Ausgabe Juli / Aug. - Stadt Immenstadt
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<strong>Juli</strong>/<strong>Aug</strong>ust 2013 I Jugend I Schule I Senioren I Soziales 13<br />
Zusammenhänge, die Schulküche steht zur Verfügung und das<br />
Tastschreiben kann erlernt werden.<br />
In den oberen Klassen kommen das Bewerbungstraining und Arbeitsgemeinschaften<br />
aus dem sozialen und gestalterischen Bereich<br />
dazu.<br />
Praxisklasse – ein Weg ins Berufsleben<br />
Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es an der Mittelschule <strong>Immenstadt</strong><br />
Praxisklassen. Ziel dieser besonderen Klasse ist es, Schüler<br />
mit geringen oder keinen Chancen auf einen Abschluss trotzdem<br />
berufsausbildungsfähig zu machen.<br />
Lernen durch Tun – Lehrfahrt der Praxisklasse nach Dornbirn ins inatura.<br />
Dabei gilt es auf der einen Seite, bestehende schulische Lücken,<br />
vor allem in Mathematik und Deutsch, zu schließen. So sollen die<br />
Praxisklassenschüler nach zwei Jahren in der Lage sein, den Anforderungen<br />
in der Berufsschule während der Ausbildung zu genügen.<br />
Auf der anderen Seite werden die Schüler in Betriebspraktika an<br />
die Berufs- und Arbeitswelt herangeführt. Hier werden unter anderem<br />
Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft, ein vernünftiger<br />
Umgang mit Stress und Konflikten, Pünktlichkeit und Höflichkeit<br />
angestrebt. In insgesamt sechs Wochen pro Schuljahr besuchen<br />
die Schüler der Praxisklassen die Betriebe im Oberallgäu und<br />
eröffnen sich auf diesem Wege ihre Chance auf einen Ausbildungsplatz,<br />
die ein Großteil unserer Schüler zu nutzen weiß.<br />
Großes Gewicht bei der Arbeit mit den Jugendlichen liegt darauf,<br />
dass ihnen Schule und Leistung wieder Spaß machen. So sollen<br />
sie lernen, sich erreichbare Ziele zu setzen und dadurch wieder<br />
eine Perspektive innerhalb der Hauptschule zu erlangen. Hüttenaufenthalte,<br />
Wasserski, Rodeln, Wandern, Abschlussfahrten und<br />
vieles mehr tun ihr übriges, damit die Schüler die Schule wieder<br />
als positiven Ort erfahren und nicht nur als Ort des Misserfolges<br />
und des Frustes.<br />
Neben den zwei Lehrern der 8. und 9. Klasse wird die Arbeit durch<br />
einen Sozialarbeiter unterstützt, der ausschließlich für die Praxisklassen<br />
zuständig ist. Finanziert wird diese Stelle hauptsächlich<br />
aus dem Sozialfonds der EU sowie durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Immenstadt</strong><br />
und den Landkreis Oberallgäu. Eine enge Zusammenarbeit mit<br />
dem Berufsberater der Agentur für Arbeit, Herrn Settele, war von<br />
Beginn an eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit im<br />
Sinne der Schüler.<br />
Es bleibt zu wünschen, dass dieses bewährte Konzept weiterhin<br />
eine erfolgreiche Zukunft in der Mittelschule hat – vor allem für<br />
die Schüler.<br />
M-Zweig<br />
Mit der Einrichtung des so genannten „M-Zweiges“ an ausgewählten<br />
bayerischen Hauptschulen im Schuljahr 1999/2000 wurde<br />
auch an der HS <strong>Immenstadt</strong> ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ziel<br />
war, qualifizierten Hauptschülern die Möglichkeit zu eröffnen, einen<br />
praxisorientierten mittleren Bildungsabschluss zu erwerben.<br />
Klassenlehrer Thomas Müller startete mit 24 Schülern in diesen<br />
M-Zweig.<br />
Bereits zwei Jahre später, im Schuljahr 2001/2002, konnte die HSI<br />
einen vollständig ausgebauten M-Zweig mit den Jahrgangsstufen<br />
7 bis 10 vorweisen. Ein weiteres Jahr später war erstmals, bedingt<br />
durch die zunehmende Zahl an „Rückkehrern“ aus Realschule und<br />
Gymnasium, eine Teilung der 9M in zwei Klassen möglich. In den<br />
Folgejahren war die Zweizügigkeit in den Jahrgangsstufen 9 und<br />
10 fast durchgängig der Fall.<br />
Mit der bewährten Aufteilung des M-Zweigs in die Jahrgangsstufen<br />
7/8 und 9/10 wurde einerseits dem Klassenlehrerprinzip<br />
Rechnung getragen, andererseits in den oberen Klassen nach<br />
dem Fachlehrerprinzip auch „Experten“ in den Hauptfächern<br />
Deutsch, Mathematik und Englisch eingesetzt. In all diesen Jahren<br />
konnten die Absolventen mit meist guten Ergebnissen den<br />
M-Zweig abschließen. Einige unserer besten Schüler waren anschließend<br />
auf dem Weg Richtung Fachabitur oder sogar Abitur<br />
erfolgreich, der Großteil wechselte in das Berufsleben mit zum<br />
Teil durchaus anspruchsvollen Ausbildungsstellen.<br />
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)<br />
Seit dem Jahr 2000 gibt es die Stelle der<br />
Jugendsozialarbeit an der Mittelschule <strong>Immenstadt</strong>.<br />
Die Jugendsozialarbeiterin Frau<br />
Eva Hanel, Dipl,–Päd. (Univ.), steht den<br />
Schülerinnen und Schülern, Eltern und<br />
Lehrkräften für eine schnelle und unbürokratische<br />
Beratung und Hilfe vor Ort zur<br />
Verfügung.<br />
Die Beratungen sind kostenlos, freiwillig und<br />
unterliegen der Schweigepflicht. Themen,<br />
die in den Beratungen besprochen werden,<br />
sind unter anderem Probleme in der Erziehung, Suchtprävention<br />
und Drogenkonsum, Umgang mit Konflikten und Gewalt in der<br />
Familie oder im Freundeskreis, Schulver-weigerung, Essstörungen,<br />
Pubertät, Streit mit Mitschülern oder Freunden, Konflikte mit<br />
Lehrkräften, Mobbing oder Liebeskummer.<br />
Um adäquate und individuelle Hilfe anbieten zu können, arbeitet<br />
die Jugendsozialarbeiterin u. a. eng mit Einrichtungen der Jugendhilfe<br />
und der Jugendarbeit im Oberallgäu/Kempten zusammen.<br />
Neben den Beratungen werden auch Projekte in den Klassen angeboten.<br />
Hierbei geht es um die Förderung der Klassengemeinschaft,<br />
Steigerung der sozialen Kompetenz der Schüler/innen und<br />
die Verringerung von Gewalt. Dies wird in Spielen, Gesprächen<br />
und Übungen trainiert.<br />
Frau Hanel ist täglich von 07:30 bis 15:30 Uhr entweder persönlich<br />
im Büro der Jugendsozialarbeit an Schulen oder unter Telefon<br />
08323-963535 zu erreichen.