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Dokumentation der 3. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik

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<strong>Dokumentation</strong><br />

<strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

1<strong>3.</strong> – 14. März 2008<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Prof. Dr. Bernd Halfar<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong>


Helmut Kreidenweis / Bernd Halfar (Hrsg.)<br />

<strong>Dokumentation</strong> zur <strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

© Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eichstätt 2008<br />

Bezug:<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tel.: 08421/93-1472<br />

Fax: 08421/93-1773<br />

Internet : www.sozialinformatik.de<br />

Mail: sozialinformatik@ku-eichstaett.de<br />

Die Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck o<strong>der</strong> die elektronische<br />

Wie<strong>der</strong>gabe auch von Teilen des Werkes bedarf <strong>der</strong> schriftlichen Zustimmung <strong>der</strong><br />

Herausgeber. Wissenschaftliche Zitationen bleiben unbenommen.


Vorwort<br />

Spätestens beim dritten Erscheinen eines Phänomens beginnt man hierzulande von einer<br />

Tradition zu sprechen. War also die <strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Sozialinformatik</strong>-<strong>Fachtagung</strong> bereits ein<br />

traditionelles Ritual? Wir denken: Nein. Denn noch immer ist das, was dort geschieht alles<br />

an<strong>der</strong>e als selbstverständlich: Da treffen sich Geschäftsführer und Vertriebsleiter von Software-Anbietern<br />

untereinan<strong>der</strong> und mit IT-Verantwortlichen aus <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Sozialen Arbeit<br />

und Pflege. Beste Chancen also, um Geschäfte zu machen und dabei die Wettbewerber<br />

nach Kräften auszubooten – könnte man meinen.<br />

Satt chromblitzen<strong>der</strong> Messestände findet man hier aber barocke Erzengel, statt Hochglanzprospekten<br />

und Designer-Laptops nur patinabedeckte Ölgemälde von Fürstbischöfen und<br />

Erzäbten. Der Tagungsort, das bischöfliche Priesterseminar Eichstätt, versetzte die Teilnehmer<br />

auch in diesem Jahr in eine an<strong>der</strong>e Dimension. Der Kontrast konnte stärker nicht sein,<br />

das Tagesgeschäft blieb vor <strong>der</strong> Pforte zurück, die Reflexion des eigenen Tuns und <strong>der</strong> gemeinsame<br />

Blick in die Zukunft gewann ein Stück Raum.<br />

Wenn die Eichstätter <strong>Sozialinformatik</strong>-<strong>Fachtagung</strong>en schon so etwas wie eine Tradition begründet<br />

haben, dann diese: Ein Ort zu sein, an dem man sich für zwei Tage den Luxus<br />

gönnt, unter die schicken Benutzeroberflächen und über den eigenen Bildschirmrand hinaus<br />

zu blicken. Hier hat auch die Wissenschaft ihren Platz, hier kann sie ihrer Rolle als kritischer<br />

Begleiter und Kommentator <strong>der</strong> Software-Entwicklung wie <strong>der</strong> praktischen IT-Nutzung näher<br />

kommen. Hier können IT-Anbieter auch über Branchenprobleme sprechen und Praktiker<br />

über Stolpersteine berichten.<br />

Das Programm <strong>der</strong> Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnissen,<br />

Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftlichen<br />

Organisationen sowie darüber hinaus.<br />

Die Vorträge des ersten Tages liefen erneut unter dem Titel „Spotlights <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong>“<br />

und reichten von praktischen Fragen <strong>der</strong> Entwicklung einer IT-Strategie und den Stolperfallen<br />

bei IT-Einführungsprojekten über internationale Entwicklungen bis hin zu einem Ausflug<br />

in die Hightech-Welt <strong>der</strong> Assistenztechnologien in mo<strong>der</strong>nen Luxusautos.<br />

Der zweite Tag bot mit <strong>der</strong> Parallelführung <strong>der</strong> Workshops die Möglichkeit, sich mit zwei von<br />

fünf Themenfel<strong>der</strong>n auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Das Spektrum umfasste Fragen <strong>der</strong> Usability von<br />

Software, <strong>der</strong> Klientenbeteiligung im IT-Service, des IT-Learnings und <strong>der</strong> Technik-Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Betreuung Demenzerkrankter. Ein forschungsorientierter Workshop beschäftigte<br />

sich schließlich mit <strong>der</strong> Frage, wie (un)produktiv Soziale Arbeit mit Software umgeht.<br />

Im Abschlussplenum wurde <strong>der</strong> Wunsch nach Fortführung <strong>der</strong> Tagungsreihe deutlich. Im<br />

Raum stand auch die Frage nach einer Verstetigung <strong>der</strong> Kontakte in Form eines Netzwerkes<br />

o<strong>der</strong> Verbandes.<br />

Die 4. Eichstätter <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> wird stattfinden vom 19.-20. März 2009. Nähere<br />

Informationen werden im zu Beginn des Jahres 2009 bekannt gegeben unter<br />

www.sozialinformatik.de.<br />

Eichstätt im Dezember 2008<br />

Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Prof. Dr. Bernd Halfar


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Peter Faiß<br />

IT-Strategien – Powerpoint-Karaoke o<strong>der</strong> Wertbeitrag für soziale Organisationen? ..... 5<br />

Klaus Bredl<br />

<strong>Sozialinformatik</strong> international - Lernchancen für Forschung, Lehre und Praxis...........17<br />

Alexandre Saad<br />

Elektronische Helferlein im Auto – Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-<br />

Maschine-Interaktion..........................................................................................................25<br />

Bernd Bauer / Jochen Walter<br />

Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung - Erfahrungen aus dem Projektmanagement.........39<br />

Christiane Rudlof<br />

"Zum Beenden klicken Sie auf Start" – Usability für Fachsoftware inEinrichtungen<br />

<strong>der</strong> Sozialwirtschaft ...........................................................................................................47<br />

Jörg Waste<br />

IT ist mehr! – Integration von Klienten in den IT-Service sozialer Unternehmen..........68<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale-Innovative techniken zur Unterstützung <strong>der</strong> Lebensgestaltung<br />

von Demenz-Erkrankten..................................................................................85<br />

Thomas Ley<br />

Notorisch unproduktiv? - Ein empirischer Blick auf den Umgang mit Fachsoftware<br />

in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit.......................................................................................................107<br />

Stefan Krause<br />

<strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen ....................................................................114<br />

Herausgeber und Autoren ...............................................................................................134<br />

Impressionen....................................................................................................................135


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Peter Faiß<br />

IT-Strategien – Powerpoint-Karaoke o<strong>der</strong> Wertbeitrag für soziale<br />

Organisationen?<br />

IT-Strategien –<br />

Powerpoint-Karaoke o<strong>der</strong> Wertbeitrag<br />

für soziale Organisationen?<br />

<strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Peter Faiß 1<strong>3.</strong><strong>3.</strong>2008 14:30h<br />

Agenda<br />

IT-Einsatz im Sozialwesen<br />

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz<br />

IT und Organisation, Reife <strong>der</strong> Branchenstandards<br />

IT-Anbieter im Sozialwesen<br />

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT<br />

Die Rolle <strong>der</strong> IT<br />

Kann IT nützlich sein?<br />

Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Geschäftsführung, Einrichtungs- und<br />

Bereichsleitungen<br />

IT-Strategie<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

Fazit<br />

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie<br />

Erfolgsfaktoren IT-Strategie<br />

© Adveris GmbH Folie 2<br />

5


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz<br />

IT-Durchdringung im Sozialwesen<br />

Ca. 80% <strong>der</strong> Mitarbeitenden sind mittlerweile IT-Anwen<strong>der</strong>!<br />

Die IT-Durchdringung in Verwaltung und Leitung liegt bei 100%.<br />

Operative Leistungsbereiche sind durch das Leistungsmanagement in den<br />

letzten Jahren erschlossen worden.<br />

(Pflegeplanung und –dokumentation, Hilfeplanung und –dokumentation etc.)<br />

IT-Akzeptanz<br />

Geschäftsführung<br />

Steigende Akzeptanz, inhaltliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit IT-Nutzen,<br />

Entwicklung von Kostenminimierung zu Nutzenoptimierung<br />

Einrichtungsleitungen, Fachbereichsleitungen<br />

Grundsätzliche Akzeptanz, eigene IT-Nutzung zur Steuerung meist noch<br />

rudimentär, Einbindung in die aktive IT-Entwicklung ist oftmals schwierig.<br />

Mitarbeitende im operativen Geschäft<br />

Spektrum von passiver Nutzung bis zur aktiven Gestaltung.<br />

© Adveris GmbH Folie 3<br />

IT und Organisation<br />

IT-Einsatz kann positiv beeinflussen<br />

Reife <strong>der</strong> Branchenstandards<br />

Reife <strong>der</strong> unterstützten Geschäftsprozesse<br />

Reife <strong>der</strong> verfügbaren IT-Lösungen<br />

IT-Lösungen im Sozialwesen<br />

Etablierte Branchenstandards in den administrativen<br />

IT-Anwendungen<br />

Heterogene Branchenstandards in den Hilfearten –<br />

unterschiedliche Reife <strong>der</strong> fachlichen IT-Anwendungssysteme<br />

IT-Lösungen sind häufig klassisch funktionsorientiert,<br />

auf einzelne Leistungsfel<strong>der</strong> beschränkt<br />

Breites Spektrum von State-of-the-Art-Lösungen bis<br />

zu „gestrickten und instabilen Lösungen“<br />

© Adveris GmbH Folie 4<br />

6


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Reife Branchenstandards<br />

Beispiel Hilfeplanung und -dokumentation<br />

Branchenstandards Altenhilfe – stabiler Kern …<br />

Aktivitäten und Existentielle Erfahrungen des Lebens (AEDL),<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL), …<br />

Resident Assessment Instrument (RAI), Risikopotenzialanalyse (RiP),<br />

Functional Independence Measure (FIM), Pflegevisite …<br />

Branchenstandards Behin<strong>der</strong>tenhilfe – heterogen<br />

Metzler-Verfahren, GBM-Verfahren, IHP-Verfahren,<br />

Detmol<strong>der</strong> Lernwegemodell, ArbeitsProfilOptimierung (APO),<br />

Integrierter Teilhabeplan (ITP), Individuelle Vorgaben Kostenträger …<br />

Jugendhilfe – heterogen<br />

Individuelle Vorgaben <strong>der</strong> Kostenträger,<br />

Integrated Childrens System (ICS), …<br />

Branchenstandards Soziale Arbeit – heterogen<br />

Integrierter Behandlungs- und Rehabilitations-Plan (IBRP),<br />

IHP-Verfahren, Individuelle Vorgaben Kostenträger …<br />

© Adveris GmbH Folie 5<br />

IT-Anbieter im Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße und -ausrichtung<br />

TOP 5-Anbieter Sozialwesen<br />

Anbieter mit 50 bis 100 Mitarbeitern<br />

Stabile Größenordnung für<br />

Komplettangebot<br />

Bestands- und Neugeschäft<br />

Kapazitäten für Entwicklung,<br />

Support und Vertrieb<br />

MID 20-Anbieter Sozialwesen<br />

Anbieter mit 20 bis 50 Mitarbeitern<br />

Je nach Produktstrategie<br />

stabile Perspektive<br />

Weitere Anbieter Sozialwesen<br />

Einzelpersonen bis zu Unternehmen<br />

unter 20 Mitarbeiter<br />

Individuelles Bestandsrisiko<br />

© Adveris GmbH Folie 6<br />

7


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen im Sozialwesen<br />

und <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> IT<br />

Trends und Herausfor<strong>der</strong>ungen im Sozialwesen<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Leistungsangebote<br />

Persönliches Budget<br />

Weiterer finanzieller Druck, Festpreise für Leistungen<br />

Einrichtungs- und Trägerübergreifende Kooperation<br />

Leistungsmanagement – Ziele/Planung,<br />

Leistungsdokumentation, Leistungscontrolling<br />

…<br />

Beiträge <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />

In allen Projekten und Befragungen formulieren die Führungsund<br />

Fachkräfte eine positive Unterstützungserwartung<br />

an die IT …<br />

… allerdings meist unspezifiziert und unscharf!<br />

© Adveris GmbH Folie 7<br />

Agenda<br />

IT-Einsatz im Sozialwesen<br />

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz<br />

IT und Organisation, Reife <strong>der</strong> Branchenstandards<br />

IT-Anbieter im Sozialwesen<br />

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT<br />

Die Rolle <strong>der</strong> IT<br />

Kann IT nützlich sein?<br />

Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Geschäftsführung, Einrichtungs- und<br />

Bereichsleitungen<br />

IT-Strategie<br />

Fazit<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie<br />

Erfolgsfaktoren IT-Strategie<br />

© Adveris GmbH Folie 8<br />

8


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Kann IT nützlich sein?<br />

IT-Nutzen<br />

IT-Anwendungssysteme<br />

IT-Infrastruktur<br />

IT-Organisation<br />

• Unterstützung <strong>der</strong> fachlichen<br />

Ansätze<br />

• Unterstützung <strong>der</strong> Geschäftsprozesse<br />

im Tagesgeschäft<br />

• Fachliche Transparenz,<br />

Qualitätsmanagement<br />

• Wirtschaftliche Transparenz<br />

für die Steuerung<br />

• Kein direkter Nutzen für den geschäftlichen<br />

Erfolg!<br />

• Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen an den IT-Betrieb<br />

• Verfügbarkeit und Performance <strong>der</strong><br />

Anwendungen<br />

• Erreichbarkeit und Güte <strong>der</strong><br />

internen/externen Betreuung<br />

• Sicherheit <strong>der</strong> Anwendungen<br />

(Datenschutz und IT-Sicherheit)<br />

• …<br />

© Adveris GmbH Folie 9<br />

Selbstverständnis <strong>der</strong> IT<br />

Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Techniker<br />

Optimiert Technik<br />

Versteht IT als Inhalt<br />

Technikqualifiziert<br />

Spezialist<br />

Denkt in Kosten<br />

Intern orientiert<br />

Kennt<br />

Technologie<br />

CIO<br />

Optimiert Geschäftsprozesse<br />

Versteht IT als Mittel zum Zweck<br />

Führungsqualifiziert<br />

Generalisiert<br />

Denkt in Wertbeiträgen<br />

Extern Orientiert<br />

Kennt Technik<br />

und Geschäft<br />

Die heutigen IT-Verantwortlichen haben überwiegend einen technisch<br />

ausgerichteten Hintergrund<br />

Viele Führungskräfte in den Einrichtungen sind fachlich ausgerichtet<br />

Ein nutzenorientiertes IT-Management ist für die meisten Einrichtungen<br />

im Sozialwesen eine anspruchsvolle Entwicklungsaufgabe<br />

© Adveris GmbH Folie 10<br />

9


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Kundenorientierung IT<br />

Gemeinsame Gestaltung<br />

Einrichtungs- und<br />

Fachbereichsleitungen<br />

Vorstand<br />

Geschäftsführung<br />

IT-Bereich<br />

© Adveris GmbH Folie 11<br />

Der Managementprozess „Strategie“<br />

Strategietrichter<br />

1. Schritt<br />

Diagnose <strong>der</strong><br />

Ausgangssituation<br />

2. Schritt<br />

Entwicklung<br />

von Strategieoptionen<br />

<strong>3.</strong> Schritt<br />

Auswahl und<br />

Verprobung<br />

günstiger<br />

Optionen<br />

4. Schritt<br />

Strategiefindung<br />

und<br />

Zielplanung<br />

5. Schritt<br />

Entwicklung<br />

und Umbau<br />

planen<br />

6. Schritt<br />

Realisierung<br />

und Steuerung<br />

(Controlling-<br />

Systeme)<br />

7. Schritt<br />

Präventive<br />

Lernthemen<br />

PE/OE<br />

Analyse<br />

Chancen und Bedrohungen<br />

aus <strong>der</strong> Umwelt<br />

Das aktuelle Portfolio an<br />

Kernkompetenzen<br />

Branchenvorausblick<br />

Gestaltung<br />

Identitätsentwurf<br />

Grundstrategien und<br />

Unternehmensziele<br />

Metakonzept <strong>der</strong><br />

Organisation<br />

Umsetzung<br />

Strategisches Controlling<br />

Strategische Programme<br />

Selbststeuerung und<br />

„Lernende Organisation“<br />

„Suchen“ „Erfinden“ „Abwägen“ „Entscheiden“ „Planen“<br />

„Realisieren<br />

und Beobachten“<br />

„Verän<strong>der</strong>n“<br />

© Adveris GmbH Folie 12<br />

10


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Agenda<br />

IT-Einsatz im Sozialwesen<br />

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz<br />

IT und Organisation, Reife <strong>der</strong> Branchenstandards<br />

IT-Anbieter im Sozialwesen<br />

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT<br />

Die Rolle <strong>der</strong> IT<br />

Kann IT nützlich sein?<br />

Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Geschäftsführung, Einrichtungs- und<br />

Bereichsleitungen<br />

IT-Strategie<br />

Fazit<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie<br />

Erfolgsfaktoren IT-Strategie<br />

© Adveris GmbH Folie 13<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

IT-Strategie<br />

IT-Anwendungen<br />

• Ausgangssituation Einrichtungen,<br />

IT-Anwendungsportfolio,<br />

IT-Durchdringung<br />

• Business-Perspektive:<br />

Strategie und Entwicklungsperspektive<br />

<strong>der</strong> Einrichtungen<br />

• IT-Anfor<strong>der</strong>ungen aus<br />

Unternehmensentwicklung<br />

• Prognose Mengengerüste<br />

• Entwicklung neues IT-<br />

Anwendungsportfolio<br />

IT-Infrastruktur<br />

• Ausgangssituation<br />

IT-Infrastruktur<br />

• IT-Architektur<br />

• Server- und Netzwerkkonzeption<br />

inkl. IT-Security<br />

• Konzeption und Mengengerüste<br />

Arbeitsplatzrechner<br />

• Neu- und Ersatzbeschaffung<br />

IT-Organisation<br />

• Ausgangssituation<br />

IT-Organisation<br />

• IT-Prozesse Strategie,<br />

laufen<strong>der</strong> Betrieb,<br />

Beschaffung, etc.<br />

• Sourcingstrategie<br />

• IT-Organisation<br />

Projektierung und Budgets<br />

• Gesamtplan IT-Entwicklung<br />

• Projekt- und Maßnahmenplanung<br />

• IT-Budgets laufen<strong>der</strong> Betrieb und Projekte<br />

© Adveris GmbH Folie 14<br />

11


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Mengengerüste und IT-Durchdringung<br />

Ausgangssituation IT<br />

Einrichtungen nach<br />

Leistungsbereichen<br />

Mitarbeitende und<br />

IT-Anwen<strong>der</strong>,<br />

IT-Durchdringung<br />

Kennzahlen und Planungsansatz<br />

Priorisierung IT-Einsatz<br />

Nachweis IT-Versorgung<br />

Rahmenbedingung für Projektierung<br />

© Adveris GmbH Folie 15<br />

Beispiel Einrichtungsprofil<br />

Einrichtungsart<br />

Einrichtungen<br />

IT-Durchdringung<br />

Funktional<br />

Quantität<br />

Altenhilfe<br />

stationär<br />

Einrichtung 1 (66P, 85MA)<br />

Einrichtung 2 (96P, 135 MA)<br />

Einrichtung 3 (170P, 125 MA)<br />

Einrichung 4 (200P, 155 MA)<br />

Heimverwaltung/-abrechn.<br />

Produkte …<br />

Dienstplanung<br />

Produkte …<br />

Pflegeplanung und –doku<br />

Produkte …<br />

<br />

<br />

<br />

___ MA<br />

___ Anwen<strong>der</strong><br />

___ PCs<br />

___ IT-Quote<br />

Altenhilfe<br />

ambulant<br />

Einrichtung<br />

(350P, 43 MA)<br />

Klientenverwaltung/-abrechnung<br />

Produkte …<br />

Personaleinsatz-/Tourenplanung -<br />

___ MA<br />

___ Anwen<strong>der</strong><br />

___ PCs<br />

___ IT-Quote<br />

Kin<strong>der</strong>-,<br />

Jugend- und<br />

Familienhilfe<br />

Einrichtung 1 (100 Kl., 84 MA)<br />

Einrichtung 2 (25 Kl., 1 MA)<br />

Einrichtung 3 (20 Kl., 6 MA)<br />

Einrichtung 4 (50 Kl., 5 MA)<br />

Einrichtung 5 (50-300 Kl, 5MA)<br />

Klientenverwaltung und<br />

-abrechnung -<br />

Hilfeplanung und<br />

-dokumentation -<br />

___ MA<br />

___ Anwen<strong>der</strong><br />

___ PCs<br />

___ IT-Quote<br />

Beratungsstellen<br />

Einrichtung 1 (18 MA)<br />

Einrichtung 2 (4MA)<br />

Klientenverwaltung/-doku<br />

Produkt …<br />

Insolvenzberatung<br />

Produkt …<br />

Reiseplanung Senioren<br />

<br />

<br />

<br />

___ MA<br />

___ Anwen<strong>der</strong><br />

___ PCs<br />

___ IT-Quote<br />

© Adveris GmbH Folie 16<br />

12


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

IT-Anwendungsportfolio Sozialwesen<br />

Management Information/Controlling<br />

(MIS/Controlling, Data Warehouse, Portale etc.)<br />

Personal<br />

(Personalabrechnung,<br />

Personalwirtschaft)<br />

Rechnungswesen<br />

(Finanzbuchhaltung, KLR, Controlling<br />

Anlagen-BH, Kasse)<br />

Weitere Verwaltung<br />

(Einkauf, IT-Abteilung, QM)<br />

Klientenverwaltung &<br />

Leistungsabrechnung<br />

(AH: Heimverwaltung/-abrechn.,<br />

BH: Betreutenverwaltung/L-Abr.)<br />

Leistungsmanagement<br />

(AH: Pflegeplanung & -doku,<br />

BH: Betreuungsplanung & -doku)<br />

Dienstplanung<br />

(Stat. AH, BH: Dienstplanung,<br />

Amb. AH: Dienst- & Tourenplanung)<br />

Basissysteme<br />

(Office, Datenbankmanagementsysteme, Dokumentenmgmt., Web-Server etc.)<br />

Betriebssystem und technische Anwendungen<br />

(Netzwerkbetriebssystem, Terminalserver, IT-Security, Backup etc.)<br />

© Adveris GmbH Folie 17<br />

Beispiel IT-Anwendungsportfolio Ist<br />

© Adveris GmbH Folie 18<br />

Beispiel aus einem Projekt – die benannten Produkte sind nicht als Empfehlung zu verstehen!<br />

13


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

IT-Strategie<br />

IT-Anwendungen<br />

• Ausgangssituation Einrichtungen,<br />

IT-Anwendungsportfolio,<br />

IT-Durchdringung<br />

• Business-Perspektive:<br />

Strategie und Entwicklungsperspektive<br />

<strong>der</strong> Einrichtungen<br />

• IT-Anfor<strong>der</strong>ungen aus<br />

Unternehmensentwicklung<br />

• Prognose Mengengerüste<br />

• Entwicklung neues IT-<br />

Anwendungsportfolio<br />

IT-Infrastruktur<br />

• Ausgangssituation<br />

IT-Infrastruktur<br />

• IT-Architektur<br />

• Server- und Netzwerkkonzeption<br />

inkl. IT-Security<br />

• Konzeption und Mengengerüste<br />

Arbeitsplatzrechner<br />

• Neu- und Ersatzbeschaffung<br />

IT-Organisation<br />

• Ausgangssituation<br />

IT-Organisation<br />

• IT-Prozesse Strategie,<br />

laufen<strong>der</strong> Betrieb,<br />

Beschaffung, etc.<br />

• Sourcingstrategie<br />

• IT-Organisation<br />

Projektierung und Budgets<br />

• Gesamtplan IT-Entwicklung<br />

• Projekt- und Maßnahmenplanung<br />

• IT-Budgets laufen<strong>der</strong> Betrieb und Projekte<br />

© Adveris GmbH Folie 19<br />

Erfolgsfaktoren IT-Strategie<br />

Vermeidung Grundsatzthemen und Seifenblasen<br />

Technikgetriebenes „Informationsmanagement“,<br />

„Wissensmanagement“, …<br />

„So viel IT-Einsatz wie notwendig, so wenig …“<br />

„Benutzerfreundlich, leistungsstark und flexibel“<br />

„Unabhängigkeit von IT-Anbietern sichern …“<br />

Gemeinsame Gestaltung<br />

Klärung <strong>der</strong> IT-Positionierung – Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Auch Techniker-Ansatz kann erfolgreich umgesetzt werden!<br />

Trennung von Business-Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

technische Umsetzung<br />

Gemeinsame Gestaltung IT-Anwendungen,<br />

Gestaltung IT-Infrastruktur eigenständig,<br />

IT-Organisation wie<strong>der</strong> gemeinsam (z.B. Betrieb IT-Awendungen).<br />

Wenn IT-Strategie die gemeinsame Gestaltungsplattform ist, sollten die<br />

technischen Detailkonzepte ausgelagert und zusammengefasst werden.<br />

© Adveris GmbH Folie 20<br />

14


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Agenda<br />

IT-Einsatz im Sozialwesen<br />

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz<br />

IT und Organisation, Reife <strong>der</strong> Branchenstandards<br />

IT-Anbieter im Sozialwesen<br />

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT<br />

Die Rolle <strong>der</strong> IT<br />

Kann IT nützlich sein?<br />

Techniker o<strong>der</strong> CIO?<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Geschäftsführung, Einrichtungs- und<br />

Bereichsleitungen<br />

IT-Strategie<br />

Fazit<br />

Inhalte <strong>der</strong> IT-Strategie<br />

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie<br />

Erfolgsfaktoren IT-Strategie<br />

© Adveris GmbH Folie 21<br />

Fazit IT-Strategie<br />

Gemeinsame Plattform<br />

IT-Strategie fasst die Entwicklung des IT-Einsatzes für die<br />

nächsten Jahre zusammen.<br />

Konkretisierung in einem Dokument hilft, die Diskussion<br />

ergebnisorientiert zu führen<br />

Inhaltliche Verantwortung <strong>der</strong> Geschäftsführung, Einrichtungen<br />

und Fachbereiche einfor<strong>der</strong>n und umsetzen.<br />

Handlungsrahmen für die IT abstecken<br />

Entwicklungsperspektive – Projektplanung<br />

Budgets mit Entscheidungsspielraum <strong>der</strong> IT – setzt Planung und<br />

Vertrauen voraus!<br />

Adressatengerechte Aufbereitung <strong>der</strong> Planungsinhalte<br />

Business-Themen für Vorstand/Geschäftsführung und<br />

Einrichtungsleitungen<br />

Interne IT-Themen eher knapp mit adressatengerechte<br />

Begründung!<br />

IT-Interne Konzepte auslagern, dort sorgfältig arbeiten.<br />

© Adveris GmbH Folie 22<br />

15


Peter Faiß – IT-Strategien<br />

Vielen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

© Adveris GmbH Folie 23<br />

16


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Klaus Bredl<br />

<strong>Sozialinformatik</strong> international: Lernchancen für Forschung, Lehre<br />

und Praxis<br />

Einführung<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Internationalität des Faches <strong>Sozialinformatik</strong> fällt zunächst auf, dass eine<br />

Unzahl von Begriffen im Englischen besteht, die mit dem deutschen Begriff <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> in<br />

Verbindung gebracht werden können. Dies sind z.B. Social Informatics (Kling, Rosenbaum & Sawyer<br />

2005; Grebel & Steyaert 1995), Social Work Informatics (Parker-Oliver & Demiris 2006), Technology<br />

in Human Services (HUSITA 2008) usw.<br />

In dieser heterogenen Domäne mit unterschiedlichsten Bezugswissenschaften gibt es auch in <strong>der</strong><br />

internationalen Literatur nur wenige Ansätze für Systematisierungen.<br />

Eine diesbezügliche Ausnahme stellt beispielsweise Vehovar (2006) mit einer entsprechenden Systematik<br />

dar. <strong>Sozialinformatik</strong> (Social Informatics) hat demnach folgende Grundausprägungen (siehe<br />

Bredl & Halfar 2007):<br />

1. Die Interaktion zwischen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

2. Die Anwendung von IKT als Instrumente in <strong>der</strong> Sozialforschung<br />

<strong>3.</strong> IKT in den Sozialwissenschaften<br />

Parker-Oliver und Demiris (2006) sprechen aktuell von “Social Work Informatics” also Sozialarbeitsinformatik<br />

und genauso von Social Work Informaticians, somit Sozialarbeitsinformatikern. Sie<br />

sehen die Sozialarbeitsinformatik dabei als eine Kombination aus “Computer Science”, „Information<br />

Science” und “Social Work”, ausgerichtet auf die Unterstützung des Managements und <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

von Daten, Information und Wissen zur Unterstützung von sozialarbeiterischer Praxis.<br />

Wie Pflege und Medizin, ist die Soziale Arbeit eine einzigartige Disziplin mit einem spezifischen Set<br />

von Daten, Information und Wissen. Es ist eine anerkannte Profession, die Daten und Informationsverarbeitung<br />

für domänenspezifische Entscheidungen benötigt. Zusätzlich sind Sozialarbeiter einem<br />

ethischen Code verschrieben, <strong>der</strong> in Informationssysteme, die in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit eingesetzt werden,<br />

integriert werden sollte (NASW, 2000; Parker-Oliver & Demiris 2006).<br />

Grebel und Steyaert (1995) benutzen ein ähnliches Konzept, „Social Informatics“, und setzen es mit<br />

<strong>der</strong> Sozialarbeitsausbildung in Beziehung. Sie definieren es als “die Fähigkeit, Daten effizient und<br />

effektiv in funktionale Informationen für die in sozialarbeiterischen Handlungsfel<strong>der</strong>n professionell<br />

Tätigen zu interpretieren, um die IT-Anwendung effektiv zu nutzen.“<br />

Wie stellt sich nun die internationale Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> dar? Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong><br />

Frage soll nachfolgend von dem Begriff „Technology in Human Services“ ausgegangen werden (HU-<br />

SITA 2008).<br />

Der Terminus „Technology in Human Services“ ist primär auf die Informationstechnologie bezogen<br />

und verbindet dabei die bei uns mehr o<strong>der</strong> weniger parallel verlaufende <strong>Sozialinformatik</strong> und Pflegeinformatik<br />

und beinhaltet des Weiteren viele medienpädagogische und –soziologische Aspekte.<br />

Internationale Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Nachdem 1978 in einer Befragung von Gunther Geiss (Geiss & Viswanathan 1986) bei Hochschulen<br />

für Soziale Arbeit in den USA über 80 Fakultäten in den USA identifiziert wurden, die Computer bei<br />

ihrer Arbeit nutzten, traf sich 1981 eine kleine Gruppe von amerikanischen Human Service Technology<br />

Spezialisten auf einer Konferenz zur Ausbildung in Sozialer Arbeit in Lousville KY und gründete ein<br />

Netzwerk “Computer Use In Social Services Network (CUSSN)” (HUSITA 2008).<br />

Ende 1981, war <strong>der</strong> CUSSN Newsletter, <strong>der</strong> zwischen 1981-1992 versandt wurde, von 350 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

abonniert. Ähnliche Aktivitäten wurden in an<strong>der</strong>en sozialwissenschaftlichen Disziplinen verzeichnet.<br />

Dort gab es Newsletter zu „Computers in Psychiatry/Psychology“ und das „MicroPsych Network“.<br />

An <strong>der</strong> University of Denver begründeten Walter LaMendola und Brian Klepinger 1983 den<br />

17


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Namen HUSITA (Human Service Information Technology Applications). Im Juni 1984 gab es zu dem<br />

Themengebiet „Human Services Technology“ die erste Konferenz (Wye Plantation Conference), die<br />

von <strong>der</strong> Silberman Stiftung gesponsert wurde. Im selben Jahr wurde die Vereinigung CASW (Computer<br />

Applications in Social Work) in Großbritannien gegründet. In diesem Kontext begann auch die Publikation<br />

des CASW Journals. CASW wurde später in „New Technology in the Human Services“ umbenannt,<br />

aber 2003 wurde die Publikation eingestellt (ebenda 2008).<br />

In Deutschland gab es ab 1983 erste Lehrveranstaltungen im Rahmen des Studiums <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit. Man dachte dabei daran, dass Absolventen auch in den Sozialämtern zum Einsatz kommen<br />

könnten, wo bereits Großrechenanlagen zum Beispiel zur Berechnung und Verwaltung <strong>der</strong> Sozialhilfeleistungen<br />

eingesetzt wurden (Kreidenweis 2004).<br />

1985 startete das Haworth Press Journal “Computers in Human Services”. Die Zeitschrift wurde später<br />

umbenannt in „Journal of Technology in Human Services“. Im selben Jahr begannen die ersten<br />

Technologie-Konferenzen in Großbritannien und die University of Southhampton startete das Journal<br />

„New Technology in the Human Services“. Die Human Service Microcomputer Conference fand in<br />

Seattle (US) statt (HUSITA 2008).<br />

1986 war die zweite britische Konferenz zu „Social Welfare Computing“ und die CUSSN Mitglie<strong>der</strong><br />

entwickelten für ihren elektronischen Austausch CUSSNet. Im selben Jahr war <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> Konferenzreihe<br />

WELCOM in den Nie<strong>der</strong>landen (ebenda).<br />

Im September 1987 fand die erste HUSITA Konferenz und damit erste internationale Tagung in Birmingham,<br />

England statt. Es waren ungefähr 100 Teilnehmer bei <strong>der</strong> HUSITA1.<br />

Bei diesem Anlass wurde <strong>der</strong> Anfang des Boards gesetzt. Die ersten Mitglie<strong>der</strong> waren: Hein de Graaf<br />

(Nie<strong>der</strong>lande), Walter LaMendola (USA), Dick Schoech (USA), and Stuart Toole (UK). Das Ziel dieser<br />

internationalen Vereinigung sollte <strong>der</strong> Hinweis auf die Bedeutsamkeit einer Sozialarbeitsinformatik<br />

(Human Service Computing) sein, um die Entwicklungen in diesem Bereich zu steuern, und internationale<br />

Kooperationen zu unterstützen. Erste Projekte waren die Entwicklung von Forschungsagendas,<br />

Positionspapieren, Informationsbasen, und die Forcierung einer zweiten Konferenz (ebenda).<br />

Im Juni 1991 war die Folgekonferenz HUSITA2 in New Brunswick, USA – Das Thema lautete: “Computer<br />

Technology and Human Services in the 1990‘: Advancing in Theory and Practice”.<br />

Im Mai 1992 startete bei einem Treffen in Maastricht in den Nie<strong>der</strong>landen das europäische Netzwerk<br />

für <strong>Sozialinformatik</strong> „ENITH (European Network for Information Technology and Human Services)“ mit<br />

Bryan Glastonbury als Vorsitzenden und Hein de Graaf als Sekretär. Der Vertreter für Deutschland<br />

war Bernd Kirchlechner, <strong>der</strong> zu dieser Zeit Professor an <strong>der</strong> FH Frankfurt war. Im selben Jahr wurde<br />

das ENITH3 Expert Meeting über “IT Applications and the Quality of Life and Services” ebenfalls in<br />

den Nie<strong>der</strong>landen abgehalten (ebenda).<br />

Ein Jahr später folgte gemeinsam mit <strong>der</strong> WELCOM 3 - Konferenz die HUSITA3 in Maastricht, zum<br />

Thema “Information Technology and the Quality of Life and Services”. 1994 fand die ENITH4 Konferenz<br />

in Berlin statt.<br />

1995 wurde die CAUSA5/ENITH5 Konferenz zu “The Impact of Information Technology on Social<br />

Policy“ in Eindhoven, Nie<strong>der</strong>lande abgehalten. Im gleichen Jahr wurde eine ähnliche Konferenz, die<br />

IMISS in Bath, UK durchgeführt.<br />

Das Netzwerk ENITH löste sich Anfang dieses Jahrzehnts auf. Die restlichen Gel<strong>der</strong> des Vereins wurden<br />

mit <strong>der</strong> Kontoauflösung einem Entwicklungsprojekt in Simbabwe gespendet.<br />

1996: die vierte HUSITA Konferenz, zu “Information Technology in the Human Services: Dreams and<br />

Realities” erreichte Rovaniemi, Finnland.<br />

1997, die „Social Services and Learning Technology (SSALT)“ Konferenz zum Thema “Implementing<br />

Learning Technologies within Courses” wurde in Bournemouth, UK abgehalten.<br />

Die Repräsentanten von ENITH-Mitglie<strong>der</strong>n in SSALT verbanden die weiteren Aktivitäten mit HUSITA.<br />

1999 findet wie<strong>der</strong>um in Europa die HUSITA5 zum Thema “Social Services in the Information Society:<br />

Closing the GAP” in Budapest, Ungarn statt. In 2000 tagten in Denver, USA Hein de Graaf (NL), Walter<br />

LaMendola (US), Rob MacFadden (CA), Jo Ann Regan (US), Jackie Rafferty (UK), Jan Steyaert<br />

(NL), Dick Schoech (US), Stuart Toole (UK) und Victor Savtschenko (DK). Bei diesem Treffen wird die<br />

formale Organisation von HUSITA diskutiert.<br />

Am 12. September 2001, einen Tag nach dem Attentat auf das World Trade Center sollte die HUSI-<br />

TA6 Konferenz zu “Technology and Human Services in a Multicultural Society” in Charleston, USA<br />

stattfinden. Aufgrund <strong>der</strong> Ereignisse und <strong>der</strong> Abwesenheit <strong>der</strong> meisten Teilnehmer wurde die Konferenz<br />

verkürzt und in kleinerem Rahmen abgehalten.<br />

18


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

2004 erreichte die internationale <strong>Sozialinformatik</strong> Asien. In Hong Kong, China fand die HUSITA7 mit<br />

dem Thema „Technology Applications: Digital Inclusion-Building a Digital Inclusive Society” einen großen<br />

Teilnehmerzuspruch.<br />

2007 wurde die bis dato letzte HUSITA8, in Toronto Canada unter dem Motto “Information Technology<br />

and Diversity in Human Services: Promoting Strength Through Difference” durchgeführt.<br />

Für Dezember/Januar 2009/2010 ist die nächste HUSITA Konferenz in Bangalore/Indien in Vorbereitung<br />

(ebenda).<br />

Struktur und Ziele von HUSITA?<br />

HUSITA (Human Services Information Technology Applications) ist eine internationale virtuelle Vereinigung,<br />

um die ethische und effektive Nutzung von Informationstechnologie für humanitäre Zwecke zu<br />

för<strong>der</strong>n. Der Fokus und die Expertise von HUSITA ist an <strong>der</strong> Schnittstelle von drei Kernbereichen:<br />

Informationstechnologie, Soziale Arbeit und Sozialentwicklung.<br />

Mit dem Schwerpunkt auf Humanorientierung und soziale Gerechtigkeit, strebt HUSITA die För<strong>der</strong>ung<br />

internationaler Wissensentwicklung, -verbreitung und den Technologietransfer innerhalb <strong>der</strong> Angewandten<br />

Sozialwissenschaften an. Dies erreicht sie durch die multidisziplinäre Leitung bei internationalen<br />

Konferenzen, Publikationen, Kooperationen, und Beratungen, die beson<strong>der</strong>s auf IT-<br />

Anwendungen und Innovationen ausgerichtet sind.<br />

Die <strong>der</strong>zeitigen Angebote von HUSITA bestehen aus einer Web Site und einem Listserver für die<br />

Kommunikation, eine “calling cards” Datenbank, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen und “Primers”<br />

um Forschung und Expertise zu speziellen Fachgebieten zusammenzuziehen. Die Mitgliedschaft<br />

bei HUSITA ist frei, setzt aber die Bereitstellung <strong>der</strong> eigenen Erfahrungen und Expertise durch<br />

die Registrierung im HUSITA Netzwerk “calling cards” voraus. Mehr Informationen sind unter<br />

www.husita.org zu finden.<br />

HUSITA hat auch schon eine Emeritus Mitgliedschaftskategorie. Derzeit sind Walter LaMendola und<br />

Brian Glanstonbury Emeritus Mitglie<strong>der</strong> von HUSITA.<br />

Aktuell sind im HUSITA-Komitee tätig:<br />

Neil Ballantyne (UK), John Fung (HK), Dale Fitch (US), Paul Freddolino (US), Rob MacFadden (Secretary)(CA),<br />

Goutham Menon (US), Menachem Monnickendam (Israel), Jackie Rafferty (UK), Jo Ann<br />

Regan (Treasurer) (US), Dick Schoech (Chair) (US), Jan Steyaert (NL), Stuart Toole (UK), Catherine<br />

Williams (US).<br />

Ziele von HUSITA sind:<br />

• Vereinfachung internationaler Kooperationen in <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

• Sammlung und Verteilung von Informationen und Wissen zur <strong>Sozialinformatik</strong>, unter <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung sprachlicher Barrieren<br />

• Angebot <strong>der</strong> technischen Unterstützung in <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einbindung<br />

von Län<strong>der</strong>n mit einer wenig entwickelten <strong>Sozialinformatik</strong>-Infrastruktur<br />

• Anregung einer internationalen Diskussion zu Kernpunkten <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> und die Bestärkung<br />

zu Positionspapieren in Gebieten wie Sicherheit/ Anonymität/ Vertrauensschutz, Curricula<br />

und Lehrmethoden, sowie ethische Fragestellungen in System- und Softwareentwicklung,<br />

sowie Anwendung<br />

• För<strong>der</strong>ung von Veröffentlichungen zur Informations- und Kommunikationstechnologie in <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit<br />

• För<strong>der</strong>ung internationaler Forschungsanstrengungen<br />

• För<strong>der</strong>ung von Standards, um die <strong>Sozialinformatik</strong> kulturell unabhängig zu machen<br />

(HUSITA 2008)<br />

19


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Kurzbericht von <strong>der</strong> HUSITA 8 in Toronto<br />

Insgesamt gab es bei <strong>der</strong> HUSITA8-Konferenz 2007 in Toronto 69 Präsentationen und Poster. Einen<br />

Überblick über die inhaltliche Struktur <strong>der</strong> Beiträge gibt folgende Grafik:<br />

Abbildung 1: Häufigkeit <strong>der</strong> Beiträge bezogen auf die thematischen Kategorien<br />

Thematische Hauptpunkte <strong>der</strong> HUSITA-Community:<br />

Auffallend ist, dass „E-Learning“ (in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit) <strong>der</strong> Hauptpunkt <strong>der</strong> Konferenz mit den meisten<br />

Beiträgen ist.<br />

Gefolgt von “Digital Divide” als <strong>der</strong>en Aufhebung für die soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.<br />

Die Verbreitung neuer Technologien verursacht neue Fragen für die Profession <strong>der</strong> Sozialen Arbeit<br />

(Parker-Oliver & Demiris 2006; Rafferty & Steyaert 2007).<br />

Online-Beratung und Online-Therapie (rechtliche, ethische und praktische Aspekte) (Parker-Oliver &<br />

Demiris 2006) nehmen auch einen großen Rahmen ein.<br />

Wissensmanagement und das Thema Web 2.0 (Bredl 2007, 2008) stellen ebenfalls aktuelle Themen<br />

dar.<br />

Informationssysteme und Fachsoftware sind von <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Beiträge her eher nachgeordnete<br />

Bereiche.<br />

Ethische Aspekte spielen im nordamerikanischen Verständnis von Sozialer Arbeit und <strong>Sozialinformatik</strong><br />

in allen Kategorien eine große Rolle.<br />

Die Teilnehmerstruktur <strong>der</strong> HUSITA8 setzte sich gemäß <strong>der</strong> nationalen Herkunft wie folgt zusammen:<br />

20


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer mit Beiträgen nach Nationen<br />

Die Keynote hielt Patrick McLean – Vize-Präsident für Marketing bei Bell Kanada - Consumer Internet<br />

Services. Er sprach über <strong>der</strong>zeitige und künftige Entwicklungen des Internets und ihre Auswirkungen<br />

auf Soziale Dienste.<br />

Die zweite Keynote Session wurde von Paul Gillespie gestaltet. Er stellte die Abteilung für Kindsmissbrauch<br />

<strong>der</strong> Polizei in Toronto und das dazugehörige Fahndungssystem (CETS) vor, das durch ein<br />

Public-Private-Partnership-Programm <strong>der</strong> Polizei in Toronto mit Microsoft Kanada entstand.<br />

Der eigene Beitrag des Autors mit dem Titel “Knowledge Management with Web 2.0 Applications in<br />

Human Services“ zeigte den speziellen Bedarf von sozialen Diensten im Bereich des Wissensmanagements<br />

auf. Anhand von Modellen und Fallstudien wurde <strong>der</strong> spezielle Einsatz von Web 2.0 Anwendungen<br />

am Beispiel von Wikis in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit aufgezeigt (Bredl 2007).<br />

Weitere internationale Informationsquellen zur <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Nicht nur die HUSITA und die bisher genannten internationalen Ansätze sind für die noch relativ kleine<br />

Community <strong>der</strong> deutschen <strong>Sozialinformatik</strong> interessant. Weitere Organisationen mit Schnittmengen<br />

zur <strong>Sozialinformatik</strong> sollen nachfolgend aufgezeigt werden.<br />

Die Verbindung <strong>der</strong> in Studienprogrammen Lehrenden in den USA nennt sich “ Association of Baccalaureate<br />

Social Work Program Directors, Inc. (BPD)“ (http://www.bpdonline.org).<br />

In diesem Zusammenhang gibt es jährlich stattfindende Konferenzen. In <strong>der</strong> stark frequentierten Mailingliste<br />

werden viele sozialarbeitsrelevante Aspekte diskutiert. Listserver: BPD-L@iupui.edu. Darunter<br />

sind auch immer wie<strong>der</strong> Themen mit Relevanz für die <strong>Sozialinformatik</strong>.<br />

Ähnliche Diskussionen finden sich auch bei: Social Work Access Network – University of South Carolina<br />

(SWAN: http://cosw.sc.edu/swan/).<br />

Von speziellem Interesse für Anbieter von Fachsoftware könnte folgende Vereinigung sein: Software<br />

and Technology Vendors’ Association (SATVA 2008: http://www.satva.org)<br />

Eine ähnliche Ausrichtung findet sich bei <strong>der</strong> Gemeinschaft: Non-Profit Technology Community<br />

(NTEN: http://www.nten.org/). Dort finden sich auch Hinweise zu den gleichnamigen Konferenzen.<br />

Ein individuelles Projekt ist <strong>der</strong> Blog von Deborah E. Finn: Technology for the Non-Profit and Philanthropic<br />

Sector (Finn: http://blog.deborah.elizabeth.finn.com/blog)<br />

Wer die Aktivitäten in Afrika sondieren will, findet hier Hinweise: Pambazuka:<br />

http://www.pambazuka.org/en/category/internet<br />

Einen Einstieg in die asiatische Welt <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> bietet: Hong Kong Council of Social Service:<br />

http://itrc.hkcss.org.hk<br />

21


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

In Großbritannien findet sich das “Centre for Human Service Technology in Southhampton” (CHST:<br />

http://www.chst.soton.ac.uk/)<br />

Das Rob Kling Center for Social Informatics (RKCSI) befasst sich mit den individuellen, organisationalen<br />

und gesellschaftlichen Folgen des Einsatzes von Informationstechnologie: http://rkcsi.indiana.edu/<br />

Eine große Übersicht über den Bereich Social Informatics bietet zudem <strong>der</strong> gleichnamige Lehrstuhl an<br />

<strong>der</strong> University of Ljubljana mit dem Social Informatics Magazine und einer großen Linksammlung zu<br />

relevanten Zeitschriften: http://www.social-informatics.org<br />

Zum Themenschwerpunkt <strong>der</strong> Digitalen Spaltung finden sich Informationen bei: Digital Divide Network<br />

- http://www.digitaldividenetwork.org/<br />

22


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Heimat <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> als Bindestrichinformatik<br />

Wer nun bedauert, sich in einem Orchideenfach zu bewegen und einer sehr kleinen beschaulichen<br />

Community anzugehören, dem könnte ein Perspektivenwechsel helfen.<br />

Da es unabhängig von <strong>der</strong> Domäne bei allen Bindestrichinformatiken, die eine Verbindung von Informationswissenschaften<br />

bzw. Informatik mit einer bestimmten Domäne darstellen, um den Umgang mit<br />

Informationen geht, gehört die <strong>Sozialinformatik</strong> zur Gemeinschaft von AIS-World - Association for<br />

Information Systems (AIS) (http://www.aisnet.org) mit <strong>der</strong> entsprechend nachgefragten Mailinglist<br />

(http://www.isworld.org).<br />

Die wichtigsten internationalen Zeitschriften<br />

Nachfolgend werden einige für die internationale <strong>Sozialinformatik</strong> relevante Zeitschriften und Spezialausgaben<br />

aufgeführt:<br />

New Technology in the Human Services (1988 bis 2003): http://www.chst.soton.ac.uk/nths/<br />

Journal of Computer-Mediated Communication: http://jcmc.indiana.edu/<br />

Die von Dick Schoech herausgegebene Zeitschrift “Journal of Technology in Human Services (JTHS)“<br />

steht in engem thematischen Bezug zur HUSITA:<br />

http://www.haworthpress.com/store/product.asp?sku=J017<br />

Journal of the Association for Information Systems (JAIS): http://jais.aisnet.org/<br />

Management of Information Systems (MIS Quarterly): http://www.misq.org/<br />

Jackie Rafferty and Jan Steyaert editieren zudem für 2009 eine Son<strong>der</strong>ausgabe im “British Journal of<br />

Social Work - Social Work in the Digital Age”.<br />

http://www.oxfordjournals.org/our_journals/social/2009_special_issue.html<br />

Eine Liste weiterer relevanter Journals findet man unter: http://www.social-informatics.org<br />

Studiengänge zur <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Spezialisierte Studiengänge in <strong>Sozialinformatik</strong> finden sich kaum - Eine Ausnahme ist <strong>der</strong> Master of<br />

Advanced Studies in Social Informatics bzw. bis dato <strong>der</strong> Dachdiplomstudiengang <strong>Sozialinformatik</strong> an<br />

<strong>der</strong> FH St. Gallen:<br />

http://www.fhsg.ch/FHSHome/fhs_homepage.nsf/docUniqueID/7A784AB55DCDAE31C125715D0026<br />

2AB6?OpenDocument&Selection=1&<br />

Thematische Verwandtschaft findet man z.B. beim Master in Infonomics an <strong>der</strong> Universität Maastricht<br />

- http://www.unimaas.nl/feba/<br />

Weitere verwandte Studiengänge werden hier aufgeführt: http://www.social-informatics.org<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch in den meisten an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, abgesehen von<br />

Nordamerika, nur sehr kleine Communities mit <strong>der</strong> Thematik <strong>Sozialinformatik</strong> befasst sind. Obwohl<br />

sich das europäische Expertennetzwerk ENITH vor einigen Jahren aufgelöst hat, sollten die europäischen<br />

Bemühungen um eine Vernetzung wie<strong>der</strong> aufgenommen werden, da teilweise neue Akteure in<br />

den einzelnen Län<strong>der</strong>n hinzugekommen sind. Ein Ansatz hierfür könnten gemeinsame EU-Projekte<br />

sein.<br />

Ein seit zwanzig Jahren stabiler Punkt <strong>der</strong> Bündelung <strong>der</strong> internationalen wissenschaftlichen wie auch<br />

teilweise praktischen <strong>Sozialinformatik</strong>-Interessen ist die HUSITA, die auch im nächsten Jahr wie<strong>der</strong><br />

eine Tagung veranstalten wird. Hier könnte die Präsenz <strong>der</strong> deutschen Fachvertreter durchaus deutlich<br />

größer sein.<br />

Die Hinweise auf weitere Ansatzpunkte <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> stellen hier nur einen Auszug dar. Es<br />

wäre auch interessant, wo im internationalen Kontext in an<strong>der</strong>en benachbarten Fachgebieten (Soziologie,<br />

Psychologie, Pädagogik, Informationswissenschaft, Wirtschaftsinformatik) eine Schnittmenge<br />

zur <strong>Sozialinformatik</strong> besteht, um das Netzwerk in diesem Bereich zu vergrößern.<br />

Aber bei allen Bemühungen um die Stärkung des Faches darf man nicht übersehen, dass mitunter <strong>der</strong><br />

nun in volle Fahrt gekommene Bologna-Prozess eine Auflösung enger fachlicher Grenzen bewirkt. So<br />

scheinen verstärkt thematische Bachelor- und Masterstudiengänge, aber auch einschlägige internationale<br />

Fachzeitschriften und hochrangige Konferenzen, sowie multinationale Projektkonsortien die<br />

„wissenschaftlichen Ankerplätze“ darzustellen und weniger die traditionellen Fachdisziplinen, wie dies<br />

unter An<strong>der</strong>em bei <strong>der</strong> Wirtschaftsinformatik <strong>der</strong>zeit beobachtet werden kann.<br />

23


Klaus Bredl – <strong>Sozialinformatik</strong> international<br />

Literatur:<br />

Bredl, K. (2008). Knowledge Sharing with Social Software - Wikis in Human Services.<br />

Paper presented at the conference Triple-I/I-Know, Graz, 2008.<br />

Bredl, K. (2007). Poster presented at: “The 8th International Conference of Human Services Information<br />

Technology Applications HUSITA” August 26th - 29th, 2007 in Toronto, Canada.<br />

Bredl, K. & Halfar, B. (2007). Lehrkonzepte – <strong>Sozialinformatik</strong>. Die multidimensionale Lehrausrichtung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> – Welche Differenzierungen sind sinnvoll? <strong>Dokumentation</strong> zur 2. <strong>Fachtagung</strong><br />

für <strong>Sozialinformatik</strong> an <strong>der</strong> Katholischen Universität Eichstätt.<br />

Geiss, G. & Viswanathan N. (1986)(eds.). The Human Edge: Information Technology and Helping<br />

People. NY: Haworth Press.<br />

Grebel, H & Steyaert, J. (1995). Social informatics: beyond technology. A research project in schools<br />

of social work in the European Community, International Social Work, Vol. 38, 151-164.<br />

HUSITA (2008). Human Services Information Technology Applications (24.07.2008<br />

http://www.husita.org)<br />

Kling, R., Rosenbaum, H. & Sawyer, S. (2005). Un<strong>der</strong>standing and Communicating Social Informatics:<br />

A Framework for Studying and Teaching the Human Contexts of Information and Communication<br />

Technologies. New Jersey: Information Today<br />

Kreidenweis, H. (2004). <strong>Sozialinformatik</strong>. Baden-Baden: Nomos.<br />

National Association of Social Workers (NASW) (2000). Code of ethics of the National Association of<br />

Social Workers. Washington, DC: NASW Press.<br />

Parker-Oliver, D & Demiris, G. (2006). Social Work Informatics: A New Specialty. In Social Work, Volume<br />

51, Number 2, April 2006, 127-134<br />

Rafferty, J. and Steyaert, J. (2007). Social Work in a Digital Society. In, Lymbery, M. and Postle, K.<br />

(eds.) Social Work: A Companion for Learning, Sage.<br />

Vehovar, V. (2006): Social Informatics: An Emerging Discipline? In: J. Berleur, M.I. Nurminen, J. Impagliazzo<br />

(eds.): IFIP International Fe<strong>der</strong>ation for Information Processing, Volume 223, Social Informatics:<br />

An Information Society for all? Boston: Springer, pp. 73-85.<br />

Links<br />

Association for Information Systems: http://www.aisnet.org<br />

Association of Baccalaureate Social Work Program Directors, Inc. (BPD): http://www.bpdonline.org<br />

Centre for Human Service Technology in Southhampton (CHST) 2008: http://www.chst.soton.ac.uk/<br />

Digital Divide Network: http://www.digitaldividenetwork.org/<br />

Finn 2008: http://blog.deborah.elizabeth.finn.com/blog<br />

E-Social Science: http://redress.lancs.ac.uk/<br />

Hong Kong Council of Social Service: http://itrc.hkcss.org.hk<br />

HUSITA: http://www.husita.org<br />

NTEN: http://www.nten.org/<br />

Pambazuka: http://www.pambazuka.org/en/category/internet<br />

Rob Kling Center for Social Informatics (RKCSI): http://rkcsi.indiana.edu/<br />

SATVA: http://www.satva.org<br />

Social Informatics Wiki: http://samfinfo.pbwiki.com/<br />

Social Informatics Lehrstuhl an <strong>der</strong> University of Ljubljana: http://www.social-informatics.org<br />

SWAN: http://cosw.sc.edu/swan/<br />

24


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Alexandre Saad<br />

Elektronische Helferlein im Auto – Mobilitätsgewinne durch intelligente<br />

Mensch-Maschine-Interaktion<br />

Elektronische Helferlein im Auto -<br />

Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-<br />

Maschine Interaktion?<br />

Alexandre Saad<br />

<strong>3.</strong><strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> , 1<strong>3.</strong>März 2008, Eichstätt<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 2<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Überblick<br />

Mobilität und Mobilitätsgewinne<br />

Kunden, Markenwerte und Kundenstrukturen<br />

Fahrsituationen, Fähigkeiten und Assistenzfunktionen<br />

Technische Ausprägung eines Autos<br />

Potenziale für Mobilitätsgewinne und Fahrzeugführung<br />

Exemplarische Assistenzfunktionen und Ergonomie<br />

Zusammenfassung<br />

25


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 1<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Individuelle Mobilität und Mobilitätsgewinne<br />

Das Auto ist einer <strong>der</strong> größten Beiträge zur individuellen<br />

Mobilität des Menschen<br />

Künftige Verbesserungen individueller Mobilität<br />

• Größerer Mobilitätsradius<br />

• Schnellere Zielerreichung<br />

• Erhöhte Mobilitätssicherheit<br />

• Verbesserter Mobilitätskomfort<br />

• Reduzierte Mobilitätskosten<br />

• Verringerte Mobilitätshürden<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 4<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Kunden und <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

26


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 5<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Markenwerte BMW<br />

BMW steht für Freude am Fahren mit den Marken-<br />

Dimensionen dynamisch, herausfor<strong>der</strong>nd, kultiviert.<br />

sporty<br />

open-minded<br />

young<br />

innovative<br />

creative<br />

challenging<br />

dynamic<br />

joy<br />

cultured<br />

exclusive<br />

aesthetic<br />

demanding<br />

repsonsible<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 6<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Befragung 1343 Kunden (1er/3er) Infotainment<br />

1er; n = 641 3er; n = 702<br />

Geschlechterverteilung:<br />

64%<br />

36%<br />

Männer<br />

Frauen<br />

14%<br />

86%<br />

Mittelwert: 51 Jahre<br />

Alter:<br />

Mittelwert: 51 Jahre<br />

61 J. und älter<br />

51 - 60 Jahre<br />

26%<br />

25%<br />

40%<br />

27%<br />

61 J. und älter<br />

51 - 60 Jahre<br />

41 – 50 Jahre<br />

31 – 40 Jahre<br />

23%<br />

16%<br />

19%<br />

11%<br />

41 – 50 Jahre<br />

31 – 40 Jahre<br />

18 - 30 Jahre<br />

9%<br />

3%<br />

18 - 30 Jahre<br />

0% 25% 50%<br />

25%<br />

0%<br />

Quelle: BMW / ZT<br />

27


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 7<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Fähigkeiten des Fahrers<br />

Sensorisch-/Aktorische Fähigkeiten<br />

• Motorische Fähigkeiten<br />

• Reaktionsgeschwindigkeit<br />

• Visuellen Fähigkeiten<br />

• Akustische Wahrnehmung<br />

• Physische Belastbarkeit<br />

Kognitive Fähigkeiten<br />

• Psychische Belastbarkeit<br />

• Konzentrationsfähigkeit<br />

• Einschätzungen von Geschwindigkeiten und Distanzen<br />

• Analysefähigkeit komplexer, dynamischer Situationen<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 8<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Fahrsituationen (Externe Anfor<strong>der</strong>ungen)<br />

Verkehrsbedingungen<br />

• Aus- und Einparken<br />

• Stadtfahrten und heterogene Verkehrsteilnehmer<br />

• Einordnen und Einfädeln<br />

• Überholen Landstraße/Autobahn<br />

• Kolonnen- und Stop-And-Go-Fahrten<br />

• Dämmerungs- und Nachtfahrten<br />

• Fahrten bei Schnee, Regen und Nebel<br />

• Reaktionen auf Fahrfehler Dritter<br />

Bedingungen im Auto<br />

• Kälte und Hitze<br />

• Sicht<br />

• Sitz- und Platzverhältnisse<br />

• Geräusche und Lärm<br />

28


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 9<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Assistenzfunktionen (Systeme)<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Fähigkeiten des Fahrers bei<br />

verschiedenen Fahrsituationen.<br />

Assistenzfunktionen tragen u.a. auf Basis erhöhter<br />

sensorischer Kompetenz zu einer Verbesserung des<br />

Fahrens bei.<br />

Wirkungen sind<br />

• kompetenzsteigernd<br />

• entlastend<br />

Beitrag zur Dynamik, Souveränität und Sicherheit.<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 10<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Sensorik und Informationsquellen<br />

Kamera mit<br />

Bildverarbeitung<br />

Positionierung<br />

via GPS<br />

Abstands-<br />

Sensorik<br />

(Laser, Radar)<br />

Datenbanken,<br />

Digitale Karten<br />

Sensoren für<br />

Straßenzustand und<br />

Sichtbedingungen<br />

Datenaustausch<br />

mit Infrastruktur<br />

Fahrdynamik-<br />

Sensoren<br />

Quelle: BMW / Dr.Naab<br />

29


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 11<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Domänen Elektrik/Elektronik/Software<br />

Antrieb<br />

Fahrwerk<br />

MMI<br />

Infrastruktur<br />

Sicherheit<br />

Multimedia<br />

Karosserie/<br />

Komfort<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 12<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Technische Vernetzung <strong>der</strong> Domänen<br />

Body/<br />

Comfort<br />

MMI/<br />

Multimedia<br />

Body/<br />

Comfort<br />

Security<br />

Chassis/<br />

Power<br />

Train<br />

30


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 13<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Zunahme <strong>der</strong> Vernetzung über Generationen<br />

Bis zu 40% <strong>der</strong> Herstellungskosten<br />

fallen auf Elektronik und Software<br />

Elektronische<br />

Einspritzung<br />

Check Control<br />

Geschwindigkeitsregler<br />

Zentralverriegelung<br />

...<br />

Elektronische Getriebesteuerung<br />

Elektronische<br />

Klimaregelung<br />

ASC Anti Slip Control<br />

ABS Anti Blocking Sys.<br />

Telefon<br />

Sitzheizungssteuerung<br />

Autom. Spiegelabblendung<br />

Navigationssystem<br />

CD-Wechsler<br />

ACC Active Crouse<br />

Control<br />

Airbags<br />

DSC Dynamic<br />

Stability Control<br />

Adaptive Getriebesteuerung<br />

Rollstabilisierung<br />

Xenon Licht<br />

BMW Assist<br />

RDS/TMC<br />

Spracheingabe<br />

Notruf<br />

ACC Stop&Go<br />

BFD<br />

ALC<br />

KSG<br />

42-Volt<br />

Internet Portal<br />

GPRS, UMTS<br />

Telematics<br />

Online Services<br />

Blue Tooth<br />

Car Office<br />

Local Hazard Warning<br />

Integrated Safty System<br />

Steer/Brake-By-Wire<br />

I-Drive<br />

Spurhalteunterstützung<br />

Personalisierung<br />

SW Update<br />

Force Feedback Pedal<br />

1970 1980 1990 2000<br />

Vernetzungsgrad<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 14<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Moore‘s Law: Speicher im Fahrzeug<br />

Größe<br />

(Logarithmisch!)<br />

1GB<br />

100MB<br />

10MB<br />

1MB<br />

80486<br />

PII<br />

P4<br />

7er<br />

∆ ca. 7 Jahre<br />

5er<br />

7er<br />

Nachfolger<br />

Alle 4 Jahre: Verzehnfachung!<br />

100kB<br />

10kB<br />

6502<br />

68000<br />

7er<br />

7er<br />

PC RAM<br />

Flash Memory im Fzg<br />

t<br />

1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />

31


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 15<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Frühere Mobilitätsgewinne<br />

Mobilitätskomfort durch Kraftreduktion, z.B.<br />

• Servolenkung<br />

• Elektrische Sitzverstellung<br />

• Elektrische Fensterheber<br />

• Elektrische Heckklappenverschluss<br />

• Softclose<br />

Mobilitätssicherheit durch passive Sicherheit, z.B.<br />

• Gurte, Kopfstützen<br />

• Verbundglas, Karosserie<br />

• ABS, Airbags<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 16<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Potenziale für heutige Mobilitätsgewinne<br />

Potenziale für Datengewinnung /-Auswertung<br />

• Erweiterte Sensorik<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Verarbeitungsfähigkeiten<br />

Potenziale für Informationsgewinnung<br />

• Verarbeitung <strong>der</strong> Daten zu Informationen<br />

• Vernetzung <strong>der</strong> Informationen<br />

Potenziale für Informationsnutzung<br />

• Entscheidungsunterstützung<br />

• Unterstützung bei <strong>der</strong> Fahrzeugführung<br />

32


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 17<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Stärken und Schwächen<br />

Schwächen (Leistungsabfall) des Fahrers bei<br />

• Stress, Zeitdruck<br />

• Übermüdung<br />

• mehrere Aufgaben gleichzeitig (Multitasking)<br />

Stärken elektronischer Assistenzfunktionen bei<br />

• Daueraufmerksamkeit<br />

• Reaktionsgeschwindigkeit<br />

• erweiterter Sensorik<br />

• Umsetzung komplexer Regelsysteme<br />

• einfachen Entscheidungssituationen<br />

Schwächen elektronischer Assistenzfunktionen bei<br />

• komplexen Entscheidungssituationen (z.B. Beobachtung<br />

mehrerer Fahrzeuge bei Kolonnenfahrt)<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 18<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Fahrzeugführung<br />

Fahrer steuert Fahrzeug völlig selbstständig<br />

Zunahme<br />

<strong>der</strong><br />

Autonomie<br />

Assistenzfunktionen (beratend), z.B.<br />

• automatische Aktivierung/Deaktivierung von<br />

Licht/Scheibenwischer<br />

• ACC (active cruise control)<br />

• AFS (active front stearing)<br />

• ALC (active light control)<br />

• TLC (time to line crossing) in mit HC (heading control)<br />

Assistenzfunktionen (eingreifend), z.B.<br />

• ABS (anti-lock braking system)<br />

• DSC (dynamic stability control)<br />

• Vollbremsung bzw. automatischer Notruf bei Unfall<br />

Vollständig autonomes Fahrzeug<br />

33


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 19<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 20<br />

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im Auto<br />

Beispiel: Adaptive Cruise Control (ACC)<br />

34


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 21<br />

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im Auto<br />

Beispiel: Active Front Steering (AFS)<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 22<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Beispiel: Head-Up Display im MMI-Konzept<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung: Informationen situations- und<br />

fahreradaptiv anpassen<br />

Kombi-Instrument<br />

Central<br />

Information<br />

Display (CID)<br />

Head-Up Display<br />

35


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 23<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 24<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Anzeige-, Bedienkonzepte und Ergonomie<br />

Vorgehen zur Entwicklung neuer Bedienkonzepte<br />

• Neue Markt- und Gesetzesanfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Marktforschungs-Fahrzeuge<br />

• Produktkliniken<br />

• Prototypen und Simulationen in Sitzkisten<br />

• Iterationen zum Konzept-Lastenheft und Fortschreibung<br />

• über 1.200 Bedienungs-relevante Funktionen<br />

Umsetzung auf <strong>der</strong> HeadUnit<br />

• Serienspezifikation <strong>der</strong> Bedienlogik & Wechselwirkungen<br />

• Grafiken, Animationen<br />

• Texte für 12 Sprachen<br />

• Sprachbedienung in 8 Sprachen<br />

• über 2,2 Mio Zeilen (Lines of Code)<br />

36


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 25<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Zusammenfassung<br />

Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-Maschine<br />

Interaktion?<br />

Ja, durch<br />

• Verbesserte Sensorik und Verarbeitungsfähigkeiten<br />

• Stärkere Vernetzung innerhalb / außerhalb des Autos<br />

• Assistenzfunktionen und Bedienergonomie<br />

Ja, für<br />

• Kompensation bei Leistungsabfall des Fahrers<br />

• Kompentenzsteigerung und Entlastung<br />

Ja, elektronische Helferlein ermöglichen intelligente<br />

Interaktionen und schaffen Mobilitätsgewinne für unsere<br />

Kunden.<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 26<br />

Elektronische Helferlein im Auto<br />

Jenseits <strong>der</strong> Mobilitätsgewinne<br />

Wenn ein Mann einer Frau die Autotür öffnet, ist<br />

entwe<strong>der</strong> die Frau o<strong>der</strong> das Auto neu.<br />

(Zugeschrieben Henry Ford, 1863-1947)<br />

37


Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto<br />

Eichstätter<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tage<br />

A. Saad<br />

BMW Group<br />

März 2008<br />

Seite 27<br />

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im Auto<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

38


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Bernd Bauer / Jochen Walter<br />

Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung - Erfahrungen aus dem Projektmanagement.<br />

Teil 1: Bernd Bauer<br />

<strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Erfahrungen aus dem Projektmanagement<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage langjähriger Erfahrungen wurde zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Projektdurchführung die ASAP-Methode (AcceleratedSAP) eingesetzt, die<br />

SAP weltweit in allen ihren Projekten verwendet.<br />

Darstellung <strong>der</strong> ASAP Roadmap (Phasen):<br />

1. Projektinitialisierung<br />

2. Business Blueprint<br />

<strong>3.</strong> Realisierung<br />

4. Produktionsvorbereitung<br />

5. Go-Live & Support<br />

39


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

1. Projektinitialisierung:<br />

Dient <strong>der</strong> Planung und Vorbereitung des SAP-Projekts, mit den<br />

Arbeitsergebnissen:<br />

• Detaillierte Projektziele sind erarbeitet.<br />

• Die Vorgehensweise und die Zusammenarbeit im Projekt ist<br />

festgelegt.<br />

• Die Definition <strong>der</strong> Ausgangssituation (z.B. <strong>der</strong> Systemlandschaft)<br />

ist getroffen.<br />

• Die kritischen Erfolgsfaktoren sind beschrieben.<br />

• Ein Grob-Lösungskonzept als Grundlage für den Projektplan<br />

ist erstellt.<br />

• Ein detaillierter Projektplan ist ausgearbeitet.<br />

Projektinitialisierung<br />

Projektphasen<br />

Business-Blue-Print Phase<br />

Realisierungsphase<br />

Modul- und Integrationstest<br />

Produktionsvorbereitung<br />

Go Live!<br />

Okt 04 Jan 05 April 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06<br />

40


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Lenkungsausschuss<br />

Stand:<br />

Oktober<br />

2004<br />

Projektleitung<br />

Projekt Office / Kommunikation<br />

Qualitätsmanagement<br />

Solution Architect<br />

Release- / Change Management<br />

TP BCA TP CML TP FI TP SI TP MIG TP PR TP TRM I-KM<br />

TP ADD<br />

BCA,<br />

FSBP,<br />

CYT<br />

Implementieruntierung<br />

en,<br />

s-<br />

tierung<br />

Implemen-<br />

Schnittstell<br />

Produktion Implemen-<br />

Migration<br />

Integration<br />

einführung<br />

CML, CMS, FI / CO<br />

TRM<br />

/<br />

RBD, Limit<br />

TP FA Fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen / organisatorische Maßnahmen / Prozesse / Berechtigungen lfd. Betrieb / Benutzerverwaltung<br />

Integrationsmanagement<br />

Gesamtkoordination<br />

Test<br />

Implementierung<br />

TP TA Technische Anfor<strong>der</strong>ungen / technische Tests<br />

TP TEST Betriebswirtschaftliche Tests<br />

Schulung<br />

Endanwen<br />

<strong>der</strong><br />

Qualifizieru<br />

ng<br />

Zentrale<br />

Dienste<br />

ProText<br />

DMS<br />

d.3 d.velop<br />

M+I Soft<br />

(Versand-<br />

optimierung)/<br />

EPOST<br />

(Auszugs-<br />

versand)<br />

Archivierung<br />

ArchiveLink<br />

GWG -<br />

SIRON<br />

(Tonbeller Tonbeller)<br />

Implementierung<br />

Clearingsystem<br />

Marktdaten<br />

(Reuters)<br />

IS Invest<br />

Control<br />

CSC PTS<br />

Gateway<br />

Bundes-<br />

bank/Deut<br />

scheBörse<br />

/ EZB<br />

Geschäftspartner (FSBP)<br />

Kleindienst<br />

Belegleser<br />

CSC<br />

TMB<br />

ZAST<br />

(CYT)<br />

Rating<br />

Zahlungsverkehrskanäle<br />

Multi-Cash<br />

(Server)<br />

Girokonten<br />

Fest-<br />

/Termingel<strong>der</strong><br />

Sparkonten<br />

(BCA)<br />

Personal und Administration<br />

BFS-<br />

Online<br />

(Server)<br />

RVS<br />

Anbindung<br />

Kunden-<br />

RZ<br />

Kernbankanwendungen<br />

Zahlungsverkehr (CSC ADD/PRM)<br />

Darlehen (CML)<br />

Gillardon<br />

Marzipan<br />

Wertberichtigungen (RBD)<br />

GEVA<br />

(XEasy)<br />

Diskettenloa<strong>der</strong><br />

Sicherheiten<br />

(CMS)<br />

Limitprüfung SEM CL<br />

SAP<br />

Benutzerverwaltung<br />

Benutzer-<br />

verwaltung<br />

NDS/ADS<br />

SAP HR<br />

Personal-<br />

verwaltung<br />

Anlagenbuchhaltung<br />

Wilken<br />

Beratungsprogramme<br />

Eigenhandel<br />

(TRM)<br />

Unternehmenssteuerung<br />

ZEB<br />

Control<br />

BFS Bank-<br />

Card<br />

BFS-Wert<br />

Wert-<br />

ermittlung<br />

ZEB<br />

Data-<br />

Ware-<br />

house<br />

Abacus<br />

Melde-<br />

wesen/<br />

Basel II<br />

SuperOffic<br />

e<br />

(Kundendatenbank<br />

e.b.S.)<br />

Finanzbuchhaltung<br />

(FI)<br />

Bilanzanalyse<br />

BFS-<br />

Depotanalyse<br />

Depotverwal-<br />

tung(dwp-Bank<br />

Bank)<br />

WP II<br />

Kosten-<br />

stellen-<br />

Rechnung<br />

(CO)<br />

LEGENDE:<br />

bestehende<br />

BFS - Systeme<br />

Externe<br />

Systeme<br />

3 rd Party<br />

Produkte<br />

SAP-Module/<br />

SAP Add-On`s<br />

41


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

2. Business Blueprint:<br />

Dient <strong>der</strong> Erstellung des Business-Blueprint-Dokuments. Es handelt<br />

sich hierbei um eine detaillierte Beschreibung <strong>der</strong> Ergebnisse aus den<br />

Workshops zu den Geschäftsprozessanfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Unternehmens. Anhand dieses Dokuments erhalten Sie ein<br />

allgemeines Verständnis davon, wie das Unternehmen seine<br />

Geschäftsabläufe im SAP-System darstellen möchte.<br />

• Detailliertes, betriebswirtschaftliches Konzept<br />

• Konzeption <strong>der</strong> Zusatzentwicklungen<br />

• Detailliertes Architektur- und Berechtigungskonzept<br />

• Betreiberkonzept<br />

• Roll-Out Konzept<br />

• Migrationskonzept<br />

<strong>3.</strong> Realisierung:<br />

Dient <strong>der</strong> Konfiguration <strong>der</strong> Geschäfts- und Prozessanfor<strong>der</strong>ungen aus<br />

dem Business Blueprint im SAP-System. Das System wird in zwei<br />

Arbeitspaketen konfiguriert, <strong>der</strong> Baseline-Konfiguration (Hauptumfang)<br />

und <strong>der</strong> Detailkonfiguration (Detailumfang).<br />

• Customizing<br />

• Programmierung <strong>der</strong> Zusatzentwicklungen<br />

• Testkonzeption<br />

• Migrationstest<br />

• Schulungskonzept<br />

• Erstellung <strong>der</strong> Benutzerdokumentation<br />

42


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

4. Produktionsvorbereitung:<br />

Dient <strong>der</strong> Durchführung von Tests und Benutzerschulungen, dem<br />

Systemmanagement und <strong>der</strong> Datenübernahme, um so die<br />

Voraussetzungen für den Produktionsbetrieb zu schaffen. In dieser<br />

letzten Vorbereitungsphase werden alle wichtigen offenen Fragen<br />

geklärt.<br />

• Integrationstest durchführen.<br />

• Schulung <strong>der</strong> Endanwen<strong>der</strong>.<br />

• Vorbereitung Produktivsystem.<br />

5. Go-Live & Support:<br />

Diese Phase dient dem Übergang von <strong>der</strong> projektorientierten,<br />

vorproduktiven Umgebung zum erfolgreichen Produktivbetrieb.<br />

• Migration durchführen.<br />

• Abnahme des Systems.<br />

• Support nach Produktivsetzung.<br />

43


Bernd Bauer – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Die wichtigsten Faktoren, die bei einer Software-Systemumstellung<br />

beachtet werden sollten:<br />

• Vertragswerk mit Integration des Lösungskonzeptes.<br />

• Projektorganisation / Teilprojekte.<br />

• Kommunikation.<br />

• Migration.<br />

• Testen, testen, testen…<br />

• Hohe Bereitschaft <strong>der</strong> gesamten Belegschaft.<br />

• Intensive Schulung.<br />

44


Jochen Walter – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Teil 2: Jochen Walter<br />

Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

►<br />

►<br />

Konkurrierende Zielsetzung: Eierlegende Wollmilchsau<br />

o<strong>der</strong> Spezialanwendungen<br />

Folge: Komplexität angestrebter Verfahren und Lösungen<br />

wird völlig unterschätzt<br />

►<br />

►<br />

►<br />

Wer „gewinnt“ die interne Diskussion: Spezialisten versus<br />

Generalisten?<br />

Sind Daten ein offenes Geheimnis im Unternehmen: Geteilte<br />

Datenhaltung versus übergreifende Datenbank?<br />

Werden erhoffte Synergieeffekte später wirklich ergebniswirksam?<br />

►<br />

►<br />

►<br />

Engpass im Vorfeld: Wird die Projektidee ausreichend in<br />

allen Ebenen reflektiert?<br />

Nachtreten: Unterdrückte Wi<strong>der</strong>stände im Meinungsbildungsprozess<br />

kommen später wie<strong>der</strong> hoch<br />

Mitspieler: Mangelnde eigene Erfahrung erfor<strong>der</strong>t einen<br />

erfahrenen Partner bei <strong>der</strong> Projekteinführung<br />

45


Jochen Walter – Stolperfallen bei <strong>der</strong> IT-Einführung<br />

Weitere Stellungsfehler:<br />

►<br />

►<br />

►<br />

►<br />

►<br />

Unausgereifte Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Kernthemen auf die lange Bank geschoben<br />

Unklare Vorgehensweise im Projekt<br />

Unbekannte Konsequenzen für Mitarbeiter und Organisation<br />

Unentschiedener Projektstatus in Bezug auf Kompetenzen<br />

und Ressourcenzuweisung<br />

Silberstreifen am Horizont:<br />

►<br />

►<br />

►<br />

►<br />

Internes Know-how entsteht<br />

Schulung durch interne Experten möglich<br />

Key-User bündeln Fachwissen und Systemkenntnisse<br />

Führungskräfte füllen Lücken auf<br />

Die ursprüngliche Vision gewinnt neue Gestalt!<br />

46


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Christiane Rudlof<br />

"Zum Beenden klicken Sie auf Start" – Usability für Fachsoftware in<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

Was ist Nutzungsqualität?<br />

Pflegen Sie schon o<strong>der</strong> planen sie noch?“ Dieser Werbespruch eines Herstellers trifft bei Beschäftigten<br />

im sozialen Bereich auf offene Ohren, sind diese doch oft aufgrund diverser Vorschriften mehr mit<br />

dem Dokumentieren als mit <strong>der</strong> eigentlichen (sozialen Dienstleistungs-) Arbeit befasst. Damit nicht<br />

auch noch die am Arbeitsplatz eingesetzte Software eine Arbeitsbehin<strong>der</strong>ung statt eine Arbeitserleichterung<br />

ist, sind einige Aspekte bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Software zu beachten.<br />

Neben <strong>der</strong> technischen Qualität spielt die Nutzungsqualität einer Software eine bedeutende Rolle.<br />

Dies bedeutet, dass die Software gebrauchstauglich sein muss. Unter Gebrauchstauglichkeit einer<br />

Software versteht man das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer, in einem bestimmten<br />

Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend<br />

zu erreichen.<br />

Mindestens fünf Bereiche sind hierfür zu beachten bzw. zu gestalten.<br />

Wahrnehmungsgerechte visuelle Gestaltung<br />

Aufgabenangemessene Dialoggestaltung<br />

Unterstützung des mentalen Modells des Benutzers<br />

Bei Webseiten die benutzungsgerechte Informationsarchitektur<br />

<br />

<br />

Indirekte Benutzerführung und<br />

Spezifische Anfor<strong>der</strong>ungen für die Arbeit mit Formularen, für Multimedia-Anwendungen für<br />

barrierefreie Gestaltung z.B. von Internet –Seiten.<br />

Regeln dafür, welche Anfor<strong>der</strong>ungen in den einzelnen Bereichen berücksichtigt werden sollten, gibt es<br />

ausreichend in den entsprechenden Normen.<br />

Die Benutzungsfreundlichkeit von Software hängt dabei nicht von <strong>der</strong> subjektiven Sichtweise Einzelner<br />

ab. Es gibt dafür klare Vorgaben, die jedoch spezifiziert werden müssen. Die Anwendung entsprechen<strong>der</strong><br />

ergonomischer Gestaltungsempfehlungen führt zu wesentlich besser benutzbaren Websites<br />

o<strong>der</strong> GUI- 1 Applikationen und zu einer höheren Akzeptanz durch die Benutzer.<br />

Wie erreicht man Nutzungsqualität?<br />

Ursachen für mangelnde Nutzungsqualität von Software liegen in einer mangelhaften Anfor<strong>der</strong>ungsermittlung<br />

und Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Software. Aber auch bei sog. Standardsoftware,<br />

die man „fertig“ kauft, ist oft eine mangelnde Aufgabenunterstützung für die Benutzer festzustellen.<br />

Hier können ergonomische Anfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Software herangezogen werden. Oft<br />

unterscheidet sich Fachsoftware mehr durch die Nutzungsqualität als durch die fachlich- funktionalen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an ein gebrauchstaugliches Softwareprodukt mit hoher Nutzungsqualität ergeben<br />

sich durch<br />

bestimmte Benutzer und<br />

die Nutzung in einem bestimmten Nutzungskontext und<br />

für bestimmte Aufgaben.<br />

Ziel ist es, die bestimmten Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit zu erreichen. 2<br />

1 GUI: Grafical User Interface<br />

2 DIN EN ISO 9241 Teil 11<br />

47


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Dies bedeutet, das eine tätigkeitsorientierte neben einer funktionsorientierten Sicht auf die zu unterstützenden<br />

Prozesse , z.B. Fall- bzw. Case-Management ermittelt und dokumentiert werden muss.<br />

Neben dem Fachkonzept muss ein Nutzungskonzept erarbeitet und abgestimmt werden. Dieses umfasst<br />

mindestens die folgenden drei Bereiche: Kontextanalyse, Beschreibung <strong>der</strong> Nutzergruppen<br />

Use-Szenarien. Das Nutzungskonzept zu erarbeiten erfor<strong>der</strong>t mo<strong>der</strong>ierte Abstimmungsrunden. Dabei<br />

werden die Anfor<strong>der</strong>ungen in Form von Prototypen visualisiert. Dies geht auch schon mit sog. ‚Papier-<br />

Prototypen’. Erst wenn die gefor<strong>der</strong>ten Arbeitsabläufe sichtbar sind, können Benutzer sich dazu qualifiziert<br />

äußern. Je<strong>der</strong> in frühe Usability_ Aktivitäten investierte Euro spart zehn Euro an an<strong>der</strong>er Stelle.<br />

Nach den beschriebenen Workshops kann es auch notwenig sein, das Nutzungskonzept o<strong>der</strong> auch<br />

das Fachkonzept an einigen Stellen zu än<strong>der</strong>n.<br />

In Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft ist hinsichtlich des Prozesses <strong>der</strong> Softwaregestaltung darüber<br />

hinaus zu beachten, das ggf. Klienten in die Anfor<strong>der</strong>ungsermittlung einbezogen werden, dass die<br />

Zusammenarbeit sozialer Dienste, <strong>der</strong> Verwaltung und <strong>der</strong> Leitung bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Use-Szenarien<br />

berücksichtigt wird und natürlich spielt <strong>der</strong> Datenschutz sowohl <strong>der</strong> Klienten als auch <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

eine Rolle. Auch daraus können Anfor<strong>der</strong>ungen an die Softwaregestaltung resultieren.<br />

Zusammenfassung<br />

Software-Anwendungen können helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren und mehr Zeit für Klienten zu<br />

haben. Eine (software-) technische Unterstützung sozialer Dienstleistungsprozesse muss, neben einer<br />

von den Kostenträgern erwarteten Effizienzsteigerung, spezielle sozialarbeitsfachliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Sinne einer ganzheitlichen Klientenperspektive erfüllen.<br />

Was bei <strong>der</strong> Entwicklung neuer Autos o<strong>der</strong> Videorekor<strong>der</strong> schon selbstverständlich ist, wird zunehmend<br />

auch Softwareentwicklungen beeinflussen. Der benutzungszentrierte Entwicklungs-prozess<br />

umfasst ein strukturiertes, iteratives Vorgehen und den Einsatz bewährter Methoden mit dem Fokus<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Lösung und auf die Außensicht des Produktes.<br />

Benutzungsorientiertes Design führt zu<br />

• Kostenreduzierung,<br />

• weniger Redesign,<br />

• schnelleren Entwicklungszyklen,<br />

• höherer Produktivität,<br />

• Marktvorteil,<br />

• Reduzierung von Kommunikationsproblemen<br />

und höherer Motivation <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

48


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

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Usability von Fachsoftware<br />

für Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

Prof. Ch. Rudlof<br />

© Prof. Ch. Rudlof <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Einführung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation / Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

49


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Was ist Usability ?<br />

Produktqualität<br />

Benutzbarkeit<br />

usability<br />

ISO 9126<br />

Nutzungsqualität<br />

Gebrauchstauglichkeit<br />

usability in context<br />

DIN EN ISO 9241-11<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

3<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Anschaffungs-und und Nutzungskosten<br />

von Software beachten<br />

Ein Promille weniger<br />

Fehlbedienung bei<br />

Kopierern spart<br />

100 Millionen<br />

Blatt Papier<br />

pro Jahr.<br />

Toshiba 1994<br />

Die Nutzungskosten<br />

von Software<br />

übersteigen die<br />

Anschaffungskosten<br />

um ein Vielfaches.<br />

Hauptursache für mangelnde<br />

Nutzungsqualität von<br />

Software ist eine mangelnde<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsentwicklung.<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

4<br />

50


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Erweiterung im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Arbeitsschutzgesetz<br />

(ArbSchG)<br />

• Ziel ist nicht nur die Vermeidung<br />

von Arbeitsunfällen, son<strong>der</strong>n auch<br />

die Gesun<strong>der</strong>haltung <strong>der</strong><br />

Arbeitnehmer<br />

• Gesundheit als Zustand vollen<br />

psychischen, geistigen und<br />

sozialen Wohlbefindens<br />

• Mensch steht im Mittelpunkt<br />

• Zusammenwirken verschiedener<br />

Faktoren berücksichtigen<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

Bildschirmarbeitsverordnung<br />

§ 3 Beurteilung <strong>der</strong><br />

Arbeitsbedingungen<br />

Bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen<br />

... hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

... die Sicherheits- und<br />

Gesundheitsbedingungen<br />

insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich einer<br />

möglichen Gefährdung<br />

• des Sehvermögens sowie<br />

• körperlicher Probleme und<br />

• psychischer Belastungen<br />

zu ermitteln und zu beurteilen.<br />

5<br />

Nutzungsqualität t für f r Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation / Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

51


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability-Kriterien für Software-Produkte<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift,<br />

Page-Layout<br />

Dialog-Gestaltung,<br />

Site-Layout<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur/Site-Map)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische Normempfehlungen,<br />

z.B. für<br />

Formulare, Mediendesign,<br />

Barrierefreiheit…<br />

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

7<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Look<br />

Statische Dialogprinzipien<br />

ISO 9241 Teil 12<br />

• Klarheit<br />

• Unterscheidbarkeit<br />

• Konsistenz<br />

• Verständlichkeit<br />

• Lesbarkeit<br />

• Kürze<br />

• Entdeckbarkeit<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

Verwechslungsgefahr<br />

L i 1<br />

g p 9<br />

8<br />

52


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Durchschnittliche Aufmerksamkeitsverteilung<br />

am Bildschirm<br />

40 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

Entdeckbarkeit<br />

Durchschnittliche<br />

Aufmerksamkeitsverteilung am<br />

Bildschirm<br />

Platzierungserwartung<br />

eines Hilfe Links<br />

Quelle: e-Result GmbH<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

9<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Gesetz <strong>der</strong> Nähe N<br />

und<br />

Gesetz <strong>der</strong> Gleichartigkeit<br />

Die Anwendung <strong>der</strong> Gestaltgesetze bewirkt :<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Wahrnehmbarkeit<br />

• Erleichterung von Suchen und Erkennen<br />

• Ruhigeres und ausgeglichenes Erscheinungsbild<br />

• Verringerte Reaktions- und Entscheidungszeiten<br />

(bis zu 30 %)<br />

Quelle: VBG<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

10<br />

53


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Regeln für f r die Verwendung von Farbe<br />

• So wenig Farbe wie möglich, soviel Farbe wie nötig<br />

• Farbe nie als einziges Codierungsmittel verwenden<br />

• maximal fünf bedeutungstragende Farben<br />

• Pastelltöne verwenden, Vermeidung von extremen<br />

Farbkombinationen (Komplementärfarben)<br />

• Keine gesättigten Farben verwenden<br />

(NIEMALS Tiefrot und Tiefblau)<br />

Dies ist eine kritische<br />

Farbkombination!<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

11<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation/Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

54


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability-Kriterien für Software-Produkte<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift,<br />

Page-Layout<br />

Dialog-Gestaltung,<br />

Site-Layout<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur/Site-Map)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische Normempfehlungen,<br />

z.B. für<br />

Formulare, Mediendesign,<br />

Barrierefreiheit…<br />

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

13<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Dialogprinzipien nach DIN EN ISO 9241-110<br />

110<br />

Steuerbarkeit<br />

Fehlerrobustheit<br />

Aufgabenangemessenheit<br />

Selbstbeschreibungsfähigkeit<br />

Erwartungskonformität<br />

Individualiserbarkeit<br />

Erlernbarkeit<br />

Beim Öffnen <strong>der</strong> Heckklappe<br />

geht das Kofferraumlicht an.<br />

Bei Öldruckverlust leuchtet ein<br />

Ölkännchen auf, nicht nur eine Lampe<br />

Richtung und Geschwindigkeit sind<br />

über das Lenkrad und Gaspedal<br />

steuerbar<br />

Das Gaspedal ist immer rechts<br />

Die Zapfpistole für verbleites Benzin<br />

passt nicht in einen Bleifrei-Tank<br />

Die Rückenlehne und <strong>der</strong> Rückspiegel<br />

sind individuell verstellbar<br />

Bei 60 Km/H in den zweiten Gang<br />

schalten verursacht laute<br />

Geräusche<br />

Die Bearbeitung einer Aufgabe wird<br />

durch Eingabevorbelegungen<br />

unterstützt<br />

Das Programm gibt Auskunft über das<br />

weitere Vorgehen<br />

Der Arbeitsablauf ist unterbrechbar<br />

Beenden gleichartiger Aktionen<br />

mit demselben Befehl<br />

Fehlerhafte Eingaben werden mit<br />

einem Verbesserungsvorschlag<br />

angezeigt<br />

Häufig verwendete Funktionen können<br />

als Icons in die toolbar gelegt werden<br />

Je<strong>der</strong> Befehl kann rückgängig<br />

gemacht werden<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

14<br />

55


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Psychische Belastungen<br />

DIN 33405<br />

Gesamtheit <strong>der</strong> erfassbaren Einflüsse, die von außen auf<br />

den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken.<br />

Psyche: Gesamtheit <strong>der</strong> seelisch-geistigen Vorgänge<br />

wirken<br />

auf …<br />

Zentrales Nervensystem<br />

Peripheres Nervensystem<br />

Vegetatives Nervensystem<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

Psychische Beanspruchung<br />

individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung<br />

<strong>der</strong> psychischen Belastung im Menschen<br />

in Abhängigkeit von seinen<br />

individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.<br />

15<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Arbeitsbezogene psychische Belastungen<br />

= Regulationsbehin<strong>der</strong>ungen<br />

Informatorische<br />

Erschwerungen<br />

• unübersichtliche, unstrukturierte<br />

und informationell überladene<br />

Masken<br />

• uneinheitliche Oberfläche<br />

unterschiedlicher Anwendungen<br />

• die Verteilung von bei einem<br />

Arbeitsschritt benötigten<br />

Informationen auf unterschiedliche<br />

Masken /Anwendungen<br />

• fehlende, falsche o<strong>der</strong><br />

unverständliche Fehlermeldungen<br />

• fehlerhafte o<strong>der</strong> nicht aktuelle Daten<br />

• unklare Systemzustände bzw.<br />

Systemmeldungen<br />

Motorische<br />

Erschwerungen<br />

• fehlende Möglichkeiten,<br />

Eingaben zu korrigieren<br />

• fehlende Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Zwischenspeicherung<br />

• fehlende Möglichkeit des<br />

unmittelbaren Zugriffs auf häufig<br />

benötigte Masken<br />

• unangemessene automatische<br />

Cursorpositionierung<br />

• Systemvorgaben, die bei <strong>der</strong><br />

Aufgabenerledigung nicht<br />

angemessen sind<br />

• umständlicher Wechsel zwischen<br />

unterschiedlichen Anwendungen<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

16<br />

56


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability-Kriterien für Software-Produkte<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift,<br />

Page-Layout<br />

Dialog-Gestaltung,<br />

Site-Layout<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur/Site-Map)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische Normempfehlungen,<br />

z.B. für<br />

Formulare, Mediendesign,<br />

Barrierefreiheit…<br />

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

17<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Klassifizierung von RückmeldungenR<br />

DIN EN ISO 9241 Teil 13<br />

Nachrichtenfenster mit<br />

informativem Charakter<br />

Nachrichtenfenster mit<br />

warnendem Charakter<br />

Nachrichtenfenster mit Nachricht<br />

über nicht fortführbaren Dialog in<br />

einer außergewöhnlichen Situation<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

18<br />

57


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation / Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability-Kriterien für Software-Produkte<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift,<br />

Page-Layout<br />

Dialog-Gestaltung,<br />

Site-Layout<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur/Site-Map)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische Normempfehlungen,<br />

z.B. für<br />

Formulare, Mediendesign,<br />

Barrierefreiheit…<br />

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

20<br />

58


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

glichkeiten<br />

und ihre Anordnung in Menüstrukturen<br />

Datei Ausgewählt Bearbeiten<br />

Aktuell<br />

bearbeitetes<br />

Objekt<br />

Die Anwendung<br />

als Ganzes<br />

betreffend<br />

Beispiel: Beispiel: Beispiel:<br />

sichern<br />

beenden<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

für im Fenster<br />

ausgewählte<br />

Teilobjekte<br />

ausschneiden<br />

Funktionen, die<br />

über verschiedene<br />

Objektklassen<br />

hinweg<br />

konstant sind<br />

Nicht 1:1 auf Individualsoftware<br />

übertragen!<br />

in industriellen Gestaltungsrichtlinien<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

Horizontal- und<br />

Vertikalnavigation<br />

zwischenspeichern<br />

Mobilfunk-<br />

Kunden<br />

bleiben bei<br />

vertrauten<br />

Menüstrukturen<br />

21<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Site-Strukturen<br />

Strukturen<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

22<br />

59


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Benutzungsfreundliche Navigation<br />

Informationsarchitektur/Inhaltsstruktur ist zentrale Basis für<br />

Navigation<br />

• ist übersichtlich und klar strukturiert<br />

• Benutzer weiß je<strong>der</strong>zeit wo er sich befindet<br />

• Jede Seite kann innerhalb von 3 Mausklicks angesteuert<br />

werden<br />

• Strukturbreite < 10 besser 7 +/- 2<br />

• Tiefe < 3-4 Ebenen<br />

• Trennung von Navigation und Information<br />

• Benutzer kann je<strong>der</strong>zeit erkennen:<br />

Wo bin ich?<br />

Wo komme ich her ?<br />

Was kann ich hier tun?<br />

Wo kann ich hin?<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

23<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Site-Struktur<br />

Struktur<br />

Inhalts- und Navigationsmodell<br />

Produkt taucht im Navigationsmodell<br />

mehrfach auf<br />

Flexibel<br />

Relativ stabil<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

24<br />

60


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability-Kriterien für Software-Produkte<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift,<br />

Page-Layout<br />

Dialog-Gestaltung,<br />

Site-Layout<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur/Site-Map)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische Normempfehlungen,<br />

z.B. für<br />

Formulare, Mediendesign,<br />

Barrierefreiheit…<br />

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

25<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Behin<strong>der</strong>ungsarten<br />

Methoden<br />

Assistive Technologien<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

26<br />

61


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Faustregeln<br />

• Klare Menüstruktur, einfache Navigation<br />

• Alle Informationen stehen als Text zur Verfügung<br />

• Bei Online-Formularen die Fel<strong>der</strong> für Einträge vorbelegen<br />

• Grafiken und Bil<strong>der</strong> mit "Alt-Text"<br />

• Schriftgröße kann variiert werden<br />

• Klare Farbkontraste<br />

• Einfache Textgestaltung (Zusammenfassung, Inhalt,<br />

weiterführende Informationen)<br />

• Eindeutige Bezeichnung <strong>der</strong> Links (nicht „Hier Klicken“)<br />

• Abschriften von gesprochenen Audioclips verfügbar<br />

machen, Videos mit Untertiteln versehen<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

27<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation / Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

62


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Software-Ergonomie – Prozess und Produkt<br />

Prozess<br />

Produkt<br />

GUI-Elemente,<br />

Page-Layout<br />

Dialoggestaltung,<br />

Site-Layout,<br />

Navigation<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur)<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische<br />

Normen<br />

DIN EN ISO 13407, 14915 DIN EN ISO 9241, z.B. -110, -151<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

29<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Usability Engineering<br />

Usability Engineering ist ein Vorgehen<br />

um Benutzungsfreundlichkeit in die gesamte Erfahrung <strong>der</strong> Nutzer<br />

mit Produkten und Systemen einzubringen.<br />

Es beinhaltet zwei fundamentale Elemente:<br />

• Multidisziplinäre Teamarbeit und<br />

• die Anwendung einer Auswahl spezialisierter Methoden um<br />

Benutzer-Input zu bekommen und dieses in Designvorschläge<br />

umzusetzen.<br />

Quelle: www.IBM Vredenburg, Isensee, and Righi (2001), IBM User-Centered Design: An Integrated Approach<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

30<br />

63


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Benutzerzentrierter Entwicklungsprozess<br />

DIN EN ISO 13407<br />

1<br />

Nutzungskontext<br />

identifizieren:<br />

• Aufgaben<br />

• Benutzer<br />

• Umgebung<br />

0<br />

Projektstart mit<br />

interdisziplinärem Team!<br />

Nicht OKAY?<br />

2<br />

Benutzungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

ableiten<br />

4 Prototypen auf<br />

Übereinstimmung<br />

mit<br />

Benutzungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

prüfen<br />

OKAY!<br />

5<br />

Projektziel<br />

3<br />

Prototypen entwickeln<br />

Softwareprodukt<br />

erfüllt Benutzungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

31<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Zentrale Aspekte des User Centred Design<br />

Nutzergruppen<br />

analysieren<br />

Kontext ermitteln<br />

Use Szenarien erheben<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

32<br />

64


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation/Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

Einführung<br />

Das Produkt<br />

Der Herstellungsprozess<br />

Methoden<br />

Ausgewählte Usability Methoden<br />

Expertenreview<br />

Kontextanalyse<br />

Styleguide<br />

Menügestaltung<br />

Nutzeranalyse<br />

Use-Szenarien<br />

Prototyp/Redesign<br />

GUI-Neuentwurf<br />

Benutzertest<br />

Benutzerbefragungen<br />

Coaching<br />

Workshop<br />

GUI / UCD-Seminar<br />

© Ch. Rudlof Fachtag <strong>Sozialinformatik</strong> 14.0<strong>3.</strong>08<br />

34<br />

65


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Usability von Fachsoftware<br />

für r Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft<br />

1. Begriffsklärung<br />

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt<br />

• Informationspräsentation / Page Layout<br />

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design<br />

• B/O- Modell + Informationsarchitektur<br />

<strong>3.</strong> Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess<br />

• Vorgehen<br />

• Methoden<br />

4. Resümee<br />

Software-Ergonomie – Prozess und Produkt<br />

Prozess<br />

Produkt<br />

GUI-Elemente,<br />

Farbe, Schrift<br />

Benutzer-<br />

Objekt-Modell<br />

(Menüstruktur)<br />

Dialoggestaltung<br />

Benutzerführung<br />

Spezifische<br />

Normen<br />

66


Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware<br />

Kontakt:<br />

Christiane Rudlof<br />

Usability Engineer<br />

rudlof@fh-oow.de<br />

67


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Jörg Waste<br />

IT ist mehr! – Integration von Klienten in den IT-Service sozialer<br />

Unternehmen<br />

<strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

Integration von Klienten in den IT-<br />

Service sozialer Unternehmen<br />

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1<br />

Agenda<br />

• Das Unternehmen<br />

• Die Abteilung<br />

• Das Konzept<br />

• Arbeitsgruppen<br />

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2<br />

68


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Träger<br />

• Geschäftsbereich <strong>der</strong> Inneren<br />

Mission München – Diakonie in<br />

München und Oberbayern e.V<br />

• Mitglied im Diakonischen Werk<br />

Bayern e.V.<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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3<br />

Die Arbeiterkolonie<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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4<br />

69


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

• 1894-1935<br />

– „Verein für<br />

Arbeiterkolonien in<br />

Bayern“<br />

(Vorsitzen<strong>der</strong> Pfarrer<br />

Adolf von Kahl )<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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5<br />

Der „Zentralwan<strong>der</strong>hof HSM“<br />

• 1935-1946<br />

– Landesverband für<br />

Wan<strong>der</strong>dienst<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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6<br />

70


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Diakonie in Oberbayern<br />

• 1946 – heute<br />

– Innere Mission München –<br />

Diakonie in München und<br />

Oberbayern e.V.<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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7<br />

• Hilfeangebote<br />

2712<br />

• Region<br />

Herzogsägmühle und<br />

40 weitere Dienststellen<br />

• Mitarbeiter<br />

882<br />

• Umsatz<br />

ca. 53 Mio. €<br />

Heute<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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8<br />

71


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Herzogsägmühle<br />

Menschen in beson<strong>der</strong>en Lebenslagen<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Arbeit für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und im Alter<br />

Menschen mit Suchtproblemen<br />

Menschen mit seelischer Erkrankung<br />

Schulbildung<br />

Arbeit und Integration<br />

Hilfen in <strong>der</strong> Region<br />

Gemeinschaftsdienste<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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9<br />

Selbstverständnis<br />

• Ort zum Leben<br />

• Diakonie <strong>der</strong> Kirche<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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10<br />

72


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Referat Informationsmanagement<br />

und Controlling<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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11<br />

Auf dem Weg zum Kompetenzzentrum<br />

IT-Initiativen<br />

• 1995 Computerkurse für alle<br />

Herzogsägmühler<br />

• 1997 ein kostenloses InternetC@fe<br />

• 1998 berufliche Qualifizierungs- und<br />

Arbeitsangebote (Telezentrum)<br />

• 2002 <strong>der</strong> Europäische<br />

Computerführerschein (ECDL)<br />

• 2003 Wissensmanagement und<br />

Intranet<br />

• 2004 Berufsausbildung zum<br />

Fachinformatiker<br />

EDV-Abteilung<br />

• 1980 EDV-gestützte Buchhaltung<br />

• 1987 erste PC in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

• 1990 PC in den Fachbereichen<br />

• 1994 Vernetzung <strong>der</strong> Verwaltung<br />

• 1999 <strong>Dokumentation</strong>ssoftware<br />

• 2000 Vernetzung des Ortes<br />

• 2005 VPN in <strong>der</strong> Region<br />

2005<br />

Referat Informationsmanagement und Controlling<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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12<br />

73


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Informationsmanagement in einem<br />

dezentralen Unternehmen<br />

• Controlling<br />

– Informationsversorgung<br />

– Steuerungssystem erarbeiten<br />

und betreiben<br />

– Analysen für die<br />

Geschäftsleitung<br />

– Einzelfallanalysen und<br />

Beratung <strong>der</strong> Fachbereiche<br />

nach Auftrag durch die<br />

Geschäftsleitung<br />

– Wirtschaftsplanung<br />

• Informatik<br />

– Informationsversorgung<br />

– Betrieb <strong>der</strong><br />

Informationstechnologie<br />

– Ausbildung in IT-Berufen<br />

– Arbeitsför<strong>der</strong>ung<br />

– Produktion Digitaler Medien<br />

– Qualifizierung <strong>der</strong><br />

Mitarbeitenden<br />

– Projekte<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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13<br />

Organisation<br />

Informationsmanagement<br />

und Controlling<br />

Jörg Waste<br />

Telezentrum<br />

Bernhard Haydn<br />

Informationstechnologie<br />

Josef Stohr<br />

Controlling<br />

Stefan Ziegler<br />

Schulung und Qualifizierung<br />

Arbeitsför<strong>der</strong>ung<br />

Produktion Web und Multimedia<br />

Netzwerktechnik<br />

Systemintegration<br />

Logistik<br />

Anwen<strong>der</strong>support<br />

Ausbildung IT-Berufe<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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14<br />

74


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Mitarbeiter<br />

• 12 hauptamtliche Mitarbeiter<br />

• bis zu 26 geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze<br />

• bis zu 12 Auszubildende<br />

• Honorarkräfte<br />

• Davon im Controlling<br />

– 2 Mitarbeiter<br />

– 1,0 Stellen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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15<br />

Größenordnung Infrastruktur<br />

• 650 IT-Arbeitsplätze<br />

• 800 Anwen<strong>der</strong><br />

• 70 Netzwerkdrucker<br />

• 40 vernetzte Standorte<br />

• 19 Server<br />

• 15 serverbasierte Anwendungen mit mehr als 20<br />

Nutzern<br />

• 35 weitere produktionsrelevante Anwendungen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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16<br />

75


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Baustellen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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17<br />

Software<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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18<br />

76


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Konsolidierung<br />

• Hochverfügbarkeit<br />

• hohe Mobilität<br />

• Wachstum<br />

• Wissensmanagement<br />

• steigen<strong>der</strong> Informationsbedarf<br />

• aus flacheren Hierarchien<br />

• aus Innovationsdruck<br />

• aus Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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19<br />

Und das ganze ...<br />

• Effektiv<br />

• Effizient<br />

• Kostengünstig<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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20<br />

77


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Unser Konzept<br />

Lösungsansätze<br />

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21<br />

IT-Ausbildung<br />

Kundenorientierung<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Informationsmanagement<br />

Kooperationen<br />

Arbeitsför<strong>der</strong>ung<br />

Projektgruppen<br />

IT-Planungsgruppe und<br />

Keyuser<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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22<br />

78


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

IT-Ausbildung<br />

• Wohnen und Arbeiten<br />

• IT-Fachinformatiker<br />

• IT-Systemkaufleute<br />

• IT-Systemelektroniker<br />

• Praxisnahe Ausbildung<br />

• Ausbildungsprojekte<br />

• 9 geför<strong>der</strong>te<br />

Ausbildungsplätze<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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23<br />

Mitarbeiterschulung<br />

• Betriebliches<br />

Schulungszentrum<br />

• Systematische Qualifikation<br />

in IT-Lösungen<br />

• Standardisierter Syllabus<br />

(ECDL)<br />

• Hilfeberechtigte und<br />

Mitarbeiter<br />

• Corporate ECDL mit<br />

Prüfungen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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24<br />

79


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Arbeitsför<strong>der</strong>ung<br />

• Beschäftigung und<br />

Qualifikation<br />

• Webdesign mit CMS<br />

• Digitalisierung und Print<br />

• Intranetapplikationen<br />

• Interne Auftraggeber<br />

• Externe Aufträge<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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25<br />

IT-Planungsgruppe<br />

und Keyuser<br />

• Supportdichte<br />

• Beteiligung<br />

• Planungssicherheit<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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26<br />

80


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Projektgruppen<br />

• Kundennähe<br />

• Akzeptanz<br />

• Innovation<br />

• Wissenstransfer<br />

• Zusätzliche Ressourcen<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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27<br />

Kooperationen<br />

• Hochschulen<br />

• Externe Projektmittel<br />

• <strong>Fachtagung</strong>en<br />

• IT-Anbieter<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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28<br />

81


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Kundenorientierung<br />

• IT-Hotline<br />

• Ticketsystem<br />

• Auftragsbasis<br />

• Verursachungsgerechte<br />

Abrechnung<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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29<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

30<br />

82


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

Informationsmanagement ist Querschnittaufgabe<br />

• Nachhaltigkeit<br />

– Verankerung in den Bereichen<br />

– Verankerung bei den<br />

Mitarbeitenden<br />

• Informationsgesellschaft für<br />

Alle<br />

– Keine neuen Randgruppen<br />

– Ideeller Auftrag<br />

• Mehrwert<br />

– Differenzierung des<br />

Angebotes<br />

– Innovationsfähigkeit<br />

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen<br />

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31<br />

• Fragen für Arbeitsgruppen<br />

– AG1: Diskutieren Sie die Chancen und Risiken <strong>der</strong><br />

Beteiligung von Hilfeberechtigten im produktiven<br />

IT- Einsatz<br />

– AG2: Wie beurteilen Sie das Konzept zur<br />

Verankerung von Informationsmanagement durch<br />

Mitarbeiterschulungen, IT-Planungsgruppe und<br />

Keyusern<br />

– AG3: Hat dieser Ansatz eine Chance vor dem<br />

Hintergrund steigen<strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsfor<strong>der</strong>ungen<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

32<br />

83


Jörg Waste – IT ist mehr<br />

• Ich bitte um:<br />

– Erfahrungswerte aus <strong>der</strong> eigenen Institution<br />

– Kritische Fragen<br />

– Einen regen Austausch untereinan<strong>der</strong><br />

– <strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> Ergebnisse auf <strong>der</strong> Flipchart<br />

– Einen kurzen Vortrag <strong>der</strong> Ergebnisse im Plenum<br />

Zeiten:<br />

20 Minuten Vorbereitung<br />

je 10 Minuten Vortrag und Plenum<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

33<br />

Herzlichen Dank für Ihre<br />

Mitarbeit<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

34<br />

84


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale - Innovative Techniken zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Lebensgestaltung von Demenz-Erkrankten<br />

<strong>3.</strong> Eichstätter <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

-Workshop<br />

–<br />

Ungenutzte Potenziale<br />

- Innovative Techniken zur Unterstützung tzung <strong>der</strong><br />

Lebensgestaltung von Demenz-Erkrankten<br />

Stefan Pesch<br />

Telefon: 09844 97000<br />

Stefan.Pesch@Diakonieneuendettelsau.de<br />

Eichstätt, 14. März 2008<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 1<br />

Übersicht<br />

2 RFID<br />

2.1 Die Technik<br />

2.2 Die Anwendung<br />

1 Einführung<br />

Technik im Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit<br />

3 Biometrie<br />

<strong>3.</strong>1 Die Technik<br />

<strong>3.</strong>2 Anwendung im Kompetenzzentrum<br />

Demenz in Nürnberg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 2<br />

85


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

0 Begrüßung Teil 1<br />

– zu mir und zur Diakonie Neuendettelsau<br />

<br />

Diakonie<br />

Freie Wohlfahrtspflege<br />

Gemeindediakonie<br />

Unternehmensdiakonie<br />

Leitlinien Konfessionalität<br />

Professionalität<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Kennzahlen 6.000 Mitarbeitende<br />

ca. 170 Einrichtungen<br />

ca. 250 Mio. € Umsatz<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

Altenhilfe<br />

Krankenhäuser<br />

Schulen<br />

… und mehr<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 3<br />

0 Begrüßung Teil 2<br />

– und nun zu Ihnen:<br />

Beruflicher<br />

Hintergrund<br />

Erfahrungen<br />

Pflege, Betreuung, Pädagogik,<br />

Medizin… ??<br />

Seelsorge??<br />

Kaufmännischer Bereich??<br />

Technischer Bereich??<br />

An<strong>der</strong>e Bereiche??<br />

mit Biometrie??<br />

mit RFID??<br />

mit an<strong>der</strong>en technischen Systemen??<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 4<br />

86


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Übersicht<br />

2 RFID<br />

2.1 Die Technik<br />

2.2 Die Anwendung<br />

1 Einführung<br />

Technik im Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit<br />

3 Biometrie<br />

<strong>3.</strong>1 Die Technik<br />

<strong>3.</strong>2 Anwendung im Kompetenzzentrum<br />

Demenz in Nürnberg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 5<br />

Kondratieff-Wellen<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 6<br />

87


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

1Wachstumsmarkt Gesundheit<br />

- Rationalisierungsdruck am Beispiel Kliniken<br />

210 Mio.<br />

-25%<br />

154 Mio.<br />

Anzahl<br />

Pflegetage<br />

1999-2003<br />

Rationalisierungsdruck<br />

Anzahl<br />

Patienten<br />

1999-2003<br />

17,3 Mio.<br />

+13%<br />

14,6 Mio.<br />

Kostenstruktur<br />

30% Sachkosten<br />

70% Personalkosten<br />

30 % <strong>der</strong> Gesamtkosten im Gesundheitswesen bestehen aus<br />

Datenerfassung, Informationsverarbeitung und Kommunikation.<br />

Der Einsatz von innovativen Techniken kann die Kosten senken<br />

helfen.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 7<br />

Übersicht<br />

2 RFID<br />

2.1 Die Technik<br />

2.2 Die Anwendung<br />

1 Einführung<br />

Technik im Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit<br />

3 Biometrie<br />

<strong>3.</strong>1 Die Technik<br />

<strong>3.</strong>2 Anwendung im Kompetenzzentrum<br />

Demenz in Nürnberg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 8<br />

88


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Die Technik<br />

RFID<br />

Transpon<strong>der</strong><br />

(Tag)<br />

Radio Frequency Identification<br />

Sen<strong>der</strong><br />

bestehend aus einem Speicher-Chip und einer<br />

Antenne<br />

Aktiver Transpon<strong>der</strong><br />

Passiver Transpon<strong>der</strong><br />

Rea<strong>der</strong><br />

IT-<br />

Infrastruktur<br />

Empfänger<br />

bestehend aus Antenne und Schreib-<br />

Lesegerät<br />

Gate-Rea<strong>der</strong><br />

Mobile Rea<strong>der</strong>, …<br />

Kommunikationssoftware<br />

Datenbanken, …<br />

Stefan Pesch<br />

Quelle: www.bitkom.org<br />

Ungenutzte Potenziale 9<br />

RFID - Anwendungsbeispiel - seniorbasic<br />

Der Träger von seniorbasic trägt eine Uhr, Brosche o<strong>der</strong><br />

einen Schlüsselanhänger, <strong>der</strong> mit einem elektronischen<br />

tastenlosen Sen<strong>der</strong> ausgestattet ist.<br />

Verlässt die zu schützende Person eine gesicherte Tür, o<strong>der</strong><br />

einen Bereich, wird ein akustisches Signal ausgelöst, um<br />

das Pflegepersonal zu alarmieren.<br />

Wahlweise kann jedoch auch eine gesprochene Ansage,<br />

eine Tür-zu-Tür Funktion o<strong>der</strong> eine Aufschaltung auf eine<br />

Schwesternrufanlage, den Pager o<strong>der</strong> das<br />

Telefon erfolgen.<br />

Auch mehrere Signale an verschiedene Stellen<br />

sind möglich.<br />

Dieses Schutzsystem erkennt nicht nur den<br />

einzelnen ‚Wegläufer‘, son<strong>der</strong>n kann ihn auch<br />

seiner Station zuordnen, so dass <strong>der</strong> Ruf gleich<br />

an die verantwortlichen Betreuer weitergeleitet<br />

wird.<br />

Das System arbeitet stand-alone, kann aber<br />

auch an ein vorhandenes PC Netzwerk (LAN)<br />

angeschlossen werden.<br />

Stefan Pesch<br />

Quelle: www.altenpflegeHilfe.de<br />

Ungenutzte Potenziale 10<br />

89


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID - Injizierbarer Transpon<strong>der</strong><br />

Injizierbarer Transpon<strong>der</strong><br />

Der Mikro-Transpon<strong>der</strong> ist nicht größer als ein<br />

Reiskorn Er wird unter <strong>der</strong> Haut implantiert.<br />

Als passiver Transpon<strong>der</strong> benötigt er keine Batterie<br />

und hat deshalb eine nahezu unbegrenzte<br />

Lebensdauer.<br />

Er kann unabhängig von Lesewinkel, Licht o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Umwelteinflüssen durch alle<br />

nichtmetallischen Materialien hindurch gelesen<br />

werden.<br />

Der Transpon<strong>der</strong> wird vom Lesegerät mit<br />

elektromagnetischen Wellen aktiviert. Er überträgt<br />

dann seinen Code an den Leser. Hier wird <strong>der</strong> Code<br />

dekodiert, zur weiteren Verarbeitung durch einen<br />

Computer mit Datum und Uhrzeit gespeichert und<br />

auf dem LC-Display dargestellt.<br />

Stefan Pesch<br />

Quelle: www.verichipcorp.com<br />

Ungenutzte Potenziale 11<br />

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim<br />

Daten Eröffnung im September 2005<br />

87 stationäre Pflegeplätze<br />

4 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 12<br />

90


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim<br />

An den Ausgangstüren zu den Treppenhäusern wird mit<br />

<strong>der</strong> seniorbasic-Leseeinheit ein dreidimensionales<br />

Erfassungsfeld generiert. Bewohner mit Demenz<br />

und/o<strong>der</strong> Weglauftendenz tragen einen Patiententranspon<strong>der</strong>.<br />

Betreten Sie das Erfassungsfeld bei<br />

gleichzeitig geöffneter Tür erfolgt die Meldung über<br />

die vorhandene Lichtrufanlage an das Pflegepersonal.<br />

Gemeldet wird <strong>der</strong> jeweilige Ausgang. In Begleitung<br />

des Pflegepersonals mit Pflegetranspon<strong>der</strong> unterbleibt<br />

die Meldung.<br />

Eine Identifizierung <strong>der</strong> Einzelperson<br />

findet <strong>der</strong>zeit nicht statt.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 13<br />

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim<br />

Soll eine Identifizierung <strong>der</strong> Einzelpersonen zu<br />

einem späteren Zeitpunkt erfolgen ist dies mit<br />

Identifikationskartenrelails o<strong>der</strong> entsprechen<strong>der</strong><br />

Software möglich.<br />

Im Aufzugsbereich erfolgt eine Aufschaltung auf<br />

die Aufzugselektronik und Brandmeldeanlage.<br />

Betritt die demente Person den Aufzug wird <strong>der</strong><br />

Aufzug am Wegfahren gehin<strong>der</strong>t und das Pflegepersonal<br />

über den Lichtruf informiert. Solange<br />

sich <strong>der</strong> Bewohner im Aufzug befindet bleibt die<br />

Türe offen und <strong>der</strong> Aufzug fährt nicht weg.<br />

Im Brandfall verhält sich<br />

<strong>der</strong> Aufzug ebenso.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 14<br />

91


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim<br />

Kosten<br />

4 Türüberwachungseinheiten<br />

(Sende-/Empfangseinheiten)<br />

ca. 2.200 € pro Stück<br />

15 Patiententranspon<strong>der</strong> mit Batterieüberwachung<br />

und Anhänger zum Tragen.<br />

Verschluss nur mit Spezialmagneten zu öffnen<br />

ca. 140,00 € pro Stück<br />

1 Pflegetranspon<strong>der</strong> zur Unterdrückung des<br />

Alarms bei Begleitung von Patienten<br />

ca. 95,00 € pro Stück<br />

Gesamtkosten: 15.000,00 €<br />

incl. Anbindung an Schwesternrufanlage,<br />

Aufzugselektronik, Brandmeldeanlage und<br />

Gesamtmontage<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 15<br />

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg<br />

Daten Eröffnung im November 2005<br />

104 stationäre Pflegeplätze<br />

11 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 16<br />

92


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg<br />

Herr H. wohnte im 14<br />

Kilometer entfernten<br />

Steinach.<br />

Bereits dreimal hat er sich<br />

per Zug o<strong>der</strong> per Anhalter<br />

auf den Weg in die alte<br />

Heimat gemacht und<br />

dadurch umfangreiche<br />

Suchaktionen ausgelöst.<br />

Zusätzlich zur Uhr trägt er<br />

jetzt einen Transpon<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> rechtzeitig seine<br />

Ausflugsplanung<br />

signalisiert.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 17<br />

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg<br />

Der Verschluss des<br />

Transpon<strong>der</strong>s wird mit<br />

einem Magnetschlüssel<br />

geöffnet.<br />

Der gelbe Pflegeschlüssel<br />

unterdrückt den Alarm,<br />

wenn <strong>der</strong> Bewohner in<br />

autorisierter Begleitung<br />

den Rea<strong>der</strong> im<br />

Treppenhaus passiert.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 18<br />

93


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 19<br />

RFID – Anwendung<br />

Rechtliche<br />

Aspekte<br />

Differenziertes Angebot, am System<br />

teilzunehmen<br />

Freiwillige Annahme durch die<br />

Pflegebedürftigen selbst<br />

(Zunächst) kein richterlicher<br />

Beschluss<br />

Örtlicher Amtsrichter eingebunden<br />

Fallweise Regelung potenzieller<br />

Probleme<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 20<br />

94


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Anwendung<br />

Erwartungen<br />

des<br />

Einrichtungsleiters<br />

Sicherheitsgewinn für Bewohner<br />

und Pflegekräfte<br />

Zugewinn an Lebensqualität durch<br />

mehr Selbstbestimmung und<br />

Freiheit<br />

Vermeidung einer beschützten<br />

Abteilung<br />

dadurch wohnortnähere Versorgung<br />

möglich<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 21<br />

RFID – Anwendung<br />

Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

Personenbezogene Meldungen<br />

Sicherung <strong>der</strong> Eingangs- und<br />

Fluchttüren im EG<br />

Sicherung des Gartenbereichs<br />

Einbindung in ein W-LAN-Konzept<br />

zur exakteren Ortung bzw.<br />

Personenlokalisierung<br />

(Datenschutz, Genehmigung!)<br />

Kopplung mit Sensorik z. B. zur<br />

Gewichtskontrolle mittels Sensor in<br />

<strong>der</strong> Matratze<br />

Einbindung in Informationsnetzwerk<br />

mit Schnittstellen zur<br />

Pflegedokumentation,<br />

Essensversorgung etc.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 22<br />

95


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Arbeit in 3 Gruppen<br />

Bitte beurteilen Sie die Chancen und Risiken des RFID-Einsatzes im<br />

Pflegeheim auch unter ethischer Perspektive in Ihren Gruppen.<br />

Hierzu sind 20 Minuten vorgesehen.<br />

Anschließend werden wir Ihre Gedanken und Ergebnisse im Plenum<br />

diskutieren.<br />

Können die Personen (Bewohner, Mitarbeiter) Ihrer Meinung<br />

nach mit <strong>der</strong> Technik umgehen?<br />

Werden Mobilität, Kompetenzen und Autonomie geför<strong>der</strong>t?<br />

Können freiheitsentziehende Maßnahmen reduziert werden?<br />

Können Sie sich hierduch eine ‚gemischte‘ Belegung<br />

beschützen<strong>der</strong> Abteilungen vorstellen?<br />

Halten Sie eine spürbare Entlastung des Personals für möglich?<br />

Können Sie sich vorstellen , Wirtschaftlichkeitspotenziale mit<br />

RFID zu erschließen?<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 23<br />

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele<br />

Der Track-Keeper schützt Personen die sich<br />

in einem größeren Gelände frei bewegen.<br />

Die Personen werden mit einem GPS Gerät ausgerüstet.<br />

Diese Geräte senden ein Signal, wenn die Personen sich<br />

aus dem definierten Bereich entfernen.<br />

Die Weiterleitung des Signals ist wählbar:<br />

Telefon, Schwesternrufanlage o<strong>der</strong> Pager.<br />

Unabhängig vom Signal, kann auch <strong>der</strong> Standort <strong>der</strong><br />

Person auf einem (Stadt-) Plan angezeigt werden.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale Quelle: benefon.de<br />

24<br />

96


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele<br />

Kontrollsysteme bei Fremdvergabe<br />

Die Stadt Dresden überwacht die Durchführung fremd vergebener<br />

Reinigungs- und Kontrollarbeiten indem jedes Serviceobjekt<br />

(Haltestellenhäuschen, Spielplatz etc.) mit einem Transpon<strong>der</strong><br />

ausgestattet wird.<br />

Die privaten Serviceanbieter verfügen über Handterminals, die den<br />

Transpon<strong>der</strong> lesen können und zusätzlich die Eingabe <strong>der</strong><br />

durchgeführten Dienstleistung ermöglichen.<br />

Das bedeutet, dass <strong>der</strong> Servicemann für seinen Arbeitsnachweis<br />

zumindest am Objekt gewesen sein muss, um den Transpon<strong>der</strong><br />

abzulesen.<br />

Vorteile<br />

Stärkere Kontrolle <strong>der</strong> Fremdfirmen<br />

Intensivere Kommunikation zwischen den Dienststellen und Firmen<br />

Aussagekräftige Daten zur Planung und weiteren Optimierung<br />

(STADT DRESDEN, Implementierung: DATA FAMILY).<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 25<br />

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele<br />

Essensausgabe<br />

In Kur und Rehabilitationszentren ist je<strong>der</strong> Zimmerschlüssel mit einem<br />

Transpon<strong>der</strong> versehen.<br />

An speziellen Terminals kann <strong>der</strong> Gast (vom System über den Schlüssel<br />

erkannt) am Tag vorher sein Essen auswählen. Dabei werden<br />

automatisch nur die Menüs angeboten, die für den Patienten<br />

vorgeschrieben sind (Diät, Vollkost etc.).<br />

Beim Betreten des Casinos identifiziert sich <strong>der</strong> Patient mit dem<br />

Transpon<strong>der</strong>. Dadurch wird <strong>der</strong> Küche signalisiert, welches Essen<br />

vorbereitet werden muss. Die Wartezeiten werden drastisch reduziert.<br />

Vorteile<br />

Verbesserter Service für den Gast<br />

Vermeidung von Wartezeiten<br />

Entlastung des Service-Personals und des Personals in <strong>der</strong> Küche<br />

Bessere Essensplanung durch bessere Informationsgrundlage<br />

(DIVERSE KLINIKEN IN BAD SALZUFLEN, BAD OEYNHAUSEN, BRAUNLAGE<br />

Implementierung: ORGACARD www.euroid.com<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 26<br />

97


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele<br />

Standortbestimmung von Geräten<br />

Mit Erkennungssystemen auf Funkbasis lassen sich teure medizinische<br />

Geräte gegen Diebstahl schützen:<br />

Hierfür statten Kliniken ihre teuren Geräte mit aktiven Transpon<strong>der</strong>n aus.<br />

Die Ausgänge von Stationen, Fluren o<strong>der</strong> Häusern werden mit RFID-<br />

Rea<strong>der</strong>n bestückt. Entfernt jemand unerlaubter<br />

Weise ein mit einem RFID-Chip versehenes<br />

Gerät und überschreitet eine virtuelle Grenze,<br />

wird eine Alarmmeldung abgesetzt.<br />

Für den Empfang <strong>der</strong> Meldung kann das System<br />

jedes Endgerät ansteuern, das an das Unternehmensnetz<br />

angebunden ist. Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em<br />

PC-Arbeitsplätze, Laptops, PDAs o<strong>der</strong> Telefone.<br />

Alle diebstahlgeschützten Geräte lassen sich in<br />

einer Datenbank auch mit Zusatzinformationen<br />

o<strong>der</strong> Fotos hinterlegen.<br />

(T-SYSTEMS)<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 27<br />

Übersicht<br />

2 RFID<br />

2.1 Die Technik<br />

2.2 Anwendung im<br />

Seniorenpark Crailsheim<br />

1 Einführung<br />

Technik im Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit<br />

3 Biometrie<br />

<strong>3.</strong>1 Die Technik<br />

<strong>3.</strong>2 Anwendung im Kompetenzzentrum<br />

Demenz in Nürnberg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 28<br />

98


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Biometrie – Die Technik<br />

Biometrie<br />

Die Biometrie beschäftigt sich mit <strong>der</strong><br />

sofortigen Vermessung quantitativer<br />

Merkmale von Lebewesen mit <strong>der</strong> Hilfe<br />

statistischer Verfahren.<br />

Aus einzelnen o<strong>der</strong> einer Kombination<br />

von biometrischen Daten wird dann<br />

mit <strong>der</strong> Unterstützung eines<br />

Computers auf die Identität einer<br />

Person geschlossen.<br />

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Biometrie<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 29<br />

Biometrie – Die Technik<br />

Fingerprint<br />

www.autec-gmbh.de<br />

www.adelshop.com<br />

199,00 USD<br />

Nie wie<strong>der</strong> den Schlüssel suchen…<br />

Um die Wohnungstür zu öffnen, benötigen Sie nur<br />

Ihren Finger, den Sie über den Scanner in <strong>der</strong> Säule<br />

ziehen.<br />

Das elektrische Schloss entriegelt, die Tür wird<br />

geöffnet. Das Licht im Flur geht an.<br />

Schüco<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 30<br />

99


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Biometrie – Die Technik<br />

Gesichtsfel<strong>der</strong>kennung<br />

Bei <strong>der</strong> Gesichtsfel<strong>der</strong>kennung werden über 2.000<br />

Gesichtsmerkmale mit einem gespeicherten Referenzbild<br />

verglichen, um die Identität <strong>der</strong> Person zu verifizieren und<br />

ihre Berechtigung sicherzustellen.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 31<br />

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz<br />

Daten Eröffnung im September 2006<br />

95 stationäre Pflegeplätze<br />

23 Kurzzeitpflegeplätze<br />

12 Tagespflegeplätze<br />

Systemangebot im Bereich Demenz<br />

www.Kompetenzzentrum-Demenz.de<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 32<br />

100


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz<br />

Ausstattung einer Pilot- Wohngruppe mit Fingerprint-<br />

Technologie und Gesichtsfel<strong>der</strong>kennung.<br />

Sämtliche Türen zu den Bewohnerzimmern werden<br />

mit Fingerprint-Lesern ausgestattet.<br />

Die Türe kann nur mit dem Fingerabdruck des<br />

Bewohners bzw. autorisierter Personen geöffnet<br />

werden.<br />

Die Tür zur Wohngruppe wird mit biometrischer<br />

Gesichtsfel<strong>der</strong>kennung ausgestattet.<br />

Die verschlossene Wohnungstür öffnet sich, wenn die<br />

Gesichtsfel<strong>der</strong>kennung die zum Verlassen <strong>der</strong> Gruppe<br />

autorisierte Person identifiziert hat.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 33<br />

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 34<br />

101


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz<br />

Kosten<br />

Leitungsnetz für einen Wohnbereich<br />

ca. 15.000 €<br />

Fingerprint-Leser<br />

ca. 1.000 € pro Stück<br />

Gesichtsfeld-Erkennungs-System<br />

ca. 9.000,00 € pro Stück<br />

Gesamtkosten: ca. 150.000,00 €<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 35<br />

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz<br />

Fragestellungen<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> Bewohner, die<br />

Technik zu nutzen?<br />

För<strong>der</strong>ung von Mobilität,<br />

Kompetenzen und Autonomie?<br />

Verringerung freiheitsentziehen<strong>der</strong><br />

Maßnahmen?<br />

‚Gemischte‘ Belegung beschützen<strong>der</strong><br />

Abteilungen möglich?<br />

Weniger Konflikte, Aggressionen –<br />

Entlastung des Betreuungspersonals?<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit?<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 36<br />

102


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken<br />

www.serwo.biz<br />

Musterhaus:<br />

Aktivitätskontrolle<br />

Verbindung zur ‚Außenwelt‘<br />

Media-PC<br />

Telemedizin<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 37<br />

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken<br />

Aktivitätskontrolle<br />

Über die Bewegungsmel<strong>der</strong>, die Fensterkontakte und die Lichtschalter können die<br />

Aktivitäten des Bewohners erfasst werden.<br />

Wird beispielsweise innerhalb eines Zeitfensters von 12 Stunden keine Aktivität<br />

über die Aktoren und Sensoren festgestellt, und wurde die Wohnung vorher nicht<br />

in den Verlassenzustand geschaltet, wird eine SMS an eine vom Bewohner<br />

benannte Person gesendet.<br />

Verbindung zur Außenwelt und weitere Technik…<br />

Alle Wohnräume verfügen über Telefon- und TV-Anschlüsse.<br />

Je<strong>der</strong> Raum - auch Küche und Bad - verfügt über einen Netzwerkanschluss, <strong>der</strong><br />

die Verbindung sowohl zum Internet als zur Diensteplattform sicherstellt.<br />

Alle Fenster sind mit Magnetkontakten zur Statuskontrolle ausgestattet.<br />

Alle Räume sind mit Rauchmel<strong>der</strong>n ausgestattet, die untereinan<strong>der</strong> und mit <strong>der</strong><br />

Zentrale vernetzt sind.<br />

Die Wohnung ist mit einer zentralen funkbasierten Heizungssteuerung<br />

ausgestattet, die individuelle Szenarien für die Wohnung ermöglicht, um<br />

Heizenergie zu sparen.<br />

Schlafzimmer, Flur und Bad verfügen über Bewegungsmel<strong>der</strong><br />

mit Schalt- und Kontrollfunktion.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 38<br />

103


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken<br />

Media-PC<br />

Über einen Media-PC verbunden mit einem Fernseher, besteht für den Bewohner in<br />

Zukunft die Möglichkeit, verschiedene Dienste zu buchen. Zurzeit sind auf dem<br />

smarterWohnen-Manager folgende Dienste als Simulation installiert:<br />

Lebensmittel-Lieferservice<br />

Essen auf Rä<strong>der</strong>n<br />

Vitalzeichen<br />

EGK<br />

Haussteuerung<br />

Facility Management<br />

Soziale Nachbarschaft<br />

Persönliche Daten<br />

Bereits heute lassen sich auf dem Media-PC vielfältige Multimediaanwendungen<br />

nutzen. Er dient gleichzeitig als DVD-Player und CD-Spieler sowie zur Ansicht von<br />

digitalen Fotos. Alle Medien können auf <strong>der</strong> Festplatte des Media-PC´s individuell<br />

katalogisiert und verwaltet werden, etwa als Fotoalbum o<strong>der</strong> als digitalisierte<br />

Musiksammlung.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 39<br />

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken<br />

Telemedizin<br />

Die Musterwohnung ist mit unterschiedlichen Geräten aus dem Bereich<br />

Telemedizin und Tele-Homecare ausgestattet. Ein Hausnotrufsystem<br />

sorgt für permanente Sicherheit <strong>der</strong> Bewohner, während<br />

Blutdruckmessgerät, elektronische Waage und ein mobiles EKG-Gerät<br />

wertvolle medizinische Daten des Bewohners erfassen. Geplant ist die<br />

Integration <strong>der</strong> einzelnen Geräte und Komponenten, sodass die<br />

Datenübermittlung über das wohnungseigene Netzwerk und damit auch<br />

über das Internet möglich wird.<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 40<br />

104


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Übersicht<br />

2 RFID<br />

2.1 Die Technik<br />

2.2 Anwendung im<br />

Seniorenpark Crailsheim<br />

1 Einführung<br />

Technik im Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit<br />

3 Biometrie<br />

<strong>3.</strong>1 Die Technik<br />

<strong>3.</strong>2 Anwendung im Kompetenzzentrum<br />

Demenz in Nürnberg<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 41<br />

Controlling mit entsprechenden Kennzahlen<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 42<br />

105


Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale<br />

Literatur und Links<br />

Literaturhinweise<br />

Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong> Informationstechnik: Risiken und<br />

Chancen des Einsatzes von RFID-Systemen, Ingelheim 2004<br />

BITKOM (Hrsg.): White Paper RFID Technologie, Systeme und<br />

Anwendungen, Berlin 2005<br />

Gassner, K. et al.: Einsatzbereiche und Potenziale <strong>der</strong> RFID-<br />

Technologie im deutschen Gesundheitswesen. Praxisbeispiele,<br />

Nutzen, Erfahrungen, Stuttgart 2006 (Fraunhofer Institut Softwareund<br />

Systemtechnik)<br />

Links<br />

www.rfid-journal.de<br />

Stefan Pesch<br />

Ungenutzte Potenziale 43<br />

106


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

Thomas Ley<br />

Notorisch unproduktiv? - Ein empirischer Blick auf den Umgang mit<br />

Fachsoftware in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit<br />

Über den notorisch unproduktiven<br />

Umgang mit Computersystemen.<br />

O<strong>der</strong>: „Gute“ organisatorische<br />

Gründe für „schlechte“<br />

Klientenakten.<br />

Vortrag am 14.02.2007 auf <strong>der</strong> <strong>3.</strong> Eichstätter<br />

<strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

GLIEDERUNG:<br />

1. Problemaufriß & Hinführung<br />

a) Zum legitimatorischen Charakter <strong>der</strong> Einführung von IT<br />

b) Das Forschungsdesign <strong>der</strong> Studie<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.1 Mein Feld: 4 Jugendämter<br />

2.2 Zwei Fälle<br />

2.2.1 „Vom Nutzen <strong>der</strong> Software“<br />

2.2.2 „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“<br />

<strong>3.</strong> „Software ist die Lösung.“ ... Aber für was?<br />

107


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

1. Hinführung & Ausgangslage<br />

• Zahlbarmachung von Hilfen<br />

• „Potentalität des Zugriffs“ auf fachliche Bereiche<br />

• Logiken & Strukturmerkmale <strong>der</strong> Software:<br />

• Fallzentriert/kindzentriert<br />

• Beteiligte Organisationen/Personen<br />

• Rationalistischer Ablauf von Diagnose, HP, Evaluation<br />

• risikozentriert<br />

• aktivierungsorientiert<br />

• Klassisfikatorisches, subsumbtionslogisches Wissen<br />

• Wenn fachl. Konzepte, dann: Case Management<br />

• Benutzerrollen<br />

1.2 Forschungsdesign <strong>der</strong> Studie<br />

Forschungsfrage:<br />

Wie wird Fachsoftware in das berufliche Handeln von SozialpädagogInnen<br />

im Jugendamt (ASD) integriert und wie stellt sich die<br />

Ambivalenz von administrativer, professioneller und nunmehr<br />

technischer Rationalitäten dar?<br />

108


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

Klassifikationssysteme<br />

Rationalitätsmythos<br />

Organisation<br />

Jugendamt<br />

Mikropolitik<br />

Berichtswesen<br />

Hilfeplan<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Panopticon<br />

Technik<br />

Software<br />

Schlüsselloch<br />

pädagogische<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Wissensformen<br />

Ermessen<br />

Handlungs<br />

autonomie<br />

Profession(elle)<br />

ASD-Mitarbeiter<br />

1.2 Forschungsdesign <strong>der</strong> Studie<br />

Erhebungdesign:<br />

- Zu Anfang: Zweigliedrige Datenerhebung<br />

- Problemzentrierte Interviews mit ASD Mitarbeitern<br />

- Erschließung <strong>der</strong> Organisationskontexte<br />

- Einbettung in den berufl. Alltag & Methodik<br />

- Technikgestütze Teilnehmende Beobachtung<br />

109


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.1 Vier Jugendämter – Deutungsmuster <strong>der</strong> Software<br />

JA1<br />

JA2<br />

JA3<br />

JA4<br />

Stolperstein<br />

Controllinginstrument<br />

Statistik-<br />

erfassungs-<br />

programm<br />

Elektronischer<br />

Verwaltungsakt<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.2.1. „Vom Nutzen <strong>der</strong> Software“<br />

„Die Amtsleitung, die Jugendhilfeplanung, die Sozialarbeiter haben<br />

natürlich alle unterschiedliche Ansprüche an dieses Programm,<br />

wofür sie das nutzen wollen. (Mhm.) Und ehm ja, nach Ansicht <strong>der</strong><br />

Kollegen hier ist es eben so, dass wir Sozialarbeiter ehm<br />

eigentlichen keinen Nutzen von diesem Programm haben.“<br />

„Jaja das Theme Juk Jugendhilfeplanung wurde dann ja auch in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit immer mehr forciert. Und unsere eh Jugendhilfeplanerin<br />

ist ja nun mal auch SozioLOGIN (Mhm.) Die hat ja noch mal<br />

einen ganz an<strong>der</strong>en Blickwinkel auf diese DINGE. (Mhm.) Und ehm<br />

die hat das dann natürlich auch sehr forciert. (Mhm.) So. (..) So und<br />

ich glaube auch, dass sie nen ganz guten Nutzen davon hat.“<br />

110


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.2.1. „Vom Nutzen <strong>der</strong> Software“<br />

„So, wir hatten eigentlich gedacht, man kann es als als als eh<br />

elektroni-sche Aktenführung auch nutzen. (Mhm.) Jaaa, es ist aber<br />

nicht so angelegt. Aufgrund <strong>der</strong> Art und Weise, wie die Bausteine<br />

gefüllt sind. (Mhm.). So. Und deshalb haben WIR für uns erstmal<br />

keinen Nutzen davon. Aus unserer Sicht.“<br />

„Und ehm ich wäre auch jemand, <strong>der</strong> dass auch mehr nutzen würde.<br />

Wenn ich für mich einen Nutzen sehen könnte.“<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.2.1. „Vom Nutzen <strong>der</strong> Software“<br />

Nutzung und Nutzen – o<strong>der</strong> zwischen Prozess und Produkt<br />

• „Die Software nutzen“ vs. „Der Nutzen von Software“<br />

• Wer sind die Nutzer?<br />

• Nutzen vs. Nützlichkeit<br />

Subjektiver vs. Organisationeller Relevanzkontext.<br />

• Gebrauchswert vs. Erwartungsnutzen<br />

• Zwischen Formalisierung und Subjektivierung<br />

Der Nicht-Nutzen als eigenständige Dimension<br />

• Kontrolle vs. Restriktion vs. Irrelevanz<br />

111


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

2.2.2 „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“<br />

Gerade wenn wenn Zeitdruck da ist und mittlerweile über die Jahre hin hat sich<br />

dann nun herausgestellt, eh, dieses Programm ist einerseits natürlich ne Hilfe<br />

für uns, aber an<strong>der</strong>erseits bestimmt’s natürlich ehm unsere Arbeit und es<br />

macht sich auch unbedingt erfor<strong>der</strong>lich diese diese Dinge zu nutzen. Also<br />

(Mhm.) unser gesamtes Falleingangsverfahren eh von vom Erstgespräch<br />

Anlegen des Hilfeempfängers, eh, dann die entsprechenden auch auch<br />

Vermerke, entsprechenden Protokolle im Verfahren, bis hin dann zu dieser<br />

Entscheidung, Teamberatung, die n natürlich erstmal ne rein fachliche,<br />

pädagogische Entscheidung ist, muss ja durch uns dann mithilfe dieses<br />

Verfahrens in eine administrative Entscheidung und letztendlich auch<br />

wirtschaftliche Entscheidung schon umgewandelt werden. (Mhm.) Also, viele<br />

Dinge, das ist zumindest jetzt meine private Einschätzung (Mhm.) eh die früher<br />

also auch vor diesem Verfahren einfach auch Aufgaben <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Jugendhilfe waren, natürlich auch noch sind, müssen durch uns angedacht<br />

werden. (Mhm.) Eindeutig. Und das was wir sag ich mal im pädagogischen<br />

Sinne wollen, müssen wir in ne in ne administrative Form umsetzen, mithilfe<br />

dieses Verfahrens.<br />

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)<br />

2.2.2. „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“<br />

Dualität von Struktur<br />

• Aneignungsspielräume vs. Gestaltungszwänge<br />

• Gestältungszwänge ~ organisatorischer Relevanzkontext?<br />

Rationalistische Prozessierung<br />

• „Falleingangsverfahren: Erstgespräch, Anlegen des<br />

Hilfeempfängers, Vermerke, Protokolle…“<br />

Verwobenheit bürokratischer und sozialpäd. Fallbearbeitung<br />

• Die professionelle Organisation vs. <strong>der</strong> organisierte<br />

Professionelle?<br />

112


Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?<br />

<strong>3.</strong> Resümée: Software ist die Lösung. ... Aber für was?<br />

1) Technologisierung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

(bspw. „Workflow“-Orientierung)<br />

2) Mediatisierung <strong>der</strong> Arbeitskraft<br />

(bspw. ausgedehnte Datensammlungen, Kontrolle durch<br />

Transparenz)<br />

3) Virtualisierung des Arbeitsvermögens<br />

(bspw. Klassifikationssysteme und Assistenten zur sozialpädagogischen<br />

Diagnose)<br />

<strong>3.</strong> Resümée: Software ist die Lösung. ... Aber für was?<br />

1. Die <strong>Dokumentation</strong> muss sich theoretisch wie praktisch in aktuarieller<br />

sowie kontraktueller <strong>Dokumentation</strong> unterscheiden.<br />

2. Das papierlose Büro ist ein Mythos – es wird immer eine händische &<br />

eine elektronische Akte geben.<br />

<strong>3.</strong> IT-gestützte <strong>Dokumentation</strong> kann keine Wirkungsforschung sein –<br />

bestenfalls Wirksamkeitsforschung, schlechtestenfalls managerielle<br />

Steuerung.<br />

4. Eine Standardisierung Sozialer Arbeit (durch IT) kann nur fehlschlagen –<br />

Was aber sind professionelle & erfolgreiche Routinen Sozialer Arbeit?<br />

5. Wer nicht qualifiziert, hat schon verloren. Denn „wer mit dem Computer<br />

arbeitet, muss lernen alles an<strong>der</strong>s zu machen“.<br />

6. Flexibilität vs. Rigidität: IT kann Fehler und Kreativität nicht unterscheiden.<br />

„Fehlervermeidende“ IT-Systeme schließen die Kreativität des<br />

Benutzers aus. Sie vertragen <strong>der</strong>en Dummheit, nicht aber <strong>der</strong>en<br />

Kreativität.<br />

113


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Stefan Krause<br />

<strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen – E-Learning in <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit<br />

E-Learning<br />

<strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> 2008<br />

Stefan Krause<br />

© 2008 Krause/Handl/Weig<br />

1. Definitionen<br />

Lernen:<br />

Gedächtnis:<br />

<br />

<br />

Der Prozess, über den sich<br />

Organismen Wissen und<br />

Fertigkeiten aneignen<br />

Relativ langfristige Än<strong>der</strong>ung<br />

des Verhaltensspielraums auf<br />

Grund von Erfahrungen<br />

<br />

<br />

<br />

Fähigkeit, gelerntes Wissen<br />

zu speichern und abzurufen<br />

Psychische Funktion des<br />

Erhaltens von Information<br />

Bestandteile:<br />

• Enkodierung<br />

• Speicherung (retention, storage)<br />

• Abruf (retrieval)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

2<br />

114


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

<strong>3.</strong> Einteilungen des Gedächtnisses<br />

<strong>3.</strong>1. Zeitliche Einteilung<br />

<strong>3.</strong>2. Inhaltliche Einteilung<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einteilung nach Gedächtnisprozessen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

3<br />

<strong>3.</strong>1. Zeitliche Einteilung<br />

Das Mehrspeichermodell nach Atkinson und Shiffrin, 1986<br />

Bewahrende Wie<strong>der</strong>holung<br />

Sensorischer<br />

Input<br />

Sensorisches<br />

Gedächtnis<br />

Aufmerksamkeit<br />

Enkodierung<br />

Abruf<br />

Kurzzeitgedächtnis<br />

Langzeitgedächtnis<br />

Unbeachtete<br />

Information geht<br />

verloren<br />

Nicht wie<strong>der</strong>holte<br />

Information geht<br />

verloren<br />

Ein Teil <strong>der</strong><br />

Information geht<br />

mit <strong>der</strong> Zeit<br />

verloren<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

4<br />

115


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

<strong>3.</strong>2. Inhaltliche Einteilung<br />

implizit / non-deklarativ<br />

explizit / deklarativ<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

5<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einteilung nach Gedächtnisprozessen<br />

Enkodierung (Einspeicherung)<br />

Konsolidierung und Ablagerung<br />

Abruf (recall)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

6<br />

116


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

<strong>3.</strong>4. Das Arbeitsgedächtnis: Modell nach Baddeley<br />

Information<br />

Bildhaft-räumlicher<br />

Notizblock<br />

Sensorisches<br />

Register<br />

Zentrale Exekutive<br />

LZG<br />

Artikulatorische Schleife<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

7<br />

4. Neuroanatomie des Gedächtnisses<br />

• Beteiligung vieler Hirnstrukturen<br />

• lokalisationistischer Betrachtungsweise sind Grenzen<br />

gesetzt (hohe Vernetzung im Gehirn)<br />

• eine präzise funktionelle Zuordnung ist nur bedingt möglich<br />

• wichtigste Strukturen sind „Flaschenhalsstrukturen“<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

8<br />

117


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

4.1. Beteiligte Strukturen<br />

Hippocampus<br />

Amygdala<br />

Basalganglien<br />

Cerebellum<br />

Frontalkortex<br />

Assoziationskortices<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

9<br />

4.1.1. Der Hippocampus<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

10<br />

118


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

11<br />

4.1.1. Funktion des Hippocampus im LZG<br />

1. Hypothese:<br />

Speicherung <strong>der</strong> neuen Informationen im Hippocampus (und<br />

Temporallappenbereich) für f r einige Wochen und Monate, für f<br />

permanente Speicherung Übertragung in den Kortex<br />

2. Hypothese:<br />

keine Speicherung im Hippocampus, lediglich Vermittlung <strong>der</strong><br />

Informationen an an<strong>der</strong>e Hirnareale<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

12<br />

119


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

4.1.1. Hippocampus<br />

Projektionen <strong>der</strong> Hippocampus-Formation<br />

Hippocampus<br />

an<strong>der</strong>e direkte<br />

Projektionen<br />

entorhinaler Kortex<br />

perihinaler Kortex<br />

parahippocampaler Kortex<br />

unimodale und polymodale Assoziationsareale<br />

(frontale, temporale und parietale Bereiche)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

14<br />

120


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

4.1.1. Das Temporallappensystem/ Hippocampus-Formation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Funktion: Beteiligung an <strong>der</strong> Bildung des expliziten<br />

Langzeitgedächtnisses<br />

enge Verbindung des medialen Temporallappensystems mit dem<br />

Neokortex<br />

alle Projektionen von „außen“ enden im parahippocampalen Gyrus<br />

und entorhinalen Kortex<br />

Hippocampus und entorhinaler Kortex: zeitliche und örtliche<br />

Vernetzung<br />

Kontextherstellung notwendig bei neuen Situationen/Lerninhalten<br />

(Assoziation)<br />

aufgrund Verknüpfung genügt gt Einzelaspekt zur Reproduktion <strong>der</strong><br />

Gesamtsituation<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

15<br />

4.1.2. Die Amygdala<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

16<br />

121


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

4.1.<strong>3.</strong> Die Basalganglien<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

17<br />

Ein durchschnittliches Gehirn enthält etwa<br />

100 Milliarden Neurone o<strong>der</strong> Ganglienzellen<br />

(d.h. Nervenzellen mit allen Fortsätzen)<br />

Jedes Neuron besitzt einen Fortsatz (Axon),<br />

<strong>der</strong> sich zu an<strong>der</strong>en Neuronen streckt, bevor er<br />

sich in zahllose Endungen verzweigt, die<br />

Signale übermitteln!<br />

Insgesamt gibt es ca. 1 Billiarde (15 Nullen...)<br />

Verbindungen. Damit ist das Gehirn das<br />

komplizierteste Organsystem des Menschen!<br />

Dutzende bisher<br />

bekannter Neurotransmitter fungieren als<br />

Überträger <strong>der</strong> Informationen im<br />

synaptischen Spalt.<br />

9. Dezember 2008 18 S. Krause<br />

122


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Neuronen und Sandhaufen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 19<br />

Bedeutung von Meta-<br />

Prozessen<br />

2 6 3<br />

9 7 1<br />

5 4 8<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 20<br />

123


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Bedeutung von Meta-<br />

Prozessen<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 21<br />

Lernformen<br />

Reiz-Reaktions<br />

Reaktions-Lernen (vorausgehende Reize)<br />

Instrumentelles Lernen (nachfolgende Konsequenz)<br />

Begriff und Wissen (Kognitive Strukturen)<br />

Handeln/Problemlösen (Handlungskonzepte)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 22<br />

124


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Instruktion<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 23<br />

Didaktik I<br />

Ist eine explizite Didaktik notwendig?<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 24<br />

125


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Didaktik II<br />

Lehren/Vermitteln ist immer an ein<br />

didaktisches Konzept gebunden<br />

Wird sie nicht expliziert, ist sie immer<br />

implizit vorhanden<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 25<br />

Implizite Didaktik<br />

1. Man lehrt, wie man selbst gelehrt<br />

wurde<br />

2. Man lehrt, wie man selbst am besten<br />

lernt<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 26<br />

126


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Zentrales Ziel von<br />

Lernszenarien<br />

• Erwerb von Wissen und Fertigkeiten<br />

• Überführung von<br />

(erworbenem/bestehendem) trägem Wissen<br />

in Handlungswissen*<br />

* (durch Wissenskompilierung<br />

(Komposition/Prozeduralisierung) deklarativer<br />

Wissenseinheiten und ‚Regel-tuning‘)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 27<br />

Lehren von<br />

Expertendenken<br />

• Versuch <strong>der</strong> direkten Überführung in<br />

Expertenhandlung durch Vermittlung<br />

dieser Denkstrategien<br />

• Gescheitert: Expertenwissen ist<br />

subjektiv konstruiertes Wissen<br />

Eigene Theorie für f r Novizen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 28<br />

127


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Aufbau <strong>der</strong> Problemlösekompetenz<br />

o<strong>der</strong>:<br />

Erwerb des Erfahrungswissens<br />

(‚tacit knowledge‘)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 29<br />

Expertise durch<br />

Erfahrungswissen I<br />

„ Dieses Wissen entsteht in <strong>der</strong> Regel nicht<br />

durch explizite Unterweisung, son<strong>der</strong>n<br />

durch die konstruktive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

Lernen<strong>der</strong> mit selbst erfahrenen,<br />

authentischen Problemsituationen, sofern<br />

eine aktive Verarbeitung <strong>der</strong> dabei<br />

relevanten Informationen stattfindet“<br />

Gruber, 1999<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 30<br />

128


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Die wichtigsten Aspekte<br />

(nach Stand <strong>der</strong> aktuellen Reformdiskussion in <strong>der</strong><br />

pädagogischen Psychologie)<br />

For<strong>der</strong>ung<br />

Erfüllt?<br />

•Selbststeuerung<br />

•Kooperation<br />

•Problemlösen<br />

<br />

<br />

<br />

•Authentische<br />

<br />

Lernumgebungen<br />

•Lebenslanges<br />

<br />

Lernen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 31<br />

Didaktische Konzepte<br />

Anchored Instruction<br />

Fallbasiertes Lernen<br />

Projektstudium<br />

Forschendes Lernen<br />

Problembasiertes Lernen<br />

Goal-Based<br />

Based-Scenario<br />

etc. …<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 32<br />

129


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

Goal-Based Scenario<br />

Menschliches Handeln ist immer<br />

zielgerichtet!<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 33<br />

Ziele<br />

Die Art <strong>der</strong> Ziele, die die Motivation für<br />

Lernprozesse darstellen, än<strong>der</strong>t sich.<br />

Aus ... werden intrinsischen extrinsische Zielen Ziele wie wie die den<br />

Erhöhung Lehrer des glücklich eigenen zu Verstehens stimmen,<br />

und<br />

Bestrafungen<br />

<strong>der</strong> eigenen<br />

zu<br />

Handlungsfähigkeit<br />

vermeiden, gute Noten<br />

... zu erlangen o<strong>der</strong> die schulische<br />

Laufbahn auf möglichst hohem Niveau<br />

fortsetzen zu dürfen.<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 34<br />

130


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

In-/extrinsische<br />

Motivation<br />

Motivation<br />

intrinsisch<br />

extrinsisch<br />

Neugier<br />

(kognitiv)<br />

Anreiz<br />

(emotional)<br />

Erfolgserwartung<br />

(Wahrscheinlichkeit)<br />

Positive<br />

Verstärkung<br />

(Belohnung)<br />

Negative<br />

Verstärkung<br />

(Zwang)<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 35<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

36<br />

131


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

37<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Weitere Aspekte:<br />

E-Mail/Aushang/Information an<br />

Kurs/Vorlesung/Modul/Studienbereich/ …<br />

„Lehrveranstaltung<br />

Lehrveranstaltung“ beliebig skalierbar (Diplomarbeit - Vorlesung<br />

- Modul – Bereich )<br />

Zentrale Verwaltung und Bereitstellung von Dokumenten wie<br />

Merkblätter, Vordrucke, Skripte etc. (<strong>der</strong> „eingerichtete<br />

Seminarraum“ bleibt)<br />

Persönliche nliche "FAQ" durch Foren statt E-MailE<br />

WIKI<br />

WBTs (Entlastung <strong>der</strong> Präsenzlehre, mehr Raum für f r den Diskurs)<br />

Nutzung von jedem Internetarbeitsplatz ‚weltweit‘!<br />

Hauptziel: Vereinfachung, Aufwertung und Entlastung <strong>der</strong><br />

aktuellen Organisation/Präsenzlehre senzlehre und Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Studenten für f r das selbstorganisierte „life-long“-Lernen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause<br />

38<br />

132


Stefan Krause – <strong>Sozialinformatik</strong> und lebenslanges Lernen<br />

9. Dezember 2008 S. Krause 39<br />

133


Herausgeber und Autoren<br />

Bauer Bernd<br />

Diplom-Kaufmann, Direktor Informationstechnologie <strong>der</strong> Bank für Sozialwirtschaft, Köln<br />

Bredl Klaus, Prof. Dr.<br />

Professor für <strong>Sozialinformatik</strong> an <strong>der</strong> Hochschule Neubrandenburg<br />

Faiß Peter<br />

Dipl. Betriebswirt (BA), Prokurist und Seniorberater <strong>der</strong> Adveris Unternehmensberatung<br />

GmbH, Münster<br />

Halfar Bernd, Prof. Dr.<br />

Professor für Management in sozialen Einrichtungen an <strong>der</strong> Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt,<br />

Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Krause Stefan, Prof. Dr.<br />

Professor für <strong>Sozialinformatik</strong> und Medienpädagogik an <strong>der</strong> Berufsakademie Stuttgart<br />

Kreidenweis Helmut, Prof.<br />

Professor für <strong>Sozialinformatik</strong> an <strong>der</strong> Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät<br />

für Soziale Arbeit<br />

Ley Thomas<br />

Diplom-Sozialpädagoge (FH), Universität Bielefeld - Fakultät für Pädagogik, Graduiertenkolleg<br />

Jugendhilfe im Wandel<br />

Pesch Stefan<br />

Betriebswirt FH/DO, Heimleiter in <strong>der</strong> Diakonie Neuendettelsau<br />

Rudlof Christiane, Prof.<br />

Professorin für <strong>Sozialinformatik</strong> / Usability Engineering an <strong>der</strong> Fachhochschule Oldenburg,<br />

Ostfriesland, Wilhelmshaven<br />

Saad Alexandre, Dr.<br />

Verantwortlicher für die Entwicklung <strong>der</strong> Mensch-Maschine-Schnittstelle bei <strong>der</strong> BMW Group,<br />

München<br />

Walter Jochen, Dr.<br />

Vorstand <strong>der</strong> Stiftung Pfennigparade, München<br />

Waste Jörg<br />

MBA, Referent für Informationsmanagement und Controlling, Diakoniedorf Herzogsägmühle<br />

134


Impressionen<br />

Eröffnung <strong>der</strong> <strong>Fachtagung</strong> durch den Dekan <strong>der</strong> Fakultät,<br />

Prof. Dr. Bernd Halfar und Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Im ersten Vortrag spricht Peter Faiß (Adveris Unternehmensberatung)<br />

über den Sinn von IT-Strategien für soziale Organisationen<br />

135


Im Workshop von Stefan Pesch (Diakonie Neuendettelsau) gibt es innovative Techniken zur<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Lebensgestaltung von Demenz-Erkrankten auch zum Anfassen<br />

Im Workshop Usability informierten sich viele Software-Anbieter über<br />

Wege zur besseren Gestaltung ihrer Programme<br />

136


Der abendliche Empfang im historischen Holzersaal <strong>der</strong> Katholischen Universität<br />

bot eine gute Gelegenheit zu persönlichen Kontakten und Erfahrungsaustausch<br />

137

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