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Lebenswelt – Arbeitswelt - Sozial-Holding der Stadt ...

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<strong>Lebenswelt</strong> –<br />

<strong>Arbeitswelt</strong><br />

Die<br />

Unternehmenszeitung<br />

<strong>der</strong><br />

Ausgabe Nr. 5<br />

Mai 2004


Inhalt<br />

Vorwort 03<br />

Projekt Gestaltung<br />

<strong>Lebenswelt</strong> für Menschen im Heim –<br />

Arbeitsfeld für Mitarbeiter und was<br />

sonst noch? 04<br />

EFQM-Kriterium:Was ist das? 07<br />

Allgemeine Verwaltung –<br />

Was machen die denn? 08<br />

Umzug im großen Stil 12<br />

Ausstellung<br />

„Colours of Africa“ 16<br />

Gesund kochen<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für alle<br />

MitarbeiterInnen in <strong>der</strong> Zentralküche 18<br />

Die Weichen für das Gesundheitszentrum<br />

Odenkirchen sind gestellt 21<br />

Bleiben Sie gesund –<br />

an<strong>der</strong>s wär’s nämlich schlecht 22<br />

Altenpflegeausbilgung 2004<br />

Neue Gesetze – neue Herausfor<strong>der</strong>ungen 26<br />

Impressum 29<br />

Die Arbeitnehmervertreter im<br />

Aufsichtsrat<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH 30<br />

Datenschutz 32<br />

Kurz vor dem Examen<br />

Zwei Azubis berichten über ihre<br />

Ausbildung 34<br />

MitarbeiterInnen im Interview 36<br />

Pflegedokumentation 42<br />

Mach mal Pause! 44<br />

Interner Benchmarkingkreis<br />

setzt sich Ziele für 2004 47<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

im Jahr 2004 48<br />

„Fingerfood“, was ist das denn? 50<br />

Neues vom Benchmarking:<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Potenzialanalyse<br />

und Aktionsplanung in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> 52<br />

Wir sind älter als 50, na und! 66<br />

„Zaneda“ 56


Sehr geehrte<br />

Mitarbeiterinnen,<br />

sehr geehrte Mitarbeiter,<br />

viel Arbeit, die aber auch viel Freude<br />

macht, ist die Redaktionsarbeit <strong>der</strong><br />

So(Ho)isses. Unser Titelheld <strong>der</strong> letzten<br />

Ausgabe, Borussenfan David Gomes, verfügt<br />

schon über einen eigenen Fanclub.<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben uns<br />

mit zahlreichen Rückmeldungen bestätigt,<br />

dass die So(Ho)isses das ist, was sie sein<br />

soll: eine informative Unternehmenszeitung<br />

für die Beschäftigten im Konzern<br />

und natürlich ebenso für die „externen“<br />

Leserinnen und Leser, die uns eine professionelle<br />

Aufmachung bescheinigen.<br />

Dazu tragen auch diesmal die Sponsoren<br />

bei, denen an dieser Stelle gedankt sei.<br />

<strong>Lebenswelt</strong> und <strong>Arbeitswelt</strong> sind das Thema<br />

dieser Ausgabe. Das Redaktionsteam,<br />

bestens unterstützt von unserem Praktikanten<br />

Jens Heilmann, hat wie<strong>der</strong> recherchiert<br />

und motiviert, um die vielfältigen<br />

Beiträge zusammenzutragen.<br />

Lebens- und <strong>Arbeitswelt</strong> haben sich für<br />

die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen<br />

des Altenheimes Windberg sicher verän<strong>der</strong>t<br />

in den letzten 100 Tagen, denn so<br />

lange leben und arbeiten sie jetzt im neuen<br />

Haus. Die Schaffung von neuen Pausenräumen<br />

in unseren Altenheimen, <strong>der</strong>en<br />

Einrichtung nach Wünschen <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

erfolgte, soll helfen abzuschalten,<br />

Kraft zu tanken und, wenn es denn nun<br />

sein muss, auch im Pausenraum für Raucher<br />

eine Zigarette zu rauchen – also<br />

zwischen den Dienstzeiten.<br />

Vorstellen wollen wir in dieser Ausgabe<br />

die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat,<br />

die Abteilung Allgemeine Verwaltung<br />

und den Beauftragten für Datenschutz,<br />

denn die <strong>Arbeitswelt</strong> wird immer komplexer,<br />

und da ist es gut, mehr voneinan<strong>der</strong><br />

zu wissen.Aber wir stellen auch<br />

Menschen vor. Denn wichtig sind ja nicht<br />

nur ihre Aufgabengebiete im Unternehmen,<br />

spannend ist es zu sehen, was sie<br />

sonst noch so machen – wie Zaneda –<br />

o<strong>der</strong> zu lesen, aus welchem Land Mitarbeiterinnen<br />

stammen.<br />

Unsere Kernaufgabe ist die Betreuung<br />

und Pflege von alten hilfs- und pflegebedürftigen<br />

Menschen, insofern wird hier<br />

auch immer etwas zu berichten sein z. B.<br />

über die EDV-gestützte Pflegedokumentation.<br />

Schon jetzt ankündigen möchte<br />

ich für die nächste Ausgabe einen Jahresbericht<br />

mit dem Titel „Pflegeprozess und<br />

Pflegegutachten“, in dem wir die dann<br />

einjährige Erfahrung mit einer externen<br />

Pflegeprozessbegleitung unter Einbeziehung<br />

von BewohnerInnen,Angehörigen<br />

und/o<strong>der</strong> gesetzlichen BetreuerInnen reflektieren<br />

können.<br />

Unsere Lebens- und <strong>Arbeitswelt</strong> werden<br />

aber, lei<strong>der</strong>, wie man manchmal nur feststellen<br />

kann, auch von außen beeinflusst.<br />

So kommt in einem Artikel unsere geliebte<br />

Bundesgesundheitsministerin zumindest<br />

indirekt zu Wort.<br />

Kurz vor Redaktionsschluss stellte sich,<br />

wie so oft, die Frage:Was nehmen wir<br />

noch rein und was schieben wir in die<br />

nächste Ausgabe? Doch bevor diese erscheinen<br />

wird, hoffe ich, dass Sie sich die<br />

Zeit und Muße nehmen unsere aktuelle<br />

Ausgabe <strong>der</strong> So(Ho)isses zu lesen.<br />

Viel Spaß dabei wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

Geschäftsführer<br />

Vorwort<br />

03


Projekt<br />

Gestaltung<br />

<strong>Lebenswelt</strong> für Menschen im Heim – Arbeitsfeld für Mitarbeiter,<br />

und was sonst noch?<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Kundenbezogene<br />

Ergebnisse<br />

04<br />

Schon in <strong>der</strong> letzten So(Ho) isses wurde<br />

über dieses Projekt berichtet. Inzwischen<br />

sind die Ideen weiter entwickelt worden,<br />

und eine erste Projektgruppe hat sich im<br />

Altenheim Am Pixbusch schon einige<br />

Male getroffen.<br />

Zunächst galt die Frage zu klären:Was<br />

soll wie und für wen gestaltet werden? Es<br />

geht um die – wie es im Amtsdeutsch<br />

heißt – Gemeinschaftsflächen, also Speiseund<br />

Wohnräume, Flure, Eingangsbereiche,<br />

Bä<strong>der</strong>… eben die Räume, die nicht <strong>der</strong><br />

private Raum einer Bewohnerin o<strong>der</strong> eines<br />

Bewohners sind.Wer nutzt diese<br />

Räume und wozu?<br />

Da ist natürlich in erster Linie an die<br />

Menschen, die im Altenheim leben, zu<br />

denken.Aber auch an Angehörige, Freunde<br />

und Bekannte, die sie besuchen.Auch<br />

die sollen sich wohlfühlen und eine ange-


nehme Atmosphäre antreffen. Dann<br />

kommen Ärzte,Therapeuten, Handwerker<br />

etc. ins Haus, die wollen schnell finden,<br />

wohin sie müssen. Und natürlich ist<br />

nicht zuletzt daran zu denken, dass hier<br />

täglich MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen arbeiten: Pflegekräfte,<br />

hauswirtschaftliche Mitarbeiter,<br />

<strong>Sozial</strong>arbeiter etc. Für sie ist <strong>der</strong> Wohnraum<br />

<strong>der</strong> alten Menschen ihr Arbeitsfeld,<br />

das pflegefachlichen Gesichtspunkten,<br />

gesetzlichen Vorschriften zum Brandschutz,<br />

zur Hygiene etc. entsprechen<br />

soll und muss.Aber auch die Mitarbeiter<br />

sollen sich hier wohlfühlen und die Atmosphäre<br />

des Hauses mitgestalten. Wie<br />

soll man denn das unter einen Hut bringen?<br />

Und schließlich ist da noch <strong>der</strong> Satz<br />

„Über Geschmack lässt sich streiten“.<br />

Aber darum geht es nicht. Es geht darum,<br />

nach gemeinsam in <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

überlegten Gestaltungswünschen bewusst<br />

zu planen und zu gestalten.<br />

Was drückt eine Wohnung aus? Sie sagt<br />

etwas aus über die Menschen, die dort<br />

leben. Schmücken Blumen die Fensterbänke,<br />

hängen Fotografien von Kin<strong>der</strong>n,<br />

Enkeln an <strong>der</strong> Wand, stehen Pokale von<br />

gewonnenen Skatturnieren auf dem<br />

Wohnzimmerschrank o<strong>der</strong> Souveniere<br />

von Reisen…All das führt dazu, dass<br />

man sich wohl fühlt. Erinnerungen werden<br />

geweckt, Gesprächsstoff für Besucher<br />

ergibt sich – Menschen drücken ihr<br />

Leben aus.<br />

05


06<br />

So können es ja auch die BewohnerInnen<br />

in unseren Altenheimen, indem sie Möbel,<br />

Bil<strong>der</strong>, ein Kreuz mitbringen. Diesen Gedanken<br />

gilt es aufzugreifen.Warum nicht<br />

im Flur eine Ecke mit Fotos aus früheren<br />

Zeiten gestalten, aus dem Arbeitsleben,<br />

<strong>Stadt</strong>ansichten o<strong>der</strong> Familienfotos?<br />

Und wenn man dann auf einem Tisch, in<br />

einem Schrank noch diverse Utensilien,<br />

eine alte Kaffeemühle, Geschirr, altes<br />

Werkzeug dazu stellt, ist dies sicher bei<br />

einem Spaziergang über den Flur eine Anregung<br />

zum Schauen und darüber zu<br />

sprechen.<br />

Und vor allem geht es darum „Leben im<br />

Heim – gewohnt wie daheim“ aufzugreifen,Wohnen<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen,<br />

nicht Funktion. Das steckt dahinter,<br />

wenn Türschil<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gestaltet werden<br />

als üblich. Schauen Sie einfach mal<br />

hin.<br />

Wir halten Sie auf dem Laufenden!<br />

Für das Projekt Gestaltung<br />

Irene Mäurer


EFQM-Kriterium:<br />

Was ist das?<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Auch in dieser Ausgabe wurden den einzelnen<br />

Beiträgen wie<strong>der</strong> Kriterien des<br />

Qualitätsmangementsystems nach dem<br />

EFQM-Modell zugeordnet. Damit wollen<br />

wir verdeutlichen, wie die unterschiedlichen<br />

Bereiche und Aspekte unserer Arbeit<br />

mit Hilfe dieses Modells erfasst werden<br />

können. Eine ausführliche Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> mit<br />

dem EFQM-Modell finden Sie in <strong>der</strong> 2.<br />

Ausgabe unserer Unternehmenszeitung.<br />

Diese wie auch alle übrigen Ausgaben<br />

von „So(Ho)isses!“ finden Sie auch auf<br />

unserer Internetseite:<br />

www.<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.de<br />

Abb.: Das Modell <strong>der</strong> Europäischen<br />

Stiftung für Qualitätsmanagement<br />

(engl.: European Foundation for<br />

Quality Management – kurz: EFQM)<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Was ist das?<br />

07


Allgemeine<br />

Verwaltung – Was<br />

machen die denn?<br />

Fünf Monate war ich im Rahmen meiner<br />

Berufsausbildung zur Bürokauffrau bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> in <strong>der</strong> Abteilung Allgemeine<br />

Verwaltung als Praktikantin tätig.<br />

Jetzt habe ich meine Prüfungen vor mir<br />

und blicke auf eine sehr angenehme Arbeitszeit<br />

zurück.<br />

Ich möchte ihnen zum Ende meiner Beschäftigungszeit<br />

die Abteilung „Allgemeine<br />

Verwaltung“ ein bisschen näher bringen.<br />

Was macht eigentlich<br />

die Allgemeine Verwaltung?<br />

„Puh, klingt das langweilig,“ wird sich<br />

EFQM-Kriterien: mancher denken, wenn er schon den Begriff<br />

„Allgemeine Verwaltung“ hört.Ande-<br />

Prozesse<br />

und<br />

re meinen vielleicht:“Typisch, sitzen alle<br />

Mitarbeiter<br />

nur hinter dem Computer an ihrem<br />

08<br />

Schreibtisch, haben zwar Ahnung von Akten<br />

und Formularen, aber was in <strong>der</strong> Praxis<br />

abläuft, wissen die nicht.“ Was wirklich<br />

dahinter steckt? Na, wir werden sehen.<br />

Zur Abteilung Allgemeine Verwaltung<br />

gehören zurzeit elf MitarbeiterInnen mit<br />

den unterschiedlichsten Aufgaben.Als ersten<br />

brauchen wir Herrn Schmitz (Frau<br />

Walsdorf möge mir das verzeihen).<br />

Herr Schmitz ist unser Pförtner, <strong>der</strong> jeden<br />

Morgen das Gebäude aufschließt. Er<br />

hat immer ein freundliches „Guten Morgen“<br />

für uns übrig, was den Arbeitstag<br />

gleich gut beginnen lässt.<br />

Wenn wir dann gut gelaunt in <strong>der</strong> 2. Etage<br />

angekommen sind, dort sitzen o<strong>der</strong><br />

flitzen wir nämlich, finden wir das Hinweisschild:<br />

Abteilung Allgemeine<br />

Verwaltung Frau Walsdorf, 206


Frau Walsdorf ist <strong>der</strong> Boss unserer<br />

Horde, nein ups, ich meine, sie ist die<br />

Abteilungsleiterin.Als Verantwortliche<br />

muss sie für das, was wir tun o<strong>der</strong> tun<br />

sollten (auch bei uns gibt es schon mal<br />

Pannen), den Kopf hinhalten.Aber das<br />

muss sie nur gaaaaanz selten, denn wir<br />

sind ein eingespieltes Team.<br />

Frau Walsdorf koordiniert die vielfältigen<br />

Aufgaben in <strong>der</strong> Abteilung.Von ihr bekommen<br />

die Mitarbeiter ihre Aufträge<br />

(„damit es nicht langweilig wird“). Frau<br />

Walsdorf regelt u.a. den Zentralen Einkauf<br />

für unser Unternehmen. Es werden<br />

viele notwendige Dinge beschafft, praktisch<br />

gesehen: vom Bleistift bis zum Pflegebett.<br />

Das heißt Bedarf ermitteln, mit Firmen<br />

verhandeln,Angebote einholen und auf<br />

Wirtschaftlichkeit prüfen. Dann muss<br />

sichergestellt werden, dass alle Einkäufe<br />

dahin gelangen, wo sie gebraucht werden.<br />

Anschließend müssen Rechnungen geprüft<br />

werden. Dabei müssen viele Vorgaben<br />

und gesetzliche Bestimmungen<br />

beachtet werden, von <strong>der</strong> Vergabeordnung<br />

über Sicherheitsaspekte bis hin zu<br />

Fragen <strong>der</strong> Ästhetik und des individuellen<br />

Bedarfs. So wird bspw. zurzeit daran gearbeitet,<br />

den Pflegekräften funktionale<br />

Pflegeschürzen bereitzustellen, die auch<br />

optisch gefallen. Dazu gibt es Streudienst<br />

im Winter und Grünanlagenpflege im<br />

Sommer zu regeln usw.<br />

Und ganz nebenbei versucht sie Azubis<br />

und Praktikanten in die Geheimnisse <strong>der</strong><br />

Verwaltung und des Zentralen Einkaufs<br />

einzuweihen. Das alles muss gut geplant<br />

und organisiert werden.<br />

Doch wer zu Frau Walsdorf will, muss<br />

erst an Frau Merkens vorbei.<br />

Frau Merkens ist überwiegend für den<br />

Schreib- und Postdienst zuständig. Sie<br />

regelt die Bestellung des Büromaterials,<br />

denn wie sollten Sie all das hier erfahren<br />

ohne Stift und Papier?<br />

Und wenn einer unserer Kopierer defekt<br />

ist, dann leistet Frau Merkens „Erste Hilfe“<br />

o<strong>der</strong> ruft umgehend den Kundendienst<br />

an.Außerdem sorgt sie dafür, dass<br />

jeden Tag hun<strong>der</strong>te von Briefen ihren<br />

Empfänger erreichen.<br />

Frau Lobo ist eine von drei Auszubildenden<br />

im Unternehmen, die zur Zeit im<br />

Bereich „Allgemeine Verwaltung“ ausgebildet<br />

wird. Sie übernimmt hierbei Telefonate,<br />

Schreib- und Kopierarbeiten. Sie<br />

hilft da, wo Not am Mann o<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Frau ist und wo helfende Hände gebraucht<br />

werden.<br />

Einkauf,Technik, Rechnungsprüfung<br />

Gegenüber im Raum 208 befinden sich<br />

die Büros von Herrn Wetzel und Frau<br />

Schnei<strong>der</strong>.<br />

Herr Wetzel ist unser Technischer<br />

Koordinator und kümmert sich in seiner<br />

Funktion als Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

um alle Belange des Arbeitsschutzes.<br />

09


10<br />

Dazu gehört es, z.B. bei <strong>der</strong> Planung und<br />

Einrichtung möglichst ergonomisch günstiger<br />

Bildschirmarbeitsplätze mitzuwirken.<br />

Im Bereich Technik weiß er immer Rat –<br />

und wenn einmal nicht, dann weiß er, wo<br />

man Rat bekommt. Dies bezieht sich auf<br />

alle Dinge im Unternehmen, die man reparieren,<br />

renovieren o<strong>der</strong> Instand halten<br />

kann. Bei fünf Altenheimen und weiteren<br />

Gebäuden fällt da einiges an. So war Herr<br />

Wetzels Sachverstand beim Neubau von<br />

zwei Altenheimen im letzten Jahr beson<strong>der</strong>s<br />

gefor<strong>der</strong>t, und gerade organisiert er<br />

verschiedene Mo<strong>der</strong>nisierungsarbeiten in<br />

den Altenheimen.<br />

Frau Schnei<strong>der</strong> ist in ihrer Tätigkeit Projektmitarbeiterin<br />

für die beiden neuen<br />

Altenheime Man<strong>der</strong>schei<strong>der</strong> Straße und<br />

Marienburger Straße und in diesem Bereich<br />

verantwortlich für die ordnungsgemäße<br />

Abwicklung <strong>der</strong> Rechnungslegung,<br />

Mängelbeseitigung bei technischen<br />

Störungen <strong>der</strong> Anlagen und Durchsetzung<br />

von Gewährleistungsansprüchen gegenüber<br />

den Auftragnehmern.<br />

Künftig wird sie jedoch verstärkt auch im<br />

Bereich <strong>der</strong> Haustechnik in Zusammenarbeit<br />

mit Herrn Wetzel für alle fünf<br />

Altenheime verantwortlich sein und im<br />

Bereich Arbeitsschutz und Brandschutz<br />

tätig werden.<br />

Im Büro nebenan finden Sie Frau<br />

Hardelauf-Jansen und Frau Kremer.<br />

Frau Hardelauf-Jansen ist unsere Fachkraft<br />

für Pflegehilfsmittel. Nachdem Sie<br />

10 Jahre in <strong>der</strong> Altenpflege gearbeitet hat,<br />

ist sie nun für den Einkauf von technischen<br />

und pflegerischen Hilfsmitteln in<br />

unseren Häusern zuständig. Dazu gehören<br />

elektrische Pflegebetten, Rollstühle,<br />

Lifter, Badewannen etc. Sie holt bei Firmen<br />

Angebote über Hilfsmittel ein und<br />

prüft, ob sie allen gesetzlichen und medizinisch-pflegerischen<br />

Vorschriften entsprechen.<br />

Ob Bemusterung von Pflegebetten,<br />

die Auswahl <strong>der</strong> Inkontinenzmaterialien<br />

( im Jahr eine Anschaffung im<br />

sechsstelligen Eurobereich ) o.ä. – sie<br />

behält den Überblick und spart damit für<br />

alle Häuser viel Geld.Außerdem berät<br />

sie Bewohner, Pflegekräfte, sowie auch<br />

Betreuer vor <strong>der</strong> Neuanschaffung eines<br />

Hilfsmittels. Ein großes Problem sind die<br />

Ablehnungen <strong>der</strong> Krankenkassen bei Verordnung<br />

eines Hilfsmittels.Auch hierbei<br />

werden die Bewohner von ihr unterstützt.<br />

Versicherungswesen und Rechnungsprüfung<br />

Frau Kremer übernimmt u.a. die Rechnungsprüfung.<br />

Dabei werden alle Rechnungen<br />

rechnerisch und formal geprüft<br />

und an die Buchhaltung weitergegeben.<br />

Allein im letzten Jahr füllten diese Rechnungen<br />

etwa sechzig Ordner.Auch das<br />

Versicherungswesen wird von ihr betreut<br />

und bearbeitet. Sie ist regelmäßig in den<br />

Altenheimen unterwegs, um die Hausund<br />

Barbetragskassen zu prüfen.


Zum Schluss gibt es noch Herrn Nösen,<br />

unseren an<strong>der</strong>en Pförtner. Er sorgt<br />

abends dafür, dass die Reinigungskräfte<br />

ins Haus kommen, kontrolliert, ob die<br />

Gebäude und Außenanlagen sauber sind.<br />

Wenn er Zeit hat, führt er kleinere Reparaturen<br />

durch, prüft, ob das Gebäude<br />

nach getaner Arbeit leer ist,Türen und<br />

Fenster geschlossen und alle Geräte<br />

(Computer, Drucker usw.) ausgeschaltet<br />

sind, damit unsere schöne Betriebsstätte<br />

nicht irgendwann in Flammen aufgeht.<br />

Wenn alles okay ist, löscht er das Licht,<br />

verschließt die Türen (damit uns niemand<br />

die Arbeit für den nächsten Tag stiehlt)<br />

und radelt seinem Feierabend entgegen.<br />

Monika Dohmen<br />

Aber damit noch nicht genug. Frau Lipkina<br />

bearbeitet die Quartalsbestellungen.<br />

Sie gibt Bedarfslisten an die Altenheime<br />

heraus und kümmert sich darum, dass die<br />

verschiedenen Bedarfsartikel bestellt und<br />

geliefert werden. Sie hält den Kontakt zu<br />

den Firmen, beson<strong>der</strong>s wenn es um<br />

Preis- o<strong>der</strong> Produktanfragen geht.<br />

Hin und wie<strong>der</strong> gibt es auch Praktikanten<br />

im Bereich Allgemeine Verwaltung. Diese<br />

versuchen allen an<strong>der</strong>en Mitarbeitern so<br />

gut wie möglich zur Hand zugehen. Sie<br />

schreiben, kopieren, telefonieren o<strong>der</strong><br />

verfassen einen Bericht für SO(HO)IS-<br />

SES.<br />

Mein Fazit: Langeweile gibt es bei<br />

uns nicht. Und bei all dem, was wir<br />

täglich verrichten, freuen wir uns,<br />

dass es immer wie<strong>der</strong> neue Aufgaben<br />

für uns gibt.<br />

Monika Dohmen,<br />

Praktikantin<br />

EFQM-Kriterien:<br />

Prozesse<br />

und<br />

Mitarbeiter<br />

11


Umzug im<br />

großen Stil<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Kundenbezogene<br />

Ergebnisse<br />

12<br />

Je<strong>der</strong> von uns kennt den Stress, den ein<br />

Umzug mit sich bringt.Aber nur die<br />

wenigsten können sich wohl vorstellen,<br />

was es bedeutet, wenn ein ganzes Altenheim<br />

ein neues Gebäude bezieht. Und<br />

das innerhalb von nur zwei Tagen.<br />

Am 24. und 25. November 2003 stellte<br />

sich das Altenheim Windberg dieser<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Dass die zwei Tage<br />

weitgehend problemlos abliefen, ist vor<br />

allem <strong>der</strong> bis ins Detail durchdachten<br />

Planung und Organisation zu verdanken.<br />

Für den Umzug wurde nämlich eigens<br />

eine Mitarbeiterin, Ulrike Heitbrink, abgestellt,<br />

die schon sechs Monate vor<br />

dem Umzug mit den Planungen begann.<br />

Fast zwei Drittel ihrer Arbeitszeit inve-


stierte sie für Vorbesprechungen mit<br />

den Kollegen, Besichtigungen des neuen<br />

Gebäudes, ständige Absprachen mit <strong>der</strong><br />

Projektleiterin Bernhild Birkenbeil, Zuordnung<br />

<strong>der</strong> Bewohnerzimmer,Aus- und<br />

Einräumen <strong>der</strong> Schränke und des Mobiliars,<br />

Organisation <strong>der</strong> Fahrdienste für<br />

bettlägerige Bewohner, und, und, und.<br />

Außerdem musste ein Beschriftungssystem<br />

mit <strong>der</strong> Umzugsfirma Esser ausgearbeitet<br />

werden, damit alle Habseligkeiten<br />

auch an den richtigen Ort gelangen<br />

konnten. Nicht zu vergessen die Absprache<br />

mit den BewohnerInnen und Angehörigen,<br />

<strong>der</strong>en Wünsche und Bedürfnisse<br />

im Zusammenhang mit dem Umzug<br />

es zu erfüllen galt.<br />

Die Arbeit hat sich gelohnt<br />

Der immense Aufwand hat sich gelohnt.<br />

Zwar brauchte es einige Eingewöhnungszeit<br />

für alle Beteiligten, aber beson<strong>der</strong>e<br />

Vorkommnisse o<strong>der</strong> Probleme<br />

waren nicht zu verzeichnen.Auch die<br />

EDV-Einrichtung wurde schnell und problemlos<br />

abgewickelt. Natürlich dauerte<br />

es noch einige Wochen, bis auch die<br />

letzten Restbestände aus dem alten Gebäude<br />

ins neue Altenheim Windberg geholt<br />

und alle Zimmer individuell dekoriert<br />

werden konnten. Doch <strong>der</strong> Aufwand<br />

war gar nicht so groß, weil beim<br />

Einzug ins neue Haus die Zimmer, Büros<br />

und Gemeinschaftsräume schon mit <strong>der</strong><br />

Standardeinrichtung versehen waren, so<br />

dass praktisch nur noch eingeräumt<br />

werden musste.<br />

Auch die Gartenanlage war komplett<br />

fertig gestellt. Diese zeichnet sich durch<br />

eine sehr hochwertige Bepflanzung und<br />

beson<strong>der</strong>e Aufbereitung <strong>der</strong> Firma Jägersküpper<br />

aus.Auch die Sommermöbel stehen<br />

schon bereit. Die Umsetzung <strong>der</strong><br />

Wohn-, Pflege- und Gestaltungskonzepte<br />

des neuen Altenheims erregen nicht nur<br />

in Fachkreisen große Aufmerksamkeit.<br />

13


EFQM Kriterium:<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

14<br />

Und weitere Neuerungen sind schon in<br />

Planung, wie zum Beispiel ein Internetcafé<br />

für die Bewohner, Kochgruppen und<br />

die Zusammenarbeit mit den Kleingärtnern<br />

in <strong>der</strong> direkten Nachbarschaft.<br />

Täglich neue Interessenten<br />

Trotz <strong>der</strong> intensiven Planung ist ein solcher<br />

Umzug für MitarbeiterInnen und<br />

BewohnerInnen ein gravieren<strong>der</strong> Einschnitt<br />

und eine gehörige Umstellung. Es<br />

bedarf einer langen Eingewöhnungsphase,<br />

und manche BewohnerInnen hängen<br />

noch am alten Gebäude und den damit<br />

verbundenen Gewohnheiten. Die meisten<br />

BewohnerInnen freuten sich aber über<br />

die deutlich bessere Wohnqualität, und<br />

auch die Angehörigen unterstützten den<br />

Umzug tatkräftig, wofür wir uns an dieser<br />

Stelle bedanken möchten.<br />

Mit den verbesserten Bedingungen und<br />

dem Status einer öffentlichen Einrichtung<br />

stieg natürlich auch <strong>der</strong> Erwartungsdruck<br />

auf Seiten <strong>der</strong> Angehörigen und des Trägers.Aber<br />

auch das war für die MitarbeiterInnen<br />

kein Problem. Und so ziehen


alle – MitarbeiterInnen und Bewohner-<br />

Innen – nach den ersten hun<strong>der</strong>t Tagen<br />

positive Bilanz und freuen sich auf das<br />

Leben und die Arbeit im neuen Haus.<br />

Täglich gibt es Anfragen nach freien Plätzen<br />

- nicht nur aus dem Ortsteil Windberg,<br />

son<strong>der</strong>n auch aus an<strong>der</strong>en Einrichtungen.<br />

Dies liegt auch daran, dass <strong>der</strong><br />

Neubau im Gegensatz zur alten Einrichtung<br />

auch Männer aufnimmt. Für Interessenten<br />

bietet das Altenheim Windberg<br />

jeden Montag um 15 Uhr die Möglichkeit<br />

zur Besichtigung.Wenn Sie Interesse<br />

haben, dann melden Sie sich unter<br />

0 21 61/6 36 37 17 bei Frau Heitbrink.<br />

Jens Heilmann<br />

im Gespräch mit Maja Derks,<br />

Einrichtungsleiterin AH Windberg<br />

15


Ausstellung<br />

„Colours of Africa“<br />

Am 4. März fand ab 17.00 Uhr die Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Ausstellung unter dem nicht<br />

ganz so ernst gemeinten Titel „Afterwork-Vernissage“<br />

statt. Und es war<br />

dann tatsächlich so, dass Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nach <strong>der</strong> Arbeit gleich da<br />

blieben und Besucher gleich nach <strong>der</strong> Arbeit<br />

zu uns kamen. Damit alle dann nicht<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Partnerschaft<br />

und<br />

Ressourcen<br />

16


zu schnell wie<strong>der</strong> gingen, sorgte die<br />

Künstlerin selbst gemeinsam mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong> Küche<br />

(Dank noch mal an Herrn Leibold) für<br />

ein kulinarisches Angebot aus ihrer Heimat<br />

Gambia. Ebenfalls aus Gambia<br />

stammt die Musikgruppe, die u.a. auf <strong>der</strong><br />

traditionellen Kora spielend den späten<br />

Nachmittag mit Musik und Gesang sehr<br />

schön abrundete.<br />

Wir freuen uns auf ihren Besuch!<br />

Irene Mäurer,<br />

Referentin <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

In <strong>der</strong> Ausstellung sind Bil<strong>der</strong> mit „fröhlicher,<br />

expressiver Leuchtkraft“ – so <strong>der</strong><br />

stellv. Direktor <strong>der</strong> Aachener Musseen –<br />

zu sehen, die noch bis September in den<br />

Räumen <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> ausgestellt sind.<br />

Wer sich näher über die Künstlerin informieren<br />

will, kann dies unter<br />

www.isha-fofana.de tun.<br />

17


Gesund<br />

kochen<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für alle MitarbeiterInnen in <strong>der</strong><br />

Zentralküche!<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Täglich gesundes Essen für rund 1.000<br />

Menschen zu kochen, das ist die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

<strong>der</strong> Zentralküche in Rheindahlen. Damit<br />

dabei die eigene Gesundheit nicht auf <strong>der</strong><br />

Strecke bleibt, trafen sich im letzten<br />

November die Gesundheitszirkelmitglie<strong>der</strong>,<br />

um die wesentlichen Belastungspunkte<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit zu sammeln. Die<br />

anfängliche Skepsis <strong>der</strong> Beteiligten, was<br />

denn ein solcher Laber… äh Gesprächskreis<br />

bringen soll, wich schnell einer<br />

engagierten Diskussion, in <strong>der</strong>en Verlauf<br />

die ersten gesundheitlichen Belastungen<br />

im wahrsten Sinne des Wortes gleich aus<br />

dem Weg geräumt wurden.<br />

Marc Leibold<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

<strong>der</strong> Küche bilden eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft. Meist versuchen sie erst<br />

gar nicht,Außenstehenden die beson<strong>der</strong>en<br />

Belastungen ihres Berufes zu erklären.<br />

Und wenn wir ehrlich sind, denken<br />

wir kaum darüber nach, wenn das Essen<br />

in den Heimen o<strong>der</strong> bei den Kunden <strong>der</strong><br />

Ambulante Dienste GmbH angeliefert<br />

wird. Hauptsache pünktlich und heiß auf<br />

den Tisch. Und lecker muss es sein. Ob<br />

Kollegen in <strong>der</strong> Küche erkrankt sind, ob<br />

ein Herd kaputt ist o<strong>der</strong> Zutaten fehlen,<br />

18


weil ein Lieferant nicht pünktlich geliefert<br />

hat – von all dem und an<strong>der</strong>en alltäglichen<br />

Problemen merkt man außerhalb<br />

<strong>der</strong> Küche nichts. Dafür stehen die Beschäftigten<br />

in <strong>der</strong> Küche jeden Tag wortwörtlich<br />

„unter Dampf“.Wenn dann die<br />

rollen. Gesundheitliche Auswirkungen zeigen<br />

sich hier ganz handfest, z.B. durch<br />

Brandnarben auf <strong>der</strong> Haut. Baulich ist die<br />

Zentralküche in Rheindahlen mittlerweile<br />

so veraltet, dass im Rahmen des Gesundheitszirkels<br />

nur die dringensten Probleme<br />

Autos für den Transport beladen werden,<br />

herrscht in <strong>der</strong> gesamten Küche Durchzug.<br />

Dazu kommt ein nicht unerheblicher<br />

Lärmpegel. Hier muss die Stimme erhoben<br />

werden, will man sich verständlich<br />

machen, und auch <strong>der</strong> Ton ist rauer. „Hart,<br />

aber herzlich“ beschreibt die Arbeitsatmosphäre.Auch<br />

körperlich hart, wenn<br />

große Kanister, Eimer und Kisten bewegt<br />

werden müssen und die Rä<strong>der</strong> <strong>der</strong> Transportwagen<br />

nicht in die richtige Richtung<br />

erfasst wurden, die noch vor dem geplanten<br />

Neubau <strong>der</strong> Küche in Angriff genommen<br />

werden müssen. Darüber hinaus<br />

wurde ein Ordner angelegt, in dem alle<br />

MitarbeiterInnen ihre Anregungen für<br />

den Küchenbau festhalten können. Denn<br />

sie wissen am Besten, wie ihr jeweiliges<br />

Arbeitsumfeld gestaltet sein sollte, damit<br />

die eigene Gesundheit nicht unnötig belastet<br />

wird.Auf diese Weise können sich alle<br />

aktiv an <strong>der</strong> Neubauplanung beteiligen.<br />

19


EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

20<br />

Das wichtigste Ergebnis des Gesundheitszirkels<br />

ist jedoch die Einführung regelmäßiger<br />

Teamsitzungen.<br />

Da <strong>der</strong> straffe Zeitplan einer Großküche<br />

kaum Zeit für Besprechungen mit den<br />

Teamkollegen lässt, sind in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

viele Dinge ungesagt geblieben. Zeit<br />

und Ruhe für ein klärendes Gespräch mit<br />

Vorgesetzten o<strong>der</strong> Kollegen fehlte häufig.<br />

Eine Situation, unter <strong>der</strong> alle Beteiligten zunehmend<br />

litten. Daher nutzten die Gesundheitszirkelmitglie<strong>der</strong><br />

und <strong>der</strong> Betriebsleiter<br />

<strong>der</strong> Küche die Aktionsplanung Anfang Januar<br />

zu einer umfassenden Aussprache. Die<br />

MitarbeiterInnen sprachen all die Dinge an,<br />

die zu Missverständnissen o<strong>der</strong> Verletzungen<br />

geführt hatten o<strong>der</strong> wo sie sich<br />

mehr Unterstützung durch ihren Vorgesetzten<br />

gewünscht hätten. Umgekehrt konnte<br />

<strong>der</strong> Betriebsleiter auch Verständnis für<br />

seine Position wecken. Die ernsthafte und<br />

faire Art, in <strong>der</strong> das Gespräch geführt wurde,<br />

war wirklich imponierend. Dass alle<br />

Beteiligten dieses insgesamt fünfstündige(!)<br />

Gespräch am Ende als sehr wertvoll bewerteten,<br />

zeigt, wie wichtig die Möglichkeit<br />

ist, einmal alles sagen zu können, was einem<br />

auf <strong>der</strong> Seele brennt. Denn viele Probleme<br />

im Zusammenhang mit unserer Arbeit, mit<br />

Kollegen o<strong>der</strong> Vorgesetzten lassen sich in<br />

einem offenen Gespräch klären. Das Team<br />

<strong>der</strong> Küche hat es vorgemacht.<br />

Gisela Bausch-Weis<br />

Koordinatorin Gesundheitsför<strong>der</strong>ung


Die Weichen für das<br />

Gesundheitszentrum<br />

Odenkirchen sind gestellt<br />

Unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Frank Boss tagte Mitte März ein<br />

Preisgericht des Aufsichtsrates <strong>der</strong><br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>, um aus fünf Wettbewerbsbeiträgen<br />

das Architekturbüro auszuwählen,<br />

welches mit <strong>der</strong> Realisierung des<br />

Neu-/Umbaus des Gebäudes des ehemaligen<br />

Altenheims in Odenkirchen beauftragt<br />

werden soll. Der Wettbewerb wurde<br />

anonym durchgeführt, um keines <strong>der</strong><br />

beteiligten Architekturbüros zu bevorzugen<br />

o<strong>der</strong> zu benachteiligen. Der Projektsteuerer<br />

Wolfgang Leus hatte die Pläne<br />

<strong>der</strong> fünf beteiligten Architekturbüros so<br />

vorbereitet, dass es dem Preisgericht<br />

leicht gemacht wurde, sich mit den einzelnen<br />

Beiträgen intensiv zu beschäftigen.<br />

Neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Frank Boss waren noch <strong>der</strong> stellvertretende<br />

Aufsichtsratsvorsitzende Johannes<br />

Thissen, die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> Anna<br />

Bögner, Natascha Stephan, Monika Schuster<br />

und als Vertreter des Gesellschafters<br />

<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach <strong>der</strong> Leiter des<br />

Fachbereichs Bauordnung und Denkmalschutz<br />

Peter Krämer Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Preisgerichtes. Schnell kristallisierten sich<br />

drei Wettbewerbsbeiträge heraus, die<br />

den hohen inhaltlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> entsprachen, aber<br />

auch den notwendigen wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten Rechnung trugen.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit im Gesundheitszentrum<br />

Odenkirchen soll die Betreuung<br />

von Menschen nach einem Schlaganfall<br />

sein. Die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> möchte diesem<br />

Personenkreis nicht nur eine qualitativ<br />

hochwertige pflegerische Betreuung<br />

anbieten, son<strong>der</strong>n will auch die baulichen<br />

Gegebenheiten schaffen, so dass die<br />

Leitgedanken des Unternehmens WOH-<br />

NEN-INDIVIDUALITÄT-TEILHABEN-<br />

LEBEN möglich sind. Das Angebot soll<br />

dabei keine Konkurrenz für rehabilitative<br />

Angebote sein, son<strong>der</strong>n setzt bewusst<br />

ergänzend da an, wo die rehabilitativtherapeutischen<br />

Angebote enden.<br />

Am Ende <strong>der</strong> mehrstündigen Sitzung<br />

konnte Frank Boss feststellen, dass das<br />

Preisgericht einstimmig einen Wettbewerbssieger<br />

benennen konnte, <strong>der</strong> nun<br />

dem Aufsichtsrat vorgestellt wird. Nach<br />

<strong>der</strong> Zustimmung des Aufsichtsrates wird<br />

das Konzept des Wettbewerbssiegers<br />

auch in <strong>der</strong> „So(Ho) isses!“ ausführlich<br />

vorgestellt werden.<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow,<br />

Geschäftsführer<br />

Frank Boss<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Führung<br />

21


Bleiben Sie<br />

gesund –<br />

an<strong>der</strong>s wär’s<br />

nämlich schlecht<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Gesellschaftsbezogene<br />

Ergebnisse<br />

22<br />

Wer kennt ihn nicht, diesen letzen Satz<br />

<strong>der</strong> täglich auf WDR 2 ausgestrahlten<br />

Sendung „Reformhaus Schmidt“. Die<br />

Persiflage auf unsere Bundesministerin<br />

für Gesundheit und <strong>Sozial</strong>es, Ulla<br />

Schmidt, hat ja schon fast Kultstatus.<br />

Kann man über die witzigen Beiträge<br />

noch lachen, fällt einem dies bei <strong>der</strong><br />

zum 1. Januar 2004 in Kraft getretenen<br />

Gesundheitsreform schon schwerer,<br />

obwohl Lachen doch gesund sein soll.<br />

Ich möchte mich hier nicht als noch einer<br />

<strong>der</strong> ohnehin schon vielen Politikberater<br />

profilieren und sie mit noch einer<br />

Finanzierungsvariante langweilen, son<strong>der</strong>n<br />

ich möchte über die Auswirkungen<br />

auf und die Erfahrungen in unserem<br />

Unternehmen berichten. Nicht, ohne<br />

natürlich schon ein gewisses Verständnis<br />

für unsere jetzige und die gewesenen<br />

und noch kommenden BundesgesundheitsministerInnen<br />

insgesamt zu<br />

haben.<br />

Irgendwoher muss das Geld ja nun<br />

schon herkommen, welches wir alle<br />

verbrauchen und welches erst einmal…,<br />

aber ich wollte ja nichts sagen.<br />

Nach jahrelangen – teilweise schwierigen<br />

– Erfahrungen mit dem Pflegeversicherungsgesetz<br />

(SGB XI) versuchte nun das<br />

Bundesministerium für Gesundheit und<br />

<strong>Sozial</strong>es (BMGS) still und leise die Umsetzung<br />

des Gesundheitsmo<strong>der</strong>nisierungsgesetzes<br />

(GMG) durch die Beschäftigten<br />

<strong>der</strong> Altenheime begleiten zu lassen.<br />

Nicht nur, dass die Ärzte 10,– Euro<br />

einsammeln müssen, nein auch das Pflegepersonal<br />

o<strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />

Begleitenden Dienste sollen Zuzahlungsbelege<br />

für Medikamente, Quittungen für<br />

Fahrten zu Ärzten sammeln, damit dann<br />

irgendwann die Befreiungsanträge gestellt<br />

werden können,o<strong>der</strong> Bewohnerinnen<br />

und Bewohner dann doch wie<strong>der</strong> als


„chronisch krank“ gelten.Viel schlimmer<br />

ist, dass durch dieses Gesetz man sich –<br />

wie selbstverständlich – an den Geldbörsen<br />

<strong>der</strong> oft 85–90 Jahre alten Menschen,<br />

die in Altenheimen leben, „bedient“ und<br />

dabei wohl übersehen hat, dass vielen<br />

nur noch ein persönlicher Barbetrag zur<br />

Verfügung steht.<br />

Prima! Sehr praxisnah gedacht.<br />

Als wir davon im Dezember 2003 viel zu<br />

spät erfuhren, weil sich die Heimträgerverbände<br />

auf Bundesebene wohl auch<br />

schon lange nicht mehr in <strong>der</strong> Praxis umgesehen<br />

haben, war es schon (fast) zu<br />

spät. In einem ausführlichen Schreiben an<br />

die in unseren Einrichtungen lebenden<br />

BewohnerInnen und alle Ärzte, Betreuer-<br />

Innen,Apotheken,Therapeuten etc. informierten<br />

wir über unsere diesbezügliche<br />

Haltung.Am 19. Dezember gingen<br />

alle Briefe raus, und in <strong>der</strong> darauf folgenden<br />

Woche fanden Son<strong>der</strong>sprechstunden<br />

in den Heimen und in <strong>der</strong> Zentralverwaltung,<br />

teilweise bis abends, statt, damit<br />

sich die „Betroffenen“ mit uns persönlich<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen konnten. Bei mehr als<br />

98 % aller „Betroffenen“ herrschte und<br />

herrscht großes Verständnis für unsere<br />

Vorgehensweise, die ich hier noch einmal<br />

kurz beschreiben möchte.Weil wir die<br />

Würde und Selbständigkeit <strong>der</strong> HeimbewohnerInnen<br />

achten und respektieren,<br />

weigern wir uns für die Regelungen des<br />

GMG als kostenlose Buchhalter, Briefeschreiber,<br />

Botengänger etc. zu fungieren.<br />

An<strong>der</strong>e Heimträger, haben wie wir auch,<br />

Berechnungen angestellt, nach denen<br />

diese zusätzliche Arbeit bei einem Heim<br />

mit ca. 100 Plätzen eine Mehrarbeit von<br />

einer Stelle(!) ausmacht. Es ist ja bereits<br />

heute schwierig genug, unseren gesetzlichen<br />

Versorgungsverträgen nach dem<br />

SGB XI nachzukommen. Ich darf hier nur<br />

am Rande auf die Problematik <strong>der</strong> Einstufung<br />

von Menschen mit Demenz hinweisen.Wie<br />

sollen wir da noch Leistungen<br />

für eine nicht unmittelbar auf uns zutreffende<br />

Gesetzgebung erbringen? Wie<br />

schon gesagt, die meisten Ärzte, Betreuer<br />

etc. hatten Verständnis für unsere<br />

Sichtweise, <strong>der</strong> sich übrigens 19 <strong>der</strong> 26<br />

Altenheime in Mönchengladbach sofort<br />

anschlossen und den erwähnten Brief gemeinsam<br />

verfassten.<br />

Es fällt schwer, die unterschiedlichen Versuche<br />

<strong>der</strong> Moralisierung auf Bundes- und<br />

Landesebene nicht zu bewerten: „Man<br />

kann die armen alten Menschen doch<br />

nicht alleine lassen“, „die Heimkosten<br />

sind doch schon so hoch“.Alles richtig,<br />

nur hat dies nichts mit einer korrekten<br />

Rechtsauslegung zu tun und vor allem<br />

hilft das „falsche Helfen“ den älteren<br />

Menschen nun einmal gar nicht, son<strong>der</strong>n<br />

es nimmt ihnen noch mehr Zeit für Alltagsstrukturierung,<br />

Gespräche etc.<br />

Oben schon erwähnt habe ich den eigentlich<br />

noch viel grösseren Skandal,<br />

den <strong>der</strong> Heranziehung <strong>der</strong> Bewohner-<br />

Innen selbst.Als würde nicht schon<br />

23


genug Geld durch die Heimkosten verbraucht<br />

werden, müssen die Bewohner-<br />

Innen von ihrem Einkommen o<strong>der</strong> die<br />

<strong>Sozial</strong>hilfeempfänger von ihrem Barbetrag<br />

die ca. 71,– Euro „Jahresgebühr“<br />

selber zahlen. Zu denen dann ja noch<br />

an<strong>der</strong>e Kosten kommen können, wie<br />

Krankentransport, nicht mehr verschreibungsfähige<br />

Medikamente etc.Als<br />

Mitglied <strong>der</strong> ZUKUNFTSWERKSTATT<br />

habe ich schon früh gefor<strong>der</strong>t, dass<br />

Heimbewohner generell von <strong>der</strong> Zuzahlung<br />

freigestellt werden.<br />

O<strong>der</strong> glaubt ein Bundespolitiker wirklich,<br />

dass ältere Menschen dann zukünftig<br />

ins Heim gehen, um in den Genuss<br />

<strong>der</strong> Zuzahlungsfreistellung zu kommen?<br />

Pflegebedürftige Menschen werden<br />

durch die hohen Kosten des Heimaufenthaltes,<br />

<strong>der</strong> durch die Renten oft<br />

(und wie<strong>der</strong> immer mehr) nicht zu<br />

finanzieren ist, ja erst zu <strong>Sozial</strong>hilfeempfängern.Was<br />

diesen Menschen<br />

bleibt, ist dann <strong>der</strong> so genannte „Barbetrag<br />

zur freien Verfügung“, <strong>der</strong> dann für<br />

ihren ganz persönlichen Bedarf noch<br />

bleibt,für den Friseur, die Fußpflege, einen<br />

Besuch im Café, ein Geburtstagsgeschenk<br />

für das Enkelkind etc. Es bleibt<br />

spannend, was die juristische Prüfung<br />

ergibt, ob <strong>der</strong> Zweck gebundene Barbetrag<br />

überhaupt mit Praxisgebühren, Zuzahlungen<br />

etc. belastet werden darf.<br />

über die Auswirkungen in <strong>der</strong> stationären<br />

Altenpflege (aber nicht nur da!) zu<br />

erkundigen. Es fällt schwer, bei täglichen<br />

Pressemitteilungen über entgangene<br />

Mautgebühren und Internetauftrittskosten<br />

bei <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit<br />

Verständnis für die Vorgehensweise<br />

zu entwickeln.<br />

Eine schnelle, gründliche Korrektur des<br />

GMG tut Not. Erst Recht, wenn man<br />

bedenkt, dass <strong>der</strong> Kostenaufwand die<br />

zu erwartenden Erlöse aus <strong>der</strong> Gesundheitsreform<br />

um ein vielfaches<br />

überschreitet.Vielleicht schauen wir<br />

uns ja doch noch einmal die Reformen<br />

im Pharmabereich in Dänemark und an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n an, die zu Einsparungen<br />

geführt haben, mit <strong>der</strong> sich mehrere<br />

24<br />

Die verantwortlichen PolitikerInnen<br />

und MinisterialbeamtenInnen wären gut<br />

beraten gewesen, sich vorher genauer


Gesundheitsreformen finanzieren<br />

ließen, aber ich wollte ja nicht noch einer<br />

<strong>der</strong> vielen…<br />

Was bleibt am Schluss zu sagen? Vielleicht<br />

doch nur: Bleiben Sie gesund -<br />

an<strong>der</strong>s wär’s nämlich schlecht?<br />

Ihre…<br />

nein, falsch.<br />

Ihr<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow,<br />

Geschäftsführer<br />

25


Altenpflegeausbildung 2004<br />

Neue Gesetze –<br />

neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Prozesse<br />

26<br />

Welche Neuerungen bringt eigentlich<br />

das Bundesaltenpflegegesetz? Die Bildungs-GmbH<br />

startet zum 1.April 2004<br />

den ersten Ausbildungskurs nach neuer<br />

Gesetzeslage. Die 25 TeilnehmerInnen<br />

haben ab sofort den Status von Auszubildenden,<br />

die neben einem Schulplatz,<br />

den ihnen die Bildungs GmbH zur Verfügung<br />

stellt, außerdem einen so genannten<br />

„Träger <strong>der</strong> praktischen Ausbildung“.<br />

Die Altenheim GmbH stellt<br />

acht Ausbildungsplätze zur Verfügung,<br />

die Ambulante Dienste GmbH einen<br />

Ausbildungsplatz.<br />

Bislang schlossen die TeilnehmerInnen<br />

einen Vertrag mit <strong>der</strong> Schule.Ab sofort<br />

müssen sie einen Ausbildungsvertrag<br />

mit dem „Träger <strong>der</strong> praktischen Ausbildung“<br />

schließen. Die Schule muss<br />

ihrerseits mit dem Träger einen so genannten<br />

Kooperationsvertrag eingehen,<br />

<strong>der</strong> die näheren Modalitäten <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

regelt.<br />

Nach neuer Gesetzeslage bleiben die<br />

Azubis den größten Zeitanteil <strong>der</strong> praktischen<br />

Ausbildung in ihren Ausbildungseinrichtungen.Außerdem<br />

gibt es drei<br />

kleinere praktische Einsätze von mind.<br />

je 6 Wochen bei einem externen Träger,<br />

nämlich im Bereich Krankenhaus/Geriatrie,<br />

in <strong>der</strong> Gerontopsyschatrie und<br />

in <strong>der</strong> ambulanten Pflege (bzw. in <strong>der</strong><br />

stationären Pflege, falls <strong>der</strong> Träger ein<br />

ambulanter Pflegedienst sein sollte).


Beson<strong>der</strong>s die PraxisanleiterInnen vor<br />

Ort sind vor eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

gestellt. Sie sollen einen Azubi<br />

über einen langen Zeitraum begleiten<br />

und anleiten, Zwischengutachten erstellen<br />

und am Ende <strong>der</strong> Ausbildungzeit<br />

eine praktische Examensprüfung in <strong>der</strong><br />

Einrichtung vorbereiten, die dann von<br />

<strong>der</strong> Schule abgenommen wird.<br />

Praxisanleitungen müssen neuerdings<br />

analog zu <strong>der</strong> ‚Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung’<br />

eine beson<strong>der</strong>e Qualifikation<br />

(Weiterbildung über 200 Stunden)<br />

nachweisen können.<br />

Die Bildungs GmbH, die nach wie vor<br />

die Gesamtverantwortung für die Ausbildung<br />

trägt, unterstützt die gesetzlich<br />

gefor<strong>der</strong>te Qualitätsentwicklung, zum<br />

Beispiel durch Nachschulungen für bereits<br />

amtierende PraxisanleiterInnen<br />

und einen im Januar gestarteten neuen<br />

Weiterbildungskurs.<br />

Praxis wird aufgewertet<br />

Die Praxis wird als Lernort aufgewertet,<br />

was sich auch in dem Stundenanteil<br />

Praxis/Theorie ausdrückt: Die Schüler<br />

sind nicht mehr wie bislang 2250 Stunden<br />

im theoretischen Unterricht, son<strong>der</strong>n<br />

nur noch 2100 – dem gegenüber<br />

aber mindestens 2500 Stunden in <strong>der</strong><br />

Praxis.<br />

Neu ist auch die Anfor<strong>der</strong>ung, einen so<br />

genannten Ausbildungsplan für die<br />

praktische Ausbildung zu erstellen, nach<br />

welchem die Azubis in <strong>der</strong> Praxis ausbildet<br />

werden sollen.<br />

Wie oben bereits erwähnt, kann sowohl<br />

die stationäre als auch die ambulante<br />

Pflege „Träger <strong>der</strong> praktischen<br />

Ausbildung“ sein. Es zeichnen sich allerdings<br />

erste Schwierigkeiten ab:Weniger<br />

als ein Prozent <strong>der</strong> in NRW registrierten<br />

Pflegedienste beteiligen sich an <strong>der</strong><br />

Altenpflegeausbildung. So gibt es im<br />

Aprilkurs nur einen einzigen Azubi,<br />

<strong>der</strong> durch einen ambulanten Pflegedienst<br />

ausgebildet wird. Demgegenüber<br />

haben 24 Azubis ein Altenheim gefunden.<br />

Hintergrund:Die stationäre Pflege kann<br />

die anfallenden Kosten im Rahmen <strong>der</strong><br />

Pflegesatzverhandlungen geltend machen.<br />

Hier ist die Refinanzierung also<br />

gesichert.<br />

Ambulante Pflegedienste können die<br />

Kosten nur an ihre Kunden weitergeben,<br />

werden also auf dem Markt teurer.<br />

Wer also nicht ausbildet, kann Pflege<br />

billiger anbieten. Dieser Umstand wirkt<br />

sich wenig för<strong>der</strong>lich auf die Ausbildungsbereitschaft<br />

von Trägern aus.<br />

Außerdem gibt es Prognosen, die voraussagen,<br />

dass die Fachseminare in absehbarer<br />

Zeit Schwierigkeiten haben<br />

werden,Träger in genügen<strong>der</strong> Anzahl zu<br />

finden, da die Ressourcen (genügende<br />

Anzahl qualifizierter Praxisanleitungen<br />

etc.) schnell erschöpft sein werden.<br />

Viele Träger haben bereits in 2003 mit<br />

einer so hohen Anzahl von Azubis die<br />

neue Ausbildung gestartet, dass für<br />

2004 keine weiteren Ressourcen mehr<br />

vorhanden sind.<br />

27


28<br />

Schwierigkeiten<br />

gemeinsam lösen<br />

Diese wenigen Ausführungen machen<br />

bereits deutlich, dass es für alle Beteiligten,<br />

für die Träger und für die Schule,<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen gibt, die nur<br />

gemeinsam und kooperativ gelöst werden<br />

können. Ziel muss bleiben, dem<br />

Markt auch weiterhin die notwendigen<br />

guten Pflegefachkräfte zur Verfügung<br />

stellen zu können.<br />

Für die Azubis haben sich übrigens die<br />

Zugangsvoraussetzungen geän<strong>der</strong>t.War<br />

es in <strong>der</strong> Vergangenheit möglich, mit<br />

Hauptschulabschluss und vierjähriger<br />

Berufstätigkeit o<strong>der</strong> zweijähriger berufsbezogener<br />

Tätigkeit in den Altenpflegeausbildungsberuf<br />

hinein zu kommen,<br />

müssen die Bewerber jetzt entwe<strong>der</strong><br />

den Hauptschulabschluss zuzüglich<br />

einer zweijährigen abgeschlossenen<br />

Ausbildung o<strong>der</strong> die Fachoberschulreife<br />

nachweisen. Dadurch will <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

zwei Dinge erreichen: Zum einen<br />

soll die Altenpflege als Erstausbildungsberuf<br />

attraktiver werden, zum an<strong>der</strong>em<br />

möchte man ein höheres Bildungseinstiegsniveau<br />

etablieren. Letzteres ist mit<br />

Blick auf die gesamte Ausbildung sicherlich<br />

auch von Nöten, da <strong>der</strong> Altenpflegeberuf<br />

ab sofort den so genannten Heilberufen<br />

zugerechnet wird. Dies bedeutet<br />

auch, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

medizinisch-pflegerischen und gerontopsychiatrischen<br />

Fächer erheblich gestiegen<br />

ist.<br />

Apropos Fächer. Der theoretische Unterricht<br />

am Fachseminar erfolgt nicht wie<br />

bislang in 26 Unterrichtsfächern. Die<br />

Schulen sind vielmehr vor die Aufgabe gestellt,<br />

den theoretischen Unterricht in<br />

Lernfel<strong>der</strong>n zu organisieren.<br />

Hinter dem Lernfeldkonzept verbirgt sich<br />

vereinfacht gesprochen folgendes:<br />

Das Fachseminar entwickelt mit den Dozenten<br />

für die Azubis komplexe Fallbeispiele,<br />

die dem jeweiligen Lernstand <strong>der</strong><br />

Azubis entsprechen. Diese Beispiele sollen<br />

die praktischen Handlungsanfor<strong>der</strong>ungen,<br />

in denen die Azubis gerade stehen,<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln. Der Unterricht erfolgt<br />

nicht in klassischen<br />

Unterrichtsfächern, son<strong>der</strong>n handlungsrelevante<br />

Themen werden im Verlauf eines<br />

Tages, einer Woche, in Projekten zusammengefasst.<br />

Komplexe Handlungssituationen <strong>der</strong> Praxis<br />

sollen für die Schüler erkennbar,<br />

durchschaubar und bearbeitbar werden.<br />

Dieses Konzept <strong>der</strong> theoretischen Ausbildung<br />

macht eine gute Vernetzung mit<br />

<strong>der</strong> praktischen Ausbildung vor Ort erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Außerdem stellt das Lernfeldkonzept das<br />

Fachseminar vor hohe organisatorische<br />

und inhaltliche Anfor<strong>der</strong>ungen. Die gesamte<br />

theoretische Ausbildung muss<br />

dem Anspruch nach neu konzeptualisiert<br />

werden.<br />

Theo Berger,<br />

Geschäftsleiter Bildungs GmbH


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH<br />

Königstraße 151<br />

41236 Mönchengladbach<br />

Geschäftsführer: Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

Tel.: 0 2166/455-0<br />

Fax: 02166/455-119<br />

www.<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.de<br />

info@<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.de<br />

Amtsgericht Mönchengladbach<br />

HRB 5191<br />

Aufsichtratsvorsitzen<strong>der</strong>: Frank Boss<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

Redaktion:<br />

Tel: 0 2166/455-153<br />

Jens Heilmann<br />

Gisela Bausch-Weis<br />

Norbert Schiffer<br />

Arndt Neumann<br />

Grafische Gestaltung:<br />

Werbeagentur Königs<br />

Hagelkreuzstraße 49<br />

41061 Mönchengladbach<br />

koenigs.grafik-design@t-online.de<br />

Fotos:<br />

Jens Heilmann<br />

Werbeagentur Königs<br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach GmbH<br />

Druck:<br />

Heinz Ackermann<br />

Offsetdruckerei<br />

Inh. Ulrich Thomackenstein<br />

Hehnerholt 3<br />

Mönchengladbach<br />

Anregungen o<strong>der</strong><br />

Kommentare?<br />

Beiträge für die<br />

nächste Ausgabe<br />

werden erbeten bis<br />

Mitte Juni 2004.<br />

Sagen Sie uns Ihre<br />

Meinung:<br />

Tel. 0 2166/455-153<br />

Fax 0 2166/455-186<br />

Auflage: 1200 Stück<br />

Erscheinungsweise: halbjährlich<br />

Ausgabe Mai 2004, Nr. 5<br />

Redaktionsschluss: Freitag, 27. Feb. 2004<br />

29


Die Arbeitnehmervertreter<br />

im Aufsichtsrat <strong>der</strong><br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

Mönchengladbach GmbH<br />

EFQM-Kriterien:<br />

Führung;<br />

Politik<br />

und Strategie<br />

30<br />

Der Aufsichtsrat ist das oberste Kontrollorgan<br />

des Unternehmens. Hier werden<br />

die strategischen Entscheidungen mit <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung abgestimmt. Im Einzelnen<br />

handelt es sich dabei z.B. um die<br />

Informationsrechte über die wichtigen<br />

Geschäfte des Konzerns, um die Überwachung<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung, die Verabschiedung<br />

des Jahreswirtschaftsplans und<br />

die Prüfung des Jahresabschlusses. Der<br />

Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> besteht<br />

aus zwölf Mitglie<strong>der</strong>n.Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

ist Frank Boss (CDU), weitere<br />

Mitglie<strong>der</strong> sind:Wolfgang Dreßen und Dr.<br />

Dietmar Strauven (CDU),Angela Tillmann<br />

und Monika Schuster (SPD), Natascha<br />

Stephan (FDP) und Anna Bögner<br />

(Bündnis 90/die Grünen). Gesellschaftervertreterin<br />

ist die Oberbürgermeisterin<br />

Monika Bartsch, die sich vom <strong>Sozial</strong>dezernenten<br />

Dr. Michael Schmitz vertreten<br />

lässt. Neben diesen acht politischen VertreternInnen<br />

sind noch vier Arbeitnehmervertreter<br />

Mitglied des Aufsichtsrates,<br />

<strong>der</strong>en Amtszeit an die jeweilige Kommunalwahl<br />

gekoppelt ist.Von daher heißt es<br />

auch für die Arbeitnehmervertreter Johannes<br />

Thissen (stellv.Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>),<br />

Günther Rumpl, Klaus Wetzel<br />

und Rolf Zan<strong>der</strong>, dass ihre Amtszeit in<br />

diesem Jahr ausläuft und sie sich einer<br />

Wie<strong>der</strong>wahl stellen müssen.<br />

Johannes Thissen<br />

Seit fünf Jahren bin ich Mitglied des Aufsichtsrates,<br />

und davon die letzten zwei<br />

Jahre als stellv.Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>.<br />

Als Finanzbuchhalter in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

sehe ich meine beson<strong>der</strong>e Aufgabe<br />

im Aufsichtsrat darin, die wirtschaftliche<br />

Situation zu beobachten und mitzugestalten.Vor<br />

dem Hintergrund unserer guten<br />

wirtschaftlichen Situation ist dies im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Unternehmen im <strong>Sozial</strong>-<br />

und Gesundheitsbereich eine wichtige<br />

und auch angenehme Aufgabe.Als Sprecher<br />

des Wirtschaftsausschusses des Betriebsrates<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> sehe ich<br />

mich auch als Bindeglied zwischen den<br />

beiden Organen Betriebsrat und Aufsichtsrat.<br />

Günther Rumpl<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> bin<br />

ich nun schon seit fast neun Jahren Mitglied<br />

des Aufsichtsrates.Als Betriebsrats-


vorsitzen<strong>der</strong> und KOMBA-Mitglied verstehe<br />

ich mich sicherlich als gewerkschaftlich<br />

orientiertes Mitglied in diesem Kontrollgremium.<br />

Es war aber für alle Arbeitnehmervertreter<br />

zunächst eine Lernphase, feststellen<br />

zu müssen, dass <strong>der</strong> Aufsichtsrat nicht<br />

dem Betriebsrat vergleichbar ist. Konkrete<br />

Personalangelegenheiten gehören nicht in<br />

dieses Gremium. Personalbudgets, Soll- und<br />

Istpläne werden dort ggf. besprochen, wenn<br />

sie Auswirkungen auf Wirtschaftplan und<br />

Jahresabschluss haben. Ich verstehe es als<br />

unsere Aufgabe, den politischen Vertretern<br />

unsere Situation deutlich zu machen, die<br />

sich natürlich auch in Zahlen ausdrücken<br />

lässt.<br />

im Aufsichtsrat.Als Technischer Koordinator<br />

und Fachkraft für Arbeitssicherheit,<br />

sowie als Mitglied des Wirtschaftsausschusses<br />

sehe ich meine beson<strong>der</strong>e Aufgabe<br />

im Aufsichtsrat darin, die technischen<br />

Investitionen zu beobachten und<br />

zu hinterfragen. Durch den Neubau <strong>der</strong><br />

(Ersatz-)Altenheime in Windberg und in<br />

Odenkirchen, aber auch durch die jährlichen<br />

Instandhaltungsmaßnahmen von<br />

mehr als 1 Mio Euro pro Jahr, besteht<br />

Rolf Zan<strong>der</strong><br />

Als Mitglied <strong>der</strong> Gewerkschaft Ver.di vertrete<br />

ich nun seit acht Jahren die Interessen<br />

aller Arbeitnehmer im Aufsichtsrat.<br />

Dabei habe ich aber zunächst immer die<br />

direkten Interessen unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen im Konzern vor Augen. Die<br />

Gütesiegel „Arbeit plus“ für herausragende<br />

Beschäftigungspolitik in den Jahren<br />

2001 und 2003 sprechen dabei eine eindeutige<br />

Sprache. Sich im Aufsichtsrat für<br />

die Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Arbeit einsetzen<br />

zu können, ist eine große Verantwortung,<br />

macht aber, wenn ich hier einmal<br />

für meine Kollegen sprechen darf,<br />

uns allen auch viel Spaß.<br />

Klaus Wetzel<br />

Seit <strong>der</strong> letzten Kommunalwahl, also seit<br />

etwas mehr als vier Jahren, bin auch ich<br />

dazu Gelegenheit genug. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Hausmeistern, <strong>der</strong> Zentralküche,<br />

dem Arbeitssicherheitsausschuss<br />

etc. bieten mir dabei ausreichend<br />

Gelegenheit die Interessen und Wünsche<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten in meine Aufsichtsratsarbeit<br />

mit einzubringen.<br />

Günther Rumpl<br />

Im Gesellschaftervertrag <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

heißt es: „Die ordentlichen Mitglie<strong>der</strong><br />

und ebenso die stellvertretenden<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates werden auf<br />

die Dauer einer Wahlperiode für Ratsmitglie<strong>der</strong><br />

in Nordrhein-Westfalen be-<br />

v.l.n.r.:<br />

Rolf Zan<strong>der</strong><br />

Klaus Wetzel<br />

Johannes Thissen<br />

Günther Rumpl<br />

31


32<br />

nannt bzw. von den Arbeitnehmern gewählt.“<br />

Für die vier ArbeitnehmervertreterInnen<br />

im Aufsichtsrat bedeutet dies,<br />

das <strong>der</strong> Konzernbetriebsrat unter meiner<br />

Leitung im Spätsommer die nächsten<br />

Wahlen <strong>der</strong> ArbeitnehmervertreterInnen<br />

vorbereiten und durchführen wird.Alle<br />

Wahlberechtigten unseres Unternehmens<br />

werden darüber frühzeitig und detailliert<br />

informiert werden, damit in <strong>der</strong><br />

ersten Sitzung des „neuen“ Aufsichtsrates<br />

am 19.10.2004 auch wie<strong>der</strong> vier ArbeitnehmervertreterInnen<br />

die Interessen<br />

<strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen wahrnehmen<br />

und aus ihrer Mitte <strong>der</strong> stellv.Aufsichtsratsvorsitzende<br />

durch die Mitglie<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates gewählt werden<br />

wird.<br />

Johannes Thissen, Günther Rumpl,<br />

Klaus Wetzel, Rolf Zan<strong>der</strong>:<br />

„Wir möchten dieses Gespräch für die<br />

Zeitschrift So(Ho)isses zum Anlass nehmen,<br />

um uns auch einmal persönlich bei<br />

all denen zu bedanken, die uns gewählt<br />

haben, um die Interessen aller Beschäftigten<br />

zu <strong>der</strong>en Wohl und zum Wohl unseres<br />

Unternehmens zu vertreten. Da uns<br />

dies nicht nur jede Menge Arbeit, son<strong>der</strong>n<br />

auch viel Spaß in einem erfolgreichen<br />

Unternehmen macht, werden wir<br />

auch bei <strong>der</strong> anstehenden Wahl als Kandidaten<br />

für die ArbeitnehmerInnen-Plätze<br />

zur Verfügung stehen.“<br />

Das Gespräch führte<br />

Jens Heilmann<br />

vertrag.<br />

Datenschutz<br />

Der Rahmen für den Datenschutz in<br />

Deutschland wird vorgegeben durch das<br />

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).<br />

Zweck des Gesetzes ist es, „den Einzelnen<br />

davor zu schützen, dass er durch<br />

den Umgang mit seinen personenbezogenen<br />

Daten in seinem Persönlichkeitsrecht<br />

beeinträchtigt wird.“ (§ 1 Abs. 1<br />

BDSG).<br />

Das Bundesdatenschutzgesetz schützt<br />

personenbezogene Daten, d.h. Einzelangaben<br />

über persönliche o<strong>der</strong> sachliche<br />

Verhältnisse einer bestimmten o<strong>der</strong> bestimmbaren<br />

natürlichen Person. Dabei<br />

muss es sich nicht um beson<strong>der</strong>s sensible<br />

Daten handeln. Geschützt sind also<br />

auch Daten wie Alter,Adresse,Telefonnummer<br />

usw.. Es wird insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Aufnahme,Verarbeitung und Übermittlung<br />

von Daten geregelt.<br />

Beson<strong>der</strong>s sensibele Bereiche sind alle<br />

Mitarbeiterdaten, z.B. in <strong>der</strong> Personalabteilung,<br />

und Bewohnerdaten, die an verschiedenen<br />

Stellen (z. B. Pflegedokumentation,<br />

Heimabrechnung etc. ) verwaltet<br />

werden.<br />

Grundsätzlich ist eine unbefugte Verwendung<br />

personenbezogener Daten untersagt.<br />

Das so genannte „Datengeheimnis“<br />

ist nicht nur gesetzlich geregelt, son<strong>der</strong>n<br />

auch für jeden Arbeitnehmer im Arbeits-


Mitarbeiter sollten im Sinne des Datenschutzes<br />

beson<strong>der</strong>s darauf achten, dass<br />

keine Passwörter weitergegeben werden,<br />

vertrauliche Akten nicht offen liegen bleiben<br />

und Schränke mit vertraulichen Dokumenten<br />

verschlossen sind.<br />

Jedes Unternehmen, das personenbezogene<br />

Daten speichert, verarbeitet o<strong>der</strong><br />

übermittelt, muss einen zuverlässigen<br />

Schutz <strong>der</strong> Daten sicherstellen.Abhängig<br />

von <strong>der</strong> konkreten Situation sind deshalb<br />

Maßnahmen für einen korrekten Datenschutz<br />

notwendig (z. B. beim Einsatz von<br />

PC-Systemen):<br />

– Sicherstellung, dass die Systeme nur<br />

von den berechtigten Mitarbeitern benutzt<br />

werden können (Passwörter).<br />

– Sicherstellung, dass die berechtigten<br />

Mitarbeiter nur mit Daten arbeiten<br />

können, für die sie eine Berechtigung<br />

haben (Benutzerverwaltung).<br />

Erlaubt ist zunächst je<strong>der</strong> Umgang mit<br />

personenbezogenen Daten, <strong>der</strong> zur Erfüllung<br />

gesetzlicher Verpflichtungen, z. B. zur<br />

Erfüllung <strong>der</strong> Meldepflichten des Arbeitgebers<br />

(Finanzamt, Krankenkassen etc.),<br />

dient. Ein weiterer Aspekt ist <strong>der</strong> Umgang<br />

mit Daten im Rahmen <strong>der</strong> Zweckbestimmung<br />

eines Vertragsverhältnisses mit dem<br />

Betroffenen, z. B. zwischen einer Bank<br />

und einem Kunden.<br />

Der Rahmen für den Datenschutz ist, wie<br />

bereits erwähnt, durch das Bundesdatenschutzgesetz<br />

vorgegeben. Darüber hinaus<br />

regeln eine Reihe von Spezialvorschriften<br />

den Umgang mit personenbezogenen Daten<br />

in beson<strong>der</strong>en Bereichen, z. B. im <strong>Sozial</strong>-,Arbeits-,<br />

Steuer- und Telekommunikationsrecht.<br />

Zur Überwachung <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong><br />

Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes<br />

haben Unternehmen einen Datenschutzbeauftragten<br />

zu bestellen. Er hat<br />

insbeson<strong>der</strong>e die ordnungsgemäße Anwendung<br />

<strong>der</strong> Datenverarbeitungsprogramme,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe personenbezogene<br />

Daten verarbeitet werden, zu überwachen<br />

und berät bei <strong>der</strong> Auswahl von<br />

Software in Bezug auf die Vorschriften<br />

des Datenschutzgesetzes.<br />

Mario Cox,<br />

Abteilungsleiter Finanzwesen<br />

und Datenschutzbeauftragter<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Politik<br />

und<br />

Strategie<br />

33


Kurz vor dem Examen<br />

Zwei Azubis berichten über ihre Ausbildung<br />

Zwei Auszubildende <strong>der</strong> Bildungs GmbH,<br />

Anneliese Crisu und Liliya Datzyk, standen<br />

<strong>der</strong> Redaktion kurz vor dem Examen<br />

Rede und Antwort. Frau Crisu stammt<br />

aus Rumänien. Dort lernte sie den Beruf<br />

<strong>der</strong> Erzieherin, machte eine Zusatzausbildung<br />

als Rot-Kreuz-Schwester und arbeitete<br />

zehn Jahre lang als Arzthelferin bei<br />

einem Radiologen. Frau Datzyk kam vor<br />

rund fünf Jahren mit ihrer Familie aus <strong>der</strong><br />

Ukraine nach Deutschland. In ihrer Heimat<br />

war sie Ingenieurin in einem Chemiebetrieb.<br />

Beide haben ihre Abschlussprüfung<br />

mittlerweile hinter sich.<br />

Schulungsschwerpunkte<br />

Auf die Frage, wie die Gewichtung zwischen<br />

medizinischer und psychosozialer<br />

Schulung in <strong>der</strong> Ausbildung ausfalle,<br />

sind sich beide einig: den pflegerischen<br />

Ausbildungsanteil könne man sich trotz<br />

hohem Niveau relativ gut aneignen, zumal<br />

eine medizinische Versorgung generell<br />

durch ärztliche Anweisung abgesichert<br />

sei. Der psychosoziale Ausbildungsanteil<br />

verlange jedoch viel von<br />

<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig finden beide ein hohes Einfühlungsvermögen.<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiter<br />

34<br />

Warum gerade Altenpflege?<br />

Frau Crisu hatte in ihrer bisherigen beruflichen<br />

Biographie schon mit Menschen<br />

aller Generationen zu tun, insbeson<strong>der</strong>e<br />

mit Kin<strong>der</strong>n. Die Altenpflege<br />

interessiert sie, weil sie erkannt hat,<br />

dass Menschen gerade im hohen Alter<br />

oft vereinsamen und am meisten <strong>der</strong><br />

Pflege bedürfen. „Abgesehen von <strong>der</strong><br />

medizinischen Versorgung haben ältere<br />

Menschen eine großes Bedürfnis nach<br />

emotionaler Zuwendung“, ist sich die<br />

frischexaminierte Altenpflegerin sicher.<br />

Liliya Datzyk ergänzt, dass man als Pflegekraft<br />

aus den Gesprächen mit den<br />

pflegebedürftigen Menschen viel für die<br />

eigene Entwicklung lernen kann, weil die<br />

alten Menschen über eine große Lebenserfahrung<br />

verfügen.<br />

Erwartungen erfüllt<br />

„Ich habe ja gewusst, was auf mich zu<br />

kommt“, erklärt Anneliese Crisu auf die<br />

Frage, ob sich ihre Erwartungen an die<br />

Ausbildung erfüllt haben. Sie ist mit <strong>der</strong><br />

Gestaltung <strong>der</strong> Ausbildung sehr zufrieden,<br />

gerade was die Praktika betrifft. Es<br />

werde zwar sehr viel verlangt, aber das<br />

sieht sie wie ihre Kollegin als Ansporn.<br />

Für beide ist es fast selbstverständlich,<br />

dass sie sich auch privat weiterbilden.<br />

Ohne die Unterstützung ihrer beiden<br />

Familien wäre das freilich nicht möglich.Trotzdem<br />

meinen beide, dass es<br />

sehr wichtig sei, Privates und Berufliches<br />

zu trennen. „Die Belastung wäre<br />

zu groß, würden wir alle beruflichen<br />

Sorgen mit nach Hause nehmen.“<br />

Liliya Datzyk wünscht sich, die Angehöri-


gen noch mehr in ihre Arbeit einbeziehen<br />

zu können. Ein großes Problem sehen<br />

beide im ständigen Zeitdruck. „Beson<strong>der</strong>s<br />

dementiell verän<strong>der</strong>te Personen bedürfen<br />

mehr Zeit für Pflege und Zuwendung“,<br />

ist ihre Erfahrung.Wichtig ist beiden,<br />

dass ein guter Teamgeist herrscht<br />

und dass alle an einem Strang ziehen.<br />

Auch die Zusammenarbeit zwischen examinierten<br />

Pflegekräften und PflegehelfernInnen<br />

und hauswirtschaftlichen MitarbeiterInnen<br />

sollte stimmig sein.<br />

Wie sieht das Examen aus?<br />

Das Examen besteht aus drei Teilen: es<br />

gibt einen mündlichen, schriftlichen und<br />

praktischen Prüfungsteil. Der schriftliche<br />

Prüfungsteil besteht aus je zweistündigen<br />

Klausuren aus den medizinisch/pflegerischen<br />

und den psychosozialen Fächern<br />

und aus Fächern <strong>der</strong> Bereiche „allgemeine<br />

Grundlagen“ (z. B. Rechtskunde, Ethik)<br />

und „Mitarbeiter, Dienste, Einrichtungen“<br />

(z. B. Berufskunde).<br />

Im mündlichen Teil werden die Schüler in<br />

drei Fächern ihrer 26(!) Unterrichtsfächer<br />

geprüft, die eine Woche vor <strong>der</strong><br />

Prüfung bekannt gegeben werden.<br />

Dreißig Minuten dauert dieser Teil des<br />

Examens.<br />

Die praktische Prüfung dauert pro Teilnehmer<br />

etwa eine Stunde. Es wird ein<br />

unbekanntes Praxisbeispiel ausgehändigt,<br />

das in 30 Minuten gemäß den Grundsätzen<br />

des Pflegeprozesses und <strong>der</strong> Pflegeplanung<br />

vorbereitet wird.<br />

In 45 Minuten werden dann von einer<br />

mehrköpfigen Prüfungskommission<br />

grund- und behandlungspflegerische Aufgaben<br />

geprüft und die psychosoziale Betreuung<br />

beobachtet. Die Prüfung findet<br />

als eine Art Rollenspiel im Pflegedemonstrationsraum<br />

<strong>der</strong> Bildungs GmbH statt.<br />

Dabei spielt eine erfahrene Pflegefachkraft<br />

die Rolle eines alten Menschen. Spezielle<br />

pflegerische Leistungen werden wo<br />

nötig an <strong>der</strong> Pflegepuppe gezeigt (z.B. Legen<br />

eines Katheters).<br />

Die ab 2004 startenden Kurse <strong>der</strong> Bildungs<br />

GmbH werden übrigens einer neuen<br />

Altenpflegeprüfungsverordnung unterzogen.<br />

Examen – und dann?<br />

Die beiden frischexaminierten Altenpflegerinnen<br />

haben bereits eine Stelle bei <strong>der</strong><br />

Altenheim GmbH. Die Berufschancen<br />

schätzen beide als sehr gut ein, zumal es<br />

keinen Mangel an freien Stellen gibt. Laut<br />

einer Studie des Deutschen Instituts für<br />

angewandte Pflegeforschung in Köln fehlen<br />

allein in <strong>der</strong> stationären Altenpflege<br />

bundesweit 20.000 Fachkräfte. Es ist zu<br />

wünschen, dass es mehr Menschen wie<br />

Anneliese Crisu und Liliya Datzyk gibt,<br />

die sich mit Elan und Freude <strong>der</strong> Altenpflege<br />

widmen.<br />

Anneliese Crisu und Liliya Datzyk<br />

im Gespräch mit Jens Heilmann<br />

35


MitarbeiterInnen<br />

im Interview<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiter<br />

36<br />

Für die „So(Ho)isses“ haben wir drei<br />

Mitarbeiter/innen aus Eicken interviewt.<br />

Schwerpunktthema war:Altenhilfe in<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />

Natürlich durfte dabei auch das alte Fragespiel<br />

nicht fehlen. So wie die FAZ, Rheinischen<br />

Post und an<strong>der</strong>e Zeitungen nach<br />

bewährtem Muster Prominente befragen,<br />

haben wir es auch gemacht.<br />

Lust auf mehr? Anruf genügt – Wir kommen<br />

(fast) sofort.<br />

Lili Kasmin aus Kasachstan:<br />

„Eltern erziehen ihre Kin<strong>der</strong> –<br />

Kin<strong>der</strong> pflegen ihre Eltern“<br />

Lili Kasmin, 49 Jahre alt, verheiratet, zwei<br />

Kin<strong>der</strong>.<br />

Seit 1999 arbeitet sie als examinierte<br />

Altenpflegerin (stv.WBL) im Altenheim<br />

Eicken.<br />

Seit wann leben Sie mit Ihrer<br />

Familie in Deutschland?<br />

Seit 1994.<br />

Sie sind gelernte Elektroingenieurin.Was<br />

hat Sie in die Altenhilfe verschlagen?<br />

Um in meinem erlernten Beruf in<br />

Deutschland arbeiten zu können, hätte<br />

ich sehr viele Fortbildungskurse besuchen<br />

müssen. Dies ließ sich mit meiner<br />

Rolle in <strong>der</strong> Familie nicht vereinbaren.<br />

Wir waren ja alle hier noch nicht richtig<br />

zu Hause. Nach einer Zeit bekam ich<br />

durch das Arbeitsamt die Gelegenheit zu<br />

einem „Schnupperkurs“ in einem Altenheim.<br />

Die Arbeit machte mir sehr viel<br />

Freude, so dass ich 1996 meine Ausbildung<br />

bei <strong>der</strong> Caritas begonnen habe.<br />

Dabei hat mir mein Praktikum in Eicken<br />

so gut gefallen, dass ich mich bei <strong>der</strong><br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> für das Altenheim Eicken


eworben habe. Ja, und das hat dann<br />

auch geklappt.<br />

Altenpflege in Kasachstan –<br />

Wie sieht die aus?<br />

Das „klassische“ Altenheim kennt man in<br />

Kasachstan nicht. Die Alten bleiben in<br />

den Familien. Nur alte Menschen, die<br />

wirklich keinen, aber auch gar keinen Angehörigen<br />

mehr haben, werden in ein<br />

Heim gebracht. Dies kann man als ein Art<br />

„Waisenhaus“ für Alte bezeichnen, vergleichbar<br />

mit den Einrichtungen in<br />

Deutschland für Kin<strong>der</strong>.<br />

Ich befürchte ja. , obwohl dies mit Sicherheit<br />

langsam vor sich gehen wird.<br />

Wissen Sie, in Kasachstan werden die<br />

Menschen nicht so alt. Mit 70 Jahren ist<br />

Wer kümmert sich denn um die<br />

Alten in den Familien?<br />

In Kasachstan gilt ein ungeschriebenes<br />

Gesetz: Die Eltern erziehen ihre Kin<strong>der</strong>,<br />

die Kin<strong>der</strong> pflegen ihre Eltern. Dabei ist<br />

es selbstverständlich, dass diese Pflicht<br />

immer beim Erstgeborenen liegt. Er übernimmt<br />

auch den Besitz (z.B. das Haus).<br />

Weitere Kin<strong>der</strong> erheben auf dieses Erbe<br />

auch keinen Anspruch.<br />

Wie groß sind die Familien in<br />

Kasachstan?<br />

Die „normale“ Familie besteht aus fünf<br />

bis sieben Menschen. Größere Familien<br />

sind keine Seltenheit. Jedoch wird auch<br />

hier <strong>der</strong> Trend zu kleineren Familien<br />

spürbar.<br />

Glauben Sie, dass dies Auswirkungen<br />

auf die Versorgung <strong>der</strong> Alten<br />

haben wird?<br />

man sehr alt.Wird man 80, grenzt dies<br />

fast schon an ein Wun<strong>der</strong>.<br />

Das Krankheitsbild <strong>der</strong> Altersverwirrtheit<br />

kennt man dort kaum. Die Menschen<br />

sind einfach körperlich alt und<br />

verbraucht. Das raue Leben, die oft mangelhafte<br />

Ernährung tragen dazu bei. Erkrankt<br />

ein alter Mensch, wird er zwar<br />

zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht,<br />

sobald wie möglich jedoch wie<strong>der</strong><br />

zu Hause gepflegt. Die Kin<strong>der</strong> fühlen<br />

sich zu diesem Handeln moralisch verpflichtet.<br />

Nun aber noch einmal zurück zu Ihnen<br />

und damit zu dem altbekannten<br />

Fragespiel:<br />

Was ist für Sie Glück?<br />

Morgens aufstehen, Gesundheit, Kin<strong>der</strong><br />

haben, arbeiten können und dass es in<br />

<strong>der</strong> Familie klappt.<br />

37


38<br />

Was ist Ihre größte Tugend?<br />

Gerechtigkeitssinn.<br />

Was ist Ihre größte Schwäche?<br />

Ich trau mich nicht immer alles zu sagen,<br />

weil ich befürchte, den an<strong>der</strong>en zu verletzen.<br />

In welche Rolle würden Sie gerne<br />

schlüpfen?<br />

In keine.<br />

In welcher Zeit hätten Sie gerne<br />

gelebt?<br />

Im Mittelalter.<br />

Die größte historische Leistung?<br />

Die Raumschiffahrt.<br />

Ihr Held <strong>der</strong> Gegenwart?<br />

Meine Großmutter.<br />

Was verabscheuen Sie am meisten?<br />

Lügen.<br />

Sie gewinnen eine Million –<br />

was nun?<br />

Ich halte mich an ein Sprichwort aus<br />

Russland: „Zuerst bezahle ich meine Schulden,<br />

und die an<strong>der</strong>en müssen warten.“<br />

Was soll später einmal über Sie<br />

gesagt werden?<br />

Sie hat nicht umsonst gelebt.<br />

Maria del Carmen Carmona de<br />

Marin aus Spanien:<br />

„Man schminkt sich, macht sich schön,<br />

und es wird auch heftig geflirtet.“<br />

Maria Carmona (so heißt sie bei uns <strong>der</strong><br />

Einfachheit halber), 47 Jahre alt, verheiratet,<br />

eine Tochter.<br />

Wie sind Sie nach Deutschland<br />

gekommen?<br />

Vor 42 Jahren ist meine Familie nach<br />

Deutschland emigriert.<br />

Und wie entstand <strong>der</strong> Bezug zur<br />

Altenhilfe?<br />

Als meine Tochter größer wurde, war ich<br />

schon an einer Beschäftigung interessiert.<br />

Aus eigener Initiative absolvierte ich ein<br />

neunmonatiges Praktikum als Pflegehelferin,<br />

danach ging ich in die häusliche Krankenpflege.<br />

Die Arbeit mit den Alten gefiel<br />

mir beson<strong>der</strong>s gut. Später bewarb ich<br />

mich dann in Eicken, und hier arbeite ich<br />

jetzt schon seit zehn Jahren.<br />

Altenpflege in Spanien – Ist die<br />

an<strong>der</strong>s als in Deutschland?<br />

Irgendwie schon, ich finde, sie ist durch<br />

die spanische Mentalität geprägt.<br />

Grundsätzlich bleibt <strong>der</strong> Alte zuerst einmal<br />

in <strong>der</strong> Familie. Es gibt jedoch auch<br />

staatliche Altenheime. Hier geht <strong>der</strong> Alte<br />

hin, wenn er pflegebedürftig wird o<strong>der</strong><br />

seine Familie ihn nicht mehr rundum betreuen<br />

kann. Letzteres kommt immer<br />

häufiger vor, da die spanischen Großfami-


lien mit fünf bis sechs Kin<strong>der</strong>n immer<br />

weniger werden. Je nach seiner körperlichen<br />

Situation wird dem Alten durch die<br />

hier tätigen Ärzte ein privates Altenheim<br />

angeboten. Hierbei spielt aber auch <strong>der</strong><br />

Geldbeutel eine Rolle. Je mehr Service<br />

gewünscht wird, desto höher sind die<br />

Kosten. Deshalb gibt es schon erhebliche<br />

Unterschiede.<br />

Wir kennen in Spanien auch „Altentagesstätten“.Allerdings<br />

geht es hier erst mittags<br />

los.Viele Einrichtungen haben sogar<br />

eine eigene Kapelle. Man schminkt sich,<br />

macht sich schön und manchmal wird<br />

auch heftig geflirtet – eben typisch spanisch.<br />

Kennt man den Beruf <strong>der</strong> Altenpflegerin?<br />

Ja, obwohl Altenpflege vielfach von Krankenschwestern<br />

durchgeführt wird. Eine<br />

Beson<strong>der</strong>heit glaube ich ist <strong>der</strong> Begriff<br />

„Saisonpflege“.<br />

Da im Sommer beson<strong>der</strong>s viel los ist in<br />

Spanien, man ans Meer fährt, viel feiert,<br />

irgendwie an<strong>der</strong>s lebt, hat so auch die<br />

Betreuung <strong>der</strong> Alten Hochsaison. Und die<br />

lässt man sich dann was kosten.<br />

Wie Sie aus dem Vorgespräch wissen,<br />

sind wir aber auch auf Sie noch<br />

ein wenig neugierig: Darum auch an<br />

Sie die „berühmten“ Fragen:<br />

Was ist für Sie Glück?<br />

Gesundheit.<br />

Was ist Ihre größte Tugend?<br />

Lebensfreude und positives Denken.<br />

Was ist Ihre größte Schwäche?<br />

Unsicherheit.<br />

In welche Rolle würden Sie gerne<br />

schlüpfen?<br />

Ich hätte mal gerne was zu sagen.<br />

In welcher Zeit hätten Sie gerne<br />

gelebt?<br />

In den 60er Jahren.<br />

Die größte historische Leistung?<br />

Die Mondlandung.<br />

Ihr Held <strong>der</strong> Gegenwart?<br />

Natürlich mein Mann.<br />

Was verabscheuen Sie am meisten?<br />

Unehrlichkeit.<br />

Sie gewinnen eine Million.Was nun?<br />

Ich würde mich auf <strong>der</strong> Stelle in <strong>der</strong><br />

Altenpflege selbständig machen.<br />

Was soll später einmal über Sie<br />

gesagt werden?<br />

Sie war lieb, frech, eine Katze, eine Hexe<br />

– einfach Maria Carmona.<br />

Dilek Sabah aus <strong>der</strong> Türkei:<br />

„Selbstverständlich bleibt die Mutter<br />

beim Sohn und <strong>der</strong> Vater wird von <strong>der</strong><br />

Tochter betreut“.<br />

39


40<br />

Dilek Sabah wird bald 36 Jahre alt. Sie ist<br />

verheirat und hat drei Töchter.<br />

Wie lange leben Sie in<br />

Deutschland?<br />

Mit 17 Jahren habe ich in Adana, dort bin<br />

ich geboren, meinen Mann geheiratet.<br />

Kurz danach sind wir beide nach<br />

Deutschland gegangen. Fast 19 Jahre ist<br />

das jetzt her.<br />

Das war doch bestimmt nicht<br />

einfach für Sie, als so junge Frau in<br />

ein fremdes Land?<br />

Ja, das stimmt.Aber wissen Sie, ich habe<br />

Deutschland auf den ersten Blick geliebt,<br />

mich hier wohl gefühlt und alles daran<br />

gesetzt die Sprache zu lernen, die Deutschen<br />

kennen zu lernen. Inzwischen ist<br />

Deutschland meine Heimat, unser Zuhause<br />

geworden.<br />

Seit wann arbeiten Sie in Eicken?<br />

Das sind jetzt auch schon acht Jahre.<br />

Wie sind Sie an diese Arbeit<br />

gekommen?<br />

Durch eine meiner Freundinnen. Sie hatte<br />

mir erzählt, dass in Eicken in <strong>der</strong> Reinigung<br />

Kräfte gesucht werden. Ich bin hingegangen<br />

und dann auch gleich angenommen<br />

worden. Die alten Menschen haben<br />

mich total fasziniert. Es tat mir so gut, sie<br />

jeden Tag zu erleben.<br />

Zwischenzeitlich sind Sie Mitarbeiterin<br />

<strong>der</strong> Service GmbH und haben<br />

mit Erfolg den Pflegehelferinnenkurs<br />

abgeschlossen.<br />

Ja, während <strong>der</strong> Reinigungstätigkeiten<br />

habe ich immer die Schwestern beobachtet<br />

und habe mir gedacht: „Diese Arbeit<br />

möchtest du auch gerne tun!“ und hab’<br />

auch in meinem Bereich davon erzählt.<br />

Vor einem knappen Jahr ergab sich dann<br />

die Gelegenheit. Bei <strong>der</strong> Zusammenführung<br />

<strong>der</strong> Schnittstelle wollte eine Mitarbeiterin<br />

aus dem Service sich verän<strong>der</strong>n,<br />

weil sie nicht so gerne Pflegetätigkeiten<br />

übernehmen wollte. Da habe ich<br />

allen Mut zusammengenommen und gefragt,<br />

ob ich nicht diese Arbeit haben<br />

könnte.<br />

Und es hat geklappt: Jetzt bin ich Servicekraft<br />

mit Pflegehelferkurs. Total gut.<br />

Was gefällt Ihnen an dem neuen<br />

Arbeitsfeld?<br />

Es ist die Nähe zum Bewohner. Ich mag<br />

alte Menschen so sehr. Und ich freue<br />

mich jeden Tag auf meine Arbeit. Oft fragt<br />

mich mein Mann: „Wie hältst du das<br />

aus?“ Aber da gibt es doch nichts auszuhalten.<br />

Ich tu es einfach gerne.<br />

Wie sieht Altenarbeit in <strong>der</strong> Türkei<br />

aus?<br />

Altenheime gibt es nur in größeren Städten.<br />

Hier werden die Alten von Krankenschwestern<br />

versorgt.Altenpflegerinnen<br />

kennt man nicht. In ländlichen Gegenden,<br />

wie z.B. in meiner Geburtsstadt Adana,<br />

bleiben die Alten bei ihren Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

werden von <strong>der</strong> Familie versorgt.


Hierbei spielt nicht die Geburtenfolge<br />

eine Rolle, son<strong>der</strong>n „Sympathie“. Dies bedeutet,<br />

die Eltern suchen sich das Kind,<br />

die Familie aus, mit dem o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sie sich<br />

am besten verstehen. Es ist eine Ehre ausgesucht<br />

zu werden. Lebt nur noch ein Elternteil,<br />

geht selbstverständlich <strong>der</strong> Vater<br />

zur Tochter und die Mutter zum Sohn.<br />

Das hört sich sehr schön an.Aber<br />

ich habe gelesen, auch in <strong>der</strong> Türkei<br />

werden die Familien kleiner.<br />

Ja, das stimmt. Sechs bis sieben Kin<strong>der</strong><br />

war früher für eine türkische Familie<br />

ganz normal. Heute sind drei Kin<strong>der</strong> üblich.<br />

Noch funktioniert es, aber ich denke,<br />

lange kann dies so auch nicht mehr klappen.<br />

Obwohl, in <strong>der</strong> Türkei werden die Menschen<br />

nicht so alt. Jemand mit einem Alter<br />

von 80 Jahren ist eine Beson<strong>der</strong>heit.<br />

Menschen, die bereits in jungen Jahren<br />

altersverwirrt sind:Auch das kennt man<br />

in <strong>der</strong> Türkei kaum.<br />

Jetzt möchten wir aber auch noch<br />

etwas von Ihnen erfahren. Sie kennen<br />

das Fragespiel aus unserer Festschrift<br />

zur 25-Jahr Feier?<br />

Ja dann mal los.<br />

Was ist Ihre größte Schwäche?<br />

Also da fällt mir wirklich nichts ein.Vielleicht<br />

bin ich manchmal einfach „zu“ nett.<br />

In welche Rolle würden Sie gerne<br />

schlüpfen?<br />

In keine, ich bin, wie ich bin.<br />

In welcher Zeit hätten Sie gerne<br />

gelebt?<br />

Jetzt.<br />

Die größte historische Leistung?<br />

Die Erfindung des Telefons: Ich kann je<strong>der</strong>zeit<br />

meine Eltern anrufen und halte<br />

Kontakte zu meiner Familie in <strong>der</strong> Türkei.<br />

Ihr Held <strong>der</strong> Gegenwart?<br />

Brauch’ ich keinen!<br />

Was verabscheuen Sie am meisten?<br />

Lügen.<br />

Sie gewinnen eine Million –<br />

was nun?<br />

Ich kauf uns hier ein schönes Haus.<br />

Deutschland ist unsere Heimat geworden.<br />

Was soll später einmal über Sie gesagt<br />

werden?<br />

Sie ist eine gute Frau gewesen.<br />

Was ist für Sie Glück?<br />

Gesundheit und meine Familie.<br />

Was ist Ihre größte Tugend?<br />

Ich lebe positiv und vertauensvoll.<br />

Das Gespräch führte Frau Strucken-Jordan,<br />

Einrichtungsleiterin Altenheim Eicken.<br />

41


EDV-Pflegedokumentation<br />

In einem mo<strong>der</strong>nen Unternehmen wie<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />

GmbH, das für seine Kunden die<br />

bestmögliche Versorgung garantieren will,<br />

war es nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit, bis eine<br />

EDV-gestützte Pflegedokumentation das<br />

„Hängemappensystem“ ersetzen würde.<br />

Im Altenheim Windberg wurde 2001 mit<br />

<strong>der</strong> Einführung des neuen Systems begonnen,<br />

und zum 31. März 2004 war diese<br />

mit dem Altenheim Odenkirchen abgeschlossen.<br />

So wird nun in allen Altenheimen<br />

<strong>der</strong> Altenheime <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />

GmbH und in <strong>der</strong> Kurzzeitund<br />

Tagespflege (Ambulante Dienste<br />

GmbH) mit diesem System gearbeitet. In<br />

vorbereitenden Schulungen wurden den<br />

MitarbeiterInnen aus <strong>der</strong> Pflege erste<br />

Grundkenntnisse im Umgang mit dem PC<br />

vermittelt, um dann in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Herstellerfirma „DAN-Produkte<br />

Pflegedokumentation GmbH“ die Handhabung<br />

des Software-Programms „Zipp-<br />

Zapp ® “ zu erlernen.Auch die MitarbeiterInnen<br />

des Begleitenden Dienstes und <strong>der</strong><br />

Hauswirtschaft wurden im neuen Pflegedokumentationsprogramm<br />

geschult.<br />

Silvia Kleinfeld<br />

<strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen. Diejenigen,<br />

die vorher noch nie am PC saßen,<br />

sind jetzt Experten. Frau Kleinfel<strong>der</strong> hat<br />

auch als Anwen<strong>der</strong>betreuerin den Einführungsprozess<br />

in den Einrichtungen begleitet.<br />

Diese Aufgabe wird in Zukunft an<br />

eine Mitarbeiterin o<strong>der</strong> einen Mitarbeiter<br />

in je<strong>der</strong> Einrichtung delegiert.<br />

Durch die direkte Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> EDV-Abteilung <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>,<br />

die notfalls auch am Wochenende direkt<br />

vor Ort erscheint, kam es bisher noch<br />

nicht zu größeren Schwierigkeiten.<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Prozesse<br />

42<br />

Die Leiterin des Projektes „Einführung<br />

<strong>der</strong> EDV-gestützten Pflegedokumentation“,<br />

Frau Kleinfel<strong>der</strong>, ist begeistert von<br />

So wie das Arbeiten im „Pflegeprozess“<br />

ein prozesshaftes Arbeiten ist, so ist auch<br />

das Arbeiten mit <strong>der</strong> EDV-gestützten


Pflegedokumentation ein Prozess. Nach<br />

<strong>der</strong> Evaluation und Informationssammlung<br />

mit Feedback an den Hersteller<br />

kommt wie<strong>der</strong> ein neues Update o<strong>der</strong>,<br />

wie in drei Einrichtungen ein aktuelleres<br />

Betriebssystem o<strong>der</strong>, wie in einer Einrichtung,<br />

eine neue Generation von Rechnern.<br />

„Lebenslanges Lernen“ für die MitarbeiterInnen<br />

und eine „lernende Organisation“<br />

sind hierfür als Voraussetzung<br />

zu betrachten.<br />

Das oberste Ziel ist es, dass alle MitarbeiterInnen,<br />

die am Pflegeprozess beteiligt<br />

sind, mit dem EDV-System arbeiten. Die<br />

Vorteile liegen auf <strong>der</strong> Hand: Die gebündelten<br />

Informationen über Bewohnerinnen<br />

und Bewohner ermöglichen eine<br />

individuellere und vor allem effektivere<br />

Betreuung.<br />

Jens Heilmann führte das Gespräch<br />

mit Silvia Kleinfel<strong>der</strong>,<br />

Leiterin des Projekts „Einführung <strong>der</strong> EDVgestützten<br />

Pflegedokumentation“.<br />

43


Mach<br />

mal<br />

Pause!<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

44<br />

Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

müssen tatsächlich aufgefor<strong>der</strong>t<br />

werden, einmal Pause zu machen. Denn<br />

beson<strong>der</strong>s in den Altenheimen ist immer<br />

viel zu tun.<br />

Gerade wenn man sich einmal setzen<br />

möchte, geht schon wie<strong>der</strong> eine Klingel,<br />

das Telefon läutet o<strong>der</strong> ein Arzt o<strong>der</strong> eine<br />

Angehörige brauchen dringend eine Auskunft,<br />

jetzt ist endlich Zeit, aber nein, da<br />

kommt schon das Essen, wenigstens mal<br />

schnell ins eigene Butterbrot beißen…<br />

“Hallo, können Sie mir mal helfen!“ Das<br />

Butterbrot muss noch etwas warten…<br />

Sorgsam mit den eigenen Kräften<br />

umgehen<br />

Dass häufig keine Zeit zur Pause bleibt,<br />

hat mittlerweile dazu geführt, dass viele<br />

MitarbeiterInnen aus dem Pflege- und<br />

Servicebereich gar keine Pause mehr in<br />

ihren Arbeitsablauf einplanen. Stillschweigend<br />

halten sie sich dran, damit die Arbeit<br />

geschafft wird. Stillschweigend – das<br />

hat aber auch zur Folge, dass niemand<br />

diesen Einsatz bemerkt. Niemand sagt<br />

mal Danke für das Engagement, und niemand<br />

sagt: „Mach mal Pause!“ Denn auch<br />

wenn dieser Einsatz <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

durchaus lobenswert erscheint, so ist es<br />

nicht unbedingt im Sinne des Arbeitgebers.<br />

Es ist nämlich ganz und gar nicht erwünscht,<br />

dass das Engagement auf Kosten<br />

<strong>der</strong> eigenen Gesundheit geht. Dafür sind<br />

jede und je<strong>der</strong> Einzelne zu wichtig! Und<br />

kein Mensch kann auf Dauer ohne Pause<br />

durcharbeiten. Deshalb sind alle MitarbeiterInnen<br />

aufgerufen, sorgsam mit den


eigenen Kräften umzugehen und die Pausenzeiten<br />

einzuhalten.<br />

Der Pausenraum als Oase <strong>der</strong> Ruhe<br />

Raucher und Nichtraucher nun eine<br />

Rückzugsmöglichkeit vom Trubel auf den<br />

Wohnbereichen und einen Augenblick<br />

<strong>der</strong> Entspannung bieten.<br />

Aber selbst, wenn dann ein halbes Stündchen<br />

Zeit für die Pause ist, fehlt in den<br />

Wohnbereichen die Ruhe, um sich mal<br />

zurückzuziehen. Daher war es ein wichtiges<br />

Ziel im Rahmen <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, zentrale Pausenräume<br />

einzurichten. Dieses Ziel konnte<br />

mittlerweile in vier <strong>der</strong> fünf Altenheime<br />

umgesetzt werden. Und bis die MitarbeiterInnen<br />

am Pixbusch ihre endgültigen<br />

Pausenbereiche beziehen können, werden<br />

die vorhandenen Pausenräume<br />

schon mal etwas „aufgemöbelt“. Lei<strong>der</strong><br />

hat sich dieses Vorhaben wegen des Versäumnisses<br />

eines Zulieferers verzögert,<br />

weshalb wir die Kolleginnen und Kollegen<br />

hier noch um etwas Geduld bitten.<br />

In jedem Altenheim wird je ein Raum für<br />

Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />

Bei <strong>der</strong> Gestaltung dieser Räume standen<br />

einmal nicht die Bewohnerinteressen,<br />

son<strong>der</strong>n allein die Wünsche und Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> MitarbeiterInnen im Mittelpunkt.<br />

In kleinen Arbeitsgruppen übernahmen<br />

sie selbst die Planung und Einrichtung<br />

<strong>der</strong> teilweise sehr großzügig<br />

bemessenen Pausenbereiche. Die Altenheime<br />

GmbH stellte jedem Haus für die<br />

Umsetzung ein Budget in fünfstelliger<br />

Höhe zur Verfügung. Dann wurden Wände<br />

gestrichen, Fußböden verlegt,Tische,<br />

Sessel und Sofas angeschafft,Teeküchen<br />

eingerichtet und Stereoanlagen angeschlossen.Vorhänge,<br />

Bil<strong>der</strong> und Pflanzen<br />

runden das Bild ab und schaffen Behag-<br />

45


lichkeit.<br />

Nicht nur aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

baulichen Voraussetzungen, son<strong>der</strong>n vorallem<br />

durch den Einsatz und die Ideen<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter entstanden in den städtischen<br />

Altenheime ganz individuelle Pausenräume,<br />

die aber alle dazu einladen, die<br />

Füße hochzulegen und bei einer Tasse<br />

Kaffee das Klingeln, das Rufen und das<br />

Läuten <strong>der</strong> Telefone wenigstens für einen<br />

Moment lang hinter sich zu lassen.<br />

Gisela Bausch-Weis,<br />

Koordinatorin Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

46


Interner Benchmarkingkreis<br />

setzt sich Ziele für 2004<br />

Wer, wie, was ist <strong>der</strong> interne Benchmarkingkreis?<br />

Wer?<br />

An dem internen Benchmarkingkreis nehmen<br />

<strong>der</strong> Geschäftsleiter <strong>der</strong> Altenheime<br />

GmbH (Herr Uhlenbrock), die Einrichtungsleiterinnen<br />

(Frau Derks, Frau<br />

Strucken-Jordan, Frau Klein, Frau Jütten<br />

und Frau Wilke-Engels) und die Abteilungsleitungen<br />

(Herr Schmitz, Frau Birkenbeil,<br />

Herr Cox und Frau Walsdorf) teil. Koordiniert<br />

und mo<strong>der</strong>iert wird dieser Kreis von<br />

<strong>der</strong> Koordinatorin TQM (Frau Scholl).<br />

Wie oft?<br />

Die Treffen des internen Benchmarkingkreises<br />

finden ca. viermal im Jahr statt.<br />

Was?<br />

Benchmarking steht für den Vergleich von<br />

Ergebnissen mit dem Ziel von den Besseren<br />

zu lernen. Mit einem Benchmark<br />

werden wegweisende Vorbil<strong>der</strong> analysiert<br />

und bewertet.<br />

Der Benchmarkingkreis dient dem Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Altenheimen und <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />

<strong>Holding</strong>. Es werden Ergebnisse (z.B. aus<br />

Befragungen) und alle aus den Potenzialanalysen<br />

<strong>der</strong> Altenheime und <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> entstandenen Verbesserungsmaßnahmen<br />

besprochen. Hier berichten<br />

die Teilnehmer über den aktuellen Stand<br />

<strong>der</strong> Verbesserungsmaßnahmen und ihre<br />

Erfahrungen.Aber hier wird nicht nur<br />

berichtet.<br />

Aufgabenschwerpunkte für 2004<br />

sind:<br />

– Entwicklung eines Informationskonzeptes<br />

über Benchmarking und EFQM, damit ist<br />

gemeint, dass sichergestellt wird, dass<br />

jede Mitarbeiterin und je<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

die notwendigen Informationen erhält.<br />

– Entwicklung einer verständlichen Sprache<br />

bezogen auf das Qualitätsmanagement<br />

EFQM, weil sprachliche Hürden<br />

gar nicht erst entstehen sollen.<br />

– Erstellung eines Leitfadens für die<br />

Durchführung von Potenzialanalysen.<br />

– Weiterentwicklung <strong>der</strong> Balanced Scorecard<br />

(ein Beispiel für ein Wort, das nach<br />

einer verständlichen Übersetzung ruft).<br />

Die Balanced Scorecard ist eine Tabelle,<br />

in <strong>der</strong> alle wichtigen Ergebnisse für das<br />

Altenheim gesammelt, Ziele gesetzt und<br />

ihre Erreichung regelmäßig überprüft<br />

werden. Es ist ein Steuerungsinstrument.<br />

…und noch ein Warum!<br />

Zur Unterscheidung zum externen<br />

Benchmarkingkreis, an dem “externe”<br />

Altenheime teilnehmen, mit denen wir<br />

regelmäßig unsere Ergebnisse vergleichen,<br />

um von Besseren lernen zu können,<br />

nennen wir unseren halt „interner“<br />

Benchmarkingkreis.<br />

Sabine Scholl,<br />

Koordination TQM<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Politik<br />

und<br />

Strategie<br />

47


Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung<br />

im Jahr 2004<br />

3. Februar 2004 in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Referent:Dr.Frank Ziesche,Sachverständiges<br />

Mitglied <strong>der</strong> Enquete-Kommission „Situation und Zukunft <strong>der</strong> Pflege in NRW“.<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Partnerschaft<br />

und<br />

Ressourcen<br />

48<br />

Die finanzielle Situation <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

stand im Vor<strong>der</strong>grund des Vortrages,<br />

den Dr. Frank Ziesche am 03.02.04<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> vor ca. 60 Gästen<br />

aus <strong>der</strong> ambulanten und stationären<br />

Altenpflege <strong>der</strong> Region Mönchengladbach<br />

gehalten hat.<br />

Die Ausgabensituation ist durch zwei<br />

Merkmale gekennzeichnet: Einerseits<br />

gibt es eine Zunahme <strong>der</strong> teureren Versorgungsformen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> ambulanten<br />

Pflege gibt es eine Verschiebung weg<br />

von <strong>der</strong> günstigeren Geldleistung hin zur<br />

teureren professionellen Pflege (Sachleistung).<br />

Gleichzeitig gibt es aber auch<br />

eine Tendenz hin zu einer verstärkten<br />

stationären Versorgung von pflegebedürftigen<br />

Menschen.Allerdings führten diese<br />

Verän<strong>der</strong>ungen hin zu den teureren<br />

Versorgungsformen noch nicht zu finanziellen<br />

Problemen <strong>der</strong> Pflegeversicherung.<br />

Der Grund hierfür liegt in einer<br />

geän<strong>der</strong>ten Einstufungspraxis in die Pflegestufen.Während<br />

<strong>der</strong> Anteil an den<br />

Pflegestufen 2 und 3 seit Einführung <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung beständig zurückgegangen<br />

ist, verzeichnete die Pflegestufe 1<br />

ein rapides Wachstum. Die Mehrausgaben<br />

durch den Zuwachs von teureren<br />

Versorgungsformen ist durch die niedrigeren<br />

Pflegestufen weitgehend ausgeglichen<br />

worden. Dennoch sind die Rücklagen<br />

<strong>der</strong> Pflegeversicherung im Schmelzen<br />

begriffen.


In <strong>der</strong> politischen Diskussion werden in<br />

Reaktion auf die finanzielle Problemlage<br />

<strong>der</strong> Pflegeversicherung meist Leistungskürzungen<br />

vorgeschlagen. Ziesche stellte<br />

dar, dass sowohl das Konzept <strong>der</strong> Rürup-<br />

Kommission, wie auch das mittlerweile<br />

zurückgezogene Reformvorhaben des<br />

Bundesgesundheitsministeriums auf Leistungskürzungen<br />

in <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

in Milliardenhöhe hinauslaufen.<br />

Nach Ansicht Ziesches läuft aber jede<br />

Kürzung in den Ausgaben <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

nicht nur auf eine schlechtere<br />

Versorgungsqualität hinaus, son<strong>der</strong>n es<br />

besteht auch die Gefahr, dass dadurch<br />

höhere Folgekosten produziert werden.<br />

Als Alternative schlug Ziesche vor, die<br />

Ausgaben <strong>der</strong> Pflegeversicherung umzuleiten.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Versorgung<br />

sollten Konzepte stehen, die den Betroffenen<br />

eine große Wahlmöglichkeit einräumen.<br />

Pflegende Angehörige sollten mehr<br />

Unterstützung und pflegerische Anleitung<br />

erhalten, die professionelle ambulante<br />

Pflege soll durch eine Erhöhung <strong>der</strong> Sachleistungen<br />

gestärkt werden. Skepsis äußerte<br />

Ziesche gegenüber Konzepten, die auf<br />

eine Erhöhung des Beitragssatzes hinausliefen.<br />

In <strong>der</strong> gegenwärtigen Diskussion<br />

sei politisch eine Anhebung <strong>der</strong> Beitragssätze<br />

fast nicht vermittelbar, so Ziesche.<br />

Reformvorschläge müssten sich daher im<br />

Bereich des gegenwärtigen Ausgabenniveaus<br />

bewegen, wenn sie eine Chance auf<br />

Verwirklichung erhalten wollten.<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow,<br />

Geschäftsführer<br />

49


„Fingerfood“,<br />

was ist das denn?<br />

Ohne Messer und Gabel essen?<br />

Wo gibt’s denn so was!<br />

Schließlich haben wir alle gelernt, anständig<br />

mit Messer und Gabel zu essen.<br />

Und überhaupt: „Fingerfood im Heim“?<br />

Sollen unsere in Ehren ergrauten Bewohner<br />

jetzt tatsächlich mit den Fingern essen?<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Prozesse<br />

und<br />

kundenbezogene<br />

Ergebnisse<br />

50<br />

Je<strong>der</strong> knabbert zwischendurch gerne frisches<br />

Obst und Gemüse o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Leckereien, wenn es bereits in mundgerechten<br />

Häppchen auf dem Tisch steht.<br />

Aber darum geht es hier nicht. Das Thema<br />

„Fingerfood im Heim“ lässt sich nicht<br />

isoliert betrachten, son<strong>der</strong>n muss eingebettet<br />

in ein Konzept „Esskultur im<br />

Heim“ gesehen werden.<br />

Der Eidg. Dipl. Küchenchef und ausgebildete<br />

Gerontologe Markus Bie<strong>der</strong>mann,<br />

Wegbereiter in Sachen Fingerfood, stellte<br />

Ende Februar auf einem Seminar in unserer<br />

Zentralküche sein Konzept vor:<br />

Essen als Basale Stimulation für Senioren<br />

mit kognitiven und/o<strong>der</strong> motorischen<br />

Einschränkungen.<br />

Essen stellt für ihn einen <strong>der</strong> zentralen<br />

Aktivitätsbereiche des Menschen dar, <strong>der</strong><br />

darüber hinaus aufs Engste mit Lust, mit<br />

Erleben, mit Anregung und natürlich vor<br />

allem mit zwischenmenschlicher Kommunikation<br />

verbunden ist.<br />

Das Essen als kultureller Akt stellt für<br />

Markus Bie<strong>der</strong>mann einen wichtigen<br />

Bereich im Leben dar, den er durch die<br />

Versorgung im Heim o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en<br />

vollstationären Einrichtungen gefährdet<br />

sieht.<br />

Über die Fragestellungen:Was ist eine<br />

Essbiographie, was will Basale Stimulation,<br />

was hat das mit dem Essen zu tun?<br />

O<strong>der</strong> über die Auswirkungen von Demenz<br />

kam er zu dem Thema „Fingerfood“<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frage „darf man mit den<br />

Händen essen“?<br />

Hier ist insbeson<strong>der</strong>e an Menschen mit<br />

Demenz gedacht. Eine Folge <strong>der</strong> Erkrankung<br />

ist, dass die Betroffenen aus verschiedenen<br />

Gründen kein Besteck mehr<br />

nutzen können. O<strong>der</strong> auch unruhig sind,<br />

viel laufen und dadurch einen erhöhten<br />

Kalorienbedarf haben. Da kann „Fingerfood“<br />

als Angebot, immer wie<strong>der</strong> zwischendurch<br />

zu essen, eine Hilfe sein.<br />

Essen von <strong>der</strong> Hand in den Mund erhält<br />

die Selbstständigkeit.


Die Bewohner sollen dadurch möglichst<br />

lange ihre Eigenständigkeit bewahren und<br />

vor allem mit Lust das Essen genießen.<br />

Dabei soll gleichzeitig versucht werden,<br />

eine Verbesserung o<strong>der</strong> zumindest die<br />

Erhaltung des Ernährungszustands zu erreichen.<br />

Eine einleuchtende Idee.<br />

Fingerfood ist ein Beziehungsangebot –<br />

eine Wertschätzung an den Bewohner.<br />

Das heißt aktivierende Pflege umsetzen<br />

in aktivierende Verpflegung. Ressourcen<br />

Bis zum Herbst, wenn Markus Bie<strong>der</strong>mann<br />

ein weiteres Seminar abhalten<br />

wird, gibt es also noch viel zu tun.<br />

Packen wir’s an.<br />

erkennen und nutzen – selber machen<br />

lassen.<br />

Fingerfood heißt nicht nur von <strong>der</strong> Hand<br />

in den Mund, son<strong>der</strong>n auch Hand in Hand<br />

mit Küche, Pflege, Hauswirtschaft, Bewohnern<br />

und Angehörigen.<br />

Das bedarf im Vorfeld einer umfassenden<br />

Information aller Beteiligten. Denn außer<br />

ernährungsphysiologischen, personellen<br />

und küchen-technischen Fragen spielen<br />

auch ethische Fragen eine Rolle, etwa ob<br />

Angehörige dazu stehen können, dass<br />

Vater o<strong>der</strong> Mutter auf einmal mit den<br />

Fingern isst und nicht mehr „anständig“<br />

mit Messer und Gabel.<br />

Ann-Katrin Posth,<br />

Projekt Gestaltung<br />

Silke Coenen,<br />

Koordination Hauswirtschaft<br />

Marc Leibold,<br />

Küchenleiter<br />

51


Neues<br />

vom<br />

Benchmarking<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Potenzialanalyse<br />

und Aktionsplanung in <strong>der</strong><br />

<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

Zum ersten Mal hat die <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

im August 2003 eine große Benchmarking-Befragungsaktion<br />

durchgeführt.<br />

Die internen Kunden <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

in den Tochtergesellschaften, wie<br />

Geschäftsleitungen, Einrichtungsleitungen,Wohnbereichsleitungen,VerwaltungsmitarbeiterInnen<br />

und einige mehr,<br />

wurden mittels eines Fragebogens gebeten,<br />

uns ihre Meinung mitzuteilen.<br />

Einen ähnlichen Fragebogen erhielten<br />

die externen Partner, wie zum Beispiel<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Pflegekassen, des Arbeitsamts,<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung, aber<br />

auch Lieferanten und Berater, die im<br />

Auftrag <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> arbeiten.<br />

Natürlich bekamen auch alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> GmbH in <strong>der</strong> Königstraße<br />

einen Fragebogen.<br />

(Hierzu und zu den Ergebnissen gab es<br />

bereits einen Bericht in unserer letzten<br />

„So(Ho)isses!“).<br />

EFQM-Kriterium:<br />

Prozesse<br />

52<br />

Abteilung für Abteilung haben sich alle<br />

Mitarbeiter mit den Ergebnissen aus<br />

den verschiedenen Befragungen auseinan<strong>der</strong><br />

gesetzt. Ergebnisse, die positiv<br />

wie negativ überraschen. Die Bereiche,<br />

die die Mitarbeiter aus ihrer Sicht verbessern<br />

wollen, wurden für die Potenzialanalyse<br />

gesammelt und vermerkt.<br />

Hier ein Beispiel <strong>der</strong> Ergebnisauswertung<br />

anhand dessen die Leitungskräfte<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> in <strong>der</strong> Potenzialanalyse<br />

die Stärken und Verbesserungsbereiche<br />

erarbeitet haben:


Die beson<strong>der</strong>en Stärken <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

wurden herausgearbeitet und in einem<br />

Stärkenbericht ausführlich beschrieben.Aber<br />

damit nicht genug. Die<br />

erarbeiteten Verbesserungsbereiche<br />

sind an einem Aktionsplanungstag ihrer<br />

Priorität nach bewertet und die einzelnen<br />

Umsetzungsmaßnahmen geplant<br />

und vereinbart worden.Als Beispiel:<br />

Zur Verbesserung des Informationsflusses<br />

und <strong>der</strong> Kommunikation haben die<br />

Leitungskräfte die Besprechungsstrukturen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> analysiert<br />

und die Gestaltung einiger Sitzungen<br />

bereits verän<strong>der</strong>t. Ebenso wird an einer<br />

Art „Patenschaftsmodell“ gearbeitet,<br />

um das Wissen und demzufolge auch<br />

das Verständnis zwischen unseren internen<br />

Kunden und den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> zu<br />

verbessern.Weitere Maßnahmen sind<br />

bereits im Gange o<strong>der</strong> laufen in Kürze<br />

an. Ob die eingeschlagenen Wege die<br />

richtigen sind, wird uns die nächste Befragung<br />

zeigen, an <strong>der</strong> sich hoffentlich<br />

wie<strong>der</strong> genauso viele Mitarbeiter, Kunden<br />

und Partner <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> beteiligen.An<br />

dieser Stelle nochmals vielen<br />

Dank für Ihre Unterstützung.<br />

Sabine Scholl,<br />

Koordination TQM<br />

53


Wir sind älter<br />

als 50, na und?<br />

Franz Janz<br />

EFQM-Kriterien:<br />

Mitarbeiter und<br />

gesellschaftsbezogene<br />

Ergebnisse<br />

54<br />

Arbeitsalltag in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>. Konzentration,<br />

Lachen, Stress,Anerkennung,<br />

Ärger, Freundschaften, Kundenorientierung.<br />

Ein ganz normaler Alltag? Anscheinend<br />

nicht mehr.Warum? In <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />

GmbH und in ihren Tochtergesellschaften<br />

arbeiten ca. 21 % ArbeitnehmerInnen, die<br />

älter als 50 Jahre sind und das scheint in<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland nicht<br />

mehr normal zu sein.<br />

Eine halbe ArbeitnehmerInnengeneration<br />

ist nicht mehr gefragt. Das Institut <strong>der</strong><br />

Deutschen Wirtschaft hat jetzt berechnet,<br />

dass nur noch 40 Prozent <strong>der</strong> 55- bis<br />

65-jährigen im Berufsleben stehen – weniger<br />

als in an<strong>der</strong>en Industriestaaten. In<br />

<strong>der</strong> Schweiz beispielsweise sind fast 60<br />

Prozent <strong>der</strong> Älteren noch erwerbstätig.<br />

In Schweden sogar mehr als 65 Prozent.<br />

Doch Deutschland verschenkt das Potential<br />

an erfahrenen ArbeitnehmerInnen. In<br />

sechs von zehn deutschen Unternehmen<br />

gibt es überhaupt keine Beschäftigten<br />

mehr, die älter als 50 Jahre sind. Die Politik<br />

und viele an<strong>der</strong>e sind ratlos.Wie die<br />

älteren ArbeitnehmerInnen in Beschäftigung<br />

halten? Wie ältere Beschäftigte wie<strong>der</strong><br />

in Arbeit bekommen? Gleichzeitig<br />

kann man in Fachzeitschriften nachlesen,<br />

dass z.B. im Pflegebereich 20.000 Pflegefachkräfte<br />

fehlen,Tendenz steigend! Wie<br />

passt das alles zusammen? Vielleicht<br />

muss man den ArbeitnehmerInnen mit<br />

<strong>der</strong> gleichen Achtung entgegentreten, wie<br />

wir sie für unsere BewohnerInnen und<br />

Kundinnen und Kunden aufbringen.Wir<br />

machen auf jeden Fall keinen Altersunterschied<br />

und fragen viel lieber nach fachlicher<br />

Kompetenz, Identifikation mit unserem<br />

Leitbild, Fortbildungswünschen etc.<br />

Das Alter spielt bei uns eine wesentliche<br />

Rolle, allerdings keine ausson<strong>der</strong>nde, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr eine integrierende Perso-


nalentwicklung – auch für ältere MitarbeiterInnen<br />

– heißt für uns u.a.:<br />

– Arbeitszeitflexibilisierung<br />

– Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

– Mitarbeiterjahresgespräch<br />

– Vorschlagswesen<br />

– Innerbetriebliche Fortbildung<br />

– Weiterbildungen<br />

Neben den berufsgruppen- o<strong>der</strong> tätigkeitsbezogenen<br />

Angeboten bemühen wir<br />

uns auch um individuelle Angebote und<br />

Lösungen, zu denen bei ArbeitnehmerInnen<br />

über 55 Jahre auch die Altersteilzeit<br />

gehören kann.<br />

In einem funktionierenden Team gehört<br />

<strong>der</strong>/die Kollege/in über 50 Jahre dazu!<br />

Kompetenz, Lebenserfahrung, Loyalität<br />

zum Unternehmen und die Gewissheit,<br />

dass die „Investitionen“ sich lohnen, da<br />

ein Unternehmenswechsel eben nicht<br />

mehr so wahrscheinlich ist, sind Gründe<br />

für die Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen.<br />

Über 50 ist man nicht besser,<br />

aber auch auf keinen Fall schlechter als<br />

die jüngeren KollegInnen. Und die<br />

Kosten? Kosten sollten in einem Verhältnis<br />

zu den Erlösen stehen und es gilt<br />

noch immer:Abgerechnet wird am Ende<br />

und da steht zumindest in <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong><br />

ein dickes Plus, auch Dank <strong>der</strong> KollegInnen<br />

über 50.<br />

Haben Sie Fragen o<strong>der</strong> möchten Sie hierzu<br />

weitere Informationen, rufen Sie uns<br />

doch einfach an o<strong>der</strong> senden Sie uns eine<br />

Mail. Gerne steht ihnen Herr Janz aus <strong>der</strong><br />

Personalabteilung unter <strong>der</strong> Telefonnummer<br />

0 21 66-455-144 o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong><br />

Mailadresse F.Janz@<strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong>.de zur<br />

Verfügung.<br />

Frank Janz<br />

stellv. Personalleiter<br />

55


EFQM-Kriterium:<br />

Mitarbeiter<br />

56<br />

„Zaneda“<br />

Als ich Anfang Januar gebeten wurde,<br />

ein Interview mit Michele Gerner zu<br />

machen, einer Servicekraft im Altenheim<br />

Eicken, wusste ich, dass Frau Gerner<br />

Bil<strong>der</strong> malt.<br />

Dass ich die Künstlerin „Zaneda“ treffen<br />

würde, die ihre Bil<strong>der</strong> auch schon in<br />

Genf, Miami, New York und auf <strong>der</strong><br />

EXPO 2000 in Hannover ausgestellt hatte,<br />

damit rechnete ich nicht.<br />

Michele „Zaneda“ Gerner wurde 1962 in<br />

Port-au-Prince, Haiti geboren. Sie hat sieben<br />

Schwestern und einen Bru<strong>der</strong>. Im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre verließ die Familie die<br />

Heimat. Ihre Eltern wohnen jetzt in New<br />

York, und fast alle ihre Geschwister leben<br />

in Kanada. Sie selbst lebt und arbeitet<br />

zurzeit als freischaffende Künstlerin in<br />

Köln. Sie besitzt eine eigene Galerie in<br />

Bedburg,Alt Kaster. Seit 11 Jahren malt<br />

„Zaneda“ professionell.<br />

Auf die Frage, was sie als Künstlerin in<br />

<strong>der</strong> Teeküche eines Altenheims mache,<br />

antwortete sie in ihrem charmanten<br />

Deutsch: „Ich habe zwei Hobbys,Alte und<br />

Frauen!“ Was sie damit beschreiben wollte,<br />

ist ihr soziales Engagement, die Zuwendung<br />

pflegebedürftigen Menschen gegenüber.


Selbst aus einem Dritte Welt-Land stammend,<br />

ist sie sich <strong>der</strong> Notwendigkeit von<br />

Menschen bewusst, die helfen, wo es<br />

nötig ist. So nutzt sie all ihre Fähigkeiten,<br />

um den Menschen zu helfen. Sie leitet ein<br />

Frauenprojekt auf Haiti, ließ eine Schule<br />

errichten und plant den Bau einer Solarpumpe.<br />

Auch die Arbeit mit alten Menschen sieht<br />

sie als einen Teil ihrer Berufung an.Als sie<br />

im Mai 2003 bei <strong>der</strong> <strong>Sozial</strong>-<strong>Holding</strong> anfing,<br />

entstand sehr schnell ein Kunstprojekt<br />

zusammen mit den BewohnerInnen des<br />

Altenheims in Eicken.<br />

Die Kraft und Energie zu helfen, bezieht<br />

sie aus ihrer Religion.Außerdem befasst<br />

sie sich mit alternativen Heilmethoden.<br />

Ihre weiteren Titel sprechen für sich und<br />

belegen ihr Engagement. Sie ist Diplomagrartechnikerin<br />

und offizielle Kulturattache<br />

von Haiti.<br />

Eine Kunstakademie hat sie jedoch nie<br />

besucht.Auf ihrer Homepage www.zaneda.com<br />

heißt es: „Zaneda malt aus einem<br />

starken inneren Gefühl heraus. Ihre brillanten<br />

Farben lassen die Kraft <strong>der</strong> Regenbögen<br />

ihrer haitianischen Heimat erspüren.<br />

Sie malt, wie sie fühlt. Getragen<br />

von einem spontanen und überschäumenden<br />

Temperament - durchdrungen<br />

von <strong>der</strong> unbezähmbaren Kraft <strong>der</strong> Religion<br />

ihrer Vorfahren, sich gleichsam <strong>der</strong>


Abstraktion und dem Sinnesreichtum voll<br />

hingebend, dennoch sensibel und voller<br />

Unschuld.“<br />

Die tiefen Emotionen, die sie in ihre Bil<strong>der</strong><br />

einfließen lässt, zeigen sich auch in ihrer<br />

Herzlichkeit den Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern gegenüber.<br />

Auch während unseres Gespräches<br />

schenkte sie einen Teil ihrer Aufmerksamkeit<br />

immer wie<strong>der</strong> Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern, die, auch wenn es sich nur<br />

um Kleinigkeiten handelte, von ihr liebevoll<br />

umsorgt wurden.<br />

Fünf ihrer Gemälde gestalten einen Seminarraum<br />

und ein Büro im Altenheim<br />

Eicken, die auch für Besucher zugänglich<br />

sind.<br />

Michele „Zaneda“ Gerner,<br />

Mitarbeiterin Servicebereich im AH Eicken,<br />

freiberufliche Künstlerin<br />

im Gespräch mit Jens Heilmann


Zaneda in Farbe


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