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12. Ausgabe – Transparenz nach innen und außen, Dez. 2007

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EFQM<br />

Mitarbeiter<br />

Behindert – Na <strong>und</strong>?<br />

Umgang mit Behinderung im Alltag<br />

Eine Behinderung ist individuell. Die Arten oder<br />

Formen der Behinderungen (körperlich, geistig<br />

oder mehrfach) sind sehr unterschiedlich. Darum<br />

gibt es auch keine allgemeingültigen „Regeln“ für<br />

den Umgang mit behinderten Menschen. Wichtig<br />

ist, immer die Situation des Einzelnen zu sehen.<br />

Der Mensch sollte im Vordergr<strong>und</strong> stehen <strong>und</strong><br />

nicht die Behinderung.<br />

In der heutigen Zeit wird das Wort „behindert“<br />

oft als Schimpfwort für jemanden benutzt, den<br />

man für dumm hält oder nicht leiden kann. Ich<br />

glaube, dass viele dieses Wort benutzen, ohne zu<br />

wissen, was es eigentlich bedeutet. Nicht jeder,<br />

der behindert ist, ist automatisch dumm oder<br />

unfähig. Er ist lediglich auf unterschiedliche Art<br />

<strong>und</strong> Weise eingeschränkt. Ich erlebe es zum<br />

Beispiel oft, dass in meinem Beisein über mich<br />

gesprochen wird, ohne dass ich direkt angesprochen<br />

werde. Wenn ich denjenigen anspreche,<br />

macht er ein erschrockenes Gesicht <strong>und</strong> fragt:<br />

„Das hast du verstanden?“ Wenn ich dann antworte,<br />

ist das Eis gebrochen <strong>und</strong> es findet ein<br />

Gespräch statt.<br />

Viele behinderte Menschen wollen kein Mitleid.<br />

Sie wollen einfach wie „normale“ Menschen<br />

behandelt <strong>und</strong> akzeptiert werden. Genauso unangebracht<br />

wie Mitleid ist „falsche Anteilnahme“.<br />

Das sind Aussagen, wie „Ich weiß, wie du dich<br />

fühlst“ oder „Ich kann dich verstehen“. Dieses<br />

Problem gibt es auch zwischen Menschen mit<br />

verschiedenen Behinderungen. Ein Blinder wird<br />

nicht unbedingt <strong>nach</strong>vollziehen können, wie sich<br />

ein Rollstuhlfahrer fühlt <strong>und</strong> umgekehrt. Man sollte<br />

aufeinander zugehen, um den Anderen zu verstehen,<br />

zu akzeptieren <strong>und</strong> zu respektieren.<br />

Ich selbst bin Rollstuhlfahrerin <strong>und</strong> bei vielen<br />

Tätigkeiten auf Hilfe angewiesen. Es ist kein<br />

Zeichen von Schwäche, wenn man Hilfe braucht<br />

<strong>und</strong> das zugibt. Viele behinderte Menschen trauen<br />

sich aus Angst vor den Reaktionen nicht,<br />

andere um Hilfe zu bitten. Oft gehen Leute, die<br />

ich um Hilfe bitte, einfach an mir vorbei. Aber nicht<br />

jeder, der nicht hilft, hat etwas gegen Behinderte.<br />

Viele haben keine Erfahrungen im Umgang mit<br />

Behinderungen. Ich erlebe es auch immer wieder,<br />

dass Menschen, die ich um Hilfe gebeten habe,<br />

sagen: „Ich kenne mich nicht aus. Sie müssen mir<br />

sagen, was ich machen muss.“ Es besteht eine<br />

Unsicherheit; eine Hemmschwelle, die überw<strong>und</strong>en<br />

werden muss. Man muss offen <strong>und</strong> ehrlich<br />

miteinander umgehen. Es müssen Grenzen<br />

gesetzt werden, die in kleinen Schritten erweitert<br />

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