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Dokumentation zur 6. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik

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<strong>Dokumentation</strong><br />

<strong>6.</strong> . <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

10. – 11. März 2011<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Prof. Dr. Bernd Halfar<br />

Katholische Universität Eichstätt Eichstätt-Ingolstadt<br />

Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong>


Helmut Kreidenweis / Bernd Halfar (Hrsg.)<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>zur</strong> <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

© Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eichstätt 2011<br />

Bezug:<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Tel.: 08421/93-1190<br />

Fax: 08421/93-2264<br />

Internet : www.sozialinformatik.de<br />

Mail: sozialinformatik@ku-eichstaett.de<br />

Die Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck oder die elektro-<br />

nische Wiedergabe auch von Teilen des Werkes bedarf der schriftlichen Zustimmung der<br />

Herausgeber. Wissenschaftliche Zitationen bleiben unbenommen.<br />

2


Vorwort<br />

An wenig schmeichelhaften Etiketten mangelt es nicht: PC-Schrauber, Kellerkinder oder<br />

Freaks (engl. wörtlich: Krüppel, Verrückter) wurden sie oft genannt – die IT-Verantwortlichen<br />

in sozialen Organisationen. Kein Wunder, der Dialog mit Fachkräften gestaltete sich oft<br />

schwierig: Sozialdeutsch trifft auf Computerdenglisch; Klient und Client sind ebenso wenig<br />

dasselbe wie Migration (von Daten) und Migration (von Menschen). Führungskräfte verdrehen<br />

beim Wort „IT“ regelmäßig die Augen und blättern zähneknirschend viele Euros für die<br />

angeblich so wichtigen neuen Server auf den Tisch. Der Nutzen dieser Ausgaben bleibt ihnen<br />

oft schleierhaft. Und damit es nicht ganz so schlimm wird, erfindet man in gewohnter<br />

Sprachform den „EDV-Beauftragten“. – So – oder ähnlich – konnte man den IT-Betrieb in der<br />

Sozialwirtschaft bislang auf weite Strecken karikieren.<br />

2006 startete mit einer kleinen Truppe Praktiker und IT-Anbieter die erste <strong>Sozialinformatik</strong>-<br />

<strong>Fachtagung</strong> an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Mittlerweile hat sich die<br />

<strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> zum deutschlandweit führenden Treffpunkt für IT-Leiter, Software-<br />

Anbieter und Wissenschaftler in diesem Feld gemausert; die letzten drei Tagungen waren<br />

mit über 100 Teilnehmern komplett ausgebucht, erstmals gab es im 2011 eine Warteliste.<br />

Heute trifft sich hier eine Community selbstbewusster IT-Leiter mit Vertretern der Wissenschaft<br />

und Anbieterszene, nicht wenige davon arbeiten im mittlerweile gegründeten Fachverband<br />

für IT in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung FINSOZ e.V. an Themen wie Interoperabilität,<br />

IT-Management und Usability, oder sind als Dozenten an Hochschulen und auf<br />

Tagungen tätig. Baustelle ist freilich noch immer die Reputation nach innen. Das Fundament<br />

für das neue sozialinformatische Bauwerk bildet ein professionelles Management des IT-<br />

Bereichs, das anschlussfähig ist an die Fach- und Führungsthemen in den Organisationen.<br />

Oder – und auch das soll in der Praxis gelegentlich vorkommen – die IT hat Vorstand und<br />

Geschäftsführung bereits links überholt und sucht verzweifelt sämtliche Laufwerke nach einer<br />

Unternehmensstrategie ab, an die es mit seiner ausgefeilten IT-Planung andocken kann.<br />

Der Schwerpunkt der Tagung im März 2011 lag auf dem IT-Management in sozialen Organisationen.<br />

Vom IT-Controlling über die Prozesse im IT-Service bis hin <strong>zur</strong> Software-Auswahl<br />

wurden zentrale Methoden und Ansätze beleuchtet, die den Wertbeitrag des Technikeinsatzes<br />

steigern können. Wichtig ist in Eichstätt dabei neben dem Branchenbezug immer auch<br />

der Blick über den Tellerrand. Auch wenn sich die <strong>Sozialinformatik</strong> zunehmend weiterentwickelt,<br />

der Austausch mit Nachbardisziplinen wie die Wirtschaftsinformatik oder die medizinische<br />

Informatik ist in jedem Falle befruchtend.<br />

Eichstätt im April 2011<br />

Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Prof. Dr. Bernd Halfar<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Vorwort ................................................................................................................................ 3<br />

Andreas R. Schwertsik:<br />

IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele ……………………………….………………5<br />

Frank Sutor:<br />

Prozesse im IT-Service - standardisieren, gestalten, leben ............................................22<br />

Johannes Woithon:<br />

Wie kommt das Qualiätsmanagement in den PC?...........................................................37<br />

Helmut Kreidenweis:<br />

Wenn das Lastenheft lästig wird.......................................................................................52<br />

Jörg Waste:<br />

Zehn Jahre Intranet - Achterbahnfahrt oder Himmelfahrtskommando? -. .....................65<br />

Werner Altmann:<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil? - Trends für mehr Effizienz ......................75<br />

Jan Schmidt:<br />

Zur Zukunft des Internet - Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?...............112<br />

Helmut Kreidenweis/Bernd Halfar:<br />

Ergebnisse des IT-Reports für die Sozialwirtschaft 2011..............................................122<br />

Herausgeber und Autoren ………………….………………………………………………….124<br />

4


Andreas R. Schwertsik<br />

IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Technische Universität München<br />

Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

IT-Controlling<br />

Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Technische Universität München<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik<br />

Andreas R. Schwertsik<br />

<strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

10. März 2011<br />

„When anyone asks me how I can best describe<br />

my experiences of nearly forty years at sea,<br />

I merely say uneventful. I have never been in an<br />

accident of any sort worth speaking about .......<br />

I never saw a wreck and have never been wrecked,<br />

nor was I ever in any predicament that threatened to<br />

end in disaster of any sort.“<br />

Edward J. Smith, Kapitän der Titanic<br />

über seine Erfahrungen als Kapitän<br />

vor der Jungfernfahrt der Titanic<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

5


Technische Universität München<br />

Agenda<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

• Konzept<br />

• Methoden und Instrumente<br />

• Beispiele<br />

• Herausforderungen und Ausblick<br />

Technische Universität München<br />

Agenda<br />

• Konzept<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

– Einordnung in das Informationsmanagement<br />

– Definition und Rolle<br />

– Internationaler Vergleich<br />

– Aufgaben<br />

• Methoden und Instrumenten<br />

• Beispiele<br />

• Herausforderungen und Ausblick<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

6


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Ein Modell des Informationsmanagements<br />

Führungsaufgaben<br />

des Informations-<br />

managements<br />

IT-Governance<br />

Strategie<br />

IT-Prozesse<br />

IT-Personal<br />

IT-Controlling<br />

IT-Sicherheit<br />

Technische Universität München<br />

Management der<br />

Informationswirtschaft<br />

Management der<br />

Informationssysteme<br />

Management der<br />

Informations- und<br />

Kommunikations-<br />

technik<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Angebot<br />

Nachfrage<br />

Verwendung<br />

Daten<br />

Prozesse<br />

Anwendungs-<br />

lebenszyklus<br />

Speicherung<br />

Verarbeitung<br />

Kommunikation<br />

Technikbündel<br />

Kernfragen der Führung im IT-Management<br />

Gestaltung des Informationsmanagements<br />

und der IT-Governance<br />

Welche Leistung soll erbracht werden?<br />

Von wem wird die Leistung erbracht?<br />

Wird die Leistung „richtig“ erbracht?<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Bestimmung der IT-Strategie<br />

Referenzmodelle für die Leistungserbringung<br />

Business Value der IT<br />

Aufbauorganisation<br />

IT-Sourcing<br />

Personalmanagement<br />

Service Level Agreements<br />

Ziele und Aufgaben des IT-Controllings<br />

IT-Risk Management<br />

Quelle: Krcmar (2010):<br />

Informationsmanagement,<br />

S. 50<br />

(Quelle: Krcmar (2010): Informationsmanagement S. 359)<br />

7


Technische Universität München<br />

Definition<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

IT-Controlling ist das Controlling der IT im Unternehmen. Das IT-<br />

Controlling soll die Formalziele Effizienz und Effektivität sowie die<br />

Sachziele Qualität, Funktionalität und Termineinhaltung der<br />

Informationsverarbeitung sicherstellen. Es wird hierbei nicht nur<br />

als reine Überwachungsfunktion verstanden, sondern hat eine<br />

Koordinationsfunktion für das gesamte Informationsmangement.<br />

Quelle: Krcmar, H. (2010): Informationsmanagement, S. 542<br />

Technische Universität München<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Rolle und Verantwortung des IT-Controllings<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Krcmar, H. et al. (2000): IV-Controlling auf dem Prüfstand: Konzept – Benchmarking –<br />

Erfahrungsberichte. S. 6 in Krcmar (2010): Informationsmanaement, S. 544<br />

8


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

IT-Controlling im internationalen Vergleich<br />

Quelle: Google trends, zugegriffen am 23.02.2011<br />

Technische Universität München<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Abgrenzung: Aufgaben des Managers<br />

Ziele<br />

� Alternativen erarbeiten<br />

� Alternativen bewerten<br />

� Alternative auswählen<br />

Zustände<br />

� Situation erfassen<br />

� Situation analysieren<br />

� Situation berwerten<br />

Risiken<br />

� Ermitteln<br />

� Analysieren<br />

� Bewerten<br />

Strategien<br />

� Alternativen erarbeiten<br />

� Alternativen bewerten<br />

� Alternative auswählen<br />

Maßnahmen<br />

� Alternativen erarbeiten<br />

� Alternativen bewerten<br />

� Alternative auswählen<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Kütz, M. (2006): IT-Steuerung mit<br />

Kennzahlensystemen. S. 7 f.<br />

Umsetzung<br />

� Veranlassen<br />

� Begleiten<br />

� Überwachen<br />

9


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Kütz, M. (2006): IT-Steuerung mit<br />

Abgrenzung: Aufgaben des Controllers Kennzahlensystemen. S. 7 f.<br />

Ziele<br />

� Ziele vorschlagen<br />

� Vollständigkeit prüfen<br />

� Konsistenz prüfen<br />

� Realisierbarkeit prüfen<br />

Zustände<br />

� Daten aufbereiten<br />

� Daten prüfen<br />

� Bewertung vorschlagen<br />

Technische Universität München<br />

Agenda<br />

• Konzept<br />

Risiken<br />

� Ermitteln & Analysieren<br />

� Vollständigkeit prüfen<br />

� Konsistenz prüfen<br />

� Bewertung vorschlagen<br />

• Methoden und Instrumente<br />

– IT und Wert<br />

– Kennzahlen<br />

– Leistungsverrechnung<br />

Strategien<br />

� Strategien vorschlagen<br />

� Vollständigkeit prüfen<br />

� Konsistenz prüfen<br />

� Realisierbarkeit prüfen<br />

Maßnahmen<br />

� Maßnahmen vorschlagen<br />

� Vollständigkeit prüfen<br />

� Konsistenz prüfen<br />

�Realisierbarkeit prüfen<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

– Services und Service-Level-Agreements<br />

• Beispiele<br />

• Herausforderungen und Ausblick<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Umsetzung<br />

� Daten erheben<br />

� Begeleiten<br />

10


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Wirkungszusammenhang<br />

Technische Universität München<br />

Unternehmensstrategie<br />

bedingt<br />

IT Wert<br />

beeinflusst<br />

Geschäftsmodell<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

ermöglicht<br />

bestimmt<br />

X<br />

Geschäftsprozesse<br />

liefert<br />

(Quelle: In Anlehnung an Wiegand/Picot/Reichwald 1998,<br />

in Krcmar 2010: Informationsmanagement, S. 520)<br />

Übersicht der Verfahren <strong>zur</strong> Nutzenbewertung<br />

Quelle: In Anlehnung an Irani 1998; zitiert nach Irani/Love 2002, S. 79 in Krcmar (2010): Informationsmanagement, S. 525<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

11


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Kennzahlen und Kennzahlensysteme<br />

„Eine Kennzahl im engeren Sinne ist eine Zahl, die einen bestimmten<br />

Sachverhalt der Realität beschreibt. Der Verantwortliche weiß, wie der den<br />

Kennzahlenwert interpretieren muss, ob also die darin enthaltene Information<br />

positiv oder negativ zu bewerten ist.“<br />

„Ein Kennzahlensystem K = (k1, k2, k3, …, kn) ist eine Gruppe oder Liste von<br />

Kennzahlen, die zu einem bestimmten Steuerungszweck zusammengestellt<br />

worden sind. Das Kennzahlensystem soll den Zustand eines realen Systems<br />

möglichst „gut“ beschreiben. […] Das Kennzahlensystem soll den<br />

Verantwortlichen […] bei der Überwachung und Steuerung seines Systems<br />

unterstützen.“<br />

Technische Universität München<br />

Kütz, M. (2005): IT-Controlling für die Praxis, S. 178f.<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Eigenschaften von Kennzahlen<br />

• Zweckeignung: Übereinstimmung des Informationsbedarfs mit dem durch<br />

die Kennzahl bereitgestellten Informationsangebot<br />

• Genauigkeit: Zuverlässigkeit und Validität der Information<br />

• Aktualität: geringer Zeitraum zwischen Messung und Auswertung<br />

• Kosten-Nutzen-Relation: Der Einsatz einer Kennzahl soll keine höheren<br />

Kosten verursachen, als ihr Erkenntniswert für das Unternehmen ausmacht<br />

• Einfachheit und Nachvollziehbarkeit: Das Zustandekommen eines<br />

Kennzahlenwerts muss <strong>zur</strong>ückverfolgbar sein und der Empfänger der<br />

Kennzahl muss das Messergebnis interpretieren können<br />

Kütz, M. (2009): Kennzahlen in der IT, S. 42. in Anlehnung an Haufs 1989, S.122 und Thaller 1994, S. 139<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

12


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Anforderungen an Kennzahlensysteme<br />

• Zu jedem Zeitpunkt muss das Kennzahlensystem den aktuellen<br />

Systemzustand zutreffend beschreiben.<br />

• Für jeden Zeitpunkt muss der Idealzustand des Systems mit Hilfe des<br />

Kennzahlensystems beschreibbar sein.<br />

• Mit Hilfe des Kennzahlensystems muss der Verantwortliche erkennen<br />

können, wie groß die Abweichung des Istzustandes vom Idealzustand ist.<br />

• Um das Steuerungsobjekt aktiv steuern zu können, muss neben dem Abbild<br />

dieses Objektes in Form des Kennzahlensystems auch ein Modell für die<br />

Steuerung entwickelt werden. Die gezielte Beeinflussung des<br />

Steuerungsobjektes erfolgt über Stellgrößen. Zu jeder Kennzahl muss es<br />

korrespondierende Stellgrößen geben.<br />

Technische Universität München<br />

Kütz, M. (2005): IT-Controlling für die Praxis, S. 178f.<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Grundlagen der Leistungsverrechnung - Kosten<br />

• Kostenarten, Kostenstellen,<br />

Kostenträger<br />

• Fixe Kosten, variable Kosten<br />

• Einzelkosten, Gemeinkosten<br />

Fixe Kosten Variable Kosten<br />

Einzekosten Server für eine Anwendung Papierkosten für Drucker<br />

Gemeinkosten Unternehmensnetzwerk Carrier-Gebühren für Datenübertragung<br />

• Voll- und Teilkostenrechnung<br />

• Plankosten, Istkosten/ Sollkosten,<br />

Normalkosten, Total Cost of<br />

Ownership (TCO)<br />

Quelle: Kütz (2005): IT-Controlling für die Praxis<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

13


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Praxisbeispiel: Leistungsverrechnung über IT-Services<br />

1.Ebene<br />

(„Orientierung“)<br />

2.Ebene<br />

(„Auswahl“)<br />

3.Ebene<br />

(„Umsetzung“)<br />

Servicenehmer-Perspektive<br />

Servicemodul<br />

Serviceelement<br />

Servicegeber-Perspektive<br />

IT-Service<br />

Serviceelement<br />

Servicemodul<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Serviceelement<br />

Servicemodul<br />

Serviceelement<br />

IT-Service<br />

Servicemodul<br />

Serviceelement<br />

ist zugeordnet<br />

Quelle: Rudolph, S. et al. (2008): Struktur von IT-Servicekatalogen: Ein praxisorientierter gestaltungsvorschlag für die <strong>Dokumentation</strong> des IT-Leistungsangebots. Konferenzband<br />

<strong>zur</strong> Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI), S. 145-146, zitiert in Rudolph (2009): Servicebasierte Planung und Steuerung der IT-Infrastruktur im Mittelstand: Ein<br />

Modellansatz <strong>zur</strong> Struktur der Leistungserbringung in mittelständischen Unternehmen, S. 183<br />

Technische Universität München<br />

Praxisbeispiel: Ausgestaltung der Gliederungsstruktur am<br />

Beispiel Mail<br />

IT-Service<br />

Servicemodul<br />

Serviceelemente<br />

Mailbox/Kalender<br />

(A.1)<br />

Multiuser-Mailbox<br />

(A.2)<br />

• Archivierungsdienst (B.1)<br />

• Backup-Dienst (B.2)<br />

• Unternehmensweites Authentifizierungund<br />

Autorisierungsmanagement (Identity<br />

Management) (B.3)<br />

• Mailserver-Betrieb (B.4)<br />

• Virenscan (B.5)<br />

• SPAM-Filter (B.6)<br />

• Absicherung des Mailservers (B.7)<br />

• Speicherplatz (B.8)<br />

Mail (A)<br />

Öffentliche<br />

Mailordner (A.3)<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Elektronische<br />

Verschlüsselung<br />

und Signatur (A.4)<br />

Mobiler Zugang auf<br />

Mailfunktionalitäten<br />

mittels tragbarer<br />

Endgeräte (A.5)<br />

• Netzwerk (B.9)<br />

• Rechenleistung (B.10)<br />

• Rechenzentrumsleistungen (B.11)<br />

• Betriebsprozesse (B.12)<br />

• Wartungsprozesse (B.13)<br />

• Public-Key-Infrastructure-Dienst (B.14)<br />

• Trust-Center-Dienst (B.15)<br />

• Mobiles Endgerät (Handheld) (B.16)<br />

• Mailpush-Dienst (B.17)<br />

Quelle: Rudolph, S. et al. (2008): Struktur von IT-Servicekatalogen: Ein praxisorientierter gestaltungsvorschlag für die <strong>Dokumentation</strong> des IT-<br />

Leistungsangebots. Konferenzband <strong>zur</strong> Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI), S. 145-146, zitiert in Rudolph (2009): Servicebasierte Planung und<br />

Steuerung der IT-Infrastruktur im Mittelstand: Ein Modellansatz <strong>zur</strong> Struktur der Leistungserbringung in mittelständischen Unternehmen, S. 208<br />

14


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Service-Level-Agreements<br />

„Unter Service-Level-Agreements (SLA) werden<br />

kennzahlenbasierte Vereinbarungen eines Dienstleistungsanbieters<br />

mit seinen Kunden bezüglich der zu gewährleistenden<br />

Servicequalität verstanden (Burr 2003, S.43). Dabei wird der Grad<br />

der Leistungsqualität (Service-Level oder kurz SL) anhand der<br />

Definition der Leistung, der Darstellbarkeit der Leistung als<br />

Kennzahl, der Messmethode, dem Ersteller sowie dem Empfänger<br />

der Leistung, als auch anhand der Erstellungsfrequenz und des<br />

Leistungsniveaus beschrieben (Lewandowski/Mann 2000, S.227).“<br />

In: Krcmar (2010): Informationsmanagement, S.490<br />

Technische Universität München<br />

Agenda<br />

• Konzept<br />

• Methoden und Instrumente<br />

• Beispiele<br />

– Universitätsbibliothek<br />

– Benchmarking<br />

– Krankenhaus IT-Studie<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

• Herausforderungen und Ausblick<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

15


IT-Service Desktopmanagement<br />

Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Beispiel Wertbeitrag einer Investition in eine<br />

Universitätsbibliothek<br />

• ROI einer Investition in eine Universitätsbibliothek liegt<br />

zwischen 15,54:1 und 0,64:1.<br />

• Der ROI elektronischer Medien liegt zwischen 155:1 und 6,4:1.<br />

• Je mehr eine Universität in ihre Bibliothek investiert, desto<br />

höher sind die Mittelzuweisungen, die die Universität erhält.<br />

• Bei Mittelanträgen werden zwischen 7,5 und 41,2 Quellen<br />

zitiert. Wissenschaftler, die mehr lesen und mehr Quellen<br />

zitieren, erhalten durchschnittlich mehr Mittel als andere.<br />

• Mindestens die Hälfte der verwendeten Quellen stammt aus<br />

elektronischen Quellen.<br />

Quelle: Tenopir (2010): University Investment in the Library, Phase II: An International Study of the Library‘s Value to the Grants Process<br />

Technische Universität München<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Anwendung von Kennzahlen in der Praxis: Beispiel DTM<br />

Relative Kennzahlen<br />

• Anzahl Standardclients / Anzahl Clients<br />

• Anzahl SOC / Anzahl Clients<br />

• Anzahl SOC / Anzahl Standard-Clients<br />

• Anzahl SOC Desktop / Anzahl SOC<br />

• Anzahl SOC Thin Client / Anzahl SOC<br />

• Anzahl SOC Laptop / Anzahl SOC<br />

• Kosten HW / Gesamtkosten SOC<br />

• Kosten SW / Gesamtkosten SOC<br />

• Betreuungskosten / Gesamtkosten SOC<br />

• Gesamtkosten SOC / SOC<br />

• Gesamtkosten SOC/ Anzahl Nutzer SOC<br />

• SW-Lizenzkosten / Anzahl SOC<br />

• HW-Kosten / Anzahl SOC<br />

• Betreuungskosten / Anzahl SOC<br />

• Nutzer Standardclient / alle IT-Nutzer<br />

• Nutzer SOC / Nutzer Standard-Client<br />

Abfrage Lizenzmodell<br />

Abfrage Service Levels im DTM<br />

Abfrage Standardisierungsniveau HW<br />

Abfrage Lebenszyklusmodell HW/ SW<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Absolute Kennzahlen<br />

• Anzahl Standard-Office-Clients (SOC)<br />

Anzahl Desktopclients<br />

Anzahl Laptopclients<br />

Anzahl Thin-Clients<br />

• Anzahl Clients gesamt<br />

• Anzahl Standard-Clients<br />

• Gesamtkosten SOC<br />

HW-Kosten für SOC<br />

SW-Kosten für SOC<br />

Betreuungskosten für SOC<br />

• Nutzungsdauer für HW der SOC<br />

• Nutzungsdauer für SW der SOC<br />

•Anzahl Nutzer SOC<br />

• Anzahl Nutzer Standard-Clients<br />

• Anzahl IT-Nutzer gesamt<br />

16


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Anwendung von Kennzahlen in der Praxis<br />

Standardisierungsgrad<br />

• Anzahl Standardclients / Anzahl<br />

Clients<br />

• Anzahl Standard-Office-Clients (SOC)/<br />

Anzahl Standard-Clients<br />

• Anzahl SOC/ Anzahl Clients<br />

• Anzahl Standard-Office-Clients (SOC)<br />

• Anzahl Clients gesamt<br />

• Anzahl Standard-Clients<br />

Standardisierungsgrad nach<br />

Baugruppen<br />

• Anzahl SOC Desktop / Anzahl SOC<br />

• Anzahl SOC Thin Client / Anzahl SOC<br />

• Anzahl SOC Laptop / Anzahl SOC<br />

• Anzahl Desktopclients<br />

• Anzahl Laptopclients<br />

• Anzahl Thin-Clients<br />

Technische Universität München<br />

IT im Krankenhaus<br />

Relative Kostenanteile gesamt<br />

• Kosten HW / Gesamtkosten SOC<br />

• Kosten SW / Gesamtkosten SOC<br />

• Betreuungskosten / Gesamtkosten<br />

SOC<br />

Relative Kosten pro SOC<br />

• SW-Lizenzkosten / Anzahl SOC<br />

• HW-Kosten / Anzahl SOC<br />

• Betreuungskosten / Anzahl SOC<br />

Absolute Kostenanteile<br />

• Gesamtkosten SOC<br />

• HW-Kosten für SOC<br />

• SW-Kosten für SOC<br />

• Betreuungskosten für SOC<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Methode: Quantitative Online-Umfrage<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Absolute Nutzerzahlen<br />

• Anzahl Nutzer SOC<br />

• Anzahl Nutzer Standard-Clients<br />

• Anzahl IT-Nutzer gesamt<br />

Relative Nutzerzahlen<br />

• Nutzer Standard-Client / alle IT-<br />

Nutzer<br />

• Nutzer SOC/ Nutzer Standard-<br />

Client<br />

• Gesamtkosten SOC/ Nutzer SOC<br />

Zusatzabfragen<br />

• Lizenzmodell/e<br />

• Service-Levels im DTM<br />

• Std-Niveau HW SOC<br />

• Lebenszyklusmodell HW/SW SOC<br />

Grundlage: Literaturrecherche + Interviews mit Experten von Nutzerund<br />

Anbieterseite<br />

Zugang: Auf Einladung, mit persönlichem Zugangscode<br />

Adressaten: Kaufmännische, medizinische und IT-Leiter aller<br />

deutschen Krankenhäuser<br />

Verschickte Einladungen: 7.904 in ca. 2.500 Kliniken<br />

Zeitraum: <strong>6.</strong> April 2008 – 30. Juni 2008<br />

Gültige Teilnehmer: 167 medizinische Leiter<br />

107 kaufmännische Leiter<br />

206 IT-Leiter<br />

= 480 Teilnehmer<br />

Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2009):<br />

Wahrgenommener Wert von IT in Krankenhäusern – eine empirische Studie. In: Proceedings of Wirtschaftsinformatik 2009, Wien 2009<br />

17


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

IT Budget - Vergleich nach Größe<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

36,55% 35,12% 33,88%<br />

18,08% 21,82% 22,09%<br />

45,37% 43,07% 44,03%<br />

=800 Betten<br />

Betrieb der aktuellen IT-Systeme<br />

Planung und Entwicklung von (innovativen) Projekten<br />

IT-Organisation (Personal, …)<br />

Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2010):<br />

Wahrgenommener Wert von Informationstechnologie in deutschen Krankenhäusern – eine empirische Studie unter<br />

kaumännischen, medizinischen und IT-Leitern. Books on Demand. Norderstedt 2010.<br />

Technische Universität München<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Allgemeine Einschätzung der IT in Ihrem Krankenhaus -<br />

Vergleich nach Zielgruppe<br />

Bitte nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen über die IT in Ihrem Krankenhaus:<br />

Ohne den Einsatz von IT-Systemen könnte unser<br />

Krankenhaus nicht mehr überleben. 1,2<br />

IT sollte ausschließlich aus der Kostenperspektive<br />

betrachtet werden. 1,2<br />

Wir benötigen IT, um neue und profitable Geschäfts-<br />

1, 2, 3<br />

modelle für unser Krankenhaus realisieren zu können.<br />

IT liefert einen Wertbeitrag für unser Krankenhaus. 1, 2, 3<br />

stimme<br />

überhaupt<br />

nicht zu<br />

1<br />

stimme<br />

nicht zu<br />

2<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

teils, teils<br />

3<br />

stimme<br />

zu<br />

4<br />

stimme gesamt:<br />

voll und Mittel-<br />

ganz zu wert<br />

5 Std.Abw.<br />

Vergleich nach Zielgruppe: IT-Leiter (n=204) Med. Leiter (n=166) Kfm. Leiter (n=107)<br />

1 Unterschied zwischen med. Leiter und kfm. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

2 Unterschied zwischen IT-Leiter und med. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

3 Unterschied zwischen IT Leiter und kfm. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

Medizinische Leiter stimmen den Aussagen durchweg am wenigsten zu,<br />

IT-Leiter am stärksten und bewerten durchweg signifikant anders.<br />

4,70<br />

0,594<br />

2,22<br />

0,826<br />

3,67<br />

0,976<br />

4,10<br />

0,817<br />

Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2009):<br />

Wahrgenommener Wert von IT in Krankenhäusern – eine empirische Studie.<br />

In: Proceedings of Wirtschaftsinformatik 2009, Wien 2009<br />

18


Technische Universität München<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Hürden beim Einsatz der IT-Systeme - Vergleich nach Zielgruppe<br />

Wo liegen aus Ihrer Sicht Hürden, die den Einsatz Ihrer IT-Systeme behindern und damit<br />

den Wertbeitrag der IT schmälern?<br />

Unterschiedliche Systeme können nicht miteinander<br />

kommunizieren und damit keine Daten austauschen 1,2,3<br />

Systemverfügbarkeit ist nicht durchgängig gewährleistet 1,2,3<br />

Eine Vernetzung nach außen (z.B.Anbindung von<br />

einweisenden Ärzten) ist nicht möglich 1,2,3<br />

Es werden zu wenig IT-Investitionen getätigt 1,2,3<br />

Veränderungen derArbeitsabläufe können mit den IT-<br />

Systemen nicht unmittelbar unterstützt werden 1,2<br />

Die Antwort- und Reaktionszeiten sind lang 1,2<br />

Die Anwendungen sind nicht benutzerfreundlich 1,2<br />

Es gibt keinen qualifizierten Anwendersupport/Helpdesk 1,2,3<br />

Es gibt keine Schulungen <strong>zur</strong> Softwareverwendung 1,2<br />

trifft überh.<br />

nicht zu<br />

1<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

2<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

teils, teils<br />

3<br />

trifft zu<br />

4<br />

trifft voll<br />

und ganz zu 5<br />

gesamt:<br />

Mittelwert<br />

Std.Abw.<br />

Vergleich nach Zielgruppe: IT-Leiter (n=204) med. Leiter (n=166) kfm. Leiter (n=106)<br />

1 Unterschied zwischen med. Leiter und kfm. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

2 Unterschied zwischen IT-Leiter und med. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

3 Unterschied zwischen IT Leiter und kfm. Leiter auf dem Niveau α=5% signifikant<br />

Medizinische Leiter bewerten die Hürden durchweg am höchsten, IT-Leiter häufig am geringsten.<br />

Größte Hürden der Anwender: fehlende Kommunikation zwischen Systemen und<br />

Vernetzungsmöglichkeit, Systemverfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.<br />

Technische Universität München<br />

Agenda<br />

• Konzept<br />

• Methoden und Instrumente<br />

• Beispiele<br />

• Herausforderungen und Ausblick<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

3,57<br />

1,082<br />

2,95<br />

1,117<br />

3,22<br />

1,042<br />

3,33<br />

1,092<br />

3,14<br />

0,956<br />

2,89<br />

1,063<br />

3,22<br />

0,928<br />

2,75<br />

0,992<br />

2,53<br />

0,863<br />

Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2009):<br />

Wahrgenommener Wert von IT in Krankenhäusern – eine empirische Studie.<br />

In: Proceedings of Wirtschaftsinformatik 2009, Wien 2009<br />

19


Technische Universität München<br />

Herausforderung<br />

• Messfaktoren<br />

• Zuordenbarkeit<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

• IT-Controlling als Unterstützung der Zuordnung<br />

• Wert der IT als Kuppelleistung<br />

Nicht die Berechnung des Wertes muss das Ziel<br />

sein, sondern die Erreichung von Wertschätzung.<br />

Technische Universität München<br />

Literatur<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

• Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2009): Wahrgenommener Wert von IT in<br />

Krankenhäusern – eine empirische Studie. In: Proceedings of Wirtschaftsinformatik 2009, Wien<br />

2009<br />

• Fähling, J.; Köbler, F.; Leimeister, J. M.; Krcmar, H. (2010): Wahrgenommener Wert von<br />

Informationstechnologie in deutschen Krankenhäusern – eine empirische Studie unter<br />

kaumännischen, medizinischen und IT-Leitern. Books on Demand. Norderstedt 2010.<br />

• Haufs, P. (1989): DV-Controlling: Konzeption eines operativen Instrumentariums aus Budgets-<br />

Verrechnungspreisen – Kennzahlen, Physica, Heidelberg 1989.<br />

• Irani, Z. (1998): Investment Justifiacation of Information Systems. PhD, Brunel University, UK.<br />

• Irani, Z.; Love, P. (2002): Developing a Frame of Reference for ex-ante IT/IS Investment<br />

Evaluation. European Journal of Information Systems, 11 (1), 74-82.<br />

• Krcmar, H. (2010): Informationsmanagement. (5 Aufl.), Springer, Berlin u.a. 2010.<br />

• Krcmar, H.; Buresch, A.; Reb, M. (2000): IV-Controlling auf dem Prüfstand. Konzept -<br />

Benchmarking - Erfahrungsberichte., Gabler, Wiesbaden 2000.<br />

• Kütz, M. (2005): IT-Controlling für die Praxis. Konzeptionen und Methoden, dpunkt.verlag,<br />

Heidelberg 2005.<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

20


Technische Universität München<br />

Literatur<br />

Andreas R. Schwertsik – IT-Controlling: Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

• Kütz, M. (2006): IT-Steuerung mit Kennzahlensystemen, dpunkt.verlag, Heidelberg 200<strong>6.</strong><br />

• Kütz, M. (2009): Kennzahlen in der IT - Werkzeuge für Controlling und Management. (3 Aufl.),<br />

dpunkt.verlag, Heidelberg 2009.<br />

• Rudolph, S. (2009): Servicebasierte Planung und Steuerung der IT-Infrastruktur im Mittelstand:<br />

Ein Modellansatz <strong>zur</strong> Struktur der Leistungserbringung in mittelständischen Unternehmen.<br />

Gabler, Wiesbaden 2009.<br />

• Rudolph, S.; Böhmann, T.; Krcmar, H. (2008): Struktur von IT-Servicekatalogen: Ein<br />

praxisorientierter Gestaltungsvorschlag für die <strong>Dokumentation</strong> des IT-Leistungsangebots.<br />

Konferenzband <strong>zur</strong> Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI). Hrsg.: Bichler, M.; Hess, T.;<br />

Krcmar, H.; Lechner, U.; Matthes, F.; Picot, A.; Speitkamp, B.; Wolf, P.; GITO, Berlin, S. 145-<br />

14<strong>6.</strong><br />

• Tenopir, C. (2010): University Investment in the Library, Phase II: An International Study of the<br />

Library‘s Value to the Grants Process, Elsevier, San Diego 2010.<br />

• Thaller, G.E. (1994): Softwaremetriken einsetzen, bewerten, messen, Heise, Hannover 1994.<br />

• Wigand, R.; Picot, A.; Reichwald, R. (1998): Information, Organization and Management:<br />

Expanding Corporate Boundaries. Chichester.<br />

• www.google.de/trends, zugegriffen am 23.02.2011<br />

Technische Universität München<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

IT-Controlling<br />

Konzepte, Methoden, Beispiele<br />

Technische Universität München<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik<br />

Andreas R. Schwertsik<br />

<strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

10. März 2011<br />

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21


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Frank Sutor:<br />

Prozesse im IT-Service - standardisieren, gestalten, leben<br />

Prozesse im IT-Service - standardisieren, gestalten,<br />

leben<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

Themen<br />

Stiftung kreuznacher diakonie<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

<strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong>, 10.-11.03.2011<br />

Dipl.-Inf. (TU) Frank Sutor, Geschäftsführer ZIT kd<br />

Zentrum für Informationstechnologie kreuznacher diakonie<br />

Stellenwert der IT in einer Sozialen Unternehmung<br />

IT- Governance<br />

Theorie<br />

Praxis: Ausgewählte IT Service Prozesse<br />

Fazit<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

22


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Stiftung kreuznacher diakonie · nicht aufhören anzufangen<br />

gegründet 1889<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

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Z I T kreuznacher diakonie<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

23


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

über 8000 Menschen nehmen täglich Dienstleistungen der<br />

Stiftung kreuznacher diakonie in Anspruch.<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

Mehr als 5000 Menschen haben einen<br />

Arbeitsplatz bei der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />

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Z I T kreuznacher diakonie<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

24


www.kreuznacherdiakonie.de<br />

Wer ist ZIT kd?<br />

Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Das Zentrum für Informationstechnologie (ZIT) ist<br />

ein wirtschaftlich selbständiges, formal rechtlich<br />

unselbständiges internes<br />

Dienstleistungszentrum der kreuznacher<br />

diakonie.<br />

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Z I T kreuznacher diakonie<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

25


www.kreuzna cherdiakonie.de<br />

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Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Eckdaten ZIT kd im Wirtschaftsjahr 2011<br />

IV- Volumen: 903 TEUR<br />

Planumsatz: 4.003 TEUR<br />

Personal: 31,04 Vollkräfte, 34 Mitarbeitende<br />

1457 vernetzte Endgeräte + 1105 Drucker<br />

2254 EDV- Anwender<br />

1061 SAP- Benutzer<br />

2 Rechenzentren mit ca. 70 Servern in Bad Kreuznach<br />

ca.15 km Lichtwellenleiter, 60 km Kupferkabel<br />

ca. 10 TB hochverfügbarer Speicherplatz im SAN<br />

Was macht ZIT kd?<br />

Zitat aus der Geschäftsordnung des ZIT:<br />

„§2 Zweck<br />

Zweck des Dienstleistungszentrums ist, den Vorstand bei der Führung<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie und die operativen Tätigkeiten in<br />

den Geschäftsbereichen auf qualitativ hochwertigem Niveau zu<br />

unterstützen.<br />

Dafür unterhält das Dienstleistungszentrum eine funktionale, sichere<br />

und wirtschaftliche Informationstechnologie, die die Verfolgung der<br />

Ziele und die strategische Ausrichtung der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie gewährleistet....<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

ie<br />

n<br />

o<br />

k<br />

ia<br />

d<br />

r<br />

e<br />

h<br />

c<br />

a<br />

z<br />

n<br />

u<br />

re<br />

k<br />

T<br />

I<br />

Z<br />

26


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Was macht ZIT kd?<br />

...<br />

Die Zweckerfüllung richtet sich nach den gesetzlichen Vorgaben sowie<br />

den inhaltlichen, betriebswirtschaftlichen und diakonischen<br />

Vorgaben des Vorstandes.<br />

Dabei gilt insbesondere die vom Vorstand beschlossene IT- Strategie.<br />

Die durch die Satzung vorgegebene rechtliche, wirtschaftliche und<br />

organisatorische Einheit der Stiftung kreuznacher diakonie hat<br />

Vorrang vor der dezentralen Organisationsstruktur.“<br />

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IT- Strategie<br />

Insgesamt 20 Grundsätze zu den Themen<br />

� Applikationen<br />

� Infrastruktur<br />

� Innovation<br />

� Sourcing<br />

� Qualifizierung von EDV- Anwendenden<br />

Die IT- Strategie der Stiftung kreuznacher diakonie regelt sowohl<br />

Fakten als auch Vorgehensweisen und ist im Einzelfall<br />

ergebnisoffen.<br />

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27


IT- Governance<br />

Aus Wikipedia:<br />

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Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

„…IT-Governance zielt darauf ab, dass Erwartungen an die IT bekannt<br />

Ziele:<br />

sind und dass die IT in der Lage ist, diese Erwartungen auch zu<br />

erfüllen….<br />

IT-Governance spielt sich nämlich nicht in der IT-Organisation ab,<br />

sondern außerhalb ….“<br />

IT- Governance<br />

• Strategische Ausrichtung mit Fokus für Unternehmenslösungen<br />

• Nutzengenerierung mit Fokus auf die Optimierung der Ausgaben<br />

und Bewertung des Nutzens der IT<br />

• Risikomanagement, das sich auf den Schutz des IT Assets bezieht,<br />

unter Berücksichtigung von Disaster Recovery (Wiederanlauf nach<br />

Katastrophen) und Fortführung Unternehmensprozesse im Krisenfall<br />

• Management von Ressourcen, Optimierung von Wissen und<br />

Infrastruktur<br />

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28


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Stellenwert der IT in einer Sozialen Unternehmung<br />

� Steuerungs- oder Management-Prozesse: Geschäftsprozesse,<br />

die <strong>zur</strong> Steuerung der Kerngeschäftsprozesse notwendig sind<br />

(Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Risikomanagement …)<br />

� Kernprozesse: Geschäftsprozesse, die direkt <strong>zur</strong> Erfüllung des<br />

Kundennutzens beitragen und die Wertschöpfung im Sinne des<br />

Geschäftszweckes erzielen<br />

� Unterstützungsprozesse: Geschäftsprozesse, die die<br />

Durchführung der Kerngeschäftsprozesse erst ermöglichen<br />

(Buchhaltung, Personalwesen …)<br />

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Theorie: Normen und Standards im IT-Service<br />

Management<br />

Zum Beispiel<br />

� ITIL (IT Infrastructure Library)<br />

� COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology)<br />

„Best Practices“ als internationaler De-facto-Standard des IT- Service-<br />

Managements<br />

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29


Theorie…<br />

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Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Alle Theorie ist grau, doch sie hilft <strong>zur</strong> Orientierung:<br />

Es kommt darauf an, was man daraus macht!<br />

Praxis: Organisatorisch<br />

Einführung eines strukturierten Qualitätsmanagements in der IT:<br />

Kontinuierlicher Abgleich (Soll / Ist) und damit Optimierung von…<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Abwicklung des Tagesgeschäfts<br />

Umgang mit Innovationen<br />

Umgang mit Projekten<br />

…<br />

Die Optimierung eines Sachverhalts setzt eine Messung desselben<br />

voraus (qualitativ / quantitativ).<br />

Weitere Voraussetzung: Der Prozessverantwortliche ist wohldefiniert.<br />

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30


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Praxis: Organisatorisch<br />

Strategische Zielplanung <strong>zur</strong> langfristigen Ausrichtung der IT an die<br />

Gesamtziele der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />

Betrachtung von Stärken und Schwächen (Interne Analyse) sowie<br />

Chancen und Risiken (Externe Analyse) für das<br />

Dienstleistungszentrum.<br />

Wahrung einer Vergleichbarkeit des internen Dienstleisters mit<br />

externen Leistungsanbietern.<br />

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Praxis: Prozessdefinition als Grundlage der<br />

Standardisierung<br />

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31


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Praxis: Customer Service Meldewesen (SAP-CS)<br />

� Meldungen erreichen<br />

das ZIT<br />

� definierter Workflow;<br />

keine Meldung geht<br />

verloren<br />

� Auswertbarkeit<br />

Für „Equipment“ zuständiges Team<br />

sowie Weitergabe an<br />

verantwortlichen Mitarbeiter<br />

Kopplung an SAP Personalwesen<br />

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<strong>Dokumentation</strong> der Aktivitäten<br />

Praxis: Customer Service Meldewesen (SAP-CS)<br />

� Arbeitsvorrat; ToDo-Liste<br />

Priorität<br />

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Statusverwaltung<br />

Meldender<br />

Klassifikation<br />

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32


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Praxis: Zulassungsantragswesen<br />

� Beantragung<br />

� Workflow<br />

� ..Genehmigung<br />

� ..Umsetzung<br />

� ..Abschluss<br />

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Beispiel: Zulassungsantragswesen<br />

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33


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Praxis: 3-stufige SAP-System-Landschaft<br />

SAP-Transportwesen<br />

Einrichtung von Standardfunktionen<br />

Eigenentwicklungen<br />

Parametrierung<br />

Updates<br />

…..<br />

Entwicklungssystem<br />

(KSE)<br />

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Tests durch ZIT und Anwendende<br />

Testsystem<br />

(KST)<br />

Transportfreigabe durch Mitarbeiter<br />

Automatischer Transport (alle 5 min)<br />

Regelmäßige Systemkopie<br />

QA-Freigabe durch Mitarbeiter<br />

Automatischer Transport (täglich)<br />

Praxis: Kommunikationsserver – Standard für<br />

Schnittstellen<br />

Produktivsystem<br />

(KSP)<br />

� Konfiguration von Schnittstellen („Technik“; Format;<br />

„Übersetzung von Inhalten“ etc.)<br />

� Monitoring von Schnittstellen<br />

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34


Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Praxis: Bestellanforderungswesen (SAP-MM)<br />

� ZIT Mitarbeitende fordern elektronisch an<br />

� 2-stufiges Freigabeverfahren<br />

� Umsetzung der Anforderung dann durch Einkauf (Drag<br />

and Drop)<br />

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Praxis: Bestellanforderungswesen (SAP-MM)<br />

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Einkauf: Drag and Drop in Einkaufskorb und<br />

Weiterbearbeitung<br />

Z I T kreuznacher diakonie<br />

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35


Fazit<br />

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Frank Sutor – Prozesse im IT-Service – standardisieren, gestalten, leben<br />

Zur Nutzung der Hebelwirkung durch Skaleneffekten nutzt<br />

die IT vorrangig das Mittel der (Prozess-)<br />

Standardisierung.<br />

Um unterschiedliche Sichtweisen zwischen anfordernden<br />

Stellen und IT anzugleichen bedarf es der ausführlichen<br />

Kommunikation der verschiedenen Akteure.<br />

Mit der Ausgestaltung der IT- Landschaft wird konkreter<br />

Nutzen in den Kernbereichen von sozialen<br />

Unternehmungen gehoben.<br />

IT leistet damit einen erheblichen Wertschöpfungsbeitrag<br />

in sozialen Unternehmungen.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

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36


Johannes Woithon:<br />

Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

<strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong> 10.-11.03.2011<br />

Johannes Woithon<br />

Menschlichkeit. Wirtschaftlichkeit. Zukunft.<br />

Begrüßung<br />

Stand und Schmerzpunkte QM heute<br />

Mögliche Ansatzpunkte für Verbesserungen<br />

Zusammenfassung und Fazit<br />

37


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Ein paar Thesen zum Thema<br />

• Qualitätsmanagement muss in den Kopf, nicht in den PC<br />

• Qualitätsmanagement ist kein „Tool-Thema“,<br />

sondern ein Führungs- und Kulturthema<br />

und trotzdem sehnen sich viele nach ...<br />

• einer „Wiederbelebung“ oder einer<br />

„Weiterentwicklung“<br />

• konzeptionellen, methodischen und<br />

technischen neuen Impulsen<br />

• mehr Verständnis, Engagement,<br />

praktischem Nutzen und Begeisterung<br />

38


Kennen Sie das?<br />

Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

• „Klar haben wir QM – steht da im Regal und dafür haben wir auch<br />

noch unseren QMB.“<br />

• QM spielt im Alltag der Mitarbeiter eine (zu) geringe Rolle<br />

• QM-administrativer Zeitaufwand ist so hoch, dass zu wenig Zeit für<br />

die eigentliche Arbeit an der Qualität(sentwicklung) bleibt<br />

• QM kostet Zeit und Geld, macht wenig Spaß (weder QMB, noch<br />

Führung, noch Mitarbeiter)<br />

Das magische Dreieck<br />

– ist das so?<br />

• QM ist zusätzliche Arbeit, die wenig bringt<br />

– ein unproduktiver Zeitfresser<br />

• QM ist abstrakt, in der Praxis ist alles ganz<br />

anders<br />

• QM praktisch gelebt: Wenn ich nicht mehr<br />

weiter weiß, frage ich meine Kollegen<br />

Zeit Kosten<br />

Qualität<br />

(Inhalt und Umfang)<br />

QM muss effizient und wirkungsvoll sein<br />

39


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Oft sind folgende Fragen<br />

gar nicht / zu wenig / nicht zufriedenstellend<br />

beantwortet:<br />

Bringt es was?<br />

Was soll/könnte<br />

es bringen?<br />

Warum<br />

eigentlich QM?<br />

Was bringt<br />

es mir? Was<br />

bringt es meiner<br />

Organisation?<br />

Müssen wir?<br />

Warum sollten<br />

wir?<br />

40


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Grundsätzliche Anforderungen<br />

Geringer technischer<br />

Administrationsaufwand<br />

QM-Prozesse müssen<br />

optimal unterstützt<br />

werden:<br />

„Effizientes QM“<br />

Muss „Spaß machen“<br />

Installation, Betrieb/Wartung<br />

Dokumentenlenkung, Aktualisierung von<br />

Informationen, Vorbereitung und Durchführung<br />

von Audits, Maßnahmenmanagement,<br />

Beschwerdemanagement…<br />

Keine Einstiegsbarrieren, leichte, intuitive<br />

Bedienung – sorgen für Akzeptanz,<br />

Nutzung und Beteiligung<br />

EDV muss Nutzen für Mitarbeiter und für QMB bieten<br />

Tool-Bestandsaufnahme<br />

Inwieweit wird das QM bei Ihnen durch die EDV unterstützt?<br />

Mit welchen Tools bzw.<br />

welcher Software wird im<br />

QM jetzt bei Ihnen<br />

gearbeitet?<br />

Was ist<br />

gut dabei?<br />

Auf QMB / Administrationsebene?<br />

(Informationserstellung, Verteilung)<br />

Auf Mitarbeiterebene? (Informationsabruf)<br />

Welche Probleme<br />

erleben Sie dabei?<br />

Was sollte<br />

anders / besser<br />

sein?<br />

41


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Tool-Bestandsaufnahme<br />

• Textverarbeitung/Office-Pakete (insbesondere Word, Visio)<br />

• Spezielle Visualisierungs-/Modellierungssoftware (ViFlow, Aris)<br />

• QM im operativen System<br />

• PDF-Erstellung<br />

• Ablage<br />

• In Verzeichnisstruktur und auf Fileserver<br />

• In Intranet/CMS (Content Management System)<br />

• In Portallösung (u.a. Sharepoint, Intrexx)<br />

• Alternativ bzw. zusätzlich Wiki, Blog/Foren<br />

• Spezielle QM-Software (orgavision, roXtra, ConSense…)<br />

Mögliche Strategien und<br />

hilfreiche Funktionalitäten<br />

• Welche Strategien sehen Sie für mehr Effizienz / Nutzen,<br />

Akzeptanz und Nachhaltigkeit?<br />

• Welche Software-Funktionalitäten würden dies ermöglichen<br />

bzw. unterstützen?<br />

Effizienz, Nutzen<br />

Akzeptanz<br />

Nachhaltigkeit<br />

QMB Mitarbeiter<br />

42


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Mögliche Szenarien und<br />

Fallbeispiele<br />

• Einstellung / Einarbeitung neuer Mitarbeiter<br />

• Rollen- / Funktionswechsel<br />

• Erstellung neues Dokument / Organigramm / Workflow<br />

• Überarbeitung bestehende <strong>Dokumentation</strong><br />

• Information finden<br />

• Vorbereitung und Durchführung Audit<br />

• …<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

• Usability – Handhabung<br />

• Übersichtliche Oberfläche<br />

• Intuitive Bedienung bzw. „Kurzeinweisung“ muss für „normalen“<br />

Mitarbeiter ausreichen<br />

• Ein Programm – viele Programme? (Abbildung von Texten,<br />

Organigrammen, Rollen, Abläufen, Vorlage-Dateien)<br />

• Übersichtliche, einfache Rechteverwaltung (in der Fachabteilung)<br />

• Schnelle Orientierung: Aufgabenbereich, Status Freigaben und<br />

Kenntnisnahmen, Dokumentenprüfung, überfällige Aufgaben,<br />

was hat sich in der letzten Zeit inhaltlich getan …<br />

• Dokumentenlenkung / Freigabe- und Kenntnisnahmeprozess<br />

• Versionierung und Versionsvergleich<br />

• <strong>Dokumentation</strong> der Informationsverteilung und Kenntnisnahmen<br />

43


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

Suchen – und<br />

Finden<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

Suchen – und<br />

Finden<br />

44


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

Suchen – und<br />

Finden<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

Suchen – und<br />

Finden<br />

45


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

• Nutzbar jederzeit von überall<br />

• Surfen kann heute schon fast jeder – Generation Internet<br />

• Von Daheim und aus dem Urlaub<br />

• Von beliebigen Endgeräten aus<br />

(PC, Notebook, Smartphone, iPad …)<br />

• Einbindung von Ehrenamt, Lieferanten und externen Partnern<br />

• Beteiligungsmöglichkeiten schaffen<br />

• Kommentarfunktionen / Diskussionen<br />

• Vielfältige, interessante und aktuelle Informationen<br />

• Unternehmensnachrichten, Dienstpläne, Protokolle,<br />

Speisepläne, …<br />

• Neugierig machen – spielerisch!<br />

• z.B. Fehler verstecken, Wettbewerbe initiieren<br />

Hilfreiche Unterstützung /<br />

Funktionalitäten<br />

46


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

QM als Ansatz für das<br />

Wissensmanagement?<br />

47


Fazit I<br />

Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Zusammenfassung & Ausblick<br />

Fragen, Anmerkungen, Diskussion<br />

• EDV kann / muss <strong>zur</strong> Zeitersparnis führen – für QMB und<br />

Mitarbeiter<br />

• z.B. Versionsverwaltung, Dokumentenlenkung, Publizierung<br />

und Verteilung von Informationen und Kontrolle der<br />

Informationsverteilung<br />

• Damit sollte mehr Zeit für die „eigentliche“ QM-Arbeit entstehen.<br />

• EDV im Bereich QM führt zu mehr Transparenz und Interaktion<br />

• Wie schnell und häufig werden neue Informationen bereit<br />

gestellt und vom Mitarbeiter <strong>zur</strong> Kenntnis genommen?<br />

• Wie viele Verbesserungsvorschläge gab es?<br />

• Wie viele Beschwerden gab es?<br />

• Wie viele Maßnahmen wurden abgeleitet und umgesetzt?<br />

• Welche Ergebnisse erzielten die Audits?<br />

� QM-Ergebnisse und Wertbeitrag werden messbar(er)<br />

48


Fazit II<br />

Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

• Die EDV ist auch beim QM nur so gut wie die Mitarbeiter und die<br />

Organisation – vieles bleibt eine Frage der Führung, inneren<br />

Haltung, Ressourcen und Disziplin<br />

• Kultur muss passen<br />

• Interesse und Nutzen muss vorhanden sein bzw. geweckt<br />

werden<br />

• Einführungsprojekte müssen gut gestaltet werden<br />

• Die EDV kann das QM wirkungsvoll unterstützen<br />

• Effizienzgewinn bei administrativen QM-Tätigkeiten<br />

• Unterstützung bei Qualitätsentwicklung (KVP, Audit- und<br />

Maßnahmenmanagement, Beschwerdemanagement…)<br />

• Geeignete Technik erhöht Akzeptanz und Nutzenwahrnehmung<br />

der Mitarbeiter (Beteiligungsmöglichkeiten Verbesserungsvorschläge<br />

& Beschwerden, Schaffen von Verbindlichkeit und<br />

Transparenz, effizientes Suchen und Finden…)<br />

� QM wird mit EDV effizienter – besser wird es durch Menschen<br />

VIELEN DANK!<br />

49


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Ergebnisse Workshop 1<br />

Ergebnisse Workshop 2<br />

50


Johannes Woithon: Wie kommt das Qualitätsmanagement in den PC?<br />

Wir konzentrieren unsere Arbeit auf Organisationen der Sozialwirtschaft<br />

Typische Themen unserer Kunden sind:<br />

� Existenzsicherung<br />

� Strategische Entwicklung & Neuausrichtung<br />

� Organisation, Führung & Steuerung<br />

� Projektentwicklung & Projektmanagement<br />

� Optimierung von Strukturen, Abläufen und Ergebnissen<br />

Drei Dinge sind uns dabei besonders wichtig:<br />

1. Wirkliche Ergebnisse<br />

Wurden alle Ziele spürbar, messbar und dokumentierbar erreicht?<br />

2. Nachhaltigkeit<br />

Welche Beratungsergebnisse haben nach Projektabschluss Bestand,<br />

welche Veränderungen sind spürbar?<br />

3. Werte und Wirtschaftlichkeit<br />

Wo sind Werte der Maßstab und wo die Wirtschaftlichkeit?<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Johannes Woithon<br />

• Consolutions GmbH & Co. KG<br />

Franz-Brombach-Straße 11 - 13<br />

85435 Erding<br />

• Fon +49 8122 89203950<br />

Fax +49 8122 89203959<br />

• woithon@consolutions.de<br />

• www.consolutions.de<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

51


Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Helmut Kreidenweis:<br />

Wenn das Lastenheft lästig wird – Welche Wege <strong>zur</strong> Software-Auswahl sind sinnvoll?<br />

Folie Nr. 2<br />

Prof. Helmut Kreidenweis<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Welche Wege <strong>zur</strong> Software-Auswahl<br />

sind sinnvoll?<br />

Referent<br />

� Helmut Kreidenweis<br />

� Professor für <strong>Sozialinformatik</strong><br />

• Katholische Universität Eichstätt-<br />

Ingolstadt<br />

• Leiter der Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong><br />

• Leiter des Masterstudiengangs<br />

<strong>Sozialinformatik</strong><br />

� Inhaber von KI Consult, Augsburg<br />

• IT-Beratung für soziale Organisationen<br />

� Mitbegründer und Mitglied im<br />

Organisationsteam der ConSozial<br />

• Seit 1999 Partner des Bayerischen<br />

Sozialministeriums<br />

� Vorstandsmitglied FINSOZ e.V.<br />

• Fachverband Informationstechnologien in<br />

Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung<br />

52


Folie Nr. 3<br />

Folie Nr. 4<br />

Wie es der<br />

Anwender erklärt<br />

Bildquelle: unbekannte Internet-Quelle<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

(Ashleigh Brilliant)<br />

Aber - wo bitte ist das Problem?<br />

Stellen wir uns ein Stück Software vor …<br />

Wie es der<br />

Anbieter versteht<br />

Wie es der Vertriebler<br />

verkauft<br />

Wie das Programmtatsächlich<br />

aussieht<br />

Was der Anwender<br />

am Ende<br />

erhält<br />

Was der Anwender<br />

eigentlich<br />

gebraucht hätte<br />

53


Folie Nr. 5<br />

Folie Nr. 6<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Warum also dieser Workshop?<br />

� Viele Projekte der IT-Auswahl mit Lastenheft-<br />

Erstellung begleitet<br />

� Sehr unterschiedliche Erfahrungen mit ….<br />

� Projektmanagement<br />

� Projektstruktur und -drehbuch<br />

� Anforderungs-Formulierung<br />

� Anbieter-Antwortverhalten<br />

� Entscheidungsrationalität<br />

� Bislang keinen Königsweg entdeckt<br />

Agenda und Ziele<br />

� Was sagt die Theorie?<br />

� Wie zeigt sich die Praxis?<br />

� Gemeinsame Annäherung an ein<br />

„generisches Ideal-Modell“<br />

54


Folie Nr. 7<br />

Folie Nr. 8<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Ein Thema nicht nur im Sozialen…<br />

„Dem "Chaos Report" der Standish Group zufolge haben im Jahr<br />

2009 46% der IT-Vorhaben zumindest teilweise nicht die Wünsche<br />

und Anforderungen der Auftraggeber erfüllt. Das dürfte zum großen<br />

Teil am mangelhaften Requirements Engineering gelegen haben .<br />

(…)<br />

Besserung ist offenbar nicht in Sicht. Das belegt die brandaktuelle<br />

Umfrage des Instituts für Informations- und Prozessmanagement an<br />

der FHS [St. Gallen]. Ihr zufolge ist nur ein Viertel der insgesamt 80<br />

befragten Unternehmen mit seinem Requirements Engineering<br />

zufrieden. Aber nur ein Drittel packt das Übel an der Wurzel.“<br />

Ergebnisse einer Studie der FHS St.Gallen (7/2008), zit. nach<br />

http://www.computerwoche.de/management/it-strategie/1868028/<br />

Und wie halten Sie´s?<br />

Anforderung exakt<br />

spezifiziert<br />

Kaufentscheidung<br />

an anderen<br />

Kriterien orientiert<br />

Kaufentscheidung<br />

streng an<br />

Anforderungen<br />

orientiert<br />

Keine Anforderung<br />

spezifiziert<br />

55


Folie Nr. 9<br />

Folie Nr. 10<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Und wie halten Sie´s?<br />

<strong>Dokumentation</strong> der Teilnehmer-Antworten<br />

Und wie halten Sie´s?<br />

Auswahlprozess<br />

inhaltlich/methodisch<br />

klar strukturiert<br />

Projekt wenig<br />

erfolgreich, Anwender<br />

unzufrieden<br />

Projekt erfolgreich,<br />

Anwender zufrieden<br />

Auswahlprozess eher<br />

„bauchgesteuert“<br />

56


Folie Nr. 11<br />

Folie Nr. 12<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Und wie halten Sie´s?<br />

<strong>Dokumentation</strong> der Teilnehmer-Antworten<br />

Wie sehen´s die Anbieter?<br />

Hohe Differenziertheit und<br />

Qualität des Lastenhefts/<br />

Auswahlverfahrens<br />

Einführungsprojekte<br />

nicht erfolgreich,<br />

Kunde unzufrieden<br />

Einführungsprojekte<br />

erfolgreich, Kunde<br />

zufrieden<br />

Geringe<br />

Differenziertheit und<br />

Qualität des<br />

Lastenhefts/<br />

Auswahlverfahrens<br />

57


Folie Nr. 13<br />

Folie Nr. 14<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

Wie sehen´s die Anbieter?<br />

<strong>Dokumentation</strong> der Teilnehmer-Antworten<br />

Eine kurze Geschichte der<br />

Theorie und Praxis …<br />

� Faktor Projektmanagement<br />

� Faktor Projektstruktur<br />

� Faktor Methodik<br />

� Faktor Anbieter-Verhalten<br />

� Faktor Entscheidungsrationalität<br />

58


Folie Nr. 15<br />

Folie Nr. 16<br />

Projektmanagement<br />

– Theorie –<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� IT-Auswahl mit Lastenheft-Erstellung ist<br />

klassisches Projektgeschäft<br />

� Anwendung der Projektmanagement-<br />

Methodik entscheidet über den<br />

Projekterfolg<br />

� Erfolgsfaktoren:<br />

� Klares Projektziel<br />

� Eindeutiger Projektauftrag<br />

� Beteiligung aller relevanten Stakeholder<br />

� Zeitressourcen<br />

� Stabiles Projektteam<br />

� (Teil-)freigestellte Projektleitung<br />

� Verbindliche Zeit- und Aufgabenplanung<br />

� Projektcontrolling und Reporting<br />

Projektmanagement<br />

– Praxis –<br />

� Wenig ausgeprägte Projektmanagement-<br />

Kultur in sozialen Organisationen<br />

� „Projektslang“ ohne Methodentreue<br />

� Halbherzige Unterstützung durch oberste<br />

Führungsebene<br />

� Geringe Bereitschaft <strong>zur</strong> Bereitstellung von<br />

Zeitressourcen<br />

� „Nebenbei-Geschäft“ für Projektleitung<br />

� Inkonsistenzen im Projektteam<br />

� Wenig Controlling und Berichterstattung<br />

� Häufig Zeitüberschreitung oder<br />

„versanden“ des Projektes<br />

59


Folie Nr. 17<br />

Folie Nr. 18<br />

Projektstruktur<br />

– Theorie –<br />

� Erwerb von Vorwissen<br />

� methodisch<br />

� inhaltlich<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� Ist-Analysen und Soll-Konzeption der Prozesse<br />

� Erstellung des Lastenhefts<br />

� Vorauswahl für Ausschreibungsverfahren (ca. 6-10)<br />

� Anbieter-Antworten mit Erst-Angebot<br />

� Auswertung der Anbieter-Antworten<br />

� Auswahl der Workshop-Teilnehmer (2-3)<br />

� Intensiv-Workshop mit selektiver Lastenheft-Prüfung<br />

und ggf. Use Cases<br />

� Spezifizierte Angebote<br />

� Entscheidungsvorbereitung durch Projektteam<br />

� Vertragsgespräche und Auswahlentscheidung<br />

Projektstruktur<br />

– Praxis –<br />

� Oft ausschließlich Learning by Doing<br />

� Problem: Fehlende Angebote für Wissenserwerb<br />

� Keine oder nur ansatzweise Prozessanalysen<br />

� Anforderungsformulierung auf Ist-Basis<br />

� Teils kein mehrstufiges Verfahren<br />

� Anbieter-Shows statt Intenisv-Workshop<br />

� Nicht genau spezifizierte Angebote<br />

� Keine ausreichend rationalen<br />

Entscheidungsgrundlagen<br />

� Keine systematischen Verhandlungen<br />

60


Folie Nr. 19<br />

Folie Nr. 20<br />

Methodik<br />

– Theorie Basics –<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� Literatur zum Requirements-Engineering meist auf<br />

Neudesign von Systemen fokussiert<br />

� Formalsprachliche Methoden<br />

� Eindeutig aber voraussetzungsvoll<br />

� UML (Unified Modelling Laguage)<br />

� ER-Diagramme, EPK …<br />

� Natürlichsprachige Methdoden<br />

� Eindeutigkeit ist erfahrungsabhängig<br />

� Verwendbarkeit grundsätzlich gegeben<br />

� Interviews<br />

� Workshops<br />

� Strukturierte <strong>Dokumentation</strong><br />

� Keine Universalmethode verfügbar<br />

Methodik<br />

– Theorie Vorgehensmodell –<br />

� Ist-Analyse der Geschäftsprozesse<br />

� Soll-Konzeption der Geschäftsprozesse<br />

� Ermittlung, <strong>Dokumentation</strong> und Prüfung/Abstimmung<br />

der Anforderungen<br />

� Funktionale Anforderungen<br />

� Nicht-funktionale Anforderungen<br />

� Rahmenbedingungen (Kosten, Zeit …)<br />

� Unterschiedliche Sichten<br />

� Struktursicht<br />

� Datensicht<br />

� Aktivitätensicht<br />

� Priorisierung<br />

� Nachvollziebare und prüfbare Anforderungsfo rmulierung<br />

� Vordefinierte Skalenwerte für Erfüllungsgrade<br />

61


Folie Nr. 21<br />

Folie Nr. 22<br />

Methodik<br />

– Praxis –<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� Formalsprachliche Methoden kaum anwendbar<br />

� Kein Basis-Knowhow vorhanden<br />

� Prozesse<br />

� Erhebung sehr aufwändig<br />

� QM-Prozesse nicht vorhanden, nicht aktuellund<br />

nur bedingt nutzbar<br />

� Prozesse ohne Fachsoftware häufig wenig<br />

standardisiert und sehr verschachtelt<br />

� Wenig Phantasie über fachsoftware-gestützte<br />

Prozesse und Funktionen, radikale Änderung ist kaum<br />

vorstellbar<br />

� Probleme bei der Formulierung prüfbarer<br />

Anforderungen<br />

� Vernachlässigung nicht-funktionaler Anforderungen<br />

Anbieter-Verhalten<br />

– Theorie –<br />

� Anbieter entscheiden intern über Beteiligung an<br />

Ausschreibung<br />

� Qualifizierte Nachricht bei Nicht-Beteiligung<br />

� Beantwortung der Fragen gemäß vorgegebener<br />

Systematik<br />

� Rücksprachen mit Projektleitung bei Unklarheiten,<br />

Zeitproblemen etc.<br />

� Einholung fehlender Informationen<br />

� Gründliche Vorbereitung auf Workshop<br />

62


Folie Nr. 23<br />

Folie Nr. 24<br />

Anbieter-Verhalten<br />

– Praxis –<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� Teils keine ernsthafte Beschäftigung mit dem<br />

Lastenheft<br />

� Lückenhafte oder unzutreffende Antworten<br />

� Wenig qualifizierte Vorbereitung auf Workshops<br />

� Kompetenzdefizite bei Vertrieblern bei Workshop<br />

� Fehlende Tiefenkenntnis der eigenen Software<br />

� Fehlendes Verständnis für Prozesse der Anwender<br />

� Oft schwierige inhaltliche Kommunikation<br />

� Rückmeldungen fehlen häufig<br />

Entscheidungsrationalität<br />

– Theorie –<br />

� Skalenbasierte Auswertung der Anbieter-Antworten<br />

� Auswertung der Workshop-Ergebnisse<br />

� Analyse der Vertragsbedingungen<br />

� Preis-Leistungs-Vergleich<br />

� Zusammenfassende Auswertung und<br />

Entscheidungsvorlage<br />

� Grundproblem: Keine echte ROI-Berechnung<br />

möglich<br />

63


Folie Nr. 25<br />

Folie Nr. 26<br />

Entscheidungsrationalität<br />

– Praxis –<br />

Helmut Kreidenweis: Wenn das Lastenheft lästig wird<br />

� Vergleichsbasis für Angebote fehlt aufgrund<br />

methodischer Defizite<br />

� Entscheider sind unterkomlex informiert<br />

� Konzentration auf wenige Punkte statt differenzierter<br />

Faktorengewichtung<br />

� Oberflächen-Design, „Chemie“<br />

� „Kampfpreis“ eines Anbieters gibt den Ausschlag<br />

Bühne frei …<br />

� Ist der Weg über Geschäftsprozesse notwendig oder<br />

verzichtbar?<br />

� Wie differenziert muss ein Lastenheft eigentlich sein?<br />

� Ist die Datensicht heute noch notwendig?<br />

� Können bestimmte Funktionalitäten als<br />

„selbstverständlich vorausgesetzt werden?<br />

� Wer erhebt und formuliert eigentlich?<br />

� Wie können Kosten und Nutzen solcher Projekte sinnvoll<br />

in Relation gebracht werden?<br />

� Wie sollen Entscheidungen gefällt werden?<br />

� Wer wird einbezogen, wer nicht?<br />

� Was halten die Anbieter von dem ganzen Popanz?<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

64


Jörg Waste:<br />

Zehn Jahre Intranet – Achterbahnfahrt oder Himmelfahrtskommando? –<br />

Zehn Jahre Intranet<br />

- Achterbahnfahrt oder<br />

Himmelfahrtskommando? -<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

<strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

10.-11. März 2011<br />

Katholische Universität Eichstätt<br />

Agenda<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

• Das Unternehmen Herzogsägmühle<br />

• Wissensmanagementerfordernisse<br />

• Historie des Intranets in Herzogsägmühle<br />

• Konzeption und Praxisbeispiele<br />

• Diskussion<br />

– Optionen, Erfahrungen, Risiken<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

1<br />

2<br />

65


Zur Person<br />

• Jörg Waste<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

– MBA, Dipl. Staats- und Sozialwissenschaftler<br />

– Referent für Informationsmanagement<br />

– Vorstandsmitglied im FINSOZ e.V.<br />

• Fachverband für Informationstechnologie in<br />

Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung<br />

Herzogsägmühle<br />

• Ortsteil der<br />

Marktgemeinde<br />

Peiting<br />

• Landkreis Weilheim-<br />

Schongau<br />

• www.herzogsaegmuehle.de<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

3<br />

4<br />

66


Herzogsägmühle<br />

• Geschäftsbereich der Inneren Mission<br />

München – Diakonie in München und<br />

Oberbayern e.V.<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

• Mitglied im Diakonischen Werk Bayern e.V.<br />

• Gegründet 1894 als<br />

„Verein für Arbeiterkolonien“<br />

• Gründer: Pfarrer Adolf von Kahl<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

5<br />

6<br />

67


Überblick<br />

• Hilfeangebote<br />

2712<br />

• Region<br />

Herzogsägmühle und<br />

90 weitere Dienststellen<br />

• Mitarbeiter<br />

ca. 800 Stellen, 1200 MA<br />

• Tochtergesellschaften<br />

• Umsatz<br />

ca. 70 Mio. € / Jahr<br />

• Rechtsform<br />

eingetragener Verein<br />

Tätigkeitsbereiche<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Herzogsägmühle<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

Menschen in besonderen Lebenslagen Kinder, Jugendliche und Familien<br />

Arbeit für Menschen mit Behinderung Menschen mit Behinderung und im Alter<br />

Menschen mit Suchtproblemen Menschen mit seelischer Erkrankung<br />

Schulbildung Arbeit und Integration<br />

Hilfen in der Region Gemeinschaftsdienste<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

7<br />

8<br />

68


Umsatz nach<br />

Tätigkeitsbereichen<br />

21%<br />

3%<br />

16%<br />

7%<br />

6%<br />

16%<br />

10%<br />

3%<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Historie<br />

• 1. Generation Intranet 2000<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

18%<br />

Altenhilfe<br />

Behindertenhilfe<br />

Sucht<br />

Seel. Erkr.<br />

KJHG<br />

Lebensl.<br />

Beratung<br />

Werkstätten<br />

Berufsförderung<br />

– Sharepoint Server Dokumentenmanagement<br />

– Sozialrechtssammlung mit Verlagshaus<br />

– Wenig dynamische Inhalte<br />

• Probleme<br />

– Berechtigungskonzept<br />

– Dokumentenstruktur<br />

– Suchfunktionalität<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

9<br />

10<br />

69


Historie<br />

• 2. Generation Intranet 2003<br />

– Workflow und GPO-Prozesse<br />

– Verwaltungsorientiert<br />

• Probleme<br />

– Organisationsentwicklung<br />

– Komplex<br />

– Schulungsintensiv<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Herausforderungen für das<br />

Informationsmanagement<br />

• Unternehmenswachstum<br />

• Zentrifugale Kräfte im Unternehmen<br />

• Heterogene Softwarelandschaft<br />

• Informationsflut<br />

• Innovationsdruck<br />

• Komplexität der Dienstleistungen<br />

• Notwendigkeit der Vernetzung<br />

• Wissenspotentiale der Mitarbeiter genutzt?<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

11<br />

12<br />

70


Historie<br />

• 3. Generation Intranet 2006<br />

– Integration und Neustart<br />

– Dokumentenmanagement<br />

– Web 2.0<br />

– Inhalte der Fachbereiche, Redaktionsteams<br />

– Probleme<br />

– Organisationsentwicklung<br />

– Komplexität<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Unternehmensportal<br />

„Infonet 2006“<br />

• Startschuss durch Direktor<br />

• Intranet-Projekt, kein<br />

Wissensmanagement-Projekt<br />

• Aufgabe der Projektgruppe Infonet<br />

– IT, QM, Fortbildung,<br />

– Beteiligung (engagierter) Fachbereiche<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

13<br />

14<br />

71


Life Vorführung<br />

• Dreiteilung der Startseite<br />

• Angebote aus Herzogsägmühle<br />

• Übergreifende Sammlungen<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

– Problem der Übertragung in die digitale Welt<br />

• Newsletter<br />

– Übergreifende Info aber nur von Direktion<br />

genutzt<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Life Vorführung<br />

• Fachbereichssicht<br />

• Fachbereichssammlungen<br />

• Fahrzeugreservierung<br />

• Protokolle<br />

• Dokumentenmanagement<br />

– Freigabeverfahren<br />

– Dokumentensuche<br />

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15<br />

16<br />

72


Life Vorführung<br />

• Workflow und Integration<br />

• Ticketsystem – Bestellwesen -<br />

Abrechnung<br />

– Bedarf an Vernetzung ohne<br />

Unternehmenssoftware<br />

– Selbstgestrickte Workarounds<br />

– Definition und Umsetzung verbindlicher<br />

Workflows extrem schwierig<br />

– Zusammenarbeit mit Fachabteilungen<br />

problematisch<br />

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Zwischenfazit<br />

• Weit hinter den Erwartungen <strong>zur</strong>ück<br />

• Web 2.0 Fehlanzeige<br />

• Fachpromotoren fehlen<br />

• Qualifizierung der Mitarbeiter<br />

– Redakteure, Technik und Anwendung<br />

• Mittleres Management als<br />

„Geheimnisträger“<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

• Reformresistenz der Geschäftsprozesse<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

17<br />

18<br />

73


Wissensmanagement<br />

Modelle: Probst et al. 1997ff.<br />

Diskussion<br />

• Eigene Erfahrung mit<br />

Wissensmanagementprojekten /<br />

Intranetlösungen<br />

• Fragen zum Projekt „Infonet“<br />

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de<br />

Jörg Waste: Zehn Jahre Intranet<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

19<br />

20<br />

74


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Werner Altmann:<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil= - Trends für mehr Effizienz<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

Agenda<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Abfragen (ca. 30 Minuten)<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

� Welche Vorgehensweisen in der SW-Entwicklung / im Vorgehen bei<br />

Projekten kennen wir?<br />

� Wie schätzen wir die Neuerungen auf diesen Gebieten der letzten<br />

5-10 Jahre ein?<br />

Präsentationen (ca. 60 Minuten)<br />

� Prozesse der System-Entwicklung<br />

� Engineering/Modellierungs-Techniken<br />

� Model Driven Architecture (MDA)/<br />

Model Driven Development (MDD)<br />

� Modell-basiertes Testen<br />

� Verschiedenes & Abschließende Betrachtungen<br />

� Abschlussdiskussion<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 1<br />

75


Abfragen: Teil 1<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Welche Vorgehensweisen in der SW-Entwicklung /<br />

im Vorgehen bei Projekten sind Ihnen bekannt?<br />

� Punkt_1:<br />

Benennen Sie Ihnen bekannte Methoden / Techniken<br />

der SW-Entwicklung!<br />

� Punkt_2:<br />

Benennen Sie Ihnen bekannte Projekttechniken (Prozesse<br />

der System-Entwicklung)<br />

� Punkt_3:<br />

Zusammenfassung & Strukturierung<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 3<br />

Abfragen: Teil 2<br />

Wie schätzen Sie die Neuerungen auf den Gebieten SW-<br />

Entwicklung / Prozess-Techniken der letzten 5-10 Jahre ein?<br />

� Punkt_1:<br />

Geben Sie Ihre persönliche Beurteilung der Ihnen bekannten<br />

Methoden / Techniken der SW-Entwicklung ab!<br />

� Punkt_2:<br />

Geben Sie Ihre persönliche Beurteilung der Ihnen bekannten<br />

Projekttechniken (Prozesse der System-Entwicklung) ab!<br />

� Punkt_3:<br />

Zusammenfassung & Strukturierung<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 4<br />

76


© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

Prozesse der Systementwicklung<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Prozesse der System-Entwicklung<br />

� V-Modell<br />

� Unified Process<br />

� eXtreme Prgramming (XP)<br />

„agiles Manifesto“<br />

� SCRUM<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 6<br />

77


V-Modell<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 7<br />

Kurzüberblick V-Modell<br />

Was ist das V-Modell heute?<br />

� Standard <strong>zur</strong> Software-/Systementwicklung im Bereich<br />

der deutschen Bundesbehörden<br />

� Hilfsmittel <strong>zur</strong> Vertragsgestaltung von IT-Projekten<br />

(was wird geliefert und dokumentiert?)<br />

� „Baukasten” (generisches Vorgehensmodell) mit vorgedachten<br />

Arbeitsschritten und <strong>Dokumentation</strong>stypen aus dem bei einem<br />

Softwareprojekt die geeigneten Elemente herausgesucht werden<br />

(Tailoring)<br />

� Frei zugängliches (public domain), akzeptiertes<br />

und weiterentwickeltes Instrumentarium <strong>zur</strong> Planung<br />

und Durchführung von IT-Projekten<br />

(www.v-modell.iabg.de, www.v-modellxt.de )<br />

� V-Modell XT als Fortschreibung des V-Modell 97/GBV<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 8<br />

78


Kurzüberblick V-Modell<br />

Softwareerstellung<br />

Projektmanagement<br />

Werkzeuganforderungen<br />

Methoden<br />

Vorgehen<br />

Qualitätssicherung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Dreistufiges Standardisierungskonzept<br />

Konfigurationsmanagement<br />

Werkzeug-<br />

Standard<br />

Methoden-<br />

Standard<br />

Vorgehens-<br />

Standard<br />

Womit?<br />

Wie?<br />

Was?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 9<br />

Anforderungen SE 1<br />

System-Anforderungsanalyse<br />

Entwurf<br />

HW Hardware<br />

SW Software<br />

Submodelle der Systementwicklung<br />

Anforderungen<br />

Entwurf<br />

PM Projektmanagement<br />

SE 2<br />

Systementwurf<br />

SE 3 (ILS) SE 3 (HW)<br />

Analyse d.log. HW-Anforde-<br />

Anforderungen rungsanalyse<br />

SE 4 (ILS)<br />

Logistische<br />

Analysen<br />

KM Konfigurationsmanagement<br />

SE 5 (ILS)<br />

Feinentwurf<br />

der Logistik<br />

SE 4 (HW)<br />

HW-Grobentwurf<br />

SE 3 (SW)<br />

SW-Anforderungsanalyse<br />

SE 4 (SW)<br />

SW-Grobentwurf<br />

SE 5 (SW)<br />

SW-Feinentwurf<br />

SE 6 (SW) SW-Implementierg.<br />

SE 6 (HW) HW-Realisierung<br />

SE 6 (ILS) Realisierung der logistischen Elemente<br />

SE 9<br />

Überleitung in die Nutzung<br />

SE 8<br />

System-Integration<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 10<br />

SE 7<br />

(SW)<br />

SW-<br />

Integration<br />

SE 7<br />

(HW)<br />

HW-<br />

Integration<br />

SE 7<br />

(ILS)<br />

Integr.<br />

der log.<br />

Elemente<br />

QS KM<br />

SE 5 (HW)<br />

HW-Feinentwurf<br />

VM-GBV<br />

PM<br />

Realisierung<br />

Integration<br />

SE Systemengineering<br />

QS Qualitätssicherung<br />

ILS Integrated Logistic<br />

Support<br />

79


V-Modell: Beurteilung<br />

Gut einsetzbar<br />

� In (sehr) großen Projekten<br />

� In Projekten für deutsche Bundesbehörden<br />

Stärken<br />

� Sehr gut formalisiert<br />

� Klare Struktur der Ergebnisse<br />

Schwächen<br />

� Stark formalisiert<br />

� Sehr schwerfällig<br />

� Kann nicht gut auf Änderungen reagieren<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 11<br />

Unifed Process<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

� Unified Process / Rational Unified Process<br />

Siehe wikipedia!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 12<br />

80


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Phasen, Disciplines und Iterationen<br />

� Phasen<br />

Beschreiben den Reifegrad von SW-Projekten auf der Zeitachse<br />

Inception, Elaboration, Construction, Transition<br />

� Disciplines<br />

Beschreiben spezifische Aktivitäten in SW-Projekten<br />

� Engineering Disciplines:<br />

Business Modeling, Requirements (Capture),<br />

Analysis&Design, Implementation, Test, Deployment<br />

� Management Disciplines:<br />

Configuration&Change Management, Project Management,<br />

Environment<br />

� Iterationen<br />

Stellen einzelne Abschnitte zum Zwecke der Risikominimierung innerhalb einer<br />

Phase eines SW-Projekts dar<br />

Entsprechend der Phasen werden schwerpunktmäßig unterschiedliche<br />

Aktivitäten in den Disciplines (Generic Iteration Workflow) durchgeführt!<br />

Es gibt Phasen mit mehreren Iterationen!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 13<br />

Quelle: Rational Software<br />

Online RUP 5.5<br />

Konzepte des Unified Process<br />

Disciplines<br />

Engineering<br />

Management<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 14<br />

81


R<br />

R<br />

A&D<br />

I<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Von den großen zu den kleinen, iterativen<br />

Wasserfällen<br />

T<br />

Quelle: Rational, Philippe Kruchten<br />

A&D<br />

Eine Iteration<br />

R<br />

A&D<br />

I<br />

T<br />

R<br />

Zeit<br />

I<br />

A&D<br />

R: Requirements Capture<br />

D: Analysis&Design<br />

I: Implementation<br />

T: Integration, Test<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 15<br />

Iteration Workflow<br />

I<br />

� Ein Iterations-Workflow zeigt die Abfolge der Aktivitäten<br />

innerhalb einer Iteration.<br />

� Typischerweise werden die entsprechend der „Engineering<br />

Disciplines“ auszuführenden Aktivitäten in eine dem<br />

Wasserfall entsprechende Reihenfolge gebracht.<br />

� Die notwendigen Engineering-Aktivitäten („Work<br />

Breakdown Structure“) sind abhängig von den Zielen der<br />

Iteration bzw. werden entsprechend dieser festgelegt.<br />

(„Entwickeln eines SW-Dev-Plan“!)<br />

� Die erwähnten Engineering-Aktivitäten werden begleitet<br />

von den Aktivitäten der „Management Disciplines“.<br />

T<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 16<br />

R<br />

T<br />

A&D<br />

I<br />

T<br />

82


Freigabe der Ressourcen für<br />

die Elaboration-Phase<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Major Milestones: Projektentscheidungen<br />

Das Problem verstehen Die Lösung verstehen<br />

Zeitachse<br />

Quelle: Rational Software<br />

Freigabe der Ressourcen<br />

für die Construction-Phase<br />

Inception Elaboration Construction Transition<br />

LCO<br />

(Lifecycle<br />

Objective)<br />

Produkt hat ausreichende Reife für<br />

erste Auslieferung an die Kunden<br />

(BZA)<br />

LCA<br />

(Lifecycle<br />

Architecture)<br />

IOC<br />

(Initial Operational<br />

Capability)<br />

Kundenakzeptanz oder<br />

Ende des Lebenszyklus<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 17<br />

Unified Process: Beurteilung<br />

Gut einsetzbar<br />

� In mittleren bis großen Projekten<br />

� In Projekten für Produktentwicklungen mit mehreren Releases und<br />

schrittweiser Einsatzfreigabe der Produkte<br />

Stärken<br />

� Sehr gut formalisiert<br />

� Klare Struktur der Ergebnisse<br />

� Kann extrem gut mit Änderungen (Anforderungen der Stakeholder)<br />

umgehen.<br />

Schwächen<br />

� Ist auch einigermaßen gewöhnungsbedürftig / schwerfällig<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 18<br />

PR<br />

(Product<br />

Release)<br />

83


eXtreme Programming (XP)<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 19<br />

XP: Grundkonzepte<br />

Das agile Manifesto (ein Auszug, www.agilemanifesto.org)<br />

� Frühe, stetige und häufige Lieferung von einsetzbarer Software<br />

� Sich ändernde Requirements sind willkommen<br />

� Entwickler und „business people“ und Kunden arbeiten zusammen<br />

� Vertrauen in motivierte Individuen<br />

� Diskussionen von Face-to-Face<br />

� einsetzbarer Software ist das primäre Maß für Projektfortschritt<br />

� SW-technologische Exzellenz und gutes Design<br />

� „keep it simple“<br />

� Teams organisieren sich selbst<br />

� Gemeinsame Ergebnis-Reflexion im Team und nachfolgende Anpassungen<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 20<br />

84


XP: Beurteilung<br />

Gut einsetzbar<br />

� In mittleren und allen kleinen Projekten<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� In Projekten für Anwendungsentwicklung bei der man den Endbenutzer gut in den<br />

Entwicklungsprozess mit einbeziehen kann<br />

� In Projekten, bei denen sich das Endprodukt nicht so genau von Anfang an<br />

beschreiben lässt, bzw. es sehr mühsam wäre!<br />

Stärken<br />

� Sehr wenig formalisiert<br />

� Es gibt eine Rehe von guten Prinzipien<br />

� Kann extrem gut mit Änderungen (Anforderungen der Stakeholder) umgehen.<br />

Schwächen<br />

� Man benötigt (ausschließlich) sehr gute, verantwortungsvolle und sehr engagierte<br />

Mitarbeiter<br />

� Gefahr der „Entwicklung auf Zuruf!“<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 21<br />

SCRUM<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 22<br />

85


SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum (aus wikipedia)<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

ist ein System von Meetings, Artefakten, Rollen, Werten<br />

und Grundüberzeugungen, das beim Entwickeln von<br />

Produkten im Rahmen agiler SW-Entwicklung hilfreich<br />

ist.<br />

Teammitglieder organisieren ihre Arbeit weitgehend<br />

selbst und wählen auch die eingesetzten Software-<br />

Entwicklungswerkzeuge und -Methoden.<br />

Ken Schwaber, Jeff Sutherland und Mike Beedle haben<br />

Scrum erfunden und etabliert.<br />

Als Software-Entwicklungsmethode wird Scrum das erste<br />

Mal in dem Buch “Wicked Problems, Righteous Solutions”<br />

beschrieben.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 23<br />

SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum erfüllt als agile Methode die Bedingungen der<br />

agilen Software-Entwicklung<br />

� Individuen und Interaktionen gelten mehr als Prozesse und<br />

Tools.<br />

� Funktionierende Programme gelten mehr als ausführliche<br />

Spezifikation.<br />

� Die stetige Zusammenarbeit mit dem Kunden steht über<br />

Verträgen.<br />

� Der Mut und die Offenheit für Änderungen steht über dem<br />

Befolgen eines festgelegten Plans.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 24<br />

86


SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum-Rollen<br />

� Product Owner<br />

� Festlegung der Ziele<br />

� Team<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Schätzt die Aufwände für den nächsten Sprint<br />

� Und pflegt die Elemente der Backlogs<br />

� Legt eigene Commitments fest<br />

� Scrum Master<br />

� Sorgt mit allen Mitteln dafür, dass das Team produktiv<br />

ist, also die Arbeitsbedingungen stimmen und die<br />

Teammitglieder zufrieden sind.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 25<br />

SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum Artefakte<br />

� Product Backlog<br />

� Beinhaltet die Produktfeatures, d.h. Funktionalitäten,<br />

die der Kunde wünscht<br />

� Sprint Backlog<br />

� Beinhaltet alles Aufgaben <strong>zur</strong> Erfüllung der Ziele des nächsten Sprints<br />

� Kapazität eines Sprints:<br />

Anzahl Tage * Anzahl Personen * 7 h<br />

� Eine Aufgabe ist nicht länger als 16 h<br />

� Burndown Chart<br />

� Täglich erfasste grafische Darstellung des Restaufwands<br />

in einem Sprint<br />

� Impediment List<br />

� (erkannte) Projekthindernisse<br />

� Der Scrum Master muss sie beseitigen!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 26<br />

87


SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum Prozess (1)<br />

� Sprint<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Ein Sprint bezeichnet die Umsetzung einer Iteration<br />

(vgl. Unified Process!!)<br />

� Scrum schlägt ca. 30 Tage als Iterationslänge vor<br />

� Daily Scrum<br />

� An jedem Tag findet ein kurzes (maximal 15-minütiges)<br />

Meeting, das Daily Scrum statt!<br />

� Das Team stellt sich gegenseitig die folgenden Fragen:<br />

� „Bist du gestern mit dem fertig geworden,<br />

was du dir vorgenommen hast?“<br />

� „Welche Aufgaben wirst du bis zum nächsten<br />

Meeting bearbeiten?“<br />

� „Gibt es ein Problem, das dich blockiert?“<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 27<br />

SCRUM: Grundkonzepte<br />

Scrum Prozess (2)<br />

� Review<br />

� Nach einem Sprint wird das Sprint-Ergebnis<br />

einem informellen Review durch Team und<br />

Kunden unterzogen.<br />

� Retrospective<br />

� In der Retrospektive wird die <strong>zur</strong>ückliegende<br />

Sprint-Phase betrachtet.<br />

� Was war gut?<br />

� Was könnte verbessert werden!<br />

� Aufgaben für den Scrum Master!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 28<br />

88


SCRUM: Beurteilung<br />

Gut einsetzbar<br />

� Die Techniken: prinzipiell in allen Projekten<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Besonders gut: in Projekten für Anwendungsentwicklung bei der man den<br />

Endbenutzer gut in den Entwicklungsprozess mit einbeziehen kann<br />

� Besonders gut: In Projekten, bei denen sich das Endprodukt nicht so genau von<br />

Anfang an beschreiben lässt, bzw. es sehr mühsam wäre!<br />

Stärken<br />

� Sehr wenig formalisiert<br />

� Es gibt eine Rehe von sehr guten Prinzipien<br />

� Kann extrem gut mit Änderungen (Anforderungen der Stakeholder) umgehen.<br />

Schwächen<br />

� Man benötigt (ausschließlich) sehr gute, verantwortungsvolle und sehr engagierte<br />

Mitarbeiter<br />

� Gefahr der „Entwicklung auf Zuruf!“<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 29<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

Engineering / Modellierungstechniken<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

89


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Engineering / Modellierungstechniken<br />

Überblick über<br />

� Objektorientierung<br />

� UML (Unified Modeling Language)<br />

� SysML (System Modeling Language)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 31<br />

Objektorientierung<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 32<br />

90


Grundkonzepte<br />

� Klassen & Objekte (Instanziierung)<br />

� Grundlegende Prinzipien<br />

� Kapselung<br />

� Vererbung / Polymorphie<br />

� Beziehungen zwischen Objekten<br />

� Assoziationen<br />

� Agregationen<br />

� Kommunikation<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 33<br />

Beurteilung<br />

� Die Konzepte der Objektorientierung sind<br />

universell in allen Problemstellungen<br />

verwendbar!<br />

� Die Konzepte der Objektorientierung sind<br />

als Paradigma in sehr vielen modernen<br />

Programmiersprachen die Basis.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 34<br />

91


SysML / UML<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 35<br />

Kurzüberblick SysML / UML<br />

Modellbildung<br />

� reduziert die Komplexität<br />

� erleichtert die Kommunikation<br />

� verbessert den Entwurf<br />

� fördert die Wiederverwendbarkeit<br />

� dient <strong>zur</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

� Anforderungen an Modellierungsmittel<br />

� erprobt<br />

� standardisiert<br />

� maschinell bearbeitbar<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 36<br />

92


Kurzüberblick SysML / UML<br />

Unified Modeling Language<br />

UML beinhaltet Modellierungsmittel aus<br />

Booch<br />

Booch method<br />

Rumbaugh<br />

OMT<br />

Jacobson<br />

OOSE<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Meyer<br />

Before and after conditions<br />

Shlaer - Mellor<br />

Object lifecycles<br />

Odell<br />

Classification<br />

Gamma, et al<br />

Frameworks and patterns<br />

HP Fusion<br />

Message numbering<br />

Wirfs-Brock<br />

Responsibilities<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 37<br />

Kurzüberblick SysML / UML<br />

Unified Modeling Language (2)<br />

Modellierungsmittel der UML umfassen<br />

� Notation (grafisch)<br />

� Konzepte und Semantik<br />

� Richtlinien<br />

nicht enthalten<br />

Entwicklungs-<br />

Prozeß + UML<br />

� Entwicklungsprozeß = Methode<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 38<br />

93


Kurzüberblick SysML / UML<br />

Unified Modeling Language (3)<br />

Ziele der UML Schöpfer<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� ausgereifte Notation auf formaler Grundlage<br />

� Unabhängigkeit von einer Programmiersprache<br />

� Erweiterbarkeit<br />

� Unterstützung fortgeschrittener Konzepte<br />

� Berücksichtigung von Erfahrungen<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 39<br />

Kurzüberblick SysML / UML<br />

Unified Modeling Language (4)<br />

UML ist eine Modellierungssprache <strong>zur</strong><br />

� Visualisierung<br />

� Definition<br />

� Konstruktion<br />

� <strong>Dokumentation</strong><br />

von Software-Systemen.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 40<br />

94


Kurzüberblick SysML / UML<br />

Unified Modeling Language (4)<br />

UML ist eine Modellierungssprache <strong>zur</strong><br />

� Visualisierung<br />

� Definition<br />

� Konstruktion<br />

� <strong>Dokumentation</strong><br />

von Software-Systemen.<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 40<br />

Verhältnis SysML zu UML 2 – UML 2<br />

Verteilungsdiagramm<br />

Klassendiagramm<br />

Komponentendiagramm<br />

Strukturdiagramm<br />

Kompositionsstrukturdiagramm<br />

Objektdiagramm<br />

UML-<br />

Diagramm<br />

Packetdiagramm<br />

Interaktionsdiagramm<br />

Aktivitätsdiagramm<br />

Zeitverlaufsdiagramm<br />

Verhaltensdiagramm<br />

Interaktions<br />

übersichtsdiagramm<br />

Anwendungsfalldiagramm<br />

Sequenzdiagramm<br />

Zustandsdiagramm<br />

Kommuniktaionsdiagramm<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 42<br />

95


Verhältnis SysML zu UML 2 – SysML<br />

Neu<br />

Erweitert<br />

Blockdefinitionsdiagramm<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Paketdiagramm<br />

Aktivitätsdiagramm<br />

Sequenzdiagramm<br />

Anwendungsfalldiagramm<br />

Zustandsdiagramm<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 43<br />

Design-Prinzipien<br />

Strukturdiagramm<br />

Internes<br />

Blockdiagramm<br />

parametrisches<br />

Diagramm<br />

SysML-<br />

Diagramm<br />

Anforderungsdiagramm<br />

Verhaltensdiagramm<br />

Die grundlegenden Design-Prinzipien von SysML:<br />

� Anforderungsgetrieben (Requirements-driven).<br />

� Wiederverwendung der UML (UML reuse).<br />

� UML-Erweiterung (UML extensions).<br />

� Partitionierung (Partitioning).<br />

� Schichtung (Layering).<br />

� Interoperabilität (Interoperability - XMI).<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 44<br />

96


SysML / UML<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� UML ist eine etablierte, genormte und reichlich anerkannte<br />

grafische Notation <strong>zur</strong> Modellierung von Software-Systemen<br />

� SysML ist eine Erweiterung von UML <strong>zur</strong> Modellierung von<br />

komplexen (Gesamt-) Systemen<br />

� UML wird in der Systemmodellierung dort eingesetzt, wo<br />

Software-Komponenten identifiziert werden.<br />

� Aber:<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 45<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

� Die Notationen sind mittlerweile sehr komplex geworden.<br />

� Die Semantik ist nicht immer eindeutig defniert.<br />

� In der IT-Branche ist man mittlerweile dazu übergegangen, weniger<br />

komplexe Notationen, dafür aber „domain specific languages ( DSL)“<br />

zu konzipieren!<br />

� Moderne Werkzeug-Umgebungen (Eclipse / EMF / oAW / etc.)<br />

unterstützen diese Vorgehensweise!<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

MDA / MDD<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

97


MDA / MDD<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 47<br />

Grundkonzepte MDA / MDD<br />

� Basis der Entwicklung sind Modelle, die<br />

stufenweise weiterentwickelt werden!<br />

� Starke Nutzung von M2M-Transformationen<br />

� Code(-Rahmen)Generierung<br />

� Nur mit Werkzeugunterstützung möglich!<br />

� Foreward-Engineering<br />

� „Automatische“ <strong>Dokumentation</strong>!?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 48<br />

98


Werkzeuge @ K&A<br />

� IBM Rational Tools<br />

� Rose RT<br />

� Requisite Pro<br />

� ClearCase<br />

� ClearQuest<br />

� Extensibility Interfaces der einzelnen Tools<br />

� Rhapsody (Telelogic)<br />

� MATLAB/Simulink (Mathworks)<br />

� Statemate Magnum (Telelogic)<br />

� VisualState (IAR Systems)<br />

� Innovator (MID)<br />

� PREEvision (aquintos)<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 49<br />

Projekterfahrung @ K&A<br />

� Modellierung mit UML<br />

� Geschäftsprozesse (Aktivitätsdiagramme)<br />

� Requirements Engineering (Use Case Modellierung)<br />

� Analyse- und Design-Modelle<br />

� Modellierung mit der MATLAB-Suite<br />

� Modellierung von reaktiven Systemen (Automotive)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 50<br />

99


Projekterfahrung @ K&A<br />

� Dokumenten-Generierung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Generierung von Dokumenten aus Modellen<br />

(MID Innovator, Rational Rose)<br />

� Code-Generierung<br />

� MID Innovator und openArchitectureWare<br />

� Rational Rose RT (Wehrtechnik)<br />

� MATLAB/Simulink/Stateflow mit<br />

TargetLink, RTW (Automotive)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 51<br />

MDA / MDD: Beurteilung<br />

� Die MDD-Techniken werden in der IT-Branche sehr<br />

verbreitet eingesetzt.<br />

� Die Techniken sind aus einer modernen SW- und<br />

Systementwicklungslandschaf nicht mehr wegzudenken.<br />

� Es gibt bereits viele, ausreichend gute Werkzeuge,<br />

die MDA/MDD-Techniken bis hin <strong>zur</strong> Code-<br />

Generierung unterstützen!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 52<br />

100


© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Model-basiertes Testen<br />

(Auszüge aus einem Vortrag von Florian Prester, sepp.med, Partner von K&A)<br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Modell-basiertes Testen<br />

� Grundkonzepte<br />

� Beurteilung<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 54<br />

101


Agenda<br />

� Einführung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Was sind Voraussetzungen für den erfolgreichen<br />

MBT-Einsatz?<br />

� Was bedeutet MBT für mein Projekt?<br />

� Was muss ein MBT-Werkzeug können?<br />

� Welchen ROI kann man erwarten?<br />

� Zusammenfassung<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 55<br />

Was ist MBT?<br />

• Man benutzt ein Modell<br />

für den Test<br />

Das Modell beschreibt das<br />

SUT<br />

• Was ist ein Testfall?<br />

Jeder gültige Weg durch<br />

den Graphen!<br />

• Woher kommen die Wege?<br />

Mit Hilfe div.<br />

Generierungsstrategien!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 56<br />

102


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Was sind Voraussetzungen für den<br />

erfolgreichen MBT-Einsatz?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 57<br />

Eine Best-Practice-Methode für MBT<br />

.mzT – Das modellzentrierte Testen<br />

� Verwendung von verschiedensten Modelltypen <strong>zur</strong><br />

SUT- und Verwendungsspezifikation<br />

� Testmanagement im Modell<br />

� Kommunikation und Abstimmung<br />

� Strukturieren und Priorisieren<br />

� Visualisieren von Test-Ergebnissen im Modell<br />

� Integration in den Entwicklungsprozess<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 58<br />

103


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Was bedeutet MBT für mein Projekt?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 59<br />

Modellierung – Eine Kunst<br />

� Wer würde ein Auto als Ganzes modellieren, wenn er auf<br />

Signalebene verschiedene Bremsszenarien analysieren will?<br />

� Wer modelliert die gesamten Prozesse eines Unternehmens, wenn<br />

er „nur“ den Wareneingang analysieren will?<br />

� Modularisierung, Segmentierung & Komposition<br />

01.03.2011<br />

EW 2011 © sepp.med gmbh 60<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 60<br />

104


Modellierung – Modularisierung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Hierarchische Strukturen (unterschiedliche Strategien)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 61<br />

Was muss ein MBT-Werkzeug können?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 62<br />

105


.getmore – Der Testfallgenerator<br />

� Div. Modellierungswerkzeuge<br />

� Div. Generierungsstrategien<br />

� Reduktion von Testfällen<br />

� Visualisierung der Testfälle im Modell<br />

� Metriken<br />

� Priorisieren und aktive Testfall-Generierung<br />

� Div. Tool-Anbindungen<br />

� Eclipse-PlugIn oder RCP<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 63<br />

Welchen ROI kann man erwarten?<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 64<br />

106


MBT: Beurteilung<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Es gibt mittlerweile einige, durchaus<br />

unterschiedliche Ansätze für MBT.<br />

� .mzT ist einer davon!<br />

� I.d.R. tragen die Ansätze zu einer<br />

erheblichen Reduktion der Aufwände für<br />

Testen und <strong>zur</strong> erheblichen Verbesserung<br />

der Qualität von Test-Aktivitäten bei.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 65<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011<br />

Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

– Trends für mehr Effizienz<br />

Workshop auf der <strong>6.</strong> <strong>Eichstätter</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

Perlacher Str. 21<br />

D - 81539 München<br />

Deutschland<br />

Verschiedenes / Abschluss<br />

Dr. Werner Altmann<br />

Kölsch & Altmann<br />

Software und Management<br />

Consulting GmbH<br />

Tel.: 089/65 10 71 - 10<br />

FAX: 089/65 10 71 – 610<br />

www.koelsch-altmann.de<br />

wa@koelsch-altmann.de<br />

107


Verschiedenes<br />

Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

� Es gibt viele branchenspezifischen Frameworks<br />

� CAN/Flexray/AUTOSAR: Automotive<br />

� J2E/.NET/SOA: Web-Applikationen /-Services<br />

� Spring/Hibernate/JSP/Struts/….:<br />

JAVA-Stacks für Web-Applikationen<br />

� Es gibt sehr viele spezielle Programmiersprachen<br />

� C/C++/C#/JAVA/Delphi/Python/PHP/…..<br />

� COBOL/Pascal/Modula/Ada/….<br />

� DSL: Domain Specific Languages (<strong>zur</strong> Modellierung)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 67<br />

Verschiedenes (cont_1)<br />

� Es gibt viele UML-basierte Modellierungs-Werkzeuge<br />

� Rational Rose / Rational Software Architect (RSA) / Rhapsody /<br />

MID Innovator / Enterprise Architect / …….<br />

� Es gibt viele Werkzeuge <strong>zur</strong> Unterstützung des<br />

Requirements Engineering / Managements<br />

� DOORS / Rational Requiste Pro / Caliber / …..<br />

� Es gibt sehr viele Testwerkzeuge<br />

� HP Quality Center / dSPACE Automation Desk / ??Micronova-<br />

Werkzeug / CETES (K&A und Partner)<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 68<br />

108


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Abschließende Betrachtungen<br />

Was zeichnet m. M. nach eine professionelle<br />

System-Entwicklungslandschaft aus?<br />

� Jedes Projektumfeld besitzt ein problem-angepasstes<br />

Prozess-Modell und einen abgestimmten Methoden und<br />

Werkzeug-Mix: Best Practices!!<br />

� Werkzeuge/Tools alleine machen eine<br />

Entwicklungslandschaft nur effizienter,<br />

nicht notwendiger Weise qualitativ besser!<br />

>> „A fool with a tool is still a fool“!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 69<br />

Abschließende Betrachtungen (2)<br />

� Klassisch oder agil?<br />

Das ist nicht die entscheidende Frage!<br />

� Wenn „klassisch“ heisst: Man verwendet einen<br />

wohldefinierten, bewährten Methoden & Werkzeug-Mix, dann<br />

ist „klassisch“ gut!<br />

� Wenn klassisch meint, dass man SW-Projekte „von Anfang bis<br />

Ende“ durchplant und gardie Sache auch „ohne Änderungen“<br />

zuzulassen durchzieht, dann ist „klassisch“ schlecht!<br />

� Wenn „agil“ heisst, dass man sich besonders gut auf den<br />

„ständigen Wandel“ einstellt, dann ist „agil“ gut.<br />

� Wenn „agil“ heisst, dass man jederzeit das tut was man gerade<br />

„opprtun“ findet oder Entwicklung „auf Zuruf“ macht, dann ist<br />

„agil“ eher schlecht!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 70<br />

109


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Abschließende Betrachtungen (3)<br />

� Komplexe Aufgabenstellungen kommen ohne effizienzverbessernde<br />

Werkzeuge nicht aus!<br />

Aber: Vor CASE kommt BASE!<br />

� Modellbasierte Entwicklungsmethoden und –umgebungen<br />

sind kein Hype, sondern ein alternativloser Zukunftsweg!<br />

� Ausgewogene Frameworks und Model-to-Model-<br />

Transformatoren sowie Code-Generatoren mit<br />

vorgegebenen, wohlüberlegten problemspezifischen<br />

Zielarchitekturen sind kein Hype, sondern ein alternativloser<br />

Zukunftsweg.<br />

� Aber „Es prüfe, wer sich ewig bindet“!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 71<br />

Abschlussdiskussion<br />

>>> Behandlung aufgetauchter Fragen!!<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 72<br />

110


Werner Altmann: Software-Entwicklung: Klassisch oder agil?<br />

Vielen Dank für Ihre Mitwirkung bei diesem Workshop!<br />

Gute Wünsche <strong>zur</strong> Effizienzsteigerung und<br />

&<br />

Professionalisierung Ihrer Vorgehensweisen und dem<br />

sinnvollen Einsatz von modernen & agilen Methoden<br />

sowie bewährten Entwicklungswerkzeugen.<br />

© Kölsch & Altmann GmbH 2011 Workshop Eichstätt, 10./11.März 2011 - 73<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

111


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

Jan Schmidt:<br />

Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

Zur Zukunft des Internet –<br />

Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erste Internetverbindung<br />

(USA)<br />

1969<br />

1971<br />

1973<br />

1975<br />

1977<br />

Entwicklung des Internets: Meilensteine<br />

Erster deutscher<br />

Rechner<br />

(Uni Karlsruhe)<br />

1979<br />

Start des World<br />

Wide Web<br />

(CERN Genf)<br />

6,5<br />

1981<br />

1983<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

1993<br />

1995<br />

1997<br />

Dr. Jan Schmidt<br />

Wissenschaftlicher Referent<br />

für digitale interaktive Medien<br />

und politische Kommunikation<br />

<strong>6.</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

„New Economy“-Blase<br />

Google<br />

17,7<br />

38,8<br />

53,5<br />

62,7<br />

67,1<br />

69,4<br />

57,9 „Web 2.0“<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2009<br />

Eichstätt, 11.3.2011<br />

50 Jahre Internet<br />

?<br />

2011<br />

2013<br />

2015<br />

2017<br />

2019<br />

10 20 30 40 50<br />

Zukunft des Internet Seite 2 von 20<br />

112


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

1. Prognose durch Extrapolation?<br />

Agenda<br />

2. Trend 1: Die Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

3. Trend 2: Die Verallgegenwärtigung des Netzes<br />

4. Trend 3: Die Macht neuer Intermediäre<br />

5. Fazit<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erste Internetverbindung<br />

(USA)<br />

1969<br />

1971<br />

Entwicklung des Internets: Meilensteine<br />

Erster deutscher<br />

Rechner<br />

(Uni Karlsruhe)<br />

Start des World<br />

Wide Web<br />

(CERN Genf)<br />

Google<br />

1973<br />

1975<br />

1977<br />

1979<br />

1981<br />

1983<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

1993<br />

1995<br />

<strong>6.</strong> <strong>Fachtagung</strong> <strong>Sozialinformatik</strong><br />

„New Economy“-Blase<br />

6,5<br />

17,7<br />

38,8<br />

53,5<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

57,9 Web 2.0<br />

Zukunft des Internet Seite 3 von 20<br />

62,7<br />

2007<br />

2009<br />

67,1<br />

69,4<br />

50 Jahre<br />

Internet<br />

?<br />

?<br />

2011<br />

2013<br />

2015<br />

2017<br />

2019<br />

Zukunft des Internet Seite 4 von 20<br />

113


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Die Digital Natives (*1980 und später) werden erwachsen<br />

Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2009<br />

1998 2002 2006 2010 2020<br />

14-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre<br />

40-49 Jahre 50-59 Jahre 60 Jahre und älter<br />

Was wäre, wenn es kein Internet gäbe?<br />

Zukunft des Internet Seite 4 von 20<br />

[Zitate aus Gruppendiskussionen mit Jugendlichen in Hamburg und im Emsland]<br />

• „Ich glaube, man würde damit klar kommen. Aber wenn man wüsste, dass es das mal<br />

gab und dann abgeschafft wird, ich glaub, dann würde ich durchdrehen.<br />

[- Warum? -] Ich müsste dann auf Youtube-Videos und so verzichten, und die sind<br />

schon witzig. Oder Chat und so.“ [Mädchen, 14 Jahre]<br />

• „Bei mir ist es, ich nutze halt das Internet einerseits sehr viel <strong>zur</strong> Kommunikation –<br />

Messenger läuft bei mir fast 24 Stunden am Tag, SchülerVZ ist natürlich auch hoch<br />

frequentiert. Aber zum Zweiten nutze ich das auch sehr viel, um mir halt Informationen<br />

zu beschaffen, die ich brauche.“ [Junge, 17 Jahre]<br />

• „Es geht auch ohne Internet, man kann ja auch was machen, was man nicht im<br />

Internet macht. Man kann zum Beispiel Playstation spielen, oder Nintendo DS, es gibt<br />

alles mögliche. Man muss nicht immer in Internet rennen, sonst is man n Internet-<br />

Freak.“ (Mädchen, 13 Jahre)<br />

� Mit welchen Entwicklungen werden die „Digital Natives“ (und alle anderen<br />

Internetnutzer) in den kommenden Jahren leben?<br />

Zukunft des Internet Seite 5 von 20<br />

114


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

1. Prognose durch Extrapolation?<br />

Agenda<br />

2. Trend 1: Die Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

3. Trend 2: Die Verallgegenwärtigung des Netzes<br />

4. Trend 3: Die Macht neuer Intermediäre<br />

5. Fazit<br />

Zukunft des Internet Seite 6 von 20<br />

• „Web 2.0“ spielt darauf an, dass das Internet in eine neue Phase eingetreten sei – es<br />

also eine „neue Version“des World Wide Webs gebe, die anders, besser,<br />

revolutionärer sei, z.B. durch…<br />

– Wikipedia<br />

– Youtube<br />

Web 2.0 und Social Web<br />

– Facebook<br />

– Twitter<br />

– … und viele viele andere Dienste & Plattformen<br />

• Die Bezeichnung ist problematisch, weil es solche „Updates“ im Internet nicht wirklich<br />

gibt, und weil in der ganzen Euphorie um das Web 2.0 oft vergessen wird, dass viele<br />

Menschen das Internet nach wie vor „traditionell“ (oder gar nicht) nutzen<br />

• Dennoch: Technische Innovationen der letzten Jahre haben bestimmte Nutzungsweisen<br />

weiter erleichtert und so bestimmte soziale Folgen nach sich gezogen, sodass<br />

sich unser individuelles und gesellschaftliches Leben verändert – das Social Web ist<br />

entstanden<br />

Zukunft des Internet Seite 7 von 20<br />

115


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

Das Social Web<br />

Das Social Web senkt die Hürden für onlinebasiertes…<br />

– Identitätsmanagement (Darstellung individueller Interessen,<br />

Erlebnisse, Meinungen, Kompetenzen, etc.)<br />

� z.B. Weblogs, YouTube<br />

http://flickr.com/photos/mylesdgrant/495698908/<br />

– Informationsmanagement (Selektion und<br />

Weiterverbreitung von relevanten Daten, Informationen,<br />

Wissen- und Kulturgütern)<br />

– � z.B. Wikipedia, Twitter<br />

www.flickr.com/photos/44029537@N00/12760664/<br />

– Beziehungsmanagement (Pflege von bestehenden und<br />

Knüpfen von neuen Beziehungen)<br />

– � z.B. Facebook, studiVZ, XING, Wer-kennt-Wen<br />

http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/1267008046/<br />

Zukunft des Internet Seite 8 von 20<br />

(1) Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

Social Web schafft einen neuen Typ von Öffentlichkeit: In persönlichen Öffentlichkeiten…<br />

• (a) werden Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz ausgewählt ,<br />

[anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]<br />

• (b) richtet man sich an ein (intendiertes) Publikum, das aus sozialen Kontakten besteht ,<br />

[anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien]<br />

• (c) und befindet sich im Kommunikationsmodus des „Konversation betreibens“.<br />

[anstatt im Modus des „Publizierens“]<br />

Zukunft des Internet Seite 9 von 20<br />

116


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

(1) Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

• In persönlichen Öffentlichkeiten verschwimmt die Trennung zwischen den<br />

„Sender“- und „Empfänger“-Rollen, die die Massenkommunikation kennzeichnen<br />

• Twitter, Facebook u.ä. Angebote haben Konzept des „streams“ popularisiert – der<br />

konstante Informationsfluss, der an die Seite bzw. Stelle von statischem Text tritt<br />

Zukunft des Internet Seite 10 von 20<br />

(1) Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

• Persönliche Öffentlichkeiten machen professionellen<br />

Journalismus nicht überflüssig, sondern lassen „nur“<br />

sein Monopol auf das Auswählen, Aufbereiten und<br />

öffentliche <strong>zur</strong>-Verfügung-Stellen von Informationen<br />

verschwinden<br />

• Die Grenzen zwischen journalistischen und<br />

„Laien“-Öffentlichkeiten werden fließender,…<br />

a) … nicht so sehr, weil Nutzer als Urheber von<br />

Informationen auftreten („user-generated<br />

content“),<br />

b) …sondern vor allem, weil Nutzer als Filter bzw.<br />

Multiplikatoren innerhalb ihrer sozialen<br />

Netzwerke agieren<br />

http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/1267008046/<br />

� Diese Konvergenz von Konversation & Publikation wird zukünftig die Art und Weise<br />

prägen, wie wir uns individuell informieren und gesellschaftlich beobachten/verständigen<br />

Zukunft des Internet Seite 11 von 20<br />

117


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

1. Prognose durch Extrapolation?<br />

Agenda<br />

2. Trend 1: Die Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

3. Trend 2: Die Verallgegenwärtigung des Netzes<br />

4. Trend 3: Die Macht neuer Intermediäre<br />

5. Fazit<br />

(2) Verallgegenwärtigung des Internets<br />

� Die Möglichkeiten, auf das Netz zuzugreifen,<br />

werden sich absehbar noch vergrössern<br />

� Modelle des „cloud computing“ ermöglichen es,<br />

von beliebigen Zugangsgeräten auf Daten und<br />

Programme zugreifen zu können<br />

� Der Zugang zum Internet über mobile<br />

Endgeräte wird sich weiter verbreiten, wobei die<br />

geographische Position des Nutzers (bewusst<br />

oder unbewusst) übertragen wird<br />

� Hinzu wird eine wachsende Zahl von<br />

„intelligenten“ Alltagsgegenständen kommen,<br />

die z.B. über RFID-Chips an Datennetze<br />

angeschlossen sein werden<br />

Zukunft des Internet Seite 12 von 20<br />

Bildnachweis:<br />

Aram Bartholl (http://www.flickr.com/photos/bartholl/343077004/)<br />

Gary Hayes (http://www.flickr.com/photos/garyhayes/4502026170/)<br />

Jared Earle (http://www.flickr.com/photos/jaredearle/4675262184/)<br />

Zukunft des Internet Seite 13 von 20<br />

118


Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

(2) Verallgegenwärtigung des Internets<br />

� Eine solche „Mobilisierung“ und Verallgegenwärtigung<br />

des Internets wird eine Reihe von<br />

Folgen nach sich ziehen, darunter…<br />

� … die Notwendigkeit, Angebote und Inhalte für<br />

veränderte Rezeptionssituationen anzupassen<br />

(z.B. „Handy-TV“)<br />

� … eine stärkere Anpassung von Inhalten und<br />

Angeboten an Standort oder Umgebung der<br />

Nutzer – für zweckgerichtete oder auch<br />

spielerische Nutzung<br />

� … weitere Debatten über Datenschutz und<br />

Überwachung, die unter Bedingungen des<br />

„ubiquitious computing“ bzw. „pervasive<br />

computing“ gesellschaftlich neu geregelt werden<br />

müssen<br />

1. Prognose durch Extrapolation?<br />

Agenda<br />

2. Trend 1: Die Konvergenz von Konversation und Publikation<br />

3. Trend 2: Die Verallgegenwärtigung des Netzes<br />

4. Trend 3: Die Macht neuer Intermediäre<br />

5. Fazit<br />

Bildnachweis:<br />

Aram Bartholl (http://www.flickr.com/photos/bartholl/343077004/)<br />

Gary Hayes (http://www.flickr.com/photos/garyhayes/4502026170/)<br />

Jared Earle (http://www.flickr.com/photos/jaredearle/4675262184/)<br />

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Zukunft des Internet Seite 15 von 20<br />

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Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

(3) Neue Intermediäre<br />

� Beide Entwicklungen - sowohl der Strukturwandel<br />

von Öffentlichkeit als auch die<br />

Verallgegenwärtigung des Internets – beinhalten<br />

Prozesse der Dezentralisierung, aber auch der<br />

Re-Zentralisierung<br />

� Viele Bereiche des Internets zeichnen sich durch<br />

dezentrale und lose Organisationsstrukturen<br />

aus, in denen Wissens- und Kulturgüter (oft<br />

ohne kommerzielle Motivation) geschaffen und<br />

geteilt werden<br />

� Gleichzeitig kommen aber auch neue<br />

Intermediäre ins Spiel, die Informationen und<br />

Aufmerksamkeit nach ökonomischen und/oder<br />

technischen Kriterien kanalisieren<br />

Fazit: Gesellschaftliche Debatten notwendig<br />

Zukunft des Internet Seite 16 von 20<br />

� Grundlegende Frage unserer Zeit: Wer kontrolliert und gestaltet die Architektur und<br />

Normen dieser Technologien und der durch sie ermöglichten Interaktions- und<br />

Kommunikationsräume?<br />

� Algorithmen, Voreinstellungen und technische Optionen sind in die Technologien<br />

eingeschrieben und beeinflussen unsere Praktiken - wer aber hat Einfluss auf ihre<br />

Gestaltung; welche Vorstellung von Sozialität, Transparenz oder Kontrolle haben Entwickler?<br />

� Wie begegnen wir neuen Formen der Medienkonzentration und Medienmacht, wenn unsere<br />

Regulierungsinstanzen und –mechanismen noch auf die ‚alten‘ Leitmedien Rundfunk und<br />

Print zugeschnitten sind?<br />

� Wie lässt sich die informationelle Selbstbestimmtheit mit staatlichen Überwachungswünschen<br />

einerseits und kommerzieller Verwertung von Daten andererseits vereinbaren?<br />

� Und wie (und von wem?) sind diese Fragen zu verhandeln, wenn die beteiligten Akteure<br />

supranational agieren?<br />

� Das Internet verändert unser individuelles wie gesellschaftliches Leben auf sehr<br />

grundsätzliche Art und Weise, bleibt dabei letztlich aber immer: von Menschen<br />

gestaltet und gestaltbar<br />

Zukunft des Internet Seite 17 von 20<br />

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Jan Schmidt: Zur Zukunft des Internet – Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation?<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Dr. Jan-Hinrik Schmidt<br />

Hans-Bredow-Institut<br />

Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg<br />

j.schmidt@hans-bredow-institut.de<br />

www.hans-bredow-institut.de<br />

www.schmidtmitdete.de<br />

www.dasneuenetz.de<br />

Weiterführende Literatur<br />

Zukunft des Internet Seite 18 von 20<br />

– ARD-ZDF-Onlinestudie 2010:<br />

– Van Eimeren, Birgit/Beate Frees (2010): Fast 50 Millionen Deutsche online – Multimedia für alle?<br />

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010. In: Media Perspektiven, Nr. 7-8, 2010, S. 334-349.<br />

– Busemann, Katrin & Gscheidle, Christoph (2010). Web 2.0: Nutzung steigt – Interesse an aktiver<br />

Teilnahme sinkt. Media Perspektiven, 7-8/2010, 359-368.<br />

– Benkler, Yochai (2006): The Wealth of Networks. How social production transforms markets and freedom.<br />

New Haven/London.<br />

– Boyd, Danah/ Nicole Ellison (2007). Social network sites: Definition, history, and scholarship. Journal of<br />

Computer-Mediated Communication, 13(1), article 11.http://jcmc.indiana.edu/vol13/issue1/boyd.ellison.html<br />

– Bruns, Axel (2008): Blogs, Wikipedia, Second Life, and beyond. From production to produsage. New York.<br />

– Jenkins, Henry (2006): Convergence Culture. Where old and new media collide. New York.<br />

– Neuberger, Christoph/Christian Nuernbergk/Melanie Rischke (Hg.) (2009): Journalismus im Internet.<br />

Profession – Partizipation – Technisierung. Wiesbaden.<br />

– Schmidt, Jan (2009): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Konsequenzen des Web 2.0. Konstanz.<br />

– Schmidt, Jan/Ingrid Paus-Hasebrink/Uwe Hasebrink (Hrsg.) (2009): Heranwachsen mit dem Social Web.<br />

Berlin.<br />

Zukunft des Internet Seite 20 von 20<br />

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121


Helmut Kreidenweis/Bernd Halfar: Ergebnisse des IT-Reports für die Sozialwirtschaft 2011<br />

Helmut Kreidenweis / Bernd Halfar<br />

Ergebnisse des IT-Reports für die Sozialwirtschaft 2011<br />

Nach einem Sonderheft <strong>zur</strong> Wertschöpfung der IT im Jahr 2010 greift der nun erschienene<br />

vierte IT-Report erneut das Untersuchungsdesign der ersten beiden Ausgaben<br />

von 2008 und 2009 auf und zeichnet so Entwicklungslinien über einen Zeitraum<br />

von vier Jahren nach. Dabei präsentiert sich die Branche in vielen Punkten erstaunlich<br />

konstant. So blieb etwa die wichtige Kennzahl des Anteils der IT-Kosten am<br />

Gesamtumsatz der sozialen Einrichtungen über alle drei Untersuchungsperioden<br />

stabil bei einem Wert von einem Prozent. Die Aufwendungen für IT verteilen sich dabei<br />

zu je etwa einem Drittel auf Personal, IT-Infrastruktur und Anwendungssysteme.<br />

Da in diesem Jahr vermehrt kleinere Einrichtungen an der Befragung teilnahmen,<br />

näherte sich die Zusammensetzung der Stichprobe im Vergleich zu den Vorjahren<br />

weiter an die Realität der Sozialwirtschaft an. Während große Träger oft über eine<br />

professionell geführte IT-Abteilung verfügen, ist die Technikbetreuung bei Diensten<br />

mit weniger als 500 Mitarbeitern oft nur als „One-Man-Show“ oder Nebenjob organisiert.<br />

Deutliche Auswirkungen hat dies etwa beim Datenschutz: der Anteil der Organisationen,<br />

die hier bedenkliche Lücken aufweisen, hat sich im Vergleich zu den früheren<br />

Untersuchungen spürbar erhöht. So gaben 2011 immerhin 20% Prozent der<br />

sozialen Einrichtungen an, dass sie – entgegen der gesetzlichen Verpflichtung – keinen<br />

Datenschutzbeauftragten bestellt haben und mehr als die Hälfte nutzen keine<br />

standardisierten Sicherheitsnormen, um die hochsensiblen Daten der Betreuten auf<br />

ihren Rechnern vor Missbrauch zu schützen.<br />

Weiterhin wurde noch deutlicher als bisher sichtbar, wie breit die eingesetzten Fachsoftware-Systemen<br />

innerhalb der Branche streuen. Klare Marktführer können lediglich<br />

im Bereich der großen Komplexträger identifiziert werden, bei den mittleren und<br />

kleineren Einrichtungen wird eine Vielzahl unterschiedlichster Systeme vieler oft kleiner<br />

und kleinster Hersteller genutzt. Hier spiegelt sich wohl die regionale, organisatorische<br />

und fachliche Zersplitterung der Sozialwirtschaft ebenso wieder wie fehlendes<br />

Wissen über Kriterien und Methoden für die Auswahl von Fachsoftware.<br />

Erstmals in diesem Jahr untersuchte die Studie angesichts des viel beschworenen<br />

Fachkräftemangels die Personalgewinnung im IT-Bereich. Die Hälfte der Einrichtungen,<br />

die neue IT-Mitarbeiter suchten, meldeten hier Probleme. An erster Stelle stand<br />

dabei das Gehaltsniveau, gefolgt von ungeeigneter oder zu niedriger Qualifikation.<br />

Der Blick auf die Seite der IT-Anbieter zeigte ebenso eine recht stabile Situation.<br />

Nach wie vor sind die Mehrzahl der über 60 antwortenden Anbieter Klein- oder<br />

Kleinstunternehmen, nur wenige schaffen den Sprung über die 100-Mitarbeiter- bzw.<br />

10-Millionen-Umsatzmarke. Spektakuläre Übernahmen oder Firmenpleiten waren im<br />

Berichtszeitraum nicht zu verzeichnen. Doch wie die jüngsten Berechnungen der Autoren<br />

Prof. Helmut Kreidenweis und Prof. Dr. Bernd Halfar zeigen, leidet dieses<br />

Segment der Software-Branche an einem Produktivitätsproblem: Der durchschnittliche<br />

Jahresumsatz pro Mitarbeiter sank seit der ersten Studie im Jahr 2008 auf nunmehr<br />

65.000 Euro. Dennoch zeigt das Stimmungsbarometer unter den Firmen nach<br />

122


Helmut Kreidenweis/Bernd Halfar: Ergebnisse des IT-Reports für die Sozialwirtschaft 2011<br />

oben. Als Zukunftsthemen werden Cloud Computing, webbasierte Software, Mobile<br />

Lösungen und Interoperabilität genannt. Doch die Mühlen der Sozialbranche malen<br />

langsam, mit spürbaren Quantensprüngen in Technik oder Funktionalität ist in naher<br />

Zukunft kaum zu rechnen.<br />

Der IT-Report für die Sozialwirtschaft 2011 kann zum Preis von 50 Euro zzgl. Versand<br />

bezogen werden über: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät für<br />

Soziale Arbeit, Arbeitsstelle für <strong>Sozialinformatik</strong> (Tel. 0 84 21/93-14 72; Fax: 0 84<br />

21/93-22 64; christine.vetter@ku-eichstaett.de).<br />

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123


Herausgeber und Autoren<br />

Altmann Werner, Dr.<br />

Geschäftsführer der Kölsch & Altmann Software & Management Consulting GmbH, München<br />

Halfar Bernd, Prof. Dr.<br />

Professor für Management in sozialen Einrichtungen an der Katholischen Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät für Soziale Arbeit<br />

Kreidenweis Helmut, Prof.<br />

Professor für <strong>Sozialinformatik</strong> an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät<br />

für Soziale Arbeit<br />

Schmidt Jan-Hinrik, Dr.<br />

Wiss. Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation, Hans-Bredow-<br />

Institut für Medienforschung Hamburg<br />

Schwertsik Andreas R., Dipl.-Kfm.<br />

Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Technische Universität München<br />

Sutor Frank, Dipl.-Inf. (TU)<br />

Geschäftsführer des Zentrums für Informationstechnologie, kreuznacher diakonie<br />

Waste Jörg, MBA,<br />

Referent für Informationsmanagement, Herzogsägmühle – Diakonie in Oberbayern<br />

Woithon Johannes, Dipl.-Kfm. (Univ.)<br />

Geschäftsführer der Consolutions Unternehmensberatung, Erding<br />

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