Blickpunkt 1/14 - St. Josef-Stift Sendenhorst
Blickpunkt 1/14 - St. Josef-Stift Sendenhorst
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Krankenbett<br />
verweilen konnte, wurde auch<br />
durch das Wohlwollen der zuständigen<br />
Ämter ermöglicht. Obwohl<br />
es andere Optionen gab, hielt Hannelore<br />
Setter der Rheuma-<strong>St</strong>ation<br />
A1 als selbst gewähltem Lebensmittelpunkt<br />
die Treue. Über den<br />
Krankenhausalltag hinaus wuchsen<br />
somit auch Kontakte zu MitarbeiterInnen<br />
und anderen PatientInnen,<br />
die Hannelore Setter immer<br />
wieder besuchten, Wäschedienst<br />
übernahmen, Behördenangelegenheiten<br />
regelten oder sie<br />
zum Weihnachtsfest einluden, an<br />
dem sie im Krankenbett liegend<br />
teilnahm.<br />
Hannelore Setter hat ihren Weg<br />
konsequent verfolgt, fügte sich<br />
in die krankheitsbedingte Bewegungslosigkeit,<br />
blieb aber nie tatenlos<br />
und unmobil. Unvergessen<br />
sind ihre Reisen, die ihr Freunde,<br />
Feuerwehr und Hilfsdienste ermöglichten,<br />
indem sie ganz unkonventionell<br />
die Patientin samt Bett<br />
transportierten.<br />
Im <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ift und auch in <strong>Sendenhorst</strong><br />
war sie eine feste Institution:<br />
Für die Karnevalisten war es<br />
eine Ehrensache, Hannelore Setter<br />
jährlich ihre Aufwartung zu machen<br />
und ihr den Prinzenorden zu<br />
verleihen. Das Gratulationsdefilee<br />
zu ihrem 70. Geburtstag reichte<br />
von der Mitarbeitercafeteria bis zur<br />
Krankenhauskapelle.<br />
Hannelore Setter erschloss sich die<br />
Welt durch Bücher, später auch<br />
durch das Internet, das sie auch<br />
nutzte, um die vielen Briefkontakte<br />
zu pflegen. Ihrer Kreativität ließ sie<br />
bei der Seidenmalerei und beim<br />
Kreuzstichsticken freien Lauf. Sie<br />
war eine Meisterin beim Lösen<br />
schwieriger Worträtsel und kreierte<br />
selbst Scrabble-Rätsel, die regelmäßig<br />
im ZEIT-Magazin abgedruckt<br />
wurden. Erst wenige Tage vor ihrem<br />
Tod erschien ein Rätsel, das als<br />
Hommage an das <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ift aus<br />
vielen Begriffen rund um die Rheuma-Therapie<br />
bestand.<br />
Ihre Krankheit prägte Hannelore<br />
Setters außergewöhnliche Persönlichkeit,<br />
die sie in besonderer Weise<br />
auch liebenswert machte. Vielen<br />
Menschen wird sie in guter Erinnerung<br />
bleiben, besonders auch Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der<br />
<strong>St</strong>ationen A1, B2 und C1. Am 16.<br />
Oktober wurde Hannelore Setter<br />
unter großer Anteilnahme in <strong>Sendenhorst</strong><br />
auf dem Grabfeld des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ifts beigesetzt.<br />
Bundesweites<br />
Medieninteresse<br />
Das besondere Schicksal und der<br />
Tod von Hannelore Setter berührten<br />
posthum viele Menschen. 60<br />
Jahre im Krankenhaus – in<br />
Deutschland gibt es wohl kaum einen<br />
anderen Fall, wie die Deutsche<br />
Presseagentur für ihren Bericht<br />
über Hannelore Setter recherchierte.<br />
So groß war das Medieninteresse,<br />
dass gleich zweimal eine Interviewrunde<br />
einberufen werden<br />
musste mit Walter Rudde, Dr. Ute<br />
Heuermann, Elisabeth Hölscher<br />
und Elfie Bloch. Alle vier kannten<br />
Hannelore Setter teilweise über<br />
viele Jahrzehnte und konnten viele<br />
Details beitragen, die das Phänomen<br />
Hannelore Setter begreifbar<br />
machten. Ende Oktober 2013 ging<br />
die Geschichte schließlich durch<br />
viele große Medien, darunter die<br />
Hamburger Morgenpost, Berliner<br />
Kurier, Die Welt, ZEIT-Magazin sowie<br />
namhafte Onlineportale wie<br />
<strong>St</strong>ern.de und N24.de.<br />
Ein Pressespiegel und Fotos zu<br />
Hannelore Setter befinden sich<br />
im Intranet unter „Pressespiegel<br />
und Bilder“.<br />
Langjährige Wegbegleiter von Hannelore Setter und gefragte Interviewpartner (v.l.): Walter Rudde, Elisabeth Hölscher, Elfie<br />
Bloch und Dr. Ute Heuermann. Freunde ermöglichten Hannelore Setter in früheren Jahren Reisen nach Lourdes (r.).<br />
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