12. Ausgabe â Transparenz nach innen und auÃen, Dez. 2007
12. Ausgabe â Transparenz nach innen und auÃen, Dez. 2007
12. Ausgabe â Transparenz nach innen und auÃen, Dez. 2007
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Inhalt<br />
4 Vorwort<br />
5 EFQM-Kriterium - Was ist das?<br />
6 Neues Leitbild für die Arbeit in den Altenheimen<br />
9 Land NRW fördert Projekt der Altenheime der Stadt Mönchengladbach<br />
<strong>Transparenz</strong> schafft Vertrauen - K<strong>und</strong>enorientierter Qualitätsbericht<br />
11 Wohnbereichsleitungen wollen es genau wissen<br />
Selbstbewusster Umgang mit den Ergebnissen der Benchmarkingbefragung<br />
13 Das ist halt Demokratie<br />
Die Bewohner des städtischen Altenheims Eicken haben einen neuen Heimbeirat gewählt<br />
14 Kluge Köpfe werden belohnt<br />
Innerbetriebliches Vorschlagswesen vereinfacht<br />
15 Examen erfolgreich bestanden<br />
16 Ein ausgezeichnetes Esserlebnis<br />
Die Zentralküche erhält das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
17 Küchenbesuch aus Rheindahlen<br />
18 Behindert - na <strong>und</strong>?<br />
19 Bindeglied zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
PraxisanleiterInnen sichern die Qualität der praktischen Ausbildung<br />
20 Sinnesgarten auf den Balkon geholt<br />
21 Niemals geht man so ganz...<br />
21 Neuer Fahrdienstkoordinator<br />
22 Vorsprung durch Sprungbrett<br />
Neues Projekt der BQG <strong>und</strong> der Bildungs-GmbH<br />
23 Heike Lindt-Lorenzen verlässt die Sozial-Holding<br />
24 Selbstpflege<br />
Oder kann ich mehr für mich tun als Zähneputzen, Duschen <strong>und</strong> Funktionieren?<br />
27 Es macht Spass hier mitzuarbeiten<br />
Interview mit Joachim Bücker, DMP<br />
29 Wer will fleißige Handwerker sehen?<br />
Umzüge in Rheindahlen<br />
29 Feueralarm! Was tun?<br />
30 Betriebssportgruppe Sozial-Holding gegründet!<br />
31 Hallenfußballturnier <strong>2007</strong><br />
32 Interaktives Theater im Altenheim Rheindahlen<br />
33 Es lebe wer alt ist<br />
34 Ein Italiener aus der Eifel<br />
Karl Josef Pennazzoto erledigt Tischlerarbeiten für die Sozial-Holding<br />
35 Schützenfest im Altenheim Windberg<br />
36 Shuttleservice für Leseratten<br />
37 Impressum<br />
38 Handstand auf der Loreley<br />
SO(HO)<br />
NAH DRAN<br />
SO(HO)<br />
VIELSEITIG<br />
SO(HO)<br />
LEBEN &<br />
ARBEITEN<br />
3 SO(HO) INHALT
Sehr geehrte Mitarbeiter<strong>innen</strong>,<br />
Sehr geehrte Mitarbeiter,<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Geschäftsführer der<br />
Sozial-Holding<br />
man kann viel über die Holding sagen, aber langweilig<br />
wird es bei uns nicht!<br />
Das hat sich auch dieses Jahr wieder bestätigt.<br />
In den Altenheimen wurde nun schon im 6. Jahr in<br />
Folge gebaut, gebaut, gebaut… Diese Bauarbeiten<br />
sind mit besonderen Belastungen für Bewohner<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter verb<strong>und</strong>en. Daher möchte<br />
ich mich am Ende dieses Jahres als erstes bei<br />
den Bewohnern <strong>und</strong> allen internen <strong>und</strong> externen<br />
Beteiligten für Ihr Verständnis <strong>und</strong> Engagement<br />
bedanken! In diesem Jahr wurde die Modernisierung<br />
des Altenheims Eicken abgeschlossen <strong>und</strong><br />
auch die ersten Wohnbereiche im Altenheim<br />
Rheindahlen verbreiten bereits eine frische <strong>und</strong><br />
helle Atmosphäre, die zeigen, dass sich der<br />
Einsatz lohnt!<br />
Trotz der Bauarbeiten bleibt die Welt drum<br />
herum nicht stehen: Jeden Tag gilt es neu, den<br />
Alltag in den Altenheimen im Sinne der Bewohner<br />
zu gestalten. Darüber hinaus wurden in diesem<br />
Jahr wieder Bewohner, Angehörige <strong>und</strong><br />
MitarbeiterInnen zur Qualität unserer Dienstleistung<br />
befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung<br />
wurden transparent <strong>und</strong> offen diskutiert <strong>und</strong> in<br />
Aktionsplanungen umgesetzt. Neue Angebote für<br />
Bewohner wurden entwickelt <strong>und</strong> Vorgesetzte<br />
<strong>und</strong> MitarbeiterInnen bildeten sich viele St<strong>und</strong>en<br />
fort, um den Anforderungen der Zukunft gewachsen<br />
zu bleiben.<br />
In der Sozial-Holding arbeiten Menschen für<br />
Menschen. Die Unternehmensverantwortlichen<br />
tragen dabei nicht nur die Verantwortung für mehr<br />
als 1000 K<strong>und</strong>en, sondern auch für fast 900<br />
Beschäftigte. Und so war es auch für mich als<br />
Geschäftsführer kein leichtes Jahr, denn außerhalb<br />
der Altenheime ist ebenfalls viel in Bewegung.<br />
Wachsender Kostendruck <strong>und</strong> unsichere<br />
Rahmenbedingungen in der Sozialpolitik machen<br />
sich in allen Geschäftsbereichen bemerkbar <strong>und</strong><br />
so mussten in diesem Jahr gr<strong>und</strong>legende <strong>und</strong><br />
zum Teil auch schwere Entscheidungen getroffen<br />
werden.<br />
Bei allen Schwierigkeiten können wir aber positiv<br />
in die Zukunft blicken, denn schon die (kleine)<br />
Auswahl der Themen, die sich in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
wieder findet, zeigt, wie viel wir gemeinsam zu leisten<br />
im Stande sind:<br />
Die Überlegungen zur Verbesserung der<br />
Bewohnerzufriedenheit im Euregio-Projekt tragen<br />
in der Praxis Früchte. Wie wir es schaffen, die<br />
Ziele der Charta zu den Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />
hilfe- <strong>und</strong> pflegebedürftiger Menschen im Alltag<br />
umzusetzen, beschäftigt uns nicht nur in der internen<br />
Diskussion um ein alltagstaugliches Leitbild,<br />
sondern auch extern mit anderen Trägern aus<br />
ganz Deutschland. Welchen Vorsprung die<br />
Innovationskraft der Sozial-Holding bietet, zeigen<br />
gemeinsame Projekte der BQG <strong>und</strong> Bildungs-<br />
GmbH <strong>und</strong> auch das Vorschlagswesen zeugt<br />
davon, wie viele gute <strong>und</strong> kluge Köpfe hier arbeiten.<br />
Bei all diesen Anstrengungen muss jede <strong>und</strong><br />
jeder auch auf seinen Kopf <strong>und</strong> Körper achten<br />
<strong>und</strong> sich auch mal selbst pflegen. Neue Möglichkeiten,<br />
ges<strong>und</strong>heitlich aktiv zu werden, bietet die<br />
neu gegründete Betriebssportgemeinschaft der<br />
Sozial-Holding <strong>und</strong> auch das Angebot der<br />
„Massage“ am Arbeitsplatz werden wir Ihnen im<br />
nächsten Jahr weiterhin kostenfrei zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Am Ende eines anstrengenden aber auch erfolgreichen<br />
Jahres möchte ich mich herzlich bei jeder<br />
einzelnen Mitarbeiterin für ihren. <strong>und</strong> jedem einzelnen<br />
Mitarbeiter für seinen Einsatz bedanken!<br />
Ebenso danke ich allen internen <strong>und</strong> externen<br />
Partnern, die uns auch in diesem Jahr wieder so<br />
engagiert <strong>und</strong> zuverlässig begleitet haben.<br />
Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> Ihren Familien ein frohes<br />
Weih<strong>nach</strong>tsfest <strong>und</strong> ein gutes <strong>und</strong> vor allem<br />
ges<strong>und</strong>es Jahr 2008!<br />
Ihr<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
4
EFQM-Kriterium:<br />
Was ist das?<br />
Befähiger<br />
Ergebnisse<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Führung<br />
Politik <strong>und</strong><br />
Strategie<br />
Prozesse<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Schlüssel-<br />
Ergebnisse<br />
Partnerschaften<br />
& Ressourcen<br />
Innovation <strong>und</strong> Lernen<br />
Gesellschaftsbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Abb.:<br />
Das Modell der<br />
Europäischen Stiftung<br />
für<br />
Qualitätsmanagement<br />
(engl.: European<br />
Fo<strong>und</strong>ation for Quality<br />
Management – kurz :<br />
EFQM)<br />
Liebe Leser<strong>innen</strong> <strong>und</strong> Leser,<br />
viele weitere Informationen zum Qualitätsmanagementmodell<br />
der EFQM finden Sie in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> der So(Ho)isses! <strong>und</strong> im Internet unter<br />
www.deutsche-efqm.de (Deutsches EFQM-Center)<br />
oder www.dgq.de (Deutsche Gesellschaft für<br />
Qualität e.V.)<br />
Alle übrigen <strong>Ausgabe</strong>n von So(Ho)isses! <strong>und</strong><br />
des Qualitätsberichtes der Altenheim GmbH<br />
finden Sie auch auf unserer Internetseite.<br />
www.Sozial-Holding.de<br />
5 SO(HO) NAH DRAN
Neues Leitbild für die<br />
Arbeit in den Altenheimen<br />
EFQM<br />
Politik <strong>und</strong><br />
Strategie<br />
5 Jahre ist das erste Leitbild der Altenheim GmbH<br />
nun schon alt. Wenn man sich die Entwicklung in<br />
der Altenhilfe anschaut, dann sind 5 Jahre eine<br />
lange Zeit. Denn anders als in der Presse <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeit (leider) dargestellt, hat sich die<br />
Qualität z.B. mittels Standards, Befragungen,<br />
Fortbildungen <strong>und</strong> gezielten Aktionsplanungen in<br />
der Altenpflege noch nie so systematisch entwikkelt<br />
wie heute. Neben der sachk<strong>und</strong>igen Pflegeplanung<br />
<strong>und</strong> –dokumentation <strong>und</strong> der Implementierung<br />
<strong>und</strong> routinierten Anwendung der pflegerischen<br />
Expertenstandards dürfen aber vor allem<br />
die Menschen nicht vergessen werden: Es geht in<br />
unserer Arbeit um die Bewohner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en,<br />
die bei uns ihren Alltag leben! Welche Erwartungen<br />
stellen sie an uns <strong>und</strong> unsere Arbeit? Welche<br />
Forderungen müssen wir erfüllen? Denn schließlich<br />
zahlen die Bewohner sehr viel Geld für einen<br />
Pflegeplatz. Haben wir das nötige Bewusstsein,<br />
den alten Menschen im Alltag immer mit Respekt<br />
<strong>und</strong> Offenheit zu begegnen?<br />
Das sind die Fragen, die wir bei der Entwicklung<br />
eines neuen Leitbildes stellen <strong>und</strong> beantworten<br />
müssen. Wir haben Visionen <strong>und</strong> Ziele, die<br />
wir für die Bewohner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in Zukunft erreichen<br />
wollen. Wie wir dies in der täglichen Arbeit<br />
gemeinsam umsetzen wollen <strong>und</strong> welche<br />
Haltung wir dabei teilen müssen, das legt<br />
das Leitbild für alle fest. Das Leitbild muss<br />
klar die Richtung vorgeben, sodass es auch<br />
tatsächlich in der täglichen Arbeit leiten kann<br />
– auch in schwierigen Situationen, bei<br />
Zeitdruck <strong>und</strong> wachsenden Anforderungen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns eine ernsthafte<br />
<strong>und</strong> spannende Auseinandersetzung bei<br />
der Entwicklung des neuen Leitbildes, denn<br />
darin drückt sich aus, wo wir in 5 Jahren sein<br />
werden!<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Geschäftsführer<br />
Frau Birkenbeil, was erhoffen Sie als<br />
Geschäftsleiterin sich als erstes greifbares<br />
Ergebnis, wenn das neue Leitbild für die<br />
Altenheime GmbH fertig ist?<br />
Bernhild Birkenbeil: Dass uns das Leitbild im<br />
wahrsten Sinne des Wortes bewegt! Das Leitbild<br />
soll nicht als eine abgeschlossene Sache behandelt<br />
werden. Es soll kritisch <strong>und</strong> emotional diskutiert<br />
werden <strong>und</strong> nicht nur bei den MitarbeiterInnen,<br />
sondern auch bei BewohnerInnen <strong>und</strong><br />
Angehörigen in aller M<strong>und</strong>e sein. Bei dieser<br />
Diskussion unterstützt uns Roland Weigel. Er ist<br />
Organisationsberater in der Sozialwirtschaft <strong>und</strong><br />
kennt uns <strong>und</strong> unser Unternehmen seit langem.<br />
Was möchten Sie tun, um diese Diskussion in<br />
Gang zu setzen, damit das Leitbild nicht nur<br />
auf Papier bleibt?<br />
Birkenbeil: Zunächst gibt es das Leitbild noch gar<br />
nicht auf Papier, jedenfalls nicht auf Hochglanzpapier.<br />
Bisher gibt es einen Entwurf, der an manchen<br />
Stellen bewusst provozierend formuliert ist.<br />
Damit wollen wir zusammen mit den verantwortlichen<br />
Kollegen in den Einrichtungen<br />
eine kontroverse<br />
6
<strong>und</strong> vor allem konstruktive Auseinandersetzung<br />
auf den Weg bringen.<br />
Roland Weigel: Wir wollen von den Mitarbeitern<br />
wissen, wo es leicht fällt, die an sie gestellten<br />
Anforderungen zu erfüllen. Wir wollen aber auch<br />
von den Mitarbeitern <strong>und</strong> Leitungsverantwortlichen<br />
wissen, wo es schwierig ist. Was macht<br />
dieses Schwierige aus; was sind die Konflikte im<br />
Alltag? Diese Schwierigkeiten <strong>und</strong> Konflikte müssen<br />
transparent gemacht werden – <strong>nach</strong> <strong>innen</strong><br />
<strong>und</strong> außen. Dafür müssen sie greifbar gemacht<br />
werden <strong>und</strong> klar benannt werden. Das heißt auch:<br />
Schön klingende Phrasen, wie man sie aus vielen<br />
Leitbildern kennt, bringen uns nicht weiter.<br />
Vielmehr müssen wir darüber sprechen, was ein<br />
Gr<strong>und</strong>satz wie z.B. „Hier haben Menschen<br />
Anspruch auf Intim- <strong>und</strong> Privatsphäre“<br />
ganz<br />
konkret im Alltag bedeutet? Was heißt das für die<br />
Arbeit der Hauswirtschaftskraft oder des<br />
Hausmeisters?<br />
Sie sprechen das Thema Gr<strong>und</strong>sätze an.<br />
Welche Bedeutung hat ein Gr<strong>und</strong>wertekatalog<br />
wie die „Charta der Rechte hilfe- <strong>und</strong> pflegebedürftiger<br />
Menschen“, die in diesem Jahr<br />
vom Seniorenministerium veröffentlicht<br />
wurde, für die Leitbildentwicklung?<br />
Weigel: Die Charta beinhaltet die wesentlichen<br />
Aussagen zu Gr<strong>und</strong>werten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>rechten<br />
alter <strong>und</strong> pflegebedürftiger Menschen. Selbstverständlich<br />
gelten diese auch für die Bewohner <strong>und</strong><br />
deren Angehörige in den Einrichtungen der<br />
Sozial-Holding. Das klingt erst einmal trivial. Die<br />
Charta muss aber auch immer die Referenz für<br />
das Leitbild einer Altenhilfeeinrichtung sein. Das<br />
versucht die Holding jetzt über einen Projektprozess<br />
mit anderen Trägern <strong>und</strong> Einrichtungen zum<br />
Thema zu machen. Dabei zeigt sich, dass es<br />
ganz <strong>und</strong> gar nicht einfach ist,<br />
diese Gr<strong>und</strong>werte <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>sätze in den konkreten<br />
Alltag einer Altenhilfeeinrichtung<br />
zu übertragen.<br />
Wie sieht das in der Praxis<br />
aus?<br />
Weigel: Es geht darum zu fragen,<br />
wo im Alltag Gr<strong>und</strong>werte<br />
eine Rolle spielen <strong>und</strong> wo diese<br />
Gr<strong>und</strong>werte zu Konflikten führen.<br />
Nehmen wir ein Beispiel: Ein an<br />
Diabetes erkrankter Mensch muss<br />
auf seinen Zuckerspiegel achten. Die<br />
Mitarbeiter haben auch die Aufgabe ihn<br />
dabei zu unterstützen. Wenn nun ein<br />
Diabetiker ein Stück Schwarzwälderkirschtorte<br />
essen möchte, dann ist das<br />
etwas, was zum selbstbestimmten, würdevollen<br />
Leben gehört. Die Mitarbeiter haben<br />
7 SO(HO) NAH DRAN
Bernhild Birkenbeil,<br />
Geschäftsleiterin<br />
Altenheim GmbH <strong>und</strong><br />
Roland Weigel,<br />
Konkret Consult Ruhr<br />
aber auch im Kopf, dass Schwarzwälderkirschtorte<br />
für diesen Diabetiker mit den hohen<br />
Zuckerwerten unges<strong>und</strong> ist. Was ist nun zu tun?<br />
Genuss der Ges<strong>und</strong>heit opfern oder andersrum?<br />
Das ist zum Beispiel eine Situation, die von<br />
Mitarbeiter<strong>innen</strong> <strong>und</strong> Mitarbeitern sehr kritisch<br />
erlebt wird, denn es stehen zwei Gr<strong>und</strong>werte im<br />
Widerspruch zueinander: Der Gr<strong>und</strong>wert,<br />
geschützt <strong>und</strong> sicher zu sein <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>wert,<br />
selbstbestimmt <strong>und</strong> genussorientiert leben zu<br />
können.<br />
Kann ein Leitbild den Mitarbeiter<strong>innen</strong> in so<br />
einer Situation eine Handlungssicherheit<br />
geben?<br />
Birkenbeil: Handlungssicherheit sicher nicht in<br />
allen Situationen, aber Orientierung dafür, was in<br />
besonderen Situationen das angebrachte<br />
Handeln wäre, das kann <strong>und</strong> soll ein Leitbild<br />
geben. Unser Ziel ist es, die Diskussion über<br />
genau diese kritischen Situationen in Gang zu<br />
bringen, für die es bisher häufig an Orientierung<br />
fehlt. Es gibt da keine endgültigen Antworten -<br />
aber immerwährende Fragen. Und diese Fragen<br />
auch offen zu stellen <strong>und</strong> zu diskutieren, das ist<br />
es, was wir fördern möchten <strong>und</strong> wofür wir einen<br />
Raum schaffen wollen.<br />
Weigel: Ein Leitbild hat keine Antwort auf jede<br />
Frage des Alltags. Wenn es gut ist, provoziert ein<br />
Leitbild Fragen <strong>und</strong> damit eine Auseinandersetzung.<br />
Es ist darüber hinaus so etwas wie ein<br />
Wertemaßstab aus dem ich Antworten auf diese<br />
Fragen ableite. Aus diesem Wertekatalog lassen<br />
sich dann auch Prioritäten ableiten. Die Prioritäten<br />
der letzten Jahre lagen sehr eindeutig <strong>und</strong><br />
sehr einseitig bei der Pflegefachlichkeit in der stationären<br />
Versorgung. Das ist <strong>und</strong> bleibt auch ein<br />
ganz zentraler Aspekt. Aber dazu gehört es auch,<br />
Alltag <strong>und</strong> Lebenswelten zu gestalten. Das betrifft<br />
sowohl die Mitarbeiter, die ihren Beitrag leisten,<br />
als auch die Bewohner, die Ihren Wünschen,<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Forderungen in ihrem täglichen<br />
Leben auch in einer Institution Geltung verschaffen<br />
müssen. Und sie müssen dies auch können,<br />
das heißt sie brauchen die Kompetenz <strong>und</strong> die<br />
Gelegenheit dazu, sowie Menschen, die sie ernst<br />
nehmen. Unser Ziel ist es, mit einem Leitbild<br />
Mitarbeiter, Angehörige <strong>und</strong> Bewohner auf<br />
Augenhöhe zu bringen.<br />
Wird die Diskussion <strong>und</strong> die Arbeit erschwert<br />
durch Schlagzeilen über „Pflegeschande“ <strong>und</strong><br />
„Pflegeskandal“, wie sie <strong>nach</strong> der Veröffentlichung<br />
des MDK Berichts zu lesen waren?<br />
Birkenbeil: Mich ärgert das schlechte Image in der<br />
Öffentlichkeit für all die MitarbeiterInnen, die täglich<br />
gute Arbeit leisten! Die Arbeit am Leitbild erschwert<br />
es aber nicht, sondern befördert es eher.<br />
Es macht Gespräch <strong>und</strong> Auseinandersetzung notwendig.<br />
Ich denke da an die Mitarbeitergespräche,<br />
die Herr Wallrafen-Dreisow in allen Einrichtungen<br />
als Reaktion auf diese Schlagzeilen<br />
geführt hat. Derartige Schlagzeilen erschweren<br />
uns die Arbeit <strong>nach</strong> draußen, aber für die interne<br />
Diskussion ist das eher förderlich.<br />
Kann ein Leitbild dazu beitragen die Vorbehalte<br />
in der Öffentlichkeit abzubauen?<br />
Birkenbeil: Ja, wenn ein Leitbild uns gemeinsam<br />
zu guter Arbeit leitet, denn die wird auch in der<br />
Öffentlichkeit wahrgenommen.<br />
Frau Birkenbeil, Herr Weigel, herzlichen Dank<br />
für das Gespräch<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
8
Land NRW fördert Projekt der Altenheime<br />
der Stadt Mönchengladbach<br />
<strong>Transparenz</strong> schafft Vertrauen - K<strong>und</strong>enorientierter Qualitätsbericht<br />
Seit Jahren arbeitet die Sozial-Holding Mönchengladbach<br />
daran, ihre Arbeit <strong>und</strong> ihre Leistungen<br />
transparenter zu machen. <strong>Transparenz</strong> ist kein<br />
Selbstzweck sondern soll die Qualität für die<br />
Bewohner <strong>und</strong> deren Angehörigen verständlich<br />
<strong>und</strong> <strong>nach</strong>vollziehbar machen. Jetzt fördert das<br />
Land NRW ein Projekt, an dem neben den<br />
Altenheimen der Stadt Mönchengladbach noch<br />
neun weitere Träger für 12 Monate an einer<br />
neuen Form von Qualitätsberichten arbeiten. Im<br />
Oktober nächsten Jahres sollen die „Produkte“<br />
der Öffentlichkeit präsentiert werden!<br />
Bestehende Qualitätsberichte sind vielfach<br />
unübersichtlich, unverständlich <strong>und</strong> expertenorientiert.<br />
Pflegebedürftige <strong>und</strong> deren Angehörigen<br />
finden darin selten<br />
Antworten auf ihrer<br />
dringendsten Fragen.<br />
Das hat damit<br />
zu tun, dass heutige<br />
Berichte nicht aus der Perspektive der Nutzer verfasst<br />
sind, sondern die Perspektive des Gesetzgebers<br />
<strong>und</strong> der Kostenträger bedienen.<br />
Wie erleben Senioren <strong>und</strong> ihre Angehörigen die<br />
Altenpflege? Was ist ihnen wichtig? Was ist für sie<br />
eigentlich Qualität? Welche Informationen benötigen<br />
sie, um eine Einrichtung oder einen Dienst<br />
beurteilen zu können <strong>und</strong> sich für ein Angebot zu<br />
entscheiden? Das Projekt „K<strong>und</strong>enorientierter<br />
Qualitätsbericht“ tut das Nahe liegende. Das was<br />
sich eigentlich von selbst verstehen müsste: es<br />
fragt die Betroffenen, es fragt <strong>nach</strong> der Sicht der<br />
K<strong>und</strong>en. Aus ihrer Sicht heraus versucht es<br />
Antworten zu formulieren. Antworten auf die<br />
Fragen, die die Senioren <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />
wirklich bewegen.<br />
Über <strong>Transparenz</strong> in der Pflege kann man nicht<br />
diskutieren, ohne sich die Situation der<br />
Betroffenen klar zu machen.<br />
Betroffenen klar zu machen. Deshalb geht die<br />
Sozial-Holding einen Weg, der es nicht allein den<br />
Experten bei den Spitzenverbänden, bei den<br />
Pflegekassen <strong>und</strong> der Wissenschaft überlassen<br />
will, festzulegen was Qualität in der Pflege eigentlich<br />
ist.<br />
Und es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu.<br />
Die Diskussion um die Altenpflege in Deutschland<br />
setzt in den letzten Jahren immer einseitiger auf<br />
mehr Kontrollen. Dabei gerät völlig aus dem Blick,<br />
dass in der Pflege hervorragende Fachleute<br />
arbeiten. Dass wir in vielen Heimen <strong>und</strong> Diensten<br />
eine sehr gute, sehr menschliche Pflege haben.<br />
Selbstverständlich soll es auch in Zukunft noch<br />
Kontrollen geben, aber es geht um eine gr<strong>und</strong>legende<br />
Neuorientierung im Umgang mit den<br />
Einrichtungen <strong>und</strong><br />
deren Qualität. Die<br />
Kompetenz der Menschen,<br />
die täglich in<br />
der Pflege arbeiten,<br />
ist unverzichtbar <strong>und</strong> braucht mehr Wertschätzung<br />
durch die Öffentlichkeit. Diese Öffentlichkeit<br />
begegnet den Pflegenden heute mit einer Art<br />
Generalverdacht. Dieses Misstrauen ist nicht<br />
berechtigt. Das tut den vielen Frauen <strong>und</strong><br />
Männern, die diese schwere <strong>und</strong> menschlich so<br />
anspruchsvolle Arbeit gut machen, bitter Unrecht.<br />
Deshalb wird im Projekt der „K<strong>und</strong>enorientierte<br />
Qualitätsbericht“ nicht irgendwo im Expertenzirkel<br />
am grünen Tisch zusammengeschrieben sondern<br />
vor Ort in den Heimen formuliert. Wie erleben die<br />
K<strong>und</strong>en die fremde Welt Pflegeheim, was müssen<br />
sie wissen, um dort ihren Platz zu finden, was<br />
können sie erwarten, was ist ihr gutes Recht, wo<br />
haben sie unrealistische Vorstellungen. Vorurteile<br />
geraten in Bewegung <strong>und</strong> es werden auch<br />
Wünsche geweckt.<br />
Über <strong>Transparenz</strong> in der Pflege kann man nicht<br />
diskutieren, ohne sich klar zu machen, um wen es<br />
hier eigentlich geht. Ohne sich die Situation der<br />
Die Pflege ist kein 24-St<strong>und</strong>en-Animationsprogramm,<br />
wo man den eigenen Kopf an der<br />
Rezeption abgibt. Was aber auch heißt, dass das<br />
EFQM<br />
Politik <strong>und</strong><br />
Strategie<br />
9<br />
SO(HO)<br />
NAH DRAN
Leben nicht beim Einzug aufhört. Dass die<br />
Bewohner <strong>und</strong> ihre Angehörigen oft viel mehr<br />
Freiheit <strong>und</strong> Gestaltungsspielräume haben, als<br />
die meisten annehmen würden. Dass in vielen<br />
Häusern viel mehr gelebt als gepflegt wird.<br />
Das Ziel ist eine neue Art von Qualitätsberichten,<br />
die beim Leben in den Einrichtungen beg<strong>innen</strong>,<br />
bei den Wünschen <strong>und</strong> Sorgen der Menschen,<br />
bei den kleinen, großen Dingen wie der Sitzordnung<br />
beim Essen oder großen, kleinen Dingen zu<br />
denen zum Beispiel das Klopfen an der Zimmertür<br />
gehört.<br />
Bei den Qualitätsberichten geht es in erster Linie<br />
darum, dass es den Einrichtungen besser gelingt,<br />
den K<strong>und</strong>en zu vermitteln, dass sie gut <strong>und</strong> kompetent<br />
im „Lebensraum Altenheim“ aufgehoben<br />
sind, dass ihre Fragen, ihre Sorgen <strong>und</strong> Ängste,<br />
sowie ihre Sichtweisen ernst genommen werden.<br />
Mit dem Projekt K<strong>und</strong>enorientierter Qualitätsbericht<br />
schwimmt die Sozial-Holding bewusst<br />
gegen den Strom der politischen Diskussion, wo<br />
die Stimmung eher in die Richtung von noch mehr<br />
Kontrolle <strong>und</strong> Regelung geht. Mit ihren Qualitätsberichten<br />
können die beteiligten Pflegeprofis<br />
beweisen, dass sie tatsächlich mehr Vertrauen<br />
<strong>und</strong> eine gewichtigere Stimme in der Qualitätsdebatte<br />
verdient haben.<br />
Begleitet wird das Projekt von:<br />
Konkret Consult Ruhr GmbH<br />
Ansprechpartner: Roland Weigel<br />
Munscheidstr. 14<br />
45886 Gelsenkirchen<br />
Tel. 0209 / 1671250<br />
Fax 0209 / 1671251<br />
Weigel@kcr-net.de<br />
wwsc Märkte <strong>und</strong> Medien GmbH<br />
Ansprechpartner: Carsten Tesch<br />
Eduard-Rosenthal-Str. 30<br />
99423 Weimar<br />
Tel. 03643 / 900 5-0<br />
Fax 03643 / 900 5-20<br />
Contact@wwsc.de<br />
10
Wohnbereichsleitungen wollen es<br />
genau wissen<br />
Selbstbewusster Umgang mit den Ergebnissen der Benchmarkingbefragung<br />
Bereits seit Jahren werden die Bewohner,<br />
Angehörigen <strong>und</strong> die Mitarbeiter in den Altenheimen<br />
schriftlich befragt. Die Befragungsergebnisse<br />
werden anschließend im Benchmarkingkreis<br />
mit r<strong>und</strong> 20 anderen Altenhilfeeinrichtungen<br />
aus NRW verglichen. In <strong>2007</strong> wurden diese<br />
Befragungen erstmalig wohnbereichsbezogen<br />
durchgeführt. Das heißt: Die Rückmeldungen<br />
konnten nicht nur dem jeweiligen Haus, sondern<br />
unmittelbar den einzelnen Bereichen zugeordnet<br />
werden. Dies führt auch dazu, dass die<br />
Wohnbereiche direkt miteinander verglichen werden<br />
können.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der kleinen Zahl an Fragebögen, die in<br />
den jeweiligen Gruppen ausgewertet wurden, war<br />
klar, dass mit den statistischen Ergebnissen vorsichtig<br />
umgegangen werden muss. Deshalb<br />
wurde bereits im Vorfeld mit den Betriebsräten<br />
überlegt, wie in jedem Fall die Anonymität des<br />
oder der Einzelnen gewahrt werden könnte.<br />
Dennoch blieben Bedenken, ob der direkte<br />
Vergleich zwischen den Wohnbereichen nicht<br />
auch mit Befürchtungen oder Konkurrenzgefühlen<br />
bei den jeweiligen Verantwortlichen verb<strong>und</strong>en<br />
sein könnte. Gr<strong>und</strong> genug, mit Hilfe eines<br />
Briefinterviews bei den Wohnbereichsleiter<strong>innen</strong><br />
<strong>und</strong> –leitern einmal <strong>nach</strong>zufragen:<br />
Wie bewerten Sie diese Form der Befragung<br />
im Nachhinein?<br />
Positiv, weil:<br />
„Es kann individuell auf einen Bereich geschaut<br />
<strong>und</strong> dann dort gezielt an Verbesserungen gearbeitet<br />
werden.“<br />
„..für jeden Wohnbereich eine individuell angepasste<br />
Aktionsplanung erstellt werden konnte.“<br />
„..ich dadurch erkennen konnte, wo auf meinem<br />
Wohnbereich Defizite sind, die geklärt bzw. besei-<br />
tigt werden müssen.“<br />
„…auch seitens der Angehörigen <strong>und</strong> Betreuer<br />
neue Anregungen für die Wohnbereiche kamen.“<br />
„Da die Befragung wohnbereichsweise durchgeführt<br />
wurde, ist die <strong>Transparenz</strong> größer.“<br />
„Die Fragen waren gezielter, diese Rückmeldung<br />
kam auch von Mitarbeitern.“<br />
Negativ, weil:<br />
„..die Bedingungen auf den jeweiligen Bereichen<br />
nicht identisch waren.“<br />
„Es könnte daraus eine negative Konkurrenz zwischen<br />
den Wohnbereichen entstehen. Die<br />
Befürchtung hat sich nicht bestätigt.“<br />
Gab es auch Ängste <strong>und</strong> Befürchtungen<br />
<strong>und</strong> wenn ja, wie sehen Sie es jetzt?<br />
„Ängste im Vorfeld: Aufkommen von Kon-kurrenzgedanken.<br />
Im Nachhinein: Es wurde festgestellt, dass<br />
diese Gedanken unbegründet waren.“<br />
„Befürchtung, dass von den<br />
Mitarbeitern nicht der gesamte Zeitraum,<br />
sondern vorwiegend die letzten<br />
Monate beurteilt werden.“<br />
„Befürchtungen in den Teams<br />
bestanden, da <strong>nach</strong> dem<br />
Empfinden der Mitarbeiter-<br />
Innen die Befragungsteilnehmer<br />
überschaubarer<br />
wurden“<br />
Was haben Sie konkret<br />
für Ihren Wohnbereich<br />
aus der<br />
EFQM<br />
Führung<br />
11<br />
SO(HO)<br />
NAH DRAN
nahmen zur Abstellung getroffen worden sind.“<br />
„Ich habe mich zum Teil in meiner Arbeit bestätigt<br />
gesehen. Was aber noch wichtiger ist, dass<br />
anhand der Potentialanalyse im Leitungsteam<br />
gemeinsam die Aktionsplanung erarbeitet wurde.“<br />
„In den bereichsbezogenen Ergebnissen zeigten<br />
sich die speziellen Stärken <strong>und</strong> Schwächen der<br />
Teams. Die Ergebnisse der Befragung wurden in<br />
den Teams vorgestellt, daraus ergaben sich dann<br />
entsprechende Aktionsplanungen bzw. Teamsupervision.“<br />
Befragung gelernt? Was machen Sie konkret<br />
damit? (Evtl. Beispiele)<br />
„In unserem Altenheim wurde für jeden<br />
Wohnbereich eine individuelle, auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse abgestimmte Aktionsplanung gemeinschaftlich<br />
im Team entwickelt. Die Aktionen<br />
werden zeitnah umgesetzt.“<br />
„Eine Aktionsplanung für den Bereich aus den<br />
Ergebnissen resultierend.“<br />
„Alle Bewohner werden alle 3 Monate von der<br />
Wohnbereichsleitung befragt, die Ergebnisse im<br />
Team vorgestellt <strong>und</strong> die Probleme besprochen.“<br />
„<strong>Transparenz</strong> in unserer Arbeit lässt Angehörige<br />
viele Dinge besser verstehen. Offener Umgang<br />
mit Beschwerdemanagment.“<br />
Auch an diesen Antworten zeigt sich, mit welcher<br />
Offenheit, Erfahrung <strong>und</strong> Motivation die<br />
Altenheime mittlerweile die Benchmarkingbefragungen<br />
zur Qualitätsentwicklung in der täglichen<br />
Arbeit zu nutzen wissen. Dabei sind sie auf einem<br />
guten Weg. Das zeigt der Vergleich (= Benchmark)<br />
mit den r<strong>und</strong> 20 Altenhilfeeinrichtungen aus<br />
NRW, die zeitgleich ebenfalls Befragungen durchführen.<br />
Zudem gab es in diesem Jahr im Rahmen<br />
des Euregio-Projekts „mbb- Messen-bewertenbesser<br />
werden“ erstmalig den direkten Vergleich<br />
mit Altenheimen aus Venlo. Insbesondere bei den<br />
Bewertungen der Bewohner <strong>und</strong> Angehörigen zur<br />
individuellen Betreuung <strong>und</strong> Selbstbestimmung<br />
brauchen die Städtischen Altenheime den Vergleich<br />
mit den Niederlanden nicht zu scheuen. Ein<br />
Ergebnis, auf das insbesondere auch die Wohnbereichsleitungen<br />
<strong>und</strong> ihre MitarbeiterInnen stolz<br />
sein können.<br />
Gisela Bausch-Weis<br />
Abteilung Projekte <strong>und</strong> Qualität<br />
„Es ist sehr wichtig, dass auf Beschwerden von<br />
Angehörigen eingegangen wird <strong>und</strong> die Angehörigen<br />
dann entsprechend Mitteilung erhalten,<br />
wie der Fehler beseitig wird, bzw. welche Maß-<br />
12
Das ist halt Demokratie<br />
Die Bewohner des städtischen Altenheims Eicken<br />
haben einen neuen Heimbeirat gewählt<br />
Prozesse <strong>und</strong><br />
k<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
In Sachen Wahlen ist Wilfried Hörstmann nahezu<br />
ein Profi. „Ich habe früher bei politischen Wahlen<br />
als Wahlhelfer <strong>und</strong> Wahlausschussvorsitzender<br />
mitgewirkt“, berichtet der Bewohner des<br />
Altenheims Eicken, während er als Wahlhelfer<br />
Stimmzettel für die Heimbeiratswahl ausgibt.<br />
Obwohl er erst seit September in Eicken wohnt,<br />
kandidiert Hörstmann für einen der fünf Plätze im<br />
Heimbeirat. „Ich habe mich immer für meine<br />
Mitmenschen interessiert <strong>und</strong> ich möchte gerade<br />
denen, die sich nicht artikulieren können, gerne<br />
behilflich sein“, sagt Hörstmann. Insgesamt können<br />
die Bewohner des Hauses aus acht<br />
Kandidaten den neuen Heimbeirat wählen. „Die<br />
Wahlen zum Heimbeirat finden gemäß des<br />
Heimgesetzes alle zwei Jahre statt. Jeder<br />
Bewohner des Altenheims darf wählen <strong>und</strong> hat<br />
fünf Stimmen“, erläutert Marlies Werner,<br />
Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes in Eicken.<br />
Selbstverständlich ist die Wahl geheim. Darum ist<br />
die Cafeteria des Altenheims an diesem<br />
Nachmittag auch zum Wahllokal umgestaltet, mit<br />
Wahlkabinen <strong>und</strong> einer versiegelten Wahlurne.<br />
Unterstützt wird die Durchführung der Wahl durch<br />
die Auszubildenden des Kurses 16 des<br />
Fachseminars für Altenpflege.<br />
Theo Berger, Geschäftsleiter der Bildungs<br />
GmbH, freut sich, dass die angehenden<br />
Altenpfleger/<strong>innen</strong> als freiwillige Wahlhelfer ganz<br />
praktisch die Selbstbestimmung in den<br />
Altenheimen kennen lernen <strong>und</strong> offensichtlich<br />
auch viel Spaß an der Wahl haben. Doch auch<br />
hier stehen die Bewohner im Mittelpunkt, wie beispielsweise<br />
Dr. Erwin Oppermann: Er kandidiert<br />
für den Heimbeirat <strong>und</strong> ist ebenso wie Herr<br />
Hörstmann als Wahlhelfer an der Durchführung<br />
der Wahl beteiligt. Auch Dr. Oppermann ist in<br />
Sachen Wahlen ein Experte: „Ich war als Arzt von<br />
Wahlhelferpflichten befreit. Ich war aber in meiner<br />
Heimatstadt Duisburg in einer Partei aktiv. Am<br />
Wahltag bin ich oft durch die Wahllokale gegangen<br />
<strong>und</strong> habe geguckt, wie es läuft“, berichtet er.<br />
Bis 17 Uhr haben die Bewohner des Hauses Zeit,<br />
ihre Stimme in der Cafeteria abzugeben. Damit<br />
auch wirklich jeder die Gelegenheit hat, zu wählen,<br />
besuchen die Mitarbeiter<strong>innen</strong> des Sozialen<br />
Dienstes <strong>und</strong> die Freiwilligen der Bildungs- GmbH<br />
die Bewohner, die ihr Zimmer nicht verlassen<br />
können. Als das Wahllokal geschlossen wird<br />
haben 80 von 131 Bewohnern abgestimmt.<br />
Marlies Werner ist mit der Wahlbeteiligung zufrieden:<br />
„Die schwankt immer abhängig von der<br />
Bewohnerstruktur. Dieses Mal haben aber mehr<br />
Bewohner gewählt, als in den Jahren zuvor.“ Für<br />
Werners Kollegin Pia Hermann-Hilberg ist der<br />
Gr<strong>und</strong> für die hohe Wahlbeteiligung klar: „Die<br />
Veranstaltungen im Haus sind gut besucht <strong>und</strong><br />
die Leute kennen sich <strong>und</strong> die Kandidaten, deshalb<br />
haben dieses Jahr viele ganz bewusst<br />
gewählt“, erläutert sie, während die Stimmen ausgezählt<br />
werden.<br />
Um kurz vor sechs steht dann der neue<br />
Heimbeirat fest. Dr. Oppermann <strong>und</strong> Wilfried<br />
Hörstmann haben es geschafft. Gemeinsam mit<br />
Hannelore Clemens, Anna Nolte <strong>und</strong> Katharina<br />
Pasch bilden sie den neuen Heimbeirat. In den<br />
nächsten zwei Jahren werden sie die Interessen<br />
der BewohnerInnen des Altenheims Eicken vertreten.<br />
Sie werden an allen Entscheidungen im<br />
Haus mitwirken. So wurde beispielsweise in diesem<br />
Jahr eine Änderung der Reinigungszeiten in<br />
allen Altenheimen auf Initiative der Bewohner<br />
über die Heimbeiräte rückgängig gemacht.<br />
Hermann-Hilberg denkt unterdessen an die ebenfalls<br />
engagierten, aber diesmal unterlegenen<br />
Kandidaten: „Der ein oder andere wird sicher<br />
unglücklich sein, aber das ist halt Demokratie.“<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
13 SO(HO) NAH DRAN
Kluge Köpfe werden belohnt<br />
Innerbetriebliches Vorschlagswesen vereinfacht<br />
Frank Janz,<br />
Stellvertretender<br />
Personalleiter<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
Kennen Sie diese Situation? Sie haben eine lekkere<br />
Suppe gekocht, sie aus dem Kochtopf in<br />
eine Schüssel umgefüllt <strong>und</strong> auf dem Weg zum<br />
Esstisch schwappt die Suppe über. Ähnliche<br />
Situationen kannten auch die MitarbeiterInnen in<br />
den Altenheimen der Sozial-Holding. Häufig<br />
schwappte der Samstagseintopf beim Transport<br />
in den flachen GN-Behältern im Bankettwagen<br />
über. Dann war auf den Wohnbereichen erst einmal<br />
putzen <strong>und</strong> wischen angesagt. Ein Zustand,<br />
mit dem sich Robert Kirberich, Koch in der<br />
Zentralküche der Sozial-Holding, nicht abfinden<br />
wollte. Er hatte die Idee, den Eintopf in tiefere<br />
GN-Behälter mit<br />
gummiisolierten<br />
Deckeln zu füllen.<br />
So könnte nicht nur das Überschwappen verhindert<br />
werden, sondern auch auf eine komplette<br />
Auslieferungstour verzichtet werden. Die Laster<br />
können in der Garage bleiben, so wird Geld <strong>und</strong><br />
Sprit gespart. Der Eintopf wird in den Wohnküchen<br />
im Topf <strong>und</strong> nicht im Regenerierwagen<br />
erhitzt. Das spart Energie <strong>und</strong> es riecht lecker zur<br />
Mittagszeit. „Ein sehr guter Verbesserungsvorschlag,<br />
der auch im Rahmen des betrieblichen<br />
Vorschlagswesen mit 750 Euro prämiert worden<br />
ist“, meint Frank Janz, Koordinator für das Vorschlagswesen<br />
der Sozial-Holding.<br />
Damit findige Köpfe wie Robert Kirberich noch<br />
mehr ermutigt werden, ihre guten Ideen einzubringen,<br />
hat die Sozial-Holding ihr betriebliches<br />
Vorschlagswesen vereinfacht. „Wer einen Vorschlag<br />
einreichen möchte, muss nur noch ein<br />
Formular ausfüllen, das es beim jeweiligen<br />
Vorgesetzten gibt“, berichtet Janz. Die Vereinfachung<br />
ist eine Reaktion auf den Rückgang<br />
der eingegangenen Vorschläge. „Im ersten<br />
Jahr <strong>nach</strong> der Einführung des Vorschlagswesens<br />
hatten wir mehr als zehn Verbesserungsvorschläge,<br />
im letzten Jahr nur<br />
noch zwei“, so Janz. Nicht nur das<br />
Einreichen von Verbesserungsvorschläge<br />
auch die Bewertung <strong>und</strong> Prämierung<br />
ist deshalb verändert worden. War es bisher<br />
so, dass eine Kommission über die<br />
Prämierung jedes eingegangenen Verbesserungsvorschlags<br />
entschieden hat,<br />
können nun die direkten Vorgesetzten<br />
Verbesserungsvorschläge, die mit bis zu<br />
250 Euro prämiert werden, selbst entscheiden.<br />
„Der Nutzen jedes Vorschlags für das Unternehmen<br />
wird <strong>nach</strong> einem Punktesystem bewertet <strong>und</strong><br />
entsprechend belohnt. Wenn anhand dieser<br />
Bewertung festgestellt wird, dass ein Vorschlag<br />
nicht mit mehr als 250 Euro prämiert wird, dann<br />
kann der Vorgesetzte <strong>nach</strong> Rücksprache mit dem<br />
Koordinator für das Vorschlagswesen die Idee<br />
selbst prämieren“, erläutert Janz das neue<br />
14
System. „Auf diese Weise soll es einfacher <strong>und</strong><br />
attraktiver für die Mitarbeiter werden, ihre Ideen<br />
<strong>und</strong> Anregungen weiterzugeben“, fügt er hinzu<br />
<strong>und</strong> weist noch einmal auf die Bedeutung des<br />
Vorschlagswesen hin: „Das innerbetriebliche<br />
Vorschlagswesen ist ein wichtiges Instrument im<br />
Rahmen des Innovationsmanagements <strong>und</strong> soll<br />
die Mitarbeiter motivieren, sich an der Gestaltung<br />
ihrer eigenen Arbeitsplätze <strong>und</strong> der Prozesse zu<br />
beteiligen <strong>und</strong> so das Unternehmen <strong>nach</strong> vorne<br />
zu bringen. Mit einer hohen Innovations- <strong>und</strong><br />
Verbesserungsfähigkeit lassen sich sogar für das<br />
Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />
erzielen. Deshalb sind jene Einrichtungen im<br />
Vorteil, die Ideen in ihrem Unternehmen systematisch<br />
fördern. Damit das innerbetriebliche<br />
Vorschlagwesen gut funktioniert, brauchen wir<br />
das Engagement der Führungskräfte, einfache<br />
Prozesse, schnelle Reaktionen auf Ideen,<br />
Unterstützung durch die Vorgesetzten, ein gutes<br />
Betriebsklima <strong>und</strong> eine angemessene Belohnung.<br />
Aber vor allen Dingen brauchen wir die Ideen <strong>und</strong><br />
Tipps aus dem reichen Erfahrungsschatz der<br />
MitarbeiterInnen!“<br />
Jürgen Schmitz<br />
Personalleiter<br />
Examen erfolgreich bestanden<br />
Kurs 15 der Bildungs GmbH verabschiedet<br />
Am 27. September haben 20 SchülerInnen der<br />
Bildungs-GmbH ihr Examen erfolgreich bestanden.<br />
Nach drei Jahren haben sie damit ihre<br />
Ausbildung zur staatlich geprüften AltenpflegerIn<br />
abgeschlossen. Die meisten von ihnen haben<br />
bereits einen Arbeitsplatz gef<strong>und</strong>en; vier der<br />
frisch examinierten AltenpflegerInnen in den<br />
Altenheimen der Sozial-Holding.<br />
Wir gratulieren den Auszubilden zu ihrer bestandenen<br />
Examensprüfung:<br />
Nicole Behres, Renate Blaßen, Carina Bocks,<br />
Natalya Geibel,Sabine Herzog, Sabrina Hoppenkamps,<br />
Gabriele Klinkenberg, Andrea Linden,<br />
Karin Meies, Christine Mertens, Natalia Neb,<br />
Frank Riedel, Conny Sachsenhausen, Christina<br />
Sattelmeyer, Sandra Sistenich, Christian Schnell,<br />
Elvira Schukow, Richard Stroetges, Grazyna<br />
Theilmann, Christine Waldhausen<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
SO(HO)<br />
NAH DRAN
Ein ausgezeichnetes Esserlebnis<br />
Die Zentralküche erhält das Zertifikat der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung<br />
„Wir haben etwas geschafft, worauf wir alle stolz<br />
sein können“, sagt Marion Siemes, Diätassistentin<br />
in der Zentralküche der Service GmbH. Am 13.<br />
August ist die Zentralküche mit dem Zertifikat der<br />
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />
ausgezeichnet worden. Die Zertifizierungskriterien,<br />
schmackhafte <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />
Mahlzeiten herzustellen, die alle Nährstoffe enthalten,<br />
die für Senioren wichtig sind, hat das<br />
Team um Küchenchef Thomas Werkmeister optimal<br />
erfüllt.<br />
Monatelang wurden Rezepturen entwickelt, die<br />
auf Nährwerte <strong>und</strong> Energiegehalt berechnet wurden.<br />
Daraus wurden Menüs entsprechend den<br />
DGE Referenzwerten für Nährstoffe <strong>und</strong> Energiegehalt<br />
in der Seniorenernährung zusammengestellt.<br />
Die Unterlagen wurden dann zur Überprüfung<br />
bei der DGE eingereicht <strong>und</strong> für gut<br />
bef<strong>und</strong>en.<br />
Im zweiten Schritt der Zertifizierung schaute ein<br />
Auditor der DGE einen Tag lang den MitarbeiterInnen<br />
der Zentralküche über die Schulter,<br />
um zu überprüfen, ob die eingereichten<br />
Speisepläne<br />
<strong>und</strong> Rezepturen<br />
eingehalten<br />
werden. Auch die Einhaltung der<br />
Hygienevorschriften war ein Prüfungskriterium.<br />
Mühe, die sich gelohnt hat: Die moderne<br />
„Cook&Chill“-Küche gehört jetzt zu den r<strong>und</strong> 100<br />
EFQM<br />
Gesellschaftsbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Betrieben, die von der DGE für nährwertoptimierte<br />
Speisequalität ausgezeichnet worden sind, <strong>und</strong><br />
darf ab sofort ihre leichten Vollkost Menüs unter<br />
diesem Gütesiegel vertreiben. „Die Service<br />
GmbH hat hervorragend bestanden“, lobt Dr.<br />
Margit Bölts, Vertreterin der DGE. Ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung für Senioren wird in Zukunft immer<br />
mehr an Bedeutung gew<strong>innen</strong>. „2050 wird es elfmal<br />
so viele Menschen geben, die älter als 100<br />
sind, wie heute“, so Bölts. Mit dem Alter werden<br />
an das Essen besondere Anforderungen gestellt.<br />
Alte Menschen leiden häufig an Kau- <strong>und</strong><br />
Schluckbeschwerden, einer Abnahme der<br />
Muskelmasse <strong>und</strong> vermindertem Durstempfinden.<br />
Diese Entwicklung kann mit der richtigen<br />
Ernährung verzögert werden. Das Essen muss<br />
aber nicht nur ges<strong>und</strong> sein. Es trägt auch zum<br />
Wohlbefinden <strong>und</strong> der Lebensfreude der alten<br />
Menschen bei. „Auch das Esserlebnis<br />
ist für Senioren<br />
wichtig“, erläutert<br />
Bölts.<br />
16
Ein Kriterium, dem die r<strong>und</strong> 1100 in der<br />
Zentralküche täglich hergestellten Mahlzeiten<br />
entsprechen: „Das Essen schmeckt <strong>und</strong> ist nährwertoptimiert“,<br />
meint Bölts, „hier wird qualitätsgesichertes<br />
Essen zum Wohle der Senioren hergestellt.“<br />
Ein Lob, das auch Helmut Wallrafen-<br />
Dreisow freut: „Wir wollen durch Qualität glänzen“,<br />
so der Sozial-Holding Geschäftsführer.<br />
Raymond Nießen<br />
Küchenbesuch aus Rheindahlen<br />
Bewohner des Altenheims Rheindahlen besichtigen die Zentralküche<br />
Ende Oktober erhielt die Zentralküche der Sozial-<br />
Holding Besuch aus dem Altenheim Rheindahlen.<br />
Im Rahmen einer Speiseplanbesprechung hatte<br />
Küchenchef Thomas Werkmeister die Bewohner-<br />
Innen des Altenheims zu einer Besichtigung der<br />
Zentralküche eingeladen. Fünf BewohnerInnen<br />
nahmen die Gelegenheit wahr, dem Betriebsleiter<br />
<strong>und</strong> seinem Team in die Töpfe zu gucken. „Wir<br />
kannten die Küche alle noch nicht“, berichtet<br />
Oskar Schlorke, Heimbeiratsvorsitzender des<br />
Altenheims Rheindahlen, „darum war es sehr<br />
interessant, einmal die Arbeit des Küchenteams<br />
hautnah zu erleben.“ Die Besucher wurden von<br />
Herrn Werkmeister durch die Küche geführt <strong>und</strong><br />
bekamen den Ablauf der Essenszubereitung von<br />
der Anlieferung der Nahrungsmittel bis zur<br />
Auslieferung der Mahlzeiten erklärt. Ein Erlebnis,<br />
das so manche Vorstellung über den Betrieb der<br />
Zentralküche über den Haufen warf: „Hier werden<br />
am Tag so viele Essen gekocht, da hätten wir<br />
gedacht, der Kochbereich wäre viel größer“,<br />
erzählt Oskar Schlorke.<br />
Nach dem Ende der Besichtigung stand der<br />
Küchenchef den Altenheimbewohnern bei einem<br />
Kaffee Rede <strong>und</strong> Antwort, bevor die Gäste mit<br />
dem Fahrdienst die Rückfahrt <strong>nach</strong> Rheindahlen<br />
antraten.<br />
Antje Rogal<br />
EFQM<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
17 SO(HO) NAH DRAN
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
Behindert – Na <strong>und</strong>?<br />
Umgang mit Behinderung im Alltag<br />
Eine Behinderung ist individuell. Die Arten oder<br />
Formen der Behinderungen (körperlich, geistig<br />
oder mehrfach) sind sehr unterschiedlich. Darum<br />
gibt es auch keine allgemeingültigen „Regeln“ für<br />
den Umgang mit behinderten Menschen. Wichtig<br />
ist, immer die Situation des Einzelnen zu sehen.<br />
Der Mensch sollte im Vordergr<strong>und</strong> stehen <strong>und</strong><br />
nicht die Behinderung.<br />
In der heutigen Zeit wird das Wort „behindert“<br />
oft als Schimpfwort für jemanden benutzt, den<br />
man für dumm hält oder nicht leiden kann. Ich<br />
glaube, dass viele dieses Wort benutzen, ohne zu<br />
wissen, was es eigentlich bedeutet. Nicht jeder,<br />
der behindert ist, ist automatisch dumm oder<br />
unfähig. Er ist lediglich auf unterschiedliche Art<br />
<strong>und</strong> Weise eingeschränkt. Ich erlebe es zum<br />
Beispiel oft, dass in meinem Beisein über mich<br />
gesprochen wird, ohne dass ich direkt angesprochen<br />
werde. Wenn ich denjenigen anspreche,<br />
macht er ein erschrockenes Gesicht <strong>und</strong> fragt:<br />
„Das hast du verstanden?“ Wenn ich dann antworte,<br />
ist das Eis gebrochen <strong>und</strong> es findet ein<br />
Gespräch statt.<br />
Viele behinderte Menschen wollen kein Mitleid.<br />
Sie wollen einfach wie „normale“ Menschen<br />
behandelt <strong>und</strong> akzeptiert werden. Genauso unangebracht<br />
wie Mitleid ist „falsche Anteilnahme“.<br />
Das sind Aussagen, wie „Ich weiß, wie du dich<br />
fühlst“ oder „Ich kann dich verstehen“. Dieses<br />
Problem gibt es auch zwischen Menschen mit<br />
verschiedenen Behinderungen. Ein Blinder wird<br />
nicht unbedingt <strong>nach</strong>vollziehen können, wie sich<br />
ein Rollstuhlfahrer fühlt <strong>und</strong> umgekehrt. Man sollte<br />
aufeinander zugehen, um den Anderen zu verstehen,<br />
zu akzeptieren <strong>und</strong> zu respektieren.<br />
Ich selbst bin Rollstuhlfahrerin <strong>und</strong> bei vielen<br />
Tätigkeiten auf Hilfe angewiesen. Es ist kein<br />
Zeichen von Schwäche, wenn man Hilfe braucht<br />
<strong>und</strong> das zugibt. Viele behinderte Menschen trauen<br />
sich aus Angst vor den Reaktionen nicht,<br />
andere um Hilfe zu bitten. Oft gehen Leute, die<br />
ich um Hilfe bitte, einfach an mir vorbei. Aber nicht<br />
jeder, der nicht hilft, hat etwas gegen Behinderte.<br />
Viele haben keine Erfahrungen im Umgang mit<br />
Behinderungen. Ich erlebe es auch immer wieder,<br />
dass Menschen, die ich um Hilfe gebeten habe,<br />
sagen: „Ich kenne mich nicht aus. Sie müssen mir<br />
sagen, was ich machen muss.“ Es besteht eine<br />
Unsicherheit; eine Hemmschwelle, die überw<strong>und</strong>en<br />
werden muss. Man muss offen <strong>und</strong> ehrlich<br />
miteinander umgehen. Es müssen Grenzen<br />
gesetzt werden, die in kleinen Schritten erweitert<br />
18
werden. Es muss klar werden, was möglich ist<br />
<strong>und</strong> was nicht geht. Ich werde nie ein Leben ohne<br />
Rollstuhl führen können. Das hindert mich aber<br />
nicht daran, mein Leben selbst anzupacken <strong>und</strong><br />
Spaß am Leben zu haben.<br />
Da ich immer sehr hart an mir gearbeitet habe,<br />
ist es mir heute möglich ein weitgehend selbstständiges<br />
Leben zu führen. Seit fast sechs<br />
Jahren lebe ich in einer eigenen Wohnung <strong>und</strong><br />
führe meinen Haushalt bis auf wenige Ausnahmen<br />
selbst. Diese Selbstständigkeit konnte ich<br />
mir auch deshalb erarbeiten, weil ich viel Unterstützung<br />
<strong>und</strong> Anregung von Menschen bekommen<br />
habe, die mich immer wieder ermutigt<br />
haben, weiter zu kämpfen - <strong>und</strong> weil ich mich niemals<br />
aufgegeben habe.<br />
Ich bin ich <strong>und</strong> das ist gut so!!!<br />
Meike Trapmann, Bildungs-GmbH<br />
Bindeglied zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
PraxisanleiterInnen sichern die Qualität der praktischen Ausbildung<br />
Am 31. August haben 12 berufserfahrene AltenpflegerInnen,<br />
darunter vier MitarbeiterInnen der<br />
Altenheime GmbH, ihre Qualifizierung zur PraxisanleiterIn<br />
bei der Bildungs-GmbH erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Die TeilnehmerInnen des Kurses haben sich in<br />
400 Unterrichtsst<strong>und</strong>en umfassend pädagogisch<br />
weitergebildet <strong>und</strong> ihre Fachkenntnisse vertieft.<br />
So gerüstet wollen sie in ihren jeweiligen<br />
Einrichtungen den Auszubildenden kompetent zur<br />
Seite stehen.<br />
„Die PraxisanleiterInnen sind Ansprechpartner<br />
für die Auszubildenden in den Einrichtungen“,<br />
erläutert Evelin Pedarnig, Dozentin der Bildungs -<br />
GmbH, „sie zeigen ihnen, wie die Pflege am <strong>und</strong><br />
mit alten Menschen in der Praxis funktioniert. Sie<br />
leiten die Auszubildenden in konkreten Pflegesituationen<br />
an <strong>und</strong> kontrollieren deren Arbeit. “Im<br />
Rahmen der Lernortkooperation, mit der eine<br />
enge Verzahnung zwischen der praktischen <strong>und</strong><br />
schulischen Ausbildung angestrebt wird, bilden<br />
die PraxisanleiterInnen ein wichtiges Bindeglied.<br />
„Bei Fragen <strong>und</strong> Unstimmigkeiten wird eng mit<br />
dem Fachseminar zusammengearbeitet. Besonders<br />
bei der praktischen Prüfung haben die PraxisanleiterInnen<br />
eine wichtige Mitwirkungsfunktion“,<br />
so Pedarnig. Auch bei der Umsetzung hoher<br />
Qualitätsstandards in der Ausbildung kommt den<br />
PraxisanleiterInnen eine große Bedeutung zu:<br />
„Die Arbeit mit alten Menschen erfordert eine<br />
hohe Kompetenz, die nur gewährleistet werden<br />
kann, wenn theoretische <strong>und</strong> praktische Anteile<br />
der Ausbildung auf qualitativ hohem Niveau vermittelt<br />
werden“, erklärt Pedarnig. „Je besser die<br />
Ausbildung, desto größer sind auch die Chancen<br />
auf zukünftige qualifizierte Mitarbeiter.“ Die vielfältigen<br />
Aufgaben der Praxisanleitung mit der alltäglichen<br />
Arbeit in Einklang zu bringen, ist nicht<br />
immer ganz einfach.<br />
Nicht nur die stationären Träger qualifizieren<br />
ihre Fachkräfte: „Allein vier TeilnehmerInnen<br />
kamen aus dem ambulanten Bereich, was den<br />
Stellenwert der Ausbildung auch für diesen<br />
Bereich deutlich macht“, ergänzt Pedarnig.<br />
Wir wünschen den neuen PraxisanleiterInnen bei<br />
ihren neuen Aufgaben viel Erfolg!<br />
Theo Berger<br />
Bildungs-GmbH<br />
Evelin Pedarning,<br />
Bildungs-GmbH<br />
EFQM<br />
Prozesse<br />
19 SO(HO) VIELSEITIG
Sinnesgarten auf den Balkon geholt<br />
Besonderer Einsatz der MitarbeiterInnen im Altenheim Eicken<br />
EFQM<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Mit den Umbaumaßnahmen im Altenheim Eicken<br />
sind zwei Bereiche in der 2. <strong>und</strong> 3. Etage entstanden,<br />
die <strong>nach</strong> dem Pflegekonzept „Haus im Haus“<br />
geführt werden. Damit ist für 34 dementiell veränderte<br />
BewohnerInnen ein Lebensraum entstanden,<br />
in dem sie gemeinsam mit allen „Ver-rücktheiten“,<br />
welche die Demenz mit sich bringt, ihr<br />
Leben leben können. Der Wohnbereich auf der 2.<br />
Etage verfügt über zwei Balkone, die beide etwas<br />
abseits der Wohnküche liegen <strong>und</strong> nicht von allen<br />
Bewohnern selbstständig genutzt werden können.<br />
Bei den sommerlichen Temperaturen im April<br />
<strong>2007</strong> entstand in den Reihen der Mitarbeiter der<br />
Gedanke, einen der Balkone besonders zu<br />
gestalten <strong>und</strong> so ein zusätzliches Angebot für die<br />
Bewohner zu schaffen. Damit war die Idee des<br />
Sinnesgarten geboren: Ein besonderer Rückzugsraum<br />
für die Bewohner, in dem sie sich neu<br />
erleben können.<br />
Alle Sinne werden durch unterschiedlichste<br />
Schmecken: Kräuter, Kresse, Gewürze<br />
Fühlen: Grasschale, Sand, Muscheln<br />
Am 1. August <strong>2007</strong> wurde der Sinnesgarten nun<br />
offiziell mit den Bewohnern <strong>und</strong> auch einigen<br />
Angehörigen eröffnet. Bei einem Gläschen Sekt<br />
mit Erdbeeren <strong>und</strong> Melone wurden die vielen liebevoll<br />
gestalteten Details bew<strong>und</strong>ert <strong>und</strong><br />
bestaunt. Es wurden Namen für den Sinnesgarten<br />
von den Bewohnern diskutiert, wie z. B.<br />
Garten Eden oder Lustgarten.<br />
Auch schon vor der Eröffnung ist der Sinnesgarten<br />
von den Bewohnern sehr gut angenommen<br />
worden. Die mobileren Bewohner ziehen<br />
sich gerne alleine <strong>und</strong> in kleinen Gruppen dorthin<br />
zurück oder nutzen den Balkon auch gemeinsam<br />
mit ihren Besuchern. Eine besondere Wirkung ist<br />
aber bei den Bewohnern mit schon sehr weit fortgeschrittener<br />
Demenz erkennbar: Sie können<br />
sich auch bei erhöhter Unruhe im Sinnesgarten<br />
sehr gut entspannen <strong>und</strong> oft auch einschlafen.<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Materialien angesprochen:<br />
Sehen: Blumen, Wasser, Windspiele<br />
Hören: Klangspiele aus Metall, Holz, Perlmutt,<br />
Quaken eines Frosches<br />
Riechen: verschiedene Duft <strong>und</strong> Kräuterpflanzen<br />
Einen ganz herzlichen Dank an die beiden Mitarbeiter<strong>innen</strong><br />
Marget Merbecks <strong>und</strong> Waltraut Vilz,<br />
die ihre Idee mit so viel Einsatz <strong>und</strong> Kreativität in<br />
die Tat umgesetzt haben.<br />
Iris Hanka<br />
20
Niemals geht man so ganz…<br />
Der Ombudsmann der Sozial-Holding Gerhard Kipp geht in den Ruhestand<br />
Am 16. November wurde Gerhard Kipp, Ombudsmann<br />
der Sozial-Holding, auf einer Sondersitzung<br />
der Heimbeiräte der Altenheime im Altenheim<br />
Lürrip in den Ruhestand verabschiedet.<br />
„Herr Kipp war ein sehr wichtiger Partner für uns“,<br />
würdigte Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer<br />
der Sozial-Holding, Gerhard Kipp. Seit<br />
1992 war der evangelische Diakon als Heimleiter,<br />
Verantwortlicher für die Zentrale Heimanmeldung<br />
<strong>und</strong> Ombudsmann für die Sozial-Holding<br />
tätig.<br />
Hermann Hönig, Heimbeiratsvorsitzender des<br />
Altenheims Lürrip, dankte Gerhard Kipp im<br />
Namen aller Heimbewohner <strong>und</strong> überbrachte<br />
einen von Oskar Schlorke, Heimbeiratsvorsitzenden<br />
in Rheindahlen, verfassten Gruß.<br />
Der so Geehrte war sichtlich gerührt: „Damit<br />
habe ich wirklich nicht gerechnet. Das freut mich<br />
sehr.“ Auch über die Abschiedsgeschenke von<br />
den Bewohnern <strong>und</strong> der Geschäftsführung war<br />
Herr Kipp sehr erfreut. Doch so ganz geht<br />
Gerhard Kipp nicht: Er wird weiter als Ombudsmann<br />
für die Bewohner aktiv bleiben. „Da stellt<br />
sich nicht die Frage, wann gehst Du, sondern<br />
wann kommst Du wieder“, schmunzelte Gerhard<br />
Kipp.<br />
Bernhild Birkenbeil, Geschäftsleitung Altenheime GmbH<br />
Neuer Fahrdienstkoordinator<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
Frank Höfers ist neuer Fahrdienstkoordinator der<br />
Service GmbH. Am 1. September hat der gelernte<br />
Industriekaufmann die Nachfolge von F. Jürgen<br />
Meis angetreten. Von der Agentur für Arbeit in<br />
Düsseldorf ist Frank Höfers zur Sozial-Holding<br />
gestoßen <strong>und</strong> betritt berufliches Neuland: „Ich bin<br />
ein absoluter Frischling im Unternehmen, aber ich<br />
habe noch keine Sek<strong>und</strong>e bereut“, berichtet er.<br />
Wir heißen Frank Höfers herzlich willkommen<br />
bei der Sozial-Holding <strong>und</strong> wünschen ihm viel<br />
Erfolg für seine Tätigkeit.<br />
21 SO(HO) VIELSEITIG
Vorsprung durch Sprungbrett<br />
Neues Projekt der BQG <strong>und</strong> der Bildungs-GmbH<br />
EFQM<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Das Vorsprung/<br />
Sprungbrett-Team mit dem<br />
Geschäftsleiter der BQG<br />
Folke Beckmann (links)<br />
<strong>und</strong> dem Geschäftsleiter<br />
der Bildungs-GmbH<br />
Theo Berger (rechts)<br />
Die Zukunft sah für Denis J. alles andere als rosig<br />
aus. Nach seinem Hauptschulabschluss hatte der<br />
18-jährige keine Lehrstelle gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sich mit<br />
Praktika <strong>und</strong> Gelegenheitsjobs im Einzelhan-del<br />
durchgeschlagen. Als er keine Jobs mehr fand,<br />
blieb ihm keine andere Möglichkeit, als bei der<br />
ARGE Leistungen <strong>nach</strong> SGB II, besser bekannt<br />
als „Hartz IV“, zu beantragen. Die dauerhafte<br />
Abhängigkeit von Sozialleistungen, ohne eine<br />
Perspektive, drohte.<br />
Denis J. ist kein Einzelfall. Im September <strong>2007</strong><br />
waren in Mönchengladbach mehr als 5000 junge<br />
Erwachsene unter<br />
25 Jahren von Leistungen<br />
<strong>nach</strong> dem<br />
SGB II abhängig.<br />
Viele von ihnen dauerhaft, ohne Aussicht auf<br />
einen festen Job. Denis J. gehört nicht mehr zu<br />
ihnen. Er hat bei einem Getränkehersteller einen<br />
sozialversicherungspflichtigen Job als Produktionshelfer<br />
gef<strong>und</strong>en. Dass Denis eine Arbeitsstelle<br />
finden konnte, liegt nicht zuletzt an dem von<br />
der BQG <strong>und</strong> der Bildungs-GmbH durchgeführten<br />
Projekt „Vorsprung“ / „Sprungbrett“.<br />
Seit September gibt es dieses Projekt für<br />
erwerbsfähige, junge Erwachsene im Alter zwischen<br />
18 <strong>und</strong> 24 Jahren, die bei der ARGE den<br />
Antrag auf „Hartz IV“ stellen. Statt in den Bezug<br />
von Arbeitslosengeld II zu fallen, werden sie<br />
direkt bei Antragstellung der BQG zugewiesen.<br />
So gewöhnen sie sich nicht an einen dauerhaften<br />
Nicht an den dauerhaften Zustand der<br />
Arbeitslosigkeit gewöhnen.<br />
Zustand der Arbeitslosigkeit. Dort erhalten sie<br />
einen auf vier Wochen befristeten, sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsvertrag <strong>und</strong> werden in<br />
„Vorsprung“ aufgenommen. Durch die Jobcoachs<br />
der BQG erfolgt hier ein zweiwöchiges Profiling<br />
der Teilnehmer sowie eine Qualifizierung durch<br />
Bewerbungstraining <strong>und</strong> Computerkurse. Anschließend<br />
absolvieren die Teilnehmer ein vierzehntägiges<br />
Praktikum bei einem Arbeitgeber.<br />
Der Einstieg von Teilnehmern erfolgt jederzeit.<br />
Pro Monat stehen 30 Plätze zur Verfügung. „In<br />
der Theorie sind je 15 Teilnehmer in der Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> 15<br />
Teilnehmer im Praktikum“,<br />
so Anja<br />
Alaoui, Jobcoach<br />
bei der BQG. „Die Bildungs GmbH übernimmt die<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> wir von der BQG kümmern uns<br />
um die die Verwaltung <strong>und</strong> das Jobcoaching“,<br />
erläutert sie die Aufgabenteilung zwischen BQG<br />
<strong>und</strong> Bildungs GmbH. „Wir ermitteln die beruflichen<br />
Vorstellungen jedes einzelnen Teilnehmers<br />
anhand eines Stärken/Schwächenprofils <strong>und</strong><br />
unterstützen ihn somit bei der Stellenakquisition.<br />
Wir begleiten die Teilnehmer <strong>und</strong> sind Bezugspersonen<br />
für sie. Wir haken bei unzuverlässigen<br />
Teilnehmern <strong>nach</strong>, warum sie nicht kommen <strong>und</strong><br />
besuchen die Teilnehmer in den Praktikumsbetrieben.“<br />
Für die Teilnehmer, die „Vorsprung“ erfolgreich<br />
abgeschlossen haben, erfolgt der Übergang zu<br />
In der Mitte v.l.n.r.:<br />
Jutta Beyer-Spieker,<br />
Heidi Pastuschka-Schmidt,<br />
Susanne Hammer,<br />
Anja Alaoui,<br />
Melanie Steger<br />
22
„Sprungbrett“. Hier erhalten die Jobsuchenden<br />
einen auf sechs Monate befristeten Arbeitsvertrag<br />
bei der BQG <strong>und</strong> absolvieren während dieser Zeit<br />
ein Berufspraktikum. „Die Teilnehmer können<br />
Stellen bei Unternehmen des allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes, bei den städtischen Fachbereichen<br />
oder der Sozial-Holding besetzen“, erläutert<br />
Folke Beckmann, Leiter der BQG.<br />
Pro Woche gibt es bei Sprungbrett einen so<br />
genannten Rückholtag, an dem die Teilnehmer<br />
mit ihrem Jobcoach die zurückliegende Arbeitswoche<br />
besprechen. „Das ist wichtig, damit wir den<br />
Kontakt nicht verlieren <strong>und</strong> eingreifen können,<br />
wenn etwas schief läuft“, erklärt Anja Alaoui.<br />
Parallel zu ihrer Arbeit sind die Teilnehmer in<br />
„Sprungbrett“ verpflichtet, sich eigenverantwortlich<br />
um eine Anstellung auf dem Arbeitsmarkt zu<br />
kümmern. So wie Denis J., der hier seinen Vorsprung<br />
nutzte <strong>und</strong> eine Festanstellung fand. Eine<br />
Herausforderung für die Jobcoachs ist die vielseitige<br />
<strong>und</strong> zeitaufwendige Stellenakquisition. „Die<br />
Projektteilnehmer sind sehr unterschiedlich. Vom<br />
Schulabbrecher bis zum Abiturienten ist alles<br />
dabei“, berichtet Susanne Hammer, Projektbegleiterin.<br />
„Hier kommt es darauf an, passgenaue<br />
Stellen zu finden, um auf die Bedürfnisse <strong>und</strong><br />
beruflichen Ziele der Teilnehmer einzugehen.“<br />
Das BQG-Team ist bislang mit dem Projektverlauf<br />
zufrieden. „Es ist aufwendig <strong>und</strong> ein anderer<br />
Projektansatz als in bisherigen Maßnahmen der<br />
BQG“, meint Alaoui. „Es gibt bereits erste Vermittlungserfolge.<br />
Projektverantwortliche <strong>und</strong> auch die<br />
Teilnehmer sind sehr motiviert.“<br />
Das Projekt-Team besteht derzeit aus sechs<br />
Personen:<br />
Jobcoachs: Anja Alaoui, Melanie Steger, Marc<br />
Wilhelms<br />
Qualifizierung: Heidi Pastuschka-Schmidt<br />
Personalverwaltung: Jutta Beyer-Spieker<br />
Projektbegleitung: Susanne Hammer<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
Heike Lindt-Lorenzen verlässt<br />
die Sozial-Holding<br />
Nach mehr als sieben Jahren verlässt Heike<br />
Lindt-Lorenzen, Geschäftsleiterin der Ambulanten<br />
Dienste GmbH, die Sozial-Holding. Heike Lindt-<br />
Lorenzen war für die Sozial-Holding zunächst als<br />
Leiterin der Tagespflege in Eicken tätig, bevor sie<br />
im Juni 2006 die Geschäftsleitung der Ambulanten<br />
Dienste übernahm. Im neuen Jahr wird sie zur<br />
Caritas <strong>nach</strong> Leverkusen-Schlebusch wechseln<br />
<strong>und</strong> dort als Heimleiterin tätig sein. „Ich wollte<br />
mich persönlich verändern <strong>und</strong> mittelfristig umziehen“,<br />
so Heike Lindt-Lorenzen über ihre Entscheidung.<br />
Wir möchten uns bei Heike Lindt-Lorenzen<br />
herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken<br />
<strong>und</strong> wünschen ihr für ihre Zukunft <strong>und</strong> neuen<br />
Aufga-ben neuen Aufgaben alles Gute.<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
23<br />
SO(HO)<br />
VIELSEITIG
Selbstpflege – oder kann ich mehr für<br />
mich tun als Zähneputzen, Duschen<br />
<strong>und</strong> Funktionieren?<br />
Wie geht es Ihnen?<br />
Arbeit <strong>und</strong> freie Zeit - in welchem Verhältnis stehen<br />
sie? Und mit Arbeit ist sowohl die berufliche,<br />
entlohnte Arbeit gemeint, als auch das, was Sie in<br />
ihrem privaten Bereich so selbstverständlich erledigen.<br />
Jutta Niedernhöver<br />
EFQM<br />
Mitarbeiterbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Ach, danke gut. Ich bin im Moment ziemlich im<br />
Stress. Zuhause ist viel los <strong>und</strong> hier in meinem Job<br />
ist viel zu tun. Bei uns auf der Etage sind zwei<br />
krank <strong>und</strong> eine ist in Urlaub. Da fällt halt einfach<br />
mehr an. Aber Sie kennen ja die Situation im<br />
Pflegebereich, <strong>und</strong> die Menschen wollen ja versorgt<br />
sein. Leider kommt man da nur zum<br />
Nötigsten. Ich merk‘ es im Rücken <strong>und</strong> auch in den<br />
Schultern. Da ist es schön, wenn ich hier einfach<br />
mal eine Viertelst<strong>und</strong>e ausruhen kann <strong>und</strong> so eine<br />
wohltuende Rückenbehandlung bekomme.<br />
Solche kurzen Gespräche <strong>und</strong> damit Einblicke in<br />
die private <strong>und</strong> berufliche Situation vieler<br />
MitarbeiterInnen im Pflegebereich habe ich während<br />
meiner Arbeit in den städtischen Altenheimen<br />
der Sozial-Holding oft. Meist kommen noch diverse<br />
andere Punkte hinzu - <strong>und</strong> die oben dargestellte<br />
Situation ist nur die Spitze des Eisbergs. Die<br />
Belastungen körperlicher <strong>und</strong> psycho-sozialer Art<br />
sind gerade in Pflegeberufen enorm hoch. Da ist<br />
es, neben der Fürsorge durch den Arbeitgeber,<br />
besonders wichtig, dass jeder <strong>und</strong> jede sich selbst<br />
beachtet, achtet <strong>und</strong> pflegt - Selbstpflege halt.<br />
Es gilt, sich einige Fragen zu stellen, um nicht in<br />
eine Falle zu geraten. Je früher man damit anfängt,<br />
umso besser. Zwei Fragen können dabei<br />
hilfreich sein. Wie sieht mein Lebensalltag aus?<br />
Erkenne <strong>und</strong> respektiere ich meine Grenzen?<br />
Anhand dieser Fragen <strong>und</strong> der entsprechenden<br />
Antworten lässt sich erkennen, ob die Balance<br />
gewahrt ist zwischen Anspannung <strong>und</strong> Entspannung,<br />
Arbeit <strong>und</strong> freier Zeit, die jede für sich selbst<br />
gestalten kann.<br />
Nur wer sich selbst gut pflegt, kann auch<br />
andere Menschen gut pflegen.<br />
Ist dies nicht der Fall, gilt es herauszufinden, wie<br />
ich mich besser zunächst um mich selbst kümmern<br />
kann <strong>und</strong> muss, um dann wieder gut für<br />
andere da sein zu können.<br />
Eine gute Möglichkeit dazu ist, ein Wochenprotokoll<br />
über sich selbst, seine Zeiteinteilung <strong>und</strong><br />
seine Aktivitäten anzufertigen. Sie werden erstaunt<br />
sein, was Sie da so alles über sich erfahren.<br />
Soziale Kontakte zum Austausch, zum einfach so<br />
Reden, zum sich „Auskotzen“, zum einfach mal<br />
die Seele baumeln lassen: Wo <strong>und</strong> wie sind sie in<br />
Ihrem Wochenerleben verankert? Gibt es das<br />
Gegenüber, dem Sie einfach sagen können, wie<br />
24
Bereichen sind. Wie sieht es mit Ihrem Management<br />
für sich selbst <strong>und</strong> der Qualitätssicherung<br />
bei Ihnen aus?<br />
Es ist wichtig zu reden, die Probleme zu äußern,<br />
indem ich sie <strong>nach</strong> außen bringe. Es ist gut, alleine<br />
aber auch gemeinsam darüber <strong>nach</strong>zudenken,<br />
wie ich selber die Situation verändern kann. Und<br />
glauben Sie mir, es gibt viele Möglichkeiten, die<br />
eigene Situation im Sinne einer Selbstpflege zu<br />
gestalten <strong>und</strong> zu verändern.<br />
Es ist hilfreich, für jede neu übernommene<br />
Aufgabe, sei sie beruflich oder privat, eine alte<br />
abzugeben.<br />
es Ihnen geht? Was Ihnen auf der Arbeit <strong>und</strong> in<br />
Ihrem privaten Bereich Schwierigkeiten macht<br />
oder auch was Sie besonders erfreut hat? Es tut<br />
einfach gut, zu reden, sich mitzuteilen, den Frust<br />
abzulassen <strong>und</strong> ein Gegenüber zu haben, das<br />
zuhört, einem auch schon mal sagt, wo es lang<br />
gehen könnte oder das neue Ideen vermittelt.<br />
Was tun Sie für Ihren <strong>und</strong> mit Ihrem Körper, außer<br />
ihn zu strapazieren, damit Sie funktionieren können?<br />
Gibt es die Insel, auf der Sie sich entspannen<br />
können, sei es im warmen Bad, beim Sport,<br />
bei der „Auszeit“ während einer Behandlung auf<br />
meinem Stuhl, beim Essen <strong>und</strong> Genießen oder<br />
einfach bei völlig relaxtem Daliegen?<br />
Ich weiß, dass Qualitätsmanagement <strong>und</strong><br />
Qualitätssicherung DIE Schlagworte in vielen<br />
Es ist hilfreich, die Aufgaben auch im privaten<br />
Bereich sofort entweder selbst zu erledigen, sich<br />
einen festen Zeitpunkt dafür zu setzen, zu delegieren,<br />
oder aber auch einfach NEIN zu sagen.<br />
SIE entscheiden, was sie tun müssen oder tun<br />
wollen, niemand Anderer. Dabei hilft übrigens<br />
auch immer die 51% Regel: Ich entscheide mich<br />
nur dann für eine Sache, wenn ich davon 51%<br />
habe <strong>und</strong> 49% gebe. Das mag egoistisch klingen,<br />
hat aber für alle Beteiligten den Vorteil, dass niemand<br />
an seine Ressourcen gehen muss.<br />
Es ist hilfreich, den Kopf <strong>und</strong> die Seele einmal<br />
still halten zu lassen <strong>und</strong> den Körper in Sport,<br />
Wellness oder anderem so richtig zu seinem<br />
Recht kommen zu lassen. Tun Sie ihm Gutes;<br />
indem Sie ihn einmal nicht funktional einsetzen in<br />
Arbeit, Arbeit, Arbeit, sondern ihn lustvoll sich<br />
bedienen lassen, mit dem was er mag. Das ist für<br />
jeden anders, der eine mag sich austoben bis zur<br />
Erschöpfungsgrenze, der andere schwitzen in der<br />
Sauna <strong>und</strong> der dritte Frühstück bis zum Abwinken<br />
im Bett.<br />
Es ist hilfreich, sich einen persönlichen Pflegeplan<br />
zu erstellen. Nehmen Sie Ihren Terminka-<br />
25 SO(HO) VIELSEITIG
lender <strong>und</strong> tragen sich für jeden Tag eine Aktion<br />
ein, auf die Sie sich freuen. Das muss keine<br />
St<strong>und</strong>e dauern. Es kommt darauf an, dass Sie<br />
bewusst <strong>und</strong> geplant etwas Gutes für sich selbst<br />
tun. Dadurch verändert sich Ihr Fokus.<br />
SAGEN SIE NEIN! Nein-Sagen ist sehr wichtig<br />
<strong>und</strong> muss von vielen Frauen erst wieder mühsam<br />
gelernt werden, aber es lohnt sich! Üben Sie die<br />
Kopfbewegung, das Schütteln für sich alleine.<br />
Nicken Sie nicht immer, haben Sie nicht immer<br />
Verständnis, stimmen Sie nicht allem zu. Wussten<br />
Sie, dass beim Schütteln des Körpers <strong>und</strong> ganz<br />
besonders des Kopfes Glückshormone freigesetzt<br />
werden? Probieren Sie es aus. Und stellen<br />
Sie fest, dass im Gegensatz zum Nicken beim<br />
Kopfschütteln Ihr Blickwinkel sich enorm erweitert.<br />
Sie nehmen viel mehr von der Welt wahr <strong>und</strong><br />
ihr Horizont wird größer. Das ist doch sehr praktisch<br />
<strong>und</strong> wir sollten es ausnutzen.<br />
Machen Sie kurze Pausen sooft Sie können.<br />
Eine Zigarettenpause, mal kurz auf die Toilette, ich<br />
muss mich mal hinsetzten - das sind keine<br />
Pausen, sondern Unterbrechungen. Pausen sind<br />
kurze Situationen, in denen ich ausatme, die<br />
Füße fest auf den Boden stellen kann, mich in<br />
Gedanken <strong>und</strong> Gefühlen von der Situation entferne.<br />
Je besser Sie weggehen können, desto entspannter<br />
kommen Sie zurück in die Situation.<br />
Trinken Sie WASSER; WASSER; WASSER. Sie<br />
bestehen zu einem großen Teil aus Wasser.<br />
Dieses Resevoir schöpfen Sie immer weiter aus<br />
<strong>und</strong> Sie füllen es durch normale Nahrung <strong>und</strong><br />
Getränke nur wenig auf. Wasser ist durch nichts<br />
zu ersetzen. Ihr Körper wird es Ihnen durch einen<br />
besseren Stoffwechsel, durch höhere Belastbarkeit<br />
<strong>und</strong> geringere Stressanfälligkeit danken.<br />
Füllen Sie Ihr Reservoir immer wieder auf.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheiten, die Ihnen angeboten<br />
werden. Oft gehen die Angebote im<br />
Arbeitsalltag unter, sind uns im Moment zu anstrengend,<br />
bringen nichts oder scheinen uns<br />
abzuhalten von anderen Aktivitäten, die wir entweder<br />
erledigen müssen oder wollen. Sortieren<br />
Sie dabei sorgfältig. Nutzen Sie Angebote Ihres<br />
Arbeitgebers, wie ges<strong>und</strong>heitliche Prävention,<br />
beispielsweise die Behandlung am Arbeitsplatz,<br />
Fortbildungsangebote oder auch Supervison.<br />
Wenn Sie meinen, das bringe nichts, sprechen<br />
Sie mit Ihren Kolleg<strong>innen</strong>, mit Ihrem Arbeitgeber<br />
<strong>und</strong> machen Sie Verbesserungsvorschläge,<br />
äußern Sie Wünsche, üben Sie Kritik. Sie selbst<br />
bestimmen mit, wie Ihr Arbeitsfeld ist. Pflegen Sie<br />
sich in Ihrem Arbeitsfeld. Jeder Arbeitgeber, der<br />
Wert auf gute Mitarbeiter legt, wird Ihre<br />
Selbstpflege unterstützen.<br />
Machen Sie nicht alles selbst oder alleine. Es ist<br />
schön etwas miteinander zu arbeiten, zu gestalten.<br />
Fördern kommt von Fordern. Fördern Sie<br />
Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Kollegen, indem Sie<br />
von diesen ein Miteinander einfordern. Am<br />
Anfang ist das sehr anstrengend. Aber sind nicht<br />
Geduld, langes Warten <strong>und</strong> Ausdauer häufig auch<br />
in der Pflege angesagt? Sie können das, wenden<br />
Sie es auch für sich im Selbstmanagement <strong>und</strong> in<br />
der Selbstpflege an.<br />
Wenn Ihre Mitmenschen, Ihre Patienten <strong>und</strong><br />
Klienten, Ihre Familie <strong>und</strong> Ihr Arbeitgeber über<br />
Sie sagen: Frau x, Herr x geht gut mit sich selbst<br />
um. Von ihm, von ihr lasse ich mich gerne pflegen,<br />
denn ich kann davon ausgehen, dass sie,<br />
dass er auch gut mit mir umgeht, dann haben Sie<br />
für sich die richtige Entscheidung getroffen <strong>und</strong><br />
machen einen wirklichen guten Job.<br />
Ich freue mich darauf, Sie beim Angebot Ihres<br />
Arbeitgebers, der Selbstpflege im Bereich<br />
ges<strong>und</strong>heitlicher Prävention am Arbeitsplatz auf<br />
meinem Behandlungsstuhl zu treffen. Erzählen<br />
Sie mir, wie es Ihnen geht.<br />
Jutta Niedernhöfer<br />
26
Es macht Spaß hier mitzuarbeiten<br />
Interview mit Joachim Bücker, Geschäftsführender Gesellschafter des<br />
Architektur- <strong>und</strong> Planungsbüro DMP<br />
Herr Bücker, stellen Sie unseren Lesern die<br />
Firma DMP doch bitte vor.<br />
Wir sind ein seit ungefähr 40 Jahren bestehendes<br />
Architekturbüro in Mönchengladbach. Seit etwa<br />
acht Jahren sind Gregor Pasch, mein Bruder Ulrich<br />
Bücker <strong>und</strong> ich als geschäftsführende<br />
Gesellschafter tätig. Bei DMP arbeiten 13 Planer,<br />
das heißt Architekten, Bauingenieure, Bauzeichner<br />
<strong>und</strong> Kalkulatoren sowie vier Bauleiter.<br />
Wir sind Generalplaner für die Baugesellschaft<br />
Jessen. Außerdem übernehmen wir vielfältige<br />
Planungsaufgaben im Raum Mönchengladbach.<br />
Planungsaufgaben beinhalten die bautechnische<br />
<strong>und</strong> baurechtliche Entwicklung von Gr<strong>und</strong>stükken,<br />
auf denen die unterschiedlichsten Projekte<br />
realisiert werden. Wohnungsbau <strong>und</strong> die<br />
Schaffung von Wohnquartieren, wie etwa an der<br />
Königstraße, die Schaffung von Büro <strong>und</strong> Gewerbeflächen<br />
zum Beispiel am Flughafen oder der<br />
Bau kleinerer Supermärkte in der ganzen Stadt.<br />
Wir sind auch für Bauherren tätig, zum Beispiel<br />
beim Ärztehaus am Krankenhaus Bethesda oder<br />
bei Altenheim-Projekten mit der Sozial-Holding.<br />
Welche Altenheim-Projekte haben Sie gemeinsam<br />
mit der Sozial-Holding durchgeführt?<br />
Wir arbeiten seit gut sieben Jahren mit der Sozial-<br />
Holding zusammen. Angefangen hat es mit dem<br />
Neubau Am Pixbusch. Der Altenheimbetrieb im<br />
ehemaligen Krankenhaus Am Pixbusch (dem<br />
heutigen Haus 2) war nicht mehr zeitgemäß möglich.<br />
Deswegen sollte in einem Neubau ein modernes<br />
Altenheim errichtet werden. Wir sind dann<br />
angefragt worden, die Planung für den Neubau<br />
gemeinsam mit der Holding zu betreiben. Da<strong>nach</strong><br />
folgten der Neubau an der Marienburger Straße<br />
<strong>und</strong> der Umbau des ehemaligen Krankenhauses<br />
Am Pixbusch (Haus 2).<br />
Wie sieht die Arbeit von DMP in so einem Projekt<br />
aus?<br />
Unsere Aufgabe ist die Umsetzung der Konzeptidee<br />
des Bauherren in Steine. Zum Beispiel ein<br />
Wohngruppenhaus für 80 Personen in Windberg<br />
zu schaffen, das sowohl Bedürfnissen der<br />
Bewohner in Bezug auf Lebensqualität als auch<br />
die ethischen Standards der Altenpflege erfüllt.<br />
Dabei müssen die Kostenziele des Bauherren<br />
erfüllt <strong>und</strong> in Einklang mit den Gegebenheiten des<br />
Gr<strong>und</strong>stücks <strong>und</strong> den Anforderungen des Baurechts<br />
der Kommune gebracht werden.<br />
In Abstimmung mit dem Bauherren entwickeln<br />
wir einen Planungsentwurf, den wir zum Bauantrag<br />
ausarbeiten. Wir übernehmen die Bauüberwachung<br />
<strong>und</strong> die Bauleitung, die Planung,<br />
Koordination <strong>und</strong> Abwicklung des Projekts bis zur<br />
Schlüsselübergabe. Wir kümmern uns um die<br />
Auswahl, die Steuerung <strong>und</strong> die Kontrolle der<br />
Bauhandwerker. Natürlich wieder abgestimmt mit<br />
dem Bauherren, dem Projektleiter <strong>und</strong> den diversen<br />
Fachingenieuren, die sich mit so spannenden<br />
Fragen wie Haustechnik, Gartengestaltung oder<br />
Schallschutz beschäftigen.<br />
Außerdem stimmen wir uns auch mit den verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen in der Sozial-Holding<br />
über die Inhalte der Planung ab.<br />
Wie sehen Sie die Aufgabe, Wohnen für alte<br />
Menschen zu gestalten?<br />
Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, weil<br />
die Größenordnung relevant ist <strong>und</strong> weil es eine<br />
Unmenge von Implikationen gibt, die man beachten<br />
kann. Es ist unter ethischen Gesichtspunkten,<br />
aber auch volkswirtschaftlich sehr wichtig<br />
„Wohnen im Alter“ zu definieren. Für uns ergeben<br />
sich viele Anhaltspunkte für andere Wohnformen<br />
im Alter, die wir dann in andere Projekte einbringen.<br />
Etwa im Bereich Wohnen mit Service, ein<br />
Segment, in dem wir sehr konstruktiv mit der<br />
Sozial-Holding zusammenarbeiten.<br />
Welche Projekte betreiben Sie mit der Sozial-<br />
Holding im Bereich Wohnen mit Service?<br />
Es gibt ein Projekt an der Königstraße mit 50<br />
Joachim Bücker,<br />
Architektur- <strong>und</strong><br />
Planungsbüro DMP<br />
EFQM<br />
Partnerschaften<br />
<strong>und</strong><br />
Ressourcen<br />
27 SO(HO) VIELSEITIG
Personen in Einzel- <strong>und</strong> Gruppenwohnungen,<br />
eines an der Rheinstraße mit 24 Personen in<br />
Gruppenwohnungen <strong>und</strong> eines in der Brunnenstraße.<br />
Im Gegensatz zum Betreuten Wohnen<br />
können die Mieter hier Hilfen im Alltag genauso<br />
buchen, wie sie es brauchen. Über weitere<br />
Projekte wird <strong>nach</strong>gedacht.<br />
Nun ist Wohnen mit Service ja etwas anderes<br />
als ein Altenheim. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Partnern bei einem solchen Wohnprojekt?<br />
Die Zusammenarbeit sieht wie folgt aus: DMP<br />
plant, Jessen baut <strong>und</strong> vermietet <strong>und</strong> die<br />
Ambulante Dienste GmbH stellt den Service zur<br />
Verfügung.<br />
Bei den Wohnprojekten stellen wir mit dem<br />
Gebäude sozusagen die Hardware zur Verfügung<br />
<strong>und</strong> die Sozial-Holding die Software. Das heißt,<br />
den jeweiligen Bewohnern wird Pflege <strong>und</strong><br />
Assistenz dem Bedarf entsprechend zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit der<br />
Sozial-Holding?<br />
Die Zusammenarbeit mit der Sozial-Holding ist<br />
sehr angenehm. Es ist ein offener <strong>und</strong> konstruktiver<br />
Kommunikationsprozess, in dem an der<br />
Verwirk-lichung der gesteckten Ziele gearbeitet<br />
wird. Die Zusammenarbeit ist deshalb sehr angenehm,<br />
weil alle am Prozess Beteiligten ihre Erfahrungen<br />
in die Projekte einbringen <strong>und</strong> es so möglich<br />
ist, das jeweilige Optimum für Bewohner <strong>und</strong><br />
Bauherren zu realisieren.<br />
Die Sozial Holding sehe ich einerseits als<br />
wesentlichen Arbeitgeber in der Region mit über<br />
900 Mitarbeitern. Anderseits ist sie ein ganz wichtiger<br />
Dienstleister, der in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen Dienstleistungen für die Bevölkerung<br />
erbringt. Hier werden nicht etwa Menschen verwaltet,<br />
sondern es wird sich an den Bedürfnissen<br />
orientiert. Der Sozial-Holding gelingt es, soziales<br />
Handeln wirtschaftlich unter permanenter Einhaltung<br />
von sozialen <strong>und</strong> ethischen Aspekten zu<br />
erbringen. Es macht mir Spaß hier mitzuarbeiten,<br />
weil wir unsere Überlegungen mit einbringen können<br />
<strong>und</strong> wir viel erfahren, was für andere<br />
Prozesse wichtig ist.<br />
Herr Bücker, vielen Dank für das Gespräch!<br />
Mit Joachim Bücker<br />
sprach Fabian Müller-Lutz<br />
28
Wer will fleißige Handwerker sehen?<br />
Umzüge in Rheindahlen<br />
EFQM<br />
Prozesse<br />
Die nächste Phase des Umbaus im Altenheim<br />
Rheindahlen hat begonnen. Am 8. August zogen<br />
die Bewohner der Etage 2 des Altenheims <strong>nach</strong><br />
Odenkirchen ins Altenheim „Am Pixbusch“.<br />
Kurz da<strong>nach</strong> ging es in diesem Bereich dann<br />
mit dem Auswechseln der Fenster auch schon<br />
richtig los. Außerdem wurden in allen Zimmern<br />
Bohrungen für die neuen Heizungsleitungen<br />
durchgeführt. Damit waren einige Aufregungen<br />
<strong>und</strong> Unannehmlichkeiten für die BewohnerInnen,<br />
aber auch für die MitarbeiterInnen verb<strong>und</strong>en. Für<br />
ihr Verständnis <strong>und</strong> ihre Kooperationsbereitschaft<br />
möchten wir uns an dieser Stelle bedanken.<br />
Ebenso bei den SchülerInnen der Bildungs-<br />
GmbH <strong>und</strong> unseren ehrenamtlichen Helfern, die<br />
uns bei der Betreuung unterstützt haben.<br />
Zeitgleich mit dem Beginn der Arbeiten im<br />
Haupttrakt wurde auch im Nebentrakt auf<br />
Hochtouren gewerkelt <strong>und</strong> der Umbau zum<br />
Abschluss gebracht. Am 13. September war der<br />
große Tag gekommen – die Bewohner der Etagen<br />
1 <strong>und</strong> 3 kamen aus dem Altenheim „Am Pixbusch“<br />
Haus 2 zurück <strong>und</strong> wir konnten sie in ihren schönen<br />
neuen Wohnbereichen <strong>und</strong> Zimmern willkommen<br />
heißen.<br />
Am 20. September verabschiedeten wir die<br />
Bewohner <strong>und</strong> Mitarbeiter der Etage 4. Die<br />
Handwerker konnten auch dort nun endlich richtig<br />
loslegen.<br />
Antje Rogal<br />
Feueralarm! Was tun?<br />
Im Brandfall ist die richtige Reaktion entscheidend<br />
Sie sind gerade dabei in der Wohnküche das Essen<br />
vorzubereiten. Da ertönt der Feueralarm <strong>und</strong><br />
diesmal ist es keine Übung. - Wie reagieren Sie?<br />
Sie informieren sich als erstes, wo es brennt.<br />
Dann helfen Sie mit Menschen in Sicherheit zu<br />
bringen, ohne Ihren Bereich unbeaufsichtigt zu<br />
lassen. Wenn die Feuerwehr eintrifft, befolgen sie<br />
die Anweisungen der Einsatzkräfte.<br />
Genau das tun Sie? - Dann sind Sie im Brandfall<br />
ein perfekter Helfer. Denn sie reagieren in den<br />
ersten Minuten <strong>nach</strong> dem Alarm optimal. Und<br />
genau auf diese Reaktion kommt es an: Besonders<br />
die ersten 5 Minuten <strong>nach</strong>dem der Feueralarm<br />
ausgelöst hat sind entscheidend: „Wenn in<br />
den ersten Minuten <strong>nach</strong> der Brandentdeckung<br />
nicht richtig reagiert wird, kann das fatale Folgen<br />
haben“, sagt Klaus Wetzel, Brandschutzbeauftragter<br />
der Sozial-Holding. Zwar sind, wenn der<br />
Umbau in Rheindahlen abgeschlossen ist, alle<br />
Häuser der Sozial-Holding mit der neuesten<br />
Brandschutztechnik ausgestattet, aber „100%<br />
Technik sind nichts wert, wenn der Mensch nicht<br />
reagiert“, so Wetzel. Es ist jedoch nicht nur wichtig,<br />
dass reagiert wird. Auch wie reagiert wird, ist<br />
von großer Bedeutung. „Es gilt immer der Gr<strong>und</strong>satz:<br />
Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung“,<br />
erläutert Wetzel. „Menschen aus dem<br />
Gefahrenbereich richtig rauszubringen ist im<br />
Brandfall das A <strong>und</strong> O.“ Dabei sollten die Retter<br />
aber auch darauf achten, sich selbst nicht unnötig<br />
in Gefahr zu begeben. „Hier sollte das in den<br />
Brandschutzschulungen erworbene Wissen zur<br />
Anwendung kommen“, so Wetzel. „Am allerwichtigsten<br />
ist es aber bei Feueralarm nicht weiter am<br />
PC zu sitzen <strong>und</strong> nichts zu tun.“<br />
Das Optimale im Brandschutz ist es jedoch,<br />
wenn es gar nicht zum Ernstfall kommt: „Am<br />
besten ist es, wenn alle Brandschutzvorschriften<br />
so gut beachtet werden, dass es gar nicht erst<br />
brennt. Das gilt gerade jetzt in der Weih<strong>nach</strong>tszeit.<br />
Vorbeugend wachsam sein <strong>und</strong> den Ernstfall<br />
verhindern ist der beste Brandschutz.“<br />
EFQM<br />
Prozesse<br />
Begleitender Dienst Rheindahlen<br />
29<br />
SO(HO)<br />
VIELSEITIG
Betriebssportgruppe<br />
Sozial-Holding gegründet!<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
„Lust auf Sport?“ - dies fragten wir<br />
die MitarbeiterInnen in der letzten<br />
So (Ho) isses. Und tatsächlich haben<br />
viele von Ihnen Lust auf Sport! So haben sich<br />
Ende Oktober 10 Beschäftigte zusammengef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> den Verein „Betriebssportgemeinschaft<br />
Sozial-Holding“, gegründet“. Sobald alle erforderlichen<br />
Formalitäten, wie die Eintragung des<br />
Vereins in das Vereinsregister (e.V.) erfolgt sind,<br />
kann der Verein die Arbeit aufnehmen.<br />
Warum ein Verein?<br />
Der Verein ist eine wichtige Ergänzung zum Ges<strong>und</strong>heitsförderungssystem<br />
der Sozial-Holding.<br />
Die Betriebssportgemeinschaft, kurz BSG, kann<br />
den Mitgliedern Angebote machen, die ein Arbeitgeber<br />
aus rechtlichen oder steuerlichen Gründen<br />
seinen MitarbeiterInnen nicht bieten kann.<br />
Wie finanziert sich die Betriebssportgemeinschaft?<br />
Die BSG finanziert sich über die Mitgliederbeiträge.<br />
Der Monatsbeitrag wird bei 15 Euro liegen.<br />
Darüber hinaus ist der Verein aber auch auf die<br />
Spenden der Sozial-Holding angewiesen. Über<br />
diese großzügigen Spenden fördert <strong>und</strong> unterstützt<br />
der Arbeitgeber Ihre sportlichen <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitlichen Aktivitäten.<br />
Wer entscheidet, was gemacht wird?<br />
Sie, die Mitglieder, können <strong>und</strong> sollen die<br />
Betriebssportgemeinschaft aktiv mitgestalten.<br />
Dies können Sie zum Beispiel bei den jährlichen<br />
Mitgliederversammlungen - oder Sie wenden sich<br />
an den Vorstand. Wie bei jedem Verein, wurde<br />
auch für die BSG ein Vorstand gewählt, der das<br />
Alltagsgeschäft erledigt.<br />
Nadine Mindoli aus der Personalabteilung<br />
wurde zur Geschäfts- bzw. Schriftführerin gewählt<br />
<strong>und</strong> Doris Kremer aus der Finanzabteilung setzt<br />
ihr Know-how als Kassenwart ein. Wenn Sie<br />
Fragen oder Anregungen haben, dann können<br />
Sie mich – Gisela Bausch-Weis – als Vorsitzende<br />
jederzeit ansprechen. Wir sind schon gespannt<br />
auf Ihre Ideen <strong>und</strong> Vorschläge!<br />
Was habe ich davon, Mitglied bei diesem<br />
Verein zu werden?<br />
Dank eines tollen Kooperationsangebots der<br />
Return Fitness GmbH können Sie als Mitglied der<br />
Betriebssportgemeinschaft für einen monatlichen<br />
Beitrag von 15 Euro eine volle Mitgliedschaft im<br />
Sportpark am Gerstacker, im Lady Spa am<br />
Rheydter Ring (Sorry Jungs – hier sind Frauen<br />
klar bevorzugt!) nutzen oder die Saunalandschaft<br />
in Brüggen-Bracht genießen. Auch das Active<br />
Spa im Dorint Hotel steht Ihnen – hier gegen<br />
Aufpreis – offen. Da der Monatsbeitrag im<br />
Fitnessstudio regulär 58,- Euro beträgt, fragten<br />
sich viele, wo der Haken an der Sache ist. Klare<br />
Antwort: Es gibt keinen!<br />
Als Mitglied der BSG Sozial-Holding können Sie<br />
alle Angebote <strong>und</strong> dazu das wöchentliche<br />
Badminton, dienstags von 17.15 bis 18.00 Uhr, für<br />
nur 15 Euro im Monat nutzen! Und weitere Angebote<br />
können <strong>und</strong> sollen dazukommen.<br />
Wie kann ich Mitglied werden?<br />
In Aushängen <strong>und</strong> Infoschreiben werden wir Sie<br />
informieren, wann <strong>und</strong> wo Sie sich anmelden können.<br />
Die Mitglieder bekommen einen Mitglieder-<br />
30
31 SO(HO) LEBEN &<br />
ARBEITEN<br />
ausweis, mit dem sie dann zu den Clubs der<br />
Return Fitness GmbH gehen können. Hier müssen<br />
einmal 16,- Euro für die ReturnCard <strong>und</strong> 25,-<br />
Euro für eine Erstuntersuchung <strong>und</strong> Einweisung<br />
in die Geräte gezahlt werden. Aber selbst diese<br />
Kosten übernimmt weitestgehend die BSG! So<br />
sind die ersten beiden Monate in der<br />
Betriebssportgemeinschaft beitragsfrei! Und sollten<br />
Sie – was heute kaum vorstellbar ist – irgendwann<br />
keine Lust mehr auf dieses tolle Angebot<br />
haben, dann können Sie jederzeit zum Monatsende<br />
kündigen.<br />
Gisela Bausch-Weis<br />
Betriebssportgemeinschaft der Sozial-Holding<br />
Und: Haben Sie nun auch Lust auf Sport bekommen?<br />
Dann los: Werden Sie Mitglied <strong>und</strong> schaffen<br />
Sie mit uns ein interessantes <strong>und</strong> vielseitiges<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wohlfühlprogramm!<br />
Dazu möchten wir alle Mitglieder <strong>und</strong> Interessierten<br />
zur 1.Jahreshauptversammlung <strong>und</strong><br />
Informationsveranstaltung am 16. Januar um<br />
17.00 Uhr in die Cafeteria der Sozial-Holding einladen.<br />
EFQM<br />
Mitarbeiterbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Hallenfußballturnier <strong>2007</strong><br />
Auch in diesem Jahr trat das Team der Sozial-<br />
Holding <strong>nach</strong> dem Doppelerfolg von 2005 <strong>und</strong><br />
2006 als Titelverteidiger beim so genannten<br />
„Hallenämterturnier“ der Stadtverwaltung an.<br />
Leider nicht so erfolgreich, dafür aber mit ausreichend<br />
Spaß!<br />
Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher kurzfristiger Absagen<br />
bestand das Teilnehmerfeld diesmal aus nur acht<br />
Mannschaften. Entsprechend musste Turnierleiter<br />
Claus Heinze den Modus ebenfalls kurzfristig<br />
zweimal ändern: statt Gruppenspiele <strong>und</strong> Endspiel<br />
fand der Vergleich „Jeder gegen Jeden“<br />
statt.<br />
Mit zwei souveränen Siegen startete das<br />
Holding-Team als „Juventus Senile“ recht erfolgreich.<br />
Jedoch folgten zwei knappe Niederlagen<br />
gegen die New Talents <strong>und</strong> gegen die Feuerwehr,<br />
sodass der Gesamterfolg nicht mehr zu erlangen<br />
war. Ein weiterer Sieg gegen die Mannschaft der<br />
GWSG brachte zwar ein wenig Hoffnung, die<br />
anschließende deutliche Niederlage gegen den<br />
späteren Turniersieger „Kreisbau“ jedoch ließ nur<br />
noch einen Platz im Mittelfeld zu - sicherlich ein<br />
Ansporn, um im nächsten Jahr wieder um den<br />
Titel mitspielen zu wollen!<br />
Norbert Schiffer<br />
Mannschaftsführer<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter
Interaktives Theater<br />
im Altenheim Rheindahlen<br />
Professor Dr. Dr.<br />
Rudolf Hirsch<br />
EFQM<br />
Partnerschaften<br />
<strong>und</strong><br />
Ressourcen<br />
Am 14. Juni war das Interaktive Theater<br />
Knotenpunkt Zürich mit dem Stück „Wie im<br />
Himmel – Szenen aus dem Leben alter Menschen“<br />
zu Gast im Altenheim Rheindahlen.<br />
Thema des Stückes war „Gewalt im Alter“. In<br />
authentischen Szenen wurde einerseits die<br />
Ohnmacht <strong>und</strong> die Hilflosigkeit, die die Beteiligten,<br />
das heißt Pflegebedürftige <strong>und</strong> Pflegende, in<br />
Gewaltsituationen spüren, thematisiert. Andererseits<br />
wurden Übergriffe, in denen Betreuer<strong>innen</strong><br />
<strong>und</strong> Betreuer die von ihnen abhängigen Pflegebedürftigen<br />
ignorierend, bevorm<strong>und</strong>end, teilweise<br />
auch verletzend <strong>und</strong> aggressiv behandeln,<br />
gezeigt. Ebenso, wie Betreuende selbst zum<br />
Opfer wenig wertschätzenden oder aggressiven<br />
Verhaltens von Seiten alter Menschen werden.<br />
Eingeleitet wurde das Stück von Professor Dr. Dr.<br />
Rudolf Hirsch, Vorsitzender des Vereins „Handeln<br />
statt misshandeln“, der Bonner Initiative gegen<br />
Gewalt im Alter.<br />
Das beeindruckend gespielte Stück bestand<br />
aus zwei Teilen. Im ersten Teil wurden sieben<br />
Szenen gezeigt, die weniger „wie im Himmel“ als<br />
vielmehr mitten aus dem Leben gegriffen waren.<br />
„Ich habe mich erschreckend wieder erkannt“,<br />
sagte eine Pflegekraft aus dem Publikum. Und so<br />
ging es vielen: Denn die Szenen waren sorgfältig<br />
ausgewählt <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert umgesetzt. Meist standen<br />
nicht grobe Entgleisungen der Gewalt im<br />
Mittelpunkt, sondern die alltäglichen Situationen,<br />
in denen sich Ohnmacht, Hilflosigkeit <strong>und</strong> Überforderungen<br />
zu aggressivem Verhalten aufschaukeln.<br />
Und so gab es in der anschließenden<br />
Diskussion auch keine einfachen Lösungen, wie<br />
sich die drohende Gewalt abwenden ließe. Aber<br />
durch die gezielte Moderation wurden im interaktiven<br />
Teil des Stückes intensiv gemeinsam unterschiedlich<br />
Ansätze diskutiert. Die Vorschläge<br />
konnten direkt in der Interaktion mit den Schauspielern<br />
praktisch erprobt werden. Hier scheuten<br />
sich auch Bewohner des Altenheims nicht, auf der<br />
Bühne aktiv zu werden. Auf diese Weise wurden<br />
die Zuschauer zu Akteuren <strong>und</strong> konnten gemeinsam<br />
andere Sichtweisen <strong>und</strong> Lösungsansätze<br />
ausprobieren - <strong>und</strong> die Folgen des eigenen Handelns<br />
direkt erleben. So wurde aus einem Theaterabend<br />
eine intensive <strong>und</strong> lehrreiche Erfahrung<br />
für alle.<br />
Gisela Bausch-Weis<br />
Abteilung PuQ<br />
30
Es lebe, wer alt ist<br />
Urlaubsfahrten der katholischen Gemeinschaft Sant’ Egidio<br />
für BewohnerInnen des Altenheims Windberg<br />
Seit vielen Jahren engagiert sich die von der<br />
römisch katholischen Kirche anerkannte geistliche<br />
Gemeinschaft Sant’ Egidio für alte Menschen.<br />
Auch im Altenheim Windberg <strong>und</strong> seinem<br />
Vorgängerhaus an der Bettrather Straße sind<br />
Mitglieder der Gemeinschaft ehrenamtlich aktiv.<br />
Ein besonderes Highlight dieses Engagements<br />
sind die seit 12 Jahren stattfindenden Urlaubsfahrten<br />
von Heimbewohnern <strong>und</strong> Mitgliedern der<br />
Gemeinschaft. „Wir machen keine Betreuung,<br />
sondern die Fre<strong>und</strong>schaft zu den alten Menschen<br />
ist uns wichtig. Daraus ist dann der Wunsch entstanden<br />
intensiv beisammen zu sein - <strong>und</strong> so ist<br />
uns die Idee mit dem Urlaub gekommen“, berichten<br />
Kerstin Birke-Glaser <strong>und</strong> Dagmar Schmidt,<br />
ehrenamtlich im Altenheim Windberg tätige<br />
Mitglieder von Sant’ Egidio. „Außerdem kennen<br />
die alten Menschen Urlaub zum Teil nicht.“<br />
Die diesjährige Fahrt ging <strong>nach</strong> Puffendorf bei<br />
Baesweiler.<br />
„Zwar hatten<br />
wir Pech mit<br />
dem Wetter, aber das hat der Sache nicht<br />
geschadet“, erzählt Schmidt. „Es war ein sehr<br />
fre<strong>und</strong>schaftliches Klima <strong>und</strong> jeder hat sich um<br />
den anderen gekümmert. Es war eine Zeit, in der<br />
jeder machen konnte, was ihm Spaß macht.“<br />
Insgesamt nahmen 18 HeimbewohnerInnen<br />
<strong>und</strong> Ehrenamtliche an der Fahrt über das<br />
Pfingstwochenende teil. Für die BewohnerInnen<br />
des Altenheims war die Reise ein Genuss: „Es<br />
war sehr schön mit der Gemeinschaft wegzufahren“,<br />
meint Alfred Löffel, „ich war schon seit zig<br />
Jahren nicht mehr im Urlaub. Als meine Frau verstarb,<br />
wollte ich nicht mehr alleine fahren.“<br />
Auch Anni Marsch, Mitglied des Heimbeirats, ist<br />
begeistert: „Mir hat es bestens gefallen“, sagt sie.<br />
„Es war schön bei so einer religiösen Freizeit,<br />
dass man auch die besinnlichen St<strong>und</strong>en hat.“<br />
Ein persönliches Highlight war für Marsch der<br />
Besuch der Kinder aus der, ebenfalls von Sant’<br />
Egidio betreuten, Regenbogenschule, einer<br />
Hausaufgabenhilfe im Mönchengladbacher Stadtteil<br />
Venn. „Der Tag, an dem die Kinder zu Besuch<br />
waren, war sehr schön. Besonders die Kleine, die<br />
mich umarmt hat. Ich war überhaupt nicht darauf<br />
vorbereitet. Das hat mir sehr viel gegeben.“<br />
Maja Derks<br />
Einrichtungsleiterin AH Windberg<br />
EFQM<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
33<br />
SO(HO)<br />
LEBEN &<br />
ARBEITEN
Ein Italiener aus der Eifel<br />
Karl Josef Pennazzato erledigt Tischlerarbeiten für die Sozial-Holding<br />
EFQM<br />
Mitarbeiter<br />
Egal ob alte Schränke oder eine Musikbox aus<br />
den 50er Jahren, Karl Josef Pennazzato prüft die<br />
ihm angelieferten Stücke gewissenhaft. „Es darf<br />
kein alter Schrott sein. Man muss als Fachmann<br />
sehen, dass es sich lohnt, zu reparieren“, erklärt<br />
der 70-jährige Tischlermeister. Seit sechs Jahren<br />
erledigt Pennazzato Schreinerarbeiten für die<br />
Altenheime der Sozial-Holding. Zuvor war er 30<br />
Jahre lang für das Landesjugendamt Düsseldorf<br />
tätig. Dort half er als Werkanleiter mit, Jugendliche<br />
ohne Ausbildung für das Berufsleben zu<br />
qualifizieren. „Wir haben die Jugendlichen fit<br />
gemacht fürs Leben“, erzählt Pennazzato, „90<br />
Prozent haben es dann auch geschafft.“<br />
Der Kontakt zur Sozial-Holding ist über sein<br />
Hobby zustande gekommen: Die Musik. Pennazzato<br />
spielt Akkordeon auf semiprofessionellem<br />
Niveau <strong>und</strong> ist in zwei Seniorenchören in Rheydt<br />
<strong>und</strong> Jüchen aktiv. Nach einem Konzert im evangelischen<br />
Altenheim Odenkirchen wurde er vom<br />
Leiter des Heimes auf die Service GmbH der<br />
Sozial-Holding aufmerksam gemacht. „Ich habe<br />
mich dort vorgestellt <strong>und</strong> so ist dann mein Vertrag<br />
zustande gekommen“, berichtet er. Seitdem erledigt<br />
er in seiner Werkstatt auf dem Gelände des<br />
Altenheims Am Pixbusch Arbeiten wie Restaurationen<br />
oder passgenaue Anfertigungen von<br />
Regalen <strong>und</strong> Schränken für die Altenheime. Aber<br />
auch Sonderanfertigungen stehen auf dem<br />
Programm. Zum Beispiel 40 Staffeleien, auf denen<br />
die alten Menschen in den Altenheimen ihre<br />
Bilder in den Wohnbereichen ausstellen können.<br />
Nur eines darf bei Pennazzato, der großen Wert<br />
darauf legt, dass er den gewerblichen Schreinern<br />
keine Arbeit wegnimmt, nicht aufkommen:<br />
Langeweile. „Das wäre tödlich“, meint er. Deshalb<br />
will er auch seine Arbeit für die Altenheime weitermachen,<br />
solange es ges<strong>und</strong>heitlich geht. „Und<br />
solange die Arbeit Freude macht“, fügt er hinzu,<br />
denn nur was Freude macht gelingt auch“.<br />
Eine abschließende Frage bleibt aber noch.<br />
Pennazzato, der Name hört sich doch italienisch<br />
an? „Ja“, lacht Pennazzato, „der Name ist auch<br />
italienisch. Mein Großvater war Gastarbeiter. Er<br />
hat um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende am Bau der<br />
Rurtalbahn mitgearbeitet <strong>und</strong> ist dann da geblieben.<br />
Das war damals eine Sensation: ein Italiener<br />
in der Eifel.“<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
34
35 SO(HO) LEBEN &<br />
ARBEITEN<br />
Schützenfest im Altenheim Windberg<br />
Am 16. September war der Bürgerschützenverein<br />
Windberg-Großheide im Altenheim Windberg zu<br />
Gast. „Wir kommen auf dem Weg zum Vogelschuss<br />
hier vorbei seit dem das Altenheim an der<br />
Marienburger Straße ist“, berichtet Axel Nürnberg,<br />
erster Vorsitzender des Bürgerschützenvereins.<br />
Die Windberger Schützen <strong>und</strong> der Gastverein,<br />
das Tambourkorps Mönchengladbach-Lürrip,<br />
nutzten die Rast im Altenheim dazu, sich mit<br />
Bewohnern <strong>und</strong> MitarbeiterInnen zu unterhalten<br />
<strong>und</strong> sich an der für diesen Tag bereitgestellten<br />
Theke zu erfrischen.<br />
Da<strong>nach</strong> zogen die Schützen, begleitet von einer<br />
Delegation des Altenheims, weiter zum Vogelschießen<br />
im Festzelt auf der Lindenstraße. Dort<br />
holte Sascha Diersche mit dem 98. Schuss den<br />
Vogel von der Stange. Im nächsten Jahr werden<br />
er <strong>und</strong> seine Schützen wieder gern gesehene<br />
Gäste im Altenheim Windberg sein.<br />
EFQM<br />
Partnerschaften<br />
<strong>und</strong><br />
Ressourcen<br />
Raymond Nießen
Shuttleservice für Leseratten<br />
Pendelbusverbindung zwischen dem Altenheim Eicken<br />
<strong>und</strong> der Bibliothek Am Pixbusch eingerichtet<br />
Seit August gibt es<br />
ein neues<br />
Angebot<br />
für die Literaturfre<strong>und</strong>e<br />
in den Altenheimen der<br />
Sozial-Holding: Einen Shuttleservice zur<br />
Bibliothek Am Pixbusch. „Ich bin froh, dass es<br />
diese Möglichkeit gibt“, meint Wilfried Hörstmann,<br />
Bewohner des Altenheims Eicken. Gerade ist er<br />
mit dem Pendelbus in Odenkirchen angekommen<br />
<strong>und</strong> diskutiert bereits eifrig mit der Bibliothekarin<br />
Julia Kiemeswenger bei Kaffee <strong>und</strong> Keksen über<br />
John Irvings „Gottes Werk <strong>und</strong> Teufels Beitrag“.<br />
„Als ich noch in Odenkirchen war, habe ich die<br />
Bibliothek häufig genutzt - <strong>und</strong> in Eicken hat mir<br />
das gefehlt“, erzählt Hörstmann. Die Bibliotheksbesuche<br />
wollte er auch in seinem neuen Zuhause<br />
nicht missen. Deshalb erk<strong>und</strong>igte sich Hörstmann<br />
bei der Verwaltung der Sozial-Holding, ob es eine<br />
Möglichkeit gebe, regelmäßig in die Bibliothek zu<br />
fahren. Eine Idee, die von der Geschäftsführung<br />
der Sozial-Holding gerne aufgegriffen wurde.<br />
Gemeinsam mit dem Deutschen Hilfsdienst<br />
(DHD), der die Altenheime auch bei den Umzügen<br />
seit Jahren sehr gut unterstützt, wurde der Shuttleservice<br />
ins Leben gerufen. Bewohner des Altenheims<br />
Eicken haben nun einmal im Monat die<br />
Gelegenheit, in die Bibliothek Am Pixbusch zu<br />
fahren. Während der Fahrt werden die Shuttlenutzer<br />
von Mitarbeitern des DHD betreut, in der<br />
Bibliothek werden sie bereits von Julia Kiemeswenger<br />
erwartet. „Es werden gemeinsam Bücher<br />
ausgesucht, im Bibliothekskatalog geblättert oder<br />
einfach Unterhaltungen geführt“, berichtet die<br />
ausgebildete Buchhändlerin <strong>und</strong> studierte<br />
Germanistin, die ihre Gästen auch mit Literaturtipps<br />
versorgt. Ein Service, den Hörstmann sehr<br />
zu schätzen weiß: „Schreiben sie das auf: Die<br />
Frau Kiemeswenger ist eine ausgezeichnete<br />
EFQM<br />
K<strong>und</strong>enbezogene<br />
Ergebnisse<br />
Bibliothekarin. Sie fragt <strong>nach</strong> den Interessen der<br />
Benutzer <strong>und</strong> berät geschickt, ohne etwas aufzudrängen.<br />
Das hilft mir immer sehr.“ Auch dieses<br />
Mal wird Hörstmann fündig <strong>und</strong> tritt mit Lesestoff<br />
für den nächsten Monat die Heimreise an.<br />
Der Shuttlebus zwischen Eicken <strong>und</strong> der<br />
Bibliothek Am Pixbusch fährt jeweils am letzten<br />
Dienstag im Monat.<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
36
Impressum<br />
Herausgeber :<br />
Sozial-Holding der Stadt<br />
SO(HO) ISSES<br />
Mönchengladbach GmbH<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Geschäftsführer :<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Tel. : 02166/455-0<br />
Fax : 02166/455-199<br />
www.Sozial-Holding.de<br />
info@Sozial-Holding.de<br />
Amtsgericht Mönchengladbach<br />
HRB 5191<br />
Aufsichtratsvorsitzender :<br />
Frank Boss<br />
V.i.S.d.P. :<br />
Helmut Wallrafen-Dreisow<br />
Redaktion :<br />
Tel: 02166/455-153<br />
Fabian Müller Lutz<br />
Gisela Bausch-Weis<br />
Grafische Gestaltung :<br />
Raymond Nießen<br />
Fotos :<br />
Raymond Nießen<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
Druck :<br />
Heinz Ackermann<br />
Offsetdruckerei<br />
Inh. Ulrich Thomackenstein<br />
Hehnerholt 3<br />
Mönchengladbach<br />
Auflage : 1400 Stück<br />
Erscheinungsweise : halbjährlich<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Dez</strong>ember <strong>2007</strong>, Nr. 12<br />
Redaktionsschluss :<br />
Freitag, 09.November <strong>2007</strong><br />
Altenheime<br />
der Stadt Mönchengladbach GmbH<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 02166/455-166<br />
Telefax 02166/455-400<br />
Altenheime-GmbH@Sozial-Holding.de<br />
Ambulante Dienste GmbH<br />
der Stadt Mönchengladbach<br />
Thüringer Straße 30<br />
41063 Mönchengladbach<br />
Telefon 02161/81196-90<br />
Telefax 02161/81196-59<br />
Ambulante-Dienste@Sozial-Holding.de<br />
Bildungs-GmbH<br />
der Stadt Mönchengladbach<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 02166/455-200<br />
Telefax 02166/455-299<br />
Bildungs-GmbH@Sozial-Holding.de<br />
Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungs GmbH<br />
der Stadt Mönchengladbach<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 02166/455-307<br />
Telefax 02166/455-311<br />
BQG.Info@Sozial-Holding.de<br />
Service GmbH<br />
der Stadt Mönchengladbach<br />
Königstraße 151<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon 02166/455-157<br />
Telefax 02166/455-400<br />
Service-GmbH@Sozial-Holding.de<br />
Beratungszentrum<br />
der Sozial-Holding<br />
Thüringerstraße 30<br />
41063 Mönchengladbach-Eicken<br />
Telefon 02161/811 96 811<br />
Telefax 02161/811 96 94<br />
Beratungszentrum@Sozial-Holding.de<br />
37
Handstand auf der Loreley<br />
Lesekreis für die Bewohner des Altenheims Am Pixbusch<br />
in der Bibliothek von Haus II<br />
EFQM<br />
Partnerschaften<br />
<strong>und</strong> Ressourcen<br />
Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so<br />
traurig bin. Heines berühmtes Gedicht darf selbstverständlich<br />
nicht fehlen. Gedichte über die<br />
Loreley sind an diesem Sonntag Thema des<br />
Lesekreises für die Bewohner des Altenheims Am<br />
Pixbusch. Seit Ende Mai bietet Julia Kiemeswenger<br />
jeden Sonntag in der Bibliothek von Haus II<br />
einen Lesekreis für die Bewohner des Altenheims<br />
an. Die ausgebildete Buchhändlerin, die außerdem<br />
Germanistik <strong>und</strong> Medienwissenschaften studiert<br />
hat, betreut seit der Eröffnung im Oktober<br />
2006 die Bibliothek. Die Idee, den Bewohnern des<br />
Altenheims vorzulesen, war ihr zunächst nicht<br />
ganz geheuer. „Ich bin nicht die große Vorleserin,<br />
deshalb war mir etwas unheimlich bei der<br />
Vorstellung“, erzählt sie. „Aber es klappt ganz gut<br />
<strong>und</strong> die Bewohner kommen immer wieder.“<br />
12 Bewohner aus beiden Häusern kommen<br />
regelmäßig zum Lesekreis. Zwar schwankt die<br />
Zahl der teilnehmenden Bewohner immer ein<br />
wenig, aber dennoch ist Kiemeswenger zufrieden<br />
mit der Resonanz: „Ich freue mich über das<br />
Interesse.“<br />
Das Programm für den jeweiligen Sonntag wird<br />
dabei mit den Bewohnern gemeinsam gestaltet.<br />
„Manche haben spezielle Wünsche. Es wird sich<br />
aber auch oft ganz allgemein etwas fürs Herz<br />
oder etwas Lustiges gewünscht“, erzählt Kiemeswenger,<br />
die während des Lesekreises nicht<br />
nur aus der zusammengestellten Literatur vorliest.<br />
„Wir unterhalten uns auch gern“, berichtet<br />
sie. Auch diesmal hören die alten Menschen nicht<br />
nur den Gedichten von Bretanos „Lore Lay“ bis zu<br />
Erich Kästners „Handstand auf der Loreley“ zu,<br />
sie erzählen auch: von Ausflügen an den Rhein,<br />
Bootsfahrten <strong>und</strong> Wanderurlauben. Eingerahmt<br />
von den Gedichten findet ein reger Austausch<br />
statt, bis sich die R<strong>und</strong>e kurz vor dem Mittagessen<br />
auflöst.<br />
Der Lesekreis findet jeden Sonntag um 10.30 Uhr<br />
in der Bibliothek im Haus II im Altenheim Am<br />
Pixbusch statt. Interessierte sind jederzeit herzlich<br />
willkommen.<br />
Fabian Müller-Lutz<br />
38