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de lëtzebuerger ziichter 1/2012 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

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<strong>de</strong>r ersten drei Stun<strong>de</strong>n 2 l und innerhalb von zwölf<br />

Stun<strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stens 4 l Biestmilch mit Hilfe einer<br />

Nuckelflasche getränkt wer<strong>de</strong>n. Das Anlegen von<br />

Biestmilchreserven von älteren Kühen in <strong>de</strong>r Gefriertruhe<br />

ist sinnvoll, da man so ständig Kolostrum<br />

von höchster Qualität anbieten kann. Die gefrorenen<br />

Biestmilchportionen sollten am besten in einem<br />

Wasserbad bei max. 40° C aufgetaut wer<strong>de</strong>n<br />

und als Mischkolostrum angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

■ Tränkephase ab <strong>de</strong>r 2. Lebenswoche<br />

Von <strong>de</strong>r zweiten bis zur zehnten Lebenswoche wer<strong>de</strong>n<br />

die Kälber mit Milchaustauscher (MAT) o<strong>de</strong>r<br />

Vollmilch getränkt. Aus ökonomischen Grün<strong>de</strong>n<br />

ist Milchaustauscher stets anzuraten, da das Tränken<br />

mit Vollmilch, neben ernährungstechnischen<br />

Nachteilen auch noch teurer wird. Eine zu lange<br />

Tränkeperio<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utet auch automatisch höhere<br />

Aufzuchtkosten, da Vollmilch o<strong>de</strong>r Milchaustauscher<br />

teure Futtermittel sind. Zu<strong>de</strong>m fangen die<br />

Kälber zu spät an, festes Futter zu fressen, was<br />

wie<strong>de</strong>rum die Entwicklung <strong>de</strong>r Pansenzotten negativ<br />

beeinflusst.<br />

Getränkt wer<strong>de</strong>n die Kälber mittels eines vollautomatischen<br />

Tränkeautomaten o<strong>de</strong>r per Nuckeleimer.<br />

Von einem Eimer ohne Nuckel ist abzuraten,<br />

da die Kälber zu schnell und zu große Mengen<br />

Milch auf einmal schlucken. Es besteht die Gefahr,<br />

dass durch die ungünstige Haltung (Kopf nach unten)<br />

<strong>de</strong>r Schlundreflex nicht richtig funktioniert und<br />

die Milch in <strong>de</strong>n Pansen anstelle vom Labmagen<br />

gelangt. Zu<strong>de</strong>m haben die Kälber von Natur aus<br />

einen Saugreflex, <strong>de</strong>m sie beim Tränken per Nuckeleimer<br />

besser gerecht wer<strong>de</strong>n und somit eine<br />

geringere Ten<strong>de</strong>nz aufweisen, an an<strong>de</strong>ren Altersgenossen<br />

zu saugen. Die höhere Speichelproduktion<br />

trägt zu<strong>de</strong>m dazu bei, dass die Milch besser<br />

verdaut wird.<br />

Ein Vorteil <strong>de</strong>r Eimertränke gegenüber <strong>de</strong>m Tränkeautomat<br />

ist, dass sowohl Vollmilch als auch MAT<br />

getränkt wer<strong>de</strong>n können. Zu<strong>de</strong>m ermöglicht das<br />

Tränken mittels Nuckeleimer <strong>de</strong>m Betreuer <strong>de</strong>r<br />

Kälberher<strong>de</strong> eine gute Kontrollmöglichkeit über<br />

die einzelnen Kälber. Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Praxis<br />

zeigen allerdings als negative Punkte eine oftmals<br />

mangelhafte Reinigung <strong>de</strong>r Eimer, zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

die Kälber oft zu lange (mehr als 12 Wochen) getränkt<br />

o<strong>de</strong>r es wer<strong>de</strong>n zu hohe Milchmengen getränkt,<br />

dann sind die Kälber satt und fressen kein<br />

festes Futter (TMR, Heu o<strong>de</strong>r Kälberflocken).<br />

Tränkeautomaten erlauben eine portionierte Milchaufnahme,<br />

bringen arbeitswirtschaftliche Vorteile<br />

mit sich und erlauben auch die Haltung größerer<br />

Kälbergruppen. Aus hygienischer Sicht kann ein<br />

Tränkeautomat von Nachteil sein, da die Kälberbuchten<br />

beim Automat permanent belegt sind<br />

und niemals von Grund auf gereinigt und <strong>de</strong>sinfiziert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Praxis<br />

belegen, dass die Tränkeautomaten oftmals nicht<br />

ausreichend gereinigt und gewartet wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

regelmäßige Kalibrierung vom Wasser und vom<br />

Milchaustauscher sowie eine Kontrolle <strong>de</strong>r Temperatur<br />

<strong>de</strong>r Milch (39-40°C beim Tränken) sind unbedingt<br />

anzuraten. In vielen Fällen wer<strong>de</strong>n die Daten,<br />

welche die Tränkeautomaten <strong>de</strong>m Benutzer liefern,<br />

nicht ausreichend zur Tierkontrolle genutzt.<br />

MILCHRINDER - KUHKOMFORT 13<br />

Abb.2: Etikett eines Milchaustauschers<br />

mit hohem Magermilchanteil<br />

<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 1|<strong>2012</strong>

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