hnküchen Kommunikation und Teilhabe sowie das<br />
Gefühl von Vertrautheit und menschlicher Nähe. Die<br />
Architektur folgt dem Oberthema „Natur“. Wände und<br />
Handläufe aus unterschiedlichen Hölzern for<strong>der</strong>n den<br />
Tastsinn heraus. Lehmgeputzte Oberflächen, Bruchsteinverblendungen<br />
und Seile erinnern an Meeresund<br />
Bergszenen. Die Farben ergänzen die Wirkung:<br />
Das Rot regt an, Blau beruhigt. Gelb wirkt auf den<br />
Bauch, Rot-Orange aktiviert Herz und Kreislauf. Die<br />
weit verbreiteten konturlosen Pastelltöne haben in<br />
Windberg keinen Platz.<br />
Ein Ehrenamt bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
Wer sich ehrenamtlich engagiert, tut etwas für die Gemeinschaft und<br />
das Zusammenleben <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en. Viel kommt durch die Begegnung<br />
selbst zurück, doch nicht <strong>im</strong>mer honoriert die Gesellschaft den<br />
Einsatz. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> stützt und för<strong>der</strong>t das Ehrenamt gerade<br />
in <strong>der</strong> Altenpflege – nicht zuletzt durch die Qualität <strong>der</strong> Pflege und<br />
die mo<strong>der</strong>ne Ausstattung <strong>der</strong> Einrichtungen. Weil Ambiente und Versorgung<br />
in den Altenhe<strong>im</strong>en <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> gut sind, macht auch das<br />
Ehrenamt Freude. Das zeigt sich an den vielen freiwilligen Helfern,<br />
die generationenübergreifend bereits für die Bewohner tätig sind. Ob<br />
Gartenpflege, Musik, Vorlesen o<strong>der</strong> gemeinsame Ausflüge – das Angebot<br />
<strong>der</strong> Ehrenamtlichen ist groß. Seit 2008 werden die Ehrenamtlichen<br />
zur Begegnung mit den Bewohnern entsprechend ausgebildet.<br />
Engagiert <strong>im</strong> Ehrenamt. Darauf kann Windberg stolz<br />
sein: Seit 20 Jahren betreut eine Gruppe Ehrenamtlicher<br />
<strong>der</strong> katholischen Laiengemeinschaft Sant Egidio<br />
das Haus. Nicht nur Messen und Gebetsstunden<br />
werden von den Mitglie<strong>der</strong>n organisiert, son<strong>der</strong>n<br />
auch Sterbebegleitung und individuelle Betreuung.<br />
Darüber hinaus wird auch mal ein Fest gestaltet und<br />
ein gemeinsamer Urlaub mit Bewohnern. Doch die<br />
Ehrenamtler von Sant Egidio sind nicht die einzigen:<br />
Aus dem <strong>Stadt</strong>teil Windberg kommen viele freiwillige<br />
Helfer ins Haus und betreuen individuell, organisieren<br />
Gruppenangebote mit Musik und Sitztanz (siehe<br />
Folgeseite) und übernehmen Begleitdienste. „Viele<br />
Ehrenamtliche hatten Angehörige <strong>im</strong> Haus und sind<br />
uns auch nach dem Tod ihrer Mütter o<strong>der</strong> Väter sehr<br />
verbunden“, sagt Maja Derks, die Leiterin des Hauses<br />
Windberg. „Die Mund-zu-Mund-Propaganda sorgt für<br />
Neuzugänge.“
Zum Tanzen nie zu alt<br />
Elke Mertens ist eine von vielen ehrenamtlich<br />
Engagierten. Sie betreut eine Sitztanzgruppe in<br />
Windberg.<br />
„Ich sag’ guten Tag, ihr Leut’, fröhlich tanzen woll’n<br />
wir heut’“, singt Elke Mertens auf die Melodie des<br />
Schneewalzers. So begrüßt sie 15 Bewohnerinnen<br />
des Altenhe<strong>im</strong>s in Windberg zum Sitztanz. Elke Mertens<br />
gibt je<strong>der</strong> Bewohnerin die Hand und schaut ihr<br />
dabei in die Augen – und zaubert in viele Gesichter<br />
ein Lächeln. Jeden Mittwoch tanzt sie eine Stunde mit<br />
den Bewohnerinnen. In ihrer Gemeinde hatte sie den<br />
Seniorenclub übernommen. „Mir macht die Arbeit mit<br />
älteren <strong>Mensch</strong>en sehr viel Freude“, erklärt Elke Mertens.<br />
Sie nahm an einem Kurs des Bistums Aachen zum<br />
Thema „Sitztanz für ältere <strong>Mensch</strong>en“ teil und kommt<br />
seitdem nach Windberg, um diese Form des Tanzes<br />
zu unterrichten. Der Sitztanz hält die Bewohnerinnen<br />
vielfach fit. „Das Tanzen ist gut für die Motorik, regt die<br />
grauen Zellen an, weil man sich Bewegungsabläufe<br />
merken muss, und för<strong>der</strong>t das Gemeinschaftsgefühl“,<br />
sagt die Ehrenamtliche.<br />
Auf bekannte Lie<strong>der</strong> schwingt die Tanzgruppe bunte<br />
Tücher durch die Luft und einige „Tanzschülerinnen“<br />
singen sogar begeistert mit. Mit den Tüchern werden<br />
zum Beispiel große Achten in die Luft gezeichnet. Und<br />
mit einladenden Bewegungen wird das Glück herangezogen,<br />
die Sorgen werden weggeschoben. Elke<br />
Mertens erklärt den Bewohnerinnen die Bewegungen<br />
durch verständliche Beispiele aus dem Alltag. Deswegen<br />
ist jede <strong>der</strong> 15 Tänzerinnen dabei, auch wenn einige<br />
in <strong>der</strong> Motorik eingeschränkt sind. „Mit Augen und<br />
Ohren bekommen sie alles mit und freuen sich einfach<br />
darüber“, weiß die 54-jährige Tanzlehrerin. Zwischendurch<br />
macht sie kleine Gedächtnisspiele rund um die<br />
Themen Gesang und Tanz. Hier sammeln die Tänzerinnen<br />
Kraft für die Schlussrunde. „Unsere Stunde ist<br />
nun aus, nehmt den Schwung noch mit nach Haus’“,<br />
verabschiedet sich Elke Mertens wie<strong>der</strong> auf die Klänge<br />
des Schneewalzers.<br />
26_27<br />
Insgesamt engagieren sich in Windberg über 30 <strong>Mensch</strong>en<br />
ehrenamtlich. „Durch die Laien wird eine ganz<br />
an<strong>der</strong>e Qualität <strong>der</strong> Betreuung und <strong>Mensch</strong>lichkeit gewährleistet“,<br />
erklärt Maja Derks. „Ohne sie könnte die<br />
Angebotspalette in diesem Umfang nicht umgesetzt<br />
werden.“ So machen die Gemeindemitglie<strong>der</strong> von<br />
Sant Egidio sogar gemeinsame Urlaubsreisen mit den<br />
Bewohnern. Dass die Ehrenamtlichen die „hauptamtlichen“<br />
Pflegekräfte nicht ersetzen, ver<strong>steht</strong> sich von<br />
selbst. Sie för<strong>der</strong>n aber Behaglichkeit und Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Bewohner – und ihre eigene, denn durch die<br />
Begegnung kommen viel Dankbarkeit und Erfahrung<br />
zurück.<br />
Neubau in Windberg. Das Altenhe<strong>im</strong> Windberg existierte<br />
schon länger. Im Jahr 2003 wurde <strong>der</strong> zweite<br />
Neubau <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong> GmbH <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
fertiggestellt – und ersetzte den abgerissenen Altbau<br />
komplett. Die Bewohner können seitdem genießen,<br />
was mit rund 8,3 Mllionen Euro finanziert wurde. 80<br />
Einzelz<strong>im</strong>mer und acht <strong>Wo</strong>hnküchen entstanden in<br />
<strong>der</strong> vierflügeligen Anlage mit Sinnesgarten.<br />
Haus Windberg: Zahlen und Fakten<br />
Plätze:<br />
80, Einzelz<strong>im</strong>mer mit Bad<br />
Mitarbeiter: 70<br />
Leitung:<br />
Maja Derks<br />
Ausstattung:<br />
33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und Satellitenanschluss,<br />
Notruf<br />
33Garten und He<strong>im</strong> komplett barrierefrei<br />
33He<strong>im</strong>garten in benachbarter Kleingartenanlage mit<br />
Hochbeeten<br />
33Cafeteria mit Übergang zu Terrasse, Garten mit Teich,<br />
altem Baumbestand und Künstler-Stelen<br />
33PC mit Internetanschluss speziell für Ältere<br />
33Gute Verkehrsanbindung mit eigener Bushaltestelle<br />
Baukosten (brutto): 8.308.000 €<br />
Baugrundfläche: 4.180 m 2<br />
Fertigstellung: November 2003<br />
Investitionskosten: 18,97 €/Tag
3 <strong>Mensch</strong>en und Häuser: Eicken<br />
Haus Eicken steckt voller Ideen<br />
Dieses Haus setzt Schwerpunkte – und Maßstäbe. Im 2007 renovierten Altenhe<strong>im</strong> Eicken<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> werden viele innovative Ansätze umgesetzt. Therapiehunde,<br />
eine Werkstatt für <strong>Mensch</strong>en mit Demenz und die „Integrative Validation“ sind nur<br />
einige davon.<br />
Es ist das Haus <strong>im</strong> Zentrum, nicht nur geografisch. Das<br />
Städtische Altenhe<strong>im</strong> Eicken liegt nördlich des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
von Mönchengladbach. Gleichzeitig markiert<br />
es den <strong>Mittelpunkt</strong> des <strong>Stadt</strong>teils: Der Eickener<br />
Markt ist quasi gegenüber. Das in den späten 1970er<br />
Jahren entstandene He<strong>im</strong> wurde 2007 umfassend renoviert<br />
– und präsentiert sich heute mit einem qualitätsbewussten<br />
Innenleben. Es ist nicht nur aktiver<br />
Bestandteil des städtischen Miteinan<strong>der</strong>s von Jung<br />
und Alt, son<strong>der</strong>n zeigt mit vielen neuen Projekten,<br />
wie die Lebensqualität seiner Bewohner verbessert<br />
werden kann.<br />
Ein Haus mit Schwerpunkten. Im Altenhe<strong>im</strong> Eicken<br />
wird neben den <strong>Wo</strong>hngruppen nach dem „Haus-<strong>im</strong>-<br />
Haus-Konzept“ gearbeitet. Das bedeutet, dass geschützte<br />
Bereiche für die Bewohner existieren – beson<strong>der</strong>s<br />
für <strong>Mensch</strong>en mit Demenz, <strong>der</strong>en Zahl in den<br />
letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Dieser<br />
Entwicklung wurde auch in Eicken mit Umbau und<br />
Renovierung entsprochen. Denn während in den<br />
1970er und -80er Jahren noch viele „fitte Senioren“<br />
das He<strong>im</strong> bewohnten, ist heute <strong>der</strong> Anteil körperlich<br />
eingeschränkter o<strong>der</strong> kranker Bewohner mit und ohne<br />
Demenz stark angestiegen. Jetzt gibt es in Eicken<br />
sechs <strong>Wo</strong>hngruppen mit unterschiedlicher bewohnerbezogener<br />
Ausrichtung – und orientiert an <strong>der</strong> Alltagsstruktur<br />
wird in den neuen <strong>Wo</strong>hnküchen in je<strong>der</strong><br />
Gruppe miteinan<strong>der</strong> gewohnt und gelebt.<br />
Erinnern zur Orientierung. Das Gestaltungkonzept<br />
in Eicken wurde <strong>im</strong> Zuge des Umbaus komplett überdacht<br />
und konsequent auf die Biografiearbeit ausgerichtet.<br />
In dieser „aktivierenden Pflege“ wird <strong>der</strong><br />
Fokus darauf gerichtet, welche Fähigkeiten die teilweise<br />
stark eingeschränkten Bewohner noch besitzen.<br />
Gestaltungselemente, Materialien und Gegenstände<br />
aus ihrer mittleren Lebensphase regen die alten Men-
Zeitgemäße Therapieansätze<br />
<strong>Mensch</strong>en stehen in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong>. Weil <strong>Mensch</strong>en<br />
unterschiedlich sind und gerade ihre Bedürfnisse <strong>im</strong> Alter je nach Verfassung<br />
verschieden sind, ist auch das Therapieangebot in den Altenhe<strong>im</strong>en<br />
vielfältig. Grundlage ist <strong>im</strong>mer ein humanistisches <strong>Mensch</strong>enbild, mit Respekt<br />
vor <strong>der</strong> Einzigartigkeit jedes <strong>Mensch</strong>en und sein Recht auf Selbstbest<strong>im</strong>mung.<br />
Der beson<strong>der</strong>s wertschätzende Ansatz in <strong>der</strong> Arbeit mit demenziell Erkrankten,<br />
die Integrative Validation, wird in Eicken sehr konsequent verfolgt und<br />
inzwischen auch in den Demenzwohnbereichen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en He<strong>im</strong>e <strong>der</strong><br />
<strong>Holding</strong> angewendet. Auch die Biografiearbeit ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Lebens in den He<strong>im</strong>en. Beson<strong>der</strong>s anregend und stabilisierend sind<br />
handwerkliche o<strong>der</strong> haushalterische Tätigkeiten, die den Erkrankten ebenso<br />
helfen können, wie <strong>der</strong> Umgang mit Tieren o<strong>der</strong> eine einfache Berührung.<br />
28_29<br />
schen an. „Für unser He<strong>im</strong> mit einem durchschnittlichen<br />
Bewohneralter von 85 Jahren verwenden wir Stilelemente<br />
<strong>der</strong> 1950er und -60er Jahre“, erklärt Margret<br />
Strucken-Jordan, Einrichtungsleiterin in Eicken.<br />
Gestaltung mit therapeutischer Wirkung. Farben<br />
wirken sich positiv auf Körper und Seele <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en<br />
aus. Ihre therapeutische Funktion wird auch in<br />
Eicken genutzt – die Farbwahl berücksichtigt sowohl<br />
die nachlassende Sehkraft als auch die eingeschränkte<br />
geistige Orientierung. So sind die Flure gelb, weil die<br />
Farbe die Angst vor Neuem reduziert. Orange o<strong>der</strong><br />
warmes Rot ist dort, wo Vertrauen und Lebensfreude<br />
nötig ist, in Eingangsbereichen aber auch in Toiletten.<br />
Blau stellt die Ordnung her, beruhigt, stärkt und dient in<br />
den Sitzbereichen und Privaträumen zur Orientierung.<br />
Werkstatt fürs Leben. Eine eigene Werkstatt hilft seit<br />
kurzem beson<strong>der</strong>s den dementen Bewohnern. Hier<br />
wird gehämmert, gefachs<strong>im</strong>pelt und repariert – die<br />
Männer nutzen den Raum als Anlaufstelle, wie früher<br />
ihre Arbeit. Während die meisten Frauen durch Hausarbeitsmaterialien<br />
„erinnern“, aktivieren sich in <strong>der</strong><br />
Werkstatt auch die Männer neu. Ein kleiner Raum mit<br />
großer Wirkung. Wie auch die Integrative Validation<br />
(IVA), eine spezielle Umgehensweise mit demenzerkrankten<br />
<strong>Mensch</strong>en, die ihre Gefühle und Antriebe<br />
in den <strong>Mittelpunkt</strong> stellen – am besten übersetzt mit<br />
„Wertschätzung“. In Eicken, wie in allen He<strong>im</strong>en, arbeiten<br />
ausgebildete IVA-Teamer, die ihrerseits ihre Kollegen<br />
in die Methode einführen. So sind Lebens- und<br />
Arbeitswelt auf eine breite theoretische und praktische<br />
Basis gestellt.<br />
Der Umbau von Eicken. 2008 feierte das Altenhe<strong>im</strong><br />
Eicken seinen 30. Geburtstag. Ein Jahr vorher erschien<br />
es nach 18 Monaten Bauzeit in neuem Glanz, mit neuem<br />
Farbkonzept und einem Sinnesgarten. Aus dem in<br />
den 1970er Jahren errichteten und an den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> damaligen „Alten“ ausgerichteten Pflegehe<strong>im</strong><br />
ist mit rund 6,6 Millionen Euro ein mo<strong>der</strong>nes und beson<strong>der</strong>s<br />
für die älter und bedürftiger werdenden <strong>Mensch</strong>en<br />
gestaltetes Haus entstanden – ein Neubau hätte<br />
drei Millionen Euro mehr gekostet. Fast 65 Firmen <strong>der</strong><br />
Region waren am Umbau beteiligt. Sie schufen aus<br />
86 Einzel- und 28 Doppelz<strong>im</strong>mern 106 komfortabel<br />
ausgestattete Einzel- und 12 Doppelz<strong>im</strong>mer für 130<br />
Bewohner inklusive mehrerer <strong>Wo</strong>hnküchen und dem<br />
Haus-<strong>im</strong>-Haus-Konzept.<br />
Plätze:<br />
Haus Eicken: Zahlen und Fakten<br />
Mitarbeiter: 116<br />
Leitung:<br />
130, überwiegend Einzelz<strong>im</strong>mer<br />
mit Bad<br />
Margret Strucken-Jordan<br />
Ausstattung:<br />
33Alle Z<strong>im</strong>mer mit Telefon-, Fernseh- und Satellitenanschluss,<br />
Notruf<br />
33Gestaltbar mit eigenen Einrichtungsgegenständen<br />
33Kurzzeitpflegebereich<br />
33Werkstatt für Demente mit Werkzeugen<br />
33Sinnesgarten und Sinnesbalkon mit Kräutern<br />
33Kleingehege und Tierhaltung<br />
33PC mit Internetanschluss speziell für Ältere<br />
33Innenstadtlage<br />
33Gute Verkehrsanbindung mit eigener Bushaltestelle<br />
33Shuttleservice zur Bibliothek in Odenkirchen<br />
33Kooperation mit Anne-Frank-Schule: „Jugend übern<strong>im</strong>mt<br />
Verantwortung“<br />
33Wechselnde Kunstausstellungen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungskosten<br />
(brutto):<br />
6.685.000 €<br />
Baugrundfläche: 8.840 m 2<br />
Fertigstellung: Oktober 2007<br />
Investitionskosten:<br />
20,13 €/Tag
Hunde helfen in <strong>der</strong> Therapie<br />
Sowohl in <strong>der</strong> Biografiearbeit als auch <strong>im</strong><br />
alltäglichen Miteinan<strong>der</strong> bewirken Therapiehunde<br />
bei den He<strong>im</strong>bewohnern<br />
viel. Luis lernt <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Eicken.<br />
Die Bewohner <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> Eicken strahlen,<br />
denn sie haben heute Besuch. Der<br />
zweijährige Bearded Collie Mischlingshund<br />
Luis ist an <strong>der</strong> Hand seiner Halterin<br />
Pia Hermann-Hilberg <strong>im</strong> He<strong>im</strong> unterwegs.<br />
„Da kommt ja <strong>der</strong> Luis!“ rufen einige in<br />
den <strong>Wo</strong>hnküchen und Fluren. Freudig<br />
mit dem Schwanz wedelnd lässt sich <strong>der</strong><br />
Hund streicheln und liebkosen. „Luis ist<br />
ein wahrer ‚Türöffner’, über ihn kommen<br />
wir mit den <strong>Mensch</strong>en sehr leicht in Kontakt“,<br />
erklärt Pia Hermann-Hilberg. Schon<br />
als Luis noch ein Welpe war, nahm sie den<br />
Hund mit in das Altenhe<strong>im</strong>, um ihn mit <strong>der</strong><br />
Umgebung vertraut zu machen. Luis hebt<br />
herunter gefallene Dinge auf und gibt sie<br />
dem Bewohner in die Hand. Wenn es die<br />
Situation erfor<strong>der</strong>t, bleibt er ruhig liegen<br />
und wartet. Aber auch mit seinen zwei<br />
Jahren befindet sich <strong>der</strong> Mischlingshund<br />
noch in <strong>der</strong> Lernphase. „Luis muss lernen,<br />
sich zurückzunehmen und erst dann ein<br />
Leckerchen anzunehmen, wenn ich ihn<br />
dazu auffor<strong>der</strong>e, damit er die Bewohner<br />
nicht überrumpelt“, erklärte Pia Hermann-<br />
Hilberg. Sie selbst n<strong>im</strong>mt mit Luis regelmäßig<br />
an Fortbildungen teil. „Fachgerechter<br />
Einsatz von Tieren in <strong>der</strong> Altenhilfe“, war<br />
das Thema <strong>der</strong> Fortbildungsmaßnahme<br />
2007.<br />
Wie Luis die Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Fortbildung<br />
umsetzt, zeigt er bei seinem ersten<br />
„Hausbesuch“ bei einer dementen Frau,<br />
<strong>der</strong> es heute nicht so gut geht. Sie schickt<br />
alle weg und hat sich in ihr Bett „vergraben“.<br />
Doch hier zeigen sich Luis’ Qualitäten.<br />
Als die Bewohnerin den Hund sieht,<br />
lächelt sie und streckt die Hand nach ihm<br />
aus. Vorsichtig legt Luis eine Pfote auf das<br />
Bett und n<strong>im</strong>mt auf Kommando ein Leckerchen<br />
behutsam aus <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> Frau. „Wir<br />
gehen bewusst auf die <strong>Mensch</strong>en zu, von<br />
denen wir wissen, dass sie selber früher<br />
einen Hund o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es Tier hatten“,<br />
erklärt Pia Hermann-Hilberg die Biografiearbeit.<br />
So wie Willi Bradtke, <strong>der</strong> früher<br />
einen kleinen Schnauzer hatte. Luis trifft<br />
Willi Bradtke heute in <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnküche <strong>der</strong><br />
Kurzzeitpflege, wo <strong>der</strong> Mann <strong>im</strong> Rollstuhl<br />
bereits auf „seinen Freund“ wartet. Gleich<br />
als er Luis sieht, wendet er seinen Rollstuhl<br />
dem Mischlingshund zu und spielt mit<br />
einem Tennisball Apportieren. Luis flitzt<br />
durch die <strong>Wo</strong>hnküche und erfreut damit<br />
auch die an<strong>der</strong>en Bewohner, die es sich<br />
hier gemütlich gemacht haben. Neben<br />
Luis kommt einmal <strong>im</strong> Monat <strong>der</strong> Australien<br />
Shepard Joey, ein weiterer ausgebildeter<br />
Therapiehund, ins Eickener He<strong>im</strong>.<br />
„Wir merken, dass Tiere <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> eine<br />
große Bereicherung für unsere Bewohner<br />
sind. Dabei ist es egal, ob es Hunde, Katzen,<br />
Hühner o<strong>der</strong> kleine Nagetiere sind“,<br />
erklärt Pia Hermann-Hilberg.
3 Einrichtungen & Projekte: Lebenswelt<br />
<strong>Wo</strong>hnumfeld und Lebensqualität<br />
Für Gesundheit und <strong>Wo</strong>hlempfinden <strong>der</strong> Bewohner, Mitarbeiter und Besucher<br />
ist die Gestaltung <strong>der</strong> Räume <strong>der</strong> Städtischen Altenhe<strong>im</strong>e ein wichtiger Faktor.<br />
30_31<br />
Gestaltung ist mehr als reine Äußerlichkeit – Räume,<br />
Farben und Formen von Einrichtung und Accessoires<br />
wirken unmittelbar auf den <strong>Mensch</strong>en. Wie wohl er<br />
sich in einer Umwelt fühlt, ist entscheidend von seinen<br />
Sinneswahrnehmungen abhängig. Weil das Umfeld<br />
und Ambiente so bedeutend für die Lebensqualität<br />
ihrer Kunden und die Arbeitsqualität ihrer Mitarbeiter<br />
ist, hat die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung ihrer<br />
Altenhe<strong>im</strong>e und Einrichtungen beson<strong>der</strong>en Wert<br />
auf die Gestaltung gelegt – und viel investiert. Dabei<br />
geht es ihr nicht nur um einen positiven Einfluss auf<br />
Gesundheit und <strong>Wo</strong>hlempfinden, son<strong>der</strong>n auch um<br />
die Möglichkeiten zur Mitgestaltung, wie durch Qualitätsmanagement,<br />
Beiräte und Ombudsmann.<br />
Lebensräume gestalten. Es fängt schon außen an.<br />
Bevor man ein Gebäude betritt, schafft sein Anblick<br />
einen bleibenden Eindruck. Innen geht es weiter: <strong>der</strong><br />
Eingang, das Foyer, die Cafeteria, die Farben, <strong>der</strong> Blick<br />
in den Garten, Gerüche, Geräusche. Unbewusst o<strong>der</strong><br />
bewusst nehmen <strong>Mensch</strong>en Farben und Formen wahr.<br />
Sie erhalten durch sie Orientierung und Vertrauen –<br />
o<strong>der</strong> das Gegenteil. Das unmittelbare Lebensumfeld<br />
– die <strong>Wo</strong>hnung – hat <strong>im</strong> Alter eine höhere Bedeutung,<br />
da <strong>der</strong> größte Teil des Tages dort verbracht wird. „Die<br />
Einrichtung ist etwas Beson<strong>der</strong>es, weil unsere He<strong>im</strong>e<br />
<strong>Wo</strong>hn- und Lebensort <strong>der</strong> älteren <strong>Mensch</strong>en sind“,<br />
sagt Irene Mäurer. Die <strong>Sozial</strong>pädagogin ist Referentin<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung und für das gestalterische<br />
Gesamtkonzept verantwortlich. „Wir verstehen unsere<br />
Altenhe<strong>im</strong>e als <strong>Wo</strong>hnhäuser für ältere <strong>Mensch</strong>en mit<br />
Pflegebedarf. Deshalb sollen sie nicht auf den ersten<br />
Blick wie eine Pflegeeinrichtung wirken, son<strong>der</strong>n<br />
wohnlich und vertraut. “<br />
Barrieren abbauen. Selbstverständlich entsprechen<br />
die neuen Häuser allen Sicherheitsbest<strong>im</strong>mungen: Die<br />
Auflagen des Brandschutzes sind erfüllt, Notrufsyste-
Vertrauen in den Ombudsmann<br />
Gerhard Kipp ist <strong>der</strong> Ombudsmann: Er ist Vertrauensperson und Vermittler bei <strong>der</strong><br />
Wahrung von Interessen, Rechten und Wünschen <strong>der</strong> Angehörigen und Bewohner.<br />
Das <strong>Wo</strong>rt stammt aus dem Schwedischen<br />
und bedeutet soviel wie Treuhän<strong>der</strong>, Vertrauensperson<br />
o<strong>der</strong> Konfliktschlichter.<br />
Seit 2001 erfüllt Gerhard Kipp diese Aufgabe<br />
für die Altenhe<strong>im</strong>e und Ambulanten<br />
Dienste. Der frühere Diakon war Einrichtungsleiter<br />
des Altenhe<strong>im</strong>s Eicken und<br />
führte danach lange Jahre die Beratung<br />
zur He<strong>im</strong>anmeldung. Im April 2008 wurde<br />
er pensioniert. Seitdem ist er ehrenamtlich<br />
als Ombudsmann für die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
unterwegs. „Ich bin kein direkter Mitarbeiter<br />
des Trägers, son<strong>der</strong>n unabhängig“,<br />
betont er.<br />
Gerhard Kipp ist den meisten Angehörigen<br />
und Bewohnern seit ihrem ersten<br />
Kontakt mit den Städtischen Altenhe<strong>im</strong>en<br />
bekannt. In <strong>der</strong> zentralen He<strong>im</strong>anmeldung<br />
versuchte er, den Angehörigen und<br />
zukünftigen Bewohnern gleich zu Beginn<br />
ihre Ängste und Sorgen zu nehmen. „Vielen<br />
Angehörigen fällt <strong>der</strong> Entschluss zur<br />
Anmeldung unendlich schwer“, sagt er.<br />
Nach dem Einzug hält er den Kontakt zu<br />
den alten <strong>Mensch</strong>en aufrecht. „Meine regelmäßigen<br />
Besuche lassen ihr Vertrauen<br />
wachsen und bieten Gelegenheit zu Fragen<br />
nach Problemen und Wünschen.“ So<br />
begleitet Kipp die neuen Bewohner in <strong>der</strong><br />
Eingewöhnungsphase. Der persönliche<br />
Kontakt ist gleichzeitig ein wichtiger Teil<br />
des Beschwerdemanagements.<br />
Nach etwa sechs <strong>Wo</strong>chen begleitet <strong>der</strong><br />
Ombudsmann das Reflektionsgespräch<br />
zwischen Angehörigen o<strong>der</strong> Betreuer, Pflegekraft,<br />
externer Fachberaterin und Bewohner.<br />
Darin werden die bisherige Arbeit<br />
und die Pflegeplanung besprochen. In <strong>der</strong><br />
Beiratsarbeit, wo er die gewählten Interessensvertretungen<br />
<strong>der</strong> He<strong>im</strong>e betreut, und<br />
<strong>im</strong> Beschwerdemanagement liegen weitere<br />
Aufgabenfel<strong>der</strong>. Nach dessen Regeln können<br />
alle Beteiligten in <strong>der</strong> Einrichtung bei<br />
jedem Mitarbeiter Beschwerden einreichen<br />
und sie auf einem Formblatt schriftlich festhalten<br />
lassen. Spätestens nach 14 Tagen soll<br />
<strong>der</strong> Grund behoben sein und eine Rückmeldung<br />
an den Beschwerdeführer erfolgen.<br />
O<strong>der</strong> sie wenden sich gleich an Gerhard<br />
Kipp, <strong>der</strong> die Beschwerden sammelt und<br />
weiterleitet.<br />
me geben Sicherheit und Barrierefreiheit<br />
ist gewährleistet. „Diese Elemente gemeinschaftlichen<br />
<strong>Wo</strong>hnens bilden den Hintergrund,<br />
<strong>der</strong> gar nicht wahrnehmbar ist“,<br />
sagt Irene Mäurer, „Anwesenheitsleuchten,<br />
Rettungswege und Brandschutzplan<br />
sind zwar da, beeinträchtigen aber nicht<br />
die wohnliche Atmosphäre.“ Gleichzeitig<br />
geben die Räume durch ihre Gestaltung<br />
<strong>im</strong>mer Orientierung. So hat je<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnbereich<br />
einen eigenen „Charakter“, <strong>der</strong> sich<br />
vom ersten Anblick be<strong>im</strong> Tritt aus dem Aufzug<br />
erkennen lässt und sich z. B. durch eine<br />
unterschiedliche Farbgestaltung ausdrückt.<br />
Milieugestaltung beteiligt: So können Sie<br />
nicht nur ihre privaten Räume ausstatten,<br />
son<strong>der</strong>n zum Beispiel auch Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> einzelne<br />
Möbelstücke in die Gemeinschaftsräume<br />
einbringen.<br />
Anpassbares Konzept. Heute dominieren<br />
in den He<strong>im</strong>en kräftige Farben und interessante<br />
Formen, die die Sinne anregen – das<br />
früher weit verbreitete Altrosa hat ausgedient.<br />
Das muss nicht <strong>im</strong>mer so bleiben.<br />
„Wir haben uns vorgenommen, verän<strong>der</strong>bar<br />
zu sein“, sagt Irene Mäurer. Weil die<br />
<strong>im</strong> Durchschnitt 85 Jahre alten Bewohner<br />
sich nach dem Ansatz <strong>der</strong> Biografiearbeit<br />
in <strong>der</strong> ästhetischen Welt <strong>der</strong> 1950er bis<br />
1970er Jahre am wohlsten fühlen, best<strong>im</strong>men<br />
auch <strong>der</strong>en Farben und Formen ihre<br />
gegenwärtige Welt. „In fünfzehn Jahren<br />
könnte z. B. bereits das iPod-Design mit<br />
best<strong>im</strong>mend für die Gestaltung sein“, erklärt<br />
Irene Mäurer. „Unsere Häuser sind<br />
gebaut für die nächsten 30 Jahre, wir sind<br />
da flexibel.“<br />
Gestaltung gestalten. Bevor die Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>e die <strong>Wo</strong>hngruppenkonzepte<br />
in den Neu- und Umbauten umsetzten,<br />
diskutierten Bewohner, Mitarbeiter,<br />
Angehörige und Architekten über die neuen<br />
möglichen <strong>Wo</strong>hn- und Arbeitswelten.<br />
Beschlossen wurde ein Gesamtkonzept,<br />
das die <strong>Wo</strong>hnküchen zum Teil <strong>der</strong> individuellen<br />
Lebenswelt werden lässt. Persönliche<br />
Erinnerungsstücke in gemeinschaftlichen<br />
Räumen sorgen nicht nur für Vertrautheit.<br />
Vielfach geben sie Anlass für Gespräche<br />
untereinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> mit Besuchern und<br />
Mitarbeitern. Bewohner werden an <strong>der</strong>
3 Einrichtungen & Projekte: Kundenbefragungen<br />
Auf dem Weg zu den besten Ergebnissen<br />
Nur wer die <strong>Mensch</strong>en beteiligt, kann sich als Organisation verbessern. In <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong> gehören regelmäßige Befragungen von Bewohnern, Mitarbeitern und Partnern<br />
zum Qualitätskonzept. Die Ergebnisse dienen auch dem direkten Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />
– um von den Besten zu lernen.<br />
32_33<br />
Es ist das Prinzip <strong>der</strong> Qualität: Wer danach fragt, wie<br />
er wahrgenommen wird, macht den ersten Schritt zur<br />
Verbesserung. Die Kontrolle des Ist-Zustandes gehört<br />
dazu, genauso wie eine Zielvorstellung und ein Maßnahmenplan,<br />
um den Soll-Zustand zu erreichen. Das<br />
geht schon Schülern so, die ein best<strong>im</strong>mtes Klasseno<strong>der</strong><br />
Berufsziel erreichen wollen – und kann für alle<br />
Lebenspläne angewendet werden. Selbstverständlich<br />
gilt das Prinzip <strong>der</strong> Qualität für Unternehmen, <strong>im</strong> Wettbewerb<br />
ist es sogar unabdingbar für ihre Zukunftsfähigkeit.<br />
Ob <strong>im</strong> gewerblichen Sektor, wo dieses für<br />
gewöhnlich an den Produkten sichtbar wird, o<strong>der</strong> bei<br />
sozial-wirtschaftlichen Dienstleistern, wo <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong> – wie bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.<br />
Qualitätsbeweis durch Befragung. Sicher lässt sich<br />
auch bei sozial-wirtschaftlichen Unternehmen <strong>der</strong> Altenpflege<br />
die Qualität am Ergebnis „<strong>Mensch</strong>” messen.<br />
Sind aber die Mitarbeiterfluktuation hoch, das Image<br />
schlecht und die He<strong>im</strong>e unbeliebt, ist es meist zu spät<br />
für Verän<strong>der</strong>ung – ein solches Unternehmen überlebt<br />
in <strong>der</strong> Gegenwart besserer nicht lange. Deswegen zählen<br />
nicht nur harte Fakten wie Wirtschaftlichkeit, Krankenstand<br />
und Größe eines Unternehmens, son<strong>der</strong>n<br />
auch die weichen Faktoren wie z. B. die Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Kunden, also <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e, ihrer<br />
Angehörigen und die <strong>der</strong> Mitarbeiter, Lieferanten und<br />
externen Partner. Ihre Beurteilungen, ausgewertet<br />
nach einem standardisierten Schema und dargestellt<br />
in einem Qualitätsbericht o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Wettbewerb, gelten<br />
wie<strong>der</strong>um als harte Fakten – und fließen in die Bewertung<br />
des Unternehmens ein: von Senioren und ihren<br />
Angehörigen, die einen He<strong>im</strong>platz suchen, von Fachkräften<br />
und Auszubildenden, die einen Arbeitsplatz
wählen, von Lieferanten, die auf die Qualitätsansprüche<br />
reagieren und von Banken und Institutionen, die<br />
die Kreditwürdigkeit und die Risiken beurteilen.<br />
Kontinuierliche Verbesserung. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
führt dazu regelmäßige Kundenbefragungen durch.<br />
Denn nur anhand <strong>der</strong> von ihnen festgestellten Stärken<br />
und Schwächen lässt sich <strong>der</strong> Handlungsbedarf<br />
für Verbesserungen ableiten – und damit ein kontinuierlicher<br />
Kreislauf von ihrer Feststellung bis zur Realisierung<br />
durchführen. „Wichtig sind dabei nicht nur<br />
die eventuellen Schwächen, son<strong>der</strong>n auch die Stärken.<br />
Diese schaffen Selbstvertrauen und lassen sich nutzen<br />
– und bilden die Grundlage für das Erkennen und<br />
Ausbauen von Potenzialen“, erklärt Sabine Scholl. Die<br />
Controllerin koordiniert das Qualitätsmanagement<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> und ist für den Benchmarking-<br />
Prozess verantwortlich.<br />
Benchmarking ist Vergleich. „Benchmarking ist für<br />
uns das Lernen von guten Ideen und Lösungen“, erklärt<br />
Sabine Scholl. „Wir vergleichen uns <strong>im</strong> Benchmarking<br />
mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen, nicht nur in Mönchengladbach,<br />
son<strong>der</strong>n mit Häusern aus ganz Nordrhein-<br />
Westfalen.“ Dort sind 35 Altenpflegeeinrichtungen<br />
vertreten, nämlich die, die es wissen wollen und von<br />
ihrer Qualität überzeugt sind. Klar, dass man von denen<br />
am besten lernen kann. Verglichen werden dort<br />
die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragungen und Lösungen, die zu<br />
Verbesserungen geführt haben, Erfahrungen werden<br />
ausgetauscht. So wie auch <strong>im</strong> internen Benchmarking-<br />
Kreis. Hier sind die Einrichtungsleiterinnen vertreten<br />
und diskutieren Ergebnisse und Lösungsvorschläge.<br />
Von den Besten lernen. Dass die Mühen <strong>der</strong> Befragungen<br />
und des direkten Vergleichs etwas bringen,<br />
zeigen die zahlreichen neuen Lösungen, die Mitarbeiter<br />
und Bewohner <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e trotz bereits guter<br />
Ergebnisse finden. Um z. B. die Zufriedenheitswerte<br />
bei <strong>der</strong> Frage zur „Zeit für Gespräche“ zu verbessern,<br />
heißt es nun: „Jede Begegnung ist Kommunikation“.<br />
Die Mitarbeiter setzen sich dazu, es gibt Regeln für die<br />
Gesprächsführung, sie holen ein kurzes Meinungsbild<br />
ein und bewerten es anschließend. „Auf diese Weise<br />
verbessern wir uns stetig und erreichen konstruktive<br />
Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden.“<br />
Sabine Scholl koordiniert das Qualitätsmanagement <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong> und ist für den Benchmarking-Prozess verantwortlich.<br />
Hohe Qualität durch Kundenorientierung<br />
In <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> arbeiten <strong>Mensch</strong>en für <strong>Mensch</strong>en, ganz <strong>im</strong> Sinne<br />
des Leitsatzes: „<strong>Sozial</strong> handeln, wirtschaftlich arbeiten“. Beide Seiten,<br />
sowohl Kunden wie Mitarbeiter, sind an einer verlässlich hohen Qualität<br />
interessiert. Zum einen, weil <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong>, zum<br />
an<strong>der</strong>en, weil es um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens geht.<br />
Daher hat die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ein umfassendes Programm zur Qualitätssicherung<br />
und -verbesserung. Seit 2001 arbeitet sie nach dem<br />
Modell <strong>der</strong> Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement (EFQM),<br />
einem anspruchsvollen Modell zur Erreichung hoher Qualitätsziele.<br />
Die kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung des Kreislaufs <strong>der</strong><br />
Ergebnisse von Akteuren und Prozessen ist das Wesen dieses Modells.<br />
Dazu gehört auch <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>im</strong> Benchmarking mit<br />
an<strong>der</strong>en und untereinan<strong>der</strong> – um von den Besten zu lernen. Im Juli<br />
2004 wurde die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> durch das EFQM-Center <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für Qualität (DGQ) als „Committed to Excellence“<br />
(„zu hervorragen<strong>der</strong> Leistung verpflichtet“) validiert.<br />
Kunden- und Mitarbeiterbefragungen<br />
Seit 2001 werden alle Kunden und Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> befragt –<br />
und Angehörige und Betreuer. 2008 wurden ebenfalls Befragungen<br />
durchgeführt. Die Fragebögen umfassen bis zu fünf Seiten, die Fragen<br />
werden an die Unternehmensentwicklung angepasst. Etwa an<strong>der</strong>thalb<br />
Stunden nehmen sich entsprechend geschulte Mitarbeiter aus<br />
einem an<strong>der</strong>en Altenhe<strong>im</strong> Zeit für die Befragung eines Bewohners.<br />
Rund 66 Prozent aller Bewohner geben so Auskunft über ihre Zufriedenheit<br />
und ihre Wünsche. Für die Beurteilung <strong>der</strong> Situation aus<br />
Sicht <strong>der</strong> Mitarbeiter und Angehörigen sowie Betreuer füllen diese die<br />
Fragebögen anonym aus und schicken sie direkt an die Beratungsgesellschaft<br />
Konkret Consult Ruhr (KCR) in Gelsenkirchen. KCR wertet<br />
die ausgefüllten Bögen aus und bereitet die Daten auf. Bei Angehörigen-<br />
und Mitarbeitertreffen werden die Ergebnisse und Lösungsvorschläge<br />
diskutiert.
3 Einrichtungen & Projekte: Beratungszentrum<br />
Beratungszentrum für alle Anliegen: Hier wird geholfen<br />
Das Beratungszentrum <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ist die zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle<br />
für alle, wenn es um passende Dienstleistungen für das Leben <strong>im</strong> Alter geht. Kompetente<br />
Berater helfen bei Fragen und Formularen.<br />
34_35<br />
Drei Jahre lang lag das Beratungszentrum an <strong>der</strong> Thüringer<br />
Straße in unmittelbarer Nähe zum Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong> Eicken – mit dem Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong> ist auch das Team des Beratungszentrums<br />
umgezogen. Seit Dezember 2008 ist sein<br />
neuer Sitz das Verwaltungsgebäude <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
in <strong>der</strong> Königstraße 151 in Rheydt. Im Erdgeschoss<br />
ist das Beratungszentrum barrierefrei für alle erreichbar.<br />
Hier erhalten interessierte Bürger kostenlose und<br />
kompetente Beratung rund um das Thema „Leben <strong>im</strong><br />
Alter“. Die Experten sind während <strong>der</strong> normalen Bürozeiten<br />
persönlich ansprechbar, sie kommen aber auf<br />
Wunsch auch ins Haus. Wer Hilfe nötig hat, erreicht das<br />
Beratungszentrum telefonisch rund um die Uhr, auch<br />
an den <strong>Wo</strong>chenenden.<br />
Individuelle Beratung. Um das eigene Leben auch <strong>im</strong><br />
Alter selbständig und nach eigenen Wünschen gestalten<br />
zu können, bietet die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ein umfassendes<br />
Paket an Dienstleistungen. Diese reichen von<br />
Hilfen <strong>im</strong> Alltag und Haushalt über Essen auf Rä<strong>der</strong>n<br />
bis zur Kurzzeitpflege o<strong>der</strong> dem <strong>Wo</strong>hnen mit Service.<br />
Die Berater können ein individuelles Angebot zusammen<br />
stellen, das ein angenehmes Leben weiterhin<br />
ermöglicht. Darüber hinaus erhalten die Kunden hier<br />
detaillierte Auskünfte zu den Städtischen Altenhe<strong>im</strong>en.<br />
Auch bei rechtlichen und finanziellen Fragen<br />
und Formalitäten stehen die Mitarbeiter mit Rat und<br />
Tat zur Seite und helfen bei <strong>der</strong> Vermittlung zu den<br />
entsprechenden Stellen.<br />
Leckere Mahlzeiten zu Hause. Das geht zum Beispiel<br />
durch den Service „Essen auf Rä<strong>der</strong>n“. Auch wer nicht<br />
mehr jeden Tag selbst kochen möchte, kann sich so<br />
gesund und ausgewogen ernähren. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
hält einen abwechslungsreichen Speiseplan<br />
bereit und liefert an 365 Tagen <strong>im</strong> Jahr leckere Mahlzeiten<br />
direkt ins Haus – frisch, heiß und ansprechend<br />
angerichtet. Um Geschirr und Abfall muss sich <strong>der</strong><br />
Kunde nicht kümmern.
Von ambulant bis stationär. Wenn ein Leben in <strong>der</strong><br />
alten <strong>Wo</strong>hnung nicht mehr möglich o<strong>der</strong> gewünscht<br />
ist, empfehlen die Berater das Angebot „<strong>Wo</strong>hnen mit<br />
Service“. Diese <strong>Wo</strong>hnform erlaubt ein <strong>Wo</strong>hnen in einer<br />
Haus- o<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hngemeinschaft, auf Wunsch erhält man<br />
mehr Gesellschaft, Pflege und Sicherheit. Im Alltag kann<br />
auf ein breites Spektrum an Hilfen und Unterstützung<br />
bei Pflege und Versorgung zurückgegriffen werden.<br />
Man hilft sich entwe<strong>der</strong> gegenseitig o<strong>der</strong> schätzt die<br />
Alltagsassistenten des mobilen sozialen Dienstes. Wird<br />
eine umfassen<strong>der</strong>e Betreuung und Pflege nötig, bietet<br />
sich die stationäre Pflege und das „gepflegte <strong>Wo</strong>hnen“<br />
in einem <strong>der</strong> sechs Altenhe<strong>im</strong>e <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> an<br />
(ab Seite 9). Für die Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
o<strong>der</strong> wenn die pflegenden Angehörigen<br />
verreisen, sind die He<strong>im</strong>e ebenfalls die richtige<br />
Adresse.<br />
Passgenaues Angebot. „Im Beratungszentrum <strong>der</strong><br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> erhalten <strong>Mensch</strong>en in jedem Fall Unterstützung“,<br />
erläutert Berater Ingo Breuer. Die Mitarbeiter<br />
helfen, das passende ambulante Angebot zu<br />
finden und zu organisieren o<strong>der</strong> prüfen bei Interesse<br />
das <strong>Wo</strong>hnangebot be<strong>im</strong> <strong>Wo</strong>hnen mit Service o<strong>der</strong> in<br />
dem jeweils gewünschten Haus. „Immer geht es uns<br />
darum, das beste Lebensumfeld und die beste Versorgung<br />
für den jeweiligen Kunden zu schaffen.“ Im<br />
gesamten Beratungsprozess stehen <strong>Wo</strong>hl und Würde<br />
des <strong>Mensch</strong>en <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Haben sich z. B. Interessenten<br />
für ein Haus entschieden, werden sie durch<br />
den <strong>Sozial</strong>en Dienst des ausgewählten He<strong>im</strong>es weiter<br />
betreut. Ein Mitarbeiter besucht sie zu Hause o<strong>der</strong><br />
<strong>im</strong> Krankenhaus und hilft bei <strong>der</strong> Vorbereitung des<br />
Einzugs, <strong>der</strong> Ombudsmann ist als Vertrauensperson<br />
<strong>im</strong>mer an ihrer Seite und hilft bei <strong>der</strong> Eingewöhnung<br />
(Seite 31).<br />
„<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> – Guten Tag“<br />
Ralf Helpenstein ist die St<strong>im</strong>me am Telefon <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>,<br />
wenn man in <strong>der</strong> Zentrale anruft.<br />
Aus <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit in die Zentrale. Das ist <strong>der</strong> Weg von Ralf<br />
Helpenstein bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Er ist nicht nur Pförtner <strong>der</strong><br />
Verwaltung in <strong>der</strong> Königstraße 151 in Rheydt, son<strong>der</strong>n hat auch die<br />
Telefonzentrale und Postverteilung unter sich. Hier kommen alle Anrufer<br />
o<strong>der</strong> Besucher an, die ein Anliegen an die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, ihre<br />
Gesellschaften o<strong>der</strong> ihre Mitarbeiter haben. Auch dann, wenn ein<br />
gewünschter Anschluss nicht direkt erreicht werden kann, hilft Ralf<br />
Helpenstein weiter und vermittelt einen an<strong>der</strong>en Gesprächspartner.<br />
Die meisten Mitarbeiter und Anrufer kennen inzwischen Ralf Helpenstein<br />
und schätzen seine Kompetenz – und seine gute Laune.<br />
Der 47-jährige Mönchengladbacher kam 2005 durch Vermittlung zur<br />
Vermittlung. Ein Ein-Euro-Job-Angebot, eine Arbeitsgelegenheit <strong>der</strong><br />
BQG (siehe Seite 36) brachte ihn auf die Spur. „Ich war zunächst skeptisch“,<br />
erzählt er. „Das sollte sich aber schnell än<strong>der</strong>n.“ Nach längerer<br />
Arbeitslosigkeit wollte er die Chance zur Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung auf<br />
den Arbeitsmarkt nutzen, zumal diese durch seine Schwerbehin<strong>der</strong>ung<br />
nicht gerade leicht war. Er nahm die Gelegenheit an – und sein<br />
Leben än<strong>der</strong>te sich. Kein Ausschlafen mehr, aber auch keine Langeweile,<br />
dafür eine neue Aufgabe. „Und das ist auch gut so“, bestätigte er<br />
seine Entscheidung und sah sich zunächst gefor<strong>der</strong>t. Viele Kollegen,<br />
das bedeutete Namen, unzählige Telefonnummern, ebenso viele Büros<br />
mit weiteren Nummern – wie das alles behalten?<br />
Nach und nach lernte Ralf Helpenstein sein Aufgabenfeld kennen.<br />
„Ob es das Bedienen <strong>der</strong> Telefonanlage, die Postverteilung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Verwaltungsarbeiten sind – dank <strong>der</strong> sehr guten Einarbeitung<br />
und Unterstützung <strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen habe ich ein erfolgreiches<br />
Jahr hinter mir“, schrieb Helpenstein 2006 <strong>im</strong> Magazin<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> So(Ho) Isses. Das hervorragende Arbeitskl<strong>im</strong>a, die<br />
<strong>Mensch</strong>lichkeit und Hilfsbereitschaft in <strong>der</strong> Belegschaft haben ihm<br />
den Einstieg erleichtert. „Danken möchte ich allen, die sich dafür eingesetzt<br />
haben, dass ich nun einen Arbeitsvertrag habe und auch in<br />
Zukunft sagen kann: ‚<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> – Guten Tag!‘“
3 Einrichtungen & Projekte: Qualifizierung<br />
Weiterbildung und Beschäftigung: Gute Perspektiven<br />
Aus- und Weiterbildung, Beschäftigung und Qualifizierung – das sind die Themen, denen sich<br />
die Beschäftigungs- und Qualifizierungs GmbH (BQG) und die Bildungs-GmbH in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong> widmen.<br />
36_37<br />
Für Denis J. sah die Zukunft alles an<strong>der</strong>e als rosig aus.<br />
Nach seinem Hauptschulabschluss hatte <strong>der</strong> 18-Jährige<br />
keine Lehrstelle gefunden und sich mit Praktika<br />
und Gelegenheitsjobs <strong>im</strong> Einzelhandel durchgeschlagen.<br />
Als er keine Jobs mehr fand, blieb ihm keine an<strong>der</strong>e<br />
Möglichkeit, als bei <strong>der</strong> ARGE Leistungen nach<br />
dem <strong>Sozial</strong>gesetzbuch (SGB) II, besser bekannt als<br />
„Hartz IV“, zu beantragen. Ihm drohte die dauerhafte<br />
Abhängigkeit von <strong>Sozial</strong>leistungen ohne weitere<br />
Perspektive.<br />
Gegen Jugendarbeitslosigkeit. Denis J. ist kein Einzelfall.<br />
Im September 2007 waren in Mönchengladbach<br />
mehr als 5000 junge Erwachsene unter 25 Jahren von<br />
Leistungen nach dem SGB II abhängig. Viele von ihnen<br />
dauerhaft, ohne Aussicht auf einen festen Job. Denis<br />
J. gehört nicht mehr zu ihnen. Er hat bei einem Getränkehersteller<br />
einen sozialversicherungspflichtigen<br />
Job als Produktionshelfer gefunden. Dass Denis eine<br />
Arbeitsstelle finden konnte, liegt nicht zuletzt an dem<br />
von <strong>der</strong> BQG und <strong>der</strong> Bildungs-GmbH durchgeführten<br />
Projekt „Vorsprung/Sprungbrett“.<br />
Einstieg durch Vorsprung. Seit September 2007 gibt<br />
es dieses Projekt für erwerbsfähige, junge Erwachsene<br />
<strong>im</strong> Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die bei <strong>der</strong> ARGE<br />
den Antrag auf „Hartz IV“ stellen. Statt in den Bezug<br />
von Arbeitslosengeld II zu fallen, werden sie direkt<br />
bei Antragstellung <strong>der</strong> BQG zugewiesen. So gewöhnen<br />
sie sich nicht an einen dauerhaften Zustand <strong>der</strong><br />
Arbeitslosigkeit. Von <strong>der</strong> BQG erhalten sie einen auf<br />
vier <strong>Wo</strong>chen befristeten, sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsvertrag und werden in „Vorsprung“ aufgenommen.<br />
Durch die Jobcoaches <strong>der</strong> BQG erfolgt hier<br />
ein zweiwöchiges Profiling <strong>der</strong> Teilnehmer sowie eine<br />
Qualifizierung mit verschiedenen Inhalten, wie z. B. Bewerbungstraining<br />
o<strong>der</strong> EDV-Schulung. Anschließend<br />
absolvieren die Teilnehmer ein vierzehntägiges Praktikum<br />
bei einem Arbeitgeber.<br />
Weiter mit Sprungbrett. Die Teilnehmer, die „Vorsprung“<br />
erfolgreich abgeschlossen, aber noch keinen<br />
neuen Job haben, machen weiter mit „Sprungbrett“.<br />
Hier erhalten die Jobsuchenden einen auf sechs Monate<br />
befristeten Arbeitsvertrag bei <strong>der</strong> BQG und absolvieren<br />
während dieser Zeit ein Berufspraktikum. „Die<br />
Teilnehmer erhalten Stellen bei Unternehmen des allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes, bei den städtischen Fachbereichen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>“, erläutert Susanne<br />
Hammer, stellvertretende Geschäftsleiterin <strong>der</strong> BQG.<br />
Parallel zu ihrer Arbeit kümmern sich die Teilnehmer<br />
in „Sprungbrett“ um eine Anstellung und nehmen die<br />
Chancen aus den Praktika wahr. So wie Denis J., <strong>der</strong><br />
seinen Vorsprung nutzte und hier eine Festanstellung<br />
fand.<br />
Verantwortliche För<strong>der</strong>ung. Für die Jobcoaches ist<br />
die vielseitige und zeitaufwendige Stellenbeschaffung
Bildungs-GmbH und BQG<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung. „Die Projektteilnehmer sind<br />
sehr unterschiedlich. Vom Schulabbrecher bis zum<br />
Abiturienten ist alles dabei“, berichtet Susanne Hammer.<br />
„Hier kommt es darauf an, passgenaue Stellen zu<br />
finden, um auf die Bedürfnisse und beruflichen Ziele<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer einzugehen.“ Der neue Projektansatz<br />
zeigt jedoch Erfolg: Sowohl das BQG-Team wie auch<br />
die Jugendlichen sind hochmotiviert – hinzu kommen<br />
die erfolgreichen Vermittlungen.<br />
Vermittelte Perspektive. Tatsächlich werden einige<br />
wenige bereits nach <strong>der</strong> vierwöchigen Vorsprung-<br />
Phase übernommen, wesentlich mehr innerhalb des<br />
Sprungbrett-Praktikums, berichtet Susanne Hammer.<br />
„Wenn man die Schwierigkeiten unserer Teilnehmer<br />
bedenkt, ist unsere Vermittlungsquote von 20 Prozent<br />
<strong>der</strong> Sprungbrett-Absolventen ganz gut“, sagt Hammer.<br />
Die meisten Jugendlichen <strong>im</strong> Projekt haben „nur“ einen<br />
Haupt- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulabschluss und bereits<br />
mehrere Maßnahmen hinter sich. Dennoch finden sie<br />
mit Hilfe von „Vorsprung Sprungbrett“ einen Job.<br />
Versteckte Qualitäten. Die integrierten künstlerischen<br />
Projekte för<strong>der</strong>n die Motivation und das Selbstvertrauen<br />
<strong>der</strong> Jugendlichen. Bei einem Fotowettbewerb des<br />
Mönchengladbacher Volksvereins kamen die Hälfte<br />
aller ausgestellten Fotos von den Vorsprung-Jugendlichen.<br />
„Unter fachkundiger Anleitung haben sie hier<br />
theoretisches und praktisches Wissen <strong>der</strong> Fotografie<br />
erlernt, selbständig Ideen entwickelt, <strong>im</strong> Team gearbeitet<br />
und Kreativität gezeigt“, freut sich Susanne<br />
Hammer. Das för<strong>der</strong>t Fähigkeiten, die möglicherweise<br />
bisher vernachlässigt wurden. „Wichtig ist uns nicht<br />
nur, die Jugendlichen aus dem Leistungsbezug herauszuholen,<br />
son<strong>der</strong>n ihnen auch Selbstvertrauen und<br />
damit Perspektiven zu verschaffen.“ Im zweiten Kreativ-Projekt<br />
wurden sie dann zu Bildhauern: Sie bauten<br />
Skulpturen nach dem Vorbild <strong>der</strong> Nana-Figuren <strong>der</strong><br />
Künstlerin Niki de Saint Phalle.<br />
Die Aufgabenbereiche Bildung, Beschäftigung und Qualifizierung<br />
werden innerhalb <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> von zwei verschiedenen Gesellschaften<br />
übernommen.<br />
Die Bildungs-GmbH war bis März 2008 Träger des Fachseminars für<br />
Altenpflege <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, das seit 1991 zahlreiche Fachkräfte ausgebildet<br />
hat. Für seine Qualität spricht, dass alle Absolventen einen Arbeitsplatz<br />
fanden. Im März 2008 wurde das Fachseminar mit <strong>der</strong> katholischen<br />
Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe (KBS) fusioniert.<br />
Eine <strong>der</strong> größten Ausbildungsstätten für Pflegeberufe in NRW<br />
mit insgesamt 375 Plätzen entstand. Heute organisiert die Bildungs-<br />
GmbH mit vier Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Honorardozenten die Qualifizierung für „Vorsprung/Sprungbrett“ sowie<br />
für an<strong>der</strong>e Projekte. Darüber hinaus führt sie <strong>der</strong>zeit erfolgreich<br />
die Weiterbildungsmaßnahme „Betreuungskraft in Pflegeeinrichtungen<br />
nach § 87b SGB XI“ durch.<br />
Die BQG hat ihren Schwerpunkt in <strong>der</strong> Organisation, Koordination<br />
und Abwicklung <strong>der</strong> „Arbeitsgelegenheiten gegen Mehraufwand“,<br />
<strong>der</strong> so genannten Ein-Euro-Jobs, <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> ARGE Mönchengladbach.<br />
Dazu qualifiziert und begleitet sie auch die Teilnehmer von För<strong>der</strong>programmen,<br />
die sie teilweise anstößt o<strong>der</strong> selbst entwickelt und<br />
für <strong>der</strong>en Finanzierung sie sorgt. Gleichzeitig ist sie an Programmen<br />
zur gezielten Beratung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen beteiligt.<br />
Insgesamt 28 Mitarbeiter hat die BQG, davon arbeiten zehn als<br />
Fallmanager bei <strong>der</strong> ARGE, elf in För<strong>der</strong>programmen wie „Vorsprung/<br />
Sprungbrett“.<br />
Das Projekt „Vorsprung/Sprungbrett“<br />
Drei Jahre dauert es und soll in dieser Zeit bis 2010 möglichst vielen<br />
erwerbslosen Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren einen<br />
festen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz verschaffen. Weil<br />
gerade diejenigen, die einen solchen in diesem Alter bisher nicht<br />
hatten, ohne finanzielle Unterstützung und weitere Bildung in das<br />
„Hartz IV“-Programm fallen und dort zu bleiben drohen, werden sie<br />
in Mönchengladbach beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t – mit einem gemischten<br />
Programm aus schulischer Fortbildung und Ausbildung eines beson<strong>der</strong>en<br />
Fähigkeiten-Profils <strong>im</strong> vierwöchigen Teilprojekt „Vorsprung“<br />
und einer anschließenden durch die BQG begleiteten sechsmonatigen<br />
Praktikumsphase, genannt „Sprungbrett“. Insgesamt auf 100<br />
Jugendliche ausgelegt, werden pro Monat 30 in Vorsprung und bis<br />
zu 72 in Sprungbrett betreut – von zusammen acht Pädagogen und<br />
Fachkräften in <strong>der</strong> Bildungs-GmbH und BQG. Seit Beginn des Projekts<br />
2007 haben es bis Ende 2008 333 Teilnehmer durchlaufen, 138<br />
von ihnen haben Vorsprung, 129 Sprungbrett abgeschlossen. Durch<br />
die gute Vernetzung <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> arbeiten die Jugendlichen in<br />
zur Zeit 40 Unternehmen verschiedenster Branchen. Erfreulich viele<br />
haben inzwischen einen Ausbildungsplatz o<strong>der</strong> einen Anstellungsvertrag<br />
erhalten.
3 Einrichtungen & Projekte: Ambulante Dienste<br />
Ambulant, flexibel und kundenorientiert<br />
Ob Essen auf Rä<strong>der</strong>n, Hilfen für Alltag und Haushalt o<strong>der</strong> Fahrdienst:<br />
Mit den Ambulanten Diensten <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> lässt sich das Leben<br />
<strong>im</strong> Alter zu Hause erleichtern.<br />
38_39<br />
Im Alter möglichst lange in den vertrauten vier Wänden<br />
wohnen, das wollen sicher die meisten <strong>Mensch</strong>en.<br />
Doch wenn das Alter seinen Tribut for<strong>der</strong>t und viel Alltägliches<br />
nur unter großen Anstrengungen, Schmerzen<br />
o<strong>der</strong> mit Unsicherheiten verrichtet werden kann,<br />
können die Ambulanten Dienste <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
vieles davon übernehmen.<br />
Alltagshilfen. Einkaufen, Waschen, Haus- o<strong>der</strong> Gartenarbeit<br />
und vieles mehr – die mobilen Assistenten <strong>der</strong><br />
Ambulante Dienste GmbH erledigen alles, was <strong>Mensch</strong>en<br />
<strong>im</strong> Alter o<strong>der</strong> bei Behin<strong>der</strong>ungen alleine nicht<br />
mehr bewältigen können o<strong>der</strong> möchten. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />
<strong>steht</strong> <strong>im</strong>mer, ihre Selbständigkeit so lange wie<br />
möglich zu erhalten. Dazu gehört auch die Begleitung<br />
zu Ärzten und an<strong>der</strong>en Terminen, o<strong>der</strong> einfach Spazierengehen,<br />
Vorlesen o<strong>der</strong> Erzählen. Und falls jemand<br />
auf den Rollstuhl angewiesen ist, bringt ihn <strong>der</strong> Fahrdienst<br />
sicher ans Ziel und wie<strong>der</strong> nach Hause zurück.<br />
Essen auf Rä<strong>der</strong>n. Das ist eine echte Erfolgsgeschichte<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong>: Im ersten Jahr <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, 1996,<br />
entstand dieser Bereich. Schon einen Tag später wurden<br />
erste Bestellungen ausgefahren, drei Zivildienstleistende<br />
waren mit zwei Wagen <strong>im</strong> Dienste <strong>der</strong> Kunden<br />
unterwegs. 2002 war die Ambulante Dienste<br />
GmbH <strong>der</strong> größte Anbieter von Essen auf Rä<strong>der</strong>n in<br />
Mönchengladbach, 1400 Kunden nahmen bis dahin<br />
seine Dienste in Anspruch. Anfang 2009 liefern rund<br />
20 Assistenten auf sieben Touren täglich mehr als 130<br />
Mahlzeiten aus. In einem engen Zeitraum werden<br />
wechselnde Touren koordiniert, kurzfristige Wünsche<br />
in <strong>der</strong> Zentralküche berücksichtigt, die Speisen appetitlich<br />
angerichtet und alles mit <strong>der</strong> gewünschten
Qualität auch an Sonn- und Feiertagen von<br />
<strong>im</strong>mer freundlichen Mitarbeitern geliefert.<br />
Das bestätigen die Kunden in den Befragungen<br />
(siehe Seite 32).<br />
Qualität fürs Zuhause. Mit dem Essen-Service<br />
<strong>der</strong> Ambulante Dienste GmbH können<br />
sich alle, die nicht selbst jeden Tag kochen<br />
möchten o<strong>der</strong> können, gesund und ausgewogen<br />
ernähren. Die Zentralküche <strong>der</strong><br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> (siehe Seite 18) hält einen<br />
abwechslungsreichen Speiseplan bereit<br />
und liefert an 365 Tagen <strong>im</strong> Jahr leckere<br />
Mahlzeiten direkt nach Hause. Die Kunden<br />
erhalten die Gerichte frisch, heiß und<br />
ansprechend auf Porzellangeschirr und<br />
müssen we<strong>der</strong> spülen noch sich um den<br />
Abfall kümmern – das wird alles erledigt.<br />
Sie können täglich aus vier frisch zubereiteten<br />
Menüs auswählen und bis zu sechs<br />
Mahlzeiten pro Tag bestellen: Frühstück,<br />
Mittagessen, Abendessen und Zwischenmahlzeiten<br />
– die opt<strong>im</strong>ale Versorgung,<br />
zum Beispiel für Diabetiker.<br />
Vielfalt und Geschmack. Das Ernährungsangebot<br />
ist auf die Bedürfnisse und den<br />
Geschmack älterer <strong>Mensch</strong>en ausgerichtet<br />
und die leichten Vollkostmenüs sind mit<br />
dem Zertifikat <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung ausgezeichnet. Nach ärztlicher<br />
Anordnung und in Absprache mit <strong>der</strong><br />
Ernährungsberaterin werden alle Son<strong>der</strong>kostformen<br />
und Diäten angeboten. Auf<br />
Wunsch werden die Gerichte auch portioniert,<br />
geschnitten o<strong>der</strong> püriert. Übrigens:<br />
Als einziger Anbieter in Mönchengladbach<br />
lässt die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> die Speisen noch<br />
selbst in <strong>der</strong> neuen, mo<strong>der</strong>nen Zentralküche<br />
frisch zubereiten.<br />
<strong>Wo</strong>hnen mit Service. Selbständiges Leben<br />
in den eigenen vier Wänden, aber in Gemeinschaft<br />
mit Nachbarn, die ebenfalls so<br />
Ambulante Dienste GmbH<br />
Aufgabenfeld <strong>der</strong> Ambulante Dienste GmbH sind alle ambulanten<br />
und teilstationären Leistungen <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Rund 30 Mitarbeiter<br />
bieten den Kunden Hilfen und Unterstützung und sorgen für<br />
einen reibungslosen Ablauf. Umfassende Informationen, auch zur<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Angebote, gibt es be<strong>im</strong> Beratungszentrum (siehe<br />
Seite 32):<br />
33Alltags- und hauswirtschaftliche Hilfen: <strong>Wo</strong>hnungsreinigung,<br />
Einkäufe, Betreuung und Begleitung<br />
33Fahrdienst: Transport, Einkaufservice, Fahrten für Rollstuhlfahrer<br />
33Essen auf Rä<strong>der</strong>n: Täglich bis zu sechs Mahlzeiten gesund und<br />
frisch in die eigene <strong>Wo</strong>hnung<br />
33Kurzzeitpflege: Unterstützung und Entlastung von Angehörigen,<br />
Pflege nach Krankenhausaufenthalt.<br />
leben möchten und mit <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong><br />
Ambulanten Dienste – das bietet <strong>Wo</strong>hnen<br />
mit Service. Hier sind die <strong>Wo</strong>hnungen in<br />
verschiedenen <strong>Stadt</strong>teilen mit speziellem<br />
Komfort altersgerecht ausgestattet und<br />
barrierefrei zugänglich. Die <strong>Wo</strong>hn- und<br />
Hausgemeinschaften haben auf je<strong>der</strong> Etage<br />
einen Gemeinschaftsraum, wo erzählt,<br />
gekocht o<strong>der</strong> gespielt werden kann. Wird<br />
Ruhe benötigt, zieht man sich in sein eigenes<br />
Appartement zurück. Täglich ist ein<br />
Mitarbeiter vor Ort, um Aktivitäten anzuregen<br />
und Bedürfnisse abzufragen, denn<br />
alle ambulanten Hilfsangebote sind in den<br />
<strong>Wo</strong>hngruppen abrufbar. Doch häufig werden<br />
diese gar nicht wahrgenommen, berichtet<br />
Ursula Diwok, Pflegedienstleiterin<br />
<strong>der</strong> Ambulante Dienste: „Die Bewohner unterstützen<br />
sich gegenseitig und genießen<br />
die Sicherheit, dass wir kommen, wenn es<br />
nötig wird.“<br />
Kurzzeitpflege. Wer nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
noch nicht richtig auf den<br />
Beinen ist, o<strong>der</strong> wenn die pflegenden Angehörigen<br />
verhin<strong>der</strong>t sind, dann gibt es<br />
das Angebot <strong>der</strong> Kurzzeitpflege mit insgesamt<br />
15 Plätzen. Die Gäste wohnen in<br />
großzügigen, behin<strong>der</strong>tengerechten und<br />
voll ausgestatteten Einzel- o<strong>der</strong> Doppelz<strong>im</strong>mern.<br />
Hier sind sie gut aufgehoben<br />
und erhalten all die Unterstützung und<br />
Pflege, die sie benötigen, damit <strong>der</strong> Aufenthalt<br />
so angenehm wie möglich ist. In<br />
<strong>der</strong> großen <strong>Wo</strong>hnküche und dem angrenzenden<br />
Wintergarten trifft man sich mit<br />
den an<strong>der</strong>en Gästen. Die Kurzzeitpflege<br />
befindet sich <strong>im</strong> Städtischen Altenhe<strong>im</strong> in<br />
Eicken, sodass die Service- und Freizeitangebote<br />
des Hauses auch den Gästen <strong>der</strong><br />
Kurzzeitpflege zur Verfügung stehen.
3 Einrichtungen & Projekte: <strong>Wo</strong>hnen mit Service<br />
<strong>Wo</strong>hnungswirtschaft ist dabei: Die Kooperationen<br />
Die <strong>Wo</strong>hnkonzepte für das Leben <strong>im</strong> Alter verän<strong>der</strong>n sich: Immer mehr Senioren wählen<br />
gemeinschaftliches <strong>Wo</strong>hnen mit Service als ihre <strong>Wo</strong>hnform. In Mönchengladbach arbeitet<br />
die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> deswegen intensiv mit <strong>der</strong> örtlichen <strong>Wo</strong>hnungswirtschaft am Ausbau des<br />
Angebots.<br />
40_41<br />
Es ist <strong>im</strong> Grunde ein einfaches Konzept – und vielleicht<br />
auch deshalb erfolgreich. Gruppenwohnen mit Service<br />
beruht auf <strong>der</strong> Idee, sich <strong>im</strong> Alter gegenseitig zu<br />
unterstützen, dabei auf fremde Hilfe und Service nicht<br />
zu verzichten, aber dennoch weiterhin selbständig in<br />
individuellen Appartements zu wohnen. Die Erfolge<br />
<strong>der</strong> Senioren-<strong>Wo</strong>hngemeinschaften sind jedenfalls<br />
in vielen Städten überzeugend. So auch in Mönchengladbach,<br />
wo die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> in Kooperation mit<br />
drei Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnungswirtschaft seit 2006<br />
mehrere Projekte konzipiert und realisiert hat – weitere<br />
sollen dazu kommen. Kombiniert werden hier die<br />
Angebote <strong>der</strong> Ambulanten Dienste und die planerische<br />
und bauliche Kompetenz <strong>der</strong> Partner für altengerechtes<br />
Bauen – denn Voraussetzung für den Erfolg<br />
ist in jedem Fall ein gemeinschaftliches Miteinan<strong>der</strong>.<br />
Gesellschaft in <strong>der</strong> Gruppe. „Hier gehe ich nicht mehr<br />
raus“, sagt Cäcilie Peters. Die Bewohnerin <strong>der</strong> Gemeinschaftswohnanlage<br />
an <strong>der</strong> Rheinstraße ist mit ihrem<br />
neuen Zuhause zufrieden. Seit April 2006 wohnt sie<br />
in einer <strong>der</strong> 24 Gruppenwohnungen mit Service, die<br />
von <strong>der</strong> Ambulante Dienste GmbH <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />
gemeinsam mit dem <strong>Wo</strong>hnungsbauunternehmen<br />
DMP/Jessen angeboten werden. Cäcilie Peters war<br />
eine <strong>der</strong> ersten Mieterinnen. Nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
kam sie in ihrer alten <strong>Wo</strong>hnung nicht<br />
mehr zurecht. Auf Empfehlung ihrer Kin<strong>der</strong> zog sie<br />
in die Rheinstraße. „Jetzt bin ich hier sehr zufrieden.“<br />
Genau wie Gertrud Schmitter, 86 Jahre alt. Sie las von<br />
dem Angebot in <strong>der</strong> Zeitung und überlegte nicht<br />
lange. „Mir gefällt die Atmosphäre.“ Ein Jahr nach <strong>der</strong><br />
Eröffnung war aus den Mietern bereits eine richtige<br />
Gemeinschaft geworden. Natürlich gibt es nicht nur<br />
Gemeinsamkeiten, doch das Interesse an <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hngemeinschaft<br />
überwiegt. „Die Mieter kümmern sich<br />
gegenseitig, leisten nachbarschaftliche Hilfe und<br />
verlassen sich aufeinan<strong>der</strong>“, so Ursula Diwok, Pflegedienstleiterin<br />
<strong>der</strong> Ambulante Dienste GmbH. Täglich<br />
ist einer ihrer Alltagsassistenten in <strong>der</strong> WG. „Die<br />
Mitarbeiterinnen haben stets ein offenes Ohr für die<br />
kleinen und großen Nöte und helfen bei Problemen.<br />
Sie organisieren gemeinsame Veranstaltungen o<strong>der</strong><br />
nehmen auch mal den Mülle<strong>im</strong>er mit.“ Ein täglich<br />
statt findendes Treffen <strong>im</strong> Gemeinschaftsraum bei einer<br />
Tasse Kaffee wird zum gegenseitigen Austausch<br />
genutzt und bietet die Möglichkeit, bei Bedarf auch<br />
weitere Unterstützung abzurufen.“<br />
Konzept zur Kooperation. Mit drei Bau- und <strong>Wo</strong>hnungsunternehmen<br />
arbeitet die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> be<strong>im</strong><br />
zukunftsweisenden Gemeinschaftswohnen zusammen:<br />
Die DMP/Jessen und die beiden städtischen<br />
Gesellschaften GWSG und Kreisbau AG. „Wichtig sind<br />
bei <strong>der</strong> Kooperation für mich zwei Dinge“, erklärt Joach<strong>im</strong><br />
Bücker, Geschäftsführer von DMP/Jessen. „Ältere<br />
<strong>Mensch</strong>en haben ein erhöhtes Sicherheits- und<br />
Betreuungsbedürfnis. Da kommt zum einen die hohe
Gruppenwohnen mit Service in Mönchengladbach<br />
Beispiel Rheinstraße von DMP/Jessen: Im Haus wohnen in vier <strong>Wo</strong>hngemeinschaften<br />
jeweils acht <strong>Mensch</strong>en auf insgesamt 400 m 2 zusammen.<br />
Jede Person verfügt so über 50 m 2 , bestehend aus einer<br />
Individualfläche mit Appartement inklusive Bad, Schlafraum und<br />
Küche. Momentane Miete: 4,85 € pro m 2 . Ähnliche Situation in <strong>der</strong><br />
Königsstraße 2: Hier leben in zwei WGs 16 <strong>Mensch</strong>en. Im „<strong>Wo</strong>hngut<br />
Hoven“ <strong>der</strong> GWSG an <strong>der</strong> Hovener Str. 81, wurden insgesamt 19 <strong>Wo</strong>hnungen<br />
erstellt. Neben drei frei finanzierten <strong>Wo</strong>hnungen sind zwei<br />
<strong>Wo</strong>hngruppen mit jeweils acht öffentlich geför<strong>der</strong>ten Appartements<br />
entstanden. Hinzu kommen sechs <strong>Wo</strong>hngemeinschaften <strong>der</strong> Kreisbau<br />
AG, von denen zwei gerade fertiggestellt werden, mit gleichem<br />
Standard.<br />
Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> und zum an<strong>der</strong>en ihr<br />
gutes Image zum Tragen. Die ‚SoHo’ wirkt bei allen<br />
Kunden.“ Die DMP hat für die <strong>Holding</strong> mehrere Neuund<br />
Umbauten <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e umgesetzt. „Dadurch<br />
haben wir eine hohe Sensibilität für <strong>Wo</strong>hnen <strong>im</strong> Alter<br />
erhalten.“ Auch die beiden an<strong>der</strong>en Partner <strong>der</strong> <strong>Holding</strong><br />
loben die Kooperation. „Aus unserer Sicht ist die<br />
Ambulante Dienste GmbH ein zuverlässiger Kooperationspartner<br />
“, sagt Armin Maaßen, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> GWSG. Von mehreren gemeinsamen Projekten ist<br />
das <strong>Wo</strong>hngut Hoven das jüngste Gemeinschaftswohnprojekt.<br />
„Wir bieten unseren Mietern die ambulanten<br />
Dienste an“, erzählt Jürgen Meisen, Vorstand <strong>der</strong><br />
Kreisbau AG, die drei Senioren-WGs <strong>im</strong> Programm hat.<br />
„Doch vielfach werden durch die <strong>Wo</strong>hngemeinschaft<br />
Kräfte geweckt, so dass zusätzliche Serviceangebote<br />
nur mehr Sicherheit <strong>im</strong> Hintergrund bedeuten, aber<br />
kaum benötigt werden.“<br />
Bauliche Voraussetzungen. Sie sind wichtig für das<br />
angenehme Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft. „Die Experten<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> wissen, dass die heutigen Senioren<br />
auf jeden Fall ein separates Schlafz<strong>im</strong>mer haben<br />
wollen und abschließbare Fenster und Türen <strong>im</strong> Erdgeschoss“,<br />
berichtet Joach<strong>im</strong> Bücker. „Sie empfehlen<br />
einen Reinigungsdienst, <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> mit gleichem<br />
Personal zu den <strong>Mensch</strong>en kommt, wodurch<br />
Kommunikation ent<strong>steht</strong>, ebenso wie durch identifizierbare<br />
Möbel <strong>im</strong> Gemeinschaftsbereich.“ Aber nicht<br />
nur Aufteilung und Innenarchitektur müssen st<strong>im</strong>men,<br />
son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Ort. „Wir haben lange nach<br />
dem richtigen Grundstück gesucht“, sagt Armin Maaßen.<br />
„Dann gibt es noch Vorgaben für die öffentliche<br />
För<strong>der</strong>ung, die nur best<strong>im</strong>mte Größen zulässt. Viele<br />
<strong>Mensch</strong>en wollen in ihrem Ortsteil bleiben.“ Weil die<br />
Ausstattung zukunftsfähig sein soll, sind die <strong>Wo</strong>hnungen<br />
breitbandig vernetzt, so dass auch künftige Kunden<br />
intelligente IT-Kommunikationstechniken nutzen<br />
können. Gerade Barrierefreiheit, Gemeinschaftsräume<br />
und Energietechnik erfor<strong>der</strong>n, dass neu gebaut wird.<br />
Doch Jürgen Meisen ist klar: „Wir werden auch <strong>im</strong> Bestand<br />
<strong>Wo</strong>hngemeinschaften bauen, um die Häuser<br />
marktfähig zu halten.“<br />
Zufriedene Mieter. <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> und <strong>Wo</strong>hnungsunternehmen<br />
sorgen dafür, dass sich die WG-Mieter von<br />
Anfang an wohl fühlen. „Wir vermitteln und suchen<br />
aus, wer in welche Gemeinschaft passt und stellen einan<strong>der</strong><br />
vor“, verrät Armin Maaßen. Und Jürgen Meisen<br />
ergänzt: „Nach unserer Initialzündung und mehreren<br />
Gesprächen sind idealerweise am Schluss die wirklich<br />
Interessierten zusammen.“ So gelingt das Bündnis fürs<br />
Zusammenleben: „Kaum jemand zieht wie<strong>der</strong> um“,<br />
berichtet Joach<strong>im</strong> Bücker. „Wenn wir dort sind, sehen<br />
wir die Bewohner <strong>im</strong>mer in guter St<strong>im</strong>mung. Einige<br />
kommen so aus <strong>der</strong> Vereinsamung raus, von an<strong>der</strong>en<br />
hören wir, dass sie richtig aufblühen“, freut sich Armin<br />
Maaßen. „Die <strong>Mensch</strong>en finden in den Gemeinschaften<br />
zusammen“, hat auch Jürgen Meisen gesehen. „Es<br />
gibt viele Hochaltrige, die noch selbständig wohnen<br />
können, aber einsam sind – hier fühlen sie sich so<br />
wohl, dass ihre Energie für Schwächere reicht.“<br />
Zukunftssichere Investition. Gefragt, ob sie sich eine<br />
solche <strong>Wo</strong>hngemeinschaft für das eigene Leben <strong>im</strong><br />
Alter vorstellen könnten, sind sich die Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnungsunternehmen einig: „Bei gleich bleiben<strong>der</strong><br />
Qualität <strong>der</strong> Assistenzleistungen <strong>der</strong> ‚SoHo’ würde<br />
ich lieber diese und die <strong>der</strong> Mitbewohner annehmen,<br />
als in ein Altenhe<strong>im</strong> zu gehen“, meint Joach<strong>im</strong> Bücker.<br />
„Ich kann mir vorstellen, dass ich mich dort integrieren<br />
würde, weil man sowohl allein als auch gemeinsam<br />
leben kann“, überlegt Armin Maaßen. Die Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> wollen sie wegen <strong>der</strong> guten<br />
Ergebnisse mit den Gruppenwohnungen mit Service<br />
ausbauen.
3 Einrichtungen & Projekte: Flaschenpost<br />
„Verborgene Wünsche“ in <strong>der</strong> Flaschenpost<br />
Eine Fahrt <strong>im</strong> Beiwagen eines Motorrades, ein exklusiver Haarschnitt, ein Bundesliga-Erlebnis<br />
in <strong>der</strong> VIP-Lounge <strong>der</strong> Borussia? Viele bisher unerfüllte Wünsche sind gar nicht so unerfüllbar<br />
– man muss sie nur kennen. In <strong>der</strong> Aktion „Flaschenpost“ formulieren die Bewohner <strong>der</strong> Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>e ihre Wünsche – und die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> sorgt für die Umsetzung.<br />
42_43<br />
„Liebe Bewohnerin, lieber Bewohner, gibt es einen<br />
Wunsch, <strong>der</strong> Sie schon lange begleitet? Einen Wunsch,<br />
von dem Sie bisher vielleicht niemandem erzählt haben?<br />
Einen Wunsch, über dessen Erfüllung Sie sich<br />
freuen würden?“<br />
Mit diesem Brief an alle Bewohner <strong>der</strong> Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>e startete das Projekt „Verborgene Wünsche“.<br />
Bei dieser Initiative hatten die Bewohner die<br />
Chance, über ihre verborgenen Wünsche nachzudenken<br />
und diese aufzuschreiben. Wichtige Botschaften<br />
verschickte man früher mit <strong>der</strong> Flaschenpost und diese<br />
Tradition wurde hier wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />
Als <strong>der</strong> Geschäftsführer Helmut Wallrafen-Dreisow vor<br />
einigen <strong>Wo</strong>chen die Idee mit <strong>der</strong> Flaschenpost in den<br />
Altenhe<strong>im</strong>en vorstellte, waren alle begeistert. Insgesamt<br />
108 Bewohner folgten dem Aufruf und vertrauten<br />
ihre Wünsche in kurzen Briefen <strong>der</strong> Flaschenpost<br />
an. „Die Wünsche sind so vielfältig wie die Bewohner“,<br />
freute sich <strong>der</strong> Geschäftsführer.<br />
Lernen von guten Ideen. Das war <strong>der</strong> Ursprung dieser<br />
schönen Initiative, bei <strong>der</strong> die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> auf<br />
die Erfahrungen <strong>der</strong> Zoerggroep Noord- en Midden-<br />
L<strong>im</strong>burg zurückgreifen konnte, einer nie<strong>der</strong>ländischen<br />
He<strong>im</strong>trägergesellschaft, mit <strong>der</strong> die Altenhe<strong>im</strong> GmbH<br />
<strong>im</strong> Euregio-Projekt mbb erfolgreich zusammen gearbeitet<br />
hatte (siehe Seite 23). Wünsche wie eine Fahrt<br />
in einem Beiwagen eines Motorrades o<strong>der</strong> ein Treffen<br />
mit deutschen Freunden konnten in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
erfüllt werden.<br />
Gemeinsam mit dem Ombudsmann Gerhard Kipp<br />
überlegte dann auch die Geschäftsführung, wie die<br />
Wünsche <strong>der</strong> Bewohner in Mönchengladbach erfüllt
werden könnten. „Manche Wünsche konnten bereits<br />
die Beschäftigten <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e umsetzen. So hat<br />
sich eine Bewohnerin gewünscht, das Grab ihres verstorbenen<br />
Ehemannes auf dem Friedhof zu besuchen.<br />
Eine Mitarbeiterin hat sich sofort mit dieser Bewohnerin<br />
auf den Weg gemacht und die ältere Dame war<br />
sehr glücklich“, sagt Helmut Wallrafen-Dreisow. Auch<br />
an<strong>der</strong>e Wünsche wie „ein knuspriges Hähnchen mit<br />
den Händen zu essen“ o<strong>der</strong> „einen exklusiven Haarschnitt<br />
bekommen“ sind Beispiele, wie einfach Wünsche<br />
erfüllt werden können, wenn man diese aus dem<br />
Verborgenen holt und einfach ausspricht.<br />
Angehörige einbeziehen. Bei vielen Wünschen spielte<br />
die Familie eine wichtige Rolle. Hier fanden Gespräche<br />
mit den Angehörigen statt, die ebenfalls bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Wünsche halfen. Durch die Briefe aus <strong>der</strong> Flaschenpost<br />
wurden somit auch die Kontakte zwischen<br />
den Bewohnern, den Mitarbeitern des Altenhe<strong>im</strong>s<br />
und den Angehörigen noch einmal gestärkt. Manche<br />
Wünsche erzählen auch von traurigen Lebensgeschichten<br />
– umso wichtiger ist es dem Geschäftsführer, dass<br />
wirklich alle Wünsche umgesetzt werden, denn „wir<br />
nehmen <strong>im</strong>mer die Wünsche <strong>der</strong> Bewohner und damit<br />
jeden einzelnen <strong>Mensch</strong>en ernst – und das nicht nur bei<br />
einem solchen Projekt!“<br />
Aber es gibt auch Wünsche, die sind schon etwas<br />
schwieriger zu realisieren: Einen Walzertanz mit Jopi<br />
Heesters zum Beispiel o<strong>der</strong> ein Treffen mit den Flippers,<br />
die Fahrt mit einem Rolls Royce o<strong>der</strong> den Flug<br />
mit <strong>der</strong> „alten Tante Ju“.<br />
Bei diesen aufwendigen Wünschen kann die <strong>Sozial</strong>-<br />
<strong>Holding</strong> auch auf die Unterstützung einiger Sponsoren<br />
zurückgreifen. So zum Beispiel Borussia Mönchengladbach.<br />
Der Traditionsverein lud einige Bewohner<br />
zu einem He<strong>im</strong>spiel „ihrer“ Borussia ein. Die Bewohner<br />
durften in <strong>der</strong> VIP-Lounge das Spiel ansehen und sie<br />
diskutierten angeregt über die glorreichen Zeiten des<br />
Vereins. Ein unvergessliches Ereignis für die Borussenfans,<br />
von dem sie ihren Verwandten und Freunden mit<br />
roten Wangen und leuchtenden Augen erzählten.<br />
Wünsche wahrnehmen. „Dieses Projekt macht einfach<br />
Spaß und zeigt uns, wie schön es ist, schon kleine<br />
Wünsche zu erfüllen. Und so sollten wir alle genauer<br />
hinhören, wenn ein Bewohner einen Wunsch äußert“,<br />
erklärt Helmut Wallrafen-Dreisow. Gerade in einer Zeit,<br />
in <strong>der</strong> über Prüfkriterien für die Qualität in Altenhe<strong>im</strong>en<br />
diskutiert wird, zeigen die „Verborgenen Wünsche“,<br />
dass es oft genug die kleinen Dinge sind, die<br />
unser Leben froh machen.
3Gesellschaft und Management: Leitungsteam<br />
Gemeinsam managen: Leitung <strong>im</strong> Team<br />
Für die Unternehmenskultur ist sie entscheidend: Die Kultur <strong>der</strong> Führung. In <strong>der</strong> relativ<br />
flachen Hierarchie <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> gestalten die Verantwortlichen <strong>im</strong> Team<br />
die Rahmenbedingungen für das gemeinsame Ziel aller Mitarbeiter: <strong>Sozial</strong> handeln –<br />
wirtschaftlich arbeiten.<br />
44_45<br />
Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Etwa 900 Beschäftigte<br />
arbeiten in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Sie bedienen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach die Bedürfnisse von<br />
mehreren tausend <strong>Mensch</strong>en, ihren Kunden. Die<br />
<strong>Mensch</strong>en und ihre Ansprüche stehen dabei <strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> ihres Handelns – und das in all ihren<br />
Leistungsangeboten. Weil diese so unterschiedliche<br />
Bereiche wie Altenhilfe, <strong>Sozial</strong>es, Gesundheit, Qualifizierung,<br />
Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung und Arbeitsmarktpolitik<br />
umfassen, geht das nicht ohne eine Führung,<br />
die Ziele und Zweck <strong>der</strong> einzelnen Gesellschaften und<br />
<strong>der</strong> Gesamtorganisation koordiniert und sicherstellt.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> geschieht das gemeinsam: Die<br />
„Leitung <strong>im</strong> Team“ ist sowohl prägend für die <strong>Wo</strong>hnbereiche<br />
in den Altenhe<strong>im</strong>en wie für die Verwaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>Holding</strong>. Entscheidungen werden nicht einzeln,<br />
son<strong>der</strong>n vor allem am „Runden Tisch“ getroffen.<br />
Gemeinsame Organisation. Das ist eine <strong>der</strong> zentralen<br />
Ideen <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Schließlich wurde sie<br />
1996 gegründet, um die städtischen Angebote aus<br />
den Bereichen Altenhilfe, Ausbildung und Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung<br />
zusammen zu fassen. Den steigenden<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und dem Wettbewerb <strong>im</strong><br />
<strong>Sozial</strong> bereich wollte man sich in Mönchengladbach<br />
mit einer Organisation stellen, in <strong>der</strong> die Fachkompetenzen<br />
gesammelt und unter dem gemeinsamen<br />
Dach einer <strong>Holding</strong> weiter entwickelt werden. „Von<br />
Anfang an war das Ziel, die Organisationsaufgaben<br />
zu bündeln und die Kompetenzen weiter zu erhöhen,<br />
um <strong>im</strong> wirtschaftlichen Wettbewerb mehr Qualität für<br />
die <strong>Mensch</strong>en, unsere Kunden, zu erreichen“, fasst Helmut<br />
Wallrafen-Dreisow, seit 1996 Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
<strong>Holding</strong>, die Gemeinschaftsaufgabe zusammen. „Das<br />
geht nur, wenn es klare Strukturen für unterschiedliche<br />
Aufgaben gibt und eine gemeinsame Kultur <strong>der</strong><br />
Verantwortung. Die erreichen wir durch unsere Leitungsteams.“<br />
Management mit System. Gemeinsame Grundlage<br />
aller Arbeit und Entscheidungen in <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> ist<br />
das Modell <strong>der</strong> europäischen Qualitätsmanagement-
organisation (EFQM, siehe Seite 33). Von <strong>der</strong> Führung über die<br />
Geschäftsprozesse bis zu den Ergebnissen und ihrer Rückwirkung<br />
auf Verän<strong>der</strong>ungen ist Verantwortung das zentrale Thema dieses<br />
Modells. Dabei geht es auch um die Verantwortung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Mitarbeiter, z. B. durch ihre Beteiligung für das gemeinsame Qualitätsziel.<br />
Und so sind in nahezu allen Bereichen <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> Führungsteams<br />
verantwortlich, in denen sich die Fachkompetenzen<br />
für die einzelnen täglichen Abläufe wie<strong>der</strong>finden. „Wir erhalten<br />
so in den Führungsteams einen tiefen Einblick in die Arbeits- und<br />
Lebensqualität und treffen Entscheidungen für Verän<strong>der</strong>ungen<br />
gemeinsam“, erläutert Bernhild Birkenbeil, Geschäftsleiterin <strong>der</strong><br />
Altenhe<strong>im</strong> GmbH und in <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> verantwortlich für den Bereich<br />
Projekte und Qualität. „Durch Transparenz und direkte Rückkopplung<br />
zwischen Mitarbeitern und Leitungsteams werden Verän<strong>der</strong>ungen<br />
von allen getragen und die gemeinsame Motivation<br />
verbessert die Qualität.“<br />
Kommunikation als Kultur. Damit die Entscheidungen <strong>der</strong> Leitungsteams<br />
allen Mitarbeitern und Kunden transparent werden,<br />
gehört zur gemeinsamen Führung auch eine hohe Kommunikationskultur.<br />
Diese ist gemäß den Managementzielen entsprechend<br />
systematisiert und die Führung för<strong>der</strong>t eine Kommunikation nicht<br />
nur von oben nach unten, son<strong>der</strong>n auch in umgekehrter Richtung.<br />
So gibt es eine intensive Besprechungskultur zur opt<strong>im</strong>alen Organisation<br />
<strong>der</strong> täglichen Abläufe und <strong>der</strong> schnellen Ergebnisrückkopplung<br />
aus <strong>der</strong> Praxis. In einzelnen Einrichtungen finden z. B.<br />
vier Mal <strong>im</strong> Jahr Mitarbeiterforen statt, um die Transparenz von<br />
Neuerungen zu verbessern und die Gemeinschaft zu stärken. „Im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Personalentwicklung führen wir mit jedem Beschäftigten<br />
einmal jährlich ein Mitarbeitergespräch, um den Dialog und<br />
den offenen Austausch über Entwicklung und Ziele zu för<strong>der</strong>n“,<br />
sagt Jürgen Schmitz, <strong>der</strong> seit 1996 Leiter <strong>der</strong> Personalabteilung<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ist. Er kümmert sich auch um die Mitbest<strong>im</strong>mung<br />
<strong>im</strong> Unternehmen. „Über das betriebliche Vorschlagswesen<br />
können sich Mitarbeiter auch mit Verbesserungsvorschlägen an<br />
<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Organisation beteiligen und davon profitieren.“<br />
Verteilte Aufgaben,<br />
gemeinsames Management<br />
Die Aufgaben <strong>im</strong> Konzern <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> sind klar verteilt.<br />
Die Managementaufgaben werden zentral von<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> wahrgenommen, damit in den<br />
einzelnen Tochtergesellschaften die Fachkräfte ihre<br />
Aufgaben mit dem nötigen Freiraum erfüllen können.<br />
So erhält die <strong>Holding</strong> z. B. von <strong>der</strong> Altenhe<strong>im</strong>e GmbH<br />
den Auftrag zur Betriebsführung. Dazu gehören das<br />
Finanzmanagement, das Rechnungswesen, Personalmanagement,<br />
Controlling, EDV, Qualitätssicherung,<br />
Einkauf und Projektsteuerung. Zusätzlich übern<strong>im</strong>mt<br />
sie Aufgaben <strong>im</strong> Arbeitsschutz, Datenschutz, Gebäudemanagement,<br />
des Marketings und <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Dort vertritt <strong>der</strong> Geschäftsführer das Unternehmen<br />
und engagiert sich in vielfältiger Weise,<br />
um politische und gesellschaftliche Prozesse positiv<br />
zu beeinflussen. Selbstverständlich gehört zu den<br />
Grundsätzen <strong>der</strong> Unternehmensleitung die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Betriebsrat als zentralem Vertreter<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiterinteressen. Die Betriebsräte sind<br />
ebenfalls in das Qualitätsmanagement eingebunden.<br />
Wer fragt, erhält Antworten. Ein wichtiges Beurteilungskriterium<br />
für strategische Entscheidungen <strong>der</strong> Leitungsteams sind auch die<br />
seit 2001 alle zwei Jahre durchgeführten Mitarbeiterbefragungen.<br />
Hier können sich alle Beschäftigten <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> anonym über<br />
Führung, die Mitarbeiterorientierung und die Belastungen und<br />
Wünsche aus dem betrieblichen Alltag äußern, aber auch über<br />
ihre Einschätzung <strong>der</strong> Kundenzufriedenheit. Wie sich diese auf<br />
das wirtschaftliche Ergebnis <strong>der</strong> <strong>Holding</strong> auswirkt, das spürt Mario<br />
Cox am schnellsten. Bei dem Leiter für Finanzen und EDV fließen<br />
die monetären Daten aus allen Bereichen zusammen. Mario Cox<br />
ist außerdem Geschäftsleiter <strong>der</strong> Service GmbH, die mit rund 320<br />
Mitarbeitern hauswirtschaftliche Versorgungsleistungen anbietet.<br />
„Hier haben wir durch die Qualität unserer neuen Zentralküche<br />
eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht – und einen wachsenden<br />
Kundenzustrom.“
3 Gesellschaft und Management<br />
Daten, adressen, Ansprechpartner<br />
46_47 Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> Mönchengladbach (Stand 2009)<br />
gegründet: 1996<br />
Beschäftigte: 875<br />
davon Auszubildende: 32<br />
Vollzeitpflegeplätze: 617<br />
Kurzzeitpflegeplätze: 15<br />
Fachkräfteanteil in <strong>der</strong> Pflege:<br />
Die Fachkraftquote liegt in jedem <strong>der</strong> fünf Altenhe<strong>im</strong>e deutlich über<br />
den gesetzlich gefor<strong>der</strong>ten 50 Prozent <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />
Zertifizierung: 33Seit 2003 wurden die fünf Städtischen Altenhe<strong>im</strong>e jedes Jahr mit<br />
dem Benchmarkingzertifikat des <strong>Sozial</strong>- und Seniorenwirtschaftszentrums,<br />
Gelsenkirchen, für die konsequente Anwendung europäischer<br />
Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen ausgezeichnet.<br />
332004: Altenhe<strong>im</strong> GmbH „Committed to Excellence“ durch das EFQM-<br />
Center <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Qualität in Frankfurt.<br />
332006-2008: TÜV-Zertifizierung <strong>der</strong> Bildungs-GmbH als zugelassener<br />
Träger gemäß §10 AZW V für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung.<br />
332007: DGE-Zertifizierung <strong>der</strong> Zentralküche <strong>der</strong> Service-GmbH für<br />
ausgewogenes und gesundes Speisenangebot.<br />
Auszeichnungen: 33ARBEIT PLUS 2001, Gütesiegel <strong>der</strong> Evangelischen Kirche Deutschlands<br />
(EKD) für zukunftsweisende Beschäftigungspolitik.<br />
33ARBEIT PLUS 2003<br />
33ARBEIT PLUS 2005<br />
33ARBEIT PLUS 2009<br />
33Innovationspreis 2002 des Deutschen Verbandes <strong>der</strong> Leiterinnen und<br />
Leiter von Alten- und Behin<strong>der</strong>teneinrichtungen e.V. (DVLAB).<br />
333. Platz be<strong>im</strong> Altenpflegepreis 2002 des Vincentz-Verlags für die<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
332007: 6. Platz bei Deutschlands Beste Arbeitgeber <strong>im</strong><br />
Gesundheitswesen.<br />
Gesellschafter:<br />
Geschäftsführer:<br />
Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>:<br />
<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach, vertreten durch den Ratsherrn<br />
Norbert Post, MDL<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Ratsherr Frank Boss
<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />
100%<br />
Aufsichtsrat<br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH<br />
Dienstleistungen für den Gesundheits- und <strong>Sozial</strong>bereich<br />
1% 99% 100%<br />
100% 100% 51%<br />
Städt. AH Windberg<br />
Städt. AH Eicken<br />
Städt. AH Lürrip<br />
Städt. AH Am Pixbusch<br />
(Haus 1 und 2)<br />
Städt. AH Rheindahlen<br />
33<br />
Stationäre Betreuung<br />
und Pflege<br />
33<br />
Mobiler <strong>Sozial</strong>er Dienst,<br />
hauswirtschaftliche<br />
Versorgung<br />
33<br />
Essen auf Rä<strong>der</strong>n<br />
33<br />
Kurzzeitpflege<br />
33<br />
<strong>Wo</strong>hnen mit Service<br />
33<br />
Alltagshilfen (Haushalts-,<br />
und Alltagsassistenten)<br />
33<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe<br />
33<br />
Qualifizierung von<br />
Arbeitslosen<br />
33<br />
Organisation, Koordination<br />
und Abwicklung<br />
von Beschäftigungsprogrammen<br />
mit unterstützen<strong>der</strong><br />
Qualifizierung<br />
und sozialpädagogischer<br />
Betreuung<br />
33<br />
Durchführung von Maßnahmen<br />
zur Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung<br />
und<br />
Vermittlung definierter<br />
Zielgruppen (Langzeitsarbeitslose,<br />
Jugendliche,<br />
Frauen, eingeschränkt<br />
beschäftigungsfähige<br />
Personen)<br />
33<br />
Zubereitung von ca.<br />
1200 Mahlzeiten täglich<br />
33<br />
Hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungen in den<br />
Altenhe<strong>im</strong>en<br />
Impressum<br />
<strong>Wo</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelpunkt</strong> <strong>steht</strong> ...<br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />
<strong>Mensch</strong>en, Häuser und Projekte 1996 – 2009<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH<br />
Königstraße 151, 41236 Mönchengladbach<br />
Geschäftsführer: Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Tel.: 02166 455-0, Fax: 02166 455-199<br />
www.sozial-holding.de, info@sozial-holding.de<br />
Verantwortlich: Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Redaktion:<br />
Ralf Bindel<br />
Roland Weigel<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Fotos:<br />
Copyright: <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> GmbH<br />
Gestaltung:<br />
Dr. Martina Nehls-Sahabandu, ubb kommunikation<br />
Auflage:<br />
3000 Stück <strong>im</strong> Juni 2009<br />
Mehr Information:<br />
Website, So(Ho) Isses! und Qualitätsbericht<br />
Neueste Nachrichten und Zahlen, Daten und Fakten, aber auch Hintergrundinformationen,<br />
Presseberichte und Leitlinien gibt es <strong>im</strong> Internet<br />
auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Auch dort zu finden: Das seit<br />
2001 zwe<strong>im</strong>al jährlich erscheinende Unternehmensmagazin „So(Ho)<br />
isses!“. Mit bis zu 50 Seiten Reportagen, Entwicklungen, Interviews,<br />
Ideen, Projekten und Personalia. Das Redaktionsteam bearbeitet Beiträge<br />
von Mitarbeitern, Bewohnern, Angehörigen und Partnern. Den<br />
2008 erstmals erschienenen kundenorientierten Qualitätsbericht <strong>der</strong><br />
Altenhe<strong>im</strong>e GmbH erhält man ebenfalls <strong>im</strong> Internet. Darüber hinaus<br />
gibt es eine ganze Reihe von gedruckten Informationsmaterialien<br />
über die Angebote und die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Holding</strong>, die <strong>im</strong> Beratungszentrum<br />
angefor<strong>der</strong>t werden können – o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Website zur Verfügung<br />
stehen.<br />
33www.sozial-holding.de<br />
Kontakt:<br />
Beratungszentrum <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>:<br />
Angebote und Beratung zu Hilfen <strong>im</strong> Alltag, Essen auf Rä<strong>der</strong>n, <strong>Wo</strong>hnen<br />
mit Service, Kurzzeitpflege und gepflegtem <strong>Wo</strong>hnen in den Städtischen<br />
Altenhe<strong>im</strong>en in Windberg, Eicken, Lürrip, Odenkirchen und<br />
Rheindahlen.<br />
33Tel.: 02161-811 96 811<br />
Auch außerhalb <strong>der</strong> Bürozeiten und an Sonn- und Feiertagen<br />
Königstraße 151, 41236 Mönchengladbach
<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
www.sozial-holding.de