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12. Ausgabe – Transparenz nach innen und außen, Dez. 2007

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Das ist halt Demokratie<br />

Die Bewohner des städtischen Altenheims Eicken<br />

haben einen neuen Heimbeirat gewählt<br />

Prozesse <strong>und</strong><br />

k<strong>und</strong>enbezogene<br />

Ergebnisse<br />

In Sachen Wahlen ist Wilfried Hörstmann nahezu<br />

ein Profi. „Ich habe früher bei politischen Wahlen<br />

als Wahlhelfer <strong>und</strong> Wahlausschussvorsitzender<br />

mitgewirkt“, berichtet der Bewohner des<br />

Altenheims Eicken, während er als Wahlhelfer<br />

Stimmzettel für die Heimbeiratswahl ausgibt.<br />

Obwohl er erst seit September in Eicken wohnt,<br />

kandidiert Hörstmann für einen der fünf Plätze im<br />

Heimbeirat. „Ich habe mich immer für meine<br />

Mitmenschen interessiert <strong>und</strong> ich möchte gerade<br />

denen, die sich nicht artikulieren können, gerne<br />

behilflich sein“, sagt Hörstmann. Insgesamt können<br />

die Bewohner des Hauses aus acht<br />

Kandidaten den neuen Heimbeirat wählen. „Die<br />

Wahlen zum Heimbeirat finden gemäß des<br />

Heimgesetzes alle zwei Jahre statt. Jeder<br />

Bewohner des Altenheims darf wählen <strong>und</strong> hat<br />

fünf Stimmen“, erläutert Marlies Werner,<br />

Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes in Eicken.<br />

Selbstverständlich ist die Wahl geheim. Darum ist<br />

die Cafeteria des Altenheims an diesem<br />

Nachmittag auch zum Wahllokal umgestaltet, mit<br />

Wahlkabinen <strong>und</strong> einer versiegelten Wahlurne.<br />

Unterstützt wird die Durchführung der Wahl durch<br />

die Auszubildenden des Kurses 16 des<br />

Fachseminars für Altenpflege.<br />

Theo Berger, Geschäftsleiter der Bildungs<br />

GmbH, freut sich, dass die angehenden<br />

Altenpfleger/<strong>innen</strong> als freiwillige Wahlhelfer ganz<br />

praktisch die Selbstbestimmung in den<br />

Altenheimen kennen lernen <strong>und</strong> offensichtlich<br />

auch viel Spaß an der Wahl haben. Doch auch<br />

hier stehen die Bewohner im Mittelpunkt, wie beispielsweise<br />

Dr. Erwin Oppermann: Er kandidiert<br />

für den Heimbeirat <strong>und</strong> ist ebenso wie Herr<br />

Hörstmann als Wahlhelfer an der Durchführung<br />

der Wahl beteiligt. Auch Dr. Oppermann ist in<br />

Sachen Wahlen ein Experte: „Ich war als Arzt von<br />

Wahlhelferpflichten befreit. Ich war aber in meiner<br />

Heimatstadt Duisburg in einer Partei aktiv. Am<br />

Wahltag bin ich oft durch die Wahllokale gegangen<br />

<strong>und</strong> habe geguckt, wie es läuft“, berichtet er.<br />

Bis 17 Uhr haben die Bewohner des Hauses Zeit,<br />

ihre Stimme in der Cafeteria abzugeben. Damit<br />

auch wirklich jeder die Gelegenheit hat, zu wählen,<br />

besuchen die Mitarbeiter<strong>innen</strong> des Sozialen<br />

Dienstes <strong>und</strong> die Freiwilligen der Bildungs- GmbH<br />

die Bewohner, die ihr Zimmer nicht verlassen<br />

können. Als das Wahllokal geschlossen wird<br />

haben 80 von 131 Bewohnern abgestimmt.<br />

Marlies Werner ist mit der Wahlbeteiligung zufrieden:<br />

„Die schwankt immer abhängig von der<br />

Bewohnerstruktur. Dieses Mal haben aber mehr<br />

Bewohner gewählt, als in den Jahren zuvor.“ Für<br />

Werners Kollegin Pia Hermann-Hilberg ist der<br />

Gr<strong>und</strong> für die hohe Wahlbeteiligung klar: „Die<br />

Veranstaltungen im Haus sind gut besucht <strong>und</strong><br />

die Leute kennen sich <strong>und</strong> die Kandidaten, deshalb<br />

haben dieses Jahr viele ganz bewusst<br />

gewählt“, erläutert sie, während die Stimmen ausgezählt<br />

werden.<br />

Um kurz vor sechs steht dann der neue<br />

Heimbeirat fest. Dr. Oppermann <strong>und</strong> Wilfried<br />

Hörstmann haben es geschafft. Gemeinsam mit<br />

Hannelore Clemens, Anna Nolte <strong>und</strong> Katharina<br />

Pasch bilden sie den neuen Heimbeirat. In den<br />

nächsten zwei Jahren werden sie die Interessen<br />

der BewohnerInnen des Altenheims Eicken vertreten.<br />

Sie werden an allen Entscheidungen im<br />

Haus mitwirken. So wurde beispielsweise in diesem<br />

Jahr eine Änderung der Reinigungszeiten in<br />

allen Altenheimen auf Initiative der Bewohner<br />

über die Heimbeiräte rückgängig gemacht.<br />

Hermann-Hilberg denkt unterdessen an die ebenfalls<br />

engagierten, aber diesmal unterlegenen<br />

Kandidaten: „Der ein oder andere wird sicher<br />

unglücklich sein, aber das ist halt Demokratie.“<br />

Fabian Müller-Lutz<br />

13 SO(HO) NAH DRAN

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