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Altes und Neues - SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt

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Magdeburg mit unseren Vertretern zu besetzen. Am R<strong>und</strong>en Tisch des Bezirkes saßen<br />

Holger Saffier bzw. Matthias Ullrich, am R<strong>und</strong>en Tisch der Stadt vertrat ich die SDP.<br />

Parallel wurden die Vorbereitungen zur SDP-Gründung in unserer Region<br />

vorangetrieben. Da Markus Meckel das Hauptreferat halten sollte, verschob sich<br />

infolge Terminschwierigkeiten die Gründungsversammlung von Woche zu Woche. Am<br />

Abend des 9. November 1989 traf sich unsere Initiativgruppe im Kellerraum unseres<br />

Wohnhauses zur organisatorischen <strong>und</strong> inhaltlichen Vorbereitung der<br />

Gründungsversammlung der SDP. Die spät abendliche Information, dass die Mauer in<br />

Begriff ist zu fallen <strong>und</strong> die Ersten mit ihrem Auto in Richtung Helmstedt losfuhren,<br />

konnte uns nicht davon abhalten die ganz praktischen Fragen einer Parteigründung<br />

weiter zu erörtern:<br />

- Wer erarbeitet die Geschäftsordnung <strong>und</strong> die Wahlordnung?<br />

- Wer soll im Präsidium sitzen?<br />

- Wer arbeitet in der Wahlkommission mit?<br />

- Wer organisiert die Tontechnik?<br />

- Welche Informationen sollen in schriftlicher Form verteilt werden <strong>und</strong> wer <strong>und</strong> wie<br />

können sie vervielfältigt werden?<br />

- Welche Arbeitsgruppen für die inhaltliche Arbeit sollen gebildet werden?<br />

- Wie soll der Vorstand strukturiert sein?<br />

- Woher bekommen wir Aufnahmeformulare? u. v. a.<br />

Am 18. November 1989 war es dann soweit <strong>und</strong> über 100 Teilnehmer hatten sich im<br />

Gemeindesaal der Evangelischen Altstadtgemeinde zur Gründungsversammlung der<br />

SDP zusammengef<strong>und</strong>en. In meiner Begrüßungsansprache führte ich u.a. aus: „Von der<br />

Initiativgruppe „zur Gründung des Regionalverbandes Magdeburg der SDP“ wurde ich<br />

beauftragt, unsere Gründungsversammlung zu eröffnen <strong>und</strong> sie alle sehr herzlich zu<br />

begrüßen. Mit mir haben im Präsidium Platz genommen: Dieter Bromberg, Holger<br />

Saffier <strong>und</strong> Markus Meckel. Gemeinsam werden wir die heutige<br />

Gründungsversammlung leiten. Als Gäste begrüße ich unter uns die Vertreter der<br />

Presse sowie der elektronischen Medien. Ganz besonders begrüße ich aber Sie, liebe<br />

Fre<strong>und</strong>e der SDP, die Sie in einer Zeit des tief greifenden gesellschaftlichen Wandels<br />

mit dem Ziel einer radikalen Umgestaltung der politischen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

rechtlichen Strukturen unseres Landes sich als erste für ein gesellschaftliches<br />

Engagement in unseren Reihen bereitgef<strong>und</strong>en haben. Sie alle waren in vielfältiger<br />

Weise aktiv bei der Manifestation des wahren Volkswillens <strong>und</strong> haben Anteil an den<br />

ersten Erfolgen unserer friedlichen demokratischen Revolution. Angesichts des<br />

Scheiterns des realsozialistischen Modells in der DDR ist es ein hoffnungsvolles<br />

Zeichen, wenn sich neue, unverbrauchte <strong>und</strong> unbelastete Kräfte zusammenfinden <strong>und</strong><br />

ihren konstruktiven Beitrag bei der Überwindung in allen Bereichen unseres<br />

Gemeinwesens erkennbarer Defizite <strong>und</strong> Deformationen zu leisten.<br />

In der heutigen Gründungsversammlung knüpfen wir an eine alte starke politische<br />

Strömung unserer Region an, die 1946 mit der Vereinigung von <strong>SPD</strong> <strong>und</strong> KPD ihr<br />

abruptes Ende fand. Sozialdemokratisches Gedankengut breitete sich in der zweiten<br />

Hälfte des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts aus, vor allem bei den gesellschaftlich Benachteiligten.<br />

Namen wie Julius Bremer, Wilhelm Klees <strong>und</strong> Albert Vater seien hier stellvertretend für<br />

viele genannt, die Träger des Kampfes um soziale Gerechtigkeit <strong>und</strong> rechtliche<br />

Gleichstellung waren. R<strong>und</strong> 100 Jahre später wollen wir erneut unter den veränderten<br />

Bedingungen einer komplexen Industriegesellschaft einen Beitrag für die Gestaltung<br />

einer sozialen Demokratie leisten. Bis zu diesem Ziel ist es ein weiter schwerer Weg. Ein<br />

kleiner Schritt in diese Richtung ist auch unsere heutige Veranstaltung.“<br />

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