JKA Heft 4-2010-wd - Deutscher JKA-Karate-Bund e.V.
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Kambodscha-Reise<br />
In diesem Sommer hat sich Sensei<br />
Ochi etwas Besonderes einfallen lassen:<br />
zum 85. Geburtstag seiner<br />
Schwester, Frau Ochi (zufällig heißt<br />
der Mann seiner Schwester auch<br />
Ochi), hat er sie zu einer Reise nach<br />
Kambodscha eingeladen.<br />
In Anbetracht des hohen Alters seiner<br />
Schwester könnte dies ihre letzte<br />
Chance sein, eine so lange Reise<br />
machen zu können. Sensei Ochis<br />
Wahl, seiner Schwester die Welt zu<br />
zeigen, fiel auf Kambodscha. Für<br />
mich bedeutete es gleichzeitig eine<br />
große Verpflichtung und Ehre, diese<br />
Tour zu organisieren.<br />
Während der ersten fünf Tage lernte<br />
Frau Ochi die großartige Khmer-<br />
Kultur in Angkor kennen. Wir wohnten<br />
zur dieser Zeit im bekannten<br />
luxuriösen Hotel „Bophar Angkor“,<br />
das einem Jugendfreund von mir<br />
gehört. Nach diesem kulturellen<br />
Highlight fuhren wir mit einem<br />
Schnellboot über den großen See<br />
„Tonle Sap“ nach Phnom Penh.<br />
Hier organisierte ich ein <strong>Karate</strong>-<br />
Training mit Mitgliedern des CKO,<br />
der inzwischen schon über 2.000<br />
Mitglieder hat, in der großen Halle<br />
eines kambodschanischen Stadions.<br />
Dieser Verband wurde von Sensei<br />
Ochi und mir gegründet; deshalb<br />
heißt er auch Cambodia-Ochi-<br />
Somantha-<strong>Karate</strong>-Organization<br />
(COSKO).<br />
Nach dem die <strong>Karate</strong>kas die Halle<br />
betreten hatten, grüßten sie Sensei<br />
34 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />
von Sensei Ochi und seiner 85-jährigen Schwester<br />
Ochi nicht mit stehender<br />
Verbeugung, sondern sitzend im<br />
Zazen mit lang andauernder<br />
Ehrerbietung, fast wie einen<br />
König. Diese Art von<br />
Ehrfurchtsbekundung kannten<br />
Sensei Ochi und seine Schwester<br />
nicht. Nicht nur Sensei Ochi war<br />
angetan, sondern seine Schwester<br />
war sichtlich stolz auf ihren Bruder.<br />
Das Training verlief identisch mit<br />
dem uns bekannten. Die kambodschanischen<br />
<strong>Karate</strong>kas zeigten sich<br />
sehr gelenkig, was aber nicht über<br />
die fehlende starke Basis (Unterteil<br />
des Körpers) hinweg täuschen konnte.<br />
Dies bestätigte meine<br />
Erfahrungen, da ich Wochen zuvor<br />
auch Training gegeben hatte. Nach<br />
dem obligatorischen Fotografieren<br />
und Fachsimpeln wurde der<br />
Vorstand des CKO von Sensei Ochi<br />
zum Essen eingeladen. Das Essen<br />
wurde durch eine schöne<br />
Gesangseinlage von Sensei Ochi<br />
und seiner Schwester unterbrochen;<br />
man erhielt den Eindruck, dass sich<br />
das Geschwisterpaar außerordentlich<br />
gut versteht.<br />
Da Sensei Ochi noch nie in<br />
Kambodscha am Meer war, habe ich<br />
die Reise dorthin für 2 Tage angesetzt.<br />
Wir wohnten in einem Hotel<br />
direkt am Strand und genossen die<br />
herrliche Atmosphäre. Am nächsten<br />
Tag hielten wir uns am Wildstrand<br />
von Sihanoukville auf; auch hier<br />
genoss Frau Ochi die professionellen<br />
Massagen. An diesem Strand<br />
gibt es einfache, aber volleingerichtete<br />
Hütten für 8,- bis 10,- US<br />
Dollars zu mieten. Wenn man die<br />
Tür der Hütte öffnet, steht man direkt<br />
am Wasser. Sensei Ochi war so<br />
begeistert, dass er hier bei seinem<br />
nächstens Aufenthalt wohnen möchte.<br />
Danach ging die Reise weiter nach<br />
Bangkok (für 3 Tage). Hier folgten<br />
wir der Einladung von Sensei<br />
Omura, Bangkok auch „by night“ zu<br />
besichtigen. Sensei Omura hatte<br />
mich zum Schluss allein in das japanische<br />
Bistro seiner Frau eingeladen,<br />
wo wir uns über den kommenden<br />
Advent-Lehrgang in Troisdorf<br />
sowie über die <strong>JKA</strong>-<br />
Weltmeisterschaft 2011 in Bangkok<br />
(25. August 2011) unterhielten. Ich<br />
freue mich besonders über seine<br />
Einladung an den CKO, bei dieser<br />
<strong>JKA</strong>-Weltmeisterschaft teilzunehmen.<br />
Für die große Gastfreundschaft<br />
von Sensei Omura möchten wir uns<br />
an dieser Stelle herzlich bedanken.<br />
Zum Schluss der Reise betonte die<br />
Schwester von Sensei Ochi, dass ihr<br />
das Land Kambodscha mit seinen<br />
Menschen sehr gut gefallen hat.<br />
Besonders beeindruckt zeigt sie sich<br />
von der immer noch sehr traditionellen<br />
Lebensart, vom Respekt und der<br />
Höflichkeit der Menschen. Diese<br />
Eindrücke hielt sie in einem<br />
Reisetagebuch fest. Natürlich bin ich<br />
sehr stolz auf ihr Urteil und auf ihre<br />
Einladung an mich zu einem Japan<br />
Besuch.<br />
Somantha Roeung