Wydra, G. (2006). Assessmentverfahren in der Bewegungstherapie ...

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mehrdimensionalen Kontinuum angesiedelt sind und folglich sowohl Krankheiten und Missempfindungen als auch Gesundheit im Sinne von Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Fitness als Kriterien der Gesundheit herangezogen werden sollten. Die Mehrdimensionalität des Kontinuums kommt durch die differenzierte Erfassung körperlicher, psychischer und sozialer Aspekte zum Ausdruck. Einen an dieser Struktur angelehnten Online-Gesundheitstest haben Wydra, Göddel und Markmann (2004) vorgestellt. Eine weitere Ebene des Modells unterscheidet danach, ob die Beurteilung der so verstandenen Gesundheit durch das Individuum selbst erfolgt oder durch einen Außenstehenden (Arzt, Familienangehörige, Gutachter etc.). Abb. 1: Dimensionen der Gesundheit (Wydra, 1996, S. 42). Zur umfassenden Beurteilung der Gesundheit der überwiegenden Mehrzahl der Teilnehmer insbesondere an sportlich ausgerichteten Gesundheitsmaßnahmen reicht dieser Ansatz aus. Für den Bereich der Rehabilitation kommen hingegen noch andere Faktoren hinzu. Auch hier hat wiederum die WHO durch die Formulierung zunächst des Krankheitsfolgenmodells und später der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) maßgebliche Impulse gesetzt. 6
3.2 Assessmentverfahren und ICF Für das Verständnis der Begriffe Behinderung und Rehabilitation ist das traditionelle Krankheitsfolgenmodell der WHO sehr hilfreich. Das Krankheitsfolgenmodell hat die offizielle Bezeichnung „International Classification of Impairment, Disabilities and Handicaps (ICIDH)“ (Schüle & Jochheim, 2004). Unter impairment wird der Verlust oder die Abnormalität von körperlichen Strukturen oder von physiologischen oder psychologischen Funktionen, wie z. B. der Verlust eines Beins, verstanden. Eine disability ist die durch ein impairment bedingte Einschränkung und die Unfähigkeit zur Durchführung von Aktivitäten, wie man sie normalerweise von einem vergleichbaren Menschen erwarten kann. Ein handicap ist die Benachteiligung eines Individuums aufgrund eines impairments oder einer disability, die das Individuum daran hindert, die ihr normalerweise zugedachten sozialen Rollen zu erfüllen (WHO, 2001; Schüle & Jochheim, 2004). Mit diesen Begriffsbestimmungen wird deutlich, dass zwischen diesen drei Begrifflichkeiten Interaktionen bestehen. Ob ein Mensch durch eine Schädigung auch behindert wird, wird weniger durch die Schädigung als durch die gesellschaftlichen Folgen bzw. die Hilfestellungen der Gesellschaft determiniert (siehe Abb. 2). 7
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