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29. April 2011 /Nr. 17 DieSparkassenZeitung<br />
wirtschaft und politik<br />
17<br />
Schmuck zu Barren formen<br />
indien im<br />
silberrausch<br />
Dem Goldrausch im Westen folgt nun<br />
offenbar ein Silberrausch im Osten: Immer<br />
mehr Inder tauschen angesichts<br />
der steigenden Preise für das Edelmetall<br />
ihren Schmuck in Barren. „Vor sechs<br />
bis acht Monaten haben nurdie großen<br />
Anleger in Silber investiert“, sagte<br />
Ghanshyam Nichani von Dhanraj JewellersinMumbai.<br />
„Jetzt hat der Privatanleger<br />
damit ebenfalls begonnen. Er<br />
kauft ein, zwei Kilo, je nach seinen Möglichkeiten.“<br />
Eine Feinunze Silber (31,1<br />
Gramm) kostet an den Rohstoffmärkten<br />
derzeit rund 45 Dollar, zuWochenfang<br />
war der Preis bis nahe an die Rekordmarkevon<br />
50 Dollar gesprungen.<br />
Silber ist vor allem bei jenen Indern<br />
beliebt, die sich Investitionen in<br />
Gold nicht leisten können. Traditionell<br />
ist inIndien Gold sowohl <strong>als</strong> Schmuck<br />
<strong>als</strong> auch <strong>als</strong> Investitionsanlage begehrt.<br />
Das Land ist der größte Goldexporteur<br />
der Welt. In abgelegenen Regionen, in<br />
denen es keine Bankfilialen gibt, legten<br />
wohlhabende Bauern ihrVermögen bisher<br />
in Goldbarren an, statt es aufeinem<br />
Sparbuch zu deponieren. Zuletzt gab es<br />
aber in Teilendes Subkontinents Dürre,<br />
wodurch viele Bauern Einkommenseinbußen<br />
hinnehmen mussten. Nun werden<br />
neben Gold- auch Silberbarren gehortet.<br />
Harshad Ajmera, Eigentümer von<br />
JJ Gold House in Kalkutta, beobachtet<br />
ebenfalls, wie dieimmer wohlhabender<br />
werdende Mittelschicht zu Silberbarren<br />
statt Schmuckstücken greift. Einen<br />
Grund dafür sieht er darin, dass bei Silberbarren<br />
derReinheitsgehalt höher ist<br />
<strong>als</strong> bei Schmuck. Auch die Umwandlung<br />
von Silberschmuck hat auf dem<br />
Subkontinent in den vergangenen Jahrenrasant<br />
zugenommen. Wurden 2001<br />
noch 200 Tonnen recycelt, waren es im<br />
vorigen Jahr 558 Tonnen.<br />
„Der Kauf von Silber ist aber nicht<br />
so einfach wie der vonGold“, gibt Ajmera<br />
zu bedenken. „Für große Investoren<br />
ist die Lagerung ein Problem. Wenn jemand<br />
50 oder 100 Kilo Silber kauft –wo<br />
will er hin damit?“ Lagert man Silber<br />
nicht fachgerecht, wird esmatt und<br />
kann schwarz werden –was den Wert<br />
des Metalls mindert. Um diese Probleme<br />
zu umgehen, richten auch immer<br />
mehr indische Anleger ihr Augenmerk<br />
aufFonds, die in Silberinvestieren. Entsprechende<br />
börsennotierteIndexfonds<br />
(ETFs) werden physisch mit Silber hinterlegt<br />
–das allerdings der Fondsanbieterunterbringen<br />
muss.<br />
rtr<br />
hintergrund<br />
finnenfürchten bröckelnden wohlstand<br />
Am vorvergangenen Wochenende haben<br />
die Finnen gewählt. StärksteKraft<br />
wurde mit etwas mehr <strong>als</strong> 20 Prozent<br />
derStimmen die konservativeSammlungspartei,<br />
knapp vorden Sozialdemokraten,für<br />
die 19 Prozent derWähler<br />
gestimmt haben.<br />
Damit ist klar, dass die bisherige<br />
Ministerpräsidentin Mari Kiviniemi<br />
nicht mehr im Amt bleiben<br />
wird. IhreZentrumspartei kamnur<br />
noch auf15,8 Prozent der Stimmen. Der<br />
vermutlich nächste Ministerpräsident<br />
wird der Chef der Sammlungspartei,<br />
Jyrki Katainen. Dieeigentliche Sensation<br />
war allerdings das Abschneiden der<br />
rechtspopulistischen „Wahren Finnen“<br />
(auch Basisfinnen genannt), die ihren<br />
Stimmenanteil von vier auf 19Prozent<br />
fast verfünffacht haben. Damit sind sie<br />
aus dem Stand drittstärkste Partei geworden<br />
und vermutlich auch künftig<br />
an der Regierung beteiligt.<br />
Die „Wahren Finnen“ mit ihrem<br />
Spitzenkandidaten Timo Soini sind im<br />
Wahlkampf vor allem durch ihre eurokritische<br />
Haltung aufgefallen. So hatten<br />
sie sich gegen die Beteiligung am Europäischen<br />
Rettungsfonds ausgesprochen,<br />
für den die Finnen Kredite im<br />
Umfang von 1,4 Milliarden Euro garantieren<br />
sollen. Mit dem Wahlerfolg der<br />
„Wahren Finnen“ ist nun auch das geplante<br />
europäische Hilfspaket für Portugal<br />
in Frage gestellt, für das die alte<br />
Regierung bereits ihre Zusage signalisiert<br />
hatte. Die EU-Finanzminister sollten<br />
eigentlich am 16. Mai über die EU-<br />
Hilfen abstimmen. Da die neue finnische<br />
Regierung frühestens am20. Mai<br />
stehen wird, kann Portugal wohl erst zu<br />
einem späteren Zeitpunkt auf die EU-<br />
Hilfen hoffen.<br />
Doch unabhängig davon, wie sich<br />
Finnland positionieren wird, halten viele<br />
Beobachter die Signalwirkung der<br />
Wahl für fatal. Denn mit Finnland kommen<br />
nun auch in einem der wohlhabendsten<br />
Länder der EU europaskeptische<br />
Strömungen auf. Makroökonomisch<br />
betrachtet ist Finnland geradezu<br />
ein Musterländle. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) pro Kopf ist mit mehr <strong>als</strong><br />
32 000Eurohöher <strong>als</strong> das deutsche. Die<br />
Staatsverschuldung liegt unter fünfzig<br />
Prozent des BIP. Jahrelang hatte Finnland<br />
sogar Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet.<br />
Erst mit der Finanzkrise<br />
hat sich dies geändert. 2009 gab es ein<br />
Defizit von 2,5 Prozent und 2010 verletzte<br />
Finnland mit einem Minus von<br />
3,1 Prozent erstm<strong>als</strong> das Maastricht-<br />
Kriterium. Für das laufende Jahr rechnen<br />
Beobachter mit Budgetdefizit von<br />
1,6 Prozent, so dass Finnland <strong>als</strong> eines<br />
der wenigen Euro-Länder wieder die<br />
Maastricht-Kriterien erfüllenwürde.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe<br />
Wettbewerbsfähigkeit der finnischen<br />
Industrie.Seit Jahren sorgt diesefür Exportüberschüsse,<br />
was das Land freilich<br />
auch anfällig für die Schwankungen<br />
der Weltwirtschaft macht. Dies haben<br />
die Finnen insbesondere während der<br />
weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
zu spüren bekommen. Das BIP<br />
schrumpfte 2009 um satte 8,2 Prozent,<br />
was der stärkste Einbruch unter allen<br />
OECD-Ländern war. Imvergangenen<br />
Jahr gab es allerdings schon wieder ein<br />
Wachstum von3,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt<br />
indes ist in der Finanzkrise weniger<br />
starkunter dieRäder geraten <strong>als</strong> Experten<br />
dies angesichts einesderartigen<br />
Wachstumseinbruchs erwartet hatten.<br />
Lag die Arbeitslosenquote 2008 bei 6,4<br />
Prozent, so stieg sie in den darauffolgenden<br />
Jahren auf8,2 und 8,3 Prozent.<br />
Für2011 wirdwieder ein Rückgang auf<br />
7,8 Prozent prognostiziert.<br />
Unter dem Strich stehen die Finnen<br />
im internationalen Vergleich <strong>als</strong>o<br />
noch sehr gutda. Dies zeigen auch Indikatoren<br />
wie der Human Development<br />
Index der Weltbank, der Finnland auf<br />
dem 16. Rang von 169 Staaten führt.<br />
Wasdie Finnen aber offenbar umtreibt,<br />
ist eine diffuse Furcht davor, dass ihr<br />
Wohlstand bröckeln könnte. Denn kein<br />
Thema hat den Wahlkampf so geprägt<br />
wie die Euro-Krise und die Staatspleiten<br />
inIrland, Griechenland und Portugal.<br />
So konnte der rechtspopulistische<br />
Spitzenkandidat Soini vorallem mit der<br />
Parole „Wir wollen nicht für die Fehler<br />
der anderen bezahlen“ punkten.<br />
Bemerkenswert an der Wahl war<br />
zudem, dass die finnischen Grünen<br />
nicht von der Atomkatastrophe in Fukushima<br />
profitieren konnten. Sie verloren<br />
sogar und kamen nur auf 7,2 Prozent<br />
der Stimmen. Offenbar ist man im<br />
hohen Norden Europas weniger skeptisch<br />
gegenüber der Kernkraft <strong>als</strong> hierzulande.<br />
Finnlandjedenfalls wirdseine<br />
zwei Atomkraftwerke weiterbauen.<br />
„Wir wollen, dass 50 bis 60 Prozent des<br />
in Finnland verbrauchten Stroms aus<br />
Kernkraft stammen“, hieß es beim finnischen<br />
Wirtschaftsministerium.<br />
Kratzer abbekommen hat zuletzt<br />
das Image des finnischen Vorzeigeunternehmens<br />
schlechthin. Die Rede ist<br />
von Nokia, das sich in den neunziger<br />
Jahren zum Weltmarktführer auf dem<br />
Euroskeptische Strömungen machen sich in Finnland breit. Dies verhalf der Partei der<br />
„Wahren Finnen“ zu enormemStimmengewinn.<br />
Foto dpa<br />
Handymarkt emporgeschwungen hat.<br />
Zwischenzeitlich stand der Technologiekonzern<br />
gar für 20 Prozent der finnischen<br />
Exporte, für ein Drittel der Forschungsinvestitionen<br />
des Unternehmenssektors<br />
und für mehr <strong>als</strong> die Hälfte<br />
der Marktkapitalisierungder Börsein<br />
Helsinki. Jorma Ollila, der das Unternehmen<br />
von 1992 bis 2006 führte, war<br />
einVolksheld. Doch inzwischenhat der<br />
US-Technologiekonzern Apple mit seinem<br />
„iPhone“ den Finnen das Wasser<br />
auf dem Handymarkt abgegraben. Der<br />
Aktienkurs von Nokia ist mittlerweile<br />
im Keller, den Verlust Tausender Arbeitsplätze<br />
hatte man in Finnland bereits<br />
befürchtet. Vielleicht kommen ja<br />
die wahren Bedrohungen für den finnischen<br />
Wohlstand derzeit doch eher aus<br />
den USA denn ausEuropa. Th. Trares<br />
hintergrund<br />
strategische annäherung an afrikanische staaten<br />
Aus Bric sind Brics geworden. Denn<br />
die Gruppe der vier größten Schwellenländer<br />
hat jetzt Südafrika <strong>als</strong> fünftes<br />
Mitglied aufgenommen. Das überrascht.<br />
Reicht doch das ökonomische<br />
Potenzial des Landes bei weitem nicht<br />
an die Kapazitäten der „Großen Vier“<br />
heran. Diese aber schätzen offenbar<br />
ganz besonders dessen Türöffner-<br />
Funktion aufdem afrikanischen Kontinent.<br />
klaus hauptfleisch<br />
Noch ist es relativ ruhig im Hafen von Kapstadt. Die Aufnahme Südafrikas in die Bric<br />
könnteder Wirtschaft mehr Schwung bringen.<br />
Foto dpa<br />
Am27. Dezember 2010 war Südafrika<br />
durch den Bric-Staat China<br />
nach Rücksprachemit denanderen<br />
Mitgliedern der Ländergruppe offiziell<br />
<strong>als</strong> neues Bric-Mitglied vorgeschlagen<br />
worden. Am 14. April nahm das<br />
Land nun erstm<strong>als</strong> gleichberechtigt an<br />
einem Jahrestreffen der Ländergruppe<br />
–diesmal auf der südchinesischen Insel<br />
Hainan –teil. Die Formation nennt<br />
sich fortan Brics.<br />
Bric: Diese Abkürzung wurde bereits<br />
Ende 2001 in diversen Publikationen<br />
verwendet. Gemeint sind damit bekanntlich<br />
Brasilien, Russland, Indien<br />
sowie China; die vier größten sogenannten<br />
Schwellenländer aufdem Wege<br />
zum Status von Industrieländern.<br />
Diese Staaten haben sich mittlerweile<br />
zu einem informellen Klub zusammengeschlossen.<br />
Sie treffen sich regelmäßig,<br />
um sich vor wichtigen weltwirtschaftlichen<br />
Gipfeln aufeine gemeinsame<br />
Linie zu verständigen. Und das, obwohl<br />
sie letztlich nur wenige Gemeinsamkeiten<br />
aufweisen. Brasilien und Indien<br />
sind Demokratien, in China<br />
herrscht ein autoritäres System. Die gelenkte<br />
Demokratie Russlands liegt irgendwo<br />
dazwischen. Brasilien und<br />
Russland verzeichnen ein Pro-Kopf-Einkommen<br />
von jeweils etwa 10 000 US-<br />
Dollar, China dagegen von rund 5000<br />
und Indien von andie 1500 US-Dollar.<br />
Russland und Brasilien sind Rohstoff-<br />
Exporteure, während China und Indien<br />
Rohstoffeper Saldo importieren.<br />
Trotz oder gerade wegen solcher<br />
Heterogenität besteht die politische Herausforderung<br />
für die Bric-Staaten darin,<br />
Gemeinsamkeiten zu finden und<br />
trotz aller Unterschiede möglichst <strong>als</strong><br />
Einheit aufzutreten. Allerdings dürfte<br />
das nicht immer ganz leicht sein. Ist<br />
doch schließlich davon auszugehen,<br />
dass die Beziehungen zwischen Brasilien<br />
und Russland <strong>als</strong> primäre Rohstoffund<br />
Energieträgerlieferanten, China <strong>als</strong><br />
„Werkbank der Welt“ sowie Indien <strong>als</strong><br />
„Denkfabrik“ und größter Generika-<br />
Hersteller weltweit durchaus auch und<br />
gerade von Interessengegensätzen geprägt<br />
sind.<br />
2009 hatteman sich erstm<strong>als</strong> zu einem<br />
Bric-Gipfelgetroffen. Gesucht wird<br />
seitdem nach gemeinsamen Standpunkten<br />
zu Problemstellungen wie<br />
Handelsprotektionismus, Finanzmarktregulierung<br />
oder Reform des internationalen<br />
Währungssystems; hier eine<br />
stärkere Einbindung des chinesischen<br />
Yuan beispielsweise. Bei umfassenderenGipfeln<br />
(unter anderemG20) vertreten<br />
die Bric-Staaten die Interessen der<br />
Entwicklungsländer und versuchen,<br />
mit geeinter Stimme der EU und den<br />
USA Paroli zu bieten. Handelspolitisch<br />
löst man sich zusehends von diesen alten<br />
Wirtschaftsmächten: Der Warenaustausch<br />
der Bric-Staaten untereinander<br />
wächst seit zehn Jahren mit jahresdurchschnittlich<br />
28 Prozent.<br />
Ob das Gewicht der künftigen<br />
Brics-Staaten durch die Einbeziehung<br />
Südafrikas spürbar vergrößert werden<br />
kann, ist erst einmal einigermaßen<br />
fraglich. Wird der Gruppierung nun<br />
doch ein Land hinzugefügt, das eigentlich<br />
nicht so recht dazu passt. So stellt<br />
sich das südafrikanische Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) lediglich aufgerade<br />
einmal drei Prozent des akkumulierten<br />
BIPaller vier Bric-Länder oder auf nur<br />
etwa einViertel des brasilianischen Referenzwertes.<br />
Und Brasilien ist bereits<br />
die Kleinsteder Bric-Volkswirtschaften.<br />
Auch an der Bevölkerungszahl gemessen,<br />
fällt Südafrika mit rund 50 Millionen<br />
Einwohnern deutlichab.<br />
Einige strukturelle Vorzüge machen<br />
das Land am Kap der Guten Hoffnung<br />
dennoch <strong>als</strong> Partner interessant.<br />
Schließlich zählt der größteGoldproduzent<br />
und einer der bedeutendsten Anbieter<br />
zahlreicher anderer Rohstoffe<br />
(Platin, Chrom, Mangan, Diamanten,<br />
Kohle und andere) zu den wichtigsten<br />
Bergbaunationen weltweit. Zudem ist<br />
Südafrikadie am weitesten industrialisierte<br />
Volkswirtschaft des afrikanischen<br />
Kontinents. Sein BIP pro Kopf<br />
liegt mit schätzungsweise6500 US-Dollar<br />
immerhin über chinesischem Level<br />
und markiert damit einen afrikanischen<br />
Spitzenwert. Gleichwohl sind<br />
auch nach dem Ende der Apartheid<br />
noch immer auffallende Unausgewogenheiten<br />
und Entwicklungsdefizitezu<br />
registrieren. Neben hoch entwickelten<br />
Zentren im Bergbau, in der Industrie<br />
und dem Dienstleistungssektor gibt es<br />
nämlich zugleich Massenarmut,<br />
Elendsquartiere, hohe Arbeitslosigkeit<br />
sowie eine sich weiter ausbreitende<br />
Aids-Epidemie.<br />
Ein Pluspunkt aber scheint besonders<br />
im Fokusdes Bric-Votums für Südafrika<br />
zu stehen –die strategische Bedeutung<br />
des Landes <strong>als</strong> „Einfallstor<br />
nachAfrika“; <strong>als</strong> Stützpunkt für die längerfristig<br />
ausgelegteExpansionspolitik<br />
der Brics-Länder. Die vier Bric-Staaten<br />
haben, laut Angaben der Weltbank, ihren<br />
Anteil an der Weltwirtschaft (BIP-<br />
Anteil) zwischen 2000 und 2009 von16<br />
auf24Prozent gesteigert und damit die<br />
USA (19 Prozent) sowie auch die EU (22<br />
Prozent) hinter sich gelassen. Diesen<br />
Expansionstakt will man fortsetzen;<br />
nicht zuletzt um weitereWohlstandsgewinne<br />
zu erzielen. Dass hier noch immer<br />
Nachholbedarf besteht, zeigt<br />
schließlich der mehr <strong>als</strong> 40-Prozent-Anteil<br />
an der Weltbevölkerung.<br />
Wachstum wird weiterhin durch<br />
intensiven Wirtschaftsverkehr innerhalb<br />
der Ländergruppe generiert werden<br />
können. Zusätzliche expansiveImpulse<br />
dürften sich indessen gerade<br />
durch eine stärkere Annäherung an<br />
den bislang eher wenigerentwickelten<br />
afrikanischen Kontinent bieten –Afrika<br />
<strong>als</strong> Abnehmerpreisgünstiger Fertigprodukte<br />
sowie <strong>als</strong> willkommener Lieferant<br />
heftig umworbener Rohstoffe und<br />
Energieträger. China hat hier bereits<br />
den FußimTürspalt. Südafrika<strong>als</strong> neues<br />
Brics-Mitglied wird indiesem Prozess<br />
spürbar an Bedeutung gewinnen.