Blickpunkt 1/14 - St. Josef-Stift Sendenhorst

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IM BLICKPUNKT nik. Sie erwarten den Arzt nicht in der Rolle des Gesundmachers, sondern vielmehr als Wegbegleiter. Er soll ihnen helfen, die für sie oft unübersichtliche Informationsflut zu strukturieren, weitere Kompetenz zu erwerben, damit sie dann auf dieser Basis selbstbestimmt Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen können. Der Patient als aktiver und gleichberechtigter Partner des Arztes habe bewiesenermaßen eine bessere Genesungsprognose. „Krise ist ein produktiver Prozess“ Mit einem Zitat von Max Frisch begann die Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin Sabine Grabolle ihren Vortrag: „Krise ist ein produktiver Prozess. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ In diesem Sinne erläuterte sie das Instrument der Mediation, mit dem Konflikte konstruktiv gelöst werden können. Motto: Kommunikation statt Eskalation. Voraussetzung für eine Mediation sei, dass die Streitparteien freiwillig teilnehmen und dem Mediator vertrauen. Der Mediator bleibt neutral und schafft einen Rahmen dafür, dass sich beide Parteien zuhören und selbst eine Lösung und eine Vereinbarung finden. In weiteren Beiträgen aus dem Teilnehmerkreis wurden unter anderem Leistungszahlen und Entwick - lungen im St. Josef-Stift, in den Einrichtungen der St. Elisabeth- Stift gGmbH und im Reha-Zentrum vorgestellt sowie ein Blick auf künftige Planungen geworfen. Neben dem fachlichen Austausch ging es auch um das beziehungsstiftende Miteinander, das von den Teilnehmern im besonderen Maße als angenehm empfunden wurde und somit eine gute Basis bildet, die künftigen Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Gefragtes Gut: Know-how aus dem Spezialisten geben auf Kongressen ihr Wissen weiter Mehr als 30.000 Patientinnen und Patienten kommen alljährlich nach Sendenhorst zur Behandlung ins St. Josef-Stift. Ungezählt sind dagegen die Medizinerinnen und Mediziner, die vom Knowhow der Spezialisten im St. Josef- Stift profitieren. Die Weitergabe von Wissen und Erfahrung erfolgt meist außerhalb des Tagesgeschäfts. Wissenstransfer ist gewissermaßen das Sahnehäubchen und ein weiterer Mosaikstein, der den guten Ruf des St. Josef-Stifts zum Glänzen bringt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wirft der BLICKPUNKT ein Schlaglicht auf ganz unterschiedliche Beispiele aus dem Jahr 2013. Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Heidelberg / Mannheim im September war Chefarzt Prof. Dr. Michael Hammer wissenschaftlicher Leiter des Workshops „Injektionstherapie“. Ziel war es, Kollegen aus der Rheumatologie, Kinder- und Jugendrheumatologie sowie auch der Orthopädie für die Möglichkeiten der Injektionstherapie zu begeistern. Prof. Hammer und Dr. Michael Renelt informierten zum Stellenwert der Methodik, zur hygienischen und rechtlichen Voraussetzung zur Injektionstherapie sowie über die Zugangswege zum Gelenk mit praktischen Tipps zur Durchführung. Hanna Winowski berichtete über den Stellenwert der Injektionstherapie in der Kinder- und Jugendrheumatologie. Anschließend leiteten sie praktische Übungen an Dummys an. Wenn Rheumapatienten operativ versorgt werden müssen, benötigen sie oft eine andere Behandlung als Patienten mit verschleißbedingten Beschwerden. Welche Arzneimittelgabe vor, während und nach der Operation hat sich bewährt? Zu diesem Thema sprach Oberärztin Dr. Maike Busch. Da in Sendenhorst deutschlandweit die meisten Rheumapatienten operativ versorgt werden, beteiligt sich das St. Josef-Stift mit seinen statistisch unterfütterten Erfahrungen an einer klinischen Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Rheumaorthopädie. Auch zum Einsatz von Synovektomien, zum Beispiel bei so genannten „rebellischen Gelenken“, die nicht auf Arzneitherapien ansprechen, leistete das St. Josef-Stift mit einem Vortrag von Dr. Ulrich Illgner einen Beitrag. Chefarzt Dr. Ludwig Bause wirkte mit zwei Vorträgen zu Fingergelenkprothesen und Sehnenchirurgie am Rückfuß mit. Zudem übernahm er den Vorsitz einer Veranstaltung. Auch Chefarzt Dr. Hartmut Bork hatte in seinem Fachgebiet den Vorsitz bei Kongressveranstaltungen inne: So übernahm er beim Süddeutschen Orthopädenkongress in Baden die Leitung bei der Themeneinheit „Sozialmedizinische Beurteilung in der Rehabilitation“ sowie beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin leitete er die Veranstaltung zum Thema „Herausforderungen in der Rehabilitation“. In der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie übernimmt er zudem Verantwortung in der Sektion Rehabilitation und Physikalische Therapie sowie im Gesamtvorstand und bringt sein Wissen auch in die Leitlinienarbeit sowie in Fachveröffentlichungen ein. Exzellenz zeigt sich aber nicht nur auf Kongressen, sondern auch im Alltagsgeschäft der Weiterbildung, 22 | Blickpunkt 1.2014
St. Josef-Stift wo junge künftige Fachärzte ihr Rüstzeug erhalten. Anästhesie-Chefärztin Dr. Marie-Luise Schweppe- Hartenauer freut sich, dass die Anästhesieabteilung inhaltlich, theoretisch und praktisch auf dem Niveau einer Universitätsklinik weiterbildet. Die Basis bildet eine Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie der Universitätsklinik Münster mit dem Ziel einer qualifizierten Weiterbildung von Assistenten zum Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin. Im Rahmen dieses Kooperationsmodells wurde der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des St. Josef-Stiftes von der europäischen Gesellschaft für Anästhesie (ESA) das Zertifikat eines Exzellenzzentrums für die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie verliehen. Die bislang 57 Weiterbildungsassistenten tragen somit den Namen und den Ruf des St. Josef-Stiftes über die Anästhesieabteilung hinaus in die medizinische Öffentlichkeit. Aber auch an niedergelassene Ärzte, Patienten und interessierte Laien richtet sich der Wissenstransfer. Ein Beispiel dafür ist der Rheumatag des Kooperativen Rheumazentrums Münsterland, der im Sommer von Prof. Hammer organisiert wurde. Vor mehr als 170 Zuhörern gaben Referenten aus Kliniken und Praxen einen umfassenden Überblick über das Krankheitsbild und moderne Therapiemöglichkeiten. Neben medizinischen Vorträgen von Dr. Gerd Ganser und Dr. Ludwig Bause vom St. Josef-Stift gab es auch Expertenwissen beispielsweise von Ergotherapeut Walter Bureck und Diplompsychologe Dieter Minnebusch. Zum Adventssymposium im St. Josef-Stift kamen im Dezember viele Rheumatologen zum fachlichen Austausch.
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