Königswege der Erkenntnis: 1. Das Interview / Die Befragung ...

Dr. Wolfgang Langer - IV Methoden der empirischen Sozialforschung I - SoSe 2000 3
Regeln für die Konstruktion von Antwortvorgaben:
Bei der Verwendung geschlossener Fragen empfiehlt Scheuch auf die Entwicklung
der Antwortvorgaben eben soviel Mühe und Zeit zu verwenden, wie für die
Frageformulierung selbst.
Seine Regeln für die Konstruktion von Antwortvorgaben dienen wiederum nur
als "Faustregeln", um grobe Fehler zu vermeiden:
1. Je mehr Antwortvorgaben Sie verwenden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
daß Sie den Befragten verwirren.
2. Je komplexer Ihre Antwortvorgaben ausfallen - lange Sätze anstatt Stichworte
- , desto eher müssen Sie Listenabfragen oder Karten verwenden.
3. Je weniger vertraut die benutzten Antwortvorgaben dem Befragten sind,
desto kürzer muß Ihre Kategorienliste (Anzahl der Vorgaben) sein.
4. Achten Sie bei der Auswahl der Antwortvorgaben darauf, daß diese Vorgaben
das gesamte Spektrum möglicher Antworten abdecken.
5. Je länger und je komplexer Ihre Antwortvorgaben ausfallen, desto wahrscheinlicher
ist das Auftreten von Reihungseffekten. Eine Abhilfe können
hierbei Kartenvorgaben darstellen, wenn bei jedem Befragten das "Kartenspiel"
neu gemischt wird.